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Verfahren, Kiese1er.de zu losen. 193 Wenn man es, wie gewohnlich der Fall ist, mil Scbwe- felarsen zu thun hat, so wird dasselbe mit Konigswasser und clilorsaurem Kdi oxydirt, die Flussiylieit cingedampft, allenfalls noch niit Zusatz von etwav Schwefelsaurc erhitzt, um alle Salpetersaure auszutreiben, dann mit Salzsaure auf eliist und mil Clilorbaryum die Schwefelsaure gefallt gesattigt und, wie ongegeben, wciter behandelt. Urn sicher zu sein, dass die Arsenslurc vollstPndig dcsorydirt wor- den, kann man durch die vom erhaltenen schwefelsauren Baryt nach dem Kochen) abfiltrirte Flussigkeit abermals dation nicbt vollstiindig gewesen, so erhalt man noch em Priicipitat, welches man dem ersten hinzufiigt. (Gel. Ana. d. k. baiersch. Akad. d. W. - Jotcrn firprakl. Ctiem. Bd. 46. E. St. p. 491.) un cf filtrirt. Das rillrat wird dann mit schwefliger Saure schwe 6 ige Saure streichen lassen, und war die Desoxy- -- Verfabren, Kieselerde 211 liiseii. Die Gebriider S i e m e n s in Berlin haben ein Verfah- ren aufgef'unden, wonach sie K i e s e I e r d e I ii s e n , und diese Liisung zur Bildung von hnrtcn Steirrmassen an- wenden. Das Auflosungsmittel ist Aetznatron und die Aufliisung selbst wird in einem geschlossetien dop elten Dampkessel bewerkstelliot, unter einem Dampfdrucg von GO Pfuuud per Quadratzolf Wahrend des Vorgangs wird die im Kessel befindlicbe Masse durch ein angebrachtes Rad in suer Bewegung gehalten. Nach 6 - 8 Stunden ist die Kieselerde grosstentheils gelost und wird abgelas- sen. Diese Losung bildet beim Trocknen mit Kieselpul- ver, Sand etc. so harte Gebilde, dass dieselben am Stab1 Funken goben, und dient f'erner als ausgezeichneter Stein- kitt. Zuin volligen Austrocknen so bereiteter Steino 1st zwar eine Temperatur von COO R. nothig, doch kann man dieselbe auch in sehr kurzer Zeit in einer liydraulischen Presse erharten. Eine besondere Anwendung fiodet die Kiesellosung noch in Verbindung mit Stein- uod Braun- kohlengries als Brennmaterial. (Gem- Ver.- Blatt f. Preuss. - Jatirb. f. prakt. Pharm. Bd. 18. 61. 3.) B.

Verfahren, Kieselerde zu lösen

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Page 1: Verfahren, Kieselerde zu lösen

Verfahren, Kiese1er.de zu losen. 193

Wenn man es, wie gewohnlich der Fall ist, mil Scbwe- felarsen zu thun hat, so wird dasselbe mit Konigswasser und clilorsaurem K d i oxydirt, die Flussiylieit cingedampft, allenfalls noch niit Zusatz von etwav Schwefelsaurc erhitzt, um alle Salpetersaure auszutreiben, dann mit Salzsaure auf eliist und mil Clilorbaryum die Schwefelsaure gefallt

gesattigt und, wie ongegeben, wciter behandelt. Urn sicher zu sein, dass die Arsenslurc vollstPndig dcsorydirt wor- den, kann man durch die vom erhaltenen schwefelsauren Baryt nach dem Kochen) abfiltrirte Flussigkeit abermals

dation nicbt vollstiindig gewesen, so erhalt man noch em Priicipitat, welches man dem ersten hinzufiigt. (Gel. Ana. d. k. baiersch. Akad. d. W. - Jotcrn firprakl. Ctiem. Bd. 46.

E. St. p . 491.)

un c f filtrirt. Das rillrat wird dann mit schwefliger Saure

schwe 6 ige Saure streichen lassen, und war die Desoxy-

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Verfabren, Kieselerde 211 liiseii. Die Gebriider S i e m e n s in Berlin haben ein Verfah-

ren aufgef'unden, wonach sie K i e s e I e r d e I ii s e n , und diese Liisung zur Bildung von hnrtcn Steirrmassen an- wenden. Das Auflosungsmittel ist Aetznatron und die Aufliisung selbst wird in einem geschlossetien dop elten Dampkessel bewerkstelliot, unter einem Dampfdrucg von GO Pfuuud per Quadratzolf Wahrend des Vorgangs wird die im Kessel befindlicbe Masse durch ein angebrachtes Rad in suer Bewegung gehalten. Nach 6 - 8 Stunden ist die Kieselerde grosstentheils gelost und wird abgelas- sen. Diese Losung bildet beim Trocknen mit Kieselpul- ver, Sand etc. so harte Gebilde, dass dieselben am Stab1 Funken goben, und dient f'erner als ausgezeichneter Stein- kitt. Zuin volligen Austrocknen so bereiteter Steino 1st zwar eine Temperatur von COO R. nothig, doch kann man dieselbe auch in sehr kurzer Zeit in einer liydraulischen Presse erharten. Eine besondere Anwendung fiodet die Kiesellosung noch in Verbindung mit Stein- uod Braun- kohlengries als Brennmaterial. (Gem- Ver.- Blatt f. Preuss. - Jatirb. f. prakt. Pharm. Bd. 18. 61. 3.) B.