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signifikante Verbesserung bezu ¨glich der Sehnenregeneration. Schlussfolgerung: Zusammenfas- send zeigt die Behandlung der Epi- condylitis radialis mittels ACP gute erste Resultate. Obwohl anhand der MRT-Kontrolle keine signifikante Verbesserung nachgewiesen werden konnte, zeigten die Patienten in der klinischen Untersuchung und inner- halb der Scores eine deutliche Ver- besserung. Bessere Effekte der ACP- Therapie zeigte sich bei Patienten mit einer Partialruptur am Sehnen- ansatz. Insgesamt ko ¨ nnen mit dieser Untersuchung die Ergebnisse inter- nationaler Studien zum Thema Epi- condylitis und PRP besta ¨tigt werden. Bei korrekter Indikation ist die Be- handlung mit autologen Wachs- tumsfaktoren erfolgversprechend und ermo ¨ glicht i.d.R. einen schnel- leren Wiedereinstieg in den Wett- kampfsport oder eine fru ¨ hzeitige und deutliche Schmerzlinderung. doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.023 V 26 Behandlungsalgorithmus und Resultate der operativen Therapie nach akuter Achillessehnenruptur in einem unfallchirurgischen Schwerpunktkrankenhaus Dr. Bernd Hiller*, G. Oberthaler UKH Salzburg, Dr. Franz-Rehrl-Platz 5, 5010 Salzburg, Austria E-Mail: [email protected] Hintergrund: Die Achillessehnen- ruptur stellt eine der ha ¨ufigsten traumatischen Sehnenrupturen in der Bevo ¨lkerung dar, wobei in den letzten Jahren eine steigende Inzidenz zu beobachten ist. Be- troffen sind vor allem ma ¨nnliche Patienten zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. „Stop and go’’-Belas- tungen stellen hierbei die ha ¨ufigste Ursache der Achillessehnenruptur dar. Die optimale Therapie der aku- ten Achillessehnenruptur wird nach wie vor diskutiert, wobei rezente U ¨ bersichtsarbeiten operativer Thera- pie Vorteile hinsichtlich Rerupturra- te und Komplikationen zusprechen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Therapiealgorithmus und Resultate an einem unfallchirurgi- schen Schwerpunktkrankenhaus zu pra ¨sentieren. Material und Methoden: Am UKH Salzburg wurden zwischen 1997 bis 2011 730 Patienten mit akuter Achillessehnenruptur behandelt. Davon wurden 639 operativ (29 per- kutan/610 offen) versorgt. 91 Patienten wurden prima ¨r auf- grund erho ¨hten Narkoserisikos kon- servativ mit Unterschenkelgips in Spitzfußstellung behandelt. Davon mussten 8 Patienten wegen einer Sehneninsuffizienz sekunda ¨r opera- tiv (Umkippplastik, VY-Plastik, Griffelschachtelplastik) versorgt werden. 102 Patienten (13,7%) waren weib- lich, 628 (86,3%) ma ¨nnlich, mit ei- nem Durchschnittsalter von 46,1 Jahren bei den Ma ¨nnern und 45,2 Jahren bei den Frauen. Die Diagnosesicherung erfolgte in allen Fa ¨llen klinisch (Thompson Test) und sonographisch. Postopera- tiv wurden die Patienten fu ¨r 3 Wo- chen im Unterschenkelspaltgips in 30-Grad-Plantarflexionsstellung un- ter Entlastung sowie fu ¨r weitere 3 Wochen in Neutralstellung unter Be- lastung versorgt. Resultate: Im Durchschnitt konnten die Patienten nach 8 Wochen voll- belastend mobilisiert werden. Zu den ha ¨ufigsten postoperativen Komplikationen za ¨hlten Wundhei- lungssto ¨rungen (13 Patienten, 2%), Rerupturen (9 Patienten 1,4%) und Thrombosen (4 Patienten 0,6%). Vergleichend mit den prima ¨r konser- vativ behandelten Achillessehnen- rupturen zeigten sich eine deutlich erniedrigte Rerupturrate, eine bes- sere postoperative Funktionalita ¨t, jedoch eine erho ¨hte Zahl an Wundheilungssto ¨rungen. Schlussfolgerung: Basierend auf den Ergebnissen der vorliegenden Studie stellt die operative Achilles- sehnennaht das Mittel der Wahl bei akuten Achillessehnenrupturen dar, wobei jeder Patient individuell be- trachtet werden muss. doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.024 V 31 Verletzungen beim Rugby im deutschen Spitzensport Dr. med. Alexander Bari e*, T. Grossner, N. Streich Orthopa ¨dische Universita ¨tsklinik Heidelberg, Schlierbacher Landstraße 200a, 69118 Heidelberg, Germany E-Mail: [email protected] heidelberg.de Einleitung: Rugby ist ein laufin- tensiver Sport mit hohen physi- schen Anforderungen an die Spie- ler. Der Ballfu ¨hrende darf atta- ckiert und zu Boden gebracht werden (= ‘‘tackle’’) und in ver- schiedenen Formationen (z.B. Pa- ket oder Gedra ¨nge) kommt es zu enormen Krafteinwirkungen durch den Ko ¨ rperkontakt. Verletzungen des muskuloskeletalen Systems sind daher ha ¨ufig. Fragestellung: Die Ha ¨ufigkeit und Lokalisation von Verletzungen soll- ten in Bezug auf Spielerposition, Ge- schlecht und Alter analysiert werden. Methodik: Es wurden retrospektiv die Daten aller Untersuchungen am Olympiastu ¨ tzpunkt Rhein-Neckar von 2010 bis 2012 ausgewertet. 153 ABSTRACTS - 28. GOTS-KONGRESS, 14.-15. JUNI 2013, MANNHEIM Sport Orthop. Traumatol. 29, 138–162 (2013)

