7

Click here to load reader

Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

Leit the ma

J. Je rosch · C. HeckKli nik für Or tho pä die und Or tho pä di sche Chi rur gie, Jo han na-Eti enne-Kran ken haus, Neuss

Ver let zungs mus ter und -pro phy la xe beim In li nes ka ting

Orthopäde 2005 · 34:441–447DOI 10.1007/s00132-005-0794-9On li ne pub li ziert: 27. April 2005© Sprin ger Me di zin Ver lag 2005

Obwohl die Fort be we gung mit her-

kömm li chen Roll schu hen schon seit über

200 Jah ren be kannt ist, dau er te es bis zur

Mark ein füh rung der In li nes ka tes im Jahr

1980, bis sich das Fah ren auf hin ter ein an-

der an ge ord ne ten Rol len zu ei ner der be-

lieb tes ten Sport ar ten der Welt ent wi ckel-

te [32]. In den USA stieg die ge schätz te

An zahl an In li nes ka tern von 1989 bis 1997

von 3,1 auf 29,1 Mio. an [25]. Ge naue re Zah-

len sind schwie rig zu er he ben, da nur we-

ni ge In li nes ka ter in Ver bän den or ga ni siert

sind. So zähl te der DIV (Deut scher In li ne-

Ska te Ver band) im Jahr 1997 etwa 800, der

DRB (Deut scher Roll sport-Bund) im glei-

chen Jahr be reits ca. 20.000 Mit glie der [9,

10] mit ste ti gem Zu wachs. Den ho hen Be-

liebt heits grad er hält die Sport art durch

die Kom bi na ti on von kör per li cher Be tä ti-

gung und schnel ler Trans port mög lich keit

bei er schwing li chem Preis des Sport ge rä-

tes [27].

Im Ge gen satz zu den meis ten an de ren

Trend sport ar ten, wie z. B. Skate boar ding

oder Wa ke boar ding, blieb das In te res se je-

doch nicht nur auf die Al ters grup pe bis

16 Jah re be schränkt. Ob wohl die se mit

77 den größ ten An teil bil det, ist be reits

je der 4. In li nes ka ter ein Er wach se ner [13].

Zu dem ent wi ckel ten sich aus der Grund-

sport art wie de rum ei ge ne Dis zi pli nen mit

ei gen stän di gen Re geln und Ri si ken, wie

z. B. das Speed-Ska ting, das Ska ter-Ho-

ckey oder das Ag gres si ve-Ska ting [3, 15].

Durch die se große Po pu la ri tät kam

es al ler dings auch zu ei nem ra san ten An-

stieg von sport ge rät be ding ten Ver let zun-

gen, die von Prel lun gen und Haut ab schür-

fun gen bis hin zu schwer wie gen den Ge-

lenk- und Kno chen ver let zun gen rei chen.

Für das Ge sund heits sys tem ist die se Sport-

art zu ei nem im men sen Kos ten fak tor ge-

wor den. In den USA wer den jähr lich etwa

270.000 Ver let zun gen durch In li nes ka ting

me di zi nisch ver sorgt, wo bei da durch jähr-

li che Kos ten in Höhe von 4,8 Mrd. US-$

ent ste hen [29]. Wäh rend die Ame ri ka ner

im zent ra len Re gis ter NEISS (Na tio nal

Elec tro nic In ju ry Sur veil lan ce Sys tem) der

CPSC (Con su mer-Pro duct-Sa fe ty-Co mis-

si on) seit 1987 eine dras ti sche Zu nah me

der Ver let zun gen re gist rie ren, wer den ähn-

li che Da ten in der EU durch 7 teil neh men-

de Staa ten im EH L ASS (Eu ro pean Ho-

me and Lei su re Ac ci dent Sur veil lan ce Sys-

tem) ver zeich net [5, 22, 23].

Die ser Ar ti kel soll einen Über blick

über die Ver let zungs mus ter bei die ser

Sport art ge ben und die Mög lich kei ten der

Ver let zungs pro phy la xe dar le gen.

Ver let zungs mus ter

Die Art so wie das Aus maß der Ver let zun-

gen beim In li nes ka ting hän gen von ver-

schie de nen Fak to ren ab. Ei ni ge da von kön-

nen durch den Fah rer selbst be ein flusst

wer den, an de re sind durch äu ße re Ge ge-

ben hei ten zu er klä ren.

Die Ur sa chen für ein Stur zer eig nis

sind viel fäl tig. Eine Un ter su chung hier zu

er brach te in 58 der Fäl le Gleich ge wichts-

ver lust als Stur z ur sa che, in 25 eine Kol-

li si on mit fest ste hen den Ob jek ten, in 11

Zu sam men stö ße mit Fahr rä dern und in

5 mit Au tos [17]. El lis et al. [12] konn ten

in ei ner an de ren Stu die zei gen, dass 51 al-

ler Ver let zun gen beim In li nes ka ting rein

sturz be dingt wa ren, 27,8 er eig ne ten sich

auf grund Un kon trol lier bar keit des ei ge-

nen Fah rens, wäh rend 30,5 durch Stra-

ßen schä den ver ur sacht wur den. Le dig lich

2,5 der Ver let zung ka men hier bei durch

Kol li sio nen mit mo to ri sier ten Trans port-

mit teln zu stan de.

Fah re ri sches Kön nen – Be herr schung der Ge schwin dig keit und des Brems ver mö gens

Das Ver let zungs mus ter bei An fän gern ist

viel fäl tig und be ginnt schon nach dem An-

zie hen der In li nes ka tes beim Auf ste hen

in Fahrt po si ti on. Durch das un ge wohn te

Ge fühl ver lie ren die Per so nen oft schnell

das Gleich ge wicht und rut schen mit ei-

nem bzw. bei den Bei nen weg. Da her ist

zu nächst das Fest hal ten an ei nem Ge gen-

stand bzw. an ei ner Be gleit per son not wen-

dig.

