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Vergleichende Buchbesprechung Informationsmanagement 1 Zum Thema „Informationsmanagement“ Das Informationsmanagement ist ein zentra- ler Forschungs- und Lehrbereich der Wirt- schaftsinformatik. Dementsprechend groß ist die Anzahl der Beitra ¨ge zu diesem The- ma. Diese unterscheiden sich allerdings z. T. erheblich in Inhalt und Schwerpunktset- zung. Ein Grund dafu ¨ r liegt darin, dass das Informationsmanagement ein noch junges Arbeitsfeld ist, das sich wie die Wirt- schaftsinformatik als Disziplin noch in ei- nem intensiven Profilbildungsprozess befin- det. Hierbei stellen sich aufgrund der Interdisziplinarita ¨t der Wirtschaftsinforma- tik besondere Herausforderungen: Sichtwei- sen und Zuga ¨nge aus den Mutterdisziplinen Wirtschaftswissenschaften und Informatik sowie aus angrenzenden Disziplinen wie den Informations- und Kommunikationswissen- schaften mu ¨ ssen im Informationsmanage- ment integriert werden [Teub02]. Hinzu kommt, dass sich die Wirtschaftsinformatik im deutschen Sprachraum von ihrem anglo- amerikanischen Pendant „Information Sys- tems“ in Forschungskultur und -ansa ¨tzen in vielerlei Hinsicht unterscheidet. In der Kon- sequenz ergibt sich auf der einen Seite ein befruchtender Austausch zwischen dem deutschen Informationsmanagement und dem anglo-amerikanischen Information (Re- source/Systems/Technology) Management. Ein solcher Austausch ist jedoch auf der an- deren Seite mit Problemen der Integration der Erkenntnisse verbunden. Der Entwicklungsstand des Informations- managements wird deshalb in Anlehnung an die Theorie wissenschaftlicher Revolutionen nach Kuhn verschiedentlich als vor- oder multiparadigmatisch gekennzeichnet (vgl. [ZaRu ¨ 90; Pete97, 8] sowie grundlegend zur Theorie wissenschaftlicher Revolutionen [Kuhn91]). In einem fru ¨ hen vorparadigmati- schen Stadium ist eine Wissenschaft nach Kuhn durch Widerspru ¨ chlichkeiten und sta ¨ndige Debatten u ¨ ber Grundannahmen charakterisiert. Wenn sich dann in der Fort- fu ¨ hrung dieser Debatten einige Forschungs- ansa ¨tze herauskristallisieren, die in der wissenschaftlichen Gemeinschaft oder zu- mindest in Teilgemeinschaften breitere Aner- kennung finden, so kann von einem multi- paradigmatischen Stadium gesprochen werden. Da die Vertreter rivalisierender Pa- radigmen ihren Forschungsansa ¨tzen jedoch unterschiedliche Pra ¨missen, Denkmodelle und Forschungsstandards zu Grunde legen, ergibt sich das Problem, dass diese Ansa ¨tze oft nicht vergleichbar und die daraus resul- tierenden Ansa ¨tze nicht integrierbar sind. Fu ¨r eine vergleichende Buchbesprechung zum Thema Informationsmanagement be- deutet dieses Problem der Unvereinbarkeit von Paradigmen („Inkommensurabilita ¨t“), dass Beitra ¨ge unterschiedlicher Verfasser mo ¨ glicherweise nicht mit denselben Maßsta ¨- ben bewertet werden ko ¨ nnen. 2 Literaturauswahl Um eine mo ¨glichst hohe Vergleichbarkeit der Literatur zu gewa ¨hrleisten, haben wir uns bei der Auswahl aufgrund der z. T. un- terschiedlichen Traditionen des anglo-ame- rikanischen Information Systems und der Wirtschaftsinformatik deutscher Pra ¨gung auf deutschsprachige Beitra ¨ge zum Informati- onsmanagement (IM) beschra ¨nkt. Daru ¨ ber hinaus haben wir darauf geachtet, dass die Arbeiten zumindest einige, fu ¨r den anzulegenden Beurteilungsmaßstab grund- legende Pra ¨missen teilen. So werden von uns beispielsweise nur Beitra ¨ge aufgenommen, die Informationsmanagement explizit als Fu ¨ hrungsaufgabe verstehen. Bibliotheks- und informationswissenschaftlich gepra ¨gte Arbeiten, deren Aufmerksamkeit in erster Li- nie Methoden und Techniken der Verwaltung von großen Informationsbesta ¨nden gilt, wer- den ebenso wenig einbezogen wie rein gestal- tungstechnische Beitra ¨ge, deren Betrachtung auf den Entwurf, die Entwicklung und den Einsatz computergestu ¨ tzter Informations- und Kommunikations-(IK-)Systeme be- schra ¨ nkt ist [so z. B. Schm96 und Scho ¨ 01]. Eine weitere Grundpra ¨misse betrifft den be- trachteten Gegenstandsbereich: Das IM darf sich nicht auf IK-technische Systeme be- schra ¨nken, sondern muss die Informationen selber ebenso wie die Organisation der In- formationsverarbeitungs- und Informations- versorgungsprozesse einbeziehen. Als Auf- gabenstellung des IM ergibt sich damit der Einsatz der IK-Technik fu ¨ r die betriebliche Informationsversorgung. Aus den Arbeiten, die repra ¨sentativ fu ¨r das skizzierte Versta ¨ndnis von IM sind, wurden ausschließlich Lehrbu ¨ cher in die Bespre- chung einbezogen. Damit ist zum einen der Anspruch verbunden, dass die Arbeiten ei- nen șberblick u ¨ ber den „etablierten“ Stand der wissenschaftlichen Forschung und Dis- kussion geben. Daru ¨ ber hinaus stellen sich an Lehrbu ¨ cher besondere Anforderungen zur Integration der Inhalte und an deren u ¨berblicksartige Vermittlung in Form einer „Informationsmanagement-Lehre“. Ein letztes Auswahlkriterium betrifft das Al- ter der Publikation. Aufgrund der dyna- mischen Entwicklung sowohl der Frage- stellungen des IM als auch der zur Informationsversorgung eingesetzten Tech- nologien werden nur Publikationen auf- genommen, deren aktuelle Auflage nicht a ¨l- ter als zwei Jahre ist. Nach den dargestellten Kriterien werden die folgenden Titel in die Besprechung auf- genommen: & Heinrich, Lutz J.: Informationsmanage- ment. 7. Auflage, Oldenbourg Verlag, Mu ¨ nchen, Wien 2002. & Biethahn, Jo ¨rg; Muksch, Harry; Ruf, Wal- ter: Ganzheitliches Informationsmanage- ment, Band 1 „Grundlagen“ und Band 2 „Entwicklungsmanagement“. 5. bzw. 3. Auflage, Oldenbourg Verlag, Mu ¨ nchen, Wien 2000. & Krcmar, Helmut: Informationsmanage- ment. 2. Auflage, Springer Verlag, Berlin u. a. 2000. & Voß, Stefan; Gutenschwager, Kai: Infor- mationsmanagement. Springer Verlag, Berlin u. a. 2001. & Stickel, Eberhard: Informationsmanage- ment. Oldenbourg Verlag, Mu ¨ nchen Wien 2001. Die ersten drei Lehrbu ¨ cher wurden vor al- lem nach dem Kriterium der „Etabliertheit“ einbezogen. Sie sind bereits la ¨ngere Zeit am Markt verfu ¨ gbar und liegen in einer fort- geschrittenen Auflage vor. Das Buch von Heinrich ist beispielsweise das erste deutsch- sprachige Lehrbuch zum IM und zudem wohl auch das am sta ¨rksten rezipierte Werk. Lehrbu ¨cher, die bereits eine gewisse Reife und damit konzeptionelle Festigkeit erzielt haben, tun sich jedoch mo ¨ glicherweise schwerer damit als neuere Lehrbu ¨ cher, aktu- elle Entwicklungen und Trends aufzuneh- men und diese ggf. unter Reorganisation der Konzeption in den Wissenskanon zu integrieren. Deshalb wurden zudem zwei Lehrbu ¨ cher einbezogen, die ju ¨ ngst erschie- nen sind. 3 Beurteilungskriterien Die Beurteilungskriterien werden aus Sicht der Wirtschaftsinformatik und im Sinne der Prinzipien formuliert, nach denen die Aus- wahl der Bu ¨ cher fu ¨ r die Besprechung erfolgt ist (vgl. Abschnitt 2). 3.1 Inhaltliche Kriterien Die inhaltlichen Kriterien ergeben sich zum einem aus dem zugrunde gelegten Versta ¨nd- WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285 299 WI – Literatur

Vergleichende Buchbesprechung

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VergleichendeBuchbesprechung

Informationsmanagement

1 Zum Thema„Informationsmanagement“

Das Informationsmanagement ist ein zentra-ler Forschungs- und Lehrbereich der Wirt-schaftsinformatik. Dementsprechend großist die Anzahl der Beitrage zu diesem The-ma. Diese unterscheiden sich allerdings z. T.erheblich in Inhalt und Schwerpunktset-zung. Ein Grund dafur liegt darin, dass dasInformationsmanagement ein noch jungesArbeitsfeld ist, das sich – wie die Wirt-schaftsinformatik als Disziplin – noch in ei-nem intensiven Profilbildungsprozess befin-det. Hierbei stellen sich aufgrund derInterdisziplinaritat der Wirtschaftsinforma-tik besondere Herausforderungen: Sichtwei-sen und Zugange aus den MutterdisziplinenWirtschaftswissenschaften und Informatiksowie aus angrenzenden Disziplinen wie denInformations- und Kommunikationswissen-schaften mussen im Informationsmanage-ment integriert werden [Teub02]. Hinzukommt, dass sich die Wirtschaftsinformatikim deutschen Sprachraum von ihrem anglo-amerikanischen Pendant „Information Sys-tems“ in Forschungskultur und -ansatzen invielerlei Hinsicht unterscheidet. In der Kon-sequenz ergibt sich auf der einen Seite einbefruchtender Austausch zwischen demdeutschen Informationsmanagement unddem anglo-amerikanischen Information (Re-source/Systems/Technology) Management.Ein solcher Austausch ist jedoch auf der an-deren Seite mit Problemen der Integrationder Erkenntnisse verbunden.

