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VÖLT - NACHRICHTEN Dezember 2005 Nr. 20

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VÖLT - NACHRICHTEN

Dezember 2005

Nr. 20

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VÖLT – Nachrichten Dezember 2005

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Inhalt

Inhalt ....................................................................................................................................................................... 2 In eigener Sache ...................................................................................................................................................... 2 Neue Mitglieder ...................................................................................................................................................... 4 Austritte................................................................................................................................................................... 4 Personalia ................................................................................................................................................................ 4 Todesfälle ................................................................................................................................................................ 5

Wolfgang Glenz – Biografie: .............................................................................................................................. 5 Trauer um Mag. DDr. Heinrich Leopold ............................................................................................................ 7

Gesetze und Verordnungen ..................................................................................................................................... 8 EU - Chemikalienpolitik ..................................................................................................................................... 8

VÖLT - Clubabend 2005 ...................................................................................................................................... 11 Herbsttagung / Generalversammlung 2005 ........................................................................................................... 11 Dokumentationen .................................................................................................................................................. 16 Lehrlingsausbildung .............................................................................................................................................. 17 VÖLT - CLUBABEND / FRÜHJAHR 2006 ........................................................................................................ 18 Mitgliedsbeitrag 2006 ........................................................................................................................................... 20

In eigener Sache

Das Jahr 2005 neigt sich dem Ende zu und war,

rückblickend betrachtet, durch positive und weniger po-

sitive Entwicklungen und Ereignisse gekennzeichnet.

Zu den positiven Ereignissen des abgelaufenen Jah-

res zählen für mich die gut besuchten VÖLT - Veranstal-

tungen im Frühjahr in Saalbach-Hinterglemm sowie die

nach längerer Zeit wiederum gemeinsam mit den ge-

werblichen Gerbern in Gmunden abgehaltene Herbstta-

gung und VÖLT - Generalversammlung. Der einzige

Wermutstropfen dieser Veranstaltung wurde von Dipl.-

Ing. Bernhard Kohl von der Bundessektion Industrie der

WKO verabreicht, der als Gastreferent einen ausge-

zeichneten und gleichermaßen interessanten wie depri-

mierenden Vortrag über die „Europäische Wasserrah-

menrichtlinie“ hielt und auf Wunsch des Auditoriums

auch den aktuellen Stand der REACH - Verordnung an-

riss. Die in diesem Referat dargestellten Perspektiven müssen zweifellos den weniger positi-

ven Entwicklungen für die Chemikalien- und Lederhersteller zugezählt werden.

Zu den weniger positiven Entwicklungen zählt für mich auch die der einzigen namhaften

europäischen Ledermesse in Bologna Ende Oktober. Die Lineapelle und die Tanning Tech,

die als Trendsetter in der internationalen Lederwirtschaft gelten, konnten nicht durch Opti-

mismus überzeugen. Viele Aussteller der vergangenen Jahre – insbesondere aus dem Bereich

der chemischen Hilfsmittelindustrie – waren nicht präsent. Obwohl die Ausstellungsfläche im

Vergleich zum Vorjahr reduziert worden war, wirkten die verbliebenen Ausstellungshallen

leer und die Besucherzahlen auch am erfahrungsgemäß stärksten frequentierten Mittwoch als

katastrophal bezeichnet werden. Das Schicksal der Ledermesse in Bologna scheint ungewiss,

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doch gibt es offenbar Bestrebungen, vor allem seitens der italienischen Gerbereimaschinen-

hersteller, die Ledermesse wiederum in Paris zu etablieren, was vor allem damit begründet

wird, dass Bologna zu teuer ist.

Kurz vor Jahresende erreichte den VÖLT noch die traurige Nachricht vom überraschen-

den Ableben des vormaligen Geschäftsführers des Fachverbandes der ledererzeugenden In-

dustrie Dr. Heinrich Leopold. Nachdem ich in den vorliegenden VÖLT - Nachrichten bereits

einen Beitrag und Glückwunsch zu seiner zweiten Promotion im Jänner 2005 verfasst hatte

musste ich nunmehr diesem Artikel die Todesnachricht anfügen. So nahe beisammen liegen

Freud und Leid.

In diesem Sinne wünsche ich ihnen Allen viel Vergnügen bei der Lektüre der vorliegen-

den Ausgabe der VÖLT - Nachrichten, die als Jahresrückblick verstanden werden soll, aber

durchaus auch Anregungen für Besinnlichkeit und Nachdenklichkeit enthält.

Gleichzeitig erlaube ich mir namens des VÖLT Ihnen und Ihren Angehörigen ein Geseg-

netes, beschauliches Weihnachtsfest sowie Gesundheit, Glück, Erfolg und Zufriedenheit für

das kommende Jahr zu wünschen.

Mit herzlichen Grüßen

Hans Andres

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Neue Mitglieder

Auf eigenen Wunsch ist Frau Gabriele WOLF, Rechnungsführerin an der HBLVA che-

mische Industrie, Rosensteingasse, ab September 2005 als Mitglied dem VÖLT beigetreten.

Frau Wolf fühlt sich durch ihre Tätigkeit an der Schule dem VÖLT sowie der „Lederabtei-

lung“ bereits über viele Jahre verbunden, hat sich im Rahmen der Generalsanierungsphase für

die Bereitstellung von finanziellen Mitteln im Bereich der Lederabteilung engagiert, wofür ihr

im Rahmen der VÖLT - Herbsttagung 1998 auch eine Urkunde des VÖLT überreicht wurde.

Der VÖLT freut sich über die neue „Errungenschaft“ und hofft weiterhin auf eine wohl-

wollende Unterstützung.

