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VERGLEICHENDE UEEERSICHT der EigPnfchaJten. der vier, in der to- hen Platinn neu entdeckten MetalIe, von Four,cr,ou und VAUQUELIN, (vorgelef. im Nation.-Inltit. am 17ten Marz 1806.) *) I n unfern beirlen Abhandlungen ilher die Plati- na, [dnnal., XJX, 122 f.,] ltnheri wir in der errten unter ancferm dargethan , tlafs der vrrfchiedenfar- bige Sand, welcher rler rohen Platina eingemengt jYt, Titanium und Chromium enthslt ; tlafs Sch in dem fchwarzen Pulver, welches bei der Auf- lofung der rohen Platina im Krjnigswvaffer zuriiclc bleibt, ein neues Metal1 befindet, welches man anfangs Ptkne und feitdem Osmium und Iridium ~ genannt hat; und dafs es cliefes Metall ift, wel- ches fich in gewiffer iLIenge aiich in den Platin- auflijfungen befndet, von welchem die rothe Far- be des Platin - Salmialts herriihrt. In der zweiten haben wir die\ neuen Eigenfchaften ontwickelt, welche wir an dem Osmium gefuriden liatten ; wir *> Ails den And. du Mu/ d'Hi/t. natur., t. 7, p. 401 f. d. H.

Vergleichende Uebersicht der Eigenschaften der vier, in der rohen Platina neu entdeckten Metalle

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VERGLEICHENDE UEEERSICHT d e r E i g P n f c h a J t e n . d e r v i e r , i n d e r t o -

h e n P l a t i n n n e u e n t d e c k t e n M e t a l I e ,

v o n

Four ,cr ,ou und V A U Q U E L I N ,

( v o r g e l e f . i m N a t i o n . - I n l t i t . a m 1 7 t e n M a r z 1806.) *)

I n unfern beirlen Abhandlungen ilher die Plati- na, [dnnal., XJX, 1 2 2 f.,] ltnheri wir in der errten unter ancferm dargethan , tlafs der vrrfchiedenfar- bige Sand, welcher rler rohen Platina eingemengt jYt, Titanium u n d Chromium enthsl t ; tlafs Sch i n dem fchwarzen Pulver , welches bei d e r Auf- lofung der rohen Platina im Krjnigswvaffer zuriiclc bleibt , ein neues Metal1 befindet, welches man anfangs Ptkne u n d feitdem Osmium und Iridium

~ g e n a n n t ha t ; u n d dafs es cliefes Metall i f t , wel- ches fich i n gewiffer iLIenge aiich i n den Platin- auflijfungen befndet , von welchem die rothe Far- be des Platin - Salmialts herri ihrt . I n der zweiten haben wir die\ neuen Eigenfchaften ontwickelt , welche wir an dem Osmium gefuriden liatten ; w i r

*> Ails den A n d . du Mu/ d'Hi/t. natur., t. 7 , p. 401 f. d . H.

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waren inders we i t e n t f e r n t , zu d e n k e n , dafs cliefe Eigenfchaften zwei wefentlich verlchieclenen Me- tallen z u k z m e n , n51nlich unferrn Osmium uncl d e m I r i d i u m , welches Hr. T e n n a n t feit unrern Arhe i t en i n dernrelben Cchwarzen, i m ICOnigswal- f e r ~ ~ n a u f i i j s l i c t i ~ n Pu1;er gefundeq h a t . *) E b e n lo ~ e n i g erwar te ten w i r , daCs Hr. W o l l a f t o n i p i t e r i n t l em, was clas IZbnigswaCCer aus dec rolieii I’latina ausziebt, noch zwei a n d r e neue hIe- t a l l e entclecken w u r d e , d i e i n d e r AuflijTtlng zu- rilclc bleiben , wenn man aus i h r d ie P la t ina rlurch s a 1 hi i a I< 11 i e t~ e r fcli I sg t . **)

Es fo lg t ciaher aus allen diefen A r b e i t e n , dafs die rolie Platina , altrser m e h r e r n bekann ten hIetnllen , v ie r neue wefentlicli verfchieclene M e - ta l le e n t h i l t , narnlich Osmium u n d Iridium in d e m fc h iv3 rz e n P u 1 v e r, we1 ch es LI na ti fgel ij It zu riick bleibt , w e n n man f e tnit Konigswclffer cligerirt, unrl Rhodium uncl Palladium, d ie fich zugleich mi t d e r Platina irn Konigswal fer auf lofen , u n d claraus d u r c h Sa ln i iak nicht zu fallen f ind , fo dafs fie in

4) Da weder die Verfafreer diefes Auffatzes noch H. D es c o t i l l s , ( A n n . , X I X , 320,) es ahndeten, dafs fie es rnit zwe i Metallen zu thun hatten, 10 xxreils i ch nicht, mi t welchern Rechte fie das Osmium als ihre Entdeclcung i n Anfpruch neh- men kijnnen; urn fo wenige r , da Herrn T e n - n a n t ’ s Arbeit auch d e r Zeit nach die Priorit i t gebuhrt. (Ann., XIX, 118, 254.) d. H.

d. H. **) Annulen, XIX, 126, 255.

