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visi gator magazin für hessens beste Karrierewege . Ausbildung . Studium . Weiterbildung www.visigator.de Aus dem Inhalt „Herausforderungen bringen einen weiter“ Mit BWL zum Traumjob S. 28 Traumberuf Friseur? Nicht immer bleibt der erste Beruf der einzige S. 11 Meine Zukunft beginnt hier! Das Berufsorientierungsnetzwerk von Sigma Studio S. 44 Bei wem bewerbe ich mich für meinen Traumberuf? Alle Kontaktadressen ab S. 46 01/14 . Nr. 14 Most wanted – Die beliebtesten Ausbildungsberufe und Studiengänge

visigator - Most wanted / Die beliebtesten Ausbildungsberufe und Studiengänge

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Most wanted / Die beliebtesten Ausbildungsberufe und Studiengänge

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visigatormagazin für hessens beste

Karrierewege . Ausbildung . Studium . Weiterbildung

www.visigator.de

Aus dem Inhalt

„Herausforderungen bringen einen weiter“Mit BWL zum Traumjob S. 28 Traumberuf Friseur?Nicht immer bleibt der erste Beruf der einzige S. 11 Meine Zukunft beginnt hier!Das Berufsorientierungsnetzwerk von Sigma Studio S. 44 Bei wem bewerbe ich mich fürmeinen Traumberuf?Alle Kontaktadressen ab S. 46

01/14 . Nr. 14

Most wanted – Die beliebtesten

Ausbildungsberufe und Studiengänge

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Liebe Leserin, lieber Leser,

repräsentative Zahlen der Ausbildungsumfrage der Industrie- und Handels-kammern im Frühjahr 2014 für Hessen dokumentieren, dass 29 Prozent aller Betriebe in Hessen ihre Ausbildungsplätze 2013 nicht besetzen konnten. Das ist die bisher höchste Zahl seit Umfragebeginn 2006.

70 Prozent dieser Betriebe nennen als Begründung dafür, dass keine geeignete Bewerbung bei ihnen einging. An zweiter Stelle wird das nicht Erscheinen des potenziellen Auszubildenden genannt (Mehrfachbewerbun-gen) und ein weiterer Grund des nicht Besetzen liegt nach Aussage der Un-ternehmen in der Auflösung des Ausbildungsvertrags noch in der Probezeit durch den Auszubildenden.

Das Wort Beruf kommt von Berufung und viele Jugendliche träumen irgendwie sehr lange von ihrem Traum-beruf, ohne ihn wirklich zu suchen, geschweige denn zu kennen. Wer erst kurz vor Schulende die Zeit findet, die eigenen Fähigkeiten und Stärken zu erforschen, mit denen man vielleicht den Traumberuf näher defi-nieren könnte, ist meist zu spät dran für das Bewerbungsprozedere der Betriebe. Und wer überhaupt nicht sortieren kann, was er will oder wohin er will, der sehnt sich nach einer Schulzeitverlängerung und vermutet diese in einem Studium.

Wenn die Statistik von den „10 beliebtesten Berufen“ spricht, sind es dennoch ganz eigene Beweggründe, warum die Jugendlichen diese ergreifen wollen. In der IHK-Umfrage finden sich die „sauberen“ Büroberufe, die Berufen im Medien- und Tourismusbereich und der Mechatronik ganz vorne. Aber warum sind es diese und andere finden weniger Beachtung in der Auswahl? In unserem Special wollen wir das Thema vertiefen und verschiedene Perspektiven auf Berufe und junge Menschen in der Ausbildung und im Studium aufzeigen.

Der visigator - magazin für hessens Beste - was bedeutet das eigentlich? Was kann man sich unter so einem Magazin vorstellen? Ein Teil der Erklärung steckt schon im Titel: Visionen und Navigator. Denn „hessens bes-te“ sind voller Visionen und setzen ab und zu einen Navigator ein, der sie in der Vielzahl der Wege auf ihren ganz eigenen lotst. Ein paar der unzähligen Starthilfen für den beruflichen Einstieg bietet dazu der visigator – z. B. finden Sie im Verzeichnis Kontaktadressen für bestimmte Aus- und Studiumswege.

So, und nun viel Spaß beim Entdecken und Lesen wünschen alle, die die vorliegende Ausgabe gestaltet haben.

Herzlichst, Ihre May Schlotte

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Inhalt

Shortcutskurz & bündig

visigator-SpecialDie 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland – Platz 10 und 9

Neu ist immer besser …oder doch nicht?

Traumberuf Friseur? – Nicht immer bleibt der erste Beruf der einzige

Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland– Platz 8 und 7

Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland– Platz 6 und 5

Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland– Platz 4

Alles bestens – Die richtige Wahl

Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland– Platz 3 und 2

Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland– Platz 1

Selber denken macht schlau – Vom Tausch der Routine gegen das Nachdenken

Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland – Platz 10 und 9

Beste Zukunftsaussichten – Mit Wirtschaftsinformatik BWL und Informatik kombinieren

Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland – Platz 8 und 7

Die Summe der Naturwissenschaften – Biologie ist ein anspruchsvolles Studium

Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland – Platz 6 und 5

Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland – Platz 4 und 3

Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland – Platz 2 und 1

National? International! – Von der Bank an die Hochschule

Herausforderungen bringen einen weiter – Mit BWL zum Traumjob

Hessens BesteDie Persönlichkeit der Sprachen Franca-Marie Schneider hat einen zweiten Preis beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen gewonnen

Komponieren zwischen Himmel und Erde Ein Gespräch mit dem Deutschlandstipendiaten Max-Lukas Hundelshausen

Do ItTue Gutes und rede darüber – Werde Teil des Roots & Shoots-Projektes!

Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden – Der Bundesfreiwilligendienst

After Schoolkulturweit – der Freiwilligendienst des Auswärtigen Amtes – Kulturübergreifend Engagement zeigen

School’s out! Und jetzt? – Den Horizont erweitern mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr

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StoriesDie Würde des Menschen ist unantastbar Altenpflege-Ausbildung kommit – Internationales Bildungszentrum Rhein-Main für Pflegeberufe

Mit dm erfolgreich in die Zukunft starten 1.700 neue Lehrstellen zum Ausbildungsstart 2015 – Gute Zukunftsaussichten für Berufseinsteiger

Schneller zum Traumjob – Ausbildung und Bachelor-Studium an der Hessischen BA verknüpfen

ServicesAusbildung ist für alle da – Karriere trotz Behinderung

Ausbildungsberufe für Menschen mit Behinderung

Ein Unterschied ist da – Duale oder schulische Ausbildung?

Vorbereitung ist alles – Die große Welt der Einstellungstests

Der Beginn einer wunderbaren Reise – Berufsorientierung nachhaltig erfahrbar machen

Shortcutskurz & bündig

Anbieterverzeichnis

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Gestaltung:www.brauweiler-design.deTel.: 022 418 944 342

Bildnachweis:Titel und S. 6: www.shutterstock.comBild-Nr.: 205431016 © Syda Productions

Druckvorstufe:brauweiler-DESIGN

Druck:Meinders + Elstermann GmbH & Co. KGwww.me-druckhaus.de

Bezugsquellen:Der visigator kann via Internet unter www.visigator.de zum Selbstkosten-preis bestellt oder als kostenloses PDF heruntergeladen werden. Außerdem geht er hessenweit den Lehrern der unterschiedlichen Schulformen zu. Zusätzlich kann der visigator bei den jeweiligenIHKs und den Agenturen für Arbeit vor Ort abgeholt werden.

Schirmherrschaft:Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammer

Verlag/Herausgeber:Sigma Studio K.-J. SchlotteUntermainkai 8360329 Frankfurt am [email protected].: 069 242945-0Fax: 069 242945-25

Redaktion:Anna ScherbeningTel. 069 242945-11May SchlotteTel. 069 242945-17

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Sabrina Weisenfeld

Anzeigen:May [email protected].: 069 242945-17Fax: 069 242945-25

Auflage:15.000 Exemplare hessenweit

Copyright:Artikel, die mit dem Namen oder den Initialen des Verfassers gekennzeich-net sind, stellen nicht zwingend die Meinung der Redaktion dar. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur nach vor-heriger Genemigung der Redaktion. Auszugsweise Veröffentlichungen gegen Zusendung von drei Belegexem-plaren möglich. Für unverlangt einge-sendete Manuskripte wird keine Haf-tung übernommen. Die Einsender von Beiträgen erklären sich mit der redak-tionellen Bearbeitung einverstanden. Das Magazin visigator - magazin für hessens beste sowie die Internet-Ver-sion sind urheberrechtlich geschützt. Aufgrund der besseren Lesbarkeit haben wir in den Texten häufig nur die männliche Form verwendet, versichern aber, dass sowohl Männer als auch Frauen gemeint sind.

Impressum

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Shortcuts

kurz & bündig

Studieren – ja gerne, aber was?Seit dem 1. September listet die Seite www.freie-stu-dienplätze.de der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und von hochschulstart.de Studienangebote von Hoch-schulen auf, für die es wenige Wochen vor Semester-beginn noch freie Studienplätze gibt. Derzeit befinden sich rund 290 Fächer in der Datenbank, die sich komfor-tabel nach Kriterien wie Studientyp, Zulassungsmodus, Bundesland, Studienort, Abschluss und Hochschultyp durchsuchen lässt. Die Studienplatzbörse versteht sich als „Schwarzes Brett“ im Internet für „Last-Minute-An-gebote“. Diese entstehen unter anderem deshalb, weil Studieninteressierte sich für mehrere Fächer bewerben (müssen), jedoch nur eines davon aufnehmen können. Bleiben die übrigen Plätze auch nach dem Nachrück-verfahren unbesetzt, können diese über das Webportal angeboten werden. Hinzu kommen generell zulassungs-freie Studienplätze.

Quelle: studienwahl.de

Studieren mit Behinderung – kostenlose BroschüreGewiss: Für Menschen mit körperlicher oder see-lischer Beeinträchtigung ist ein Studium oft eine Herausforderung – aber natürlich nicht unmöglich. Das unterstreicht auch die neue kostenlose Informations-broschüre „Studieren mit Behinderung“ des Webpor-tals fernstudieren.de. Sie befasst sich mit Rechten, finanziellen Mitteln und organisatorischen Lösungen für ein barrierefreies Studium. So gibt das Heft unter anderem Tipps zu Wohnmöglichkeiten und verdeutlicht die Vorteile eines Schwerbehindertenausweises. Auch die Gestaltung des Studienalltags sowie das Fernstudi-um sind Themen. Der Ratgeber mit dem Leitsatz „Geht nicht! – Gibt es nicht!“ kann kostenlos als PDF herun-tergeladen werden. Weitere Informationen: www.fernstudieren.de/im-studium/studieren-mit-behinderung

Quelle: studienwahl.de

Neuer Bachelor „Romanische Sprachen, Literaturen und Medien“ in MannheimZum ersten Mal bietet die Universität Mannheim einen vierjährigen Bachelorstudiengang im Fach Romanistik mit einem verbindlichen Auslandsjahr an. Der Schwer-punkt liegt auf der Vermittlung zweier Hauptsprachen. So werden etwa Kenntnisse in den Bereichen Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften vermittelt mit speziellem Augenmerk auf medienwissenschaftlichen Gesichtspunkten.

Das Studium schließt mit dem Bachelor of Arts ab. Bei ausreichender Qualifikation kann ein Masterstudien-gang angeschlossen werden. Um die Studierenden für eine mögliche Beschäftigung im Ausland vorzubereiten, ist ein Auslandsjahr an einer der Partneruniversitäten Pflicht.

Quelle: studienwahl.de

Macht Facebook dumm?Nein – aber es lenkt ab. Und es verleitet Menschen dazu, auch im Leben jenseits des Netzes mehr über sich selbst zu sprechen als Menschen ohne FB-Account. Und: Man schreibt schlechtere Uni-Noten! Bereits 2009 legte die Doktorandin Aryn Karpinski (Ohio State University) eine Studie vor, die den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Facebook und dem Studien-erfolg erläutert. Hierfür wurden 219 College-Studenten befragt, von denen 148 bei Facebook angemeldet waren und ihren Account regelmäßig pflegten. Es zeigte sich, dass die aktiven Nutzer im Schnitt einen halben Notenschritt schlechter waren als jene Studenten ohne Account. Als Gründe wurden vor allem angeführt, dass sich FB-User schneller ablenken lassen und im Schnitt weniger Zeit für das Lernen aufbringen als andere.

Quelle: Uniturm.de

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Shortcuts

kurz & bündig

Europa hilft – hilft Europa?Das ist das Thema des 62. Europäischen Wettbewerbs – Europa in der Schule. Frieden, Demokratie, Rechts-staatlichkeit, wirtschaftlicher Wohlstand – im weltwei-ten Vergleich geht es den Europäern gut, auch wenn sie nicht selten den Blick dafür verloren haben. Das ver-zweifelte Bemühen tausender Flüchtlinge, Europa zu er-reichen, macht gleichwohl deutlich, wie privilegiert wir in Europa leben. Es macht auch deutlich, dass Europa eine Verantwortung trägt für Menschen und Regionen, denen es nicht so gut geht. Dieser Verantwortung stellt sich die Europäische Union, sie ist weltweit größter Geber von Entwicklungshilfe.Zur Teilnahme aufgerufen sind Schüler/-innen aller Schularten in Deutschland sowie deutscher Schulen im Ausland. Zu allen Themen sind Einzel- und Gruppenar-beiten (maximal vier Mitglieder) zugelassen. Ange-nommen werden sowohl Text- als auch Bildbeiträge, Multimedia-Präsentationen sind ebenso erwünscht wie Comics oder Filme. Für Hessen ist der Einsendeschluss der 13. Februar 2015.

Alle Infos unter www.europaeischer-wettbewerb.de.

Wettbewerb zum ZweitenNoch bis zum 28. Februar 2015 läuft der Geschichts-wettbewerb des Bundespräsidenten. Junge Menschen unter 21 Jahren sind dieses Mal dazu aufgerufen, einen Beitrag zum Thema „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte“ einzureichen. Es gilt, ein Beispiel für „Anders sein“ aus der Geschichte seiner Region, seiner Schule oder seiner Familie zu erforschen und auf seine Bedeutung aus heutiger Sicht zu hinterfragen. Teilneh-men kann man alleine, aber auch mit Freunden, einer Geschichts-AG oder der ganzen Klasse. Gefragt sind außerdem Lehrer und Eltern, wenn sie bei der Themen-findung beraten können, Tipps bei der Materialsuche geben und bei der Fertigstellung des Beitrags helfen möchten.

Genaue Informationen gibt es im Netz unter www.koer-ber-stiftung.de/bildung/geschichtswettbewerb.html.

Alle Kühe haben FlügelDu hast Dich für eine Ausbildung entschieden? Herzlichen Glückwunsch! Dann folgt jetzt der harte Teil – Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche absolvieren – und Einstellungstests bestehen. Wie solche Einstellungstests aussehen, das findest Du auf www.ausbildungspark.com. Vom Altenpfleger bis zum Zollbeamten stehen hier Aufgaben zum Üben parat. Und je mehr Übung Du hast, umso weniger brauchst Du Dich vor den Aufgaben im Test zu fürchten.

Übrigens: Auch über Assessment Center und Sporttests informiert das Portal! Auch in diesem Heft findest Du auf S. 43 einen Artikel zum Thema Einstellungstests.

Über 1.000 biowissenschaft-liche StudiengängeGenau 1.011 biowissenschaftliche Studiengänge in Deutschland verzeichnen die Online-Studienführer des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.) zum Beginn des Wintersemes-ters 2014/2015. Diese Vielfalt ist das Spiegelbild der gestiegenen Relevanz der Biowissenschaften für die Beantwortung von Zukunftsfragen im Bereich nach-wachsender Rohstoffe, der Medizin und der Biodiversi-tätsforschung. Der VBIO hat daher, gemeinsam mit der Konferenz Bio-logischer Fachbereiche (KBF), den Online-Studienführer www.bachelor-bio.de entwickelt, in dem neben 387 Stu-diengängen in Deutschland weitere Studienangebote in deutschsprachigen Ländern verzeichnet sind. „Studien-interessierte können im Online-Bachelor-Studienführer das breite Angebot grundständiger Studiengänge inhaltlich vergleichen und dadurch eine gut begründete Vorauswahl treffen, bevor Sie sich endgültig entschei-den“, erläutert Dr. Carsten Roller, Ressortleiter „Ausbil-dung und Karriere“ beim VBIO.

Zur Website: www.bachelor-bio.de

Quelle: vio.de

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visigator-Special

Most wanted! – Die beliebtesten Ausbildungs- und Studienberufe

Lokführer, Astronaut, Prinzessin, Model, Bag-gerfahrer – das ist wohl die Hitliste der Berufe, die man zu hören be-kommt, wenn man klei-ne Kinder fragt, was sie später mal werden möchten. Doch im Laufe der Zeit ändert sich das – dann sind es zukünf-tige Chirurgen, Anwälte

oder Tierärztinnen, die einem gegenüberstehen. Man merkt: Da hat sich was im Denken geändert.

Zuerst ist „Beruf“ etwas, das man wahnsinnig gerne tun möchte, oder was man bewundert. Wird man älter, neigt sich der Berufswunsch eher monetären Überle-gungen und Prestigefragen zu: Womit kann ich das meiste Geld verdienen? Als was bin ich am angese-hensten?

Die große Frage aber ist: Was kommt am Ende dabei heraus? Welche Berufe wählen jugendliche Schulab-gänger tatsächlich? Die Antwort ist ernüchternd. Nur wenige Lokführer, gar nicht viele Tierärzte und eine verschwindend geringe Anzahl an Prinzessinnen sind in der Ausbildungsstatistik zu finden. Stattdessen: Ein-zelhandel, Büro und Industrie sind die wahren Quoten-helden. Was ist da nun wieder passiert?

Ganz einfach: Die Realität. Aus Träumen, Wünschen und Vorstellungen ist ein Abgleich mit den eigenen Stärken und Schwächen, Noten und dem Ausbildungs- und Studienplatzangebot geworden. Es gibt längst nicht genügend Ausbildungsplätze für Tierpfleger und Mediengestalter – aber jede Menge Arbeit im Groß- und Außenhandel. Auch Kaufleute für Büromanage-ment benötigt fast jede Firma.

Das, was man als Kind dachte, dass man es wahn-sinnig gerne tut oder das, was man als Jugendlicher für eine Goldgrube gehalten hat, beugt sich also den echten Anforderungen der Arbeitswelt. Aber muss das schlimm sein? Nein. Wer sagt denn, dass ein Kfz-Mechatroniker keinen coolen Job macht? Oder dass die Medizinische Fachangestellte nicht glücklich damit ist,

Menschen zu helfen? Beliebt kann ein Beruf auf vie-lerlei Art und Weise sein: Arbeitsplatzsicherheit, ein hohes Gehalt, soziale Anerkennung, ein attraktives Arbeitsumfeld, eine hohe Zahl angebotener Ausbil-dungsplätze. Wie ist es bei Euch, habt Ihr Euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, welchen Beruf Ihr besonders interessant findet?

Natürlich kann es auch vorkommen, dass so ein belieb-ter Beruf dann doch das falsche war. Und dann? Augen zu und durch, Zähne zusammenbeißen und bis zur Ren-te weiterleiden? Nein! Unsere Interviewpartner zeigen Euch mit ihrem Leben, was sie getan haben, um mit ih-rer Karriere zufrieden zu werden.

Sowohl bei den Ausbildungsberufen als auch bei den Studiengängen findet sich dabei die Erfüllung der be-ruflichen Träume manchmal schon zu Beginn des We-ges und manchmal erst nach einem Umweg.

Wichtig bleibt die Erkenntnis: Für was auch immer Ihr Euch entscheidet, egal, ob es ein beliebter Beruf ist oder nicht, egal, ob der Beruf oder das Studium Eure erste Wahl ist oder Eure dritte: Wenn Ihr das, was Ihr tut, wirklich gerne tut, wenn Ihr mit ganzem Herzen da-bei seid – dann seid Ihr auch gut in dem, was Ihr jeden Tag macht. Dann seid Ihr glücklich und erfolgreich. Und dann kommt die Beliebtheit schon ganz von alleine.

Viel Spaß beim Lesen! (as)

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Friseur/-inKlassischerweise gehört der Friseurberuf zu einem der beliebtesten Ausbildungsberufe, und das in je-dem Jahr. Zwar gehört er nicht zu den am besten bezahlten Berufen, erlaubt dafür aber in einem gewissen Rahmen, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und ist unbedingt für Menschen geeignet, die gerne mit Menschen zu tun haben.

