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VERTRAUENSLEUTE-VOLLVERSAMMLUNG NRW DÜSSELDORF 29.1.2011 ver.di-Forderungen für einen TV Demografischer Wandel

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VERTRAUENSLEUTE-VOLLVERSAMMLUNG NRWDÜSSELDORF

29.1.2011

ver.di-Forderungen für einen

TV Demografischer Wandel

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ver.di-ForderungenTV Demografischer Wandel

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Schlafstörungen Psychische Erschöpfung

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ver.di-ForderungenTV Demografischer Wandel

WR, 23.9.2010:„Unbefristete Jobgarantie für Mitarbeiter bei

SiemensIm Kampf um die knapp werdenden Fachkräfte wirbt

Siemens als erster deutscher Großkonzern mit einer unbefristeten Beschäftigungsgarantie. Eine entsprechende Vereinbarung schlossen gestern Vorstand und Betriebsrat in München für die gut 128.000 Beschäftigten, davon etwa 20.000 in NRW. Betriebsbedingte Kündigungen sind zukünftig nur als letztes Mittel mit Zustimmung des Betriebsrates möglich.“

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Hintergrund (1)

• Ergebnis der Tarifverhandlungen öD 2008• Scheitern der Verhandlungen stand am

6.10.2010 unmittelbar bevor• ver.di-Verhandlungskommission arbeitete am

2.11.2010 den vorliegenden TV-Entwurf aus• TV-Entwurf am 16.11.2010 an VKA gesandt• Sitzung der BTK öD am 14.12.2010

– Befürwortung landesbezirklicher Demografie –Tarifverträge

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Hintergrund (2)

• Spitzengespräch am 14.2.2011– Scheitern der Verhandlungen nicht unwahrscheinlich

• Landesweite Verhandlungen zu Demografie und Altersteilzeit immer realistischer

• Belegschaften mobilisieren• „MEHR Wert-Kampagne“ mit neuem Thema

„Demografie“ einbinden• Bereitschaft herstellen, nach dem 30.6.2011 für

die Themen Demografie und Altersteilzeit zu streiten

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Demografieanalyse (1)

Pflicht zur Demografieanalyse• Beginn nach spätestens 3 Monaten• Abschluss nach spätestens 12 Monaten• Arbeitgeber trägt alle notwendigen Kosten

Inhalt der Demografieanalyse• Altersverteilung• Qualifikationsverteilung• Belastungen und Gefährdungen

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Demografieanalyse (2)

Abzuleitende Maßnahmen

• Gesundheitsförderung und Arbeitsgestaltung

• Qualifizierung

• Abbau von Belastungsspitzen

• Belastungswechsel

• Gesundheits- und alternsgerechte Einsatzplanung

• Befähigung der MA zu gesundheitsgerechtem Verhalten

• Senkung des Durchschnittsalters durch Übernahme Ausgebildeter

• Bildung von altersgemischten Teams

• Alternsgerechte Arbeitszeitgestaltung

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Arbeitsbewältigungsindex (1)

Arbeitsbewältigungsindex (ABI)• Messinstrument zur Erfassung der Arbeitsfähigkeit von

Erwerbstätigen• Ausfüllen eines Fragebogens (MA selbst oder Dritter, z.B. WA)• Ziel ist die Förderung und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit

Pflicht zur Erhebung des ABI• Beginn nach spätestens 3 Monaten• Abschluss nach spätestens 12 Monaten• Fortschreibung in der Regel alle 3 Jahre, höchstens nach 5 Jahren• Arbeitgeber trägt alle notwendigen Kosten

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Arbeitsbewältigungsindex (2)

Work Ability Index (WAI) - Fragebogen (Kurzversion)

Sind Sie bei Ihrer Arbeit…

vorwiegend geistig tätig? O1

vorwiegend körperlich tätig? O2

etwa gleichermaßen geistig und körperlich tätig? O3

1. Derzeitige Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu der besten, je erreichten Arbeitsfähigkeit

Wenn Sie Ihre beste, je erreichte Arbeitsfähigkeit mit 10 Punkten bewerten: Wie viele Punkte würden Sie dann für Ihre derzeitige Arbeitsfähigkeit geben? (0 bedeutet, dass Sie derzeit arbeitsunfähig sind)

O0 O1 O2 O3 O4 O5 O6 O7 O8 O9 O10

Völlig arbeitsunfähig derzeit die beste Arbeitsfähigkeit

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Arbeitsbewältigungsindex (3)

Abzuleitende Maßnahmen• Gesundheitsförderung und Arbeitsgestaltung• Qualifizierung• Abbau von Belastungsspitzen• Belastungswechsel• Gesundheits- und alternsgerechte Einsatzplanung• Befähigung der MA zu gesundheitsgerechtem Verhalten• Senkung des Durchschnittsalters durch Übernahme

Ausgebildeter• Bildung von altersgemischten Teams• Alternsgerechte Arbeitszeitgestaltung

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Präventionsmaßnahmen (1)

• Abb.1: „Konzept der Arbeitsfähigkeit“ als Modell der Förderung der Arbeitsfähigkeit – die vier Handlungsfelder der Prävention (nach Ilmarinen & Tempel, 2002).

• Das Führungsverhalten hat nach finnischen Beobachtungen den größten Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit. Gefolgt von Maßnahmen der Arbeitsgestaltung und der Arbeitsorganisation bis zur individuellen Gesundheitsförderung.

