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Sandra FuchsKapitel 6, 3400SS 2014

Wiederholungsfragen Allgemeine und Biologische Psychologie

AP 01Was sind wichtige Themenbereiche der Allgemeinen Psychologie? (S. 126)

Allen Menschen knnen psychische Funktionen und psychische Eigenschaften zugeschrieben werde, welche nach Erleben, Verhalten und Handeln unterteilt werden. Erleben, Verhalten und Handeln wiederum lsst sich in folgende wichtige Themenbereich der Allgemeinen Psychologie unterteilen:

- Wahrnehmung

- Bewusstsein

- Denken

- Urteilen

- Kognition

- Informationsverarbeitung

- Sprache

- Handeln

- Sensomotorik

- Emotion

- Motivation

- Lernen

- Gedchtnis

- Wissen

AP 02Was ist der Gegenstandsbereich der Allgemeinen Psychologie? (S. 125)

Gegenstandsbereich der AP ist die Erforschung psychischer Funktionen, die dem Erleben, Verhalten und Handeln zugrunde liegen unter mglichst allgemeinen Gesichtspunkten. Dazu gehren neben Menschen prinzipiell auch Tiere.

AP 03In welcher Art und Weise befasst sich die Allgemeine Psychologie mit der Seele des Menschen? (S. 119, 2. Absatz)

Die AP befasst sich unter dem allgemeinmglichsten Aspekt der Seele mit der Seele des Menschen, wenn unter Seele ein Sammelbegriff fr seelische Eigenschaften, Prozesse und Funktionen des Menschen verstanden wird.

(Synonyme fr seelisch: mental, psychisch, geistig)

AP 04Inwiefern lassen sich auch Einzeller durch seelische Funktionen charakterisieren? (S. 120)

Auch Einzeller lassen sich durch seelische Funktionen charakterisieren, da sie die elementare seelische Funktionen der Spontanbewegung aufweisen und ein dynamisches, offenes System im Fliegleichgewicht sind, das ber eine semipermeable Grenzflche Energie mit seiner Umgebung austauscht, eine relativ komplexe innere Organisation aufweist und zu elementarer Informationsverarbeitung in der Lage ist, z. B. Unterscheidung und entsprechende Nutzung der Nhrstoffkonzentrationen in seiner Umgebung.

AP 05Was ist eines der basalsten Merkmale der Kognition? (S. 120)

Die Unterscheidung zwischen Selbst und Nicht-Selbst bzw. Selbstbewegung und Fremdbewegung nachdem Reize/Informationen aus der Umwelt wahrgenommen wurden und bevor eine (Re)Aktion (=Bewegungssteuerung) durchgefhrt wird.

AP 06Wozu braucht ein Organismus Lern- und Merkfhigkeiten? (S. 121)

Ein Organismus bentigt Lern- und Merkfhigkeiten zur Unterscheidung gnstiger und ungnstiger Umgebungen, d.h. zur Nutzung der wiederholenden Regelmigkeiten in seiner Umwelt: Aufsuchen gnstige Umgebungen, Vermeiden ungnstiger" Umgebungen. Ohne Lern- und Merkfhigkeiten wrde ein Organismus quasi immer wieder bei Null anfangen und wiederholt in ungnstige Umgebungen geraten, weil er weder lernen noch sich merken kann, welche Umgebungen ungnstig waren/sind bzw. gnstig.

AP 07Nach Uexkuell braucht jeder Organismus Wirkorgane und Merkorgane - weshalb? (S. 121)

Jeder Organismus muss ber Wirkorgane und Merkorgane verfgen. Wrde ein Organismus blo wirken knnen, dann knnte er seine Wirksamkeit nicht zum Lernen nutzen. Ohne Merkorgane knnte er seine Erfahrungen nicht merken/erinnern und somit nicht fr die nchste Erfahrungsepisode nutzen.