Was sollte man mitbringen, um eine erfolgreiche Aus-bildung zum Friseur absolvieren zu können? Zunächst mindestens einen guten Hauptschulabschluss. Dann Kreativität und Form-/Farbgefühl, sowie Kontaktfreu-digkeit – die Kunden wollen während ihres Besuchs unterhalten werden – und Fingerspitzengefühl. Ganz wichtig: Man sollte unter keinerlei Allergien leiden, weil man als Friseur jeden Tag mit vielen verschiedenen Che-mikalien zu tun hat. Bleichen, Färben, Locken wickeln – überall werden entsprechende Hilfs- und Pflegemittel eingesetzt. Deswegen sind auch Kenntnisse im Fach Chemie Pflicht – ebenso übrigens wie in Mathematik und Deutsch. Kenntnisse im Fach Kunst sind von Vorteil.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 214 bis 374 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 253 bis 466 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 341 bis 567 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:. Fachkraft – Beauty und Wellness. Kosmetiker/-in. Maskenbildner/-in. Staatl. gepr. Podologe/Podologin

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visigator-Special

Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland

Bankkaufmann/-frau13.548 unterschriebene Ausbildungsverträge 2012 – nach wie vor ist nicht nur in der Bankenstadt Frankfurt der Bankkaufmann ein gefragter Beruf mit hoher Jobsicherheit.

Bankkaufleute sind in allen Geschäftsbereichen von Kreditinstituten tätig. Vor allem bearbeiten sie Aufträge und beraten ihre Kunden über die gesamte Palette von Finanzprodukten – von den verschiedenen Formen der Geld- und Vermögensanlage über Kredite bis hin zu Baufinanzierungen und Versicherungen.

Bankkaufleute arbeiten hauptsächlich in Kreditinsti-tuten wie Banken und Direktbanken, Girozentralen, Sparkassen und Bausparkassen. Sie können ebenfalls an Börsen oder im Wertpapierhandel tätig sein. Darü-ber hinaus kann es auch bei Versicherungen oder bei Immobilienvermittlern geeignete Beschäftigungsmög-lichkeiten geben.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 845 bis 860 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 903 bis 920 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 959 bis 979 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:

. Immobilienkaufmann/-frau

. Investmentfondskaufmann/-frau

. Kaufmann/-frau – Versicherungen und Finanzen

. Sozialversicherungsfachangestellte/-r

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Info:Die hier genannten Informationen stammen von der Website der Bundesagentur für Arbeit, www.berufenet.arbeitsagentur.de. Rechtliche Ansprüche können aus diesen Informationen nicht abgeleitet werden.

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visigator-Special

Neu ist immer besser …oder doch nicht?

tische Teil durch intensive interne Schulungen sowohl des ausbildenden Betriebes als auch außer Haus in bankeneigenen Schulungszentren ergänzt.

Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß gemacht?Die Arbeit mit den Kunden im Tagesgeschäft im Servi-cebereich.

Was würden Sie jemandem raten zu bedenken, der sich für diesen Beruf entscheidet?Zu bedenken gibt es eigentlich wenig. Der Beruf des Bankkaufmanns ist die umfassendste Form der kaufmännischen Ausbildung und schließt mit dem Begriff Vollkaufmann ab. Mehr geht nicht. Somit ist es ein guter Weg für eine Person, die sich eine kaufmän-nische Basis schaffen will. Einzig gibt es vielleicht zu berücksichtigen, dass es während der Ausbildung viel zu lernen gibt und man somit gefordert wird. Wer dies nicht scheut, der ist in dieser Ausbildung richtig.

Sind Sie bei diesem Beruf geblieben oder haben Sie sich noch einmal umentschieden?Aufgrund meiner vielfältigen Interessen habe ich später diesen Beruf nur als Grundlage erachtet – ich hatte nun einen wirtschaftlichen Hintergrund als Basis und streb-te daraufhin ein Studium an der Universität an.

Warum?Ich suchte eine weitere Herausforderung und wollte meinen bereits erlernten Beruf nicht schon als Endstati-on meines beruflichen Werdegangs erachten.

Und was haben Sie dann studiert?An der Universität habe ich Theater-, Film- und Medien-wissenschaft sowie Psychologie und Kunstgeschichte studiert und erfolgreich mit dem Titel Magister Artium abgeschlossen. Später habe ich dann auch noch als Ergänzung ein Studium an einer University of Applied Sciences im Bereich Media Management absolviert.

Als was arbeiten Sie heute?Nun, die Frage nach der Tätigkeit heute ist nur ein Momentausschnitt, da es sich meist nur um befristete Stellen und Aufträge oder Bereiche handelt. Somit wäre die Frage nach dem morgen oder übermorgen beina-he spannender – leider habe ich darauf aber auch oft selbst keine wirkliche Antwort. Aktuell arbeite ich für

Auch Bankkauf-mann/-frau gehört zu unserer Liste der beliebtesten Aus-bildungsberufe in Deutschland. Aber auch hier kann man im Anschluss an die erfolgreich abge-schlossene Ausbil-dung einen anderen Weg einschlagen. So, wie Jens Reinhard, 41 Jahre alt. Für ihn war

die Wahl der Ausbildung zum Bankkaufmann eine reine Kopf-Entscheidung. Es war der Gedanke, eine wirtschaftliche Ausbildung als Grundlage für den späteren Berufsweg zu wählen, sie sollte ein so-lides Fundament darstellen, auf dem man später den möglichen weiteren beruflichen Werdegang aufbauen können sollte.

visigator: War es leicht, in diesem Beruf einen Aus-bildungsplatz zu finden?Jens Reinhard: Rückblickend, würde ich sagen, war es nicht wirklich schwer. Bewerbungen an Banken schrei-ben – Auswahltests absolvieren und dann auf Zu- oder Absagen warten.

Was haben Sie in Ihrer Ausbildung gelernt?Die Ausbildung zum Bankkaufmann ist eine sehr umfassende und komplexe kaufmännische Ausbildung, die aus verschiedenen Perspektiven den Blick auf das Wirtschaftsgeschehen lenkt und schärft.

Während der Ausbildung sammelt man Erfahrung im Kundenverkehr direkt an der Front beim Kunden im Tagesgeschäft. Doch auch das Back Office-Geschäft hinter den Kulissen ist Teil der Ausbildung. Als Beispiel für den Back-Office Bereich sind beispielsweise die Kre-ditabteilung, die Buchhaltung oder auch die Marktfolge zu nennen.

Hinzu kommt natürlich auch der sehr umfangreiche und lernintensive theoretische Teil, ergänzend zur Praxis, untermauert durch die Tage in der Berufsschule mit späterer IHK-Prüfung. Im Weiteren wurde der theore-

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visigator-Special

eine AV Production im Feld Content Handling im Bereich Film, als Teil eines großen internationalen Konzerns. Die Firma stellt digitale Inhalte, Dienste und Services auf verschiedensten Ebenen bereit.

Früher war ich bereits im Bereich der Wissenschaft für Professoren und in Gremien an Hochschulen oder im Bereich Public Relation im Verbandswesen tätig – und schon auch mal bei einer großen Spielfilmproduktion. Doch immer bleibt die Frage nach dem morgen…

Welcher Beruf gefällt Ihnen besser?Es ist keine Frage des Gefallens, sondern eher die Frage, ob man gerne ewig nur kurzfristig planen möchte und kann oder nicht. Denn es bleibt stets der Fakt, dass man auf die Frage nach einer längerfristigen Planung eigentlich nur die Antwort „Ich weiß nicht, was morgen kommt“ geben kann.

Das Leben ist so einfach schwerer planbar, als es in einem geregelten Berufsfeld der Fall wäre. In einem klassischen Beruf sind unbefristete Verträgen oft einfach leichter zu finden und man hat zumindest eine etwas größere Gewissheit, dass man am Jahresende auch noch im selben Umfeld arbeitet wie zu Jahresan-fang. Zudem kann man sagen, nächstes Jahr soll dieses oder jenes in der Planung stehen... Dies ist für mich bis heute nicht wirklich möglich.

Somit wäre die wohl entscheidendere Frage: Würde ich diesen Weg noch einmal gehen oder nicht? Sowohl rückblickend als auch vorausschauend würde ich all dies nicht nochmal auf mich nehmen. Das Leben wäre deutlich entspannter verlaufen, wäre ich damals im ur-sprünglich gelernten Beruf geblieben und hätte einfach nur meinen Job gemacht. Viele Nerven hätte ich noch, anstatt dass ich sie zerschossen und Energie vernichtet hätte.

Ist man am Ende folglich glücklicher, wenn man seinen Träumen folgt? Aus meiner Sicht: nein. Aber man ist um die Erkenntnis reicher, dass man es deutlich einfacher im Leben hätte haben können und dabei vielleicht auch glücklicher wäre, wenn man nicht seinem Ehrgeiz gefolgt wäre.

Haben Sie noch einen Traumberuf, zu dem Sie (noch) nicht gekommen sind?Traumberuf... Der Bereich Rennsport wäre sehr reizvoll, jedoch müsste ich die Zeit hierfür um mindestens zwanzig Jahre zurückdrehen... Leider. Aber dann wäre meine erste Wahl der Motorsport als Rennfahrer. Denn eigentlich war laut meinen Erzeugern mein erstes Wort auf dieser Welt „AUTO“ und dieser Faszination bin ich bis heute sehr treu geblieben.

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visigator-Special

Nach wie vor steht der Friseurberuf bei vielen Mäd-chen ganz weit oben auf der Hitliste. Obwohl er nicht zu den am besten bezahlten Ausbildungsberufen gehört, erfreut er sich großer Beliebtheit. Aber was passiert, wenn man merkt, dass es vielleicht ein anderer Beruf ist, der zu einem glücklichen Berufs-leben führt? Dann ist Umlernen angesagt – neuer Anfang, neues Glück. Julia Stellmach, 31 Jahre, hat ihre Karriere als Friseurin begonnen.

visigator: War dieser Beruf Ihre erste Wahl?Julia Stellmach: Nein, wahrhaftig nicht. Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich aufgrund meines damals sehr schlechten Zeugnisses keine große und andere Wahl hatte. Mein damaliger Meister kannte mich schon, seit-dem ich ein kleines Mädchen war und wusste, dass ich nicht so „dumm“ war, wie es auf meinem Zeugnis stand.

Hatten Sie Hilfe bei der Berufswahl?Meine Mutter hat mir Hilfestellung gegeben und sich für mich eingesetzt.

War es leicht, in diesem Beruf einen Ausbildungs-platz zu finden?Ja, da ich schon von klein auf Kontakt zu dem Meister hatte. (Man kann sagen: Vitamin B.)

Wie haben Sie Ihren Ausbildungsplatz gefunden?Durch einfaches Fragen. Das Bewerbungsschreiben war nur noch für die Unterlagen von Nöten.

Was würden Sie jemandem raten zu bedenken, der sich für diesen Beruf entscheidet?Man muss wirklich mit Leib und Seele für diesen Beruf geschaffen sein. Man sollte sehr gerne Kontakt zu an-deren Menschen haben wollen, kreativ sein, redefreu-dig und einfühlsam sein.

Sind Sie bei diesem Beruf geblieben?Nein! Weil ich eigentlich keine der oben genannten Ei-genschaften mitbringe. Ich habe mich gegen den Beruf entschieden, da weder ich noch meine Kunden mit mir glücklich geworden wären.

Und was haben Sie dann gelernt?Ich habe anschließend (nach abgeschlossener Ausbil-dung) noch ein Jahr an einer Höheren Handelsschule gelernt. Nebenbei habe ich in einem Supermarkt auf 400 Euro-Basis gearbeitet. Dieser Markt wurde dann auch meine zweite Ausbildungsstelle! Mir liegt tatsäch-lich das Kaufmännische mehr.

Als was arbeiten Sie heute?Ich bin jetzt gelernte Kauffrau im Einzelhandel und arbeite in der Zentrale des größten selbstständigen Lebensmitteleinzelhändlers Hannovers.

Was gefällt Ihnen an Ihrem heutigen Beruf besser?Definitiv das Kaufmännische. Ich finde es einfach gut, wie abwechslungsreich der Beruf ist. Nicht nur Zahlen sind wichtig, sondern eben auch Kunden (vor allem die!). Um ein Beispiel zu nennen: Im Lebensmitteleinzel-handel muss man immer auf dem neuesten Stand sein. Das Leben richtet sich meistens nach einem Trend. Auf einmal wollen sich alle vegan ernähren. Das muss man als Einzelhändler schon vor dem ausgebrochenen Trend wissen, und den Markt mit den neuesten Lebensmitteln für die Bedürfnisse des Kunden ausstatten.

Haben Sie noch einen Traumberuf, zu dem Sie (noch) nicht gekommen sind?Oh ja. Mir liegen Tiere und die Natur total am Herzen. Ich würde sehr gerne Pferdewirtin werden und einen Reiterhof führen. Privat wohne ich schon auf einem, vielleicht kann ich ihn ja eines Tages übernehmen und meinen Traum verwirklichen. Dann wäre mein Hobby mein Beruf und sicherlich werde ich auch dann viel aus meinem jetzigen Berufsleben brauchen.

Traumberuf Friseur?Nicht immer bleibt der erste Beruf der einzige

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Koch/KöchinViele Köche verderben den Brei? Blödsinn! Je mehr Köche, umso besser! Als Vertreter der Gastrono-mieberufe ist der Koch mit Platz 7 ganz weit vor-ne. Ein harter Beruf – auch und gerade, was die Arbeitszeiten angeht, aber auch ein schöner. Und eine tolle Herausforderung für Mädchen, denn un-verständlicherweise sind die meisten Sterneköche immer noch Männer. Wäre das nicht auch was für Euch, Mädels?

Köche und Köchinnen bereiten unterschiedliche Gerich-te zu und richten sie an. Sie organisieren die Arbeits-abläufe in der Küche, stellen Speisepläne auf, kaufen Zutaten ein und lagern sie fachgerecht.

Köche und Köchinnen arbeiten hauptsächlich in den Küchen von Restaurants, Hotels, Kantinen, Kranken-häusern, Pflegeheimen und Catering-Firmen. Darü-ber hinaus sind sie in der Nahrungsmittelindustrie für Hersteller von Fertigprodukten und Tiefkühlkost tätig. Auch Schifffahrtsunternehmen beschäftigen auf größeren Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffen Köche und Köchinnen.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 479 bis 586 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 557 bis 672 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 635 bis 757 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:

. Bäcker/-in

. Fachkraft – Lebensmitteltechnik

. Fleischer/-in

. Konditor/-in

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Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland

Medizinische/-r Fachangestellte/-rUnd wieder ein Gesundheitsberuf: Ganz nah am Menschen dran, ganz viel Einfühlungsvermö-gen und Organisationstalent sind die wichtigs-ten Eckpunkte für den Beruf, den 2012 14.379 Schulabgänger/-innen ergriffen.

Medizinische Fachangestellte assistieren Ärzten bei der Untersuchung, Behandlung, Betreuung und Beratung von Patienten und führen organisatorische und Verwal-tungsarbeiten durch.

Medizinische Fachangestellte arbeiten vorwiegend in Arztpraxen aller Fachgebiete sowie in Krankenhäusern und anderen Institutionen und Organisationen des Ge-sundheitswesens. Auch bei ambulanten Pflegediensten bieten sich Einsatzmöglichkeiten. Darüber hinaus kön-nen Medizinische Fachangestellte in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen, medizinischen Laboren oder Forschungsabteilungen von Pharmafirmen tätig sein.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 640 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 680 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 730 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:

. Kaufmann/-frau – Gesundheitswesen

. Medizinische/-r Dokumentar/-in

. Tiermedizinische/-r Fachangestellte/-r

. Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r

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Industriekaufmann/-frauEin guter Start in die berufliche Karriere ist die Aus-bildung zum/zur Industriekaufmann/-frau. In den Büros großer Unternehmen eingesetzt, hat man hier durchaus die Chance, über Weiterbildungen weit nach oben zu kommen. 19.959 Azubis haben 2012 mit diesem Beruf begonnen.

Industriekaufleute befassen sich in Unternehmen aller Branchen mit kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Aufgabenbereichen wie Materialwirtschaft, Vertrieb und Marketing, Personal- sowie Finanz- und Rech-nungswesen.

Industriekaufleute arbeiten in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche, z.B. in der Elektro-, Fahr-zeug- oder Textilindustrie.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 780 bis 844 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 832 bis 897 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 887 bis 968 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:

. Assistent/-in – Logistik

. Außenhandelsassistent/-in

. Kaufmann/-frau - Einzelhandel

. Kaufmann/-frau – Groß- und Außenhandel

Info:Die hier genannten Informationen stammen von der Website der Bundesagentur für Arbeit, www.berufenet.arbeitsagentur.de. Rechtliche Ansprüche können aus diesen Informationen nicht abgeleitet werden.

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Kaufmann/-frau – Groß- und AußenhandelJe weiter nach oben wir in der Hitliste kommen, umso mehr Kaufleute sind dabei. Mit 15.996 abge-schlossenen Ausbildungsverträgen 2012 kommt der Kaufmann – Groß- und Außenhandel auf Platz 6. Gefragt sind ein gutes Zahlenverständnis, oft auch Sprachentalent und das Wissen um wirt-schaftliche Zusammenhänge.

Kaufleute im Groß- und Außenhandel kaufen Waren in verschiedenen Branchen und verkaufen sie an Handel, Handwerk und Industrie weiter. Sie sorgen für eine kostengünstige Lagerhaltung und den reibungslosen Warenfluss zwischen Herstellern, Weiterverarbeitern und Endverteilern.

Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Außenhandel arbeiten in Außenhandelsunternehmen sowie in Im- und Exportabteilungen von Produktions-betrieben aller Art, während Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Großhandel in Großhan-delsunternehmen nahezu aller Wirtschaftszweige, z. B. in der Elektro-, Fahrzeug- oder Textilindustrie tätig sind.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 695 bis 744 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 754 bis 814 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 823 bis 886 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:

. Außenhandelsassistent/-in

. Industriekaufmann/-frau

. Kaufmann/-frau – Einzelhandel

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Wer darf Kfz-Mechatroniker ausbilden?Alle Betriebe des Kfz-Gewerbes, die bisher Kfz-Mecha-niker und Kfz-Elektriker ausgebildet haben. Darüber hinaus auch Ausbildungsabteilungen der Automobilher-steller und Importeure von Kraftfahrzeugen.

Mögliches Ausbildungsgehalt:

In der Industrie: 1. Ausbildungsjahr: 505 bis 697 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 545 bis 734 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 596 bis 811 Euro/Monat, 4. Ausbildungsjahr: 644 bis 867 Euro/Monat.

Im Handwerk: 1. Ausbildungsjahr: 505 bis 621 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 545 bis 660 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 596 bis 729 Euro/Monat, 4. Ausbildungsjahr: 644 bis 783 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:

. Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/-in

. Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in

. Metallbauer/-in – Nutzfahrzeugbau

Info:Die hier genannten Informationen stammen von der Website der Bundesagentur für Arbeit, www.berufenet.arbeitsagentur.de. Rechtliche An-sprüche können aus diesen Informationen nicht abgeleitet werden.

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Kfz-Mechatroniker/-inRumschrauben an Autos, die Fehler in der Elek-tronik finden, basteln an Motorrädern: Wer sich für diesen Beruf entscheidet – so wie 2012 20.097 Schulabgänger/-innen – kann sich für alles begeis-tern, was einen Motor hat.

Angeboten werden die Fachrichtungen Karosse-rie-, Motorrad-, Personenkraftwagen-, Nutzfahr-zeug- und System- und Hochvolttechnik. Man kann diesen Beruf also ganz nach seinen Leidenschaf-ten ausrichten.

Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen warten Kraftfahr-zeuge. Sie prüfen die fahrzeugtechnischen Systeme, führen Reparaturen aus und rüsten die Fahrzeuge mit Zusatzeinrichtungen, Sonderausstattungen und Zube-hörteilen aus.

Die Ausbildungsinhalte:. Demontieren und Montieren. Nachrüsten. Umbauen. Prüfen. Messen. Diagnostizieren

Die Voraussetzungen:Diese komplexe Technik erfordert ein außerordent-lich hohes Verständnis für vernetzte Systeme. Wer Interesse an Kraftfahrzeugen, ein gutes physikalisch-technisches Verständnis (insbesondere für Elektronik, Pneumatik und Hydraulik) und einen guten Realschul-abschluss oder einen sehr guten Hauptschulabschluss mitbringt, hat für ein Praktikum oder eine Ausbildung die besten Voraussetzungen.

Die Ausbildungsdauer:Die Dauer der Ausbildung beträgt dreieinhalb Jahre.

Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland

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Alles bestensDie richtige Wahl

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Hatten Sie Hilfe bei der Entscheidung?Nein, ich hatte keine Hilfe.

War es leicht, in diesem Beruf einen Ausbildungs-platz zu finden?Naja, es war schon etwas schwierig. Letzten Endes bin ich einfach mit meiner Bewerbung in einen Betrieb gegangen. Dort habe ich ein Jahr lang ein Praktikum absolviert und das war der Schritt in die Ausbildung, juhuuu!

Was haben Sie in Ihrer Ausbildung gelernt?Den Umgang mit Kunden.

Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?Die Wartung und Instandhaltung von Fahrzeugen. Reparaturen am Fahrzeug, hauptsächlich an Motoren und Karosserie.

Was würden Sie jemandem raten zu bedenken, der sich für Ihren Beruf entscheidet?Man sollte Spaß an der Sache haben, und nicht alles so ernst nehmen. ;-)

Sind Sie bei diesem Beruf geblieben oder haben Sie sich noch einmal umentschieden?Nein, ich bin noch immer Mechaniker.