Das Ver let zungs ri si ko ist an ge sichts der

Fahr ge schwin dig kei ten von 20–30 km/h

und so gar Spit zen ge schwin dig kei ten bei

Speed-Ska tern von über 50 km/h hoch,

ins be son de re, wenn die Brems tech ni ken

nicht be herrscht wer den. Rand grup pen

von In li nes ka tern, die sich an fah ren den

Ge gen stän den wie Au tos oder Bus sen fest-

hal ten (sog. „skit ching“), kom men oft-

mals bis auf Ge schwin dig kei ten um die

110 km/h [27].

In ei ner Un ter su chung mit 1036 In li ne-

s ka tern ga ben 47 an, dass sie beim Brem-

sen die T-Tech nik prak ti zier ten, also das

441Der Orthopäde 5 · 2005 |

Page 2: Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

Un fäl le bei An fän gern, Fort ge schrit te nen und Pro fis

In der Grup pe der In li nes ka ter muss man

ver schie den Grup pen un ter tei len, die

sich im Hin blick auf das fah re ri sche Kön-

nen und den da raus re sul tie ren den Ver-

let zungs fol gen stark un ter schei den. So

gibt es die große Grup pe der An fän ger,

die zum ers ten Mal die se Sport art aus pro-

bie ren und noch nicht die vol le Be herr-

schung über ihre In li nes ka tes ge won nen

ha ben. Bei die ser Grup pe tre ten ge häuft

Un fäl le auf grund der oben ge nann ten Pro-

ble ma ti ken auf, die sich meist bei ge rin ger

Ge schwin dig keit er eig nen und eher durch

ein re du zier tes Brems ver mö gen oder fah-

re ri sche De fi zi te zu er klä ren sind. In ei ner

aus tra li schen Stu die wur de nach ge wie sen,

dass 30 der Ver let zun gen in der Al ters-

grup pe zwi schen 10 und 14 Jah ren bei Per-

so nen auf tra ten, die zum ers ten Mal auf

In li ne ska tes stan den [15].

Als Fort ge schrit te ne wer den die je ni gen

be zeich net, die sich si cher auf ih ren Ska tes

hal ten kön nen und in je der Si tu a ti on pro-

b lem los zum Ste hen kom men. Sie nut zen

die In li nes ka tes in ih rer Frei zeit als Fit ness-

va ri an te oder als Trans port mit tel für über-

be han delt wer den muss ten als die je ni gen

mit län ger fris ti ger Übung. Eben so wie sen

Ver letz te in der Al ters grup pe über 35 Jah re

häu fi ger als jün ge re Ska ter schwe re Ver let-

zun gen, z. B. hüft ge len kna he Ober schen-

kel brü che, auf [11].

Ne ben Kno chen- und Ge lenk ver let zun-

gen in Form von Frak tu ren und Dis tor sio-

nen kom men beim In li nes ka ting auch

Weich teil ver let zun gen durch Ab schür fun-

gen und Prel lun gen häu fig vor.

Stra ßen schä den und Hin der nis se

Hin der nis se auf der Fahr bahn füh ren

sehr häu fig zu Stür zen durch das Blo ckie-

ren ein zel ner Rol len. Hier bei kön nen ge-

lös te Fahr bahn an tei le, Äste oder sons ti ge

Ge gen stän de zwi schen die ein zel nen Hart-

gum mi rei fen (meist aus Po ly u rethan) ge-

lan gen und die se am Wei ter rol len hin-

dern. Meist ge schieht dies ein sei tig mit

dann fol gen der ab rup ter Ge wichts ver la ge-

rung und mög li cher Sturz fol ge. Eben so be-

din gen ver schmutz te, nas se oder ver eis te

Stra ßen eine er höh te Sturz ge fahr, wo bei es

meist zum seit li chen Weg rut schen der Ska-

tes und ei nem da mit ver bun de nen Gleich-

ge wichts ver lust kommt.

eine Bein im rech ten Win kel hin ter das an-

de re Bein stel len und da mit die Ge schwin-

dig keit re du zie ren. 38 be vor zug ten die

Dreh tech nik, bei der die Fahrt ge schwin-

dig keit durch eine ab rup te Kreis fahrt re du-

ziert wird. Wei te re 23 be nut zen den bei

den meis ten Ska tes in te grier ten Stop per,

und 14 der Be frag ten konn ten gar nicht

brem sen und steu er ten fest ste hen de Ge-

gen stän de wie Am peln oder Ver kehrs schil-

der an oder lie ßen sich ein fach fal len.

Bei 36 va ri ier ten die Brems tech ni ken

von Power-Sli de bis zu her stel ler spe zi fi-

schen Brems an la gen [20] (. Abb. 1, 2, 3).

Eben falls un ter sucht wur de die Ein schät-

zung des ei ge nen Brems ver mö gens, wo-

nach 51 der Be frag ten kei ne Pro b le me

mit dem Brem sen ha ben, je doch auch 23

große Schwie rig kei ten da mit ha ben oder

gar nicht brem sen kön nen. Bei wei te ren

26 hängt das Brems ver mö gen von den

je wei li gen Um stän den ab [20].

Zu dem spielt die Er fah rung und das Al-

ter auch im Hin blick auf den Schwe re grad

der Ver let zung eine ent schei den de Rol le.

