Verkehrssicherheitskonzept für Baden-Württemberg · 2021. 1. 13. · MINISTERIUM FÜR VERKEHR Verkehrssicherheitskonzept für Baden-Württemberg Zentrales Behördenseminar 2017

MINISTERIUM FÜR VERKEHR

Verkehrssicherheitskonzept für

Baden-Württemberg

Zentrales Behördenseminar 2017

für Vertreter der Straßenverkehrsbehörden, Straßenbaubehörden

und Polizeipräsidien in Baden-Württemberg

Stuttgart, 19. Oktober 2017


Folie 2

1) Unfallzahlen

2) Das Verkehrssicherheitskonzept

a) Eckdaten

b) Aufbau

c) Fortschreibung des Verkehrssicherheitskonzeptes

3) Zielgruppen-/ Kampagnenarbeit

a) Zielgruppe Seniorinnen und Senioren

b) Zielgruppe Junge Fahrerinnen und Fahrer

4) Rechtliche Neuerungen

a) 53. Verordnung zur Änderung Straßenverkehrsrechtlicher

Vorschriften

b) Automatisiertes/ Autonomes Fahren

Gliederung


Folie 3

Unfallzahlen 1950 - 2016


Folie 4

Datenquelle: Innenministerium

Grafik: Verkehrsministerium


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Folie 6


Folie 7

Quelle: Innenministerium


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Integriertes Gesamtkonzept mit knapp 90 Einzelmaßnahmen

Verkehrssicherheitskonzept - Aufbau

Quelle:

Verkehrsministerium


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Erstellung durch das ehemalige Ministerium für Verkehr

und Infrastruktur in enger Abstimmung mit dem

Innenministerium

Einbindung externer Fachleute

Verabschiedung durch das Kabinett im Juli 2013

Erstmalige systematische und ressortübergreifende

Zusammenfassung der Aktivitäten des Landes zu einer

Gesamtstrategie

Zielsetzung: Ausgehend von den Unfallzahlen von 2010

eine Reduzierung der Zahl der Verkehrstoten um 40% bis

2020 auf dem Weg zu „Vision Zero“

Verkehrssicherheitskonzept - Eckpunkte


Folie 11

Verkehrstote in Baden-Württemberg 2010-

2016




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Unfalllage Baden-Württemberg

2010

Ist

Soll

2011

Ist

Soll

2012

Ist

Soll

2013

Ist

Soll

2014

Ist

Soll

2015

Ist

Soll

2016

Ist

Soll

Reduktionsziel der

Verkehrstoten in den 10

Aktionsjahren 2011-2020

(Basisjahr 2010) in %

494 482

(474)

2,43 %

(4 %)

471

(455)

4,66 %

(8 %)

465

(435)

5,87 %

(12%)

466

(415)

5,67 %

(16 %)

483

(395)

2,23%

(20 %)

405

(375)

18,02%

(24%)

Ziel: Minus 40 % der Verkehrstoten


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„(….) Auf unseren Straßen gibt es nach wie vor zu viele Tote und Verletzte. Deshalb bekennen wir uns zum

Leitbild „Vision Zero“, also einer Mobilität ohne Verkehrstote und -schwerverletzte.

Das Verkehrssicherheitskonzept des Landes werden wir überarbeiten und fortschreiben.

Aufgrund der in den vergangenen Jahren nachlassenden Erfolge bei der Senkung der Zahl der

Verkehrstoten, sind große Anstrengungen erforderlich.

Die Nutzung neuer, intelligenter Verkehrssteuerungsmöglichkeiten und von Fahrerassistenzsystemen bis

hin zum autonomen Fahren bieten dabei große Potenziale.

Ein Tempolimit kommt dort in Frage, wo es aus Gründen der Verkehrssicherheit erforderlich und geboten

ist (…..)“.

