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Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate und Reagentien 199 allerdings voraus, dal~ keine ehemisehen Trennungen erfolgen -- oder daft diese 100~ Ausbeute besitzen --, sondern dab die Gehaltsbestimmung zerstSrungsfrei, z.B. dureh 7-Spektroskopie erfolgt. Aus eingehenden Studien geht hervor, dab die Aktivierungsanalyse unter Verwendung einer einzigen Vergleichssubstanz nur dann durehgefiihrt werden kann, wenu der Reaktor einen weitgehend thermisehen FluB aufweist und keinen grSBeren Flulisehwankungenunterworfen ist. Daher ist z. B. die thermisehe Siule eines Reaktors gut daf~r geeignet. Die NIethode versagt, wenn der Reaktor einen hohen epi~hermisehen FluB besitzt, wie anhand yon gra- phisehen Darstellungen sowohl fiir Gold als aueh ffir KobM~ als Vergleichsprobe ~ufgezeig~ wird. Der Vermeil dieses Verfahrens liegt darin, dab es aueh yon nieht- spezialisiertem Personal durchgefiihr~ werden karm und dab es ausgezeiehnet fiir eine au~omatisierte Analyse unter Verwendung eines Elektronenrechners (bier IBM 7090) geeigne~ ist, da als einzige Me~grSBe f~r ein bes~immtes Radionuklid jewefls nur die Flgehe unter dem y-Photopeak benS~igt wird, die zur Standardi- sierung mit dem Pho~opeak der e~ verglichen wird. Die Er- gebnisse einiger Beleg~nalysen sind (es bedeuten hierbei RNI: relative Nfe~hode, und NLEV: Y[ethode mit einer Vergleichssubs~anz) : a) Chrom in Eisen. Vorgegeben 0,18% Cr, gefunden RN[ 0,181% bei 0,011% Standardabweiehung; MEV 0,179% bei 0,008~ St~ndardabweichung. b) Chlor in Seewasser. Gefunden RNI 1,86 ppm mit 0,07p pro Stand~rdabweiehung; MEV 1,87ppm bei 0,055ppm Standard- abweiehung, c) Gallium i~ Atuminium. RN[ 82,10 ppm bei 1,29 ppm Standard- abweichung; MEV 82,23 ppm bei 0,70 ppm Standardabweichung. Das Verfahren ist z. B. besonders geeigne~ zur ]~estimmung yon Elementen, die kurzlebige oder kurz- und langlebige Isotope liefern (M~, C1, Na mid Cu in Terphenyl; Yin, Rb, Cs, Sr, Fe, Co, Zn, U, Th, Se, Cr, Hg in biologisehem Material). Derartige Analysen werden in den Laboratorien der Verff. seit mehr als einem Jahr mi~ besten Er- gebnissen durehgefiihrt. Nihere Angaben, wie z. B. Einfiufi der Selbstabsehirmung, sind der ausffihrliehen Originalarbeit zu entnehmen. 1. Anal. Chem. @7, 1085--1092 (1965). Servizio Chimiea Nueleare, Centre Comune di Rieerehe Euratom, Ispra, Varese (I~alien). C. K ~ ] m Verwendung eines Lithium-dotierten Germaniumhalbleiterdetektors in der Neutronenaktivierungsanalyse. S. G. P~cssi~, J. A. H~_~is und J. N[. HOLLi~- D~ [1] l~ier wurde ein Detektor mit 9 era2 wirksamer Fl~che und 9 mm Dicke verwendet, der im Hoehvakuum bei der Temperatur der fliissigen Luft gehalten und mit einer Spannung yon 720 V betrieben wurde. Das Fenster der Detektor- kammer bestand aus einer Aluminiumfolie mit 137 rag/era2. Der Detektor war fiber einen rauseharmen Vorverst~rker und einen Verstirker an einen RIDL 400 Kanal- ImpulshShenanalysator angesehlossen. Der Wirkungsgrad des Detek~ors wurde unter Verwendung standardisierter Quellen yon 2~ ~2Na, ~aNa und ipSAu be- stimmt. Der Naehteil der Ge(Li)-7-Detektoren ist bekannterweise der, dal3 der Wirkumgsgrad sehr gering ist. So is~ das Verh~l~nis der Wirkungsgrade fiir die 279 keV-Linie des 2~ fiir den obigen Ge(Li)-De~ektor im Vergleich zu einem 3• NaJ(T1)-Szintillationskristall nur 0,013, d.h. 1,3~ . Der Vermeil des Ge(Li)-Detektors liegt in der hohen Aufl6sung, die Linienbreite bei der halben Intensit~Lt fiir die 122 keV-7-Strahlung des ~TCo betr~gt z. B. 4 keV im Vergleich zu 20 keV fiir den NaJ(Tl)-Detektor, so dab Linien, die nur sehr geringe Energie- unterschiede zeigen, gut aufgetrenn~ werden k6nnen. Dadurch kann h~ufig eine ehemisehe Auftrermung umgangen und die Aktivierungsanalyse zerst6rungsffei durehgeffihrt werden, wie die Au~oren an der Bestimmung versehiedener Ver- unreinigungen in 99,9999~ Aluminium zeigten. Dazu wurde die metallisohe A1-Probe naeh Ab~tzen der Oberfl~che mit konz. S~lzsiure in Poly~thylen- oder 14 Z. Anal. Chem., Bd. 235

