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Seitenblicke Erfolgsfaktoren fürs Twittern Lesetipps Was Twitter-Neulinge lesen müssen Termine Austausch mit Verbandsexperten #73 2018 Inhaltlich überzeugen auf Twitter

Verbandsstratege #73 2018 Twitter - IFK Adverb€¦ · Mit unseren Followern kommunizieren wir wert-schätzend und lösungsorientiert. Denn obwohl die Umgangsformen in sozialen Netzwerken

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Page 1: Verbandsstratege #73 2018 Twitter - IFK Adverb€¦ · Mit unseren Followern kommunizieren wir wert-schätzend und lösungsorientiert. Denn obwohl die Umgangsformen in sozialen Netzwerken

SeitenblickeErfolgsfaktoren fürs Twittern

LesetippsWas Twitter-Neulinge lesen müssen

TermineAustausch mit Verbandsexperten

#73 2018

Inhaltlich überzeugen auf Twitter

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#73Editorial – 03

Anschluss verpasst?!

Titelthema – 04Inhaltlich überzeugen auf Twitter

Seitenblicke – 08Erfolgsfaktoren fürs Twittern

Lesetipps – 12Was Twitter-Neulinge lesen müssen

Rückblicke – 16Verbände im Fokus

Termine – 18Austausch mit Verbandsexperten

Bildnachweise: Titel/S. 4: Unsplash/Davis, S. 5: Unsplash/Calvo, S. 6: Unsplash/von Appen, S. 8: Unsplash/Bjork, S. 12: Unsplash/Rawpixel, S. 13: Twitter International Company, S. 18: Unsplash/Boran, Alle weiteren: ADV

Ausgabe #73 2018: Inhaltlich überzeugen auf TwitterStand: Juni 2018

Herausgeber (Hrsg.): ADVERB – Agentur für Verbands-kommunikation, Christian H. Schuster (Inh.), Berlin. Re-daktion: Christian H. Schuster (Chefredakteur, V. i. S. d. P. + Verantwortlicher gemäß § 5 TMG + § 55 RfStV). Satz/Lay-out: David Auris, Klara Oltersdorf. Lektorat: Petra Thoms, Berlin. Abonnement: Der Verbandsstratege lässt sich unter: www.abo-verbandsstratege.de abonnieren. Anzeigen: Der Verbandsstratege erscheint alle 4 bis 6 Wochen und richtet sich an Verbandsmitarbeiter, die im Bereich Fundraising, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying sowie Mitglie-derkommunikation tätig sind. Mit über 2.500 Empfängern ist der Verbandsstratege das verbreitetste serviceorientierte PDF-Magazin in dieser Zielgruppe. Die Mediadaten finden

Sie unter: www.mediadaten.verbandsstratege.de. Kontakt (Herausgeber und Redaktion): Reinhardtstraße 12, 10117 Berlin, Telefon: 030/30 87 85 88 – 0, E-Mail: [email protected], Websites: www.verbandsstratege.de, www.agentur-adverb.de. Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir auf die Nennung der weiblichen neben der männlichen Sprachform verzichtet. Es sind selbstver-ständlich immer beide Geschlechter gemeint.

Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der He-rausgeber keine Haftung/Gewähr für die Richtigkeit, Voll-ständigkeit, Verfügbarkeit und Aktualität der gemachten Angaben/Leistungen.

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#73 Inhaltlich überzeugen auf Twitter 3

„Wir haben Sie im Rundschreiben informiert.“ Mit die-ser Floskel lehnen sich einige Fachreferenten und auch Kommunikationsverantwortliche zurück, während Mit-glieder mit den Augen rollen. Verbandskommunikation ist da vielfach missverstanden als One-Way-Kommunika-tion zu Mitgliedern. Artikel über zurückliegende Events, Gespräche mit Staatssekretären oder Einschätzungen zu Referentenentwürfen sind selten interessant aufbe-reitet. Selten bieten sie einen Mehrwert über nüchterne Information hinaus. Sie wünschen sich heutzutage mehr.

Klar, Mitglieder brauchen einerseits konkrete Tipps und Handlungsempfehlungen. Solche Inhalte und Einschät-zungen müssen einfach verarbeitet und umgesetzt wer-den können.