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der Auflofung zurilclc bleiben, wenn die Platifla daraus mit Salmiak zu einem dreifachen SaIze nje- clergefchlagen ift.

Es ift unfre Abficht, hier i i ne ku r t e Ueber- Iicht d e r Eigentchaften, dieler vier Metalle zu ge- ben , und einiges Detail fiber die Mittel hinzu zu filgen, durch welche tie Gch mit Genauigkeit von ei n a n d er fc h e i cle n 1 a f k n .

So febr Gch aueh die Zahl der Metalfe feit rlreifsig Jahren vermehrt ha t , fo fcheinen g l re r jezt lchnell hinter einander cloth noch weit meh- re re bekannt z u werden. Das Titanic!rn, das Ura- nium u n d das Tellurium, welche H. I C l a p r o t h entdeckt hat ; das Columbium, clelfen Kenntnifs w i r Herrn H a t c h e t t verdanken ; clas Chromium, welches einer r o n uns; das Tantalum, welches H. E k e b e r g i n S tockho ln~ Zefunden hat ; das von den Herren H i f i n g e r unrl B e r z e l i u s i n Schwerlen angekiindigte und von mehrern Che- mikern beftiitjgte Cereriurn; und endlich die vier neuen Metalle i n der rohen Platina, Ghd eben fo vie1 Erweiterungen unfrer Kenntnjfle von den RIetallen. Diefe grofse Vermehrung cler beltann- ten Metalle wiircle die chemifche Gefchichte der- $el b e n a u Tsk r o rd e n tli c h v e r wi c k e 1 t u nil fc h w i eri g machen, hatten die Chern'iker fich nicht bemuht, rech t i n die Aug-en fallende unterfcheidende Cha- raktere fur jedes ncue Metall aufzufinden, wq- von Ge den Samen defrelhen zu entlehnen pfle- gen. Wir wollen hier die Haupteigenfchafton der

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vier le tz te rn diefer neuen RIetalle nehen 'einan- d e r f te l len , und darnus fpecififche Cl ia rak tere a t ) - I c i t e u , ( lurch clie os Ieiclit feyn w i d , fie ZLI er-

k e n n e n r i n J zu onterfcheiden. I . D J s Iricfiion, rlarnach benannt , dafs es AuF-

1;jfiingen v o n r'izleii vei~fc l i ie~lsnen Fa rhcn giebt, ift Lliierweifs, fehr h a r t , fchwer ZLI fcllmelzen, jni Feuer nictit Fliicliti;., un(1 briiclri;. Die e i n -

frlclien Sauren ,areifen es nicht an, urid felbrt 1<6-

n igswafk r n i i r feirr we:?ig , weiiv m a n es nicht zuvor f eh r f e i n zert!ieilt hat. Dilrcll d ie f isen Alka l i en l i f s t es Gch oxyJit-t:ii n i i ( l a u f l d f e n ; es Sieht jhnen b a l 4 e ine ro t l ie , hJ1.1 e ine bl;iue Far- be. ICt es d u r c h clie Alka l ien oxy[I i r t , fo liift

es ficli' auch i n den Sdtir-en n u f , d ie es nach Ver- fcliierlenl~eit cles Gr;?~lrs, h i s 1.11 welchem es osy- d i r t i f t , h l a u , $ r u n , rijtlilich - braiin o d e r violett f ir l i t . &line ger iuge 3Ieiige Eifen oiler irgcntl ei- lies antlern f eh r fein ver the i l ten verbrennl ichen 1< ij r p e rs e n t f5 r h t die fe A u fl 6 f u n ge n ;I ug en I) I ic k- licli. Die m t h e n A u f i i j f u n g e n geben Salze , d e r e n Farhe fo jntenfiv i f t , dafs lie fch\vvarz fcheint, und

, ! a k I Tl ie i l derfelben h in re i ch t , , I O O O O T h e i - le Wafl'er f eh r merk l i ch zu rijthen. D ie fe ro- then Iritliurpfalze verbinclen fich mi t d e n Platinfal- Zen, uncl tlreilen i h n e n i h r e Fa rbe m i t , w ie H e r r D e s c o s t i i l s gefuntlen hat. Das Iridium j f t von Herr11 T e D n a n t entcleckt worden , u n d von i l r r n riihrt auch d e r Name her. R i r ba t ten zwar die firtjencle Eigenfchaft cliefes Slt-talles hemer!ct , es

2 >; e r I;: i t r! e 111 fo I z e ntl e t i ill e i :. 1 (1 c ( 3 . i i c I ; d i rt.