Austritte

Werner EDLAUER mit Schreiben vom 21.12.2004 (Begründung: nicht gerberische Tä-

tigkeit, mangelndes Interesse für die Lederwirtschaft). Betreibt nunmehr ein Tonstudio (Buzo-

Records) Musikaufnahmen, Kompositionen, Tonträgerproduktionen – Vertrieb.

Fa. DEGUSSA CEE GmbH (ehemals ÖCW) mit Schreiben vom 22.12.2004 (D.I. Vin-

zenz Olip) (Begründung: Einstellung der Produktion von Depilor aus wirtschaftlichen Grün-

den und somit Verlust des Bindegliedes zur Lederwirtschaft)

Fa. TRUMPLER / Hr. Karim HANIFNIA mit Schreiben vom 13.01.2005, Austritt per

1.1.2006 (Begründung: Karim Hanifnia geht mit 31.12.2005 in Pension und kündigt deshalb

namens der Fa. Trumpler).

Personalia

Mag. phil. Dr. phil. Dr. jur. Heinrich LEOPOLD langjähriger Geschäftsführer des Fach-

verbandes der ledererzeugenden Industrie Österreichs und des Fachverbandes der lederverar-

beitenden Industrie Österreichs, seit 1997 in Pension, promovierte am 19.01.2005 an der Uni-

versität Wien zum Dr. phil. Das Philosophiestudium betrieb Heinrich Leopold an den Univer-

sitäten Berlin und Wien.

Das Thema der Dissertation war “Globalisierung und integrales Denken – Wechselbezie-

hungen nach der Etologie Jean Gebsers”

Der Titel der Diplomarbeit für den vorangegangenen Mag. phil. lautete: „Philosophische

Ansätze im Werk Alfred Polgars: Paradoxon, Witz, Ironie“.

Im Herbst 2003 erschien der Gedichteband „Im Vorüberleben“ von Heinrich Leopold,

dessen 1. Auflage sofort vergriffen war.

Der VÖLT gratuliert dem jung gebliebenen Pensionisten herzlichst und wünscht ihm für

seine lyrische und wissenschaftliche Tätigkeit weiterhin viel Erfolg.

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Nachdem anlässlich der konstituierenden Bundesinnungsausschusssitzung 2005 be-

schlossen wurde nach Möglichkeit einen Berufsgruppensprecher der Gerber Österreichs zu

ernennen hat sich dankenswerterweise Herr Martin TRENKWALDER bereit erklärt, diese

Funktion zu übernehmen. Martin Trenkwalder wurde vom Bundesinnungsmeister Otmar

Sladky zum Bundesberufsgruppensprecher ernannt. Der Bundesinnungsausschuss wird ihn

bei der nächsten Bundesinnungsausschusssitzung in den Ausschuss mit Sitz und beratender

Stimme kooptieren.

Martin Trenkwalder – der bereits bisher sehr engagiert die Funktion des Berufsgruppen-

sprechers der Tiroler Gerber wahrgenommen hat – steht den Kollegen für Branchenanliegen

unter Tel. 05332/75697 bzw. unter [email protected] zur Verfügung.

Zukünftig soll bei Bedarf die Berufsgruppe der Gerber durch ein eigenes Informations-

schreiben „Gerber-Info“ über branchenspezifische Themen informiert werden. Diesbezüglich

wird die Bundesinnung verstärkt mit dem VÖLT sowie dem Fachverband der Lederindustrie

kooperieren.

Ebenso ist beabsichtigt zukünftig jährlich ein Gerbertreffen durchzuführen. Dieses wird

nach Möglichkeit terminlich mit einer Veranstaltung des VÖLT koordiniert um den Mitglie-

dern zusätzlichen Reiseaufwand möglichst zu ersparen.

Der VÖLT dankt Herrn Martin Trenkwalder für die Bereitschaft diese Funktion zu über-

nehmen und ist sicher, dass er diese auch mit der ihm eigenen Dynamik ausüben wird. Der

VÖLT wünscht Martin Trenkwalder viel Erfolg und eine gute Zusammenarbeit in Hinblick

auf die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.

Todesfälle

Mit Schreiben vom 16.01.2005 teilte Ing. Rudolf Babinek mit, dass sein Jahrgangskollege

Wolfgang GLENZ (Jahrgang 1958 WM Leder) am 6. Jänner 2005 im 79. Lebensjahr verstor-

ben ist (Beilage Lebenslauf) und ersucht den VÖLT den verstorbenen in der nächsten VÖLT

– Zeitung in einem Nachruf zu würdigen, obwohl Herr Glenz in Anbetracht seiner beruflichen

Tätigkeit bei der Fa. Höchst aus dem VÖLT vor vielen Jahren ausgetreten ist.

Wolfgang Glenz war ab 1956 als Schüler der Rosensteingasse VÖLT-Mitglied, ist aber

später zum VGCT gewechselt, da er in Deutschland wohnhaft und berufstätig wurde. Wolf-

gang Glenz war nicht nur während seiner Wiener Jahre den Mitschülern aus anderen Jahrgän-

gen gut bekannt, er erlangte auch später während seiner langjährigen Tätigkeit beim Chemie-

unternehmen HOECHST einen hohen Bekanntheitsgrad in der österreichischen Lederwirt-

schaft.

Wolfgang Glenz – Biografie:

Jahrgang 1926, geboren und aufgewachsen in Hamburg, gegen Ende des 2. Weltkrieges

nach der mittleren reife von der Schulbank weg zum Kriegsdienst verpflichtet. Nach der Ent-

lassung aus britischer Kriegsgefangenschaft tritt Wolfgang Glenz in die väterlichen Fußstap-

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fen und wird gerber. Wechselt schließlich in die schwedische Lederindustrie und beginnt

1956 seine Ausbildung zum Ledertechniker an der damaligen BLVA f. chem. Industrie in

Wien.

