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Vcrdichtung von Gasen und Fkssigkeiten durch Bolzkohle. 459 3) Dass alle basische Uransalze sich durch Fluorescenz mit einem bestindigen Spectrum auszeichnen und dadurch basische Salze von Uranoxydhydraten leicht unterschieden werden konnen. Das von Becquerel beobachtete Fluoresciren seiner Ver- bindung, welche er Ammonical sub - sulphate of Uranium nennt , hiingt wahrscheinlich auch von einem anhangenden basischen Salze ab, zumal sich die basischen Salze unter verschiedenen Bedingungen auf verschiedene Weise bilden. (The americ. chemist. Vol. U. 125.). Bl. Verdichtung von Gasen nnd Fltissigkeiten dnrch Holzkohle. Y el s e n s sattigte Holzkohle , welche in eine knieformig gebogene Rohre gefullt war, mit trocknem Chlorgas, die bei- den Enden wurden sofort mit Siegellack verschlossen. Der langere -4rm dieser Rohre, in welchem die Kohle sich befand, in e i n e m W a s s e r b a d e erhitzt, lasst Chlor wieder gasfor- inig entweichen und diem3 sammelt sich in dem anderen Arm, welcher in eine Kalte erzeugende Mischung getaucht ist, unter dem zunehmenden Drucke z u e in e r F 1 u s s i g k e i t. Es wurden so einige CC. fliissiges reines Chlor erhalten, welche aber, sobald die RShre aus dem Wasserbad genommen wurde, von selbst aufwellten und ron der Kohle wieder absorb& wurden, sodass nun eine Art Reif in dem kumen Arm zuriickblieb. Diese Erscheinung lasst sich, so oft man will, wiederholen. Auf dieselbe Weise hat er Ammoniak, schweflige Saure, Schwefelwasserstoff, Brommasserstoff , Aethylchlorur und Cyan durch Kohle kalt aufnehmen lassen, welche bei einer nicht hoheren Temperatur a18 looo wieder frei wurden, urn sich zu einer Fliissigkeit zu verdichten. E r machte ferner die Erfahrung , dase porose Kohle beim Absorbuen von Flussig- keiten, wie Wasser, Alkohol, Aether, Schwefelkohlenstoff und Brom, eine Temperaturerhohung bewirke, welche er bei 1 Th. Kohle und 7-8 Thln. Brom uber 30° fand. In luftleeren Apparaten muss die Temperatur vie1 hoher werden, zumal wenn die frisch gegliihte Kohle in einem luftleeren Raume erkaltet ist. Die von der poroeen Kohle absorbirten fluchti- gen Fliissigkeiten ala Brom, Cyanwasserstoff, Schwefelkohien- stoff, Aether und Alkohol, werden nur theilweise frei bei

Verdichtung von Gasen und Flüssigkeiten durch Holzkohle

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Page 1: Verdichtung von Gasen und Flüssigkeiten durch Holzkohle

Vcrdichtung von Gasen und Fkssigkeiten durch Bolzkohle. 459

3) Dass alle basische Uransalze sich durch Fluorescenz mit einem bestindigen Spectrum auszeichnen und dadurch basische Salze von Uranoxydhydraten leicht unterschieden werden konnen.

Das von Becquerel beobachtete Fluoresciren seiner Ver- bindung, welche er Ammonical sub - sulphate of Uranium nennt , hiingt wahrscheinlich auch von einem anhangenden basischen Salze ab, zumal sich die basischen Salze unter verschiedenen Bedingungen auf verschiedene Weise bilden. (The americ. chemist. Vol. U. 125.). Bl.

Verdichtung von Gasen nnd Fltissigkeiten dnrch Holzkohle.

Y el s e n s sattigte Holzkohle , welche in eine knieformig gebogene Rohre gefullt war, mit trocknem Chlorgas, die bei- den Enden wurden sofort mit Siegellack verschlossen. Der langere -4rm dieser Rohre, in welchem die Kohle sich befand, in e i n e m W a s s e r b a d e erhitzt, lasst Chlor wieder gasfor- inig entweichen und diem3 sammelt sich in dem anderen Arm, welcher in eine Kalte erzeugende Mischung getaucht ist, unter dem zunehmenden Drucke z u e in e r F 1 u s s i g k e i t.