* . \

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- 1 , . 2. Dqs.O&izim, alfo ben'snnt nach dem fehr heftigen Geruche feines Okyds, ' .ift pin Metall, welches man bis jetzt erft unter der Geftalt cines fchwarzen Pulvers kennt;das. fehr flitchtig'und fehr axydirbar ift. Das Oxyd deffelben ift fehr fchmelz- bar und ausneh'mend flikhtig'; 'es 16ft iich i m Waf- fer auf , verdampft darnit,' urid giebt de,m Waffer *inen Geruch '&d' einen f eh r ftarken Gefchmacli: Die Haupteigenfchaften de r Auflijfung des 0s- miumoxydes f ind , durch die geringfteTvleage Gall- ~pfe l t inc tur fehr k h a n blan zu werden, elle or- ganifche Subftanzen bleibend fchwarz zu farhen, U n c I vermittelft Zinks uncl ein wenigSalzf3iure eineh Kiederfchlag in Geftalt eines fchwarzen Pulvers zu geben. Wir find die erlten gemefen, d ie , in1 Sotnmer 1803) diefes foiiderbare filetall ent- cleckt haben, das iich durch feimen Geruch und feine Verclampfbarkeit rnit W$fer fo fehr von a l - ]en andern Metallen unterfcheidet. H. T e n - n a n t hat es erft einige hlonate nach UDS gefun- den und unterfchieden) tla e r in feinem Auffatze die erl te 'Ahhandlung erwahnt , welche wir in den A n d e s de Chirnie bekan'nt gemacht haben. ') \Vir hatten vorgefchlagen, diefes Metal1 Pt&e zu nknnen, nehrndn aber fehr gern den Narnen: Os- mirim, von H e r r n + T e n n a n t a n , da e r der be[- fere iTt.

'3. D a s Rhodium, das feinen Nainen von der

\

*> fixan vergleiciie Annul. , XIX, 1 1 8. d. H.

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rofenrothen Farbe al ler feiner Anfidlungen in Szu. ren triigt,, i f t von Srauer Farbe , l e i c l ~ t zu re- duc i ren , felt i m Feuer und 1 2 k t fich nicht fchrnel- Zen. Das gelbe Oxycl defrdben f i r h t alje Ver- bindungen, i n die es .mit den S i u r e n t r i t t , fchijn rofenro th , und wirct claraus clurch die AIlialien kvjeder gelb niedergefchlagen. M i t Natron bilden die Aufl i ihngen derrelben dreifache Salze, die im

Alkohol unauflijslich find. Blaufaures IiaIi fsllt die Rhodiumaufloflmgen nicht ; fdzfaures Zinn yiebt ihnen eine ausnehmend dunltle Farbe. Al- le diefe Thatfachen h a t H. W o l l a Tt 0 n gefun- d e n , von dem such der Name herriiht.

4. Das Palladium if t \veiTs, clehnbar, fpeci- fifth fchwerer a l s Si lber , und aufloslich i i i Salpe- terf iure . D i e Auflofungen clel'rdben f i n d fchijn roth; Eifenvitriol fchliigt' a u s ihnen das 3IetaIl regulinirch nietler; rni t blaufaurern Kal i geben fie einen Echiniitzig . griinen IVietlerfclllas, E n i t rnit i\;atron ein dreifaches S a l z , das itii A l k o h o l auf-

]ijslich ift. h l i t Scliwefel verbunden wircl das >letall fehr Ieicht fluffig. *)

Vergleicht m a n diere Eigenfcliaften mit ein- a n d e r , ro zeigt f ich , dais jedes der vier Metalle ein 31etall eigenthumlicher A r t ift.

Das Iridium ift durch blokes Feuer nicht zu oxydjren ; tlas falzfaure Iridium . i f t b l a u , grfin ,,der roth,; das fchwefelfaure und Zalpeterfaure

*) Man vergl. A n d . , XIV, 240. d . H.