So be obach te ten Ein gart ner et al. [11], dass

ver letz te In li nes ka ter mit we ni ger als 1-mo-

na ti ger Er fah rung mehr als dop pelt so oft

mit ei ner ope ra ti ons be dürf ti gen Frak tur

Abb. 1 8 Schutzaus rüs tung

Abb. 2 8 Tech nik des T-Stopps

Abb. 3 8 Tech nik des Ha cken stopps

Abb. 4 8 Tech nik des „rich ti gen Fal lens“

442 | Der Orthopäde 5 · 2005

Leitthema

Page 3: Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

schau ba re Stre cken. Die se Fah rer ver ur sa-

chen we ni ger Un fäl le und wei sen auch die

ge rings ten Ver let zun gen auf.

Im Ge gen satz hier zu steigt die Ver let-

zungs häu fig keit wie der in der Grup pe

der pro fes sio nel len In li nes ka ter, Ska ter-

Hockey-Spie ler, Ag gres si ve-Ska ter und

Speed-Ska ter [15].

Das „In li ne-Hockey“ ist die ur sprüng-

lichs te Art des In li nes ka tings und wird

mitt ler wei le als Teamsport mit ei ge nen

Tur nie ren und Li gen pro fes sio nell be trie-

ben. In Deutsch land or ga ni siert der Deut-sche In li ne-Ska te Ver band (DIV) die bun-

des wei te In li ne-Hockey-Liga, de ren Lan-

des meis ter zum Ende ei ner Sai son um den

Deut schen Meis ter ti tel kämp fen. Hier bei

sind w./m.-ge misch te Teams zu ge las sen.

Wich tigs ter Un ter schied zum Eis hockey

ist da bei die „Non-con tact“-Re gel, die ei-

nen über trie ben har ten Kör per ein satz ver-

bie tet, um un nö ti ge Ver let zun gen zu ver-

mei den.

Das Speed-Ska ting fin det An leh nung

an das Eis schnell lau fen und er öff net eine

Al ter na ti ve zu an de ren Aus dau er sport ar-

ten wie Rad fah ren oder Lau fen. Hier bei

wer den hohe Ge schwin dig kei ten von teil-

wei se über 50 km/h er reicht. Zu sam men

mit dem DIV or ga ni siert der Deut sche Roll sport-Bund (DRB) Ver an stal tun gen

wie Volks läu fe über kür ze re Stre cken, aber

auch über die Halb ma ra thon- und Ma ra-

thon di stanz.

Die Dis zi plin „Ag gres si ve- und Stunt-

Ska ting“ wird in die Be rei che „street“ und

„vert“ (für ver ti kal) un ter teilt. „Street“ be-

schreibt das Fah ren auf Trep pen, de ren

Ge län dern, Mau ern und Bord stein kan ten,

„vert“ steht für das Fah ren in sog. Half-

Pi pes. Wie beim In li ne-Hockey und Speed-

Ska ting mes sen sich die An hän ger die ser

Dis zi plin in na tio na len und in ter na tio na-

len Wett kämp fen. Zu dem wer den ei ge-

ne „Ag gres si ve-Tou ren“ und „Ag gres si ve-

Camps“ an ge bo ten, um den Nach wuchs

zu för dern und zu schu len.

Das „Frei zeit- und Fit ness s ka ting“

steht für das Fah ren durch Park an la gen,

Fuß gän ger zo nen oder an de re öf fent li che

Plät ze und Stra ßen. Nach An ga ben des

DIV zäh len hier zu rund 90 al ler Ak ti-

ven, so dass die se Dis zi plin den Schwer-

punkt des In li nes ka tings bil det. Als neu-

ar ti ge Nut zungs mög lich keit von In li nes-

ka tes ent wi ckelt sich das „Off-Road-Ska-

Zusammenfassung · Abstract

Orthopäde 2005 · 34:441–447DOI 10.1007/s00132-005-0794-9© Sprin ger Me di zin Ver lag 2005

J. Je rosch · C. Heck

Ver let zungs mus ter und -pro phy la xe beim In li nes ka ting

Zu sam men fas sungDas In li nes ka ting hat sich seit der Marktein-füh rung im Jahr 1980 zu ei ner der be lieb-tes ten Trend sport ar ten ent wi ckelt. Jähr lich wach sen de Ver kaufs zah len an In li nes ka-tes un ter strei chen die se Tat sa che. Je doch nimmt durch die sen Trend auch die Un fall-häu fig keit in Zu sam men hang mit In li nes ka-tes enorm zu. An ers ter Stel le ste hen hier-bei Ver let zun gen der obe ren Ex tre mi tä ten, wo bei im Fal le ei ner Frak tur in ca. 50% der Fäl le eine dis ta le Ra di us frak tur di ag nos ti-ziert wird. Die Ur sa chen da für lie gen so-wohl in der man geln den Aus rüs tung der Ska ter, als auch im un ge üb ten Um gang

mit dem Sport ge rät. Zu ach ten ist da her auf ge prüf te Mar ken wa re und das Tra gen der ge sam ten Schutzaus rüs tung, die aus Helm, Ell bo gen-, Knie- und Hand ge lenk-pro tek to ren be ste hen soll te. Wei ter hin ist das Er ler nen des In li nes ka ting in spe zi el len Schu len durch pro fes sio nel le Trai ner emp-feh lens wert, um im Fall ei nes Stur zes das Ri si ko für schwer wie gen de Ver let zun gen zu ver rin gern.

