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Vittoria Braun, Charité - Universitätsmedizin Berlin

Weiterbildung der Allgemeinmedizin – Trends und Entwicklungen

Vittoria Braun

27.01.2010

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Agenda

Weiterbildungsordnung Allgemeinmedizin im Zeitraffer

Ausgangssituation im hausärztlichen Bereich Allgemeinmedizin im Wandel Anspruch an Hausärzte heute und morgen Aktivitäten der Berliner ÄK: Aufbau einer

Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin

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2007

Facharzt für

Allgemein-medizin im Land Berlin

1968

Installierung der Weiterbildung

zum FA für Allgemeinmedizi

n- fünfjährige WB

in Ostdeutschland- vierjährige WB

in Westdeutschland

1993

Dreijährige Pflicht-

Weiterbildung als

Voraussetzung für die

Niederlassung

1997

fünfjährige WB zum FA

für Allgemein-

medizin

1998

gesetzliche Verankerung der fünfjährigen WB als Beschluss des Initiativprogramm

s

2002

Facharzt für Innere und Allgemein-

medizin

2010

Facharzt für

Allgemein-medizin in

Deutschld.

Weiterbildungsordnung Allgemeinmedizin im Zeitraffer

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Definition des Faches

Der Arbeitsbereich der Allgemeinmedizin beinhaltet die Grundversorgung von Patienten beiderlei Geschlechts mit körperlichen und seelischen Gesundheitsstörungen in der Notfall-, Akut- und Langzeitbetreuung sowie wesentliche Bereiche der Prävention und Rehabilitation. Allgemeinärzte sind darauf spezialisiert, als erste ärztliche Ansprechpartner bei Gesundheitsproblemen von Menschen aller Altersklassen zu helfen.

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Ausgangssituation:

90% der Deutschen haben einen Hausarzt, 96% der >65jährigen.

Durchschnittlich 4x/Jahr erfolgt bei den Bürgern ein Hausbesuch.

>65Jährige suchen durchschnittlich 6x/Jahr ihren Hausarzt auf.

80% der Patientenanliegen beziehen sich auf chronische Erkrankungen.

Sachverständigenrat zur Begutachtung des Gesundheitswesens 2009

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Entwicklung im hausärztlichen Bereich: in den letzten sieben Jahren ist die Zahl der Hausärzte kontinuierlich

gesunken; durch die Überalterung hat sich die Situation der tätigen Hausärzte

verschärft; in den nächsten zehn Jahren scheiden deshalb im gesamten Bundesgebiet ca. 42% der Hausärzte aus der Versorgung aus (in den Neuen Bundesländern ca. 50%);

Facharztanerkennungen im Fachgebiet Allgemeinmedizin stagnieren; Hausärzte kommen nur zu 60% in der Versorgung/Niederlassung an

(wachsender Anteil von Ärztinnen mit Ausfallzeiten, andere Berufsfelder, Abwanderung ins Ausland);

bis 2015 werden mindestens 15% weniger Hausärzte als heute zur Verfügung stehen.

Handlungskonzept zur Förderung der Weiterbildung zum Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin, Stand 25.05.2008

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Entwicklung im hausärztlichen Bereich: in den letzten sieben Jahren ist die Zahl der Hausärzte kontinuierlich

gesunken; durch die Überalterung hat sich die Situation der tätigen Hausärzte

verschärft; in den nächsten zehn Jahren scheiden deshalb im gesamten Bundesgebiet ca. 42% der Hausärzte aus der Versorgung aus (in den Neuen Bundesländern ca. 50%);

Facharztanerkennungen im Fachgebiet Allgemeinmedizin stagnieren; Hausärzte kommen nur zu 60% in der Versorgung/Niederlassung an

(wachsender Anteil von Ärztinnen mit Ausfallzeiten, andere Berufsfelder, Abwanderung ins Ausland);

bis 2015 werden mindestens 15% weniger Hausärzte als heute zur Verfügung stehen.

Handlungskonzept zur Förderung der Weiterbildung zum Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin, Stand 25.05.2008

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Facharztprüfungen im Gebiet Allgemeinmedizin in Berlin

Jahr Anzahl der Prüfungen

2003 1212004 682005 1012006 462007 572008 672009 67

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Entwicklung im hausärztlichen Bereich: in den letzten sieben Jahren ist die Zahl der Hausärzte kontinuierlich

gesunken; durch die Überalterung hat sich die Situation der tätigen Hausärzte

verschärft; in den nächsten zehn Jahren scheiden deshalb im gesamten Bundesgebiet ca. 42% der Hausärzte aus der Versorgung aus (in den Neuen Bundesländern ca. 50%);

Facharztanerkennungen im Fachgebiet Allgemeinmedizin stagnieren; Hausärzte kommen nur zu 60% in der Versorgung/Niederlassung an

(wachsender Anteil von Ärztinnen mit Ausfallzeiten, andere Berufsfelder, Abwanderung ins Ausland);

bis 2015 werden mindestens 15% weniger Hausärzte als heute zur Verfügung stehen.