Nach der schulischen Ausbildung in Wien erstes berufliches Engagement bei Lederfabrik

Freudenberg /Weinheim, später Berufung zu HOECHST wo man auf die fachliche Kompe-

tenz von Wolfgang Glenz aufmerksam geworden war. Wolfgang Glenz wird bei HOECHST

in der Produktentwicklung und der Entwicklung neuer Verfahren tätig. Im technischen Au-

ßendienst wird er in ganz Europa, Südafrika und Nordamerika eingesetzt und erwirbt sich

hohe fachliche Reputation. Wolfgang Glenz war außerdem geschätzter Vortragender bei zahl-

reichen Tagungen und Mitautor zahlreicher Veröffentlichungen. Noch im Ruhestand war er

als Konsulent für das von ihm so geliebte Metier Leder und Chemie tätig.

Durch Herrn Martin Trenkwalder erfuhren wir vom Ableben von Michael RITSCH, Fie-

berbrunn. Michael Ritsch verstarb Anfang März im 59. Lebensjahr. Michael Ritsch war der

älteste Sohn von Alt-Landesinnungsmeister Michael Ritsch aus St. Johann in Tirol und war

Gerber in Fieberbrunn. Gesundheitliche sowie private Probleme führten dazu dass Michael

Ritsch bereits vor einigen Jahren seinen Betrieb stilllegte und sich aus dem gesellschaftlichen

Leben zurückzog. Bekannt war der Verstorbene auch für seine wertvolle Bildersammlung.

Am 15. Juni 2005 erreichte den VÖLT die traurige Nachricht vom Tode unseres ehema-

ligen Vorstandsmitgliedes Maximilian VOLKERT.

Aus der Todesnachricht geht hervor, dass Herr Volkert bereits am 26. Mai 2005 völlig

unerwartet, wohl vorbereitet im 84. Lebensjahr verstorben ist.

Die Beisetzung in der Familiengruft fand am 2. Juni 2005 um 10.00 Uhr auf dem St. Bar-

bara – Friedhof in Linz statt, wo auch zuvor, in der Stadtpfarrkirche der Trauergottesdienst

abgehalten wurde.

Maximilian Volkert wurde am 13. Juli 1921 als Sohn des Baurates Dipl.-Ing. Emil und

seiner Frau Betty Volkert in Linz geboren. Nach der Volksschule sowie Absolvierung des

Realgymnasiums studierte Maximilian Volkert 2 Semester an der Technischen Hochschule in

Wien bevor er 1950/51 in die Werkmeisterschule (W2) für Leder an der Wiener Gerberschule

eintrat, die er im Schuljahr 1951/52 erfolgreich abschloss. Mit seinen Jahrgangskollegen – zu

denen auch Komm. Rat Herbert Schmidt zählte - pflegte Maximilian Volkert bis kurz vor

seinem Tod auch noch lange nach ihrer gemeinsamen Schulzeit einen engen Kontakt.

Herr Volkert war in seinem späteren Berufsleben bei der Swiss Air tätig und vertrat den

VÖLT, in seiner Funktion als Vorstandsmitglied, bei vielen internationalen Tagungen.

Nachdem uns zu Jahresbeginn die erfreuliche Nachricht von der Promotion des ehemali-

gen Geschäftsführers des Fachverbandes der ledererzeugenden Industrie erreichte (siehe Per-

sonalia), erhielt die Wirtschaftskammer im November die traurige Mitteilung vom Ableben

des Mag. DDr. Heinrich LEOPOLD.

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Trauer um Mag. DDr. Heinrich Leopold

(Wiedergabe der Aussendung des Fachverbandes der ledererzeugenden und –

verarbeitenden Industrie)

Der Fachverband der Leder verarbeitenden Industrie Österreichs trauert um Herrn DDr.

Heinrich LEOPOLD, der am 20. Oktober 2005 im 69. Lebensjahr verstorben ist. Herr DDr.

Leopold war 25 Jahre als Geschäftsführer der österreichischen Verbände der Schuhindustrie,

Lederwaren- und Kofferindustrie sowie Leder erzeugenden Industrie tätig.

Unmittelbar nach Ablegung seiner Reifeprüfung kam DDr. Heinrich Leopold als Feri-

alpraktikant in einer Wiener Holzwarenfabrik das erste Mal mit der Industrie in Berührung.

Danach erwarb er sich erste Fachkenntnisse in der Generaldirektion der österreichischen

Bundesforste, während er gleichzeitig sein Jura-Studium an der Universität Wien in Abend-

kursen vorantrieb. Nach Promotion zum Doktor juris 1961 und der Absolvierung einer einjäh-

rigen Gerichtspraxis trat er 1962 den Dienst in der Wirtschaftskammer Österreich an.

Dort sammelte er innerhalb der Handelspolitischen Abteilung auch Auslandserfahrungen.

So war er unter anderem in der Handelsdelegation an der österreichischen Botschaft in Mos-

kau und interimistisch als Handelsdelegierter und Honorarkonsul in Kinshasa (Zaire) tätig.

1970 wechselte DDr. Leopold zu den Fachverbänden der Leder verarbeitenden und Le-

der erzeugenden Industrie Österreichs, deren Geschäftsführung er im Jahre 1972 übernahm.

Seine Geschäftsführerzeit war von einschneidenden Strukturveränderungen und Konzent-

rationsprozessen im Leder verarbeitenden Bereich geprägt, die vom österreichischen Fach-

verband rascheste Anpassung und Flexibilität verlangte.