Andererseits wollen sich Mitglieder mit ihrem Verband identifi zieren. Sie wollen Forderungen unterschreiben können und vielleicht sogar weiterverbreiten. Für Social-Media-Inhalte bedeutet das: Posts und Tweets müssen so attraktiv sein, dass Mitglieder sie liken, teilen und tat-sächlich kommentieren wollen.

Das ist weit mehr als „Kommunikation der Kommunika-tion wegen“, sondern erfordert einiges an Fingerspitzen-gefühl und Kompetenz. Mit welchen Prinzipien Sie Ihre digitale Kommunikation anschlussfähig machen, welche Verbände hier schon erfolgreich sind und was Sie von ihnen lernen können, haben wir Ihnen hier zusammengestellt – getreu dem Motto: „Wir haben Sie informiert.“ :-)

Viel Erfolg bei der Verbandskommunikation wünscht Ihnen

Christian H. SchusterADVERB – Agentur für Verbandskommunikation

PS: Falls Sie mal Ihre Social-Media-Kanäle auf den Prüfstand stellen wollen, kommen Sie einfach auf uns zu. Folgen Sie uns auf Twitter, Instagram und Facebook oder rufen Sie mich einfach an: 030/30 87 58 88 – 0.

E D I T O R I A L

Anschluss verpasst?!

Posts und Tweets müssen so attraktiv sein, dass Mitglieder sie liken, teilen und tatsächlich kommentieren wollen.

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Inhalte, die sich wirklich abheben, funktionieren auf Twitter. Jonah Berger erklärt in seinem Buch, wie sie anschlussfähige Kommunikation ermöglichen.

T I T E LT H E M A

Inhaltlich überzeugen auf Twitter

In der Flut von Informationen auf Twitter aufzufallen ist für Verbände nicht immer einfach. Wie können Sie es trotzdem schaff en, sich von anderen abzuheben und mit Ihren Botschaften herauszustechen?

Ein Anhaltspunkt für erfolgreiche Kommunikation ist die STEPPS-Methode von Jonah Berger. Das Ziel die-ser Methode ist es, mehr Viralität zu erzeugen und eine größere Gruppe von Personen auf Twitter zu errei-chen. Jonah Berger beschreibt sechs Merkmale, die die Chance erhöhen, dass Menschen Ihre Inhalte teilen und verbreiten.

Social Currency

Laut Jonah Berger verbreiten Menschen Themen und Inhalte, die sie selbst in einem guten Licht dastehen las-sen. Neuigkeiten und Informationen, mit denen sich der Nutzer gegenüber anderen profi lieren kann, werden eher

verbreitet als solche Nachrichten, die veraltet sind oder Meinungen enthalten, die in der eigenen Bezugsgruppe weniger anerkannt sind.

Doch wie kann ein Verband sich diese Eigenschaft zunutze machen? Bei der Online-Kommunikation sollte darauf geachtet werden, dass die Inhalte relevant sind und einen Mehrwert bieten. Liefert der Post eine Hinter-grundinfo oder einen Aspekt, der bisher unbeachtet ist? Wenn ja, kann sich der Nutzer dahingehend profi lieren, dass er in Debatten auf Wissen zurückgreifen oder Wis-sen verbreiten kann, das bisher noch von wenigen Leu-ten verwendet wurde.

Triggers

Je öfter ein Verband öff entlich auftaucht und Anknüp-fungspunkte in der Öff entlichkeit liefert, desto mehr „Triggers“ oder Reize bietet er den Menschen.

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#73 Inhaltlich überzeugen auf Twitter 5

Je mehr Reize vorhanden sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass über den Verband oder die Verbandsthemen gesprochen wird. Für Verbände ist es daher wichtig, dass sie ihre eigenen Themen in der öff entlichen Debatte platzieren: Im besten Fall denkt der Nutzer sofort an Ihren Verband, wenn er ein bestimmtes Thema wahrnimmt, und verknüpft es mit Ihnen.