Der Entwicklungsstand des Informations-managements wird deshalb in Anlehnung andie Theorie wissenschaftlicher Revolutionennach Kuhn verschiedentlich als vor- odermultiparadigmatisch gekennzeichnet (vgl.[ZaRu90; Pete97, 8] sowie grundlegend zurTheorie wissenschaftlicher Revolutionen[Kuhn91]). In einem fruhen vorparadigmati-schen Stadium ist eine Wissenschaft nachKuhn durch Widerspruchlichkeiten undstandige Debatten uber Grundannahmencharakterisiert. Wenn sich dann in der Fort-fuhrung dieser Debatten einige Forschungs-ansatze herauskristallisieren, die in derwissenschaftlichen Gemeinschaft oder zu-mindest in Teilgemeinschaften breitere Aner-kennung finden, so kann von einem multi-paradigmatischen Stadium gesprochenwerden. Da die Vertreter rivalisierender Pa-radigmen ihren Forschungsansatzen jedochunterschiedliche Pramissen, Denkmodelle

und Forschungsstandards zu Grunde legen,ergibt sich das Problem, dass diese Ansatzeoft nicht vergleichbar und die daraus resul-tierenden Ansatze nicht integrierbar sind.Fur eine vergleichende Buchbesprechungzum Thema Informationsmanagement be-deutet dieses Problem der Unvereinbarkeitvon Paradigmen („Inkommensurabilitat“),dass Beitrage unterschiedlicher Verfassermoglicherweise nicht mit denselben Maßsta-ben bewertet werden konnen.

2 Literaturauswahl

Um eine moglichst hohe Vergleichbarkeitder Literatur zu gewahrleisten, haben wiruns bei der Auswahl aufgrund der z. T. un-terschiedlichen Traditionen des anglo-ame-rikanischen Information Systems und derWirtschaftsinformatik deutscher Pragung aufdeutschsprachige Beitrage zum Informati-onsmanagement (IM) beschrankt.

Daruber hinaus haben wir darauf geachtet,dass die Arbeiten zumindest einige, fur denanzulegenden Beurteilungsmaßstab grund-legende Pramissen teilen. So werden von unsbeispielsweise nur Beitrage aufgenommen,die Informationsmanagement explizit alsFuhrungsaufgabe verstehen. Bibliotheks-und informationswissenschaftlich gepragteArbeiten, deren Aufmerksamkeit in erster Li-nie Methoden und Techniken der Verwaltungvon großen Informationsbestanden gilt, wer-den ebenso wenig einbezogen wie rein gestal-tungstechnische Beitrage, deren Betrachtungauf den Entwurf, die Entwicklung und denEinsatz computergestutzter Informations-und Kommunikations-(IK-)Systeme be-schrankt ist [so z. B. Schm96 und Scho01].

Eine weitere Grundpramisse betrifft den be-trachteten Gegenstandsbereich: Das IM darfsich nicht auf IK-technische Systeme be-schranken, sondern muss die Informationenselber ebenso wie die Organisation der In-formationsverarbeitungs- und Informations-versorgungsprozesse einbeziehen. Als Auf-gabenstellung des IM ergibt sich damit derEinsatz der IK-Technik fur die betrieblicheInformationsversorgung.

Aus den Arbeiten, die reprasentativ fur dasskizzierte Verstandnis von IM sind, wurdenausschließlich Lehrbucher in die Bespre-chung einbezogen. Damit ist zum einen derAnspruch verbunden, dass die Arbeiten ei-nen �berblick uber den „etablierten“ Standder wissenschaftlichen Forschung und Dis-kussion geben. Daruber hinaus stellen sichan Lehrbucher besondere Anforderungenzur Integration der Inhalte und an derenuberblicksartige Vermittlung in Form einer„Informationsmanagement-Lehre“.

Ein letztes Auswahlkriterium betrifft das Al-ter der Publikation. Aufgrund der dyna-mischen Entwicklung sowohl der Frage-stellungen des IM als auch der zurInformationsversorgung eingesetzten Tech-nologien werden nur Publikationen auf-genommen, deren aktuelle Auflage nicht al-ter als zwei Jahre ist.

Nach den dargestellten Kriterien werden diefolgenden Titel in die Besprechung auf-genommen:

& Heinrich, Lutz J.: Informationsmanage-ment. 7. Auflage, Oldenbourg Verlag,Munchen, Wien 2002.

& Biethahn, Jorg; Muksch, Harry; Ruf, Wal-ter: Ganzheitliches Informationsmanage-ment, Band 1 „Grundlagen“ und Band 2„Entwicklungsmanagement“. 5. bzw.3. Auflage, Oldenbourg Verlag, Munchen,Wien 2000.

& Krcmar, Helmut: Informationsmanage-ment. 2. Auflage, Springer Verlag, Berlinu. a. 2000.

& Voß, Stefan; Gutenschwager, Kai: Infor-mationsmanagement. Springer Verlag,Berlin u. a. 2001.

& Stickel, Eberhard: Informationsmanage-ment. Oldenbourg Verlag, Munchen Wien2001.

Die ersten drei Lehrbucher wurden vor al-lem nach dem Kriterium der „Etabliertheit“einbezogen. Sie sind bereits langere Zeit amMarkt verfugbar und liegen in einer fort-geschrittenen Auflage vor. Das Buch vonHeinrich ist beispielsweise das erste deutsch-sprachige Lehrbuch zum IM und zudemwohl auch das am starksten rezipierte Werk.

Lehrbucher, die bereits eine gewisse Reifeund damit konzeptionelle Festigkeit erzielthaben, tun sich jedoch moglicherweiseschwerer damit als neuere Lehrbucher, aktu-elle Entwicklungen und Trends aufzuneh-men und diese – ggf. unter Reorganisationder Konzeption – in den Wissenskanon zuintegrieren. Deshalb wurden zudem zweiLehrbucher einbezogen, die jungst erschie-nen sind.

3 Beurteilungskriterien

Die Beurteilungskriterien werden aus Sichtder Wirtschaftsinformatik und im Sinne derPrinzipien formuliert, nach denen die Aus-wahl der Bucher fur die Besprechung erfolgtist (vgl. Abschnitt 2).

3.1 Inhaltliche Kriterien

Die inhaltlichen Kriterien ergeben sich zumeinem aus dem zugrunde gelegten Verstand-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

WI – Literatur

Page 2: Vergleichende Buchbesprechung

nis von Management als Fuhrungsaufgabe(Managementverstandnis), zum anderen auseiner weiteren Zustandigkeit des IM, dieuber den Einsatz der Informations- undKommunikationstechnik (IK-Technik) hi-naus geht (Gegenstandsbereich).

ManagementverstandnisDer aus dem Englischen ubernommene Be-griff „Management“ kann im Deutschen imSinne von „einen Betrieb fuhren, leiten“ ver-wendet werden als auch im Sinne von „etwaszustande bringen“, „mit etwas umgehen“,„fertig werden mit“ oder „etwas moglichmachen“ [Lang97]. Dieses breite Bedeu-tungsspektrum bringt es mit sich, dass unterdem Label „Informationsmanagement“ nichtnur Unternehmensfuhrungsaufgaben, son-dern auch die technische Gestaltung von IK-Systemen (z. B. Installation und IntegrationIK-technischer Komponenten, Softwareent-wicklung), der Betrieb von IK-Systemen(z. B. Rechenzentrumsbetrieb) oder Service-aufgaben (z. B. Benutzerbetreuung, UserHelp Desk) thematisiert werden. Fur die Be-handlung letzterer Aufgaben bieten unsererAnsicht nach Arbeitsgebiete wie die DV-Ad-ministration und das Software Engineeringbzw. die Systemplanung und -entwicklunggenugend Raum. Wir sehen deshalb die Fuh-rung – i. e. die Einflussnahme auf die Aus-gestaltung der betrieblichen Informations-verarbeitung – als zentrale wissenschaftlicheHerausforderung des Informationsmanage-ments an. Ausgangspunkt ist dabei die Ent-wicklung von Informationsstrategien, d. h.die Willensbildung uber die Ziele der be-trieblichen Informationsverarbeitung unddie Festlegung von Wegen zur Zielerrei-chung. Daran anknupfend sind Maßnahmenzur Um- bzw. Durchsetzung der Informa-tionsstrategie einzuleiten. Hierbei kommtdem Management von Projekten zur Strate-gieumsetzung („strategische Projekte“) eine

besondere Bedeutung zu. Als wichtige Un-terstutzungsfunktion des IM sollte zudemauch das IV-Controlling behandelt werden.