Es kann durchaus gesagt werden, dass die exportorientierte österreichische Schuhindust-

rie und Lederwaren- / Kofferindustrie bereits mit den Auswirkungen einer umfassenden Glo-

balisierung konfrontiert war, als diese noch kein gängiger Begriff wie heute war.

In seiner verantwortungsvollen Funktion als Geschäftsführer erwies er sich als äußerst

engagierter und fachlich vielseitig versierter Interessensvertreter in sämtlichen unsere Branche

tangierenden Bereichen.

Während seines wohlverdienten Ruhestandes, den er per 1. Juli 1997 antrat, nützte er die

ungewohnte Freizeit zum Erwerb des akademischen Grades Dr. phil.

DDr. Leopold verstarb in einer Wiener Privatklinik; er war seit 1971 mit der Malerin

Henriette Margarethe Elisabeth Leopold – Florian verheiratet.

Der VÖLT wird Herrn DDr. Heinrich Leopold als hochgeschätzte Persönlichkeit stets ein

ehrendes Angedenken bewahren.

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Gesetze und Verordnungen

EU - Chemikalienpolitik

Wie bereits in den VÖLT – Nachrichten 2003 und 2004 berichtet, beschäftigt sich die

EU-Kommission bereits seit mehreren Jahren mit der Frage einer Neuordnung des europäi-

schen Chemikalienrechts (Weißbuch) und hat zur Schließung allfälliger Datenlücken bei

Chemikalien und Zubereitungen eine Strategie in mehreren Ebenen vorgeschlagen:

Registrierung aller Stoffe über 1 Jahrestonne

Evaluierung (Bewertung) dieser Stoffe

Genehmigungsverfahren für bestimmte Stoffe (Zulassungsverfahren)

Dieses REACH - System (Registration – Evaluation – Authorisation of Chemicals) stellt

die Basis des Weißbuches dar und soll durch Vereinheitlichung der EU-Regelinstrumente für

alte und neue chemische Stoffe bzw. für Zubereitungen und durch Registrierungs-/ Zulas-

sungserfordernisse sowie Beschränkungs- und Risikobewertungsmaßnahmen gleichartige, den

Schutz von Gesundheit und Umwelt sicherstellende Regelungsbedingungen schaffen.

Im Rahmen der 1. Lesung wurden nahezu alle Forderungen die 2003 seitens der lederer-

zeugenden Betriebe eingebracht worden waren berücksichtigt, was jedoch noch viele Fragen

über die weiteren Auswirkungen vor allem auf die Anwender offen lässt.

An dieser Stelle möchte ich den engagierten Mitstreitern GF Ing. Robert

SCHLECHTA/Fa. Bussetti, Dipl.-Ing. Bernhard KOHL/Bundessektion Industrie in der WKO

sowie GF Mag. Peter KOVACS/Fachverband der ledererzeugenden Industrie besonderer

Dank für ihren unermüdlichen Einsatz ausgesprochen werden.

Zur weiteren Vorgangsweise kann angenommen werden, dass der Verordnungsentwurf

Ende 2005 oder zu Beginn 2006 dem EU-Parlament zur 2. Lesung vorgelegt wird.

Die Mitgliedsbetriebe der ledererzeugenden Industrie werden bereits seit einigen Jahren

von Mag. Kovacs in Form von Rundschreiben unter anderem über den aktuellen Stand von

Gesetzen und Verordnungen informiert. Eine der ersten Initiativen des neuen Berufsgruppen-

sprechers der Gerber Martin Trenkwalder bestand darin, nunmehr auch den Mitgliedsfirmen

des Gewerbes diese Informationen zuzuleiten.

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Letzte Meldung vor Redaktionsschluss (weitergeleitet vom Fachverband der ledererzeu-

genden Industrie):

Bahn frei für "Reach"

EU-Ministerrat einigt sich auf die neue Chemikalienrichtlinie – EU-

Parlament muss noch zustimmen Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

30.000 Substanzen müssen registriert werden.

Weitere Erleichterungen für Industrie.

Brüssel. Alle 30.000 derzeit in Europa im Umlauf befindli-

chen Chemikalien müssen registriert werden. Darauf ei-

nigten sich gestern, Dienstag, die Wirtschaftsminister der

EU-Länder nach jahrelangem Tauziehen.

Bisher gibt es über die Stoffe, die uns jeden Tag umge-

ben, keine Datensammlung. Ihre Auswirkung auf den

Menschen ist weitgehend unbekannt. Um das zu ändern,

hat die EU-Kommission bereits 2003 einen umfassenden

Vorschlag zur Registrierung, Bewertung und Zulassung der Chemikalien

("Reach") vorgelegt. Ein Drahtseilakt zwischen Umwelt- und Gesundheitsschutz

und möglichst geringen Belastungen für die chemische Industrie musste ge-

schafft werden.

Nach Registrierung auch Zulassung leichter

Schon vor einem Monat hatte das Europäische Parlament den Produzenten deut-

liche Erleichterungen bei der Registrierung zugestanden. Jetzt lockerten die Mi-

nister auch die Bestimmungen für die Zulassung. Vor allem dass besonders ge-

fährliche Stoffe, die etwa Krebs erregen oder das Erbgut schädigen, nicht mehr

grundsätzlich ersetzt werden müssen, ärgert Umwelt- und Verbraucherschutz-

gruppen.

Könnten riskante Chemikalien nämlich "adäquat kontrolliert" werden, sollen sie

nun auch zugelassen werden. Dann ist auch die so genannte Substitution nicht

mehr verpflichtend.