Schlüs sel wör terIn li nes ka tes · Ver let zungs mus ter · Ver let zungs pro phy la xe · Un fall häu fig keit

Ab stractIn line skat ing has be come one of the fas-test grow ing sports since its ap pear ance in 1980. The in creas ing num ber of in line ska-ters has also led to a ris ing in ci dence of in-juries. The most com mon in ju ry is the dis-tal frac ture of the ra di us, which oc curs in 50% of all frac tures. There are sev er al rea-sons for in creas ing se ri ous in juries in in-line skat ing. The ma jor i ty of skaters do not wear prop er pro tec tive equip ment (hel met, el bow, knee and wrist pro tec tors), how ev-er, many users can not han dle their in line

skates in dan ger ous sit u a tions. All skaters should take care by buy ing in dus tri al ly test-ed in line skates and ap pro pri ate pro tec tive equip ment; novice skaters should ad di tion-al ly at tend spe cial skat ing schools to learn skat ing, brak ing and the the cor rect falling tech niques.

Key wordsIn line skates · In ju ry pat terns · Pre ven tion · Fre quen cy of ac ci dents

Pat tern of in juries and pro phy lax is in in line skat ing

443Der Orthopäde 5 · 2005 |

Page 4: Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

Ta bel le 1

Die Ska tes/Schu he – der wich tigs te Aus rüs tungs ge gen stand (In for ma tio nen des TÜV Süd)

Die In li nes ka tes/Schu he• Bei Kin dern: nach „mit wach sen den“ Mo del len fra gen• In nen schuh: gute Pols te rung ist wich tig, auf Fuß bett ach ten• Schutz für den Knö chel be reich be son ders ent schei dend• Bei Sprung ge lenk schä di gun gen oder für An fän ger sind Schu he mit ho hem Schaft

emp feh lens wert (Knö chel schutz)

Be deu tung der Rol len• Wie der Au to rei fen sind auch die Rol len beim In li nes ka ter das ent schei den de

Ver bin dungs ele ment zur Fahr bahn. Gute Rol len bie ten bes se re: – Lauf ru he – Be schleu ni gung – Bo den haf tung in der Kur ve – Aus rei chen de Dämp fungs ei gen schaf ten – Ak zep ta blen Ver schleiß (Sho re-Här te gra de zwi schen 76A und 84A) – An fän ger soll ten klei ne Rol len (bis ca. 72 mm Durch mes ser) ver wen den und auf ein run des

Pro fil ach ten

Qua li täts merk ma le der Rol len la ger• War tungs arm• Ge här tet• Dop pelt ab ge dich tet• Kein Rat tern beim Dre hen• Ver mei dung von seit li chem Spiel• Mar ken la ger der To le ranz ABEC-1 emp feh lens wert• Bei Ska tes für den Nor mal ge brauch sind Brem sen (Stop per) eine wich ti ge Si cher heits aus-

rüstung. Sie dür fen nicht ab mon tiert wer den. Die Brems tech nik mit Hil fe des Stop pers ist für An fän ger am ef fek tivs ten

• Der ver ant wor tungs vol le Ska ter soll te das Brem sen un ter fach kun di ger Auf sicht er ler nen. Die Tech nik muss hier bei um so aus ge feil ter sein, je hö her die er reich ten Ge schwin dig kei ten sind

Ag gres si ve Ska tes – An for de run gen an den Schuh• Er höh te An for de run gen beim Ge brauch müs sen durch ent spre chen de Pro duk tei gen-

schaften ab ge si chert sein: – Op ti ma le An pas sung an den Fuß durch Schnü rung – Har te Rol len mit klei nem Durch mes ser, Flach pro fil

Ag gres si ve Ska tes sind für „Nor mal-Ska ter“ nicht emp feh lens wert, denn sie ha ben:• Nur ge rin ge Dämp fungs ei gen schaf ten• Kein Stop per (Brem se) vor han den• Schlech tes Kur ven ver hal ten• Kaum Fahr kom fort

War tung und Pfle ge• Ei ni ge Maß nah men hel fen, den tech ni schen Stan dard der Ska tes und de ren

Ge brauchs si cher heit zu er hal ten: – Sitz der Rol len auf Fes tig keit prü fen – Rol len re gel mä ßig ver tau schen (da durch gleich mä ßi ge Ab nut zung) – Werk zeug und Hilfs mit tel mit füh ren: Ska te schlüs sel, Er satz stop per, Achs schrau be/La ger,

Ver bands ma te ri al – Stop per und Rol len je nach Ab nut zungs grad er neu ern

http://www.tuev-sued.de/frei zeit_tuev/default.asp

ting“, bei dem die In li nes ka ter auf Ge bie te

jen seits der as phal tier ten Flä chen aus wei-

chen und Wald- und Wan der we ge, aber

auch Schot ter pis ten und Ber ge als Fahr ge-

län de auf su chen. Bis her wird die se Form

des In li ne ska tings je doch noch nicht als

ei gen stän di ge Dis zi plin von den Ver bän-

den ge führt und ist da her am ehe s ten dem

Frei zeit- und Fit ness s ka ting zu zu ord nen.

In wie weit sich die se Va ri an te durch setzt,

bleibt ab zu war ten [15].

Ver let zungs in zi denz

Das Ver tei lungs mus ter von Ver let zun gen

beim In li nes ka ting wur de in ver schie de-

nen Stu di en un ter sucht. Die obe re Ex tre-

mi tät, ins be son de re im Be reich des dis ta-

len Un ter arms und des Hand ge lenks, ist

die ins ge samt am stärks ten ge fähr de te

Körper re gi on, die Häu fig keit von Frak tu-

ren liegt hier zwi schen 25 und 57 [11, 16,

17, 20, 27]. An hand von wei te ren Un ter su-

chun gen in den USA wur de fest ge stellt,

dass hier bei je der zwei te Ver letz te eine dis-

ta le Ra di us frak tur er litt, ge folgt von Ska-

pho id- (13,9), Ra di us köpf chen- (10,4)

und Ul n afrak tu ren [6, 16, 20, 28].