Verwendung eines Lithium-dotierten Germaniumhalbleiterdetektors in der Neutronenaktivierungsanalyse

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Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate und Reagentien 199

allerdings voraus, dal~ keine ehemisehen Trennungen erfolgen -- oder daft diese 100~ Ausbeute besitzen --, sondern dab die Gehaltsbestimmung zerstSrungsfrei, z.B. dureh 7-Spektroskopie erfolgt. Aus eingehenden Studien geht hervor, dab die Aktivierungsanalyse unter Verwendung einer einzigen Vergleichssubstanz nur dann durehgefiihrt werden kann, wenu der Reaktor einen weitgehend thermisehen FluB aufweist und keinen grSBeren Flulisehwankungen unterworfen ist. Daher ist z. B. die thermisehe Siule eines Reaktors gut daf~r geeignet. Die NIethode versagt, wenn der Reaktor einen hohen epi~hermisehen FluB besitzt, wie anhand yon gra- phisehen Darstellungen sowohl fiir Gold als aueh ffir KobM~ als Vergleichsprobe ~ufgezeig~ wird. Der Vermeil dieses Verfahrens liegt darin, dab es aueh yon nieht- spezialisiertem Personal durchgefiihr~ werden karm und dab es ausgezeiehnet fiir eine au~omatisierte Analyse unter Verwendung eines Elektronenrechners (bier IBM 7090) geeigne~ ist, da als einzige Me~grSBe f~r ein bes~immtes Radionuklid jewefls nur die Flgehe unter dem y-Photopeak benS~igt wird, die zur Standardi- sierung mit dem Pho~opeak der e~ verglichen wird. Die Er- gebnisse einiger Beleg~nalysen sind (es bedeuten hierbei RNI: relative Nfe~hode, und NLEV: Y[ethode mit einer Vergleichssubs~anz) : a) Chrom in Eisen. Vorgegeben 0,18% Cr, gefunden RN[ 0,181% bei 0,011% Standardabweiehung; MEV 0,179% bei 0,008~ St~ndardabweichung. b) Chlor in Seewasser. Gefunden RNI 1,86 ppm mit 0,07p pro Stand~rdabweiehung; MEV 1,87ppm bei 0,055ppm Standard- abweiehung, c) Gallium i~ Atuminium. RN[ 82,10 ppm bei 1,29 ppm Standard- abweichung; MEV 82,23 ppm bei 0,70 ppm Standardabweichung. Das Verfahren ist z. B. besonders geeigne~ zur ]~estimmung yon Elementen, die kurzlebige oder kurz- und langlebige Isotope liefern (M~, C1, Na mid Cu in Terphenyl; Yin, Rb, Cs, Sr, Fe, Co, Zn, U, Th, Se, Cr, Hg in biologisehem Material). Derartige Analysen werden in den Laboratorien der Verff. seit mehr als einem Jahr mi~ besten Er- gebnissen durehgefiihrt. Nihere Angaben, wie z. B. Einfiufi der Selbstabsehirmung, sind der ausffihrliehen Originalarbeit zu entnehmen. 1. Anal. Chem. @7, 1085--1092 (1965). Servizio Chimiea Nueleare, Centre Comune