Der Vorschlag des Parlaments, die Zulassung der gefährlichsten Stoffe auf fünf

Jahre zu befristen, wurde von den Ministern nicht aufgegriffen. Die in Helsinki

Umweltschutzorganisationen

gehen die EU-Regeln nicht

weit genug. Mit einem Ban-

ner protestierte der World

Wildlife Fund in Brüssel

gegen die Chemikalienricht-

linien "Reach". reu-

ters/Herman

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geplante Chemikalienagentur soll je nach Einzelfall zeitliche Grenzen für die An-

wendung der Stoffe festlegen. Ist nach dem Stand der Technik ein Ersatz nicht in

Sicht, wird vorläufig unbegrenzt zugelassen. Bei technischer Weiterentwicklung

kann die Agentur aber jederzeit eingreifen.

Kompromiss bei "adäquater Kontrolle"

Als "adäquate Kontrolle" gilt nun, wenn ein Stoff "entsprechend dem Stand der

Technik" behandelt wird. Erleichtert soll die Zulassung daher künftig etwa für

Substanzen werden, die ausschließlich in geschlossenen Produktionskreisläufen

verwendet werden und daher nie mit Menschen in Kontakt kommen.

Innerhalb von einem Jahr ab Inkrafttreten der Richtlinie – was nicht vor 2007

wahrscheinlich ist – soll die Kommission neue Bewertungsmethoden für die

Wortkreation vorstellen.

Für die Registrierung hat das Parlament bereits gestaffelte Erleichterungen für

Chemikalien beschlossen, die in einer Menge zwischen ein und 100 Tonnen her-

gestellt werden. Für Substanzen, von denen nicht mehr als 10 Tonnen importiert

oder produziert werden und die nicht offensichtlich bedenklich für Gesundheit

und Umwelt sind, sind geringere Dateninformationen notwendig.

Die Unternehmen müssen selbst einschätzen, ob ihre Substanz gefährlich ist. Nur

für Altstoffe über 1000 Tonnen, neue und besonders bedenkliche Chemikalien ist

das gesamte Registrierungsverfahren Pflicht. Nur die letzte Kategorie – etwa

1.500 Stoffe – ist auch zulassungspflichtig.

Österreichs Wirtschaftsminister Martin Bartenstein begrüßte die Einigung als

"Quantensprung" für den Umwelt- und Gesundheitsschutz, Umweltminister Josef

Pröll sprach von einem "gelungenen Ausgleich". Auch die Wirtschaftskammer war

mit den "wichtigen Verbesserungen" zufrieden. Schließlich erspart sich die In-

dustrie nach ersten Schätzungen etwa 60 bis 80 Prozent der ursprünglich von der

Kommission veranschlagten 5,5 Milliarden Euro über 11 Jahre.

Greenpeace hofft dagegen, dass das EU-Parlament bei seiner Abstimmung in

zweiter Lesung nächstes Jahr auf der verpflichtenden Substitution der gefährli-

chen Stoffe bestehen wird. Nur so könnte man rund 90 Milliarden Euro Kosten für

Gesundheits- und Umweltschäden über die nächsten 30 Jahre vermeiden.

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VÖLT - Clubabend 2005

Freitag, 11.03. bis Samstag, 12.03.2005 fand der VÖLT - Clubabend in Saalbach-

Hinterglemm im Hotel Kendler statt. Die relativ lange Fahrtzeit für die aus Ostösterreich An-

reisenden sowie das voll ausgebuchte Hotel die prekäre Parkplatzsituation und nicht zuletzt

das nicht befriedigende Preis-Leistungsverhältnis des Hotels ließ den Entschluss reifen, die

nächsten Club-Abende zum selben Zeitpunkt in Schladming im Sporthotel Royer zu veran-

stalten, so wie im März 2004.

Gemessen an der Teilnehmerzahl – 20 Personen waren der Einladung gefolgt, die meisten

blieben über das Wochenende zum Schifahren – kann die Veranstaltung als erfolgreich be-

zeichnet werden.

Teilnehmer: Andres, Buxbaum + Gattin, Ernekl + Gattin, Kalchgruber + Gattin, Lehner

sen. + Gattin, Lehner jun. + Gattin, Kovacs, Matyk Manfred, Rohany, Schlechta + Gattin,

Stangl + Mitarbeiter, Trampisch, Wimmer.

Herbsttagung / Generalversammlung 2005

Die diesjährige VÖLT -

Herbsttagung sowie die statuten-

gemäß alle 2 Jahre abzuhaltende

Generalversammlung fand von

Freitag, 7. bis Samstag, 8. Oktober

gemeinsam mit der Gerberver-

sammlung in Gmunden im Land-

hotel „Grünberg am See“ statt.

Am Freitagnachmittag lud der

neue Berufsgruppensprecher der

Gerber, Martin Trenkwalder zur

Gerberversammlung ein zu der als

Gast auch der Innungsmeister der

Kürschner, KommR Slatky

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gekommen war. Als Rahmen-

programm hielt Univ.-Prof. Dr.

Heinrich Prosl vom Institut für

Parasitologie an der Veterinär-

universität in Wien einen äu-

ßerst interessanten Vortrag zum

aktuellen Thema „Fuchsband-

wurm“ und seine Bedeutung

und das Risiko für den Men-

schen. Neben Jägern, Waldar-

beitern, Tierpräparatoren zählen

auch die Gerber zu einer ge-

fährdeten Berufsgruppe. Im

Anschluss an die Gerberver-

sammlung begrüßte unser

Präsident Peter Kovacs die Anwesenden und lud namens des VÖLT die Tagungsteilnehmer

(ca. 25 waren der Einladung gefolgt) zu einem geselligen Abend sowie einem Buffet im Hotel

ein. Die Stimmung war hervor-

ragend und es gab mannigfalti-

ge Gelegenheiten zu ausgiebi-

gen Gesprächen. Als Gäste

nahmen Herr und Frau Hule am

VÖLT - Abend teil. Herr Hule

war langjähriger Produktionslei-

ter der Schuhfabrik Elefanten in

Gmunden, wo er auch heute

noch lebt, und ist aus dieser Zeit

noch einigen ehemaligen

Schuhoberlederherstellern bes-

tens bekannt. Herr Hule war

auch dem VÖLT bei der Quar-

tierbeschaffung behilflich.