GegenstandsbereichDaruber hinaus schlagt sich ein Verstandnisdes Aufgabenbereichs von Informations-management, das uber den Technikeinsatzhinaus geht, in den Beurteilungskriteriennieder (Kriterien 7–9): Unser Verstandniskann anhand eines Modells von Wollnik ver-deutlicht werden, das die Aufgaben des IMnach der Techniknahe des Gegenstands-bereichs in drei Ebenen unterteilt (Bild 1).Der Zusammenhang zwischen Gegenstandund Aufgaben des IM wird darin gesehen,dass das Wissen fur die Losung der Auf-gaben auf den drei Ebenen jeweils unter-schiedlich ist bzw. dass sich auf den Ebenenandere Anforderungen an die Kompetenzendes Informationsmanagers stellen:

& Auf der Ebene des Informationseinsatzesgeht es um den betrieblichen Informati-onsbedarf und seine Deckung, d. h. umdie bedarfsgerechte Versorgung aller Un-ternehmensbereiche mit Informationenund um die Information als Ressource.Die schnelle, sichere, genaue, umfassendeund problemgerechte Bereitstellung vonInformationen wird bereits traditionell inder Betriebswirtschaftslehre, etwa in Or-ganisation, Controlling und Logistik be-handelt. Die technischen Mechanismeneroffnen jedoch neue Moglichkeiten derInformationsbeschaffung, -verarbeitung,-ubermittlung und der Dokumentation.Diese Potenziale zu erschließen ist Auf-gabe des IM.

& Auf der Ebene der technischen Infrastruk-turen werden anwendungsoffene hard-und softwaretechnische Einrichtungenzusammengefasst. Anwendungsoffenheitmeint, dass die spezifische Nutzungsartder Technik nicht im vorhinein bestimmtist wie bspw. im Falle einer bestimmtenStandardanwendungssoftware. Zu dentechnischen Infrastrukturen konnenNetzwerk, Basissoftware, Rechner undsonstige technische Einrichtungen gerech-net werden. Die Aufgaben liegen hier inder Auswahl geeigneter technischer Kom-ponenten und in deren integriertem Ein-satz.

& Die Ebene der IK-Systeme steht im Mit-telpunkt des Ebenenmodells: Sie erfullt ei-ne Mittlerrolle zwischen der Ebene desInformationseinsatzes und der Ebene dertechnischen Infrastrukturen. Betrachtetwird auf dieser Ebene die Anwendung derIK-Technik in einem speziellen organisa-torischen Kontext. Als „Mensch-Aufgabe-Technik-Systeme“ setzen die Informa-tionssysteme organisatorische (Aufgabe,

Aufbau-/Ablaufregeln) und technischeElemente (Hardware, Software) zueinan-der in Beziehung.

Die Darstellung als Schichtenmodell impli-ziert, dass hohere Schichten Anforderungenan die jeweils untergeordnete Schicht stellenund diese wiederum der jeweils ubergeord-neten Schicht Leistungen zur Verfugungstellt. Dadurch wird betont, dass die primareAufgabe des Informationsmanagements inder Sicherstellung einer effektiven und effi-zienten Erfullung der Informationsaufgaben(Ebene 1) besteht. Die IK-technischen Infra-strukturen auf der untersten Ebene stehennur in einem indirekten Bezug zu den be-trieblichen Aufgaben. Die Brucke zwischenden Ebenen bilden die Informations- undKommunikationssysteme. Auf dieser Ebenewerden die organisatorischen und personel-len Szenarien definiert, in denen die IK-Technik (Ebene 3) zur Bewaltigung der be-trieblichen Informationsaufgaben (Ebene 1)eingesetzt wird [Woll88, 40ff.].

Aus dem dargelegten Verstandnis von Infor-mationsmanagement als Fuhrungsaufgabe(Kriterien 1–6) zum einen und dem weitergefassten Gegenstandsbereich (Kriterien7–9) zum anderen ergeben sich insgesamtneun Aufgabenbereiche, die ein Buch zumIM behandeln sollte.

1. Einordnung der IM-Aufgaben in denubergeordneten Gesamtzusammenhangbetrieblicher Fuhrungsaufgaben, Klarungdes Verhaltnisses von Geschafts- und In-formationsmanagement.

2. Organisation der Informationsfunktion:In- vs. Outsourcing von Aufgaben derInformationsfunktion, Zentralisierung vs.Dezentralisierung, Aufhangung, organisa-torische Eingliederung und Innenorgani-sation der IV-Abteilung.

3. Strategieentwicklung: Aufgaben und Me-thoden zur Gewinnung von Zielen undgrundsatzlichen Handlungsorientierun-gen fur die Entwicklung der betrieblichenInformationsverarbeitung.

4. Strategieimplementierung: Aufgaben undMethoden zur Umsetzung der Informati-onsstrategie in eine Informationsinfra-struktur, insbesondere Architekturpla-nung, Bewertung von Projektideen undManagement des Projektportfolios.

5. IV-Controlling: Wirtschaftlichkeitsbewer-tung, Controlling der Informationsinfra-struktur.

6. Projektmanagement: Planung, Durchfuh-rung und Controlling von Projekten.

7. Management der Informationswirtschaft:Gestaltung der betrieblichen Informati-onsversorgung, d. h. von Informations-beschaffung, -einsatz, -logistik und –nut-zung.

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Informationseinsatz

Informations- und

Kommunikationssysteme

IK-technische

Infrastrukturen

Unterstützungs-

leistung/Dienste

Anforderungen

Anforderungen

Unterstützungs-leistung/Dienste

Bild 1 Ebenenmodell des Informations-managements [Woll88, 38]

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Page 3: Vergleichende Buchbesprechung

8. Management der IK-Technologie: Tech-nikeinsatz und Gestaltung integriertertechnischer Infrastrukturen.

9. Management der IK-Systeme: Gestaltungder IK-Systeme als sozio-technische Sys-teme zur betrieblichen Aufgabenerfullung(Mensch-Aufgabe-Techniksysteme).

3.2 Fachliche Kriterien

Die fachlichen Kriterien beziehen sich aufden Anspruch, der sich an ein Lehrbuchstellt, relevante Inhalte auszuwahlen, diese inein koharentes Lehrgebaude zu integrierenund mit aktuellem Bezug zu vermitteln. ImEinzelnen leiten sich aus diesem Anspruchfolgende Kriterien ab:

1. Terminologie: Sind die Grundbegriffe(Information, Informationstechnik, Ma-nagement etc.) und darauf aufbauende,weiterfuhrende Begriffe des Informa-tionsmanagements (Informationsfunk-tion, Informationsinfrastruktur) eindeutigdefiniert? Werden die Begriffe durchgan-gig in der definierten Bedeutung verwen-det?

2. Systematik: Wird die Gliederung desBuches uberzeugend und verstandlich be-grundet? Werden die verschiedenen The-menbereiche systematisch und struk-turiert dargestellt?

3. Aktualitat: Inwieweit werden neue He-rausforderungen und neue Erkenntnissedes Informationsmanagement verarbeitet?Wie aktuell sind die Fallbeispiele und/oder die verwendeten Literaturquellen?

3.3 Formale Kriterien

1. Preis in a.2. Seitenzahl des Lehrtextes.3. Gestaltung:

a) Layout (Drucksatz),b) Lesbarkeit (Schriftart und -große),c) Druck, insbesondere Qualitat der

Grafiken, ggf. Hinweis auf Farbe.4. Gebrauchstauglichkeit:

a) Einband: Paperback vs. Hardcover,b) Handhabung: Wie lasst sich in dem

Buch arbeiten? Bleibt es aufgeschlagenliegen?

5. Stichwortverzeichnis(Anzahl der Referenzen, abgeschatzt).

6. Didaktische Hilfsmittel:a) Lernziele, Zusammenfassungen,

Glossar,b) Fallbeispiele,c) Kontrollfragen,d) Literaturempfehlungen,

annotiertes Literaturverzeichnis.

4 Vorstellung und Beurteilung der Bucher

Die ausgewahlten Werke werden im folgen-den kurz vorgestellt und es wird auf wichtigeKriterien eingegangen. Zusammenfassendwird dann eine vollstandige und uberblicks-artige Bewertung der Bucher anhand deraufgestellten Kriterien vorgenommen.

4.1 Heinrich, L. J.: Informationsmanagement

Bei Heinrich wird Informationsmanagementals „Leitungshandeln (Management) in einerBetriebswirtschaft in Bezug auf Informationund Kommunikation“ definiert und in Ana-logie zu anderen Funktionen wie Personaloder Logistik als Querschnittsfunktion ein-gefuhrt. Die Konsequenzen dieser Sichtweisefur das Verhaltnis von Informationsmanage-

ments und (Geschafts-)Management all-gemein werden nicht weitergehend erortert[Hein02, 8].