di Rieerehe Euratom, Ispra, Varese (I~alien). C. K ~ ] m

Verwendung eines Lithium-dotierten Germaniumhalbleiterdetektors in der Neutronenaktivierungsanalyse. S. G. P~cssi~, J. A. H~_~is und J. N[. HOLLi~- D ~ [1] l~ier wurde ein Detektor mit 9 era 2 wirksamer Fl~che und 9 mm Dicke verwendet, der im Hoehvakuum bei der Temperatur der fliissigen Luft gehalten und mit einer Spannung yon 720 V betrieben wurde. Das Fenster der Detektor- kammer bestand aus einer Aluminiumfolie mit 137 rag/era 2. Der Detektor war fiber einen rauseharmen Vorverst~rker und einen Verstirker an einen RIDL 400 Kanal- ImpulshShenanalysator angesehlossen. Der Wirkungsgrad des Detek~ors wurde unter Verwendung standardisierter Quellen yon 2~ ~2Na, ~aNa und ipSAu be- stimmt. Der Naehteil der Ge(Li)-7-Detektoren ist bekannterweise der, dal3 der Wirkumgsgrad sehr gering ist. So is~ das Verh~l~nis der Wirkungsgrade fiir die 279 keV-Linie des 2~ fiir den obigen Ge(Li)-De~ektor im Vergleich zu einem 3• NaJ(T1)-Szintillationskristall nur 0,013, d.h. 1,3~ . Der Vermeil des Ge(Li)-Detektors liegt in der hohen Aufl6sung, die Linienbreite bei der halben Intensit~Lt fiir die 122 keV-7-Strahlung des ~TCo betr~gt z. B. 4 keV im Vergleich zu 20 keV fiir den NaJ(Tl)-Detektor, so dab Linien, die nur sehr geringe Energie- unterschiede zeigen, gut aufgetrenn~ werden k6nnen. Dadurch kann h~ufig eine ehemisehe Auftrermung umgangen und die Aktivierungsanalyse zerst6rungsffei durehgeffihrt werden, wie die Au~oren an der Bestimmung versehiedener Ver- unreinigungen in 99,9999~ Aluminium zeigten. Dazu wurde die metallisohe A1-Probe naeh Ab~tzen der Oberfl~che mit konz. S~lzsiure in Poly~thylen- oder

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Quarzbestrahlungsk~pseln 2--90 h i m Livermore LPTR-Reaktor bestrahlt. Nach der Bestrahlung win'de die Probe noehmals oberfl~ehlich mit Salzs~ure abge~tzt und -- naeh Abdeekung mit einer 675 mg/cm 2 Aluminiumfolie zur Absorption von fl-Strahlen und inneren Konversionselektronen -- das ?-Spektrum aufgenom- men. Zur Bestimmtmg des Kupfers diente die 5 i l keV-y-Linie~ ffir Gallium die 834 keV- und ffir Mangan die 849 keV-y-Linie, ffir die anderen :Nuklide wurden meist mehrere ?-Linien herangezogen. In 99,9999~ Aluminium wurden ge- funden 0,17 ppm So, 0,48 ppm Hf, 0,47 ppm Cr, 0,19 ppm Mn und ~ 0,4 ppm Cu. Interessant ist der Vergleich yon Ainminium der Reinheit 99,99~ 99,9990/0 und 99,9999O/o . W~hrend der NIangan- und der Galliumgehalt in erster N~herung gleieh sind, sinkt der Kupfergehalt yon 12 ppm fiber 1,1 ppm auf M 0,4 ppm im reinsten Aluminium. Handelsfibliches Aluminium enthElt 210ppm Natrium, solehes mit 99,999~ Reinheit mindestens eine Gr6Benordnung weniger. Die An- wendung yon Ge(Li)-Halbleiter-y-Detektoren dfirfte die Aktivierungsanalyse zu- mindest bei zahlreiehen Anwendungen sehr vereinfaehen und sehnellere Ergebnisse ]iefern, allerdings kann ein soleher Detektor nur yon gefibter Hand betrieben werden. 1. Anal Chem. ]7, 1127--1132 (1965). Lawrence Radiation Lab., Univ. of Calif.,