Verkehrssicherheitskonzept - Fortschreibung


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Getötete nach Verkehrsbeteiligungsart 2016



Folie 15

Getötete nach Altersgruppe 2016



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Unfallursachen bei tödlichen Verkehrsunfällen

2016

• bei mindestens 12,4 % der tödlichen

Verkehrsunfälle war 2016 die

unerlaubte Nutzung eines

Mobiltelefons unfallursächlich

(47 von 380 tödlichen

Verkehrsunfällen)

• festgestellte Handynutzung bei

Verkehrsüberwachungen:

2015: 45.077 Verstöße

2016: 58.866 Verstöße

=> Anstieg um 31 %

=> hohes Dunkelfeld Quelle: Innenministerium


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• Beibehaltung des zweigliedrigen Aufbaus

➢Maßnahmen Gestaltung des Verkehrssystems

➢Zielgruppenarbeit

• Identifizierung von Handlungsfeldern

➢Neue Herausforderungen, wie: Ablenkung am Steuer

➢Neue Chancen, wie: Automatisiertes Fahren

➢Schwerpunkte ausbauen, wie: Unterfahrschutz für

Motorradfahrende

Fortschreibung Verkehrssicherheitskonzept


Folie 18

Kampagne "Die neue Fahrkultur"


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• Zielgruppenspezifische Kampagnenarbeit

• 2015: Seniorinnen und Senioren (Generation 65 plus)

• 2016/2017: Jugendliche, junge Fahrerinnen und Fahrer

(Alter 18-24 Jahre)

Kampagnenarbeit


Folie 20

Unfalllage Zielgruppe Seniorinnen und

Senioren


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• Einrichtung der Arbeitsgruppe „Mobilität im Alter“ unter

Federführung des IM

• 21 Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von

SeniorInnen

• Förderung der Mobilität im hohen Alter

• Fokus unter anderem: Zeit nach dem Auto

Zielgruppe Seniorinnen und Senioren


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• Öffentlichkeitskampagne zur Sicheren Mobilität im Alter:

Start im Herbst 2015

• Entwicklung der Kampagne unter Einbindung von

Mobilitätsverbänden

• Erhöhung der Bekanntheit bestehender Angebote im

Bereich Fahrtauglichkeitsüberprüfung / Auffrischung

• Aufzeigen von Möglichkeiten zur Verbesserung und

Erhaltung der eigenen Mobilität



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• Internetauftritt mit Angeboten und

Kontakten www.längermobil.de

• Elemente der

Öffentlichkeitskampagne:

➢ Flyer

➢ Radiospots

➢ Anzeigen in

Tageszeitungen

➢ Besuch der Messe „Die

besten Jahre“ am 14./15.

November 2016, Messe Stuttgart

Quelle: Verkehrsministerium


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Unfalllage Zielgruppe Junge Fahrerinnen und

Fahrer


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Unfalllage Zielgruppe Junge Fahrerinnen und

Fahrer

•Zuletzt Verbesserungen,

dennoch Hochrisikogruppe

•Problematik: Ablenkung am

Steuer durch fahrfremde

Tätigkeiten


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• TU Braunschweig (2016): 10% aller

VerkehrsteilnehmerInnen nutzen Handy während der Fahrt

• FORSA (2016):

- 30% lesen Nachrichten während der Fahrt

- 16% schreiben Nachrichten

- 40% stark abgelenkt

- 5% in kritischen Situationen gebracht

Ablenkung


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• Kampagnenelemente:

➢Website www.watchout-bw.de

➢Ausstrahlung eines Audiospots bei Online

Streamingdienst

➢Citycards (Auslegung in Kneipen, Cafés)

➢Faltblätter

➢Verteilung von Info- und Werbematerial

an Universitäten, Berufsschulen

➢studentischer Filmwettbewerb

Neue Kampagne des VM:

"Watch Out- Augen auf die Straße"

http://www.watchout-bw.de/


Folie 28

• Preisgelder für die drei bestplatzierten Videos

• Kooperation des VM mit Sportvereinen Baden-

Württembergs: Ausstrahlung des Spots in Fußball- und

Handballstadien

• Einbindung von Vereinen in Öffentlichkeitsarbeit

• Ziel: Entwicklung eines Bewusstseins für die Gefahr der

Ablenkung durch Smartphones am Steuer

• Insbesondere Ansprache junger FahrerInnen




Folie 29




• Vorstellung der Kampagne mit dem TVB 1898 Stuttgart

(04/2017)


Folie 30

Zielgruppe Junge Fahrerinnen und Fahrer


• Vorstellung der Kooperation mit dem VfB Stuttgart

(11/2015)


Folie 31

Runter vom Gas Kampagne des DVR,

Ablenkung am Steuer



Folie 32

960. BR- Sitzung am 22. September 2017

53. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher

Vorschriften (DS 556/17)

u.a.