Und gefällt Ihnen Ihr Beruf? Oder möchten Sie noch etwas anderes lernen?Bis heute gefällt mir der Beruf des Mechanikers. Mal schauen, was noch kommt.

Manchmal passt einfach alles zusammen – Berufs-wunsch, -wahl und -alltag. John Stellmach, 32 Jah-re alt, ist einer dieser Glücklichen.

visigator: Welchen Beruf haben Sie erlernt?John Stellmach: Kfz-Mechaniker.

War dieser Beruf Ihre erste Wahl?Ja.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschie-den?Ich hatte schon immer großes Interesse an Technik, und in diesem Beruf darf ich auch manchmal mit richtig tollen Autos arbeiten.

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Verkäufer/-inSame same but different: Der Verkäufer, unser zweitbeliebtester Ausbildungsberuf, ist dem Kauf-mann – Einzelhandel ganz schön ähnlich. Aller-dings fallen für den Verkäufer nicht ganz so viele kaufmännische, verwaltende und organisatorische Aufgaben an, und: Die Ausbildungszeit ist kürzer, sie dauert nämlich nur zwei Jahre, während man für den Kaufmann – Einzelhandel regulär 3,5 Jahre ver-anschlagen muss.

Verkäufer/-innen veräußern Waren und Dienstleistun-gen. Dazu informieren und beraten sie Kunden und bieten Serviceleistungen an. Sie nehmen Ware an, zeichnen sie aus und präsentieren sie ansprechend. Zu-dem prüfen sie den Bestand, führen Qualitätskontrollen durch, bestellen Ware nach und nehmen Reklamationen entgegen. Verkäufer/-innen arbeiten hauptsächlich in verschiedenen Einzelhandelsfachgeschäften, u.a. in Modehäusern, Baumärkten oder im Versandhandel, in Supermärkten und Kaufhäusern, in Gemüseläden, Flei-schereien, Fischgeschäften, Bäckereien oder Tabakläden und anderen Facheinzelhandelsgeschäften. Auch in gro-ßen Tankstellen mit gemischtem Warenangebot arbeiten sie. Darüber hinaus sind sie auch im Vermietungs- und Verleihgewerbe, etwa in DVD-Verleihen, angestellt.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 594 bis 665 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 665 bis 742 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:. Drogist/-in. Fachverkäufer/-in – Lebensmittelhandwerk. Kaufmann/-frau – Einzelhandel

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Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland

Bürokaufmann/-frauAuf Platz 3 der beliebtesten Ausbildungsberu-fe war lange Zeit ein Beruf, den es seit diesem Jahr nicht mehr gibt: Die Berufe Bürokaufmann, Fachangestellte/-r – Bürokommunikation und Kaufmann/-frau – Bürokommunikation wurden im August 2014 abgelöst durch den Beruf Kaufmann/-frau – Büromanagement. Auch dieser neue Beruf hat aber wieder großes Potenzial, in den kommen-den Jahren zu den Top Ten zu gehören.

Kaufleute für Büromanagement organisieren und bearbeiten bürowirtschaftliche Aufgaben. Außerdem erledigen sie kaufmännische Tätigkeiten in Bereichen wie Auftragsbearbeitung, Beschaffung, Rechnungswe-sen, Marketing und Personalverwaltung. Kaufleute für Büromanagement arbeiten in den Verwaltungsabteilun-gen von Unternehmen der verschiedensten Wirtschafts-bereiche oder im öffentlichen Dienst.

Mögliches Ausbildungsgehalt:

In der Industrie und im Handel: 1. Ausbildungsjahr: 715 bis 795 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 780 bis 859 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 860 bis 940 Euro/Monat.

Im Handwerk: 1. Ausbildungsjahr: 513 bis 572 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 595 bis 651 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 718 bis 761 Euro/Monat.

Im öffentlichen Dienst: 1. Ausbildungsjahr: 833 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 883 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 929 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:. Kaufmännische/-r Assistent/-in/ . Wirtschaftsassistent/-in – Büro/Sekretariat. Steuerfachangestellte/-r. Verwaltungsfachangestellte/-r

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Kaufmann/-frau – EinzelhandelSeit Jahren unangefochten auf Platz 1: der/die Kaufmann/-frau – Einzelhandel. Wer hat nicht als Kind schon gern Kaufmannsladen gespielt, wer be-tätigt sich auf ebay nicht gerne als Verkäufer und wer spielt nicht gerne den Kundenberater, wenn’s um das neue iPhone geht?

Kaufleute im Einzelhandel beraten Kunden und verkau-fen ihnen Waren aller Art. Kaufleute im Einzelhandel arbeiten hauptsächlich in Einzelhandelsgeschäften verschiedener Wirtschaftsbereiche: vom Modehaus über den Supermarkt bis zum Gemüseladen. Auch im Versand- und Internethandel oder in großen Tankstel-len mit gemischtem Warenangebot sind sie beschäftigt. Darüber hinaus können sie z.B. in Videotheken oder bei Fahrradverleihern tätig sein.

Mögliches Ausbildungsgehalt: 1. Ausbildungsjahr: 594 bis 665 Euro/Monat, 2. Ausbildungsjahr: 665 bis 742 Euro/Monat, 3. Ausbildungsjahr: 765 bis 850 Euro/Monat.

Und wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Die Alternativberufe:

. Automobilkaufmann/-frau

. Buchhändler/-in

. Drogist/-in

. Kaufmann/-frau – Groß- und Außenhandel

. Pharmazeutisch-kaufmännische/-r Angestellte/-r

Info:Die hier genannten Informationen stammen von der Website der Bundesagentur für Arbeit, www.berufenet.arbeitsagentur.de. Rechtliche Ansprüche können aus diesen Informationen nicht abgeleitet werden.

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Selber denken macht schlauVom Tausch der Routine gegen das Nachdenken

Palmen, Sandstrand, Meer – traumhaft, oder? Warum sich damit nicht auch be-ruflich beschäftigen? Zum Beispiel als Rei-severkehrskauffrau (heißt heute „Touris-muskaufmann/-frau“ oder „Kaufmann/frau – Tourismus und

Freizeit“). Iris Fechner hat diesen Beruf erlernt. Er-folgreich. Und sich dann dennoch umentschieden.

visigator: War dieser Beruf Ihre erste Wahl?Iris Fechner: Nein, ursprünglich wollte ich Logopädin werden, aber meine Eltern waren dagegen.

Warum haben Sie diesen Beruf erlernt?Meine Eltern haben das entschieden.

Wieso waren Ihre Eltern dagegen, dass Sie Logo-pädin werden?Meine Eltern waren sehr ängstlich, dass die Lehrstellen knapp werden könnten und kannten sich im Bereich Logopädie nicht aus. Es hieß, für die Logopädie-Schule seien die Stellen sehr knapp und ich hätte ein zwei-tes Instrument spielen müssen. Da ich selber damals sehr unsicher war, habe ich nicht für meinen Wunsch gekämpft, sondern bin dem leichteren Weg gefolgt, nämlich ihrem Wunsch nach einer kaufmännischen Ausbildung für mich.

War es leicht, in diesem Beruf einen Ausbildungs-platz zu finden?Zu leicht, leider.

Wie haben Sie Ihren Ausbildungsplatz gefunden?Meine Mutter hatte eines Tages die Lokalzeitung nach Ausbildungsangeboten durchforscht, während ich in der Schule saß. Als ich nachmittags nach Hause kam, sagte sie mir, sie hätte in einem Reisebüro angerufen und der Chef hätte gesagt, ich solle nächsten Tag um vier zum Vorstellungsgespräch kommen.

Er hielt mich für intelligent und schickte mich zum Praktikum in eins seiner Büros. Die Damen dort fanden

mich total langweilig und konnten nichts mit mir anfan-gen, aber er schickte mich noch in ein weiteres seiner Reisebüros. Und auch dort fanden mich wohl alle doof, weil ich nichts fragte. Er stellte mich trotzdem ein und schickte mich in sein drittes Reisebüro…

Was haben Sie in Ihrer Ausbildung gelernt?Das Sortieren von Veranstalterkatalogen, einfache Buchungen von Pauschalreisen und Flugtickets mit den damaligen Buchungssystemen der IATA und START. Buchungen von Bahntickets, Umgang mit dem Kurs-buch (sowas altmodisches gab es damals noch!) und manuelle Ausstellungen von Auslandsfahrscheinen. Last-Minute-Angebote sortieren und das Schaufenster dekorieren. Reiseversicherungen verkaufen. Bera-tungs-, Buchungs- und Reklamationsgespräche führen. Kassenabschluss und Ultimo-Abschlüsse machen.Allerdings habe ich so einiges erst in den Jahren der Berufstätigkeit in einer ganz anderen großen Reise-bürokette gelernt. Die Ausbildung im Büro selber war grauenvoll. Büros ausschließlich voller Frauen, die kontinuierliches, sanftes Mobbing betrieben und ihren Launen freie Fahrt ließen. In der Berufsschule hatte ich Unterricht in Buchführung, Reiserechtswesen und Länderkunde. Das war sehr gut.

Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß gemacht?Das Anwenden von fachlichem Wissen, das Bedienen der Buchungssysteme unter Zeitdruck, die Kommunika-tion mit den Airlines, das Ausarbeiten komplizierterer Reisen.

Was mochten Sie nicht so gerne?Das Bedienen unentschiedener Last-Minute-Kunden. Die Tatsache, dass man mit dem Beruf den Massentou-rismus fördert. Den permanenten Kundenkontakt.

Was würden Sie jemandem raten zu bedenken, der sich für diesen Beruf entscheidet?Dass Reiseverkehr kein Traumjob ist, sondern ein kaufmännischer Beruf unterer Kategorie. Man kann zwar billiger reisen (Expedientenangebote sind wirklich sehr verlockend), aber man ist auf einer Stufe mit allen anderen Verkäufern im Einzelhandel. Es gibt keinen Spielraum für Wissenschaftlichkeit und auch der Raum für eigene Kreativität beschränkt sich auf das Dekorie-ren des Büros mit Katalogen oder Angebotsflyern.

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Sind Sie bei diesem Beruf geblieben oder haben Sie sich noch einmal umentschieden?Ich habe mich umentschieden!

Warum?Massentourismus liegt mir nicht. Und Kataloge auch nicht. Ich bin definitiv keine Verkäuferin.

Und was haben Sie dann gelernt oder studiert?Ich habe auf Magister Amerikanistik, Germanistik und Film- und Medienwissenschaften studiert. Gerade mache ich meinen Studienabschluss.

Was gefällt Ihnen jetzt besser an Ihrer Tätigkeit?Ich habe während des Studiums bei einem Verlag als Lektorin gearbeitet. Es geht um die Sicht auf die Welt und um jeweils eine künstlerische Formulierung einer Sicht auf die Dinge.

Das gefällt mir besser, weil ich analysieren und produk-tiv kritisieren darf und es so zu einem kulturell zwi-schenmenschlichen Austausch kommt. Das ist sehr viel erfüllender als bei Reisebuchungen in idiotensicheren Buchungsmasken an Provisionsschwellen und Profit zu denken.

Haben Sie noch einen Traumberuf, zu dem Sie (noch) nicht gekommen sind?Oh ja. Da gibt es viele. Logopädie, therapeutisches Rei-ten, Grundschullehramt wäre auch vorstellbar – alles, wo man jemandem helfen kann, aufzuwachen, über sich selbst herauszuwachsen, kreativ zu werden.

Da ich Geschichten-süchtig bin, wird es wohl auch nie langweilig werden.

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Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland

Männer: PhysikPhysik bietet ein erstaunlich breites Tätigkeitsfeld nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums. Das hängt zum Teil damit zusammen, dass man es zum Einen auf Bachelor, zum anderen auf Lehramt studie-ren kann. Wohin das Lehramt führt, ist klar – mit dem Bachelor (und am besten dann noch Master) stehen einem jedoch auch in der Industrie, der Pharmazie, an Hochschulen und in der Forschung Arbeitsmöglichkei-ten offen.

Auch Technologie- und IT-Firmen sowie Unternehmens-beratungen, Banken und Versicherungen sehen die Generalisten unter den Naturwissenschaftlern gerne. Übrigens: Physik hat auch viel mit Mathe zu tun!!

Frauen: MathematikAuch bei den Frauen steht ein Fach auf Platz 10, das es sowohl als grundständigen Bachelor-Studiengang als auch als Lehramtsfach gibt. Wie bei den Physikern gibt es in beiden Varianten Top-Karriereaussichten – etwa in der IT-Branche, in der Telekommunikation, in Forschungsinstituten oder bei Banken und Versicherun-gen.

Tatsächlich werden die Erkenntnisse von Mathemati-kern jeden Tag im Alltag angewandt – wer dieses Fach studiert, hat durchaus die Chance, die Entwicklung von Smartphones, Fernsehern oder Supermarktkassen mit zu beeinflussen. Das Studium umfasst Inhalte in Linea-rer Algebra und Analysis sowie in weiteren Gebieten der Mathematik wie Geometrie, Statistik, Stochastik oder Numerische Mathematik, um nur einige zu nennen.

Männer: WirtschaftsinformatikDu kannst Dich nicht entscheiden, ob Du lieber BWL oder lieber Informatik studieren würdest? Dann ist der Studiengang Wirtschaftsinformatik die richtige Wahl! Hier werden betriebswirtschaftliche Kenntnisse mit computergestützten Programmen angegangen und gelöst.

Von beiden Bereichen erlernt man die wichtigsten Grundlagen, um sich damit für zahlreiche Aufgaben zu qualifizieren. Mögliche Jobs sind etwa Projektleiter, IT-Stratege oder Programmierer. Auch hier sieht die Jobperspektive sehr günstig aus!

Frauen: PsychologieWir folgen dem Klischee: Frauen analysieren gerne. Sich selbst, ihre besten Freundinnen, ihren Freund. So gerne, dass Psychologie auf Platz 9 der beliebtesten Studiengänge bei Frauen gelandet ist. Aber Achtung: Neben strukturellen Erkenntnissen wie Methoden- und Theorielehre stehen vor allem auch Biologie, Mathema-tik und Statistik ganz vorne auf dem Lehrplan.

Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es unter anderem in Kliniken und Pflegeheimen, sozialen Einrichtungen wie Jugendberatungsstellen und Forschungs- oder Bildungseinrichtungen und auch der Eröffnung einer ei-genen Praxis steht mit dem entsprechenden Abschluss nichts im Wege.

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Ansonsten spezialisiert man sich später im Beruf auf Themen der reinen BWL oder Informatik, so ist zumindest meine Erfahrung. Wenn man vorher schon weiß, dass man eher zu einer der beiden Sei-ten tendiert, sollte man sich überlegen, lieber klassische BWL oder klassische Informa-tik zu studieren, damit man später das benötigte Know-How im Beruf hat. Für Leute, die sich jetzt nicht noch ganz festlegen wollen, ist Wirtschaftsinformatik auf jeden Fall zu empfehlen.

Sie hatten ja erst noch etwas anderes studiert – warum sind Sie nicht dabei geblieben?Ich hatte zuvor reine Informatik studiert, was mir gar nicht gelegen hat. Auch Philosophie gab ich ein Semes-ter die Chance. Aber die beruflich schlechten Aussich-ten haben mich davon abgehalten, dabei zu bleiben.

Als was arbeiten Sie heute?Ich bin Software-Entwicklerin.

Was mögen Sie an Ihrer heutigen Tätigkeit beson-ders gerne?Als Software-Entwickler ist kein Tag langweilig und man lernt jeden Tag Neues dazu. Man muss immer seinen Grips einschalten und „Fließband-Arbeiten“ gibt es kaum. Die Arbeitsatmosphäre unter den Kollegen ist entspannt, ganz im Gegensatz zu BWL-Berufen. Hier habe ich z. B. in Banken einen hohen Druck und einen hohen Konkurrenz-Pegel erlebt. Da steht das Fachliche oft im Hintergrund. Das hatte mir nicht so gefallen.

Als Software-Entwickler besitzt man eine Art „Herr-schaftswissen“, das viele andere nicht haben, au-ßerdem sind die Aussichten auf dem Berufsmarkt nie schlecht – so muss man sich keine Sorgen um seinen Job machen. Das macht vieles einfacher.

Haben Sie noch einen Traumberuf, zu dem Sie (noch) nicht gekommen sind?Auf irgendeine Art und Weise etwas mit Kunst.

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Eigentlich steht Wirtschaftsinformatik bei den Männern auf Platz 9 der beliebtesten Studiengänge in Deutschland – dass man sehr wohl auch als Frau Spaß an dieser Kombination aus BWL und Compu-terwissen habenkann, zeigt das Beispiel von Su-sanne. Für die 33-Jährige war der Studiengang erst die zweite Wahl, nachdem sie sich zuvor an reiner Informatik und Philosophie versucht hatte.

visigator: Warum haben Sie sich für diesen Studi-engang entschieden?Susanne: Weil er eine gute Mischung aus BWL und Informatik bietet und man als Wirtschaftsinformatiker sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Damit wollte ich mir die finanzielle Freiheit ermöglichen, mei-ne kreativen Interessen nebenher zu leben.

Hatten Sie Hilfe bei der Entscheidung?In erster Linie habe ich mich damals im Internet und in Zeitungen informiert. In Zeitungen habe ich geschaut, welche Stellen gefragt sind. Ansonsten habe ich mich mit meinen Eltern beraten. Die Berufsberatung beim Arbeits-amt hatte mir persönlich überhaupt nichts gebracht.

Was haben Sie in Ihrem Studium gelernt?Das Studium hatte einen sehr straffen Zeitplan, da man quasi die „Schmalspurversion“ von BWL und Informatik inhaltlich verstehen musste. Das war oft ein schwieri-ger Spagat.

Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß gemacht?Mathematik, Programmierung, Web-Seiten Erstellung und alles was mit Webtechnologien zu tun hatte.

Was mochten Sie nicht so gerne?Rechnungswesen und pure BWL – da ging es oft nur ums stumpfe Auswendiglernen.

Was würden Sie jemandem raten zu bedenken, der sich für dieses Studium entscheidet?Man wird nach dem Studium fachlich weder mit einem reinen Informatiker, noch mit einem BWLer mithalten können. Man kann keines von beidem „so richtig“. Man hat mehr einen Überblick über beide Themen. Klassi-scher Beruf eines Wirtschaftsinformatikers ist der Con-sultant einer IT-Firma, der vor Ort beim Kunden agiert. Die bedeutet oft viel Reisen. Das sollte man wissen.

Beste ZukunftsaussichtenMit Wirtschaftsinformatik BWL und Informatik kombinieren

Susannes Maskott-

chen: Wall-E aus

dem gleichnamigen

Pixar-Film

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Männer: WirtschaftswissenschaftenSiehe oben – den letzten Nobelpreis für Wirtschafts-wissenschaften hat übrigens ein Mann gewonnen! Wenn das kein guter Ansporn ist. Der Franzose Jean Tirole widmet sich in seiner Forschung Oligopolen, also Branchen, die nur von ein paar wenigen Unternehmen beherrscht werden.

Frauen: BiologieUnd mal wieder eine Naturwissenschaft, studierbar nach dem bewährten Prinzip: Bachelor oder Lehramt. Im Studium erarbeitet man sich unter anderem Kennt-nisse in Botanik, Zoologie und Biochemie. Theoretische Lehrinhalte und praktische Laborphasen wechseln sich ab und machen das Studium auch dadurch besonders spannend.

Auf den Bachelor noch einen Master zu setzen, ist hier, wie in allen Naturwissenschaften, allerdings fast zwingend notwendig. Auch ein Doktortitel kann nicht schaden. Wer sich dann entsprechend spezialisiert hat – Genetik etwa ist ein ganz großes Thema – der kann Anstellungen finden in privaten und öffentlichen Forschungsinstituten, in Zoos, in der Nahrungsmittel-industrie oder bei Pharmazieunternehmen.

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Männer: MedizinAls Halbgötter in Weiß werden Ärzte nur noch sehr be-grenzt wahrgenommen. Dennoch ist es bis heute einer der angesehensten Berufe in der Gesellschaft. Und nebenbei auch einer, der, wenn man Glück hat, wirklich gut bezahlt ist. Die vielen verschiedenen Möglichkei-ten, sich für ein bestimmtes Fachgebiet zu spezialisie-ren, bieten zudem die Option, sich genau auszusuchen, wie man den Menschen helfen möchte.

Ob als Augenarzt, Chirurg oder Allgemeinmediziner – je nach Neigung und Fähigkeiten ist hier etwas dabei. Natürlich sollte man, bevor man sich für diesen – zudem zulassungsbeschränkten – Studiengang entscheidet, darüber nachdenken, ob man wirklich so viele Jahre so-viel lernen möchte. Denn eines ist klar: in diesem Beruf bedeutet Wissen Verantwortung.

Frauen: WirtschaftswissenschaftenDie Wirtschaftswissenschaften beruhen auf der Ver-mittlung von Kenntnissen sowohl aus der Betriebswirt-schaftslehre als auch aus der Volkswirtschaftslehre.