Informationsmanagement wird von Heinrichnicht in der Managementlehre verankert. AlsGrund dafur wird angegeben, dass derSchwerpunkt der IM-Aufgaben nicht imManagement, sondern in der Informations-funktion liege und damit Erkenntnisobjektder Wirtschaftsinformatik sei [Hein02, 11f.].Das Verhaltnis von Betriebswirtschaftslehreund Wirtschaftsinformatik wird jedoch nichtvertieft, sodass die Konsequenzen dieser Po-sitionierung fur die Entwicklung einer Infor-mationsmanagement-Lehre offen bleiben.

Trotz der Abgrenzung zur Managementlehrewahlt Heinrich eine Gliederung, die wie eine

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Aufgaben Methoden

Strategische Ebene: Planung, �berwachung, Steuerung der Informationsinfrastrukturals Ganzes

& Situationsanalyse& Zielplanung& Strategieentwicklung& Maßnahmenplanung& Qualitatsmanagement& Technologiemanagement& Controlling& Revision

& Benutzerbeteiligung& Szenariotechnik& Strategieentwicklung& Portfolioanalyse& Erfolgsfaktorenanalyse& Korrelationsanalyse& Kennzahlensysteme& Wirtschaftlichkeitsanalyse& Nutzwertanalyse& Evaluierungsmethoden

Administrative Ebene: Planung, �berwachung, Steuerung aller Komponenten der Infor-mationsinfrastruktur

& Projektmanagement& Personalmanagement& Datenmanagement& Lebenszyklusmanagement& Geschaftsprozessmanagement& Wissensmanagement& Vertragsmanagement& Sicherheitsmanagement& Katastrophenmanagement

& Geschaftsprozessmanagement& Wissensmanagement& Wertanalyse& Aufwandsschatzung& Kosten- und Leistungsrechnung& Benchmarking& Checklisten& Risikoanalyse& Computer-Versicherungen& Fehlerbaum-Analyse& Qualitatsmodelle

Operative Ebene: Bereitstellung und Betrieb der Informationsinfrastruktur zur laufendenInformationsversorgung

& Produktionsmanagement& Problemmanagement& Benutzerservice

& Hardware- und Software-Monitoring& Abrechnungssysteme& Serviceebenen-Vereinbarungen

Bild 2 Informationsmanagement-Systematik nach Heinrich

Vergleichende Buchbesprechung 287

Page 4: Vergleichende Buchbesprechung

betriebswirtschaftliche Systematik anmutet(vgl. Bild 2): Er unterscheidet die Aufgabendes IM in strategische, administrative undoperative. Bei genauerer Durchsicht derAufgaben wird jedoch schnell deutlich, dassdie Anlehnung an die betriebswirtschaftlicheManagementlehre, in der die Aufgaben nachAbstraktionsgrad und Reichweite in strategi-sche, taktische und operative unterschiedenwerden, auf die Begriffe beschrankt ist: Diestrategische Ebene ist nach Heinrich durcheine gesamtheitliche Betrachtung der Infor-mationsinfrastruktur gekennzeichnet, wah-rend die administrative Ebene sich mit deneinzelnen Komponenten der Infrastrukturbefasst. Damit ergeben sich auf der strategi-schen Ebene Aufgaben aus dem Umfeld derStrategieentwicklung, auf der „administrati-ven“ Ebene – also wortlich genommen Ver-waltungsebene – ist der Fokus nicht so deut-lich auf Fuhrungsaufgaben gesetzt. Dieoperative Ebene befasst sich schließlich mitdem Betrieb und der Wartung der Informati-onsinfrastruktur, sodass hier in erster LinieServiceaufgaben statt Fuhrungsaufgaben zufinden sind.

Bei genauerer Durchsicht der Aufgaben er-weist sich zudem, dass die Zuordnung vonAufgaben zu Ebenen anders erfolgt, als die-ses aus traditionellen Managementsystemati-ken bekannt ist: Klassische Teilfunktionender Unternehmensfuhrung wie Controllingund Personalmanagement werden fest ein-zelnen Ebenen zugeordnet. Sehr verbreitetist eine Unterscheidung der Management-funktionen in Planung, Organisation, Per-sonalmanagement und Controlling; vgl. z. B.die bei [Mach99] oder [StSc01] verwendetenGliederungen. In gleicher Weise werden dasQualitats- oder Technologiemanagement festder strategischen, das Sicherheits- und Kata-strophenmanagement der administrativenEbene zugeordnet. In der traditionellenManagementlehre werden solche Aufgabenhingegen als ebenenubergreifend betrachtet[vgl. z. B. Mach99, Kap. 10]. Das bedeutet,dass, wenn etwa im Rahmen des Qualitats-managements auf strategischer Ebene eineQualitatsstrategie festgelegt wird, diese auftaktischer und operativer Ebene konkreti-siert und durchgesetzt werden muss.

Ein besonderes Merkmal des Buches istder Schwerpunkt auf der Methoden- undWerkzeugdimension des Informationsmana-gements, die als Information Engineeringbezeichnet wird. Der Begriff wurde ur-sprunglich von Martin und Finkelstein ge-pragt, die damit eine durchgehende Werk-zeugunterstutzung von der Planung bis zurRealisierung betrieblicher Informationssys-teme bezeichnen [vgl. Mart89; Fink92]. Dieanaloge Systematisierung von einerseits Auf-

gaben und andererseits Methoden undWerkzeugen des Informationsmanagementserleichtert dem Leser die Orientierung: Aufdiese Weise findet er zu vielen Aufgabenschnell passende Losungsinstrumente. Einigeder angebotenen Methoden weichen aller-dings wiederum von einem traditionellenManagementverstandnis ab: so etwa Com-puter-Versicherungen als Management-methode oder die Benutzerbeteiligung alsMethode der strategischen Unternehmens-fuhrung.

Inhaltlich deckt das Buch von Heinrich dieInstitutionalisierung des Informationsmana-gements (im Teil I „Grundlagen“), das Auf-gabenspektrum von der Strategieentwick-lung bis hin zum Projektmanagement sowiedas IV-Controlling ab. Der Fokus liegt dabeiauf der technischen Infrastruktur und denbetrieblichen Anwendungssysteme. Diebetriebs- bzw. informationswirtschaftlicheEbene wird nur am Rande in die Betrach-tung einbezogen. Im Kapitel zum Geschafts-prozessmanagement werden Wirkungen desTechnikeinsatzes auf die Organisation sowieeinige soziale und verhaltensbezogeneAspekte der IKT-Nutzung angeschnitten.

Die einzelnen Kapitel des Buches sind je-weils mit Lernzielen, einer Zusammenstel-lung der Definitionen aller neu verwendetenBegriffe, Kontrollfragen, Querverweisen zuanderen Kapiteln und Literaturhinweisenversehen, die in Quellen- und Vertiefungs-literatur unterschieden sind. Daruber hinauswerden verschiedene Aufgaben im Umfeldder Strategieentwicklung in Fallstudienpraktisch vertieft.

4.2 Biethahn, J., Muksch H., Ruf, W.:Ganzheitliches Informationsmanagement

Der Beitrag von Biethahn, Muksch und Rufverteilt sich auf zwei Bande. Der erste Bandbehandelt die Grundlagen des Informations-managements und fuhrt den von den Auto-ren propagierten, speziellen Ansatz des„Ganzheitlichen Informationsmanagements“ein. Der zweite Band widmet sich insbeson-dere der Informationssystementwicklung,wie der Untertitel „Entwicklungsmanage-ment“ andeutet.

Ausgangspunkt der �berlegungen der Ver-fasser ist, dass Management, verstanden alsUnternehmensfuhrung, „(. . .) offensichtlich(. . .) auch besonders intensiv mit dem wich-tigen Produktionsfaktor Information als so-genanntes Informationsmanagement betrie-ben werden sollte“ [BiMR00a, 10]. Eindeutlich engeres Verstandnis druckt sich je-doch in der Definition von Informations-management aus, das als „(. . .) Beschaftigung

mit der aufeinander abgestimmten Samm-lung, Erfassung, Be- und Verarbeitung, Auf-bewahrung und Bereitstellung von Informa-tionen sowie der hierfur erforderlichenOrganisation“ verstanden wird [BiMR00a,10]. Das Adjektiv „ganzheitlich“ betont denAnspruch, dass „(. . .) alle betrieblichen Stel-len und Abteilungen wirksam und wirt-schaftlich mit Informationen zu versorgen,die zur Erreichung der Unternehmenszieleerforderlich sind“ [BiMR00a, 2]. In der Kon-sequenz muss Informationsmanagement eineuber das einzelne Informationssystemhinausgehende, integrative Perspektive ein-nehmen, aus der heraus sich „unternehmens-umfassende und -ubergreifende Informati-onssysteme“ entwickeln lassen [BiMR00a, 1].

