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Voll stylisch – auch im Sport! Sportlich erlesen – Trends mit Zukunft / Teil II von Birgit Bruner V iele Sportarten werden durch Regeln und Normen bestimmt – und das ist auch gut so! Gleichzeitig entspricht es der Pluralität unserer Gesellschaft, andere Ak- zente zu setzen, um dem bunten Bild bewe- gender Freizeitbedürfnisse der Menschen Ausdruck zu verleihen. Weg von klassischen Lehrwegen, weg vom Wettkampf, weg von klaren Regeln – den individuellen style zu lassen! Aus dem Klassiker des Hallenvolleyballs entwickelte sich der Trend des „Beachens“, eine neue Spielkultur des Volleyballs ver- bunden mit einem anderen Lebensgefühl – im Sport. Der Fußball erweiterte sich um die an- gesagten Varianten des Socca five oder fut- sals, der alpine Skisport gebar das „Freeri- den“, aus dem turnerisch-gymnastischen Sportfeld entspringen neue Strömungen wie „Freerunning“ oder „Parkour“, dem Zwei- rad wurde Stabilität entzogen, um als „Ein- radfahren“ das sportliche Interesse bei Kin- dern und Jugendliche zu wecken und Berge wurden als Kletteranlagen ins platte Land versetzt. „Wahlver- wandtschaften“ – eine Sportart kreiert neue Ent- faltungsmöglich- keiten, bereichert traditionelle Sportwelten für jung und alt. Leisten wollen, können und dürfen – auch ohne Wettkampf! „Trendsport, sportlich im Trend oder Altes neu erleben!“ 25 SPORTISSIMO Ausgabe Februar 2010 Das Übungsleiterjournal des BLSV Nr. 8 · bayernsport · 23. Februar 2010 Vom Bouldern und Freeclimbing Spätestens beim zweiten Begriff des free- climbing klingelt es, klar – Klettern! „Mit Seil und Haken, alles zu wagen...“, klingt ein altes Berglied. Aber Freeclimber, sind das nicht jene Abenteuerlustigen ohne Siche- rung? Nein! Freeclimbing heißt Sportklettern und die Vorsilbe free bezieht sich auf das Ziel des Sportlers, die gewählte Route mit Körper und Geist Griffen und Tritten an künstlichen oder natürlichen Wänden, aber ohne, also frei von technischen Steighilfen zu bewältigen. Abseits der Kletterszene weniger bekannt ist das „bouldern“, wo ohne Gurt und Seil an Felsblöcken, Wänden oder in speziellen Boul- derräumen in Absprunghöhe trainiert wird. Diese virtuose, spinnengleiche Fortbe- wegungsakrobatik an mehr oder weniger stark überhängenden Formationen hat sich als Disziplin des Sportklet- terns herausgebildet, eine Einzel- trainingsform der Kletterer hat sich zur eigenständigen Disziplin mit in- ternationalem Wettkampfkalen- der gemausert. Deutlich neuer als die Sportart ist ihre Organisations- struktur im BLSV. Der Fachverband für Sport- und Wettkampfklettern hat sich die Förderung des leistungso- rientierten Kletterns als Breiten- und Spit- zensport in Schule und Verein zur Auf- gabe gemacht. Organisation von Meisterschaften, Kooperation mit An- schluss- bzw. Dachorganisationen und eine funktionierende Seilschaft mit dem Kul- tusministerium eröffnen der Sportart neue Spielräume. Regionale Trainingsgruppen werden un- ter fachlicher Anleitung von qualifizierten

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Voll stylisch – auch im Sport!Sportlich erlesen – Trends mit Zukunft / Teil II von Birgit Bruner

V iele Sportarten werden durch Regeln und Normen bestimmt – und das ist

auch gut so! Gleichzeitig entspricht es der Pluralität unserer Gesellschaft, andere Ak­zente zu setzen, um dem bunten Bild bewe­gender Freizeitbedürfnisse der Menschen Ausdruck zu verleihen.

Weg von klassischen Lehrwegen, weg vom Wettkampf, weg von klaren Regeln – den individuellen style zu lassen!

Aus dem Klassiker des Hallenvolleyballs entwickelte sich der Trend des „Beachens“, eine neue Spielkultur des Volleyballs ver­bunden mit einem anderen Lebensgefühl – im Sport.