Generell geht es darum, verschiedene Theorien dieser Wissenschaft kennenzulernen und ihre Anwendung auf das aktuelle Tagesgeschehen zu erproben. Die Ausbil-dung ist sehr generalistisch und Absolventen dieses Studiengangs daher vielseitig einsetzbar, in praktisch allen Branchen.

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Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland

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Was haben Sie in Ihrem Studium gelernt?Problemlösungsstrategien. Zum Beispiel zu lernen und zur Klausur das Wissen zu haben. Sich Situationen zu stellen, auch wenn es nicht aussieht, als würde es funktionieren.

In der Sache habe ich biologische Zusammenhänge gelernt, physiologische Grundlagen und deren Anwen-dung auf komplexe Zusammenhänge.

Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß gemacht?Zu verstehen, wie Biologie funktioniert, besonders auf molekularer Ebene. Also Zell- und Molekularbiologie.

Was mochten Sie nicht so gerne?Botanik.

Was würden Sie jemandem raten zu bedenken, der sich für dieses Studium entscheidet?Dass es viel Stoff ist und dass Biologie auch Mathe, Chemie und Physik bedeutet.

Sind Sie bei diesem Studiengang geblieben oder haben Sie sich noch einmal umentschieden?Ich habe mich nicht umentschieden, weil es das richtige Fach war und mich voll ausgelastet hat.

Als was arbeiten Sie heute?Als Wissenschaftlerin und Koordinatorin des Zentrums für seltene Erkrankungen in Bonn an der Universitäts-klinik.

Was mögen Sie an Ihrer heutigen Tätigkeit beson-ders gerne?Mir gefällt nichts anderes besser, denn mein Job füllt mich aus, weil ich viel mit Menschen zu tun habe und mit meinem Team oft helfen kann.

Der wissenschaftliche Aspekt befriedigt meine Neugier und den Wunsch, etwas zu tun, das ein Problem löst und vielleicht sogar irgendwann medizinisch wertvoll sein kann.

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Die Summe der NaturwissenschaftenBiologie ist ein anspruchsvolles Studium

Auf Platz 7 der beliebtesten Studienfächer in Deutschland steht bei weiblichen Studienanfän-gern Biologie. Aber was genau verbirgt sich ei-gentlich hinter diesem Studiengang? Was muss man können und was kann man hinterher damit anfangen? Fragen, die Dr. Christiane Stieber für den visigator beantwortet. Die Wissenschaftlerin hat Biologie auf Diplom studiert und lebt in Bonn.

visigator: War dieser Studiengang Ihre erste Wahl?Dr. Christiane Stieber: Ja.

Warum haben Sie sich für diesen Studiengang ent-schieden?Weil das Studium ein sehr breites Wissensspektrum umfasst (Mathe, Chemie, Physik) und diese „Neben-fächer“ miteinander und der Biologie verbindet und Zusammenhänge schafft und aufzeigt.

Hatten Sie Hilfe bei der Entscheidung?Nein, aber Unterstützung durch meine Eltern.

Wussten Sie zu Beginn Ihres Studiums schon, wel-che beruflichen Möglichkeiten sich daraus erge-ben würden?Nein, das war mir aber auch nicht wichtig, ich wollte etwas machen, das mir Spaß macht, denn dann ist man auch gut und bekommt einen Job!

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Männer: WirtschaftsingenieurwesenDie Wirtschaftsingenieure von Platz 6 sind Zahlenjong-leure zwischen Technik und Wirtschaft. Dieser Studi-engang, der neben vielfältigen Einsatzmöglichkeiten den Absolventen hervorragende Zukunftsaussichten verspricht, werden Technik und Betriebswirtschafts-lehre zusammengeführt. Ausbildungsinhalte können unter anderem „Marketing und Technischer Vertrieb“, „Materialwirtschaft und Technischer Einkauf“, „Consul-ting“, „Finanz- und Rechnungswesen“, „Qualitätswe-sen“ und vieles andere mehr sein. Es handelt sich also um interdisziplinäre Aufgaben zwischen Technik und Wirtschaft.

Mitbringen sollten Bewerber vor allem ein großes Inte-resse an Technik und Zahlen sowie organisatorisches Geschick. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss können Wirtschaftsingenieure sich etwa in Führungspositio-nen, zum Beispiel als Projektmanager oder Produkti-onsleiter beweisen. Auch im Marketing, Controlling, in der Logistik und im Vertrieb können Wirtschaftsingeni-eure arbeiten.

Frauen: AnglistikSprach- und Geisteswissenschaften sind ja zahlentech-nisch betrachtet ohnehin so ein Frauending. Anglistik ist die Wissenschaft von Englischen Sprachen, Lite-raturen und Kulturen. Auch hier gilt wieder, dass als Abschluss sowohl der Bachelor als auch das Lehramt infrage kommen.

Wer England oder Amerikafan ist, sich gerne mit Büchern und Sprachwissenschaft beschäftigt, ist hier gut aufgehoben. Je nach Neigung und Nebenfächern finden sich Arbeitsplätze später in der Journalistik, im Eventmanagement oder in der Erwachsenenbildung. Übrigens gehören hier Auslandsaufenthalte zum Pflichtprogramm!

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Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland

Männer: RechtswissenschaftenJura! Ebenfalls ein sehr beliebter Studiengang bei Männern. Im Gegensatz zu den USA, wo jede Menge Witze über Anwälte im Umlauf sind, genießen Anwälte in Deutschland ein hohes Ansehen und verdienen meis-tens nach einer Weile ziemlich gut.

Aber Achtung: Auch dieses Studienfach ist, wie Medi-zin, zulassungsbeschränkt, und man sollte einen wirk-lich guten Abischnitt haben, um an seiner Wunschuni genommen zu werden. Oder sich am besten schonmal mit dem Gedanken anfreunden, seinen Wunschberuf in einer anderen Stadt zu studieren.

Frauen: PädagogikLehrersein im Reinformat: Wer Pädagogik studiert, wird Erziehungs- und Bildungswissenschaftler. Wie vermittle ich Kindern Wissen? Wie bringe ich Erwachsenen etwas bei? Wie tue ich dies so, dass das Wissen langfristig erhalten bleibt? Wie lernen Menschen am besten?

Bei diesem Studium erfährt man alles über Didaktik, Er-ziehung, Kommunikation und Bildung. Beschäftigt wird man im Anschluss idealerweise in Kindergärten- und Heimen oder in der Erwachsenenbildung, man findet Arbeit in der Familienberatung oder in Justizvollzugsan-stalten.

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Männer: InformatikJungs und Computer – eine Liebe, die meist schon in der Kindheit oder frühen Jugend ihren Anfang findet. Die logische Konsequenz: Ein Studium, in dem man alles lernt, was mit diesem besten Freund zu tun hat. Pro-grammieren, analysieren, evaluieren – die Informatik ist technisch und logisch, spannend und vielfältig.

Und: die Jobaussichten sind großartig!

Frauen: MedizinEgal, ob Dr. Quinn oder Dr. Hope – Frauen gaben und geben schon immer ein gutes Bild ab im weißen Kittel. Aber: Ein Medizinstudium erfordert extrem viel Diszi-plin. Und man muss auch abkönnen, tote Menschen anzufassen – das gehört zur Ausbildung einfach dazu.

Die Belohnung: Man/frau kann Menschen helfen. Und dafür lohnt sich die Anstrengung doch.

Männer: ElektrotechnikWenn man rein nach Zahlen geht, dann ist Elektrotech-nik wirklich ein absolut männliches Fach. Studentinnen findet man hier selten. Aber: jede Menge Technikbe-geisterte, die sich als gefragt Fachkräfte spezialisieren.

Schnell eine Anstellung findet man nach dem erfolg-reich abgeschlossenen Studium wahrscheinlich bei Energieversorgern, Telekommunikationsanbietern, in der Luft- und Raumfahrttechnik oder in der Automobil-industrie. Wer sich für diesen Studiengang interessiert, der sollte gut in Mathematik und Physik sein und sich für Technik (logisch!) und Experimente begeistern können.

Frauen: RechtswissenschaftenJura ist auch bei Frauen äußerst beliebt! Die Älteren kennen vielleicht noch Ally McBeal, aber auch, wer die-se Fernsehserie nicht gesehen hat – wer Köpfchen hat und fleißig ist, für den birgt die Anwaltskarriere jede Menge Erfolg und Ansehen!

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visigator-Special

Die 10 beliebtesten Studiengänge in Deutschland

Männer: MaschinenbauEiner der beliebtesten Studiengänge von Männern ist ausgerechnet einer, der ganz schön anspruchsvoll ist. Aber wer mit Kreativität, technischem Grundverständ-nis, Mathematik-, Physik- sowie Englischkenntnissen ausgestattet ist, der nimmt die Herausforderung gerne an. Immerhin ist man nach seinem erfolgreichen Ab-schluss auch extrem gefragt auf dem Arbeitsmarkt.

Studienziele sind das Erlernen der Funktionsweise von Maschinen und technischen Anlagen, das Kennenler-nen verschiedener Verfahren und Einsatzbereiche das Bauen erster kleinerer Maschinen.

Frauen: GermanistikWährend bei den Männern ein Studiengang mit der Aussicht auf ein gutes Gehalt auf Platz 2 steht, ist es bei den Frauen die Germanistik, die gemeinhin als eher brotlose Kunst gilt. Trotzdem entscheiden sich jedes Jahr wieder Tausende und Tausende für diesen Studiengang.

Schön ist er ja: Die Schönheit der Sprache wird in allen ihren Facetten beleuchtet – je nach Uni kann man sich für verschiedene Schwerpunkte entscheiden, unter denen man das Deutsche betrachtet, darunter Sprach-wissenschaft für die Logiker, Literaturwissenschaft (neuere oder ältere) oder Kinder- und Jugendlitera-turwissenschaft. Nicht nur als Journalist, Lehrer oder Lektor findet man später eine Anstellung – aber ein bisschen kreativ werden sollte man bei der Jobsuche schon.

Männer und Frauen: BetriebswirtschaftslehreLetzten Endes finden Männer und Frauen dann doch noch aus Vernunftsgründen zusammen: Auf Platz 1 steht unangefochten BWL, diese drei kleinen Buchsta-ben, die so ziemlich alle grundlegenden Theorien der Wirtschaft zusammenführen und nützliche Kenntnisse vermitteln, egal, ob man später einmal einen eigenen Betrieb führen möchte oder sich sonstwo in der Wirt-schaft betätigen will.

Rechnungswesen, Finanzierung und Personalmanage-ment sind einige der Kernthemen, denen sich ange-hende Betriebswirtschaftler in aller Ausführlichkeit widmen. Praxisphasen schulen darin, unternehmeri-sche Probleme zu erkennen, sie zu analysieren und Lösungen für sie zu finden.

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Was haben Sie in Ihrem Studium gelernt?Selbstständiges Arbeiten, strukturiertes, analyti-sches und transferorientiertes Denken, Teamarbeit als Softskills. In meinem Schwerpunkt in Frankreich neben den BWL-Grundlagen auch noch Verhandlungstechnik, Existenzgründung und internationale Handelspolitik.

Was hat Ihnen dabei am meisten Spaß gemacht?Analytische Fächer mit Fallbeispielen, z. B. Strategie und deren Instrumente auch anzuwenden.

Was mochten Sie nicht so gerne?Stupides Auswendiglernen, wie beispielsweise für Steuerrecht.

Was würden Sie jemandem raten zu bedenken, der sich für dieses Studium entscheidet?Dass ein Studienabschluss keine Arbeitsplatzgarantie (mehr) ist, sondern dass man sich immer von den ande-ren Mitbewerbern unterscheiden muss.

Als was arbeiten Sie heute?Heute arbeite ich in der Brillenglasindustrie und bin die Schnittstelle für unsere französische Niederlassung.

Was mögen Sie an Ihrer heutigen Tätigkeit beson-ders gerne?Ich mag vor allem den projektartigen Teil der Arbeit und die Tatsache, dass ich mit allen Bereichen im Unterneh-men in Berührung komme, das macht die Arbeit immer wieder vielseitig und spannend.

Haben Sie einen Traumberuf, zu dem Sie (noch) nicht gekommen sind?Einen Traumberuf… kann ich so nicht sagen. Aber wenn ich nur zum Spaß arbeiten würde, könnte ich mir etwas Kreatives gut vorstellen.

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National? International!Von der Bank an die Hochschule

Céline Pierpaoli hat sowohl einen der beliebtesten Aus-bildungsberufe als auch einen der Top Ten-Studiengänge erfolgreich abge-schlossen – nach ih-rer Lehre zur Bank-kauffrau entschloss sie sich zu einem BWL-Studium. In ihrer heutigen Tä-tigkeit kann die 34-Jährige neben

ihren betriebswirtschaftlichen Kenntnissen vor al-lem auch ihre Sprachbegabung einsetzen.

visigator: Was haben Sie studiert?Céline Pierpaoli: Ich habe International Business studiert, das ist ein BWL-Studiengang mit Schwerpunkt Außenhandel und einem Auslandsjahr; an der Partner-uni wird auch die Diplomarbeit geschrieben. Ich habe mit einem Doppeldiplom abgeschlossen, von der deut-schen und der ausländischen Fachhochschule.

War dieser Studiengang Ihre erste Wahl?Ja.

Warum haben Sie sich für diesen Studiengang ent-schieden?Weil mir das Auslandsjahr und der Schwerpunkt wichtig waren.

Hatten Sie Hilfe bei der Entscheidung?Im Prinzip nicht… Aber ich habe vorher eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht. In der Abteilung, in der ich gern im Anschluss gearbeitet hätte (Firmenkredite West- und Südeuropa), wurde mir deutlich gemacht, dass ich ohne Studium dort nicht angenommen würde.

Wussten Sie zu Beginn Ihres Studiums schon, wel-che beruflichen Möglichkeiten sich daraus erge-ben würden?Ich wusste zumindest, dass meine Berufschancen grö-ßer und breiter gefächert sein würden.

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visigator-Special

Herausforderungen bringen einen weiterMit BWL zum Traumjob

BWL ist sowohl bei Jungen als auch bei Mäd-chen das beliebteste Fach, wenn’s ans Studie-ren geht. BWL – drei magische Buchstaben, die für den simplen Begriff „Betriebswirtschafts-lehre“ stehen. Mittlerweile gibt es ziemlich viele wirtschaftswissenschaftliche Studien-gänge – Wirtschaftsinformatik, Wirtschafts-wissenschaften oder Wirtschaftsrecht, um nur einige von ihnen zu nennen – der Ursprung war aber schon immer die BWL. Tatsächlich hat BWL einen entscheidenden Vorteil gegen-über anderen Fächern: Was man lernt, ist sehr

grundlegend. Hat man den Abschluss in der Tasche, stehen einem Wege in praktisch jede Branche und jede Unternehmensgröße offen. Dr. Thorben Beh-rens, 33 Jahre alt, hat ebenfalls so begonnen.

visigator: Welches Fach haben Sie studiert und wie lautet Ihr Abschluss?Dr. Thorben Behrens: Ich bin Diplom-Kaufmann – stu-diert habe ich BWL an der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel.

War dieser Studiengang Ihre erste Wahl?Ja!

Weshalb haben Sie sich gerade für BWL entschieden?Tatsächlich war wohl die Universität selbst ausschlag-gebend – ich habe sie mir angeschaut und war spontan begeistert. Zum damaligen Zeitpunkt wurde dort aus-schließlich BWL angeboten, also war die Wahl klar.

Hatten Sie Hilfe bei Ihrer Entscheidung?Sicher habe ich mit dem einen oder anderen über meine Überlegungen geredet – ich hatte neben BWL auch Jura in Betracht gezogen – aber letzen Endes habe ich die Entscheidung allein getroffen.

Wussten Sie schon zu Beginn Ihres Studiums, was für berufliche Möglichkeiten sich daraus ergeben könnten?Naja – ich war noch sehr jung, als ich mit dem Studium begonnen habe. Daher hatte ich eher sehr allgemein gehaltene Vorstellungen darüber, dass ich später einmal im wirtschaftlichen Umfeld aktiv werden wollen würde. Aber einen genauen Beruf hatte ich damals noch nicht vor Augen.

Was haben Sie aus Ihrem Studium, kurz zusam-mengefasst, mitgenommen?Das Studium hat mir eine Kombination aus fachlichen Grundlagen, bestimmten Denkstrukturen und sozialen Fähigkeiten vermittelt. Ich habe viel darüber gelernt, wie man an Situationen im Beruf und auch sonst im Leben herangeht und sich angemessen verhält.

Was hat Ihnen im Studium am meisten bedeutet?Ganz klar: das Gemeinschaftsgefühl. Das Studium war hart, aber wir haben zusammen gearbeitet. Das war eine sehr schöne Erfahrung. Da wurde ein Zusammen-halt aufgebaut, den wir bis heute so empfinden. Wenn ich in eine Stadt komme, schaue ich oft, wer von meinen ehemaligen Mitstudierenden ist da? Es wurde eine ge-meinsame Basis geschaffen, die auch noch nach Jahren so existiert. Als ich beispielsweise in Sydney war, habe ich mich mit einem Studienfreund getroffen. Den hatte ich zehn Jahre lang nicht gesehen, aber als wir mitein-ander sprachen, war es, als wäre unser letztes Treffen gestern gewesen.

Gab es auch etwas, das Sie nicht so gerne mochten?Nicht so gerne – diese Frage beantworte ich heute anders, als ich es damals getan hätte. Das Studium war, wie oben erwähnt, wirklich hart und es war wohl der Druck, der die größte Herausforderung dargestellt hat. Dennoch ist es eben diese Schule, die einen zu dem macht, der oder die man heute ist. Und diese manch-mal schwierigen Zeiten führen ja am Ende auch zu dem Ergebnis, das man haben möchte. Herausforderungen bringen einen weiter.

Was würden Sie jemandem raten, der sich für die-sen Studiengang entscheidet?Wenn man seine Ausbildung plant, geht es eigentlich um Grundsatzfragen. Die gelten aber für alle Studien-gänge und alle Ausbildungen. Ich denke, bevor man sich entscheidet, sollte man sich selbst fragen, was ich mir von meinem späteren Leben erwarte: Welches Lebens-modell strebe ich an: Wie wichtig ist mir eine hohe Jobsicherheit? Möchte ich sicher sein können zu wissen, was morgen, übermorgen oder in einem Jahr sein wird? Wo will ich sozial stehen, wo finanziell? Die Berufswahl hat entscheidenden Einfluss auf das Lebensmodell. Ich muss mich also fragen: Führt mich das Studium, die Ausbildung dorthin, wohin ich möchte?

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viel reisen muss. Aber auch das passt zu meinem Studi-um – ich war schon als Student für jeweils ein Auslands-semester in Südafrika und in Indien.

Was mögen Sie an Ihrer derzeitigen Tätigkeit be-sonders gerne?Ich habe jeden Tag extrem spannende Fragestellungen zu beantworten. Wir lösen Probleme im globalen Kon-text, und so gestaltet sich jeder Tag anders, jeder Tag neu. Ich liebe diese Kombination aus sehr spannenden Herausforderungen und der Freiheit, die ich bei der Ar-beit genieße. Wie oder wo ich meine Aufgaben erledige, ist mir vollkommen freigestellt. Meine Wohnung ist derzeit in New York, aber ich habe im letzten Jahr auch viel Zeit in Europa, Australien, Afrika und Südamerika verbracht.

Und gibt es vielleicht trotzdem noch einen anderen Beruf, von dem Sie träumen?Nein – ich finde das, was ich gerade mache, total super!

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Haben Sie nach Ihrem Studium noch einen weiteren Bildungsweg eingeschlagen?Ja, nachdem ich mein Studium erfolgreich abgeschlos-sen hatte, habe ich in St. Gallen promoviert.

Warum haben Sie sich dazu entschieden?Ich war nach dem Abschluss noch relativ jung, und ich habe gegen Ende des Studiums bemerkt, dass dieses Studium kompakt strukturiert und sehr fokussiert ge-wesen ist. Was mir noch fehlte, war, mich mit Themen, die mich interessieren, auf eine komplexere und wissen-schaftlich tiefergehende Weise zu beschäftigen. Es ging mir auch darum, mich in einem neuen Umfeld auf hohem wissenschaftlichem Niveau zu beweisen, da bot sich die Doktorarbeit an.