Handlungskonzept zur Förderung der Weiterbildung zum Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin, Stand 25.05.2008

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Die Allgemeinmedizin wird zunehmend weiblich

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Praxis Dr. med. B. Breitkreuz / Dr. med. S. Linke

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Entwicklung im hausärztlichen Bereich: in den letzten sieben Jahren ist die Zahl der Hausärzte kontinuierlich

gesunken; durch die Überalterung hat sich die Situation der tätigen Hausärzte

verschärft; in den nächsten zehn Jahren scheiden deshalb im gesamten Bundesgebiet ca. 42% der Hausärzte aus der Versorgung aus (in den Neuen Bundesländern ca. 50%);

Facharztanerkennungen im Fachgebiet Allgemeinmedizin stagnieren; Hausärzte kommen nur zu 60% in der Versorgung/Niederlassung an

(wachsender Anteil von Ärztinnen mit Ausfallzeiten, andere Berufsfelder, Abwanderung ins Ausland);

bis 2015 werden mindestens 15% weniger Hausärzte als heute zur Verfügung stehen.

Handlungskonzept zur Förderung der Weiterbildung zum Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin, Stand 25.05.2008

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In den nächsten 10 Jahren fehlen ca.15.000 Fachärzte für Allgemeinmedizin in Deutschland.

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zusätzlicher Bedarf:

Die demographischen und gesellschaftlichen Veränderungen und die weitere Morbiditätsentwicklung werden im Jahr 2020 zu um ca. 20% - 30% erhöhte Anforderungen an die Primärversorgung führen (Vergleichsjahr 2000).

„Handlungskonzept zur Förderung der Weiterbildung zum FA f Innere und AM“ der BÄK, 2008

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Allgemeinmedizin im Wandel

F. M. Gerlach, 2009

lokale Autorität / „dankbare“ Patienten

Mehrgenerationenbetreuung (Großfamilie, erlebte Anamnese)

umfassende Zuständigkeit („von der Wiege bis zur Bahre“)

24stündige Präsenz

isolierte Tätigkeit in der eigenen Einzelpraxis

erfahrungsbasiertes Handeln (indiv. „Transfer klin. Strategien“, Improvisation, Intuition)

autonome Patienten / kritische „Konsumenten“

häufiger neue Lebensformen (Singlehaushalte, Patchworkfamilien)

arbeitsteilige Versorgung (Geburtshilfe, Röntgen, Labor)

geregelter Notdienst

kooperativeTätigkeit (Gemein-schaftspraxis, MVZ, integr. Versor., neu: Kombination Klinik und Praxis)

evidenzbasierte Konzepte (Praxisforschung, praxiserprobte LL)

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Anspruch an Hausärzte

Im Rahmen dieses Wandels besteht ein hoher Anspruch an Hausärzte, eine vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung zu entwickeln und aufrechtzuerhalten.

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Trend in der ärztlichen Versorgung

Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen

Abb. 50, Seite 590hausarztnahe Facharztgruppen:niedrige Zuwächse

krankenhausnahe Spezialisten: hohe Wachstumsraten

Quellen:KBV Gesundheitsberichterstattung des Bundes 2008, eigene Berechnungen

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Wie kann die Weiterbildung zum Facharzt für AM attraktiver werden?

Angleichung der Bezahlung der Ärzte in Wb an die der stationär tätigen Kollegen

Bildung von Koordinierungsstellen zur Förderung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung

Etablierung einer deutschlandweiten Verbundweiterbildung mit Bildung dauerhaft bestehender Rotationsstellen

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Aufgaben der Koordinierungsstelle der ÄK

Beratung der Ärzte in Weiterbildung, der Befugten und der Weiterbildungsstätten

Initiierung, Beratung, Koordination und Unterstützung von regionalen Weiterbildungsverbünden

Organisation von Treffen zum Erfahrungsaustausch von Weiterbildungsverbünden

Prüfung der angemessenen tarifgerechten Vergütung von Ärzten in Wb

Kontaktpflege zu Fachgesellschaften und Berufsverbänden Aufbau einer Datenbank (u.a. Weiterbildungsstellenbörse) Evaluation Beschwerdemanagement

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Danke für Ihr Interesse!

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