Knnte der Organismus sich nichts merken, wre er ein Durchflusssystem. Er darf jedoch auch kein bloes Behltergedchtnis sein, da er sich dann nicht von einem Sieb unterscheiden wrde. Seine Erinnerungen bzw. Erfahrungen muss der Organismus nach Relevanz bewerten und sortieren.

AP 08Worin unterscheiden sich Allgemeine und Differenzielle Psychologie? (S. 149)

Ziel der Differenziellen Psychologie ist es, Unterschiede zwischen einzelnen Personen oder Gruppen von Personen auf bestimmten Dimensionen/Merkmalen zu identifizieren.

Die Allgemeine Psychologie hingegen befasst sich mit dem allgemeinmglichsten Aspekt mit der Seele des Menschen, d. h. sie nach Gemeinsamkeiten von Personen oder Gruppen von Personen auf bestimmten Dimensionen/Merkmalen bzw. in Hinblick auf seelische Funktionen, Prozesse und Fhigkeiten.

AP 09Grenzen Sie die Begriffe Reprsentation, Reprsentandum und Reprsentat voneinander ab. (S. 122)

Reprsentation der Umgebung steht neben der Informationsverarbeitung als psychische Funktion im Mittelpunkt der Allgemeinen Psychologie.

Reprsentation meint, dass im Organismus eine Art Umgebungsbild im Rahmen der Informationsverarbeitung erstellt wird. Die Reprsentation ist das Resultat der Informationsverarbeitung. Es ist jedoch nicht das Reprsentierte selbst im Organismus abgebildet, sondern wird als Reprsentandum zeichenhaft im Organismus als Reprsentat vertreten.

Beispiel:

Mein Hund geht neben mir spazieren. Ich nehme Jacky (=das Reprsentierte) in der Auenwelt wahr. In meinem Organismus verarbeite ich die Informationen aus der Auenwelt (Tier, wei-hellbraunes Fell, ) und erkenne meinen Hund Jacky (Reprsenation als Resultat meiner Informationsverarbeitung) wird nicht Jacky selbst als Bild reprsentiert, sondern ein Abbild als Reprsentandum in meinem Organismus als Reprsentat. So wie eine Art Foto/Zeichnung von ihm (=Reprsentat), aber nicht Jacky selbst (=Reprsentandum).

(Abbild meint nicht Bild, da sonst immer wieder ein weiteres Wesen im Organismus notwendig wre, um das Bild abzulesen = Homunkulus-Fehlschluss!)

AP 10Was ist ein wesentliches Merkmal des Mentalen?

Ein wesentliches Merkmal des Mentalen ist laut Franz Brentano die Intentionalitt, d. h. die Gerichtetheit seelischer Funktionen als wesentlicher Unterschied des Psychischen/mentalen zum Physischen. Mentales hat eine Gehalt, es bezieht sich auf etwas

Beispiel: Ich denke an die Klausur im September, d. h. meine Denken (=Mentales) bezieht sich auf etwas (die Klausur). Meine Skripte (Physisches) neben mir beziehen sich selbst auf nichts, denken nicht an die Klausur (liegen einfach so herum ;-) )

-> Mentale Modelle knnen als intentionale Modelle verstanden werden.

Intentionalitt meint, dass Mentales einen semantischen Gehalt hat. (vergl. Aufgabe AP 11)

AP 11Finden Sie je ein Beispiel fr die Welt-auf-Kopf- und Kopf-auf-Welt-Beziehung der Intentionalitt. (S. 123)

Welt-auf-Kopf-Beziehung: Die Organismus-Umweltbeziehung wird von den Reizen der Auenwelt initiiert, d. h. beim Wahrnehmen wird etwas wahrgenommen, beim Vorstellen etwas vorgestellt,

Kopf-auf-Welt-Beziehung: Intentionalitt als Ausgerichtetsein auf ein Ziel hin, wie es sich in Wnschen, Wollen, Beabsichtigen und Entscheiden ausdrckt. In diesem Fall wird die Organismus-Umgebungs-Beziehung vom Organismus gesteuert.