Am Samstag, 8. Oktober fand im Seminarraum des Landhotels Grünberg programmge-

mäß die Generalversammlung statt. Nach festgestellter Beschlussfähigkeit gab der Präsident

Peter Kovacs einen kurzen Bericht über die vergangenen beiden Jahre seit der letzten Gene-

ralversammlung im September

2003 in Baden, wobei in einer

Gedenkminute auch der in die-

sem Zeitraum verstorbenen

VÖLT - Mitglieder – Ehrenprä-

sident Ing. Willy Scholz, Ing.

Kurt Hirschfeld, Maximilian

Volkert – die Ehre erwiesen

wurde. Nach dem sehr positiven

Bericht des Kassiers, Ing. Mag.

Karl Holubovsky, stellte Martin

Trenkwalder den Antrag auf

Entlastung des Vorstandes, nach

dessen Annahme der bisherige

VÖLT - Präsident Peter Kovacs

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sowie die Vorstandsmitglieder in

ihrem Amt bestätigt wurden.

Danach stellte der neue, alte

Präsident die bereits in der letz-

ten Vorstandssitzung besproche-

ne Adaptierung bzw. Aktualisie-

rung der VÖLT - Statuten zur

Diskussion (eine Gegenüberstel-

lung der bisherigen Statuten zu

den geringfügig überarbeiteten

war bereits mit der Einladung

zur Generalversammlung den

Mitgliedern zugesandt worden)

in der in Hinblick auf das Ver-

einsgesetz der Vorstand formal auf drei Vorstandsmitglieder reduziert und die Ehrenpräsiden-

ten und Vizepräsidenten eliminiert werden sollen. Die Funktion des Schriftführers wird in

Anbetracht der Tatsache, dass bereits bisher der Präsident die Protokolle und Einladungen

selbst verfasst hat, ersatzlos gestrichen.

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Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, so dass sich der neue VÖLT - Vorstand aus

folgenden Personen zusammensetzt:

Präsident:

KOVACS Peter

Vorstand (gewählte Mitglieder):

ERNEKL Herbert

MATYK Daniela

ANDRES Hans (Kassenwart)

kooptiert:

HOLUBOVSKY Karl

SCHLECHTA Robert

SCHMIDT Helmut

SOLAR Wolfgang

STÖGER Anton sen.

STÖGER Anton jun.

TRAMPISCH Heinz

TRENKWALDER Martin

WACHT Gerhard

Rechnungsprüfer:

WOLF Gabriele

PAMER-WOHLFART Eva

Zum Abschluss der Generalversammlung wurden Anregungen und Vorschläge für die

Ausrichtung der VÖLT - Herbsttagung 2006 diskutiert, wobei Firmenbesuche im benachbar-

ten Ausland zweifellos die Attraktivität dieser Veranstaltung erhöht, wie das Beispiel Ar-

zignano im Herbst 2004 gezeigt hat. Trenkwalder bekundet die Absicht auch zukünftig die

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jährlich abzuhaltende Gerberversammlung wiederum gemeinsam mit der VÖLT-

Herbsttagung zu veranstalten. Ob die Gerberversammlung auch im Ausland abgehalten wer-

den darf, bedarf noch der Klärung. Die weitere Konkretisierung des Programms der Herbstta-

gung 2006 soll im Rahmen der nächsten VÖLT - Vorstandssitzung am 17. November 2005

erfolgen.

Nach einer kurzen Kaffeepause hielt Herr Dipl.-Ing. Bernhard KOHL von der Bundes-

sparte Industrie der WKÖ einen Vortrag über das Thema „Gütezielverordnung für Oberflä-

chengewässer“.

Dieses gleichermaßen aktu-

elle wie brisante Thema betrifft

die ledererzeugenden Betriebe –

Direkt- und Indirekteinleiter –

massiv, zumal das Ziel der ge-

planten, EU-weit Geltung haben-

den Verordnung in der Erstel-

lung von Immissionsgrenzwerten

besteht um den ökologisch „gu-

ten“ Zustand der Oberflächenge-

wässer sicherzustellen. Mit Hilfe

von Grenzwerten für bestimmte

chemische Parameter die an be-

stimmten Messstellen in einem

Wasserkörper (Fließgewässerab-

schnitt) erfasst werden, können im Falle der drohenden Gefahr einer Verschlechterung der

Güteklasse des Oberflächengewässers seitens der Behörde Emissionsbegrenzungen für Einlei-

ter verfügt werden. Die heftigen Reaktionen seitens des Auditoriums angesichts der von Kohl

genannten, vorläufig vorliegenden chemischen Parameter zeigten die Betroffenheit der Ger-

ber. Der Referent versprach die Bedenken der Branche weiterzugeben und nach Maßgabe der

Möglichkeiten im Verordnungstext zu berücksichtigen.

Die fachliche Kompetenz sowie das Eingehen auf spontane Diskussionsbeiträge seitens

des Referenten trugen maßgeblich zum Verständnis dieser schwierigen Materie bei.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Hotel Grünberg erfolgte die individuelle Abreise

der Tagungsteilnehmer zur Tierkörperverwertungsanstalt Regau, die ausnahmsweise auch an

einem Samstagnachmittag eine Betriebsführung für den VÖLT ermöglicht hatte.