Der Fußball erweiterte sich um die an­gesagten Varianten des Socca five oder fut­sals, der alpine Skisport gebar das „Freeri­

den“, aus dem turnerisch­gymnastischen Sportfeld entspringen neue Strömungen wie „Freerunning“ oder „Parkour“, dem Zwei­rad wurde Stabilität entzogen, um als „Ein­radfahren“ das sportliche Interesse bei Kin­dern und Jugendliche zu wecken und Berge wurden als Kletteranlagen ins platte Land versetzt.

„ W a h l v e r ­wandtschaften“ – eine Sportart kreiert neue Ent­faltungsmöglich­keiten, bereichert traditionelle Sportwelten für jung und alt. Leisten wollen, können und dürfen – auch ohne Wettkampf!

„Trendsport, sportlich im Trend oder Altes neu erleben!“

25SPORTISSIMODas Übungsleiterjournal des BLSVAusgabe Februar 2010

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SPORTISSIMOAusgabe Februar 2010

Das Übungsleiterjournal des BLSV

Nr. 8 · bayernsport · 23. Februar 2010

Vom Bouldern und FreeclimbingSpätestens beim zweiten Begriff des free­climbing klingelt es, klar – Klettern! „Mit Seil und Haken, alles zu wagen...“, klingt ein altes Berglied. Aber Freeclimber, sind das nicht jene Abenteuerlustigen ohne Siche­rung? Nein!

Freeclimbing heißt Sportklettern und die Vorsilbe free bezieht sich auf das Ziel des Sportlers, die gewählte Route

mit Körper und Geist ■

Griffen und Tritten ■

an künstlichen oder natürlichen Wänden, ■

aber ohne, also frei von technischen Steighilfen ■

zu bewältigen.

Abseits der Kletterszene weniger bekannt ist das „bouldern“, wo ohne Gurt und Seil an Felsblöcken, Wänden oder in speziellen Boul­derräumen in Absprunghöhe trainiert wird.

Diese virtuose, spinnengleiche Fortbe­wegungsakrobatik an mehr oder weniger

stark überhängenden Formationen hat sich als Disziplin des Sportklet­terns herausgebildet, eine Einzel­trainingsform der Kletterer hat sich zur eigenständigen Disziplin mit in­ternationalem Wettkampfkalen­der gemausert. Deutlich neuer als die Sportart ist ihre Organisations­struktur im BLSV.

Der Fachverband für Sport­ und Wettkampfklettern hat sich die Förderung des leistungso­rientierten Kletterns als Breiten­ und Spit­zensport in Schule und Verein zur Auf­gabe gemacht.

Organisation von Me ist er s cha f te n, Kooperation mit An­schluss­ bzw. Dachorganisationen und eine funktionierende Seilschaft mit dem Kul­tusministerium eröffnen der Sportart neue Spielräume.

Regionale Trainingsgruppen werden un­ter fachlicher Anleitung von qualifizierten

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Nr. 8 · bayernsport · 23. Februar 2010

SPORTISSIMODas Übungsleiterjournal des BLSV Ausgabe Februar 2010

Stützpunkttrainern an elf regionalen Lei­stungsstützpunkten geschult. Die Mitglieder des Bayerischen Landesjugendkaders wer­den speziell gefördert, u.a. durch Trainings­wochen im Naturfels und Intensivtrainings in der Halle.

Durch die Mitgliedschaft im BLSV kön­nen Vereine eine Bezuschussung für den Einsatz von Übungsleitern beantragen. Über Zuschüsse für Bau und Ausstattung von Kletteranlagen wird derzeit entschieden.

Ziele des Kletterns „fest im Griff“

Anleitung zu effektivem und verletzungs­ ■

freiem TrainingFörderung allgemeiner und sportartspezi­ ■

fischer Fähigkeiten und FertigkeitenAbwechslungsreiches Klettertraining in ■

verschiedenen Kletterhallen und ­gebietenStärkung von Zusammengehörigkeitsge­ ■

fühl, Teamgeist und VerantwortungGegenseitiger Austausch und gemein­ ■

sames KletternKlettern macht Spaß! – für breite Zielgrup­ ■

pen, bspw. auch als „das etwas andere Hal­tungstraining!“

Nähere Informationen erhalten Sie direkt beim Fachverband! (s. Tipps und Literatur)

Parkour – normfreier Sport oder Lebensstil?Grenzgänger? Nicht mehr und nicht weni­ger wie in anderen Lifetime­Sportarten. Aus gegebenem Anlass haben Traceure, wie die Anhänger des Parkour bezeichnet werden, eine blacklist mit Ausdrücken erstellt, die in den Medien künftig auszusparen sind, um die Szene in gutem Licht zu lassen.