Aus diesem Verstandnis heraus schlagen dieAutoren im Kapitel zum „Wesen des ganz-heitlichen Informationsmanagements“ eineAufgabensystematik vor. Die Argumentati-on fur die Systematik ist allerdings sehr vage[BiMR00a, 15]:

„Ein solches ganzheitliches Informations-system [das den Informationsbedurfnissender Benutzer gerecht wird] ist i. d. R. sehrkomplex, da es als Informationsversor-gungssystem des Unternehmens sehr vielenAnspruchen genugen muss. Dementspre-chend sind die Aufgaben zum Managementganzheitlicher Informationssysteme außerstanspruchsvoll. Aus dem ganzheitlichen In-formationsmanagement und dem Informa-tionssystem ergeben sich wechselseitig Auf-gaben fur das jeweils andere, d. h. bereits dieHauptaufgabe beinhaltet eine Vielzahl vonErfordernissen. (. . .) Die zu erfullendenAufgaben des ganzheitlichen Informations-managements sind – wie bereits erwahnt –ausgesprochen vielfaltig und lassen sichwohl kaum eindimensional untergliedern.Deshalb erfolgt zunachst eine Gliederungnach Fristigkeit der Aufgaben, da dieserAspekt immer großere Bedeutung erhalt“.

Die Auswahl bzw. Identifikation der rele-vanten Aufgaben sowie ihre Einordnung indie Systematik wird nicht naher erlautert.Anders als in der betriebswirtschaftlichenManagementlehre werden auch hier – wieschon bei Heinrich (vgl. Abschnitt ) – Teil-funktionen (z. B. Planung- und Kontrolle,IS-Controlling, Personal) und besondere,ubergreifende Herausforderungen an dieUnternehmensfuhrung (z. B. Innovations-management) fest einzelnen Ebenen zuge-ordnet.

Auffallig ist zudem, dass die Aufgabensyste-matik (siehe Bild 3) nicht unmittelbar mitden inhaltlichen Schwerpunktsetzungen desWerks korrespondiert. Anders als die Auf-gabensystematik es nahe legt, entspricht der

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Page 5: Vergleichende Buchbesprechung

Inhalt des Werks uber weite Strecken demtraditioneller Lehrbucher zum Software En-gineering bzw. Information Systems Engi-neering. Wie der Inhaltsuberblick in Bild 4zeigt, behandelt insbesondere der zweite,vertiefende Band nahezu ausschließlich Auf-gaben der Systementwicklung bis hinunterauf die technische Ebene des Datenbank-und Softwareentwurfs [BiMR00a, 16ff.].Dies lasst sich beispielsweise anhand desThemenbereichs „Datenmanagement“ an-schaulich belegen, der in der Systematik alsstrategische Aufgabenstellung eingeordnetwird. Die Behandlung im Kapitel zwei deszweiten Bandes konzentriert sich im Gegen-satz dazu auf technische und theoretischeGrundlagen sowie auf den Entwurf von Da-tenbanken.

Auf das Verhaltnis von Informationsmana-gement und allgemeinen Managementaufga-ben wird nur ansatzweise eingegangen. DieEntwicklung der Informationsstrategie wirdauf insgesamt acht Seiten besprochen – beieinem Gesamtumfang des Lehrtexts von950 Seiten [BiMR00b]. Auch wenn daruberhinaus im Kapitel „Methoden zum ganzheit-lichen Informationsmanagement“ u. a. diebetriebswirtschaftliche ausgerichtete Wert-kettenanalyse vorgestellt wird, bleiben vieleFragen zum Zusammenhang von Informati-onsstrategie und Geschaftsstrategie offen.Zudem wird die Umsetzung der Informati-onsstrategie in konkrete IS-Projekte kaumbehandelt. Nur die Festlegung der Informa-tionsinfrastruktur wird ganz kurz angespro-chen (1 Seite). Etwas umfassender behandeltwird das Projektmanagement: Im Kapitel„Organisation der Entwicklung von Infor-mationssystemen“ werden Aufbau- und Ab-lauforganisation von Projekten besprochen.Das Kapitel „Methoden des ganzheitlichenInformationsmanagement“ geht zudem aufVerfahren zur Zeit- und Kapazitatsplanungim Zusammenhang mit Aufgaben der Pro-jektplanung und des Projektcontrollings ein.

Die Nahe des Werks von Biethahn, Mukschund Ruf zur Systementwicklung hat eineSchwerpunktsetzung auf die operativen Auf-gaben des Informationsmanagements zurKonsequenz. Daruber hinaus liegt der Fo-kus im Hinblick auf den Gegenstands-bereich auf den IK-Systemen. Dieser stehtin einem gewissen Widerspruch zum Kon-zept des „Ganzheitlichen Informations-managements“, das per definitionem infor-mationswirtschaftlich angelegt sein soll.

Die einzelnen Kapitel der Lehrbucher sindmit Kontroll- bzw. Wiederholungsfragenversehen. Zudem enthalten die Bande einausfuhrliches Fallbeispiel zur (ganzheitli-chen) Softwareentwicklung.

4.3 Krcmar, H.: Informationsmanagement

Krcmar vertritt ein umfassendes Verstandnisvon Informationsmanagement: Ziel des IMist es, einen im Hinblick auf die Unterneh-mensziele bestmoglichen Einsatz der Res-source Information zu gewahrleisten. Dazu

gehoren die „Planung, Organisation undKontrolle der Nutzung der Ressource Infor-mation“ ebenso wie alle Managementaufga-ben, die sich mit dem Einsatz der IK-Tech-nologie und der Gestaltung der dazunotwendigen IK-Systeme befassen. Informa-tionsmanagement ist fur Krcmar „(. . .) sowohl

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

Strategische Aufgaben

& Auswahl und Festlegung einer Informationsstrategie& Analyse und Festlegung der Informationsinfrastruktur& Personal- und Personalentwicklungsplanung& Datenmanagement& Sicherheitsmanagement& IS-Controlling& Planung und Kontrolle& Innovationsmanagement

Administrative und operative Aufgaben

& Management der Entwicklung und Aktualisierung von Informationssystemen& Konfigurations- und Netzwerkmanagement& Sicherungs- und Katastrophenmanagement& Rechnerbetrieb und Wartung& Personalmanagement

Band I

1. Einfuhrung2. Wesen des ganzheitlichen Informationsmanagements3. Systemansatz und Entscheidungsansatz als Basis ganzheitlicher

Informationssysteme4. Fragestellungen zur organisatorischen Einbindung der Informations-

verarbeitung5. Organisation der Entwicklung von Informationssystemen6. Methoden zum ganzheitlichen Informationsmanagement

(Ziel-/Strategiefindung,Ist-Analyse, Wirtschaftlichkeitsanalyse, Aufgabenplanung und-koordination)

7. Zusammenfassung und Ausblick auf Band II

Band II

1. Einfuhrung in die Entwicklung ganzheitlicher Informationssysteme2. Datenmanagement – Voraussetzung des Entwicklungsmanagements3. Sichten der Softwareentwicklung4. Sichtenubergreifende Prinzipien und Vorgehensweisen der Software-

entwicklung5. Vorgehensweisen zur Entwicklung ganzheitlicher Informationssystem6. Fallbeispiel zur ganzheitlichen Softwareentwicklung

Bild 3 Informationsmanagement-Systematik nach Biethahn, Muksch, Ruf

Bild 4 �berblick uber den Inhalt der Bande von Biethahn, Muksch, Ruf

Vergleichende Buchbesprechung 289

Page 6: Vergleichende Buchbesprechung

Management- als auch Technologiedisziplinund gehort zu den elementaren Bestandteilenheutiger Unternehmensfuhrung“ [Krcm00,3]. Damit wird das Informationsmanagementin den ubergreifenden Kontext der betriebli-chen Unternehmensfuhrung gestellt. Auf dieFrage, wie im Informationsmanagementtechnologische und managementwissen-schaftliche Ansatze zusammengefuhrt wer-den sollen, wird jedoch nicht naher einge-gangen.

Zur Systematisierung der Aufgaben des In-formationsmanagements wahl Krcmar – inAnlehnung an das Modell von Wollnik(Bild 1) – eine Gliederung nach Objekten.Er unterscheidet drei Gegenstandsbereiche[Krcm00, 34f.]:

& Informationswirtschaft: Handlungsobjektist die Ressource Information. Hier gehtes um den Informationsbedarf, seine De-ckung und den Informationseinsatz in derlaufenden Geschaftstatigkeit.

& Informationssysteme: Handlungsobjektsind Daten und betriebliche Aufgabenbzw. Prozesse. Hier geht es um die Ge-staltung und den Betrieb der Anwendun-gen sowie um die Abstimmung auf demMenschen, der die Anwendungen zur Lo-sung betrieblicher (Informations-)Auf-gaben einsetzt.

& Informationstechnologie: Handlungs-objekt ist die Informations- und Kom-munikationstechnik. Auf dieser Ebenegeht es um die Gestaltung der IK-tech-nischen Infrastruktur sowie um deren

produktiven Einsatz, d. h. um die Gestal-tung des Netzwerks, der Computer undder darauf eingesetzten Systemsoftware.

�ber die Managementaufgaben hinaus, diesich im Hinblick auf die drei Bereiche erge-ben, identifiziert Krcmar „(. . .) Aufgaben,die auf jeder Ebene anfallen oder nicht aus-schließlich auf eine Ebene zu beziehen sind.Als generelle Aufgaben des IM gehoren siezur Gruppe der Fuhrungsaufgaben des In-formationsmanagements (. . .)“ [Krcm00, 35].Zu diesen Aufgaben werden die Bestimmungder Bedeutung des Informationsmanage-ments fur Unternehmen und Unternehmens-strategie, die organisatorische Gestaltung desIM, das Management des Personals im IM-Bereich, das IV-Controlling sowie die Rah-mensetzung fur das Informationsmanage-ment (Grundsatzorientierungen, Prinzipien,Planung des Fuhrungssystems) gezahlt[Krcm00, 35].