D.I. Wilhelm LAHM, der Direktor der TKV empfing die Exkursionsteilnehmer in der

Eingangshalle persönlich und stellte dann im Besprechungssaal das Unternehmen vor.

Die AVE Tierkörperverwertungs GmbH Regau wurde ursprünglich als Entsorgungsun-

ternehmen für Tierkadaver und tierische Nebenprodukte vom Land Oberösterreich gegründet

und erst vor wenigen Jahren von der AVE übernommen. Das Unternehmen arbeitet nunmehr

nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten und hat seine Sammel- und Verwertungstätigkeit

auf alle Bundesländer sowie das EU-Ausland ausgedehnt.

Die TKV verarbeitet derzeit durchschnittlich 100 Tonnen/Tag tierisches Material durch

Ausschmelzen zu Talg und Protein. Die installierte Kapazität beträgt 120 Tonnen/Tag. Die

Zahl der im Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter beläuft sich derzeit auf etwa 90, wobei

der Personalbestand im Bereich Fuhrpark am höchsten ist.

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VÖLT – Nachrichten Dezember 2005

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Der überwiegende Teil des zu verarbeitenden Materials wird mit dem betriebseigenen

Fuhrpark in geschlossenen Lkws oder in gekühlten Sammelkontainern angeliefert, über Bre-

cher zerkleinert, bei 130 o

C unter Druck 30 Minuten sterilisiert (BSE) und in Dampfkesseln

in Talg, Eiweiß und Wasser getrennt. Das gewonnene Fett wird in zwei Dampfkesseln ver-

brannt und deckt solchermaßen den Energiebedarf des Unternehmens. Das Proteinmehl wird

einer externen Verbrennung (z.B. Zementwerken) zugeführt. Die Reinigung des anfallenden

Abwassers erfolgt in einer betriebseigenen vollbiologischen Abwasserreinigungsanlage mit

einer Kapazität von 65000 EGW und wird anschließend in die Kanalisation geleitet (Indirekt-

einleiter). Die Behandlung der – naturgemäß – stark geruchsbelasteten Abluft erfolgt über

eine großzügig dimensionierte biologische Filteranlage in Containerbauweise, in der die aus

den Produktionshallen abgesaugte Luft gereinigt wird. Als Strukturierungs-material dienen

dabei Kokosfasern. Von der Effizienz der Abluftreinigungsanlage konnten sich die Betriebs-

besucher vor Ort überzeugen.

Dem Trend der Zeit Rechnung tragend ist seitens der Unternehmensleitung geplant in

weitere Verwertungsschienen – z.B. Herstellung von Biodiesel aus dem gewonnen Talg – zu

investieren, was eine Menge von Biodiesel in der Größenordnung von etwa 12 t/d entsprechen

würde. Die Errichtung einer Vergasungsanlage (Methangasherstellung durch anaerobe Vergä-

rung) ist derzeit nicht geplant.

Die ca. 90 Minuten dauernde Werksbesichtigung war beeindruckend und zeigte durchaus

vergleichbare Problemfelder zwischen TKV und Gerberei auf.

Dokumentationen

Der Leiter des „Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde“ Dr. Günter Groß,

verfasst bereits seit vielen Jahren Dokumentationen über bestehende sowie stillgelegte leder-

erzeugende Betriebe in Mitteleuropa – vorzugsweise in Deutschland und Österreich. Der

VÖLT hat bisher alle Dokumentationsbände angekauft und archiviert.

Im April 2005 erschien nunmehr der IX. Band dieser – mit Fotos illustrierten - Dokumen-

tationsreihe über die Lederfabrik Breuninger, Schorndorf, die traditionsreiche Gerberstadt

Igualada, Spanien, die Gerbereitraditionen in Neustadt/Orla und die Gerberei Reichenbach,

Lünen, Kreis Unna.

Der VÖLT hat auch diesen Band angekauft (EUR 28.-) und stellt dieses Exemplar sowie

auch die früher erschienen Bände allen Interessenten zur Einsichtnahme zur Verfügung. Ins-

besondere möchte ich auch auf den Band IV (1997) dieser Dokumentationsreihe verweisen, in

denen über die österreichischen Gerbereien Stöger/Eggelsberg, Kölblinger/Nussdorf und Ho-

lubovsky/Ybbsitz berichtet wurde.

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VÖLT – Nachrichten Dezember 2005

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Lehrlingsausbildung

Am Freitag, 1. Juli 2005 traten 3 Gerberlehrlinge - GHERA Victor (Fa. Wollsdorf Leder),

KATZLBERGER Andreas (Fa. Vogl), KRIENDLHOFER Bernhard (Fa. Wollsdorf Leder) in

der Wiener Gerberschule, Rosensteingasse, zur Lehrabschlussprüfung an. Ein Kandidat -

SARAJLIC Bojan ( AMS ) war nicht erschienen.

Die Prüfungskommission setzte sich aus den Herren Martin Trenkwalder, Gerhard Berger

und Gregor Kölblinger zusammen; als Prüfer fungierte Prof. Peter Berghuber.

Unter der bewährten Organisation von Frau Ing. Fleischhacker (Wirtschaftskammer

Wien) verliefen die Prüfungen reibungslos und so konnten die Kandidaten am Ende ihre Ge-

sellenbriefe in Empfang nehmen. Gesamtkalkül: alle Kandidaten haben bestanden, einer mit

ausgezeichnetem und einer mit gutem Erfolg.

Der VÖLT gratuliert allen frisch gebackenen Gerbergesellen, mit den besten Wünschen

für ihr weiteres Berufsleben und dem Wunsch, dass sie der Branche erhalten bleiben mögen.