Dis tor sio nen tra ten in 12–38 der Fäl le

auf [16, 17]. Die un te re Ex tre mi tät ist mit

ei nem An teil von etwa 10–14 von Ver let-

zun gen be trof fen, wo bei Knie, Un ter schen-

kel und Sprung ge lenk als Prä di lek ti ons stel-

len gel ten [16, 17, 20, 27]. Schä del lä sio nen

und auch Ver let zun gen der Ge sichtspar-

tie sind zwar mit ei ner Häu fig keit von 5–

17 re la tiv sel ten, je doch kön nen die Fol-

gen die ser Ver let zun gen schwer wie gen-

de, zum Teil töd li che Aus wir kun gen ha-

ben [24].

Pro phy la xe

Zur Ver mei dung von Un fäl len beim In -

li nes ka ting ist zu nächst eine tech nisch

ein wand freie Aus rüs tung ob li gat. Hier-

bei muss da rauf ge ach tet wer den, dass die

Qua li tät der Ska tes mit dem ei ge nen Fahr-

ver mö gen kor re liert. So ist es im An fangs-

sta di um nicht un be dingt nö tig mit pro fes-

sio nel len Mo del len zu fah ren, hier rei chen

An fän ger mo del le aus. Es soll te je doch

beim Kauf ge nau da rauf ge ach tet wer den,

dass die In li nes ka tes die vom TÜV ge for-

der ten Kri te ri en er fül len (. Ta bel le 1). Zu-

sätz lich gibt es Un ter su chun gen der Stif-

444 | Der Orthopäde 5 · 2005

Leitthema

Page 5: Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

tung Wa ren test, die In li nes ka tes an hand

von wei te ren Prüf punk ten un ter sucht ha-

ben. Hier bei wur de ne ben dem mitt le ren

Preis so wohl die Lauf leis tung als auch die

Hand ha bung und Halt bar keit der Ska tes

be wer tet [31].

Wich tig ist zu dem die Fes tig keit des

Schu hes bei op ti ma lem Tra ge kom fort, so-

dass Dis tor sio nen im obe ren Sprung ge-

lenk ver rin gert wer den [21]. Die se ist be-

son ders un ter dem As pekt wich tig, dass

sich im Fal le ei nes Un falls mit Schä den an

den In li nes ka tes kei ne ge fähr li chen Ma te ri-

al tei le lö sen kön nen. Zu dem soll te da rauf

ge ach tet wer den, dass im An fangs sta di um

ein funk ti ons fä hi ger Stop per am Ha cken-

be reich der Ska tes mon tiert ist, mit dem in

ein fa cher Wei se die Ge schwin dig keit re du-

ziert wer den kann. Vie le fort ge schrit te ne

Fah rer ent fer nen die sen spä ter, da sie häu-

fig an de re Brems tech ni ken be vor zu gen.

Eben so müs sen die ver schie de nen Ku-

gel la ger den je wei li gen Fä hig kei ten an ge-

passt wer den. An fän ger kön nen sich meist

mit An nu lar-Bea ring-En gi neers-Com mit-

tee- (ABEC-)3-Ku gel la gern be gnü gen,

wäh rend für Fort ge schrit te ne, die hö he re

An sprü che an ihr Sport ge rät stel len, min-

des tens ABEC-5-Ku gel la ger ver wen det

wer den soll ten. Pro fes sio nel le In li nes ka tes

ha ben heu te ABEC-9-Ku gel la ger mit op ti-

ma len Rol lei gen schaf ten, die ext rem hohe

Ge schwin dig kei ten er lau ben [21]

Ne ben gu tem Ma te ri al ist das fah re ri-

sche Kön nen ein wei te rer wich ti ger Fak tor

zur Pro phy la xe von Un fäl len. Im Ge gen-

satz zu an de ren Frei zeitak ti vi tä ten ist das

In li nes ka ting nicht ganz ein fach zu er ler-

nen. Es er for dert als Grund vor aus set zung

ne ben ei ner gu ten Ba lan ce das Ge fühl für

die rich ti ge Ein schät zung der Ge schwin-

dig keit. Ab wel chem Al ter Kin der in der

Lage sind, sich mit In li nes ka tes si cher fort-

zu be we gen, hängt von meh re ren Fak to-

ren ab. So spie len phy si sche Fak to ren wie

die Fuß grö ße und der Kör per wuchs ei-

ne Rol le. Eben so be ein flusst die all ge mei-

ne Sport lich keit so wie die Ko or di na ti ons-

fä hig keit der gro ßen Mus keln das fah re ri-

sche Ver mö gen. Einen ganz ent schei den-

den Fak tor zur Ver mei dung von Un fäl len

stellt die Er zie hung im Um gang mit In li-

nes ka tes dar, die von der Be ur tei lung der

je wei li gen Ver kehrs si tua ti on über die Ein-

schät zung der Bo den be schaf fen hei ten bis

hin zur Rück sicht na me auf an de re Per so-

nen, z. B. in Fuß gän ger zo nen, reicht.

Ne ben ei ge nen Ver su chen auf In li ne-

s ka tes gibt es seit ei ni gen Jah ren Übungs-

mög lich kei ten in In li nes ka ting schu len, in

de nen man durch ge schul tes Per so nal ne-

ben fah re ri schem Kön nen auch das „Fal-

len“ üben kann, denn Stür ze ge hö ren (zu-

min dest im An fang sta di um) zum All tag

und las sen sich meist nicht ver mei den.