Die Unterscheidung von einerseits drei Ebe-nen objektbezogener Managementaufgabenund andererseits Fuhrungsaufgaben des In-formationsmanagements weist auf einen Wi-derspruch im Informationsmanagementver-standnis von Krcmar hin: Entweder erversteht Informationsmanagement als Fuh-rungsaufgabe, dann waren die Fuhrungs-aufgaben des InformationsmanagementsMeta-Fuhrungsaufgaben (Fuhrung der Un-ternehmensfuhrung) und damit kaum zu in-terpretieren. Wird Informationsmanagementhingegen nicht als Fuhrungsaufgabe, son-dern moglicherweise als technische Gestal-

tungs- und/oder Verwaltungsaufgabe ver-standen, dann ist unklar, was mit derEingliederung als „elementarer Bestandteil“in die Unternehmensfuhrung gemeint ist. Er-schwert wird die Rekonstruktion des Ver-standnisses von Krcmar auch dadurch, dasser den Managementbegriff zwar in verschie-denen Interpretationen beleuchtet, jedochnicht verbindlich definiert [Krcm00, 18f.]. Inden Ausfuhrungen zu den objektbezogenenManagementaufgaben werden sowohl Fuh-rungs- als auch technische Gestaltungs- undVerwaltungsaufgaben thematisiert.

Trotz dieser Kritik erweist sich die in Bild 5dargestellte Systematik als geeigneter Ord-nungsrahmen fur die Vielzahl von Diskus-sionsbeitragen aus dem deutschen undanglo-amerikanischen Raum, die Krcmar inseinem Buch aufarbeitet, und die fast 20 Fall-studien mit je vier bis funf Seiten Umfang,die in den Lehrtext integriert sind.

Ein Teil der Gliederung des Lehrbuchs folgtdirekt der Systematik aus Bild 5: Nach derEinleitung im ersten Kapitel und der Be-grundung der Systematik im zweiten Kapitelbefasst sich das dritte Kapitel mit den Auf-gaben des Informationsmanagements: DieKapiteln 3.1 bis 3.3 sind dem Managementder Informationswirtschaft, der Informati-onssysteme und der IK-Technologien ge-widmet, das Kapitel 3.4 den Fuhrungsauf-gaben. Ein letztes, viertes Kapitel befasst sichmit so genannten „Querschnittsthemen“.Unter diesem Oberbegriff fasst Krcmar dieThemen Prozessorientierung, Sicherheit,Standardisierung und Synchronisierung derEntwicklungsgeschwindigkeiten zusammen,die sich nicht direkt den vier Hauptauf-gabenbereichen zuordnen lassen.

Das Lehrbuch geht nicht explizit auf die Ent-wicklung von Informationsstrategien ein. Al-lerdings wird im Rahmen der Fuhrungs-aufgaben des IM die Ausrichtung derInformationssysteme an der Unternehmens-strategie und damit die Frage nach einer In-formationssystemstrategie zumindest impli-zit angesprochen. Grundlegende Konzeptezur Umsetzung der Strategie wie Informa-tionssystemarchitektur und Informations-systemportfolio werden im Zusammenhangmit dem Management der Informationssys-teme (Kapitel 3.2) eingefuhrt. Die Einbin-dung dieser Konzepte in den Prozess derStrategieumsetzung wird nicht explizit be-handelt, allerdings in einigen der integriertenFallbeispiele zumindest angedeutet.

Umfassender wird unter den „Fuhrungsauf-gaben des IM“ auf die Organisation der In-formationsfunktion mit knapp 40 Seiten undauf das IV-Controlling mit gut 25 Seiten ein-gegangen, die integrierten Fallbeispiele ein-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

Führungsaufgaben

des Informations-

managements

Strategie und IM

Organisation

des IM

Personal des IM

IV-Controlling

Management der

Informationswirtschaft

Management der

Informationssysteme

Management der

IK-Technologie

Angebot

Nachfrage

Verwendung

Daten

Prozesse

Anwendungslebenszyklus

Speicherung

Verarbeitung

Kommunikation

Technologiebündel

Bild 5 Informationsmanagement-Systematik nach Krcmar [Krcm00, 34]

290 WI – Literatur

Page 7: Vergleichende Buchbesprechung

gerechnet. �ber die Fallbeispiele hinaus stelltdas Lehrbuch von Krcmar keine Lernhilfenzur Verfugung.

4.4 Voß, St.; Gutenschwager, K.:Informationsmanagement

Ausgangspunkt der �berlegungen von Voß,Gutenschwager sind betriebliche Entschei-dungsprozesse, deren Erfolg wesentlich vonden zur Verfugung stehenden Informationenabhangt. Entsprechend definieren sie Infor-mationsmanagement als „(. . .) wirtschaftliche(effiziente) Planung, Beschaffung, Verarbei-tung, Distribution und Allokation von In-formationen als Ressource zur Vorbereitungund Unterstutzung von Entscheidungen(Entscheidungsprozessen) sowie die Gestal-tung der dazu erforderlichen Rahmenbedin-gungen“ [VoGu01, 1, 70]. Informationsver-arbeitungsprozesse, die nicht im Rahmen derbetrieblichen Entscheidungsfindung, alsoinsbesondere im Rahmen von Nicht-Fuh-rungsaufgaben stattfinden wie etwa kreativenAufgaben (z. B. Produktdesign) oder Bera-tungsleistungen, werden mit dieser engenDefinition aus dem Informationsmanage-ment ausgeblendet. Zudem wird eine Ab-grenzung zum Controlling schwierig, dassich ebenfalls der Informationsversorgungfur Fuhrungsentscheidungen verschriebenhat [VoGu01, Kap. 3.4.4].

Die Verfasser verorten das Informations-management in der Betriebswirtschaftslehreund grenzen es explizit von der Unterneh-mensfuhrung ab. Als Grund dafur wird an-gefuhrt, dass die Unternehmensfuhrungnicht die Zeit hat, sich mit allen Aufgaben imZusammenhang mit dem (operativen) IKT-Einsatz zu befassen [VoGu01, S. 3 und Kap.3.4.2]. Dieses Argument vermag jedoch nichtzu uberzeugen, da institutionale/empirische(IM ist, was Informationsmanager tun –namlich Technik betreiben) und funktionale/sachlogische Argumente (welche Aufgabensollten zur Unternehmensfuhrung und zumIM gehoren?) vermischt werden.

Die Konsequenzen dieser Positionierung desIM bleiben offen, abgesehen davon, dass dieVerfasser bei der Definition der zentralenBegriffe von der betriebswirtschaftlichenPlanungslehre ausgehen. Im Mittelpunkt ste-hen die Begriffe Entscheidung, Informationund Modell. Weitere zentrale Begriffe wieDaten und Wissen werden uber den Infor-mationsbegriff eingefuhrt: Daten werden alseine Menge von Symbolen/Zeichen mit defi-nierter Bedeutung verstanden. Werden zu-dem Relationen zwischen den Daten („Con-nectedness“) definiert, handelt es sich umInformationen. Das subjektive Verstandnisdieser Zusammenhange durch den Entschei-

der wird schließlich Wissen genannt. DerBegriff „Informationssystem“ wird dagegenim Nebensatz erklart und steht etwas zusam-menhangslos im Kontext der Planungs- undEntscheidungslehre [VoGu01, 6]. Hier wareinteressant gewesen, ob die Verfasser unterIK-Systemen nur planungs- und entschei-dungsunterstutzende Systeme verstehen, wiees das enge IM-Verstandnis nahe legt.

Die Aufgaben des Informationsmanage-ments werden, wiederum in Anlehnung andas Ebenenmodell von Wollnik (vgl. Bild 1),in drei Ebenen gegliedert. Auf der Ebene desInformationseinsatzes werden, dem Fokusauf Entscheidungsprozessen folgend, be-triebliche Planungs-, Entscheidungs- undKoordinationsprozesse betrachtet. Nebengrundlegenden Theorien der Einzel- undGruppenentscheidung werden hier Auf-gaben und Methoden zur Analyse undDokumentation des Informationsbedarfs be-handelt. Auf der Ebene der Informationssys-teme werden, ebenso wie auf der Ebene derInformationstechnik, in erster Linie Tech-nologien und Losungskonzepte bzw. Klas-sen von Anwendungssystemen vorgestelltwerden. Die beiden Ebenen werden im wei-teren Verlauf deshalb auch zu einer Ebene,dem DV-Management, zusammengefasst[VoGu01, S. 72ff. und Kap. 3.3.2]. Der Unter-schied der Ebene der Informationssystemezu den Informationstechnologien liegt in ei-nem z. T. großeren Anwendungsbezug: Aufder Ebene der Informationssysteme werdenData Mining-, und Wissensverarbeitungs-technologien mit Bezug zum Anwendungs-feld „Wissensmanagement“ und Groupware-technologien mit Bezug zum kooperativeArbeiten behandelt.