Als was arbeiten Sie heute?Ich arbeite an der Fusion und Integration von zwei füh-renden Medienunternehmen mit gemeinsam rund drei Milliarden Euro Umsatz. Das bringt es mit sich, dass ich

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Hessens Beste

Die Persönlichkeit der SprachenFranca-Marie Schneider hat einen zweiten Preis beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen gewonnen

Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen unterstützt junge Leute darin, Fremdsprachen zu lernen und andere Länder und Kulturen zu entdecken. Beim Sprachenturnier mussten die Jugendlichen Aufga-ben bearbeiten, die mehr als nur Grammatik- und Vokabelwissen erfordern. Die Leistungen der Teil-nehmer wurden von einer Jury mit Sprachexperten aus ganz Deutschland bewertet. Eine der Finalistin-nen und stolze Gewinnerin eines zweiten Preises war die Frankfurter Schülerin Franca-Marie Schnei-der, die die 10. Klasse der gymnasialen Oberstufe der Internatsschule Schloss Hansenberg besucht.

visigator: Welche Sprachen sprichst Du und wo hast Du sie gelernt?Franca-Marie Schneider: Ich spreche Deutsch, Englisch, Französisch und ein bisschen Spanisch. Außer meiner Muttersprache Deutsch habe ich alle diese Sprachen in der Schule gelernt.

Welches ist Deine Lieblingssprache und wieso?Meine Lieblingssprache ist Französisch, weil ich die Grammatik faszinierend finde, und sehr gerne Franzö-sisch spreche. Dies liegt nicht nur an der Aussprache, sondern auch an der Sprache selbst, ihrer Eigenart und ihrer Persönlichkeit (wenn eine Sprache eine Persönlich-keit hat!).

Wenn Du eine Sprache lernst, was fällt Dir leichter – die Grammatik zu lernen oder die Vokabeln?Eher die Vokabeln – es fällt mir generell relativ leicht, Vokabeln zu lernen. Ich muss sie mir (vor allem in Fran-zösisch) oft nur einmal anschauen und kann sie dann. Ich verbinde auch bestimmte Vokabeln mit bestimmten Texten oder Lehrern, denn so fällt es mir leichter, mich an sie zu erinnern. Allerdings finde ich in jedem Fall die Grammatik deutlich spannender, denn diese war auch ein Hauptgrund für meine Faszination für Französisch. Ich beschäftige mich einfach so gern mit der Grammatik, weil sie so schön logisch ist. Deshalb liebe ich auch die Mathematik.

Weswegen magst Du gerade Sprachen so gern?Ich glaube, ich finde Sprachen im Allgemeinen faszinie-rend, weil sich im Prozess des Lernens etwas entwi-ckelt, ein Sprachgefühl. Beim Lernen von Französisch beispielsweise muss ich nicht jedes Wort mit Artikel auswendig lernen. Nach einer Weile entwickele ich ein Gefühl dafür, ich weiß intuitiv, ob das Wort männlich oder weiblich ist. Woher weiß ich so etwas? Ich habe das Wort noch nie zuvor gehört und es gibt auch kein logisches Muster, welches ich erklären könnte. Trotz-dem passiert etwas in mir, ich entwickele ein Gefühl für die Sprache. Das finde ich super spannend!

Wie bist Du auf die Idee gekommen, am Bundes-wettbewerb Fremdsprachen teilzunehmen?Meine neue Französischlehrerin wollte eigentlich, dass die ganze Klasse an dem Wettbewerb teilnimmt, aber daraus wurde nichts. Also fragte sie mich, ob ich nicht Lust hätte, in der Kategorie SOLO 8/9 teilzunehmen. In der Beschreibung hieß es, man brauche Spaß an gram-matikalischen Fragen und Vokabeln. Also sagte ich mir, warum nicht?

Wie lauteten die Aufgaben, die Dir gestellt wurden?Der Wettbewerb bestand im Prinzip aus drei Teilen: der Heimarbeit, dem Klausurentag und dem Sprachentur-nier. Für die Heimarbeit musste ich einen fertigen Text auf einen Tonträger sprechen und einen ein- bis zweimi-nütigen frei gesprochenen Kommentar dazu abgeben.Anschließend wurde ich zum Klausurentag eingeladen. Dort erwartete mich zunächst eine kreative Schreib-aufgabe. Anschließend musste ich Wörter vervollständi-gen, Kreuzworträtsel – die ich übrigens sehr gerne mag

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Hessens Beste

– lösen und Überschriften für Textabschnitte finden. Der letzte Teil bestand aus einer Hörverständnisaufga-be. Ich hörte eine Geschichte und musste Fragen dazu beantworten. Nach einigen Wochen erhielt ich dann endlich die Ergebnisse: Ich hatte einen ersten Platz von Hessen gemacht und mich mit meiner Punktzahl für das bundesweite Sprachenturnier in Bad Wildbad qualifi-ziert. Ich freute mich riesig, denn ich hatte mich nicht wirklich auf den Wettbewerb vorbereitet, im Gegenteil, es war das erste Mal in meiner Schulzeit, dass ich zu einer Klausur ging ohne intensive Vorbereitung und mir vorher sagte, „Gib Dein Bestes und schau einfach mal, was rauskommt!“.

Bei so einem Wettbewerb ist es anders als für eine Klausur in der Schule, bei der nur bestimmte Dinge abgefragt werden. Für diesen Wettbewerb muss man die Sprache eben relativ gut beherrschen. Im September fand dann das Sprachenturnier in Bad Wildbad statt, wozu die besten 70 Teilnehmer aus ganz Deutschland eingeladen waren.

Die dort gestellten Aufgaben waren um einiges komple-xer, als ich es erwartet hatte. Um nur ein paar zu nen-nen: Kreieren eines fünfminütigen Theaterstücks in vier verschiedenen Sprachen, Vorbereiten eines Vortrags auf Französisch über Bad Wildbad, Lösen einer Linguis-tikaufgabe in einer Sprache namens Kanguanisch (oder so ähnlich, es ist die Sprache eines brasilianischen Urvolks!) usw. Es hörte gar nicht mehr auf! Die drei Tage waren auf jeden Fall eines, nämlich nicht langweilig!

Warst Du aufgeregt?Natürlich war ich aufgeregt, insbesondere vor den zwei mündlichen Vorträgen auf Englisch und auf Französisch, denn ich mag das Gefühl nicht, ein Referat vor Personen zu halten, die nichts anderes im Sinn haben, als auf mei-ne Fehler zu achten! Aber während der Vorträge legte sich die Aufregung. Nur das Gefühl davor ist wirklich nicht angenehm!

Wie liefen die Prüfungen ab, wie waren die Prüfer?Die mündlichen Prüfungen waren eigentlich alle relativ entspannt. Alle Prüfer waren sehr nett, hilfsbereit und nicht verärgert, wenn einem ein Wort nicht einfiel.Eine Sache ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Nach der englischen Prüfung (Englisch war ja meine

Zweitsprache) ist der Prüfer noch einmal zu mir gekom-men und hat mich sehr für meine Englischkenntnisse gelobt. Das hat mich richtig stolz gemacht, weil ich gemerkt habe, hier sind Leute, die mein Talent wert-schätzen und mir auch gerne zuhören!

Wie war die Stimmung unter den Teilnehmern, kanntet Ihr Euch zum Teil schon vorher?Persönlich kannte ich noch keinen, aber alle Teilneh-mer waren supernett! Ich war beeindruckt, wie schnell man sich in die Gruppe integrieren konnte, es war eine wirklich ungewöhnliche Stimmung! Egal ob Junge oder Mädchen, ob 8. oder 9. Klasse, mit allen konnte man super reden. Dies wird auch meine beste Erinnerung an das Sprachenturnier sein: Nicht die Aufgaben oder die Erfahrungen, sondern die Tatsache, dass es in ganz Deutschland viele nette junge Leute gibt, die sich für ähnliche Sachen wie ich interessieren. Faszinierend! Von Konkurrenz war wirklich überhaupt nichts zu spüren. Wir arbeiteten viel zusammen (das mussten wir auch!) und lernten uns so gut kennen. Selbst bei der Preisver-leihung hat jeder jedem gratuliert, es gab keinen Neid!

War es schwer, die Teilnahme am Wettbewerb zeitlich mit der Schule zu vereinbaren oder hat die Schule Dich da unterstützt?Das Internat hat mich für das Sprachenturnier beurlaubt und es war für mich auch nicht sonderlich schwer, den verpassten Stoff nachzuholen. Meine Mitschüler halfen mir da und ich hatte so keine größeren Probleme.

Welche Sprache(n) würdest Du gerne noch lernen?Ich habe jetzt keine bevorzugte Sprache, die ich unbedingt lernen möchte. Aber ich würde gerne Latein lernen, weil ich glaube, dass man damit viele Sprachen verbinden kann und auch weitere leichter dazu lernen kann. Des Weiteren liebe ich ja Grammatik und Latein hat grammatikalisch eine ganze Menge zu bieten.

Allerdings hat es sich in meiner bisherigen Schullauf-bahn nicht ergeben, sodass ich jetzt vorerst nicht Latein lernen kann. Aber ich werde es sicherlich nicht aufge-ben! Außerdem interessiere ich mich für Esperanto. Dies war ja ein Versuch, eine einheitliche Sprache für die Welt zu kreieren. Leider ist dies ja gescheitert, aber ich fände es interessant zu erfahren, wie man eine solche Sprache schaffen kann!

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Los gegangen ist es mit Krach, sagt Max-Lukas Hundelshausen. Vom großmütterlichen Topf-set bis zum eigenen Schlagzeug reichte die erste Etappe des heute 22-jährigen Komponisten. Mit sechs schrieb er erste eigene Melodien und hör-te seither nicht mehr auf, Musik zu machen. Sein Deutschlandstipendium brachte den angehenden Detmolder Tonmeister mit dem Musikinstrumente-Hersteller Yamaha zusammen. Entstanden ist eine interessante Forschungsidee. Ein Gespräch mit ei-nem, der für die Musik lebt.

Herr Hundelshausen, Sie studieren Musikübertra-gung mit Hauptfach Komposition am Erich-Thien-haus-Institut der Hochschule für Musik in Detmold, waren Jungstudent am Detmolder Hochbegabten-zentrum, haben mehrmals den Bundeswettbewerb Komposition gewonnen, waren als Musikclipregis-seur erfolgreich und sind als Sounddesigner aktiv. Wie sah Ihr Weg zur Musik aus?Forsch! (lacht) Am Anfang war es der Rhythmus, das Trommeln. Da musste das Topfset meiner Großmutter herhalten. Ich fand das wunderbar, sie hielt es vermut-lich eher für Krach. Mit vier Jahren hatte ich das erste Mal Schlagzeugunterricht. Allerdings gab mein Lehrer schon nach wenigen Stunden vollkommen entnervt auf, weil ich jedes Mal, ohne auf ihn zu hören, darauf los getrommelt habe.

Trotzdem hat er meinen Eltern dringend geraten, ein Schlagzeug für mich anzuschaffen. Das war mein Glück. So konnte ich als Autodidakt früh meine ersten Schritte

auf mich gestellt unternehmen, ohne jemanden nachah-men zu müssen.

Sie haben dann vom Schlagzeug zum Komponie-ren gewechselt?Das hat sich eigentlich parallel entwickelt. Mein Vater brachte eines Tages einen Computer mit nach Hause. Damit konnte man aus Musikbausteinen Songs zusam-menstellen. Von da an habe ich fast nichts anderes mehr gemacht. Die fertigen Musikbausteine fand ich aber ziemlich schnell öde. Ich habe dann das Notenle-sen gelernt und eigene Musikbausteine entwickelt, da war ich elf. Eine neue Welt tat sich auf!

Sie schreiben Musik für Theater, Film und Orches-ter, darunter so renommierte Formationen wie das Berlin Philharmonic Wind Quintett Berlin oder die Rheinische Philharmonie Koblenz. Demnächst spielt das Ensemble Modern eine Ihrer Kompositi-onen ein. Und Sie erhalten das Deutschlandstipen-dium. Was bedeutet Spitzenleistung für Sie?Spitzenleistung bedeutet für mich, dass man immer das Beste aus sich und der Situation herausholt. Ich habe sogar immer das Gefühl, noch mehr machen zu wollen, als ich zeitlich schaffen kann. Ich vertraue darauf, dass die Ideen kommen und dass ich gute Arbeit leiste, selbst unter größtem Zeitdruck.

Wie meistern Sie den Zeitdruck? Was muss jemand mitbringen, um als Kreativer Spitzenleistung zu bringen?Eine Grundvoraussetzung ist auf jeden Fall Disziplin. Egal, wie kreativ oder talentiert man ist, ohne Diszi-plin wird man nicht in der Lage sein, Spitzenleistung pünktlich abzuliefern. Ich weiß, wie schwer das ist, eigentlich bin ich gern chaotisch. Aber ich habe gelernt, mir Zeitpläne zu machen und versuche, mein Handeln zu strukturieren.

Ich denke dann an meine instrumentalen Musikerkolle-gen, die täglich sechs bis acht Stunden an ihrem Instru-ment üben. Das macht denen sicher auch nicht immer Spaß. Ich weiß einfach: Ohne täglich in meinem Genre zu arbeiten, ist der Tag für mich verloren. Und dann ist es vor allem die Leidenschaft. Die ist wichtig, sonst hält man nicht durch.

Hessens Beste

Komponieren zwischen Himmel und ErdeEin Gespräch mit dem Deutschlandstipendiaten Max-Lukas Hundelshausen

Deutschlandstipendiat

Max-Lukas Hundelshausen

Foto: Dirk Schelpmeier

© 2014

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und sie mit Musik bewegen zu können. Ganz direkt und ohne viel Brimborium.

Zur PersonMax-Lukas Hundelshausen wurde 1991 im hessischen Korbach geboren. Als Vierjähriger wollte er Schlag-zeuger werden. Es ist immer noch sein Lieblingsins-trument. Seit er mit sechs erste eigene Musikstücke am Computer entwickelte, weiß er, dass er außerdem Komponist sein will. Zwischen seinem 16. und 19. Lebensjahr war er Jungstudent am Detmolder Hochbe-gabtenzentrum der Hochschule für Musik Detmold mit u. a. den Fächern Komposition, Schlagzeug und Klavier. Seit dem Wintersemester 2011 studiert er am Erich-Thienhaus-Institut der Hochschule Detmold Musik-übertragung mit dem Hauptfach Komposition und dem Nebenfach Klavier.

Hundelshausen gewann zahlreiche künstlerische Wettbewerbe, unter anderem zwölfmal im Wettbewerb „Jugend komponiert NRW“. Der angehende Detmolder Tonmeister ist außerdem zweimaliger Preisträger des Wettbewerbs „Treffen junge Musik-Szene“ der Berliner Festspiele und fünffacher Preisträger des Bundeswett-bewerbs Komposition. Der begabte Kreative begeistert sich für experimentelle Musik und ist auch als Sound-designer aktiv. Seit dem Wintersemester 2012 ist er Deutschlandstipendiat.

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Hessens Beste

Das Deutschlandstipendium wird dafür gelobt, dass sich Netzwerke bilden, die einem neben der finanziellen Unterstützung auch neue Impulse ge-ben. Wie erleben Sie das?In erster Linie bedeutet das Deutschlandstipendium für mich große Anerkennung. Das ist ein ungemeiner An-sporn, und die finanzielle Förderung ist natürlich eine riesige Erleichterung. Aber der Austausch im Netzwerk ist ein ganz besonderer Aspekt: Ich komme in Kontakt mit Menschen, die etwas komplett anderes studieren, das wäre ohne das Stipendium nicht möglich.

Es gibt selbst organisierte Stammtische, und der Studienfonds Ostwestfalen-Lippe, der das Deutsch-landstipendium hier koordiniert, bietet Workshops und Seminare an. So habe ich zum Beispiel auch interes-sante Einblicke in Firmen aus der Region gekriegt. Ich wusste nicht, wie viele mittelständische Unternehmen hier sitzen und wie groß die teilweise sind. Ganz toll ist auch der Kontakt zu meinem Förderer Yamaha.

Der Instrumentenhersteller?Ja, das ist wirklich eine verrückte Geschichte: Ich habe ein Faible für Mischpulte, Synthesizer und Verstärker. Besonders spannend finde ich aber Apparate wie das selbstspielende Klavier. Im Herbst 2012 durfte ich ein Stück für so ein „herrenloses“ Instrument schreiben, im Auftrag der Münchner Gesellschaft für neue Musik e. V. Es kam schließlich im Deutschen Museum in München durch ein Yamaha Disklavier zur Uraufführung.

Es klang faszinierend, gar nicht so robotisch, und ich dachte sofort: Da ist noch so viel mehr möglich zwischen Himmel und Erde! Das brachte mich auf die Idee, der Yamaha Music GmbH ein Forschungsprojekt zu einem selbstspielenden Klavier vorzuschlagen, das Musikstücke selbst interpretiert. Mein Vorschlag wurde sehr positiv aufgenommen. Ich bin gespannt.

Wir auch! Eine letzte Frage: Sie lieben es, Ihre eige-nen Stücke zu erfinden. Aber wenn Sie jetzt einen Wunsch frei hätten: Welche Filmmusik hätten Sie gerne komponiert?Da denke ich sofort an Psycho. Die ist so einprägsam mit einfachen Mitteln, dieses Geräusch, an das sich alle erinnern, das ist großartig. Aber ganz ehrlich: Mich interessiert besonders, mit Menschen zu interagieren

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Tue Gutes und rede darüberWerde Teil des Roots & Shoots-Projektes!

Do it

Schonmal was von Jane Goodall gehört? Nein? Dann wird es Zeit: Die 1943 geborene Wissen-schaftlerin hat die wich-tigsten Entdeckungen gemacht, die uns heute über Schimpansen be-kannt sind. Und das, ob-wohl sie nicht einmal stu-diert hat. Nachdem sie als Sekretärin und Kell-

nerin gearbeitet hat, bekam sie die Chance, zu for-schen – und entdeckte so grundlegende Eigenarten der Schimpansen, wie etwa, dass sie genau wie wir Werkzeuge benutzen. Oder dass sie gemeinschaft-lich Jagd auf andere Affengruppen machen. Auch das macht sie uns Menschen sehr ähnlich.

Aber Jane Goodalls Arbeit zog immer weitere Kreise – und heute ist sie unter anderem Friedensbotschafterin der UNO und setzt sich mit ihrem Jane Goodall Institute weltweit für Natur- und Umweltschutz, ökologisch verträglichen Tourismus und die Abschaffung von Tiersuchen ein. Die heute 80-Jährige ist eine beein-druckende Persönlichkeit – und wurde doch ihrerseits beeindruckt von einer Gruppe von zwölf Jugendlichen, die 1991 zu ihr nach Dar es Salaam in Tansania kamen und ihr von Problemen berichteten, die ihnen große Sorgen bereiteten. So gründete sie die Nachwuchsor-ganisation „Roots and Shoots“ – was übersetzt soviel wie „Wurzeln und Schößlinge“ bedeutet. Heute hat das Netzwerk für Kinder und Jugendliche, die sich im Natur-, Tier- und Umweltschutz engagieren, mehr als 150.000 Mitglieder in über 130 Ländern. Auch in Deutschland gibt es junge Menschen, die im Projekt mitmachen. Auf www.rootsandshoots.org steht eine Liste all der Projek-te, die von Schülern oder Lehrern initiiert wurden. Das reicht vom Pflanzen eines Baumes im Schulhof über eine Spendenaktion für eine Schule in Ghana bis hin zu einer Selfie-Aktion gegen Rassismus. Auf der Website kann man sein Projekt beschreiben und dafür werben, aber die Seite bietet noch viel mehr, etwa den Blog, in dem Teilnehmer über ihre Erfahrungen mit ihren Projekten schreiben, die Vorstellung der Kampagne des Monats und vor allem: eine Anleitung, wie man ein eige-nes Projekt starten kann.

Schritt 1: Engagiere Dich.Weil man ein Projekt, das Kreise ziehen soll, nur in den seltensten Fällen allein bewältigen kann, solltest Du die Chance nutzen, Deine Familie, Freunde, Klassen-kameraden, Lehrer oder wer Dir sonst noch so einfällt, von der Idee, Teil des Netzwerks von Roots & Shoots zu werden, begeistern. Die Website bietet Dir dafür vor allem Filmmaterial.

Schritt 2: Lerne Deine Umwelt kennenDie Internetseite gibt Dir Material an die Hand, mittels derer Du ein genaues Profil der Gegend, in der Du lebst, erstellen kannst. Da geht es ebenso um die Natur wie um Menschen. Denn wie willst Du das perfekte Projekt finden, wenn Du die Welt vor Deiner Haustür gar nicht kennst?

Schritt 3: Werde aktivJetzt kennst Du die Probleme um Dich herum – gut, fin-de eine Lösung für eines davon! Oder eine Möglichkeit, vielleicht irgendwo eine Kleinigkeit ein wenig zu ver-bessern. Benenne Deine Kampagne, setze Dir ein klares Ziel und verteile Aufgaben, für die jeder zuständig ist.

Schritt 4: Feiere!Ein Schritt, der natürlich erst nach einer gewissen Zeit erfolgen kann – aber wenn Du etwas erreichen konn-test mit Deinem Engagement, dann ist es wichtig, sich diesen Erfolg bewusst zu machen. Dir selbst und auch anderen. Denn Dein positives Handeln kann und soll an-dere dazu ermutigen, auch selbst aktiv zu werden. Auch hierzu findest Du auf der Website hilfreiche Tipps.