Doch wie können diese Reize aufgebaut werden? Zum einen können Kam-pagnen helfen, Themen und Emotionen mit einem Verband zu verknüpfen, andererseits können auch öff entlichkeitswirksame PR-Aktionen oder eine hohe Medienpräsenz dafür sorgen, dass die Menschen immer wieder von den Themen des Verbandes getriggert werden. Geschieht das, wird mehr über die Themen gesprochen, on- und offl ine.

Emotions

Emotionale Nachrichten verbreiten sich! Persönliche Anknüpfungspunkte und eine emotionale Ansprache in der Kommunikation können helfen, dass Nutzer Inhalte schneller aufgreifen und verbreiten. Statt trockener Verbands-sprache hilft es, die Tonalität aufzulockern und an die Gefühle der Nutzer zu appellieren. Dennoch sollten Sie immer an Ihre Zielgruppe denken: Kommu-nizieren Sie emotional, aber drücken Sie nicht auf die Tränendrüse und seien Sie nicht zu aufbrausend.

Public

Damit sich Inhalte verbreiten, müssen sie sichtbar werden. Je präsenter ein Verband in den sozialen Medien ist, desto eher können seine Nachrichten und Inhalte aufgegriff en werden. Gerade zu Beginn, wenn die Followerzahl noch eher gering ist, kann es für Verbände schwierig sein, eine hohe Reso-nanz in den sozialen Medien zu erzeugen.

Jonah BergerBegründer der „STEPPS“

Dr. Jonah Berger ist Professor für Marketing an der Wharton School und forscht seit über 15 Jahren zu der Frage, welche medialen Inhalte zu „viralen Hits“ werden und vor allem warum. Auf Grundlage seiner Erkenntnisse formulierte er das STEPPS-Prinzip. Zu diesem und verwandten Themen veröff ent-lichte er bereits zwei Bücher und unzählige Artikel, u. a. in der New York Times.

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SOCIAL CURRENCY

TRIGGERS

EMOTIONS

PUBLIC

PRACTICAL VALUE

STORIES

Die STEPPS-Methode identifiziert sechs Aspekte, die den Umgang der Nutzer mit medialen Inhalten stark beeinflussen.

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#73 Inhaltlich überzeugen auf Twitter 7

Durch Interaktionen mit anderen Usern und dem aktiven Einstieg in Diskus-sionen können Sie sich jedoch in Debatten und Diskussionen positionieren und auf Ihre Inhalte aufmerksam machen. Als zusätzlichen Push für mehr Öff entlichkeit können Sie Ihre Posts mit einem Werbebudget unterstützen und so Nutzer erreichen, die Ihrem Verband bis dahin noch nicht folgen.

Practical Value

Welche meiner Inhalte schaff en einen praktischen Nutzen für die angespro-chene Zielgruppe? Diese Frage sollten sich Kommunikationsverantwortliche in Verbänden stellen, bevor sie ihren Post absetzen. Einen hohen praktischen Wert erzielt ein Verband auf Twitter, wenn er exklusive Inhalte für seine Zielgruppe bereitstellt. Das können Studien sein, die neue Hintergründe und Aspekte in eine aktuelle Debatte bringen und ein besprochenes Thema von einer bisher unbeleuchteten Seite zeigen. Neben Studien können aber auch andere exklu-sive Hintergrundinformationen oder neue Positionen, wie ein Statement eines Verbandsvertreters, in die aktuelle Debatte eingebacht werden.

Stories

Ein abstraktes Thema lässt sich an Dritte schwer vermitteln. Wenn Themen und Inhalte in eine Story eingebettet werden, lassen sie sich leichter nach-erzählen und verbreiten. Binden Sie in Ihre Posts eine kleine Geschichte ein: Welche Auswirkungen hat ein Gesetz, eine Regulierung oder ein Vorschlag auf den einzelnen Bürger oder die Mitglieder? Durch Beispiele mit einem direkten Bezug zur Lebenswelt werden Themen für den Nutzer greifbarer, leichter verständlich und es erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass er das Thema auch anderen vermitteln kann. Diese sechs Punkte sind zentraler Bestandteil der STEPPS-Methode. In einem Post können und müssen nicht alle dieser Punkte berücksichtigt werden. Damit ein Post zum Erfolg wird, sollte aber mindestens eines dieser Kriterien erfüllt sein.