Bild 6 stellt die Gliederung des Buches vonVoß, Gutenschwager dar. Zu den Ebenen desDV-Managements werden, wie bereits he-rausgestellt, primar Technologien und Typenvon Anwendungssystemen behandelt. DieAufgaben des IM auf dieser Ebene, etwa diePlanung integrierter technischer Infrastruk-turen oder die Gestaltung der betrieblichenInformationssysteme, werden in den korres-pondierenden Kapiteln 6–9 des Buches nichtoder wenn, dann nur partiell und kurz ange-sprochen (vgl. z. B. Kap 6.3.1 zur strategi-schen Technologieplanung oder Kap. 8.1.3zur Einfuhrung von Informationssystemenfur das Management). Zentrale Aufgabenwie die Entwicklung von Informationsstra-tegien und deren Umsetzung werden nichtexplizit adressiert. Dies wird auch dadurchunterstrichen, dass die Begriffe Informa-tionsstrategie (Informatikstrategie, IV-Strate-gie), Architektur (Informationsarchitektur,IS-Architektur) und IS-Projektportfolio imSchlagwortverzeichnis gar nicht aufgefuhrtsind.

Im Kapitel 3 werden ebenenubergreifendeAufgaben wie die Organisation der Informa-tionsverarbeitung und das IV-Controllingbetrachtet. Erstere Aufgabe wird mitSchwerpunkt auf dem Outsorcing auf 26 Sei-ten (Kap. 3.5) behandelt, letztere kurz auffunf Seiten (Kap. 3.3.3) angesprochen. DasProjektmanagement wird nur am Rande,d. h. im Kontext des Innovationsmanage-ments, erwahnt; die Ausfuhrungen sind nuruber das Schlagwortverzeichnis zu finden.

In das Lehrbuch von Voß, Gutenschwagerist eine kleine Fallstudie zum Informations-management im offentlichen Nahverkehr in-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

Ebene 1:

Einzelent- Koordination von

scheidungen Gruppenentschei-

dungen

Grundlagen von

Entscheidungen

Kapitel 2

Grundlagen der Neueren

Institutionenökonomik

Kapitel 2

Informationsbedarfsana-

lyse, Wissensakquisiton

Kapitel 4

Unternehmensdaten-

modellierung

Kapitel 5

Wissensmanagement(Management Support

Systeme, Data Mining,

Wissensbasierte Systeme)

Kapitel 8

Kooperation und

Kommunikation(Computer Supported

Cooperative Work)

Kapitel 9

Datenmanagement(Data Warehouse, OLAP, Information Retrieval, Info.-Logistik)

Kapitel 7

IT-Infrastruktur-Management

(Rechner, Netzwerke, EDI)

Kapitel 6

Begriffe, Ziele,

Aufgaben und

Organisation

des IM

Kapitel 3

Ebene 2:

Informations- und

Kommunikationsysteme

Ebene 3:

IT-Infrastruktur

Informations- undKommunikationsbedarfe

Anforderungen an dieuntergelagerten Systeme

Bild 6 IM-Systematik und Gliederung nach Voß, Gutenschwager

Vergleichende Buchbesprechung 291

Page 8: Vergleichende Buchbesprechung

tegriert (Kap. 3.6). Besondere Lernhilfenwerden nicht zur Verfugung gestellt.

4.5 Stickel, E.: Informationsmanagement

Stickel motiviert die Beschaftigung mit demInformationsmanagement durch die hohe Be-deutung, die heute dem Produktionsfaktor„Information“ zukommt. Er wahlt dement-sprechend einen informationswirtschaftli-chen Ausgangspunkt zur Definition des In-formationsmanagement, das er als „Planung,Steuerung und Kontrolle des Einsatzes derRessource Information“ versteht [Stic01, 4].Die Bedeutung von IK-Systemen und IK-Technologie ergibt sich fur ihn mittelbar ausihrem Potenzial, Informationen zu verarbei-ten. Die Definition von Informationsmana-gement bleibt jedoch vage, da der zentraleBegriff Information sowie darauf aufbauen-de Begriffe wie Kommunikation und Infor-mationstechnik nicht verbindlich definiertwerden. Zum Informationsbegriff werdenzwar verschiedenen Sichtweisen aus der Li-teratur vor- und gegenubergestellt, jedochnicht in einer fur das Werk verbindlichenDefinition zusammengefuhrt [Stic01, 1–3].

Fur die Systematik gilt eine ahnliche Kritikwie fur die Systematiken von Heinrich undBiethahn, Muksch, Ruf: Erstens wird dieAuswahl der relevanten Aufgaben sowie ihre

Einordnung in die Systematik nicht naher er-lautert. Zweitens werden im Gegensatz zurklassischen betriebswirtschaftlichen Manage-mentlehre Teilfunktionen (z. B. IV-Control-ling) oder ubergreifende Aufgaben (z. B.Qualitatsmanagement, Technologiemanage-ment, Sicherheitsmanagement) fest einzelnenEbenen zugeordnet, ohne dass eine nahereBegrundung dafur gegeben wird. Drittenswerden Aufgaben aufgenommen, die derNatur nach keine Fuhrungsaufgaben sind(z. B. Benutzerservice oder Individuelle Da-tenverarbeitung).

Die Behandlung der Aufgaben des strategi-schen Informationsmanagements erfolgt beiStickel aus dem Kontext der betriebswirt-schaftlichen Managementlehre heraus. Bevorauf das Informationsmanagement eingegan-gen wird, werden kurz die Zielbildung,Situationsanalyse sowie die Strategieent-wicklung als Aufgaben des strategischen Ma-nagements angeschnitten. Die Verknupfungdes strategischen Managements im Allgemei-nen und des strategischen Informations-managements im Speziellen erfolgt allerdingsnur sehr vordergrundig: Fur die Behandlungdes strategischen IM wird dieselbe Glie-derung in Zielbildung, Situationsanalyse so-wie die Strategieentwicklung gewahlt, nunmit Bezug auf den IV-Bereich. Nicht beant-wortet wird jedoch die zentrale Frage, wie

die Entwicklung der Informationsstrategie inden Prozess der betrieblichen Strategieent-wicklung eingebunden ist.

Unter einer Informatikstrategie wird einesehr allgemeine Grundhaltung (z. B. Inno-vation, moderate Entwicklung, Bewahrungdes Status Quo) verstanden, die „im Sinneeines Prinzips die grobe Richtung“ vorgibt[Stic01, 28]. Die Anknupfung von Maßnah-men an diese Grundhaltung wird „Strategie-umsetzung“ genannt und sehr kurz auf nureiner Seite behandelt [Stic01, 31]. WeitereAufgaben zur Um- und Durchsetzung derStrategie werden nicht explizit behandelt.Lediglich bei der Besprechung des Konzeptsder Informationsarchitektur – der Begriffbleibt undefiniert – wird auf den Zusam-menhang zur Unternehmens- und Informa-tionsplanung hingewiesen [Stic01, 19f.]. DasOutsourcing und die Institutionalisierungder Informationsfunktion werden ebenfallsnur kurz auf etwas mehr als zwei bzw. funfSeiten angesprochen.

In die Tiefe geht das Buch von Stickel bei derWirtschaftlichkeitsbetrachtung und dem Ma-nagement von IV-Projekten. Im ersten Fallwird auf Probleme der Bewertung der Wirt-schaftlichkeit des Einsatzes von Informatio-nen und IK-Systemen eingegangen und eswird ein breites Spektrum an Methoden ins-besondere zur Beurteilung der Nutzenwir-kungen vorgestellt. Diese Methoden werdenauf uber 40 Seiten z. T. sehr ausfuhrlich be-handelt. �hnlich wird beim Projektmanage-ment, das insgesamt auf knapp 50 Seiten ab-gehandelt wird, sehr detailliert auf dieMethoden der Zeitplanung eingegangen.Wichtige Aufgaben der Personalfuhrungwerden hingegen nur angesprochen.

Das Lehrbuch greift zwar einige informati-onswirtschaftliche Aufgaben und den Ein-satz von IK-Technologie auf, der Schwer-punkt liegt aber auf dem Management derInformationssysteme. Diese stehen ins-besondere auf der Ebene des administrativenInformationsmanagements im Mittelpunkt.Hier wird jeweils dediziert auf unterschied-lichen Sichte (Daten, Funktionen, Prozesse)und deren Integration sowie auf verschiedeneArten von IK-Systemen (Workflow-Manage-ment-Systeme, Groupware-Systeme, inter-netbasierte Kommunikations- und Hy-permedia-Systeme) eingegangen. Die Be-handlung des Technologiemanagementskonzentriert sich auf ein Unterkapitel imUmfang von drei Seiten. Die Behandlung in-formationswirtschaftlicher Fragestellungenumfasst eine kurze Problematisierung derInformationsversorgung in der Einleitungsowie eine Bewertung des Informationsnut-zens im Rahmen der Wirtschaftlichkeits-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

Strategische AufgabenZielfindung, Situationsanalyse,Festlegung der Informatikstrategie,

Organisation der Informationsverarbeitung,Qualitätsmanagement,Technologiemanagement, . . .

Administrative AufgabenEntwicklungsmanagement,Daten-, Funktions-, Prozessmanagement,Integrationsmanagement,

Workflow-Management, Workgroup-Computing, . . .