Alles in allem kannst Du bei einem solchen Projekt nur gewinnen. Zuallererst verbesserst Du Deine Umwelt – das nützt Dir und anderen. Dann ist soziales und ge-sellschaftliches Engagement in jedem Lebenslauf gern gesehen – und wird Dir bei späteren Bewerbungen um Ausbildungs- und Studienplätze immer einen Pluspunkt geben. Oh, und nicht zuletzt tust Du etwas für Deine Fremdsprachenkenntnisse: Denn www.rootsandshoots.org ist komplett auf Englisch. Aber keine Sorge – die wichtigste Zusammenfassung von Roots & Shoots findest Du auch auf Deutsch unter http://www.janegoo-dall.de/roots-shoots/. Make a difference in your country – join Roots and Shoots today!

Bildquelle:

Robert Ratzer,

Jane Goodall Institut

Deutschland

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als Freiwillige dazu. Ein weiterer, wichtiger Faktor ist die Länge des BFD. Als Regeldauer gilt ein Jahr, eine Verkürzung auf sechs oder eine Verlängerung auf 18 Monate ist aber nach Absprache zum Teil möglich. Die maximale Einsatzzeit ist auf zwei Jahre begrenzt.

Der BFD funktioniert übrigens altersübergreifend: Egal, ob man gerade mit der Schule fertig geworden ist, nach einer Babypause wieder ins Berufsleben einsteigen oder sich als älterer Mensch noch sozial engagieren will: Es gibt wenige Grenzen, aber umso mehr Gründe, die für den BFD sprechen. Denn man sammelt Berufser-fahrung, lernt viele unterschiedliche Menschen kennen, fordert sich selbst heraus und kann einfach viel Neues probieren – aber vor allem anderen helfen.

Alle Informationen rund um den BFD findet man im In-ternet unter www.bundesfreiwilligendienst.de, bei den jeweiligen Einrichtungen oder bei der Informationshot-line des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaft-liche Aufgaben (BAFzA) unter 0221 36730. Zusätzlich sind für das BAFzA in ganz Deutschland Regionalbe-treuer als Außendienstler im Einsatz. Also – einfach nachfragen und bewerben!

In 4 Schritten zum Bundesfreiwilligendienst

1. Auf www.bundesfreiwilligendienst.de in der Börse nach interessanten freien Plätzen suchen, den zuständigen Regionalbetreuer kontaktieren oder bei den Zentralstellen nachfragen. Oder einfach eine interessante Einrichtung ansprechen.

2. In der Einsatzstelle nach den Details des Platzes fragen.

3. Termin für ein Kennenlerngespräch verein-baren.

4. Wenn es passt: Vertrag unterschreiben und Dienst antreten.

Quelle: www.bundesfreiwilligendienst.de

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Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werdenDer Bundesfreiwilligendienst

Nach Schule, Lernen, Abi-turstress und dem Kopf voll viel zu vieler Zahlen, Daten und Fakten möch-te vielleicht der eine oder andere mal etwas ganz anderes tun –

und sozial tätig werden. Egal, ob die Zeit bis zum Studium oder einer Ausbildung überbrückt werden soll, oder ob einfach das Bedürfnis zu helfen da ist: Der Bundesfreiwilligendienst bietet (auch) jungen Menschen nach ihrem Schulabschluss eine Mög-lichkeit, sich für die Gesellschaft zu engagieren. Alle, die die Pflichtschulzeit absolviert haben, kön-nen in verschiedenen Einrichtungen tätig werden.

Doch erst einmal gilt es, das wohl größte Fragezeichen auszuradieren: Bundes“freiwilligen“dienst – bekomme ich dafür Geld? Im Prinzip: nein. Man wird nicht bezahlt – die Tätigkeit ist ehrenamtlich. Die gute Nachricht: Geld gibt’s trotzdem. Denn das, was man monatlich verdient, ist sozusagen ein Art Taschengeld. Das ist von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich hoch, die monatliche Höchstgrenze liegt aber aktuell bei 357 Euro.

Dazu kommen oft kostenlose Arbeitskleidung, Ver-pflegung und Unterkunft, ein verpflichtendes Bild-programm sowie die Übernahme der Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Und wenn man fertig ist, bekommt man auch ein qualifizier-tes Zeugnis mit auf den weiteren Lebensweg.

Weitere Unklarheit: WO kann ich das überhaupt machen? Die Antwort auf diese Frage stellt sich schon viel einfacher dar: eigentlich fast überall. Denn sowohl in kulturellen, als auch in ökologischen und sozialen Bereichen werden Freiwillige gesucht. Ob als Assis-tent für Kultur und Freizeit in einem Goethe-Institut, als Tierpfleger beim Naturschutzbund oder als Helfer für Kinder in Kindergärten – es gibt mehr freie Stellen

Do it

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kulturweit – der Freiwilligendienst des Auswärtigen AmtesKulturübergreifend Engagement zeigen

liegt der persönliche Gewinn der Teilnehmer des Pro-gramms im Gewinn interkultureller Perspektiven, Erfah-rungen und Kompetenzen, die sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland einbringen können.

Das Auswärtige Amt, auf dessen Initiative hin „kultur-weit“ durchgeführt wird, und das das Programm auch finanziert, ist zuständig für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik und die deutsche EU-Politik. Dazu gehört die Pflege und Förderung der auswärtigen Be-ziehungen zu anderen Staaten sowie zu zwischen- und überstaatlichen Organisationen. Wichtiges Element der deutschen Außenpolitik ist die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Zusammen mit seinen Partnerorgani-sationen (darunter der Deutsche Akademische Aus-tauschdienst, das Deutsche Archäologische Institut oder die Zentrale für Auslandsschulwesen) fördert das Auswärtige Amt die Vermittlung deutscher Kultur und Sprache im Ausland und unterstützt den internationalen kulturellen und wissenschaftlichen Austausch. Ziel ist es, ein dauerhaftes Netzwerk an Freunden und Partnern für einen weltumspannenden und interkulturellen Dia-log zu schaffen. Das Auswärtige Amt wird geleitet vom Bundesminister des Auswärtigen.

Alle Informationen zum Programm, zu den Bewer-bungsvoraussetzungen und Partnerporträts stehen im Internet unter www.kulturweit.de. Natürlich kann man auch eine E-Mail schreiben an [email protected]. Zudem gibt es eine Info-Hotline (030 802020-300), die von Montags bis Freitags von 10.00 bis 16.00 Uhr be-setzt ist. Vor kurzem startete die Bewerbungsphase für einen Freiwilligendienst mit „kulturweit“: Bewerbungen werden vom 31. Oktober bis 2. Dezember online unter www.kulturweit.de entgegengenommen.

Andere Länder, andere Sitten stimmt nur bedingt – denn andere Sitten finden sich auch hierzulande: Auslandsschulen, Begegnungsstätten, interkultu-relle Kindergärten: Es gibt eine Vielzahl an Orten, an denen man mit fremden Kulturen in Berührung kommen kann. Auch „kulturweit“, der Freiwilligen-dienst des Auswärtigen Amtes bietet nun bereits seit fünf Jahren diese Option, hier und anderswo.

„kulturweit“ ist für junge Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren gedacht, die sich in der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik engagieren möchten. Die Möglichkeit dazu finden sie durch eine Tätigkeit an Goethe-Instituten im Ausland, an deutschen Auslands-schulen und anderen Einsatzstellen. So werden Begeg-nungen geschaffen mit neuen Kulturen und Menschen. Der „kulturweit“-Freiwilligendienst basiert auf dem „Freiwilligen Sozialen Jahr“ im Sinne des Jugendfreiwil-ligendienstegesetzes (JFDG). Für die Freiwilligen werden Versicherungen abgeschlossen und Sozialversiche-rungsbeiträge abgeführt.

Im Rahmen eines Vor- und Nachbereitungsseminars wird der Auslandseinsatz, der wahlweise ein halbes oder ein ganzes Jahr dauert, pädagogisch begleitet. Durch die jeweilige Einsatzstelle wird eine individuelle fachliche Anleitung und Betreuung während des Auslandseins-atzes gewährleistet. Träger ist die deutsche UNESCO-Kommission.

Von der Tätigkeit der Freiwilligen profitieren nicht nur diese selbst: Mit ihrer Arbeit unterstützen und stärken sie die Partnerinstitutionen der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Auch neue Partner sollen mithilfe von „kulturweit“ für eine verlässliche und verantwortungs-volle Zusammenarbeit in der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik gewonnen werden. Und nicht zuletzt

After school

Bildquelle:

Deutsche UNESCO-

Kommission /

Christoph Löffler

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School’s out! Und jetzt?Den Horizont erweitern mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr

das Jahr im sozialen Bereich zu absolvieren. Um eine möglichst intensive und breit gefächerte Ausbildung zu erhalten, sind die einzelnen Einsatzbereich miteinander verknüpft und überschneiden sich bei vielen Tätigkei-ten, sodass die Absolventen während des Jahres nicht nur mit einem Aufgabenbereich in Kontakt kommen. Das Freiwillige Soziale Jahr im ökologischen Bereich, auch Freiwilliges Ökologisches Jahr genannt, bietet, abhängig vom jeweiligen Bundesland, Erfahrungs- und Aufgaben-bereiche, die meist von Jugendorganisationen der Kirche oder des Umweltschutzes organisiert werden. Auch hier gibt es wieder zahlreiche Chancen, sich in Bereichen wie Landwirtschaft und Gartenbau, Natur- und Umwelt-schutz oder bei Lebensmittelverbänden zu engagieren.

Für junge Leute, die es nach ihrem Schulabschluss in ein anderes Land zieht, gibt es die Möglichkeit eines Frei-willigen Sozialen Jahres im Ausland. Grundsätzlich kann dieses Jahr weltweit absolviert werden, solange der Träger des Angebotes seinen Hauptsitz in Deutschland hat. Einsatzstellen im Ausland werden unter anderem von der evangelischen und katholischen Kirche, der Arbeiterwohlfahrt, dem Jugendaufbauwerk Berlin, sowie dem Deutschen Roten Kreuz vermittelt. Um den Einstieg in die Arbeit im Ausland zu unterstützen und zu erleichtern, sind ein Sprachkurs, weitere Bildungsmaß-nahmen und zusätzlich ein monatliches Taschengeld vorgesehen.

Dieses Engagement für die Gesellschaft hat aber auch noch einen ganz anderen Vorteil: Das FSJ kann bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen als Wartesemester angerechnet werden.

Die Angebote für ein solches Jahr sind zahlreich und kön-nen, nach erfolgreichem Beenden, positive Auswirkun-gen auf die Berufsorientierung und im späteren Leben in der Berufswelt haben. Gleich, welche Schwerpunkte man sich in der Berufswahl setzen möchte, sollte für jeden ein geeigneter Einsatz- und Ausgabenbereich zu finden sein. Wer Interesse hat, findet im Internet alle möglichen Informationen und Ansprechpartner rund um das Thema Freiwilliges Soziales Jahr. Also: Informieren, Bereich auswählen, und ein ganzes Jahr lang durchstarten.

Die Frage, die sich viele Jugendliche nach dem Be-enden der Schullaufbahn stellen, ist relativ einfach, doch für die meisten Schulabgänger schwer zu be-antworten: „Was mache ich jetzt?“ Einen geeigne-ten Studien- oder Ausbildungsplatz zu finden, ge-staltet sich als langer Pfad durch einen Dschungel voller Angebote und Möglichkeiten, bei dem weite-re Chancen, den Horizont zu erweitern, außen vor gelassen werden.

Eine Antwort auf die Frage nach einem abwechslungsrei-chen Einblick in das Leben außerhalb der Schulbank bie-tet das Freiwillige Soziale Jahr, kurz FSJ. Hierbei handelt es sich um einen freiwilligen Sozialdienst, der innerhalb eines Jahres von Jugendlichen und Erwachsenen bis zum 27. Lebensjahr absolviert werden kann und neben seinem sozialen und gemeinnützigem Zweck ebenfalls der Bildung und Berufsorientierung dient. Neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr im sozialen Bereich gibt es auch die Angebote im ökologischen Bereich, in der Poli-tik, in der Kultur und im Sport sowie in der Denkmalpfle-ge. Jeder Einsatzbereich bietet eine große Bandbreite an unterschiedlichen Aufgaben, die in vielen Unternehmen und Institutionen wahrgenommen werden können.

Das Soziale Jahr kann unter anderem in Krankenhäu-sern, Alten- und Pflegeheimen, bei Denkmalpflegebe-hörden oder -vereinen, Sportvereinen, beim Radio, im Theater, in Museen, an Schulen, beim Rettungsdienst oder bei der Feuerwehr abgeleistet werden. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten,

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Theorieblöcke auf freiwilliger Basis Wiederholungs- und Vertiefungsunterricht, Ergänzungsunterricht zur Fachsprache Pflege und individuelle Beratungen zur Lernstandsanalyse an. So kann jeder Schüler selbst sicherstellen, dass er, auch was die Theorie angeht, optimal vorbereitet ist auf seinen späteren Berufs-alltag. Denn bereits heute treffen Altenpfleger auf Pflegebedürftige, die medizinisch „aufgeklärter“ sind und Leistungen und Kosten hinterfragen. Dies bedeu-tet sowohl in der Aus- als auch in der Weiterbildung, bei den Lernenden ein hohes Maß an kommunikativen Fähigkeiten zu entwickeln, damit Leistungen für den Pflegebedürftigen verständlich und einsichtig werden und er oder seine Bezugspersonen in Entscheidungs-prozesse integriert werden.

Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert drei Jahre. Bei kommit werden jedes Jahr 50 neue Auszubildende angenommen. Wer sich für eine Ausbildung bei kommit interessiert, sollte einen Real- oder Hauptschulab-schluss (nach zehn Jahren) nachweisen können, ebenso ein polizeiliches Führungszeugnis, um die unbedingte Zuverlässigkeit zu belegen; gute Noten in den Fä-chern Deutsch, Biologie, Physik, Geschichte, Ethik und Gesellschaftslehre erleichtern den Schülern die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Pflegeausbil-dung. Darüber hinaus sind die Freude am Umgang mit Menschen, die Bereitschaft zur Übernahme von Verant-wortung sowie die Bereitschaft, im Team zu arbeiten, wichtige Voraussetzungen. Da schon in der Ausbildung in Schichtdienst gearbeitet wird, und später im Berufs-leben erst recht, werden auch eine gewisse Flexibilität sowie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erwartet. Der frühestmögliche sinnvolle Bewerbungstermin ist für Schulabsolventen nach dem Halbjahreszeugnis im Feb-ruar eines jeden Jahres. Bei kommit kann man sich aber ganzjährig bewerben.

Kontakt:KOMMIT - Internationales Bildungszentrum Rhein-Main für Pflegeberufe GmbH- Staatlich anerkannte Altenpflegeschule -Karl van Engelen, Jeanette OeserHöhenstraße 4460385 Frankfurt am MainTel.: 069 9043009-13

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Die Würde des Menschen ist unantastbarAltenpflege-Ausbildung kommit – Internationales Bildungszentrum Rhein-Main für Pflegeberufe

Die Würde des Menschen ist unantastbar – eine Maxime, vor der das Alter leider nicht halt macht. Vielen Menschen nimmt das Alter die Würde – sie können sich nicht mehr selbst versorgen, nicht alleine Nahrung zu sich nehmen, sich waschen oder ausgehen. Den Menschen dennoch ein Leben in größtmöglicher

Würde zu ermöglichen durch eine kompetente und aufmerksame Pflege, dafür sind Altenpfleger und Altenpflegehelfer da. Ausgebildet werden sie z.B. bei kommit, einer staatlich anerkannten Altenpfle-geschule in Frankfurt.

2008 gegründet, ist kommit ein noch junges Unterneh-men, das sich aber durch sein Alleinstellungsmerkmal bereits einen Namen gemacht hat: In unserer kulturell so vielfältigen Gesellschaft gibt es auch immer mehr ältere Migranten, die der Pflege bedürfen. Ebenso gibt es aber auch immer mehr junge Menschen mit Migrati-onshintergrund, die diesen Beruf ergreifen können und möchten. Das Stichwort: kultursensible Altenpflege. Das Eingehen auf die ganz speziellen Werte und Nor-men der jeweiligen Kultur machen die Pflege durch bei kommit ausgebildete Altenpfleger zu einer wertvollen Dienstleistung für alte Menschen. Ein Wert, den auch die Altenpflegeschüler ihrerseits schnell kennenlernen, wenn sie merken, wie dankbar die Pflegebedürftigen ihnen für ihre Hilfe sind.

Aufgrund der Vielzahl von pflegebedürftigen Menschen sind die Berufsaussichten als Altenpfleger extrem gut. Überall werden Fachkräfte dringend benötigt, so auch in der Altenpflege. Karl van Engelen, Geschäftsführer bei kommit, stellt die besondere Stärke der Schule heraus: „Wir tragen besonders der Tatsache Rechnung, dass ca. 50 Prozent unserer Auszubildenden einen Migrationshintergrund haben. Das heißt im Einzel-nen sprachbegleitende Hilfen, spezielle Literatur zur Fachsprache Pflege in der Altenpflege und die Berück-sichtigung der islamischen Feiertage.“ Darüber hinaus bietet kommit im Rahmen der Ausbildung während der

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terschaffenden begleitet werden. Die in der Gruppe erarbeiteten Stücke präsentieren die jungen Menschen dann vor Kollegen, Freunden und der Familie. Die viel-fältigen Erfahrungen, die sie daraus gewinnen können, eröffnen jedem einzelnen Lehrling die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln.

dm als gestaltendes Unternehmendm, das sich als Wirtschaftsgemeinschaft versteht, ist stets darum bemüht, eine bewusst einkaufende Stammkundschaft zu gewinnen, deren Bedürfnisse durch das Waren-, Produkt- und Dienstleistungsange-bot von dm gedeckt werden. Dabei will dm den zusam-menarbeitenden Menschen Entwicklungsmöglichkeiten bieten und als Gemeinschaft vorbildlich in seinem Umfeld wirken. Immer gilt es, gemeinsam voneinander zu lernen und die Individualität des anderen anzuerken-nen, um die Voraussetzungen zu schaffen, sich selbst erkennen und entwickeln zu wollen und sich mit den gestellten Aufgaben verbinden zu können.

dm-Märkte bieten LehrstellenFür das kommende Ausbildungsjahr, das im Sommer 2015 beginnt, schaffen die dm-Märkte in vielen Orten Lehrstellen. Wer sich bewerben möchte, benötigt einen sehr guten Hauptschulabschluss, einen guten Real-schulabschluss oder das Fachabitur oder Abitur. Hier-bei zählen vor allem die Noten in Mathematik, Deutsch, Biologie und Chemie sowie die Kopfnoten. Zudem sind es die persönlichen Voraussetzungen, die wichtig sind: Freude am Umgang mit Menschen, eine händlerische Ader und Organisationsgeschick sind ebenso gefragt wie Interesse an den Naturwissenschaften, Wellness- und Gesundheitsthemen. Interessierte können ihre Bewerbung direkt in ihrem Wunschmarkt abgeben oder sich online bewerben unter: www.dm.de/erlebnis-ausbildung. Sinnvoll ist eine Bewerbung ca. ein Jahr vor dem geplanten Ausbildungsstart.

Kontakt:dm drogerie markt GmbH & Co. KGIna GerhardCarl-Metz-Straße 176185 [email protected]

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Mit dm erfolgreich in die Zukunft starten1.700 neue Lehrstellen zum Ausbildungsstart 2015 – Gute Zukunftsaussichten für Berufseinsteiger

Ideen einbringen, sich weiterentwickeln und ge-meinsam wachsen – für mehr als 3.000 Lernlinge bei dm-drogerie markt gehört das zum Alltag. Für das Ausbildungsjahr 2015/16 stellt dm einen neuen Lehrstellenrekord auf: Das Unternehmen schafft rund 1.700 neue Ausbildungs- und Studienplätze – so viele wie nie zuvor. Auch für das aktuelle Aus-bildungsjahr 2014/15 sind noch einige Plätze frei.

Berufseinsteiger können sich bei dm zwischen neun ver-schiedenen Ausbildungsberufen und fünf verschiedenen Studiengängen entscheiden. Die meisten dm-Lernlinge werden Drogisten und damit kompetente Ansprech-partnern rund um die Themen Gesundheit, Schönheit, Wellness und Foto. Zudem eignen sich die Lernlinge die Kenntnisse einer Kauffrau oder eines Kaufmanns im Einzelhandel an. Engagierte Drogisten haben bei dm die Möglichkeit, an ihre Ausbildung die Zusatzqualifikation zum Handelsfachwirt anzuschließen.

Eigenständiges LernenZum Ausbildungsprinzip von dm gehört das eigenstän-dige Lernen: dm-Lernlinge erhalten viel Freiraum, um ihre Aufgaben zu gestalten und eigene Lösungswege zu finden. Von Anfang an übernehmen sie ein Stück Verantwortung. Sich aktiv einzubringen, ist ausdrück-lich erwünscht. Dabei werden sie nicht alleine gelas-sen: Wenn sie Fragen haben, stehen ihnen erfahrene Kollegen stets helfend zur Seite.