PRACTICAL VALUE

Geschrieben von

Hans Hirsch Berater bei ADVERB

030/30 87 85 88 – [email protected]

Wenn Themen und Inhalte in eine Story eingebettet werden, lassen sie sich leichter nacherzählen und verbreiten.

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Statt trockener Verbandssprache hilft es, die Tonalität aufzulockern und an die Gefühle der Nutzer zu appellieren.

S E I T E N B L I C K E

Erfolgsfaktoren für das richtige Wording auf Twitter

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#73 Inhaltlich überzeugen auf Twitter 9

Twitter ist einer von vielen Bausteinen unserer Kommunikationsstrategie. Wir versuchen, unsere Inhalte – Pressemitteilungen, Infografi ken, Videos, das Magazin „Arzneimittelpunkt“ u. a. – breit zu streuen. Dies geschieht auch über Twitter. Des Weiteren nutzen wir Twitter, um Mitgliedsun-ternehmen und potenzielle Mitglieder auf die Serviceangebote des Verbandes aufmerksam zu machen. Durch Tweets und Retweets verbreiten wir nicht zuletzt unsere politischen Botschaften. Wir nutzen Twitter aber auch zum Netzwerken – zum Teilen von Inhalten anderer Akteure, für den Dialog sowie zum Zuhören und Beobachten. Wir sind noch nicht lange dabei und bauen nun die Anzahl der Follower kontinuierlich aus.

Per IHK-Gesetz sind uns Grenzen gesetzt, wozu und wie wir uns als Interessenvertretung der Unternehmen äußern dürfen. Aber die gegebene Bandbreite nutzen wir gern. Auf Twitter bemü-hen wir uns vor allem um Multiplikatoren: Journalisten, Politiker, „Themensetzer“ und selbstver-ständlich unsere Mitglieder. Dabei wollen wir schnell, konkret, nützlich und locker im Ton sein. Es ist immer wieder ein Herantasten, wie am 29. Mai mit #ihkobb24. Einen Tag lang gibt es Innen-ansichten aus unserer IHK von Ausbildungsvertrag bis Zolldokumente. Wir sind gespannt auf die Reaktionen und unseren Erkenntnisgewinn.

„Auf Twitter bemühen wir uns vor allem um Multiplikatoren: Journalisten, Politiker, ‚Themensetzer‘ und selbstver-ständlich unsere Mitglieder.“

Christof WeingärtnerPressesprecher, Leiter Presse- und Öff entlichkeitsarbeit –Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V.

Norma GroßPressesprecherin –Industrie- und Handelskammer IHK Ostbrandenburg

Ostbrandenburg

„Durch Tweets und Retweets verbreiten wir nicht zuletzt unsere politischen Botschaften.“

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@stiftungstweet mit seinen rund 8.000 Followern ist unser Kanal, um mit Journalistinnen, Politi-kern oder Philanthropie-Infl uencern (ja, auch die gibt es schon!) ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben. Wir twittern daher sachlich-seriös. Drei Dinge – und die betreff en nicht nur Wörter – sind für erfolgreiche Tweets entscheidend: Bilder, Sprache und Hashtags. 1. Bilder aus dem Verband, von unseren Mitgliedsstiftungen oder Share-Pics mit Zitaten erhöhen die Reich-weite. 2. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass englische Posts eher „fl iegen“ als deutsche. Denn hierzulande liegt Twitter in der wöchentlichen Nutzung nur auf Platz 5 und stagniert in der Reichweite. 3. Gute Hashtags liefern fl eißige Tweeps, also aktive Twitterer unter einem Hashtag. Hier gibt es viel Potenzial beim Phänomen Second Screen, das wir – zugegeben – auch noch nicht ganz erschlossen haben.