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immer violett ; alle diefe Farben verfchwinclen au-

genblicklich rdurch einige Atome fchwefelrauren Eifens, oder falzfauren Zinnes itn Minimum, oder durch andre verbrennliche Korper. Das fa'alzfaure verbindet fich rnit dein ttreifachen Salte aus &I- miak und Platin uncl rothet es.

Das Osmium dagegen oxydikt Iich fehr ]eicht durch die vereinigte Wirkung der Luft und der WPrme) und giebt ein weirses fehr fliichtiges o x y d , $as einen Geruch hat , fich irn WafCer aufloft) unc1 dann durch Gallapfeltinctuk blau wi'rcl. In cliefem Zuftantle fcheint es lich 'nicht mit den Sauren 211

verbinden ; wenigftens verliert es cliirch fie feinen Geruch nicht. Mit den Alltalien bilden die AuF- lijfungen deifelben in den Sluren keine dreifachen Salze, wie die des Iridiums; auch verhindet es nicht rnit der Platina, u n d frirht folglich nicht deren Salze, wie es clas Iridium thut.

Das Rhodium oxyclirt fich nicht, wie tlas 0s- miurn, und das Oxjd' deffelben riecht nicht. In einfachen Siiuren lo l l . das Rhodium fich nicht atif, wohl aher im Konigswafler, uncl diefe Auflofung jft yon einem fchiinen Rofaroth. Diefe Rhodium- auflijfungen werden von den Alkalien gelb nieder- gefchlagen ; mit Natron und rnit Amrnonrak bilden fie fehr auflosliche dreifache Salze; die dreifachen Platinfalze fiirben fie i be r nicht, wie das die Aufla- iungen des Iridiums thun; endlich macht falzfaures Zinn fie, \vie die Platinauflofung, dunkelrotli, giebt aber rnit ihnen elnen in den Sauren auflos-

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l i c h e n , m i t d e n PlatinanflGTungen clagegen einen in clcn Sauren unaufl&lichen Nierlerfchlag. .

Dds: Palladium 16ft fich i n concen t r i r t e r Sal- peterfau're a u f , mit fellr . r o t h e r F a r h e ; eine Eigen- ichaft', welc)ie keins cler clrei\ antlern h le ta l le be- f i tz t . Es i l l t lehnbar; d ie tlrei antlern Metalle find fpr-iitb. Seine Auf lofung wirc l ? U I - L ' ~ I f c h \ d X f a u - reg Eifen en t f a rb t , \vie die r!es IritIiiims; bald dar- auf f a l l t es abet- i n metallifchen Hls t tchen ' nierler, w a h r e n d das Iriclium unrl Osmium als ein fchwar- zes Pu lve r oline Glanz riiederfallen. BIaufaLlrcs Kali fiillt d i e ' Pallstliumaiiflijfung olivensriin , in -

es die Aufli i lungen iler d re i aniierii hlet;l!e blofs e n t f s r b t , o h n e fie zu fiillen. Es oxyrlir-t hch n i c h t , w ie d x Osmium, u n d verhre i te t in rler LYar- rile ke ine h u r e D i m p f e , \vie cliel'es. Eiicllich L i n -

terl 'clieiJet es ficli vain Rhodium r ladurch , t1af.s es nii t Antron ein iiii kil!iohoj aiiflij<liclies Salz hi l - det , uric! clal;; blnuraures Kal i die RhoJiumaufliiCLio- Sen niclit f i i l l t .

3Xan l ieht, clafs cliefe Eigenfchaften von cler Art find, dals d ie vier Subrtanzen, denen fie ZU-

k o m m e n , fich u n t e r e inande r untl von allen be- kcinnten wefentlich unter fche iden , u n d d a k wir lie aIs vier neue b le ta l le a n e r k e n n e n miiffen. Es find fulglicli I 1 verfchieclne h le ta l le i n cler r o h e n Piatina en tha l ten :, P1ati.n) G o l d , S i lbe r , E i ren , Kiipfer, C h r o i n i u m , Titnii ium , I r id ium, Osn i ium , Rho- diiiin unil Pal l l rdium ; e ine h l e rkwi i rd igke i t , u b e r

wel-

I

. .

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welche die nach denken magen, welche den Ur- fprung der Metalle e rk l i ren wollen.