Bühne frei für „Abenteuer Kultur“Jeder dm-Lernling nimmt zweimal während seiner Ausbildung an Theaterworkshops teil, die von Thea-

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Schneller zum TraumjobAusbildung und Bachelor-Studium an der Hessischen BA verknüpfen

Abi in der Tasche und am liebsten schon bald ganz oben? Ohne abgeschlossenes Studium heute kaum mehr möglich. Ohne praktische Erfahrung auch nicht. Wer es bis zum Traumjob kaum mehr erwar-ten kann und möglichst bald Führungsaufgaben übernehmen möchte, kann an der Hessischen Be-rufsakademie (BA) mit Standorten in Frankfurt am Main und Kassel Theorie und Praxis verknüpfen: Mit den ausbildungsbegleitenden Bachelor-Studi-engängen in den Fächern „Business Administra-tion“ oder „Wirtschaftsinformatik“ haben Abituri-enten nach nur drei Jahren einen IHK- sowie einen staatlich und international anerkannten Bachelor-Abschluss in der Hand.

Diese enge Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ist ein fester Bestandteil der Studienprogramme – auch inhaltlich. So eröffnen sich etwa den Absolventen von „Business Administration“ besonders breit gefächerte Aufgabengebiete von Marketing und Controlling bis Beschaffung und Fertigung. „Neben dem wirtschafts-wissenschaftlichen Grundlagenwissen eignen sich die Studierenden auch fachübergreifendes Know-how an und sind nach Studienabschluss in der Lage, Projekte mit ganzheitlicher Aufgabenstellung zu bewältigen“, so Felix von Dobschütz, Geschäftsleiter der Hessischen BA in Frankfurt am Main. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, bereits frühzeitig eine erste funktions- oder branchen-spezifische Vertiefungsrichtung zu wählen – Handel oder Logistik.

Betriebswirtschaft ist auch im Wirtschaftsinformatik-Studium ein Schwerpunkt: Die Studierenden analysieren betriebswirtschaftliche Probleme und Anforderungen

und konzipieren die zur Entscheidung notwendigen Infor-mationssysteme. Wirtschaftsinformatiker sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt und als Systemanalytiker, Informa-tionsmanager, Anwendungsberater, DV-Controller u. ä. in allen Wirtschafts- und Unternehmensbereichen einsetz-bar. Das zeigt: Den Absolventen stehen viele Türen offen. Über 90 Prozent erhalten im Anschluss einen Arbeits-vertrag. „Ein Grund dafür ist der praxisnahe Aufbau des BA-Studiums: Das in den Vorlesungen erlernte Wissen kann ich in der Praxis anwenden und testen – gleichzeitig lassen sich Fragestellungen aus dem betrieblichen Alltag in den Vorlesungen und durch den tief greifenden theore-tischen Input klären – beide Seiten profitieren voneinan-der und erleichtern das Lernen“, betont Prof. Dr. Andreas J. W. Goldschmidt, wissenschaftlicher Studienleiter am Standort Frankfurt am Main.

Ein anderer Grund für den Erfolg der Absolventen ist das Präsenzstudium mit klassischen Vorlesungen vor Ort, in den Studienzentren. Die Studierenden stehen in persön-lichem Kontakt zu ihren Dozenten und Studienberatern. Das gewährleistet eine intensive Betreuung und erhöht gleichzeitig die Motivation der Lernenden. Die Vorle-sungen können in verschiedenen Studienzeitmodellen belegt werden: Entweder abends und am Wochenende oder im Block-Modell, pro Semester zehn Wochen am Stück. Ein weiterer Vorteil dieses Konzepts ist das „Wir-Gefühl“, wie BA-Student Fabian Hüser aus Kassel erklärt: „Es ist nicht so, dass jeder für sich studiert oder dass man in jeder Vorlesung andere Studenten sitzen hat. Hier studieren alle zusammen. Wir lernen gemeinsam und unterstützen uns – das ist toll!“

Ein duales Studium von Experten für angehende Exper-ten – das belegt neben der 20-jährigen Erfahrung im dualen Studium auch die erneute Akkreditierung der Studienprogramme der Hessischen Berufsakademie: Sie erhielten das Siegel der FIBAA-Akkreditierungskommis-sion (Foundation for International Business Administra-tion Accreditation). Die Akkreditierung der Wirtschafts-informatik erfolgte für einen Zeitraum von fünf Jahren bis Ende des Sommersemesters 2018, für Business Administration bis Ende des Sommersemesters 2020.

Weitere Informationen zum Studium an der Hessischen Berufsakademie gibt es auf der Website www.hessische-ba.de.

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Ausbildung ist für alle daKarriere trotz Behinderung

Grundsätzlich stehen jedem Jugendlichen mit Be-hinderung alle anerkannten Ausbildungsberufe offen. Speziell für stärker beeinträchtigte Jugend-liche gibt es jedoch auch auf sie und ihre Bedürf-nisse zugeschnittene Ausbildungsberufe. Diese Berufe sind anders geregelt als die üblichen. Hier wird der Schwerpunkt der Ausbildung auf die Pra-xis und nicht so viel Wert auf die Theorie gelegt.

Jugendliche in solch einem Ausbildungsverhältnis bekommen besondere Aufmerksamkeit ihres Ausbil-ders und werden tatkräftig bei der Arbeit und während der Ausbildung unterstützt. Zusatz- und Förderun-terricht ist meist fester Bestandteil der Ausbildung. Durch technische Hilfsmittel am Arbeitsplatz kann Jugendlichen die Ausbildung erleichtert und ihnen somit geholfen werden, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Auch bei den Abschlussprüfungen werden sie unterstützt und haben erleichterte Anforderungen zu erfüllen.

Die Gesellschaft bemüht sich heutzutage mit allem, was möglich ist, um gerade solchen Menschen den Ein-stieg ins Berufsleben zu erleichtern. Fühlt sich also ein Jugendlicher nach seinem Schulabschluss noch nicht bereit oder reif genug, um eine Ausbildung anzutreten, hat er beispielsweise die Möglichkeit (wie alle anderen Jugendlichen auch), an einem berufsvorbereitenden Jahr teilzunehmen. Hier werden den Jugendlichen erste Kenntnisse in einem bestimmten vorher ausgesuchten Teilgebiet vermittelt und sie werden so optimal auf die Ausbildung vorbereitet. Andernfalls können sie auch an berufsvorbereitenden Maßnahmen der Agentur für Arbeit und anderen Einrichtungen teilnehmen. Die Angebote sind meist kostenlos und setzen lediglich einen Schulabschluss voraus (auch diesen können Ju-gendliche mit Beeinträchtigung auf Antrag vereinfacht absolvieren).

Viele Firmen haben sich heutzutage auf die Ausbildung von körperlich beeinträchtigten Jugendlichen speziali-siert und ihr Unternehmen behindertengerecht ausge-stattet und auch die Arbeitsplätze dementsprechend mobilisiert. Ebenso gibt es Einrichtungen, die auf die Ausbildung von behinderten Jugendlichen spezialisiert sind wie beispielsweise Berufsbildungswerke, Behin-dertenwerkstätten und Integrationsämter. Hier stehen

den Jugendlichen rund um die Uhr Ansprechpartner zur Verfügung und sie bekommen die Hilfe und Unterstüt-zung, die sie benötigen.

Hat man eine solche Ausbildung absolviert, heißt das noch lange nicht, dass man für immer anderen unter-stellt ist. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln und karrieretechnisch aus seinem Leben etwas zu machen. So kann beispielsweise ein/-e gelernte/-r Beikoch/-köchin nach etwas Be-rufserfahrung und gegebenfalls weiteren Schulungen und Kursen auch als vollwertiger Koch arbeiten und zum Küchenchef aufsteigen. Ebenso kann auch ein/-e gelernte/-r Fachpraktiker/-in für Bürokommunikation nach der abgeschlossenen Berufsausbildung und weiteren errungenen Kenntnissen eine Weiterqualifizie-rung im anerkannten Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Büromanagement absolvieren und sich auf diesem Wege in Führungspositionen hochkämpfen.

Ausbildungsberufe für Menschen mit Behinderung. Baufachwerker/in – Ausbau. Bekleidungsnäher/in. Druck-Fachwerker/in. Elektro- und Schutzgasschweißer/in. Fachpraktiker/in – elektronische Geräte und Systeme. Fachpraktiker/in – Anlagenmechaniker SHK. Fachpraktiker/in – Bäcker. Fachpraktiker/in – Baugruppenmechanik. Fachpraktiker/in – Buchbinder. Fachpraktiker/in – Bürokommunikation. Fachpraktiker/in – Dialogmarketing. Fachpraktiker/in – elektrische Geräte. Fachpraktiker/in – Elektroniker. Fachpraktiker/in – Fleischer. Fachpraktiker/in – Gebäudereiniger. Fachpraktiker/in – Hochbaufacharbeiter. Fachpraktiker/in – Holzverarbeitung. Fachpraktiker/in – Informationstechnik. Fachpraktiker/in – Kfz-Mechatroniker. Fachpraktiker/in – Kreislauf-/Abfallwirt. Fachpraktiker/in – Konstruktionsmechanik. Fachpraktiker/in – Land-/Baumaschinent. Fachpraktiker/in – Maler und Lackierer. Fachpraktiker/in – Markt- und Sozialforschung. uvm.*Alle gelisteten Berufe fallen unter §66 BBiG/§42m HwO

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Ein Unterschied ist daDuale oder schulische Ausbildung?

So gut wie jeder ist froh, wenn die Schulzeit vor-bei ist und man sich endlich dem richtigen Berufs-leben widmen kann. Die Begründung ist von den verschiedensten Schülern dieselbe: Das Arbeitsle-ben ist viel toller als die Schulzeit, da man ja dann das macht, was man auch tatsächlich gerne mag und man sich nicht mehr mit langweiligen Schul-fächern herumquälen muss, die einem ja sowieso nichts bringen. Doch dass man auch während einer Berufsausbildung die Schulbank drücken muss, ist den meisten gar nicht klar. Hier bezieht sich der Unterricht zwar größtenteils auf die Berufsausbil-dung, trotzdem sind die allgemeinbildenden Fä-cher meist auch Teil des Lehrplans.

Duale AusbildungDas duale Ausbildungssystem ist Standard in Deutsch-land. Das bedeutet, dass die Ausbildung zum einen Teil im ausbildenden Betrieb und zum anderen Teil in der Berufsschule stattfindet. Dies geschieht entweder im Block- oder im Teilzeitunterricht. Während des Blockun-terrichts gehen die Auszubildenden eine längere Zeit in den Betrieb (der Zeitraum variiert bei den verschiede-nen Berufen) und haben dann einen Schulblock, in dem sie die Berufsschule besuchen. Diese kann auch weit entfernt von dem Ausbildungsort liegen und erfordert somit eine geeignete Unterbringung für die Dauer der Blockzeit.

Während des Teilzeitunterrichts gehen die Auszubilden-den an drei Tagen der Woche in den Betrieb und an zwei Tagen in die Berufsschule. Hierbei wird sogar in den Ferienzeiten – soweit kein Urlaub eingereicht und dieser genehmigt wurde – ganzwöchig der Betrieb besucht.

Schulische AusbildungAndere hingegen entscheiden sich für eine vollschuli-sche Ausbildung. Hierbei wird ganzwöchig die Schule besucht und den Auszubildenden werden in praktischem und theoretischem Unterricht die erforderlichen Kennt-nisse für einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss vermittelt. Bei einer vollschulischen Ausbildung müssen meist Praktika absolviert und dokumentiert werden, die ebenfalls fester Bestandteil der Ausbildung sind.

Im Vergleich gesehen sind die Auszubildenden, die sich für eine vollschulische Ausbildung entscheiden, genau-so gut vorbereitet wie die, die eine duale Ausbildung machen. Sie bekommen beide dieselben Kenntnisse vermittelt und schreiben dieselbe Abschlussprüfung. Da allerdings den vollschulischen Auszubildenden der regelmäßige Umgang mit Kunden fehlt und sie das praktische Berufsleben nie richtig kennen gelernt und nie nach Kundenwünschen gearbeitet haben, kann es für sie etwas schwerer sein, nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden.

Beispielsweise ist der Ausbildungsberuf der/des Maßschneider/-in heiß begehrt. Doch es gibt nur sehr wenige Firmen, die diesen Beruf heute noch ausbilden und diese nehmen nur die Besten der Besten. Daher wird diese Ausbildung auch schulisch angeboten. Hierbei lernen die Auszubildenden in drei Jahren alles, was ein/-e Maßschneider/-in können muss. Man wird optimal auf die Abschlussprüfung vorbereitet und legt diese, genau wie die betrieblichen Auszubildenden, vor der Handwerkskammer ab. Während der drei Jahre sind drei Praktika (pro Ausbildungsjahr eins) à zehn Tagen erforderlich. Dadurch ist es den Auszubildenden möglich, einmal in das echte Berufsleben hinein zu schnuppern – allerdings sammeln sie in dieser kurzen Zeit niemals die Erfahrungen, wie sie ein dualer Auszu-bildender machen würde.

In der Schule wird immer für sich selbst produziert – nach eigenen Wünschen und eigenen Maßen. Das verhindert, dass die Auszubildenden nach Kundenwün-schen nähen und gegebenenfalls mit Änderungswün-schen, Kritik oder Beschwerden konfrontiert werden.

Von daher sei es gut überlegt, welche Berufswahl man trifft.

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Dieter Schütz / pixelio.de

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Vorbereitung ist allesDie große Welt der Einstellungstests

Du hast Dich beworben, viel-leicht sogar bei verschiedenen Unternehmen, und nun kommt die Einladung. Im besten Fall zum Vorstellungsgespräch – mindestens ebenso häufig aber: zum Einstellungstest. Egal, ob es sich um eine Ver-sicherung, eine Bank oder ein produzierendes Unternehmen

handelt, egal, ob Du dich als Kaufmann – Büroma-nagement, als dual Studierender oder als Fachinfor-matikerin beworben hast: Deine Kenntnisse wirst Du immer in den verschiedensten Gebieten unter Beweis stellen müssen.

Warum werden solche Tests von Bewerbern verlangt? Sicherlich unter anderem, um ihre Stressresistenz zu beobachten. Alles in einem solchen Test ist wichtig – das versteht man besser, wenn man versucht, stets eine Verbindung zum Job herzustellen. Warum soll ich mich einer Prüfungssituation unterziehen? Weil das Arbeitsleben immer wieder Prüfungen für einen bereit-halten wird. Warum muss das Ganze unter Zeitdruck ge-schehen? Weil ich ein Geschäft auch nicht drei Monate liegenlassen kann, bis ich es abschließe. Warum muss ich mich mit Politik auskennen? Weil die Politik die Wirtschaft beeinflusst, die den Rahmen für die Arbeit der Unternehmen bildet. Alles, wirklich alles in diesen Tests kann auf den Arbeitsalltag bezogen werden. Also ist die erste wichtige Konsequenz: Nehmt diesen Test ernst. Eins ist klar: Während übergroße Prüfungsangst nicht hilft, hat genauso verloren, wer gar nicht übt und einfach blind in den Test geht. Denn hier werden Wissen und Fähigkeiten abgefragt, mit dem und mit denen sich die meisten zum Teil noch nie beschäftigt haben. Also: Üben, üben, üben! Dann muss die Angst vor dem Versagen nicht so groß sein, und die Chance auf eine erfolgreiche Einstufung steigt.

1. AllgemeinbildungAbgefragt werden können etwa Themen wie Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft, Geografie oder Medien. Gerne werden Fragen zur deutschen Politik gewählt, etwa: Wer verabschiedet den Haushalt? Wann trat das Grundgesetz in Kraft? Aber auch Fragen zur EU können Unwissende ins Straucheln bringen.

2. RechtschreibungHier den Bezug zum Job herzustellen, ist einfach. Sch-reiben können muss jeder – egal, ob es das Berichtsheft ist, ein Protokoll, ein Angebot oder ein Geschäftsbrief. Wer hier Fehler macht, ist selbst schuld.

3. Praktische MathematikAbgefragt werden hier in der Regel nur grundlegende Kenntnisse. Die allerdings sollten vorhanden sein. Addieren, subtrahieren, multiplizieren oder dividieren – nein, wir sind hier nicht im Fremdsprachenteil, das sind die Grundrechenarten. Auch Prozentrechnung und der heißgeliebte Dreisatz finden hier Anwendung.

4. EnglischDie Weltsprache ist auch im Berufsleben von ernormer Wichtigkeit. Für den einen zugegebenermaßen weniger als für den anderen – so wird ein Groß- und Außenhan-delskaufmann seine Kenntnisse eher benötigen als vielleicht ein Mediengestalter. Aber: Früher oder später fallen englische Worte, zum Beispiel, wenn vielleicht ein ausländischer Kunde anruft. Abgefragt werden z.B. Grammatik, Redewendungen oder Übersetzungen.

5. BerufswissenFragen zum späteren Berufsinhalt. Wer sich also für einen bestimmten Job bewirbt, sollte sich schon vor dem ersten Arbeitstag Gedanken darüber gemacht haben, was ihn inhaltlich erwarten könnte. Und auch ein Blick über den Tellerrand schadet nicht.

6. IntelligenzSicherlich der schwierigste Teil. Die meisten Intelligenz-test-Übungen drehen sich darum, eine Struktur oder ein Muster zu erkennen oder eine angefangene Reihe darauf-hin fortzuführen oder Bilder logisch zu ergänzen. Auch das räumliche Denken kann hierüber beurteilt werden.

Abschreckend? Aber nein. Herausfordernd? Ja. Notwen-dig? Unbedingt! Zum Glück gibt es Teile, die in fast allen Tests immer wieder vorkommen. Also kann man üben. Empfehlenswert: Christian Püttjer/Uwe Schnierda: Einstellungstest – Das große Trainingsbuch: Alle Test-verfahren mit ausführlichen Lösungen. Für knapp 20 Euro kann man hier ausführlich trainieren und bekommt nebenbei noch hilfreiche Tipps für Assessment-Center und Gespräche an die Hand.

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Der Beginn einer wunderbaren ReiseBerufsorientierung nachhaltig erfahrbar machen

Wer später erfolg-reich nach einem Ausbildungs- oder Studienberuf su-chen möchte, der muss erstmal wis-sen, was es über-haupt gibt und wie er selbst zu dem Ganzen steht. Sig-ma Studio K.-J. Schlotte bietet hier-zu die Azubi-Talks, für Schulen kosten-frei buchbar: Podi-

umsrunden und persönliche Gespräche animieren Schüler zu einem ersten Kontaktpunkt zu verschie-denen Berufsfeldern. Ein zweiter Tag dient dem Kennenlernen der Berufe durch Ausflüge in die „echte“ Welt: Hier können die Schülerinnen und Schüler in Betriebsbesichtigungen die Frankfurter Unternehmenswelt erkunden. Ein echtes Novum – entstanden aus der Idee, Berufsorientierung posi-tiv erlebbar zu gestalten.

Unternehmensvertreter berichten von ihrem Berufs-alltag und geben spannende Einblicke in die jeweiligen Branchen. Fragen sind erwünscht und kommen auch, wie sich schon bei anderen Veranstaltungen dieser Art in Schulen in und um Frankfurt gezeigt hat. Besonders greifbar wird diese Erfahrung für die Schüler dadurch, dass die Podiumssprecher gerade einmal zwei, drei Jahre älter sind als sie selbst. So entwickelt sich erfahrungsge-mäß ein intensives Gespräch zwischen Teilnehmern und Publikum.

Jahr für Jahr wählen die meisten Schüler dieselben zehn oder zwanzig Berufe – dennoch gibt es viele Unterneh-men auch in der Rhein-Main-Region, die in ganz anderen Feldern ausbilden. Auch diese momentan oft eher selten gewählten, obgleich dringend benötigten Berufe werden durch das Schulnetzwerk attraktiv vorgestellt.

Wer sich dann für eine ihn interessierende Branche ent-scheidet, hat am zweiten Tag des Berufsorientierungs-Events die Möglichkeit, die Einladung der teilnehmenden Firmen zu einer Betriebserkundung anzunehmen. So

entsteht für die Schüler sukzessive ein realistisches Bild der Arbeitswelt, in der sie sich mit ihren individuellen Stärken und Neigungen wiederfinden können. Die Unter-nehmen ihrerseits bauen eine starke, belastungsfähige Bindung zu Schulen und Schülern auf, die ihnen in der Zukunft den Nachwuchs sichern kann und zudem ein positives Image im Sinne der Nachhaltigkeit schafft.Der dritte Tag schließlich bietet Zeit für Reflexion. Die Schüler bringen gemeinsam mit den Lehrern ihre Eindrü-cke in eine darstellbare Form, für die dann etwa die Aula der Schule allen neugierigen und interessierten Blicken geöffnet wird. Das bietet jüngeren und älteren Jahrgän-ge der Schule, aber auch Lehrern, Auszubildenden und Ausbildern die abschließende Möglichkeit, durch die Visualisierung der zwei erlebnis- und erkenntnisreichen Tage gemeinsam das Erlebte zu reflektieren.