„Drei Dinge – und die betreff en nicht nur Wörter – sind für erfolgreiche Tweets entscheidend: Bilder, Sprache und Hashtags.“

Katrin KowarkLeiterin Pressestelle, Koordinatorin Expertenkreis Qualitätsjournalismus –Bundesverband Deutscher Stiftungen (BVDS)

Twitter ist – wie andere Netzwerke auch – ein dialogorientiertes Medium. Damit ein Austausch zustande kommt, müssen wir die Nutzer erst einmal zum Lesen animieren. Das gelingt mit infor-mativen und verständlichen Tweets – oft die größte Herausforderung angesichts komplizierter Themen, mit denen wir uns als Chemieverband beschäftigen. Beim Formulieren gilt daher: so komplex wie nötig, aber so einfach wie möglich. Mit unseren Followern kommunizieren wir wert-schätzend und lösungsorientiert. Denn obwohl die Umgangsformen in sozialen Netzwerken lockerer sind, sollte man sich keinesfalls im Ton vergreifen. Klar ist für uns aber auch: Wir vertre-ten unsere Positionen eindeutig und konsequent – sowohl off - als auch online.

„Mit unseren Followern kommunizieren wir wertschätzend und lösungsorientiert.“

Philipp SchinzSocial Media Manager –Verband der Chemischen Industrie (VCI)

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Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger ist seit 2011 erfolgreich auf Twitter aktiv. Auf unserem Twitter-Kanal erreichen wir besonders viele Interaktionen mit Tweets, die uns nicht als „Verband“ zeigen, sondern etwa das Team dahinter, oder auch originelle, unterhaltsame Inhalte bieten. Ganz klare Wirkung haben Positionen und Beiträge zu (medien-)politischen Themen, die vor allem in den Themen-Communitys eine große Reichweite erzielen. Diese Tweets lösen oft intensive, polarisierende Diskussionen aus und profi lieren den VDZ. Um kampagnenfähig zu sein, nutzen wir unsere eigenen Hashtags wie ganz aktuell #VDZPressefreiheit.

„Ganz klare Wirkung haben Positionen und Beiträge zu (medien-)politischen Themen.“

Antje JungmannSenior Manager Kommunikation –Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (VDZ)

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L E S E T I P P S

Was Twitter-Neulinge lesen müssen

Für alle, die sich mit den ungeheuren Möglichkeiten der sozialen Netzwerke – in dem Fall speziell der Plattform Twitter – nicht so gut auskennen, wie sie es gerne würden, ist die Beschäftigung mit den Grundlagen des Kurznach-richtendienstes essenziell. Zum Glück gibt es auch dafür genug Angebote, die den Sachverhalt einfach und verständlich darlegen und zum Ausprobie-ren anregen. Es ist zunächst wichtig, alle typischen Begriffe zu kennen, um besonders gut mit den Followern interagieren zu können. Es gibt auf Twitter kaum etwas Wichtigeres als Interaktion mit der Community.Vier große Vorteile können Verbände durch eine durchdachte und ausge-klügelte Twitter-Strategie erlangen: aktuelle Entwicklungen in Echtzeit ent-decken, die Marktbekanntheit des Verbandes steigern, den Kunden einen Echtzeit-Service anbieten und eine Verbindung zu potenziellen Kunden, Marktbefürwortern und Influencern aufbauen. Die Grundfunktionen von und das Verhalten in sozialen Netzwerken gehö-ren also zu den Kenntnissen, die Sie als Verband beherrschen müssen, um eine produktive und zielführende Twitter-Strategie aufzubauen. Denn nur ein durchdachter Twitter-Auftritt kann Ihnen all jene oben genannten Vorteile bescheren. Aber es geht auch darum, sie richtig umzusetzen – mit den rich-tigen Leuten zur richtigen Zeit.Noch einmal: Das Zauberwort für Twitter lautet Interaktion, Interak-tion, Interaktion. Wer also bereit ist, Twitter als erfolgreichen Werbe-kanal zu nutzen, der muss sich nur trauen, sich auf das Medium ein-zulassen – und dann geht es fast wie von selbst. Probieren Sie es einfach mal aus!