Es wurden so einige CC. f l i i s s i g e s r e i n e s C h l o r erhalten, welche aber, sobald die RShre aus dem Wasserbad genommen wurde, von selbst aufwellten und ron der Kohle wieder absorb& wurden, sodass nun eine Art Reif in dem kumen Arm zuriickblieb. Diese Erscheinung lasst sich, so oft man will, wiederholen.

Auf dieselbe Weise hat er Ammoniak, schweflige Saure, Schwefelwasserstoff, Brommasserstoff , Aethylchlorur und Cyan durch Kohle kalt aufnehmen lassen, welche bei einer nicht hoheren Temperatur a18 looo wieder frei wurden, urn sich zu einer Fliissigkeit zu verdichten. Er machte ferner die Erfahrung , dase porose Kohle beim Absorbuen von Flussig- keiten, wie Wasser, Alkohol, Aether, Schwefelkohlenstoff und Brom, eine Temperaturerhohung bewirke, welche er bei 1 Th. Kohle und 7-8 Thln. Brom uber 30° fand. In luftleeren Apparaten muss die Temperatur vie1 hoher werden, zumal wenn die frisch gegliihte Kohle in einem luftleeren Raume erkaltet ist. Die von der poroeen Kohle absorbirten fluchti- gen Fliissigkeiten ala Brom, Cyanwasserstoff, Schwefelkohien- stoff, Aether und Alkohol, werden nur theilweise frei bei

Page 2: Verdichtung von Gasen und Flüssigkeiten durch Holzkohle

460 Volunietrische Ueetimmung des Wismuths.

einer Temperatur von 1000 und unter dem gewohnlichen Drucke. Kohle, mit Alkohol gesattigt, giebt bei 1000 kein Destillat. (Repert. de Pharmacie. tom. 1. 1873. p . 598.).

B1.

Volmetrische Bestimmung des Wismuths. Die Methode von B u i s s o n und F e r r a y grundet sich

auf die v 01 1 s t a n d i g e Fiillung des Wismuths in einer Essig enthaltenden Flussigkeit, durch J o d s a u re.

Das jodsaure Wismuth = Bi*OS. 3 J 0 5 ist ein wasser- freies, in Wasser und Siiuren unlosliches Pulver. Freie Essig- saure liisst nur Spnren auf.

Die Verfasser wandten dieses Yerfahren vorzugsweise zur Bestimmung des Wismuths im Yagist. bismuthi an, doch soll es bei allen Wismuthverbindungen anwendbar sein.

Man bereite sich : 1) Eine gesattigte Jodkaliumlosung, f r e i von jodsauren .

Salzen. 2) Eine auf reines Wismuth titrirte Jodsiiurelosung (30,O

auf 1000,O dest. Wasser.) 3) Eine concentrirte Losung von unterschwefligsaurem

Natron. Man lost alsdann 50 Centig. des zu untersuch. Magist.

biernuthi in einigen Tropfen Sdpe te r Ju re auf, verdunnt mit Wasser und sattigt mit doppeltkohlens. Natron, bis ein schwa- cher aber bleibender Niederschlag entsteht. Der Niederschlag, in iiberschiiss. Essigsaure wieder gelost , soll eine spatere partielle Fallung des Wismuths durch Wasser vermeiden. Durch Kochen und Filtriren wird vorhandenes Eisen und Wimnuthoxychlorid ausgeschieden.

Dem Filtrat setzt man 25 CC. Jodsaurelosung und dann soviel IQasser zu, dass das Ganze 250 CC. sind.

Tuchtig umgeschuttelt , bringt man nach einigen Augen- blicken Ruhe das Game auf ein trocknes Filter.

100 CC. dieses Filtrate8 werden verd. Schwefelsaure und Jodkaliumlosung zugefiigt, so dass die nicht verwendete Jod- s h e zersetzt und das in Freiheit gesetzte Jod wieder auf- gelost wird. Lasst man alsdann aus einer CC. graduirten Burette, unterschwefligs. Natronlosung so lange fliessen, bis d i e s e l b e F a r b e verschwindet, so kann man aus der ver- brauchten Menge, das in der Verbindung enthaltend gewesene Wismuth berechnen , wenn man weiss, wieviel CC. der Jod-