Durch die se Maß nah men und rich ti ge

An wen dung der Tech ni ken las sen sich

häu fig schwe re Un fall fol gen ver mei den

(. Abb. 4)

Page 6: Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

Der wich tigs te Fak tor zur Pro phy la xe

von In li nes ka tin g un fäl len mit Ver let zungs-

fol ge ist die rich ti ge Aus wahl der Schutz-

be klei dung. Grund le gend wird das Tra gen

von lan gen Ho sen und Shirts emp foh len,

um sturz be ding te Schürf wun den durch

Be de ckung der ge fähr de ten Haut par ti en

zu re du zie ren. Wich ti ger ist aber die spe zi-

ell für In li nes ka ter ent wi ckel te Schutzaus-

rüs tung, die ins be son de re die ge fähr de ten

Ge len ke schüt zen soll. Es wer den Pro tek to-

ren für die Hand ge len ke, Ell bo gen, Knie

und den Kopf an ge bo ten, die je nach Her-

stel ler noch zu sätz li che Par ti en mit ab de-

cken kön nen, z. B. Knie pro tek to ren mit

in te grier tem Schien bein schutz für Roll-

hockey-Spie ler.

Emp foh len wir das Tra gen al ler ver-

füg ba ren Pro tek to ren für das si che re In-

li nes ka ting. Die Hand ge lenk scho ner sind

be son ders wich tig, um Ver let zun gen mit

plötz li cher ex tre mer Hy per ex ten si on im

Hand ge lenk zu ver hin dern. Zu sätz lich

dämp fen sie beim Sturz den Auf prall und

re du zie ren beim sturz be ding ten Schlit tern

lo ka le Ver bren nun gen der Haut durch die

in te grier ten vo la ren Plat ten, die meist aus

Plas tik oder Me tall be ste hen. Hel me, Ell bo-

gen scho ner und Knie pro tek to ren wer den

zur Schock re sorp ti on im Fal le ei nes Stur-

zes emp foh len.

Stu di en zur Wirk sam keit von Hand ge-

lenk pro tek to ren ha ben ge zeigt, dass durch

de ren Tra gen die An zahl an Hand ge lenk-

ver let zun gen um 82 bzw. 87 ver rin gert

wer den kann. Der Schutz durch Ell bo gen-

scho ner konn te die Ver let zun gen um 82

re du zie ren, wäh rend 32 we ni ger Knie-

ver let zun gen durch das Tra gen von Knie-

pro tek to ren auf ge tre ten sind [28, 30]. Ob-

wohl in vie len Un ter su chun gen nur ei-

ne ge rin ge An zahl an Kopf ver let zun gen

re gis triert wur de und da mit auch kei ne

ge naue Aus sa ge über die Ef fek ti vi tät von

Hel men bei In li nes ka tern ge trof fen wer-

den kann, gibt es ver gleich ba re Stu di en

bei Fahr rad fah rern. Die se Stu di en las sen

er war ten, dass Fahr rad hel me oder ähn li-

che Kopf pro tek to ren bei In li nes ka tern ei-

nen ähn lich gu ten Schutz ge gen Kopf ver-

let zun gen bie ten müss ten wie bei Fahr rad-

fah rern, da der Ver let zungs me cha nis mus

na he zu iden tisch ist [7, 26].

Für pro fes sio nel le Ska ter und Roll-

hockey-Spie ler sind Hel me Pflicht, wo bei

zu sätz lich die Oh ren ge schützt sein müs-

sen. Das Tra gen von Hel men ist in den

US-Staa ten New York und Ore gon bei

Kin dern und Ju gend li chen ge setz lich vor-

ge schrie ben.

Lei der hat sich je doch in den letz ten

Jah ren im Rah men von Stu di en ge zeigt,

dass nur eine ge rin ge An zahl an In li ne-

ska tern Pro tek to ren zur Ver let zungs pro-

phy la xe tra gen. Von 1036 be frag ten Per so-

nen ga ben le dig lich 17 an, alle sinn vol len

Pro tek to ren zu tra gen, wäh rend 16 der

Ska ter kei ner lei Schutz be klei dung für nö-

tig hiel ten. Die größ te Ak zep tanz fan den

Knie schüt zer (66) ge folgt von Hand ge-

lenk schüt zern (49).

In den Stu di en von Callé [5, 6], El lis [12],

Jacques [18] und Schie ber [27] wur de fest-

ge stellt, dass die Be reit schaft zur pas si ven

Pro phy la xe noch zu wün schen üb rig lässt.

Auch Young u. Mark [33] zeig ten bei ei ner

Um fra ge un ter 1548 In li nes ka tern in Mil-

wau kee, dass 31,7 kei ne Schutz be klei dung

tru gen. Ein Hand ge lenk schutz wur de von

34,5 und ein Helm von 2,6 ge tra gen.

Eine Zu nah me der Be reit schaft, Pro tek-

to ren zu tra gen, ist nur ganz all mäh lich

zu be obach ten [19]. Das Tra gen von Pro-

tek to ren kann zwar die Un fal l aus wir kun-

gen re du zie ren, sie je doch nicht gänz lich

aus schlie ßen. Man che Ver let zungs mus-

ter – wie Un ter arm frak tu ren ober halb der

Hand schie nen – sind so gar durch die Bau-

art der Schutz be klei dung be dingt [8]. Die

Ur sa chen für das Nicht tra gen von Schutz-

be klei dung wur de von Young et al. [34] un-

ter sucht, wo bei sich zeig te, dass 42 der

Be frag ten das Tra gen als un be quem emp-

fan den, 34 sa hen Pro tek to ren als un nö-

tig an, wei te re 22 ga ben zu, dass sie aus

op ti schen Grün den da rauf ver zich te ten,

und für 15 der Ska ter war Schutz klei-

dung ein fach zu teu er.