Twitter nutzen – Grundlagen

Online verfügbar unter: www.business.twitter.com

Veröffentlicht von Twitter + DB5 „Twitter for Business Study“

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#73 Inhaltlich überzeugen auf Twitter 13

Veröffentlicht von Jochen Mai

Twitter-Tipps: Anleitung für Followerpower

Abgesehen von anderen weitreichenden Tools wie zum Beispiel der genauen Anpassung des Contents an die erwünschte Zielgruppe sind auch grundle-gendere Dinge auf Twitter wichtig. Allen voran die Tonalität: Welche Sprache sollte man auf Twitter benutzen, welche Ausdrücke und Fehler vermeiden, um den Tweet besonders erfolgreich und glaubwürdig zu machen?Grundsätzlich ist es wichtig, sich das Twitter-typische Vokabular anzugewöh-nen, um sich in dieser Welt zurechtzufinden. Außerdem sollte ein Tweet nie mehr als drei Hashtags enthalten, da er sonst weniger Gefallen findet. Eine weitere praktische Weisheit ist die sogenannte 80/20-Regel: Twittern Sie 80 % themenspezifischen Content und nur 20 % über den eigenen Verband. Auch Fragen zu twittern kann die Reichweite erhöhen, wenn sie Follower ins-pirieren, mit ihnen zu interagieren.Einige Regeln gilt es zur Steigerung der Glaubwürdigkeit zu beachten: Würde der Tweet von einem Experten bestätigt oder retweetet? Enthält der Tweet einen Link zur Quelle? Genießt der Autor im Netz einen guten Ruf, gilt er als verifiziert? Twittert der Autor häufig über dieses Thema und zeigt er sich im Profilbild? Wie oft wird der Autor selbst erwähnt oder retweetet?Ebenso kann ein Tweet als unglaubwürdig oder als „Fake News“ aufgenom-men werden, wenn man folgende Fehler nicht vermeidet: Rechtschreibfehler im Tweet, gar kein oder aber ein Comic-Avatar als Profilbild, mehr Leuten folgen, als dem eigenen Account folgen. Die Auswahl des Profilfotos muss also gründlich durchdacht werden. Das gilt selbstverständlich auch für Ver-bände und nicht nur für Privatpersonen. Auch der übermäßige Gebrauch von Logos kann negativ aufgefasst werden. Das kann zwar als oberflächlich begriffen werden, sollte aber in der Konzeption des Twitter-Accounts und des Online-Auftritts nicht vernachlässigt werden.

Online verfügbar unter: www.karrierebibel.de

Geschrieben von

Julia Stein Mitarbeiterin bei ADVERB

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#73 Inhaltlich überzeugen auf Twitter 15

Veröffentlicht von Manuela Seubert

Veröffentlicht von Richard Sunley

Was sind Twitter-Analyse-Tools und warum sollte man sie nutzen?

Twitter: Von 140 auf 280 Zeichen

Twitter existiert seit 2006 und war seit jeher auf 140 Zeichen pro Post beschränkt – diese Einstellung war ein sogenannter USP, Unique Selling Point, zu Deutsch: ein Alleinstellungsmerkmal. Seit November 2017 gehört diese Exzentrik nun der Vergangenheit an. Twitter erlaubt seinen Usern jetzt ganze 280 Zeichen – doppelt so viele wie früher. Eine wahre Revolution in der Welt der sozialen Netzwerke! Nach eigenen Angaben will Twitter so ver-hindern, dass User sich von der womöglich zu geringen Zeichenzahl abge-schreckt fühlen. Die alten Zeiten des Sich-kurz-Fassens und des schnelllebi-gen Kurznachrichtendienstes gehören jetzt also der Vergangenheit an. Eine radikale Veränderung – oder?Nicht unbedingt. Denn auch bei Twitter gilt das Prinzip der Freiwilligkeit. Wir können 280 Zeichen twittern – wir müssen es aber nicht. Auch hier zeichnet sich Twitter wie immer durch seine Gradlinigkeit aus: Vielschreiber können ganz einfach geblockt oder entfolgt werden.Positive Aspekte hat diese Neuerung durchaus viele. Alle, die schon mal live getwittert haben, werden in Zukunft nicht mehr händeringend versuchen müssen, eine laufende Rede auf 140 Zeichen herunterzubrechen, ohne den Inhalt zu verfälschen. Für die Qualität der Live-Tweets und das Stress-Level der anwesenden Journalisten dürfte diese Neuerung also ein Segen sein. Und natürlich für alle, die viel zu sagen haben. Denn das wird jetzt durch die Änderung auf Twitter möglich. Eine gute Nachricht für Verbände – denn auch kompliziertere Sachverhalte lassen sich so einigermaßen adäquat darstellen, ohne sie völlig zu verzerren.