Verletzungen beim Rugby im deutschen Spitzensport

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Page 1: Verletzungen beim Rugby im deutschen Spitzensport

signifikante Verbesserung bezuglichder Sehnenregeneration.Schlussfolgerung: Zusammenfas-send zeigt die Behandlung der Epi-condylitis radialis mittels ACP guteerste Resultate. Obwohl anhand derMRT-Kontrolle keine signifikanteVerbesserung nachgewiesen werdenkonnte, zeigten die Patienten in derklinischen Untersuchung und inner-halb der Scores eine deutliche Ver-besserung. Bessere Effekte der ACP-Therapie zeigte sich bei Patientenmit einer Partialruptur am Sehnen-ansatz. Insgesamt konnen mit dieserUntersuchung die Ergebnisse inter-nationaler Studien zum Thema Epi-condylitis und PRP bestatigt werden.Bei korrekter Indikation ist die Be-handlung mit autologen Wachs-tumsfaktoren erfolgversprechendund ermoglicht i.d.R. einen schnel-leren Wiedereinstieg in den Wett-kampfsport oder eine fruhzeitigeund deutliche Schmerzlinderung.

doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.023

V 26Behandlungsalgorithmus undResultate der operativen Therapienach akuter Achillessehnenrupturin einem unfallchirurgischenSchwerpunktkrankenhaus

Dr. Bernd Hiller*, G. Oberthaler

UKH Salzburg, Dr. Franz-Rehrl-Platz5, 5010 Salzburg, Austria

E-Mail: [email protected]

Hintergrund: Die Achillessehnen-ruptur stellt eine der haufigstentraumatischen Sehnenrupturen inder Bevolkerung dar, wobei inden letzten Jahren eine steigendeInzidenz zu beobachten ist. Be-troffen sind vor allem mannlichePatienten zwischen dem 35. und50. Lebensjahr. „Stop and go’’-Belas-

tungen stellen hierbei die haufigsteUrsache der Achillessehnenrupturdar. Die optimale Therapie der aku-ten Achillessehnenruptur wird nachwie vor diskutiert, wobei rezenteUbersichtsarbeiten operativer Thera-pie Vorteile hinsichtlich Rerupturra-te und Komplikationen zusprechen.Ziel der vorliegenden Studie ist es,den Therapiealgorithmus undResultate an einem unfallchirurgi-schen Schwerpunktkrankenhaus zuprasentieren.Material und Methoden: Am UKHSalzburg wurden zwischen 1997 bis2011 730 Patienten mit akuterAchillessehnenruptur behandelt.Davon wurden 639 operativ (29 per-kutan/610 offen) versorgt.91 Patienten wurden primar auf-grund erhohten Narkoserisikos kon-servativ mit Unterschenkelgips inSpitzfußstellung behandelt. Davonmussten 8 Patienten wegen einerSehneninsuffizienz sekundar opera-tiv (Umkippplastik, VY-Plastik,Griffelschachtelplastik) versorgtwerden.102 Patienten (13,7%) waren weib-lich, 628 (86,3%) mannlich, mit ei-nem Durchschnittsalter von 46,1Jahren bei den Mannern und 45,2Jahren bei den Frauen.Die Diagnosesicherung erfolgte inallen Fallen klinisch (ThompsonTest) und sonographisch. Postopera-tiv wurden die Patienten fur 3 Wo-chen im Unterschenkelspaltgips in30-Grad-Plantarflexionsstellung un-ter Entlastung sowie fur weitere 3Wochen in Neutralstellung unter Be-lastung versorgt.Resultate: Im Durchschnitt konntendie Patienten nach 8 Wochen voll-belastend mobilisiert werden.Zu den haufigsten postoperativenKomplikationen zahlten Wundhei-lungsstorungen (13 Patienten, 2%),Rerupturen (9 Patienten 1,4%) undThrombosen (4 Patienten 0,6%).Vergleichend mit den primar konser-vativ behandelten Achillessehnen-