So soll auf „Hippe Häuserhopper, Ghet­to, Spiderman, Todesmutige, Adrenalinjun­kies und auch Trendsport“ (aus: www.par­kourone.net) bei der Beschreibung dieser neuen Bewegung verzichtet werden. „Wa­rum?“, fragen Sie sich. Begründet vom Fran­zosen David Bell, nutzt dieses neuartige und sicherlich ungewöhnliche „Hindernisklet­tern oder ­rennen“ urbane Landschaften als Spielfeld ihrer Aktivitäten:

Überwinden von Hindernissen, ohne tech­ ■

nische HilfsmittelEigene andersartige, unkonventionelle ■

Wege finden, ohne andere zu beeinträch­tigen oder gar zu gefährdenGeschickt agieren oder gar akrobatische ■

Leistungen entwickeln, ohne sich selbst zu überschätzen.

Thesen wie „Mauern werden zu Brücken“, lernen „Wozu die Hände gut sind!“ oder er­fahren, dass „Hindernisse einen starken Geist erfordern“ umschreiben die Philosophie der Traceure bildhaft und im positiven Sinne grenzüberschreitend. Denn Parkour macht den Körper fit, stellt Aufgaben und fordert Lösungen, die mit den persönlichen Kompe­tenzen und sozialen Rahmenbedingungen zu vereinbaren sind.

Andreas Müller, ange­hender Sportlehrer und begeisterter wie kompetenter Anhänger der Parkour­ und Freerunningsz e­ne, demonstrierte im Rah­men verschiedener Workshops beim Bayerischen Landes­Sportver­band das Potential dieses aktuellen Freizeittrends. „Parkour“ und „Freerun­ning“ sind nicht durch Zufall entstanden und so schnell verbreitet worden, vielmehr sind sie das Ergebnis zweier Trends, die die Sportwelt derzeit revolutionieren.

Trend 1: „Unabhängigkeit von Zeit und ■

Ort“ (...)Trend 2: „Von normierten zum unnor­ ■

mierten Sport“.Seit rund fünf Jahren hat sich eine bundes­weite community dieser Sportart etabliert.

Bereits in den meisten kleineren Städten exi­stieren offene Gruppen, die sich über Inter­netforen zum gemeinsamen Training tref­fen. Hervorzuheben ist, dass sich mittlerweile Schule und Verein dieser Interessengruppe annehmen und Elemente in den „organisier­ten Unterricht“ hineintragen.

Parkour, Freerunning, Tricking und Free­style Akrobatik beschreiben nicht kategori­sierte und trendige Bewegungen. Gewöhn­liche Objekte der Umgebung wie Mauern, Geländer, Bänke, Säulen, Bäume u.ä.m. avancieren zu Turngeräten oder die Sport­ler ziehen tatsächlich in die Sportstätten, wo bspw. Matten helfen, die Trainingsumgebung „sicherer“ zu gestalten und so neue Bewe­gungen gefahrenreduziert erlernbar werden.

Trainingsinhalte sichten die Jugend­lichen und jungen Erwachsenen aus Videos im Internet, der Weg zum Ziel führt sie zu­sammen: beim Trainieren, beim Aufbau­en entsprechender Bewegungslandschaften auch in Turnhallen und Schulanlagen, beim Sammeln von geeigneten Materialien, bei der gegenseitigen Unterstützung und Si­cherung, bei der Problemlösung „Wie kann ich es schaffen?“

Hier kann sich der verantwortungsbe­wusste Coach einreihen. Viele Tricks aus Videoclips können nicht nach der „Ganz­heitsmethode“ erprobt werden, da das indi­viduelle Können noch nicht ausreicht.

Deshalb sollten auch bei Parkour und Freerunning, trotz normfreier Figuren und Leistungen, trainingswissenschaftliche und pägagogische Grundsätze beachtet wer­den, um individuelle Erfolge anzubahnen: n Richtig warm machenn Gelenke auf besondere Belastungen vorbe­

reitenn Trainingsprinzipien wie ­„optimale Gestaltung von Be­

l a s t u n g und Erholung“

­ „Wiederholen und kon­tinuierlich trainieren“

­ „individuell und altersgemäß“­ „abwechslungsreich, aber ge­zielt“ ...ebenso berücksichtigen wie

n methodische Prinzipien ­ „vom Leichten zum Schweren“

­ „vom Einfachen zum Komplexen“­ „vom Bekannten zum Unbe­

kannten“ ...