Wie bereits in den letzten Vorstandssitzungen ausführlich behandelt, wird bezüglich einer

Weiterbildungswoche für Lehrlinge folgendes vereinbart:

Ab Ende September 2006 wird für Lehrlinge mit einem Notendurchschnitt von mindes-

tens 2,0 (entspricht „gutem oder ausgezeichnetem Erfolg“) sowie bestandener Lehrabschluss-

prüfung eine Weiterbildungswoche bei den Firmen Stahl bzw. BASF seitens des VÖLT orga-

nisiert.

m e r k e n ! ! ! b i t t e v o r m e r k e n ! ! ! b i t t e v o r m e r k e n ! ! ! b i t t e v o r m e

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VÖLT – Nachrichten Dezember 2005

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VÖLT - CLUBABEND / FRÜHJAHR 2006

Der VÖLT erlaubt sich, Sie zum traditionellen VÖLT - Clubabend / Frühjahr 2006 einzu-

laden:

TERMIN:

► 10. - 11. März 2006

TAGUNGSORT:

SPORTHOTEL ROYER, Europaplatz 583, 8970 Schladming / Steiermark

(Details bezüglich der Zimmerreservierung entnehmen Sie bitte der Beilage)

PROGRAMM:

► Freitag, 10.3. 2006 / 19 Uhr

Abendessen

Begrüßung des Präsidenten

Allgemeine Information (u. a. „REACH“)

Manöverkritik der Herbstveranstaltung 2005

Information über die Herbstveranstaltung 2006

► Samstag, 11.3. 2006 - individuelle Rückreise

Über Ihre engagierte Teilnahme freut sich der VÖLT - Vorstand

ZIMMERRESERVIERUNGEN

Bei Bedarf bitte Zimmerreservierungen, unter Hinweis auf "VÖLT - Clubabend", bis spä-

testens 30. Jänner 2006 persönlich vornehmen.

"Sonderpreise pro Person und Tag im Doppelzimmer":

► inkl. Buffetfrühstück € 69,50

► inkl. Halbpension € 85,00

► Einzelzimmer-Zuschlag € 13,00

Die angeführten Nächtigungspreise beinhalten alle Steuern u. Abgaben, ein reichhaltiges

Buffetfrühstück, bei Halbpension ein 5-gängiges Abendessen mit Menüwahl inkl. Salatbuffet,

die freie Benützung des Hallen-/Dampfbades, Sauna, Fitnessraum etc.

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VÖLT – Nachrichten Dezember 2005

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Kontakt:

SPORTHOTEL ROYER

Herr Andreas Mayrhofer

Tel. +43/(0)3687/200 - 418, Fax: +43/(0)3687/200 - 94,

E-mail: [email protected]

Homepage: http://www.royer.at

VÖLT / Österreichische Gerber - Herbsttagung 2006

► Termin: Freitag, 14. bis Samstag, 16. September 2006

► Ort: Pertisau am Achensee / Tirol

► Betriebsbesuch: Fa. Dr. Th. Böhme KG Chem. Fabrik GmbH&Co in Geretsried

► Geplantes Programm:

1. Donnerstag, 14.9.2006

Abends: Individuelle Anreise (Hotel Wiesenhof – Fam. Entner)

2. Freitag, 15.9.2006

08.30 Uhr: Gemeinsame Busabfahrt zur Fa. Böhme. Im Bus wird von den Teil-

nehmern ein Kostenbeitrag für die Buskosten eingehoben.

09.30–12.30 Uhr: Betriebsbesuch Fa. Böhme

12.30–13.30 Uhr: Mittagessen

13.30–14.30 Uhr: Rückreise nach Pertisau

15.30–16.30 Uhr: Österr. Gerberversammlung / VÖLT-Tagung

16.30–18.00 Uhr: Vortrag von Hrn. Prof. Dr. Günter PÖLL (voraussichtlich) zum

geplanten Thema „Nischenprodukte als Chance für KMUs“

19.00 Uhr: Abendessen /Sponsoring Fa. Clariant

3. Samstag, 16.9.2006

Individuelle Abreise

► Einladung: Im Mai 2006 soll der Versand der Einladungen erfolgen. Einladungen er-

gehen sowohl seitens des VÖLT als auch seitens der Bundesinnung für gewerbliche Gerber.

Die Einladung beinhaltet eine vom Hotel angegebene Deadline für die Hotelanmeldung sowie

den Hinweis, dass „aus organisatorischen Gründen die Fahrt zur Fa. Böhme nur gemeinsam

mittels Bus möglich ist“.

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Geburtstage

Der VÖLT wünscht – soweit uns bekannt – jenen Mitgliedern, die im Jahr 2005 „runde“

bzw. „halbrunde“ Geburtstage begangen haben, alles Gute und weiterhin Gesundheit und

glückliche Jahre:

Mitgliedsbeitrag 2006

Die Höhe des Mitgliedsbeitrages für das kommende Jahr bleibt – wie in den letzten Jah-

ren – unverändert und beträgt:

Firmenmitglieder EUR 72,70

Ordentliche Mitglieder EUR 32,70

Schüler u. Pensionisten EUR 7,30

Spenden werden dankend entgegengenommen!

Für die Überweisung liegt ein Zahlschein bei.

(VÖLT - Bankverbindung: CA BA BLZ 12000, Kontonummer: 0045 172 15)

Namens des VÖLT wünsche ich allen unseren Mitglie-dern sowie deren Angehörigen ein gesegnetes, friedvol-les Weihnachtsfest und für das kommende Jahr Ge-sundheit, Erfolg, Glück und Zufriedenheit!