Kein anderes soziales Netzwerk stellt so viele Daten zur Verfügung wie Twitter. Ganze 500 Millionen Tweets werden tagtäglich veröffentlicht! Bei einer Datenmenge wie dieser ist es für Verbände, die auf Twitter unterwegs sind, unverzichtbar, diese Daten zu analysieren und zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Denn – wer könnte eine Chance wie diese ungenutzt lassen?Eine Twitter-Analyse bedeutet ganz einfach: herausfin-den, ob die vom Verband angewandten Marketingmaß-nahmen funktionieren oder nicht. Doch wie geht das? Und taugen diese Tools auch zu einer möglichen Kon-kurrenzanalyse? Die Antwort lautet Ja – über das Messen und Auswerten des wichtigsten Datenpools, den Twitter zu bieten hat: den des Engagements.Das heißt ganz einfach: Wie oft werden Ihre Tweets gelikt, retweetet, favorisiert, in Listen aufgenommen oder beantwortet? Jegliche Interaktion auf Ihre Veröf-fentlichung ist eine sogenannte Impression, anhand der man den Erfolg und die Reichweite Ihres Marketings bemessen kann.Noch nicht überzeugt? Twitter-Analysen machen die Kommunikation mit Zielgruppen deutlich einfacher.

Denn wer die Sprache der Zielgruppe am genauesten trifft, weil er sie am genauesten kennt – aufgrund von Daten über Wohnort, Geschlecht, Alter, Interessen und Verhalten auf Twitter –, der kann mit genau zugeschnit-tenen Werbemaßnahmen das Publikum mit dem richti-gen Content zum richtigen Zeitpunkt am besten für sich gewinnen.Lange schon sind diese Programme und Vorgehens-weisen kein unbekanntes Terrain mehr, viele von ihnen (wie Twitonomy und Twitter Analysis) sind sogar kosten-frei. Es lohnt sich also auch für Verbände, sich einmal in dieses spezialisierte Terrain zu stürzen. Mehr Follower bedeuten mehr Reichweite!

Online verfügbar unter: www.talkwalker.com

Online verfügbar unter: www.seubert-pr.de

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R Ü C K B L I C K E

Verbände im Fokus

Redaktionsbesuch bei der WELT – DPRG-Arbeitskreis Verbandskommunikation Veranstaltung vom 13.06.2018 im Axel-Springer-Hochhaus

Wie arbeitet eine PR-Agentur? Exkursion der Uni Göttingen Veranstaltung vom 18.05.2018 in der Agentur ADVERB

Katharina Korczok, Beraterin ADVERB

Studierende zu Gast im Konferenzraum

v. l. n. r.: Juliane Ibold, Richard Hill, Philipp Santos de Oliveira, Heike Hoffert, Dr. Dorothea Siems

Studierende der Universität Göttin-gen waren bei uns zu Gast, um alles über die Arbeitsweisen und Karriere-möglichkeiten in einer PR-Agentur zu erfahren.

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Die Lobbyarbeit von NGOs am Beispiel des WWF Deutschland – Netzwerk Public Aff airs

Veranstaltung vom 24.05.2018 in der Agentur ADVERB

v. l. n. r.: Florian Seikel, Wolfgang Hainer, Bernd Buschhausen, Rita Pawelski, Florian Wastl

v. l. n. r.: Matthias Koch, Christian Thams, Georg Hiemann, Christian H. Schuster, Rita Pawelski, Andreas Gruber

v. l. n. r.: Rolando Laube, Jan Wolter, Thomas Exner, Claudia Englbrecht

Wie arbeitet die WELT-Redaktion? Was müssen Verbände bei der Zusammenarbeit mit Journalisten beachten? Diese Fragen beantwor-teten uns Thomas Exner, Stv. Chef-redakteur, und Dr. Dorothea Siems, Chefkorrespondentin für Wirt-schaftspolitik, beim von Christian H. Schuster und Hans Hirsch organi-sierten Redaktionsbesuch.