rupturen zeigten sich eine deutlicherniedrigte Rerupturrate, eine bes-sere postoperative Funktionalitat,jedoch eine erhohte Zahl anWundheilungsstorungen.Schlussfolgerung: Basierend aufden Ergebnissen der vorliegendenStudie stellt die operative Achilles-sehnennaht das Mittel der Wahl beiakuten Achillessehnenrupturen dar,wobei jeder Patient individuell be-trachtet werden muss.

doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.024

V 31Verletzungen beim Rugby imdeutschen Spitzensport

Dr. med. Alexander Bari�e*,T. Grossner, N. Streich

Orthopadische UniversitatsklinikHeidelberg, SchlierbacherLandstraße 200a, 69118 Heidelberg,Germany

E-Mail: [email protected]

Einleitung: Rugby ist ein laufin-tensiver Sport mit hohen physi-schen Anforderungen an die Spie-ler. Der Ballfuhrende darf atta-ckiert und zu Boden gebrachtwerden (= ‘‘tackle’’) und in ver-schiedenen Formationen (z.B. Pa-ket oder Gedrange) kommt es zuenormen Krafteinwirkungen durchden Korperkontakt. Verletzungendes muskuloskeletalen Systemssind daher haufig.Fragestellung: Die Haufigkeit undLokalisation von Verletzungen soll-ten in Bezug auf Spielerposition, Ge-schlecht und Alter analysiertwerden.Methodik: Es wurden retrospektivdie Daten aller Untersuchungen amOlympiastutzpunkt Rhein-Neckarvon 2010 bis 2012 ausgewertet.

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ABSTRACTS - 28. GOTS-KONGRESS, 14.-15. JUNI 2013, MANNHEIMSport Orthop. Traumatol. 29, 138–162 (2013)

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Sowohl akute als auch anamnestischerfragte Verletzungen beim Rugbywurden einbezogen, wenn dieSchwere der Verletzung eine spezifi-sche Behandlung zur Folge hatte.Ergebnisse: 165 Untersuchungenvon insgesamt 94 Sportlern, welchezwischen ein und funf Mal vorstelligwaren, wurden in diesem Zeitraumdurchgefuhrt. Das Alter der 14Frauen (15%) und 80 Manner lagzwischen 15 und 33 Jahren mit ei-nem Durchschnitt von 19 Jahren beider Untersuchung.Die meist schnelleren Laufer der Hin-termannschaft, welche haufiger ‘‘ge-tackelt’’ werden, gaben mehr Verlet-zungen an (51 ‘‘Backs’’ mit durch-schnittlich 1,6 Verletzungen,Range 0-8) als die meist kraftigerenund schwereren Spieler des Sturms,welche vor allem in den FormationenBelastungen unterliegen (43 ‘‘For-wards’’ mit durchschnittlich 1,4 Ver-letzungen, Range 1-6).In der Hintermannschaft waren vorallem die unteren Extremitaten mit43% aller Verletzungen betroffen;am haufigsten hierbei Bandverlet-zungen des Kniegelenkes. Auffalligwar, dass Verletzungen der Wirbel-saule bei den ‘‘Backs’’ deutlich haufi-ger auftraten als bei den ‘‘Forwards’’(13% zu 2%).Im Sturm waren hingegen mehr dieoberen Extremitaten betroffen mit49% aller Verletzungen; am haufigs-ten hierbei Frakturen der Hand undClavicula.Verletzungen des Kopfes, haupt-sachlich Frakturen des Gesichtsscha-dels, waren bei beiden Mannschafts-teilen gleich haufig und machteninsgesamt 9% aller Verletzungenaus.Weibliche Rugby-Spielerinnen wa-ren mit durchschnittlich 2,2 Ver-letzungen (Range 0-8) haufigerverletzt als Manner (Ø 1,4, Range0-7). Ursachlich hierfur ist aberwahrscheinlich nicht das Ge-schlecht sondern die Tatsache,