• Novellierung „Handy“-Paragraph

• Verschleierungsverbot

• Ausnahme Sonn- und Feiertagsfahrverbot

• Sanktionen (Rettungsgasse)

Stichwort Ablenkung:

Novellierung §23 1a StVO


Folie 33

• Zeitgemäße und technikoffene Überarbeitung des §23

StVO (Nutzung elektronischer Unterhaltungs-,

Kommunikations- und Informationsgeräte während der

Fahrt)

• Erhöhung des Bußgeldsatzes

• Blickabwendung:

„(…) eine kurze, den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und

Wetterverhältnissen angepasste Blickzuwendung zum Gerät

bei gleichzeitig entsprechender Blickabwendung vom

Verkehrsgeschehen (…)“

§ 23 1a StVO


Folie 34

Sanktionen/ Rettungsgasse

• nach Busunglück A 9

nochmals erhöht

• Regelsatz von 20 auf 200

Euro angehoben

• Aufnahme als besonders

verkehrssicherheitsbeein-

trächtigende

OrdnungswidrigkeitQuelle: ADAC


Folie 35

Auswirkungen des automatisierten und vernetzten Fahrens auf

• Verkehrsgeschehen

• Verkehrsaufkommen

• Verkehrsmittelwahl

• Nachhaltigkeit

• Klimaschutz

Verbesserung der Verkehrssicherheit

Neue Chancen: Automatisiertes und

Autonomes Fahren


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• Ansätze

➢ Untersuchungen, Studien

➢ Projekte mit Ausnahmegenehmigungen von

straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften

➢ Digitales Testfeld BW für automatisiertes und

vernetztes Fahren

Automatisiertes und Autonomes Fahren


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Neue Chancen: Automatisiertes und

Autonomes Fahren

Assistiert

Teil-Automatisiert

Hoch-Automatisiert

Voll-Automatisiert

Fahrerlos

Driver only


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• 23. März 2016: Änderung des Wiener Übereinkommens

Artikel 8 Absatz 5bis:

Erlaubt Fahrzeugsysteme, die entweder den Anforderungen

der technischen Wirtschaftskommission der Vereinten

Nationen für Europa (UN/ECE-Regelungen) entsprechen

oder durch den Fahrer übersteuert oder abgeschaltet werden

können

Automatisiertes und Autonomes Fahren:

Rechtliche Grundlagen

alle Automatisierungsgrade, außer

Robotertaxis


Folie 39

• Weitere Schritte:

Anpassungen UN/ECE-Regelungen der

Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen,

nationale Vorschriften, wie straßenverkehrsrechtliches

Zulassungs- und Verhaltensrecht (StVG, StVO, StVZO),

strafrechtliche Verantwortlichkeit, zivilrechtliche

Haftungsverteilung, IT-Sicherheit, Datenschutz, …..

Änderung des StVG: Rechtsgrundlage für hoch- und voll-

automatisiertes Fahren (Juni 2017)

• ethische Überlegungen, Dilemma-Situation: Bericht der

Ethik-Kommission (Juni 2017)

Automatisiertes und Autonomes Fahren:

Rechtliche Grundlagen


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Referentin: Julia Schmidt

[email protected]

Ministerium für Verkehr

Baden-Württemberg (VM)

Dorotheenstraße 8 • 70173 Stuttgart

Postfach 10 34 52 • 70029 Stuttgart

Telefon: 0711 231-4

Fax: 0711 231-5819

[email protected]

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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