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Präventionsmaßnahmen (2)

Arbeitsplätze sind so zu gestalten, dass• der Stand der Technik, Arbeitsmedizin, Hygiene

und die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt werden

• auch ältere Beschäftigte die geschuldete Arbeitsleistung erbringen können, insbesondere hinsichtlich Seh-, Hör- und Bewegungsvermögen

Kosten der Arbeitsplatzgestaltung trägt der AG

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Präventionsmaßnahmen (3)

Fahrerarbeitsplätze• Nach spätestens 12 Monaten müssen alle neuen Busse

mit einem Fahrerarbeitsplatz nach VDV-Schrift 234 ausgerüstet sein

• Nach spätestens 24 Monaten alle neuen Busse zusätzlich mit einer fahrerbezogenen Memory-Funktion

• Wenn für Schienenfahrzeuge ein vergleichbarer Fahrerarbeitsplatz geschaffen wird, werden die TV-Parteien Verhandlungen über die Aufnahme in den Tarifvertrag führen

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Pause (1)

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Qualifizierung (1)

Qualifizierung• Alle betriebsbezogenen und individuellen beruflichen Fort-

und Weiterbildungsmaßnahmen mit Ausnahme von Einweisungen oder gesetzlich vorgeschriebenen Schulungen

• Entwicklung von Qualifizierungszielen und -maßnahmen auf der Basis von Demografieanalyse und ABI

• Persönliche Qualifizierungsvereinbarung zwischen Beschäftigtem und AG

• Recht des AN auf Qualifizierungsberatung• Kosten trägt der Arbeitgeber

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Qualifizierung (2)

Jugendliche Erstausbildung im Fahrdienst• Nach 3 Jahren mindestens ein Drittel der Vollzeitstellen der im Jahr

ausscheidenden Fahrpersonale als FiF neu auszubilden• Übernahmegarantie erfolgreich Ausgebildeter für mindestens 1 Jahr• Bevorzugung bei der Besetzung unbefristeter Stellen

Weiterbildung für das Fahrpersonal nach dem BKrFQG

• Findet während der Arbeitszeit statt

• Kosten trägt der Arbeitgeber, auch für die evtl. notwendige Fahrerkarte (digitales Kontrollgerät)

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Mittagspause (2)

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TV Demografischer Wandel

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Arbeitsorganisation (1)

Mischarbeit• Anteil abhängig von der Betriebszugehörigkeit gestaffelt• Nach 12 Monaten mindestens 10 % aller Tätigkeiten als

Mischarbeitsplätze organisiert

Arbeitszeitgestaltung

Zeitgutschrift für Beschäftigte, die Schicht-, Wechselschicht- oder dienstplangebundene Arbeit leisten

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Arbeitsorganisation (2)

• Zeitgutschriften je Schicht– Nach 20 Jahren 3 Minuten– Nach 25 Jahren 6 Minuten– Nach 30 Jahren 9 Minuten

• Zeitgutschriften werden monatlich aufsummiert und müssen innerhalb von 2 Monaten in Freizeit ausgeglichen werden

• Falls nicht, erhöht sich das Guthaben für jeden Verzögerungsmonat um 50 %

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Arbeitsorganisation (3)

• Tägliche Ruhezeit für Beschäftigte, die Schicht-Wechselschicht- oder dienstplangebundene Arbeit leisten– Ab dem 50. Lebensjahr mindestens 10 Stunden– Ab dem 55. Lebensjahr mindestens 11 Stunden – Ab dem 60. Lebensjahr mindestens 12 Stunden

• Sofern der Ort des Arbeitsbeginns und des Arbeitsendes nicht identisch sind, zählt die notwendige Wegezeit dazwischen als Arbeitszeit

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Arbeitsorganisation (4)

• Kennzeichnung der Dienstpläne im Fahrdienst– Jeder Dienst erhält einen Gesundheitswert

• Fahrplanwirkungsgrad• Hauptpause• Kurzpausen

– Kategorien für jeden Dienst• Guter Dienst• Problematischer Dienst• Bedenklicher Dienst

– Höchstens 40 % problematische Dienste im Plan– Nach 2 Jahren höchstens 10 % aller Dienste bedenklich

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Pause (3)

ver.di-Forderungen für einen

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Fahrdienstuntauglichkeit

• Fahrerinnen und Fahrer werden ab 45 Jahren und dann mindestens alle 5 Jahre untersucht

• Prognostiziert der Betriebsarzt in den nächsten 5 Jahren eingeschränkte Fahrdiensttauglichkeit– Anspruch auf Mischarbeitsplatz innerhalb von neun

Monaten oder nach Abschluss einer notwendigen Qualifizierungsmaßnahme

– Grad der Mischarbeit wird vom Betriebsarzt festgelegt

• Sind die Beschäftigten älter als 45 Jahre, werden sie spätestens nach 6 Monaten erstmals untersucht

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Leistungsminderung

• Können Beschäftigte ihren Beruf (Tätigkeit) nicht mehr uneingeschränkt bis zur abschlagsfreien Regelaltersgrenze ausüben– Kündigungsschutz– Dynamische Entgeltsicherung

• Arbeitgeber kann zur Absicherung des Risikos Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsminderungs-zusatzversicherung abschließen

• Kostenbeteiligung der Beschäftigten möglich

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Altersteilzeit

• Rechtsanspruch auf Altersteilzeit im Rahmen der betrieblichen Quote

• Voraussetzungena. Lebensalterb. In den letzten 5 Jahren mindestens 1.080 Kalendertage

sozialversicherungspflichtige Beschäftigungc. Bedingt oder eingeschränkt diensttauglich

• Wenn betriebliche Quote nicht ausgeschöpft ist, muss Voraussetzung c. nicht zwingend erfüllt sein

• Teilzeit- oder Blockmodell möglich• Mindestnettobetrag 83 % (vom Nettobetrag des bisherigen

Arbeitsentgelts)

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ver.di-ForderungenTV Demografischer Wandel

Herzlichen Dank für Eure

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