VerjLhren, die beiden Mrtalle darzuf ie l lq d u fih tn dern fihwarten P h e r be/inden, raelcher der Einroirkung des Khigsiaaflers ruiderfipht. Man cal- cinirthclieies ichwarze Pulver mit gleichen Thei lea von kauftifchem Kali. Beide Metalle oxydiren iich, aber nur das Osmium l6ft Gchaim Hali, und mjt demfelben irn Waffer auf. Giefst man diefe Allf1& Zung ab , To bleibt das lridiurnaxyd im Rilckftande, und wird daraus durch Salzfaure ausgezogen. Be- handelt man den Rdckftand wiederhohlt auf diere]& A r t ahwechfeelnd mit Kali und mit Saltfi'ure, fo kbmmt man endlich dahin, das fchwarze Pulver iollftandig aufrulofen.

,

Man mufs jedoch bemerken, dafs'fich immer etwas Iridium zugleich rnit dem Osmium im K&

L , 1' und umgekehrt etyas Osmium ziigleich rnit ( f e e Iridium in der Salzfaure auflijft.' Beide Aufl&li. g e n bedorfen daher einer weitern Scheidung.

Man iattige die AufliiCung des Osmiums ,im Kali mit Schwefelfaure, und unterwqfe he @m der Deftillation. In der Siedehitte , c(es W&s verfluchtigt f c h das Osmiumoxyd rqit dem Waifet ; aus dem , w a s Ubergeftiegen ift , fchliigt man ! das Osmium durch Zink init Beihiilfe von etwas,Sal;z- fgure als ein fchwarzes Pulver nieder. Wlhmn;d der Deftillation fcheidet Gch der Aotheil Iridium, der fich in der Auf1,dung befand, in, Geftalt dunk.

h n a l . d. Pbylik. B. 14. Sr. 1. J. 1896. St 1.- P

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l e r Blattahen ab, die fich i n d e r Retor te zu Boden fetzen.

D a s Osmiumoxyd lzlst fich auch durch DeCtiI- ]ation des fchwarzen Pulvers mi t Salpeter erhalten. So bald das Gefafs g l u h t , fuhlimirt Gch das Oxyd, und retzt fich i m Halfe d e r Retor te als e ine iihlige Fliiffigl<eit a n , die heim Erkal ten zu einer weifsen halbclurchfichtigen Malfe erftarrt , welche heftig r jech t , untf fich jm Walfer auflijft, indem lie ihren Geruch dem Walfer mittheilt.

Dampft man die Auflofung des lridiurns i n der Salzfaure ab, fo fchiefst das falzfaure Iridium in &- ftalt octaedrifcher Kryftalle a n , und a u s ihnen er- .halt man das Iridiumoxyd re in , w e n n man clie Kryftalle calcinirt.

yer-uhren, urn die beiden neuen Meta lk zu fiheiden, welche. fich in der A,uJliifing aus rohPrPla- cina irn Konigswq(/er bejnden. IL'achcfem marl den Ueberfchuls an Saure (lurch Abdarnpfen fortgetrje- ben h a t , fetzt man der Aufl i i fung Salmiak 211,

dampft die ge'fallte Fliiffiglceit his zu r TrorlienI1eit ab, loft den Rackftarid i n e i n k e n i g WaCCer wieder auP, und .f&Tlt' durch ein -polirtes Eifenhlech die .Metalle, welche i n d e r AuflGfllng enthalten find. Diefen Niederfchlag wafcht man , 'und behantlelt ihn m i t fchviacher Salpeterfaure; fie loft tlas Kupfer, das B l e i p n d das Eifen a u f , 'welche fich noch dabei befinden konnten. ' D e n Rockftand laf t man wieder i n R o n i g q - waffer a u f , und fallt d ie Auflofung, nachdem man

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fie etw;as abgedampft h a t , mit Salmiak, um al le Ueberrefte von Platin abzufcheiden. Darauf filgt man 7 u r ubrig bleibenden Fliifligkeit eine Auflofung von Kochfalz, uncl dampf t lie bis zur Trockenhei t ab. Digerirt man t l a n n uber den Rikkftand Alko- h o l , Fo loft fich i n diefem das dreifache Salz auf, welches das falzfaure Ratron mit dem falrfauren Pallatlium bildet , jndefs das dreifache Salz des R i, o I i urns u n a 11 fg e l o ft zu r iic k bl ei b t.

Die Aufldfung rles dreifachen Palladiurnfal- zes wird nun bis zur Trockenhei t abgedampft, i n etwaS Waffer aufgelijrt, und durch blaulaures Kali gefallt. Das blaufaure Palladium calcinirt man und behandelt es mit Salzlaure, um alles EiCen fort- zunehmen , welches das blaufaure Kali enthalten haben konnte.

Das dreifache Rhodiumfalz loft man ebenfalls i n Walker auf, fchliigt daraus das Rhotliumoxyd durch Kali nieder , und reducirt es in der Hitze rnit etwas Oehl.