IV-Controlling,

Wirtschaftlichkeitsanalyse

Operative AufgabenKonfigurationsmanagementSicherheitBenutzerservice

Individuelle Datenverarbeitung

Projektmanagement

Bild 7 Informationsmanagement-Systematik nach Stickel

292 WI – Literatur

Page 9: Vergleichende Buchbesprechung

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

Tabelle 1 Bewertung nach inhaltlichen Kriterien

Kriterien AutorenHeinrich Biethahn, Muksch, Ruf Krcmar Voß, Gutenschwager Stickel

Managementkontext nein, ausgegrenzt erwahnt angesprochen angesprochen z. T.

Institutionalisierung ja/kurz ja z. T./weitgehend z. T./weitgehend z. T./kurz

Strategieentwicklung weitgehend z. T. (z. T.) nein weitgehend

Strategieimplementierung ja z. T./kurz (z. T.) nein z. T.

Projektmanagement kurz weitgehend kurz erwahnt weitgehend

IV-Controlling weitgehend z. T. kurz kurz weitgehend

Informationswirtschaft z. T. angesprochen ja z. T. z. T.

Informationstechnologie ja z. T. ja z. T. z. T.

Informationssysteme ja ja ja ja ja

Tabelle 2 Bewertung nach fachlichen Kriterien

Kriterien AutorenHeinrich Biethahn, Muksch, Ruf Krcmar Voß, Gutenschwager Stickel

Terminologie þo o� o o� �

Systematik o � þo o� �

Aktualitat o � þ þ o�

Tabelle 3 Bewertung nach formalen Kriterien

Kriterien AutorenHeinrich Biethahn, Muksch, Ruf Krcmar Voß, Gutenschwager Stickel

Preis 39,80 a 34,80 a/54,80 a 27,95 a 29,95 a 39,80 a

Seitenzahl 580 450/550 355 400 225

Gestaltunga) Layoutb) Lesbarkeitc) Druck

oo/�o

ooo

þþþ

þþþ

ooþ

Gebrauchstauglichkeita) Paperback (PB) vs.

Hardcover (HC)b) Handhabung

HC

þþ

HC

þþ

PB

þ

PB

þ

PB

o

Stichwortverzeichnis 1925 705/550 300 222 480

Didaktische Hilfsmittela) Lernziele, Glossar, . . .b) Fallbeispielec) Kontrollfragend) Literaturempfehlungen

jaz. T.jaja

neinz. T.neinnein

neinjaneinnein

neinz. T., kurzneinnein

neinneinneinnein

Vergleichende Buchbesprechung 293

Page 10: Vergleichende Buchbesprechung

betrachtungen; u. U. konnen noch einigeAspekte der Datenmodellierung im KapitelDatenmanagement dazugerechnet werden(z. B. Unternehmensdatenmodellierung).

Lernhilfen oder umfassende Fallstudien zurAnwendung und Vertiefung der Lehrinhaltefehlen mit Ausnahme eines Beispiels zuFahrgastinformationen im offentlichen Nah-verkehr.

5 Zusammenfassende,vergleichende Bewertung

Abschließend werden die Bewertungen dereinzelnen Bucher noch einmal uberblicksar-tig im direkten Vergleich zueinander dar-gestellt. Die Bewertung erfolgt tabellarisch,wobei die inhaltlichen, konzeptionellen undformalen Kriterien jeweils separat beurteiltwerden. Tabelle 1 gibt die inhaltliche Bewer-tung wieder. Auspragungen der Bewertungsind jeweils: ja (ein Sachverhalt wird ange-messen behandelt), weitgehend (die wich-tigsten Aspekte des Sachverhalts werden be-handelt), kurz (der Sachverhalt wirdangesprochen, allerdings nur sehr knapp be-handelt), zum Teil (der Sachverhalt wirdzwar aufgegriffen, wichtige Aspekte fehlenjedoch), angesprochen (ein Sachverhalt wirdkurz aufgegriffen, jedoch nicht im Detail er-ortert), erwahnt (ein Sachverhalt wird ge-nannt, jedoch nicht weiter betrachtet), nein(ein Sachverhalt wird nicht behandelt).

Wie der vergleichende Inhaltsuberblick inTabelle 1 deutlich zeigt, weichen die Bu-cher in der Ausgestaltung z. T. erheblichvon einander ab. Der Grund liegt hier u. a.darin, dass die Autoren durchaus unter-schiedliche Interpretationen von Informa-tionsmanagement haben und demzufolgeunterschiedliche Ziele verfolgen und unter-schiedliche Schwerpunktsetzungen vorneh-men. Bemerkenswert ist zudem, dass –obwohl schon begrifflich ein enger Zusam-menhang zur betriebswirtschaftlichen Ma-nagementlehre besteht – einer Verankerungdes Informationsmanagement in der Ma-nagementlehre durchweg kaum Raum ein-geraumt wird.

Bei der lehrbuch-fachlichen Bewertung derBucher (Tabelle 2) wird eine Unterscheidunganhand der Symbole þ (gut), o (mittel) und– (schlecht) vorgenommen, deren Auspra-gungen durch Kombination und Verdopp-lung der Symbole erfolgt (z. B. bedeutet þþsehr gut, o� unterdurchschnittlich). Diesel-be Symbolik wird auch zur formalen Bewer-tung genutzt (Tabelle 3).

Wie Tabelle 2 zeigt, ist die Verwendung einerkonsistenten Terminologie ein generelles

Manko der vorliegenden Lehrbucher. Wiebereits bei der Aufarbeitung des IM-Ver-standnisses der verschiedenen Verfasserdeutlich wurde, wird schon der Manage-mentbegriff uneinheitlich definiert und vorallem nicht durchgangig verwendet. Hinzukommt der Facettenreichtum des Phano-mens „Information“, das sich einer eindeuti-gen definitorischen Erfassung zu entziehenscheint. So wird etwa auf der einen Seite In-formation aus einem entscheidungstheoreti-schen Kontext heraus definiert, im nachstenSchritt jedoch als Rohstoff in einem produk-tionstheoretischen Zusammenhang themati-siert. Die daraus resultierende Unklarheitdes Begriffs Informationsmanagement einer-seits und die bisher ungeklarte wissenschaft-liche Verankerung (Ingenieurs- oder Ma-nagementdisziplin?) schaffen weitreichendeProbleme fur die Identifikation und Syste-matisierung der zum Themenbereich geho-renden Fragestellungen und Aufgaben.

Nehmen wir die funf besprochenen Werkeals Reprasentanten der deutschsprachigenInformationsmanagementlehre, so stechenzwei Eindrucke hervor: Zum einen ist dasInformationsmanagement derzeit nicht an-schlussfahig fur die betriebswirtschaftlicheManagementlehre. Die betriebswirtschaftli-chen Konzepte werden bestenfalls oberflach-lich rezipiert, in keinem Fall jedoch kon-sequent auf das Informationsmanagementangewendet. Angesichts der zahlreichen Be-ruhrungspunkte zwischen Betriebswirt-schaftslehre und Wirtschaftsinformatik ins-besondere im Bereich des ElectronicBusiness gibt es unseres Erachtens hier drin-genden Klarungsbedarf.

Zum anderen streut die Interpretation desGegenstandsbereichs und der Aufgabenfel-der des Informationsmanagements bei denausgewahlten Werken sehr breit. Die Breiteder in den betrachteten Lehrbuchern adres-sierten Themen reflektiert wohl auch dieVielfalt der institutionellen Ausgestaltungenund disziplinaren Verankerungen der Wirt-schaftsinformatik in der deutschsprachigenHochschullandschaft. Vermutlich spiegelndie gewahlten Schwerpunkte die jeweiligenLehrkontexte wie auch die individuellen Pra-ferenzen der Autoren wider. Ein Konsensdaruber, was eigentlich Informationsmana-gement ist und welche Rolle ihm im Rahmender Wirtschaftsinformatik zukommen sollte,ist nicht erkennbar.

Literatur

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[BiMR00b] Biethahn, J.; Muksch, W.; Ruf, W.:Ganzheitliches Informationsmanagement. Band 2:Entwicklungsmanagement. 3. Auflage, Mun-chen, Wien 2000.

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[Kuhn99] Kuhn, T. S.: Die Struktur wissenschaftli-cher Revolutionen. 11. Auflage, Frankfurt(Main) 1991.

[Lang97] Langenscheidt: Taschenworterbuch –Willmann, H. et. al. (Hrsg.): Langenscheidts Ta-schenworterbuch Englisch – Deutsch/Deutsch –Englisch. Berlin, Munchen 1997.

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[Scho01] Schonsleben, P.: Integrales Informations-management. Informationssysteme fur Ge-schaftsprozesse – Management, Modellierung,Lebenszyklus und Technologie. Berlin et al.2001.

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[VoGu01] Voß, St.; Gutenschwager, K.: Informa-tionsmanagement. Berlin et al. 2001.

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Dr. Alexander Teubner,Prof. Dr. Stefan Klein,Institut fur Wirtschaftsinformatik,Westfalische Wilhelms-Universitat Munster,Leonardo Campus 3,D-48149 Munster,Tel. (02 51) 8 33 81 10,Fax 8 33 81 19, E-Mail:{alexander.teubner | stefan.klein}@wi-ios.de

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294 WI – Literatur