dass alle Frauen erfahrene A-Kader-Athletinnen waren.Die Analyse der Untergruppe von54 U-18-Nachwuchsspielern zeigte,dass hier fast die Halfte (48%) bishernoch keine ernsthafte Verletzungbeim Rugby erlitten hatten unddurchschnittlich 0,8 Verletzungenpro Spieler bestanden (Range 0-4)im Gegensatz zu durchschnittlich2,6 Verletzungen bei den alteren Ka-derathleten (Range 0-8).Schlussfolgerung: Rugby ist einKontaktsport mit einer hohen Verlet-zungsinzidenz. Die Verletzungsge-fahr steigt mit einem hoheren Leis-tungsniveau deutlich an. Haufigkeitund Lokalisation der Verletzungenunterscheiden sich je nach Positionder Spieler. Unterschiede fur Frauenkonnten nicht gezeigt werden.

doi:10.1016/j.orthtr.2013.02.025

V 32Golf - ein beschwerdefreierProfisport? EineNachuntersuchung derKaderathleten des Olympia-Stutzpunktes Rhein-Neckar

Tobias Grossner*, A. Bari�e, N. Streich

Universitatsklinikum Heidelberg,Department fur Orthopadie,Unfallchirurgie und Paraplegiologie,Schlierbacher Landstraße 200a,69118 Heidelberg, Germany

E-Mail: [email protected]

Fragestellung: Der Golfsport ist eineder altesten Sportarten der Ge-schichte. Bereits 1754 wurden dieersten Regeln in St. Andrews(Schottland) festgelegt. Seitdemwird der Sport immer beliebter.Wahrend noch vor einigen DekadenGolf von einer kleinen Gruppe be-trieben wurde, ist die Zahl der akti-ven Teilnehmer in den letzten Jah-

ren kontinuierlich gestiegen, so dass2011 624.000 aktive Teilnehmerbeim Deutschen Golf Verband regis-triert waren. Dies entspricht ca. 0,7%der Bevolkerung, womit die deutscheGolfsportbegeisterung deutlich unterLandern wie z.B. die USA liegt, wo jenach Literatur zwischen 10 und 20%aktiv den Sport betreiben.Im Rahmen der 121. IOC-Session2009 wurde beschlossen, Golf wiederals Olympische Disziplin aufzuneh-men. Somit wird es nach uber 100Jahren wieder erstmalig in Rio 2016ausgetragen. Zuvor war 1900 sowie1904 Golf olympisch.Innerhalb der aktuellen Literatur lei-den Golfsportler meist unter Be-schwerden im Bereich LWS, Schulter,Handgelenk und Ellenbogen. In dervorliegenden Studie haben wir einKollektiv aus Golf-Kaderathleten amOlympia-Stutzpunkt Rhein-Neckarbezuglich ihrer Beschwerdennachuntersucht.Material und Methoden: Im Rah-men dieser Arbeit werteten wir un-sere Datenbank des Olympia-Stutz-punktes Rhein-Neckar aus. Analy-siert wurden die Daten im Zeitraumvom 01.12.2004 - 23.08.2012 derSporttauglichkeitsuntersuchung.Hiervon waren 57 Athleten Golfer,die insgesamt 118 Mal untersuchtwurden. Innerhalb der Anamnesewurden die Sportler zu aktuellen Be-schwerden, sportabhangigen Be-schwerden sowie sportunabhangi-gen Beschwerden befragt sowie dievollstandige medizinische Anamne-se erhoben.Die Beschwerden wurden anato-misch gruppiert und entsprechendihrer Haufigkeit sortiert.Ergebnis: Von den 57 untersuchtenSportlern waren 26 weiblich und 31mannlich. Das Alter betrug 15 - 23Jahre (Mittelwert 19,31) bei denMannern und 15 - 24 Jahre (Mittel-wert 19,65) bei den Frauen. EinigeAthleten waren mehrfach zur Unter-suchung vorstellig (29 Athleten 1x,

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