Beispiel: Auf dem Schreibtisch liegt mein Skript 3400. Ich nehme das Skript war, stelle mir vor, wie ich die Wiederholungsfragen zur Allgemeinen Psychologie bearbeiten werde, daneben liegen Stifte und natrlich steht dort auch eine Tasse Kaffee, die ich wahrnehme. (Welt-auf-Kopf-Beziehung).

Ich beabsichtige, die Wiederholungsaufgaben zu bearbeiten, entscheide mich dafr, diese in aller Ruhe und konzentriert zu bearbeiten mit dem bergeordneten Ziel einer erfolgreichen Modul 1-Klausur am 01. September. (Kopf-auf-Welt-Beziehung)

AP 12Grenzen Sie die Begriffe "Vorstellen" und "Handeln" voneinander ab. (S. 124)

Beim Vorstellen von Ereignissen in der extraorganismischen Welt (Auenwelt) knnen Ereignisse nicht erzeugt werden, sondern man muss durch Handeln etwas (ein Ereignis) herbeifhren, um dadurch auch am Effekt und den Folgen lernen zu knnen.

Simulierendes Vorstellen im Denken als sog. Problemhandeln setzt natrliches Handeln voraus und ersetzt das konkrete Handeln auch nicht, da noch keine Ereignisse herbeigefhrt werden, sondern lediglich Ereignisse und deren vermutete Folgen simulierend durch Schlussfolgern, Hypothesenbildung, Urteilen, antizipiert werden knnen, wobei man beim Vorstellen nicht sicher sein kann, dass es beim konkreten Handeln dann auch tatschlich so sein wird wie man es sich vorgestellt hat.

Beispiel:

Im ersten Semester hatte ich den Arbeitsaufwand fr Modul 1 unterschtzt, insb. den Faktor Imponderabilien. Im Hinblick auf die M1-Klausur in diesem Semester und mit den Erfahrungen aus meinem ersten Semester habe ich geschlussfolgert, dass ich sowohl Zeit in die Bearbeitung der Skripte investieren als auch mehr Pufferzeit fr Imponderabilien einplanen muss. Nur durch das Vorstellen/gedankliche Planen bearbeiten sich die Skripte jedoch noch nicht, d.h. ich habe das fr die Klausur erforderliche Wissen noch nicht gelernt. Um dieses Ziel zu erreichen (Wissens-Input, erfolgreiche Klausur) muss ich konkret handeln: Mich an den Schreibtisch setzen, die Skripte bearbeiten, Fremdwrter nachschlagen, MindMaps erstellen, Zusammenfassungen schreiben etc. Erst durch das Handeln wird das Ereignis Wissens-Input realisiert. Im bloen Vorstellen passiert der Wissens-Input leider nicht ;-)

AP 13Erlutern Sie den Begriff "Kovariationsprinzip". (S. 128)

Kovariationsprinzip: Unterschieden im Verhalten, Urteilen und Erleben entsprechen Unterschieden in physiologischen Zustnden.

Beispiel: Rot-Grn-Blindheit

Normalsichtige knnen Rot und Grn voneinander unterscheiden (bergeordnete/modalunabhngige Psych. Funktion), Menschen mit Rot-Grn-Blindheit nicht und ziehen beispielsweise einen roten und einen grnen Socken an (Verhalten), ohne den Farbunterschied wahrzunehmen (Erleben), whrend Normalsichtige den Farbunterschied beim Kram in der Sockenschublade, nach zwei farblich zueinander passenden Socken wahrnehmen und unterscheiden knnen (psych. Funktion, Erleben) und dementsprechend entweder zwei rote oder zwei grne Socken auswhlen knnen (Verhalten)

Unterschiede im Erleben, Urteilen, Verhalten/Handeln.

Zurckfhren kann man diese Unterschiede auf Unterschiede im Funktionieren des Transaktionsprozesses in den Zapfen