Sebastian Herlt, Policy Advisor Poli-tik & Klimaschutz des WWF, lieferte beim Netzwerktreff en spannende Einblicke in die Lobbyarbeit des WWF.

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A U S TA U S C H M I T V E R B A N D S E X P E R T E N

Termine in der VerbändeweltWir lieben den Wissenstransfer. Deswegen beteiligen wir uns an hochkarätigen Events zur Ver-bandskommuikation. Im Mittelpunkt stehen dabei Best Practice, Erfolgsfaktoren und vertrau-liche Gespräche. Kommen Sie gerne dazu.

Di. 26.06. 18.00 Uhr

DPRG-Sommerfest, Berlin mit Oliver Zander (Gesamtmetall)

Do. 19.07. 17.30 Uhr

Verbandsdialog: Branchennachwuchs, München in Kooperation mit Steigenberger und Conference Direct

Nur für Geschäftsführende

Di. 28.08. 18.00 Uhr

NGOtalk: Social Media, Hannover in Kooperation mit AccorHotels mit Katharina Korczok (ADVERB)

Do. 13.09. 18.00 Uhr

DPRG-AK Verbakom: Instagram im Verband nutzen, Berlin Anna Martinsohn (Jagdverband) und Katrin Grothe (FDP-Bundestagsfraktion)

Do. 11.10. 18.00 Uhr

Verbandsdialog, Berlin in Kooperation mit Radisson Hotel Group

Nur für Geschäftsführende

Di. 05.11. 18.00 Uhr

NGOtalk: Krisenkommunikation, Hamburg in Kooperation mit AccorHotels mit René Scharr-Hochegger (ADVERB)

Do. 22.11. 18.00 Uhr

NGOtalk: Twitter, München in Kooperation mit AccorHotels mit Christian H. Schuster (ADVERB)

KW 46/47 18.00 Uhr

NGOtalk: Mitgliedergewinnung, Hannover in Kooperation mit AccorHotels mit Katharina Korczok (ADVERB)

Jetzt Plätze sichern! Senden Sie Ihre Anmeldungen und Rückfragen gerne an Andrea Tschammer:

030/30 87 85 88 – [email protected]

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NGOtalkExperten von ADVERB geben bei dieser „Druckbetankung“ Tipps und Einblicke. Die PR-Profis aus Verbän-den und NGOs treffen sich hierzu in namhaften Hotels, die anschließend zu einem kollegialen Austausch bei einem Imbiss und zur Hotelbesichti-gung einladen. Die Termine sind für Verbandsvertreter frei zugänglich.

Hamburg

Hannover

München

Berlin

VerbandsdialogBeim exklusiven Verbandsdialog treffen sich Geschäftsführende aus Verbänden zum Erfahrungsaus-tausch. Die Dinnerspeach (jeweils von einem Verbandsgeschäftsfüh-rer) zum Drei-Gänge-Menü läutet die vertraulichen Tischgespräche ein. Die Termine sind ausschließlich Geschäftsführenden zugänglich.

DPRG-EventDer DPRG-Arbeitskreis Verbakom vereint Kommunikationsverantwort-liche aus Verbänden, die sich zum fachlichen Erfahrungsaustausch – meist begleitet durch ein bis zwei Impulsvorträge – treffen. Die Ter-mine sind teilweise auch für Nicht- DPRG-Mitglieder zugänglich.

05.11. - 18.00 UhrNGOtalk: Krisenkommunikation

19.07. - 17.30 UhrVerbandsdialog:Branchennachwuchs

22.11. - 18.00 UhrNGOtalk: Twitter

28.08. - 18.00 UhrNGOtalk:Social Media

KW 46 / 47 - 18.00 UhrNGOtalk:Mitgliedergewinnung

26.06. - 18.00 UhrDPRG-Sommerfest

13.09. - 18.00 UhrDPRG-AK Verbakom:Instagram

11.10. - 18.00 UhrVerbandsdialog

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