Ins ge samt hat sich je doch ge zeigt, dass

der Ver zicht auf Hand ge lenk schutz das

Ver let zungs ri si ko um das 10,4fa che ver grö-

ßert, wäh rend das Nicht tra gen von Ell bo-

gen pro tek to ren das Ri si ko ei ner Ell bo gen-

ver let zung um das 9,5fa che stei gert [2].

Fa zit für die Pra xis

Für das si che re Fah ren mit In li nes ka tes ist zu nächst ein mal das Tra gen al ler nö ti-gen Pro tek to ren zu emp feh len. Hier bei soll te auch auf einen adä qua ten Kopf-schutz ge ach tet wer den, da Stür ze auf

den Kopf von leich ten Kon tu sio nen bis zu schwe ren Schä del-Hirn-Trau ma ta rei-chen kön nen. Zu dem emp fiehlt es sich, auch bei kur z en Stre cken und fort ge-schrit te nem Fahr kön nen nicht auf Hand-ge lenk pro tek to ren zu ver zich ten, da bei ei nem Sturz be vor zugt die se Re gi on ver-letzt wird und häu fig eine ope ra ti ve In ter-ven ti on nö tig ist.Wei ter hin ist da rauf zu ach ten, dass die mit In li ne-Ska tes zu be fah ren de Stre cke an das fah re ri sche Ver mö gen an ge passt wird, weil das Ver let zungs ri si ko bei stark ab schüs si gem Ge län de und be grenz ten Fahr qua li tä ten enorm an steigt.Falls es doch zu ei nem Stur zer eig nis kommt, dann kann das rich ti ge Ver hal-ten wäh rend des Stur zes zu ei ner Re duk ti-on mög li cher Ver let zun gen füh ren.Um wirk lich die rich ti ge Wahl beim Kauf von In li ne-Ska tes zu tref fen, soll te man sei ne An sprü che an die Ska tes so wie den fi nan zi el len Rah men zu nächst prü fen.Vor der An schaf fung kön nen an hand ei-ner On li ne-Lis te Prüf kri te ri en ab ge fragt wer den, um die op ti ma le in di vi du el le Wahl aus dem gro ßen An ge bot an Ska tes zu ver ein fa chen [1].

Kor re spon die ren der Au torProf Dr. med. Dr. h.c. J. Je rosch

Kli nik für Or tho pä die und Or tho pä di sche Chi rur gie, Jo han na-Eti enne-Kran ken haus, Am Ha sen berg 46, 41462 NeussE-Mail: j.je [email protected]

In ter es sen kon flikt: Der kor re spon die ren de Au tor ver si chert, dass kei ne Ver bin dun gen mit ei ner Fir ma, de ren Pro dukt in dem Ar ti kel ge-nannt ist, oder ei ner Fir ma, die ein Kon kur renz-pro dukt ver treibt, be ste hen.

Li te ra tur

1. Abe le S: Test kri te ri en vor dem Kauf von In li ne-Ska-tes. Fo cus On li ne. http://fo cus.msn.de/D/DG/DGC/DGC17/DGC17G/DGC17GB/dgc17gb.htm

2. Ac ci dent Re se arch Cen tre (2003) Facts on fall in-ju ry among ska ters. http://www.mo nash.edu.au/muarc/VISAR/falls/skat fact.pdf

3. An der son G, Kirk pa trick MA (2002) Va ri ab le ef fects of a ba ha vi oral treat ment packa ge on the per for-mance of in li ne rol ler speed ska ters. J Appl Be hav Anal 35(2) :195–198

4. Ano nym: In for ma tio nen, Ein schät zun gen und Be-wer tun gen ei ner Trend sport art aus sport me di zi ni-scher Sicht. http://www.dgsp.de

5. Callé SC (1994) In li ne ska ting in ju ries 1987 th-rough 1992 (let ter). Am J Pu blic He alth 84: 675–678

446 | Der Orthopäde 5 · 2005

Leitthema

Page 7: Verletzungsmuster und -prophylaxe beim Inlineskating

Neues System zur Erfassung von Nebenwirkungsberichten

Die Abteilung „Pharmakovigilanz“ im Bun-desinstitut für Arzneimittel und Medizin-produkte (BfArM) hat jetzt ein neues elek-tronisches System zur Erfassung von Be-richten über unerwünschte Arzneimittel-wirkungen in Betrieb genommen. Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, in Zukunft Berichte über unerwünschte Arzneimittel-wirkungen von pharmazeutischen Unter-nehmern elektronisch entgegen zu neh-men, zu bearbeiten und elektronisch an andere Empfänger wie z. B. die Europäi-sche Arzneimittelagentur (EMEA) weiter zu leiten. Das BfArM erfüllt hiermit eine Vor-schrift aus EU-Richtlinien, nach der die Mit-gliedstaaten der EU verpflichtet sind, Infor-mationen aus Nebenwirkungsberichten, die aus ihrem jeweiligen Land stammen, an eine neue, bei der EMEA im Aufbau be-findliche Datenbank (EudraVigilance Data-base) elektronisch zu übermitteln.

Nach Abschluss einer Testphase mit der EMEA wird das BfArM neben den täglich zu übertragenden Berichten auch etwa 95.000 Nebenwirkungsberichte aus Deutschland und aus den Jahren 1995 bis jetzt in die europäische Nebenwirkungs-datenbank übermitteln. Dadurch werden auf europäischer Ebene künftig größere Patientenzahlen akkumuliert werden, die es erlauben, schneller auch sehr seltene Nebenwirkungen zu entdecken.

Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

Fachnachrichten

447Der Orthopäde 5 · 2005 |

6. Callé SC, Ea ton RG (1993) Wheels-in li ne rol ler ska-ting in ju ries. J Trau ma 35: 946–651

7. Cen ters for Dis ease Con trol and Pre ven ti on (1995) In ju ry-con trol re com men da ti ons: bi cy cle hel mets. MMWR 44(RR-1): 1–17

8. Cheng SL, Ra ja rat nam K, Ra skin KB, Hu RW, Axel-rod TS (1995) „Splint-top“ frac tu res of the fo re arm; a de s crip ti on of an in li ne-ska ting in ju ry as so cia ted with the use of pro tec ti ve wrist splints. J Trau ma 39: 1194–1197

9. Deut scher In li ne-Ska te Ver band (DIV), See heim-Ju-genheim

10. Deut scher Roll sport Ver band (DRB), Frank furt am Main

11. Ein gart ner C, Jock heck M, Krack hardt T, Wei se K (1997) Ver let zun gen beim In li ne-Ska ting. Sport verl Sport schad 11: 48–51

12. El lis JA, Kie rulf JC, Klas sen TP (1995) In ju ries as so-cia ted with in li ne-ska ting from the Ca na di an hos-pi tal re pro ting and pre ven ti on pro gram da ta ba se, Can J Pu blic He alth 86(2): 133–136

13. Ge sell schaft für Kon sum gü ter for schung (GfK) (1996) Nürn berg

14. Hel ler DR, Rout ley V, Cham bers S (1996) Rol lerb la-ding in ju ries in young peo ple. J Pa edia tr Child He-alth Feb 32(1): 35–38

15. Hil gert RE, Besch L, Behn ke B, Eg bers HJ (2004) In-ju ry pat tern cau sed by ag gres si ve in li ne-ska ting, Sport verl Sport schad 18(4): 196–203

16. Hil gert RE, Dal lek M, Ra do nick H, Jung bluth KH (1996) Das Ver let zungs ri si ko beim In li ne-Ska ting, Ver let zungs mus ter und Prä ven ti on. Dtsch Z Sport-med 47: 574–576

17. Hoff mann J, Tam bo ti no I (1996) Ver let zungs ri si ko beim In li ne-Ska ting. Sport trau ma tol 12: 287–290

18. Jaques LB, Grze si ak E (1994) Per so nal pro tec ti ve equip ment use by in li ne rol ler ska ters. J Fam Pract 34: 486–488

19. Je rosch J, Hei d jahn J, Lin ne be cker S, Thro wes ten L (1996) De fi zi te in der Ver let zungs pro phy la xe beim In li ne-Ska ting. Dtsch Z Sport med 47: 570–573

20. Je rosch J, Hei d jahn J, Thor wes ten L (1998) Ver let-zungs mus ter und Ak zep tanz von pas si ver so wie ak ti ver Ver let zungs pro phy la xe bei In li ne-Ska tern. Dtsch Z Sport med 49(1): 3–8

21. Kas sel-In li ne-Club on li ne (2005) Das klei ne 1x1 der In li ne-Bea rings. http://www.kas sel-in li ne.de/abou-tin li ne/tipps.php

22. Mul der S, Hut ten A (2002) In ju ries as so cia ted with in li ne-ska ting in the Eu ro pean re gis ter. Ac cid Anal Prev 34(1): 65–70

23. NEISS Data High lights 1997 (1988) Con su mer Pro-duct sa fe ty Re view. US Con su mer Pro duct Sa fe ty Co mis si on, Na tio nal iin ju ry in for ma ti on, Clea ring-hou se, Wash ing ton DC 20207

24. Or lan do Sen ti nel (1999) In cre a se in in li ne-ska ters me rits dri vers‘ at ten ti on. p D8

25. Os berg JS, Faul S, Poo le J, McHen ry J (2000) Ska-ting: An emer ging mode of trans por ta ti on. http://www.aaa foun da ti on.org/re sources/in dex.cfm?but-ton=emer ge

26. Sacks JJ, Holm green P, Smith SM, So sin DM (1991) Bi cy cle-as so cia ted head in ju ries and deaths in the US from 1984 through 1988: how many are pre ven-ta ble? JAMA 266(21): 3016–3018

27. Schie ber RA, Bran che-Dor sey CM (1995) In li ne-ska-ting in ju ries. Epi de mio lo gy and re com men da ti ons for pre ven ti on. Sports Med 19: 427–432

28. Schie ber RA, Bran che-Dro sey CM, Ryan G (1996) Risk fac tors for in ju ries from in li ne-ska ting and the ef fec tieness of sa fe ty gear. N Engl J Med 335(22): 1630–1635

29. Sher ker S, Cas sell E (1999) Pre ven ting in li ne ska-ting in ju ries: „How ef fec ti ve are the coun ter mea su-res?“ Sports Med 28(5): 325–335

30. Sher ker S, Cas sell E (2001) Per so nal pro tec ti ve equip ment use by in li ne ska tes in Vic to ria. Aust N Z J Pu blic He alth 25(2): 179–184

31. Stif tung Wa ren test on li ne (2002) In li nes ka tes und Pro tek to ren. http://www.stif tung-wa ren test.de/on-li ne/frei zeit_rei se/test/1027837/1027837/1030336/907837.html

32. Trap J (1980) Rol ler-ska ting from start to fi nish. Pen-guin, New York

33. Young CC, Mark DH (1995) In li ne-ska ting. An ob-ser va tio nal stu dy of pro tec ti ve equip ment used by ska ters. Arch Fam Med 4: 19–23

34. Young CC, Mark DH, Rei chert RM et al. (1996) In li-ne-ska ters: a sur vey of pro tec ti ve equip ment. Med Sci Sports Exerc 28 [5 Sup pl]: 178