Das neue Konzept von Sigma Studio, Schule und Wirt-schaft enger miteinander zu vernetzen, geht auf. Bislang hat die Frankfurter Agentur dies durch die Organisation verschiedener Ausbildungs- und Berufsbildungsmessen im Rhein-Main-Gebiet ermöglicht. Bereits seit über 20 Jahren etabliert, ist beispielsweise die Berufsbildungs-messe im Sommer in Frankfurt das Ziel der umliegenden Schulen, wenn es darum geht, Kontakt zu späteren möglichen Ausbildern zu schließen, oder sich einfach zunächst einen Überblick über die Vielfalt der Berufe zu verschaffen.

Das Konzept hat sich bewährt – doch Sigma Studio hat das Prinzip inzwischen weiterentwickelt. Um die Wirtschaftswelt noch weiter für die Schüler zu öffnen und auch unabhängig von den Messen das ganze Jahr über Eins-zu-Eins-Kontakte für die Schulen herzustel-len, wurde das Netzwerk „Meine Zukunft beginnt hier!“ aufgebaut. Dabei ist das „Berufsfeld-Leitsystem“ die Ausgangsbasis. Die Gesamtheit der offiziell anerkann-ten Ausbildungs- und Studienberufe wurde unter diese Berufsfelder sortiert: Handwerksberufe, Büroberufe, (duales) Studium, Dienstleistungsberufe, Technikberufe und Gesundheits- und Pflegeberufe. Auch Themen wie das Freiwillige Soziale Jahr oder etwa ein möglicher Au-Pair-Auslandsaufenthalt sind durch die Rubrik „Zwi-schenzeit“ abgedeckt. Die Berufsfelder bilden die Basis für die einzelnen Module, aus denen dann verschiedene Veranstaltungsformate resultieren.

Services

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Wichtig: die individuelle Abstimmung des Angebots mit dem verantwortlichen Lehrer der Schule. Unterschied-liche Module lassen sich auf den Anspruch und den Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler anwen-den. So zum Beispiel eines der ersten Module, das die Schüler dabei unterstützt, sich mit ihren eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit den Lehrern finden sie Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: Was sind Fähigkeiten? Was sind Neigungen? Was liegt mir? Was fällt mir schwer? Wie gehe ich damit um? Wer folgen mag, entwickelt daraus gemeinsam mit der Klasse, den Lehrern, den Eltern erste Ideen, die mit Tätigkeiten zu verbinden sind.

Dann wird es greifbarer mit „7x7 in die Schule“: Hier kommen die Unternehmen ins Spiel. In Podiumsrunden berichten Personalentscheider und motivierte Auszu-bildende darüber, wie ihr Alltag in der entsprechenden Branche aussieht. In einem festen Zeitraum bietet Sigma Studio Mitmachpotenzial für Unternehmen bei koordi-nierten Schulbesuchen an. Hier treffen die Schüler auf ein spannendes Duell der sieben Ausbildungsberufe, geführt durch Azubis. Wer gewinnt die meisten Stim-men der Schüler und nimmt diese dann zur inhaltlichen Vertiefung und Berufskunde mit in einen der sieben „Entscheidungs-Räume“? Ralf Nürnberger, Lehrer an der Anne-Frank-Schule in Frankfurt: „Die Schüler sind nun direkter dran am Thema und auch dafür sensibilisierter. Ich fand auch die Struktur der verschiedenen Frage-runden gut, die Schüler waren offensichtlich ernsthaft interessiert und beteiligten sich auch aktiv. Mich selbst haben die Azubis aus den verschiedenen Branchen be-eindruckt, wie gesetzt, authentisch und reif sie antwor-teten, erzählten, argumentierten.“

Wer weiterhin folgen mag, beteiligt sich an „7x7 aus der Schule“. Hierbei beginnen die Schüler an exemplari-schen Orten der sieben Berufsfelder mit ihren Ausflügen in die Arbeitswelt. Ein Besuch im BiW Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen e.V. etwa ergab: „Die Schüler haben von sich aus Fragen gestellt, zum Abschluss dem Vortra-genden applaudiert und sie haben sich sogar persönlich bei ihm bedankt“, erzählt etwa Maike Roland vom BiW. „Als stiller Beobachter konnte ich wahrnehmen, dass einige Schüler wirklich nachdenklich wurden, ob der Baubereich mit seinen Entwicklungsmöglichkeiten und Tätigkeiten ihr Feld für die Zukunft sein könnte und sie

haben sich zum Teil von allen Berufsflyern mitgenommen sowie Anmeldeformulare für ein Praktikum auf der Lehr-baustelle. Wir sind sicher, dass die Schüler zurück an der Schule einiges zu erzählen haben und wir sind gespannt, ob der ein oder andere uns tatsächlich eine Bewer-bungsmappe zur Weiterleitung an geeignete Baufirmen abgibt.“ Praktisches Erleben wird in Gesprächsrunden aufgefangen, sodass sich die inzwischen gut vorberei-teten Schüler zum Ende des Tages in kleineren Gruppen-gesprächen finden. Fazits werden gezogen, Feedbacks beidseitig gegeben. Am Ende des „Orientierungsjahres“ präsentieren sich die Firmen mit ihrem fitten Nachwuchs auf einer der Berufs- und Ausbildungsveranstaltun-gen und treffen wieder auf die Schüler. Hier läuft das Schülerpotenzial, das die Unternehmen das Jahr über kennenlernen durften, zu Höchstform auf. Stärken sind erkannt, berufliche Wege sortiert: Geschult im Umgang mit Personalern und im Kundenkontakt sucht sich hier die Zukunft der Region ihren Karriereweg.

Online-Begleitung unter www.meine-zukunft-beginnt-hier.deHintergrund für die Erfahrungen in der realen Welt bildet virtuell das Portal www.meine-zukunft-beginnt-hier.de. Hier werden alle wichtigen Informationen präsen-tiert, um von Schülern, Eltern und Lehrern gefunden zu werden. Alle Berufe sind als Berufsbild aufgeführt, mit Kurzporträt, benötigtem Schulabschluss und freien Praktikums- und Ausbildungsplätzen. Unternehmen sind mit ihren Kontaktdaten und der Zuordnung ihrer Berufe zum Berufsfeld-Leitsystem zu recherchieren. Kurztexte im Karriereblog bieten spannende Inhalte und eine Börse gibt kostenlosen Zugriff auf aktuell freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze. So bildet das Portal online das ab, was die ebenfalls von Sigma Studio herausgegebe-nen Magazine zur Berufsorientierung im Printbereich leisten: Beschreibungen von Berufsbildern und Un-ternehmen, ergänzt durch umfangreiche Firmen- und Berufsverzeichnisse, die Kontaktmöglichkeiten zu den Firmen auflisten.

Kontakt zu Sigma StudioWeitere Informationen zu dem genannten Projekt erhalten Sie bei Sigma Studio K.-J. Schlotte, Frau May Schlotte, Tel.: 069 242945-17 oder per E-Mail an [email protected].

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Shortcuts

kurz & bündig

Einmal sein eigener Chef sein: Online-Spiel „BeBoss“Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) bietet ein neues Online-Spiel an: In „BeBoss“ erhalten Schüler die Gelegenheit, eine virtuelle Me-dienagentur zu leiten. Dabei können sie austesten, ob Selbstständigkeit für sie später eine berufliche Pers-pektive ist und welche unternehmerischen Fragestel-lungen damit verbunden sind.

Wer bei „BeBoss“ gut wirtschaftet, kommt weiter – und schafft es vielleicht sogar in den „Highscore“ auf der Website des Planspiels. Dort finden Lehrkräfte außerdem eine Anleitung für den Einsatz des Spiels im Unterricht. Wer bei „BeBoss“ mitmachen will, kann dies unverbindlich und kostenfrei tun. Das Spiel ist auch als App für Android und iOS verfügbar.

Weitere Informationen: www.bmwi-beboss.de

Quelle: studienwahl.de

JAM! Das junge Online-Angebot der Aktion MenschAuf der Webseite Jam! gibt es unter anderem Beiträge zu Themen wie Freiwilligendienst, Helfen, Verändern, Zukunft. Aber auch eine Web-Show, ein Quiz und kurze Videos laden insbesondere junge Menschen ein, bei Jam! vorbei zu schauen.

JAM! setzt sich für eine gerechte und vielfältige Gesell-schaft ein, in der jeder so sein darf und leben kann, wie er möchte. Grundlage dafür ist ein respektvolles, tolerantes Miteinander, Solidarität und der Mut, Dinge gemeinsam zu bewegen und zu verändern.

Zur Website: www.jam.aktion-mensch.de

Quelle: neue-wege-fuer-jungs.de

„Deutscher Gründerpreis für Schüler“: Planspiel startet in die 16. RundeNeue Runde für das bundesweit größte Existenzgrün-der-Planspiel: Im Januar 2015 startet der „Deutsche Gründerpreis für Schüler“ bereits zum 16. Mal. Dabei können Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahre testen, wie es sich anfühlt, ein Unternehmen ins Leben zu rufen. Bis Mai 2015 müssen sie im Team insgesamt neun Aufgaben rund um die Unternehmensgründung und -führung bearbeiten. Sie entwickeln Ideen und Konzepte, suchen Partner, erstellen Vertriebsplanun-gen und Marketingstrategien und kümmern sich um die Finanzierung – alles fiktiv natürlich.

Für die Bearbeitung der Aufgaben erhalten die Teams Punkte. Erreichen sie eine Mindestpunktzahl, rücken sie in die Juryrunde vor, die im Mai startet. Die zehn besten Teams dieser Phase werden bei der bundeswei-ten Siegerehrung in Hamburg prämiert. Das Gewinner-team darf im Juni 2015 zur Verleihung des Deutschen Gründerpreises nach Berlin.

Weitere Informationen: www.dgp-schueler.de/toplevel

Quelle: studienwahl.de

Gute ÜbernahmechancenRund zwei Drittel aller Ausbildungsabsolventen wurden im Jahr 2013 von ihrem Ausbildungsbetrieb übernom-men. Das geht aus dem IAB-Betriebspanel hervor, einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-schung (IAB). Die Übernahmequote befindet sich damit auf dem höchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1996.

Quelle: berufenet.arbeitsagentur.de

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kurz & bündig

Mehr BAföGGute Nachrichten für alle BAföG-Empfänger: Zum Wintersemester 2016/2017 beziehungsweise mit Be-ginn des Schuljahrs 2016 will die Bundesregierung die Bedarfssätze um generell sieben Prozent erhöhen. Das bedeutet mehr Geld für geförderte Schülerinnen, Schü-ler und Studierende. Auch beim Wohnzuschlag greift der Bund künftig tiefer in die Taschen: Er steigt von 224 auf 250 Euro. Für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen, ergibt sich damit ein möglicher monatlicher Höchstsatz von 735 Euro. Bisher lag er bei 670 Euro.

Quelle: studienwahl.de

Selbstbewusst, konservativ und ziemlich glücklichIn einer Forsa-Umfrage, in Auftrag gegeben von der Zeitschrift „Neon“, wurden 1.000 Deutsche im Alter von 18 bis 35 Jahren befragt, um ein aktuelles Bild von jun-gen Erwachsenen zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen: Es hat sich etwas geändert.

Die eine Stimme der „Generation Neon 2014“ gibt es allerdings nicht. Die jungen Deutschen ticken heute alle anders. Gemein ist ihnen ein gesundes Selbstbewusst-sein und ihr Wunsch nach Frieden im Privatleben und in der Politik, nachdem sie ein aufregendes, chaotisches, oft brutales Jahrzehnt durchlebt haben.

In der aktuellen Ausgabe (seit 8. September im Handel) präsentiert „Neon“ die wichtigsten und auffallendsten Umfrageergebnisse. Eine Zusammenfassung der Ergeb-nisse gibt es auf: www.stern.de

Wer ebenfalls noch einen Kommentar zu seiner aktu-ellen Situation abgeben möchte, der hat übrigens die Möglichkeit, das über www.generation-y-check.de zu tun, denn auch das Bundesfamilienministerium sucht nach einem aktuellen Stimmungsbild junger Menschen.

Quelle: neue-wege-fuer-jungs.de

Im Wein liegt die WahrheitNeuer Studiengang an der Hochschule Geisenheim Uni-versity: Zum aktuellen Wintersemester hat der Bachelor „International Wine Business“ den Betrieb aufgenom-men. Das sechssemestrige Angebot ist komplett auf Englisch und beschäftigt sich mit dem Verkauf und dem Marketing von Weinen. Auf dem Studienplan stehen Fächer wie „Marketing Basics“, „International Wine Profiles“, „Viticulture“, „Evaluation of Wine“ und „Wine and Beverage Marketing“.

Dabei lernen die Studierenden etwa, wie Wein ange-baut und beurteilt wird. Die Absolventinnen und Absol-venten schließen mit dem „Bachelor of Science“ ab. Ein Tätigkeitsfeld finden sie unter anderem bei Weinhänd-lern und -produzenten.

Weitere Informationen: www.hs-geisenheim.de/en/studiengaenge/bsc-international-wine-business.html

Quelle: studienwahl.de.

Große europaweite Unter-schiede bei Studiengebühren und StudienförderungDie Höhe von Studiengebühren, Studienförderung und Studiendarlehen variiert europaweit noch immer be-trächtlich. Viele Länder erheben keine Gebühren für die akademische Ausbildung. Deutschland ist das einzige Land, das die erst 2007 eingeführten Studiengebühren wieder abgeschafft hat. Andere Staaten machen die Studienleistung zur Bedingung für ein kostenloses Stu-dium: Zahlen müssen nur Studierende, die ihr Studium nicht planmäßig absolvieren. Die höchsten Studienge-bühren in Europa erhebt England.

Quelle: berufenet.arbeitsagentur.de

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dm-drogerie markt GmbH & Co. KG

Ina GerhardCarl-Metz-Straße 176185 KarlsruheTel. 0175 2660837

www.dm.de/[email protected]

Ausbildung zum/zur Drogist/-in mit der Möglichkeit der Zusatzqualifikation zum/zur Handelsfachwirt/-in, Studiengang Bachelor of Arts (B.A.) - Betriebswirt-schaftslehre

Evonik Industries AG Bildungszentrum Rhein-Main

Renate Walther Kirschenallee 64293 Darmstadt Tel. 06151 18-4745

[email protected]

Duale Studiengänge: . Bachelor of Arts - Industrie. Bachelor of Arts - International Business. Bachelor of Arts - Spedition, Transport, Logistik, . Bachelor of Science - International Business Information Technology. Bachelor of Engineering - Elektrotechnik. Bachelor of Engineering - Maschinenbau. Bachelor of Engineering - Service Ingenieurwesen

Umfangreiche Ausbildungsplätze im Internet

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ALDI GmbH & Co. KG

Melanie StorkAm Seegraben 1663505 LangenselboldTel. 06184 804-227

[email protected]

Berufsakademie Rhein-Main

Sonja ThonfeldAm Schwimmbad 363322 RödermarkTel. 06074 3101125

[email protected]

Duale Bachelor-Studiengänge: . Internationale Betriebswirtschaftslehre und Außenwirtschaft. Wirtschaftsinformatik sowie Betriebswirtschafts- lehre für die Branchen Banking & Finance / Handel & Dienstleistungen / Industrie / Spedition & Logistik / Hotel- & Gastronomiemanagement

Brüder-Grimm-Berufsakademie Hanau

Melanie KauschAkademiestraße 5263450 HanauTel. 06181 6764640

[email protected]

Bachelor-Studiengänge Produktgestaltung und Design-management in dualer Verbindung mit einer kunsthand-werklichen Ausbildung

Aussteller-/Anbieterverzeichnis

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Hessische Berufsakademie

Frankfurt am Main, KasselTel. 0800 4959595

[email protected]

. Business Administration (Bachelor of Arts)

. Business Administration/Fachrichtung Handel (Bachelor of Arts), . Business Administration/Fachrichtung Logisik (Bachelor of Arts). Wirtschaftsinformatik (Bachelor of Arts)

Kita FrankfurtDie städtischen Kinderzentren

Marcus Fischer-ReitgaßlZeil 560313 Frankfurt am MainTel. 069 212-39231

[email protected]

. Erziehungswissenschaften (BA)

. Sozialassistent/-in, Soziale Arbeit (BA)

. Sozialwesen (BA)

. Staatl. anerkannte/-r Erzieher/-in

kommit - Internationales Bildungszentrum Rhein-Main für Pflegeberufe, staatlich anerkannte Altenpflegeschule

Höhenstraße 4460385 Frankfurt am MainTel. 069 9043009-13

[email protected]

Ausbildungsangebot: . Altenpflegehelfer/-in. Altenpfleger/-in

Mode-Lehr- und Schnitt-Institut Gabriel

Bodelschwinghstraße 660386 Frankfurt am Main

Telefon Büro: 06181 441747Telefon Schulungsräume: 069 413593Telefax: 06181 441775

[email protected]

Ausbildungsangebot: . Weiterbildung, CAD-Anwendung. Schnitt-Technik für Damen- und Herren- oberbekleidung. Industrie-Schnitt-Technik. Modezeichnen. Verarbeitungstechnik

Aussteller-/Anbieterverzeichnis

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Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH

Simone Stock Schaumainkai 47 60596 Frankfurt am MainTel. 069 6069-1419

[email protected]

Ausbildungsberufe: . Immobilienkaufmann/-frau. Kaufmann/-frau für Büromanagement

Orbtalschule Bad Orb GmbH

Monika Püsche-Voigt Würzburger Straße 7-13 63619 Bad Orb Tel. 06052 87-617

[email protected]

Ausbildungsberuf: . Physiotherapeut/-in

REFA Hessen e.V

Emil-von-Behring-Straße 460439 Frankfurt am [email protected]

Standorte:REFA Hessen-Nord Werner-Heisenberg-Straße 434123 KasselTel. 0561 581401

REFA Hessen-MitteMobil 0172 634 3414

REFA Hessen-SüdMobil 0160 998 56 326

Ausbildungsangebote: . Gepr. Industriemeister Metall. Gepr. Industriemeister Elektrotechnik. Gepr. Logistikmeister. KVP-Spezialist. Qualitätsmanagementbeauftragter. REFA-Grundausbildung 2.0. REFA-Produktionsplaner. REFA-Kostencontroller. REFA-Fachschein Prozessorganisation. REFA-Organisationsreferent. REFA-Techniker für Industrial Engineering

Schwab Versand GmbH

Robert ProllKinzigheimer Weg 663450 HanauTel. 06181 368681

www.schwab.de/[email protected]

Duale Ausbildungen: . Kaufmann/-frau für Büromanagement. Kaufmann/-frau für Marketingkommunikation. Informatikkaufmann/-frau. Fachinformatiker/-in

Duale Studiengänge: . BWL/Handel. BWL/Handel/Textilmanagement. Wirtschaftsinformatik

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Sigma Studio K.-J. Schlotte

Untermainkai 83 60329 Frankfurt am Main Tel. 069 242945-0

[email protected]

Sigma Studio K.-J. Schlotte entwirft Marketingkonzepte im Bereich Aus- und Weiterbildung: von der kompletten Veranstaltungsorganisation, über die Veröffentlichung eigener Magazine bis hin zur Erstellung und Verwaltung umfangreicher Internetportale und vielfältiger Werbe-mittel.

Zur Unterstützung suchen wir:. Praktikanten/Praktikantinnen in der Redaktion

Aufgabengebiet:Unterstützung der Redaktion, die die Schnittstelle zwischen Kunden und Verlag ist und die Inhalte der un-terschiedlichen Magazine steuert. Dazu gehören unter anderem die Durchführung von Internetrecherchen,Datenbankpflege sowie die Mitarbeit im laufenden Redaktionsprozess.

Qualifikationen:Allgemeinwissen, Durchsetzungsstärke, Verständnis für Kommunikation, Organisationstalent sowie ein ho-hes Maß an Engagement und Flexibilität, sicheres und sympathisches Auftreten, Teamfähigkeit, Stressresis-tenz, Beherrschen der gängigen MS-Office Programme.

Bitte schicken Sie keine Originaldokumente.

Sparkasse Langen-Seligenstadt

Martin Heeg, Dr. Wolfgang WoideZimmerstraße 2563225 LangenTel. 06103 919-223

[email protected]

. Bachelor of Arts, Bachelor of Science

. Bankbetriebswirt/-in, Bankfachwirt/-in

. Bankkaufmann/-frau

Steuerberaterkammer Hessen

Frau Greiner, Frau SchmidtBleichstraße 1 60313 Frankfurt am MainTel. 069 153002-36, -37

www.ausbildung-steuerfachangestelle.eugeschaeftsstelle@stbk-hessen.de

Steuerfachangestellte/-r, Steuerfachwirt/-in

Wedding & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbH

Annegret FrickeBiebergasse 6-1060313 Frankfurt am Main Tel. 069 297031-0

[email protected]

Gemeinsam in die berufliche Zukunft mit uns. Aus-bildung zum/zur Steuerfachangestellten im Herzen von Frankfurt mit langfristigen Perspektiven in einem sympathischen Team.

Aussteller-/Anbieterverzeichnis

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