Berkeley, Calif. (USA). C. K~.LL~R

Die Bestimmung einiger phosphororganischer ]~xtraktionsmit~el besehreiben A. V. I~KOLAEV, J r . A. DJA])I~, R. I. OPALOVSKAJA und I. I. J)~]~OVLEV [1]. Sie beruht auf der Tatsache, dab die untersuchten Extraktionsmittel (Tributylphosphat, Dibutylphosphlns~iure, Tributylphosl~hinoxid) bei EinhMtung bestimmter Be- dingungen (Einzelheiten vgl. Original) mit Uranylnitrat einen definierten Komplex bflden, der in der gewghlten organischen Phase (Benzol) 15slich ist:

U022+ ~ 2 NO3- + 2 P ~ U02(N03) 2 �9 2 P org. (P -~ phosphororganisehes Extraktionsmittel).

Durch ZerstSrung dieser Komplexverbindung und Bfickffihrung des Uranyl- nitrats in die wi~flrige Phase gelingt fiber die U-Bestimmung (im tzg-Bereich colori- metrisch mit ArsenazoI; im mg-Bereich dureh Titration mit 0,0012 ~ Kom- plexon III) die Ermittlung des Anteils an in der ursprfinglichen Probe (benzolische LSsung) enthaltenem phosphororganisehen Extraktionsmittel. -- Durch]i~hrung. 2--3 mI einer benzolisehen LSsung der Probe (phosphororganisches Extraktions- mittel, siehe oben) werden 3--5 rain mit 2 ml einer Uranylnitratl6sung (139 mg Uranylnitrat/ml + 600 nag Ammoniturmitrat/ml -~ 8 mg HNO3/ml) geschfittelt und zur Phasentrennung 2--3 rain zentrifugiert. Die Operation wird noeh ffinfmal mit je 2 ml Benzol wiederholt. Die vereinigten organisehen Phasen werden zur Abtrennung des Urans mit 10 ml einer Arsenazo I-LSsung (10 ml 0,1 ~ ige Arsenazo- 15sung + 10 ml 25~ UrotropinlSsung + 0,85 mt konz. HC1, 1,18) extrahiert. Die photometrisehe U-Bestimmung erfolgt bei 610 nm (~g-Mengen U). Liegen mg-N[engen U vor, so wird die benzolische L6sung eingedampft und der Rfickstand mi~ einer Thioharnstoffl6sung (0,83--0,85g Thioharnstoff in 100ml 0,25N Schwefel- sEure) behandelt, aus der sich dann clas Uran clurch Titration mit 0,0012 M Kom- plexon I I I bestimmen lgBt. Wertetabellen sowie theoretische Betrachtungen zum quantitativen Ablauf der Reaktion vgl. Original. 1. Z. Anal. Chim. 22, 254--259 (1967) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Inst. anorg.

Chem., Sibir. Abt. Akad. Wiss. UdSSR, Novosibirsk (UdSSR). H. BIEY.XI~G-

Spektrophotometrisehe Untersuehung der Ammoniak-Thioaeetamid-Reaktion. D. G. P~,T~nS und A. S~AJ~OHV,~ [1]. Die Geschwindigkeitskonstanten bei ver- sehiedenen Temperaturen und die Ordnung tier Reaktion zwischen Thioacetamid