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Nr. 8 · bayernsport · 23. Februar 2010

SPORTISSIMODas Übungsleiterjournal des BLSVAusgabe Februar 2010

Kreativ werden, meint ■

­ die Fähigkeit, Bewegungsmöglichkeiten zu entdecken und daraus kreative Lö­sungen entwickeln lernen

Gefahr erkennen und richtig einschätzen ■

lernenDas Gesetz kennen und respektieren ■

­ Seine Umgebung und seine Mitmenschen zu respektieren, setzt Kenntnis und Ach­tung der Gesetze voraus.

Sportliche Zielsetzungen im Überblick

­ Konditionelle Fähigkeiten und koordina­tive Fertigkeiten fördern

­ Bewegung erleben, neue Bewegungen entdecken

­ Selbstbewusstsein stärken und ­ Selbsteinschätzung verbessern­ Aufgaben definieren, Lösungen anstreben­ Verantwortung für sich und andere tragen

„Hindernisparcours“

Eine Gerätebahn mit verschiedenen Groß­geräten soll so errichtet werden, dass mög­lichst vielseitige Bewegungen zu einer mög­lichst schnellen Zeit in der „Überwindung“ führen.

Streckendauer ca. eine Minute ■

Lerninhalte: Einteilen von Kräften, Durch­ ■

haltevermögen und die richtige Wahl der Bewegungen entsprechend der individu­ellen Fähigkeiten

Diese Übungsform kann mit speziellen An­forderungsprofilen und Formen aus dem Parkour gestaltet werden:

Präzisionssprünge ■

Landetechniken / Parkour­Rolle ■

Spezielle Techniken zur effizienten Hinder­ ■

nisüberwindungArmsprung ■

„Wallspin“ und „Palmspin“ ■

Wand­Salto ... ■

Mehr zu diesen speziellen Kompetenzen er­fahren Sie in Weiterbildungsmaßnahmen des BLSV und des Bayerischen Turnver­bandes. (s. Tipps und Literatur)

BeachvolleyballBeachvolleyball – immer noch Trend? Ja, denn die Sportart hat sich auf allen Ebenen, vom reinen Strandspaßspiel bis in den Olym­pischen Wettbewerb, durchgesetzt.

Dennoch ist der Prozess der Schaffung tragfähiger Rahmenbedingungen für dieses sportliche Freizeitvergnügen längst nicht abgeschlossen. Gerade im Schulsport liegt Beachen voll im Trend, aber mancherorts sind geeignete Unterrichts­ und Trainings­möglichkeiten auf Sand rar, was aber den Einzug von Beachvolleyball in den bundes­weiten Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ nicht bremsen konnte.

Ist es das Bronze­Team Ahmann/Hager bei den Olympics in Sidney 2000, das den Beachboom der Folgejahre beflügelte?

Oder ist es einfach das andersartig Schö­ne des Volley spielen auf weichem Sand? Schön und vielfältig sind die Entwick­lungen im methodisch­didaktischen Be­reich der noch relativ jungen Sportart, so dass es sich die Deutsche Volleyball­Jugend zur Aufgabe machte, eine umfassende Bro­schüre mit vielen praktischen Tipps zur Einführung, aber auch Perfektionierung des Spiels für den Jugendbereich herauszu­geben.

Wer schon einmal Menschen „ganz un­bedarft“ am Strand beachen sah, der konn­

te vielleicht Freude an der spielerischen Bewegung

beobachten, doch die

„allgemeinen Spielfähig­keiten“ zeigten sich mitunter wenig

ausgeprägt. Dabei gäbe es – mit den Au­gen eines Übungsleiters oder Sportlehrers be­trachtet – so einfache Maßnahmen, um das Spiel für alle interessanter, erfolgreicher und „mit mehr Perspektive“ zu gestalten.

Ein kleiner Ausflug in die DVJ­Broschüre „Beach Volley meets school“ soll den ballspor­tinteressierten Leser, Lehrer und Übungsleiter von der besonderen Qualität dieser nachhal­tigen Trendsportart überzeugen, bevor er die Broschüre anfordert, um mehr über spielge­mäße Einführung des Beachens in Schule und Verein zu erfahren (s. Tipps und Literatur).

Spielend beachen

Gemäß dem Motto „Learning by playing“ sollte Beachvolleyball spielerisch, spielnah und mit vielen Ballberührungen vermittelt werden. Basis zum Erlernen elementarer Techniken und Taktik fürs Beachen stellt ein spielgemäßes Konzept dar, d.h. Techniken werden spielend erprobt und umgehend im Spiel angewendet, gefestigt und führen in der Folge zu unmittelbaren Spielerfolgen, die die Spielfähigkeit und auch die innere Moti­vation zum Spielen steigern.

Um über viele Ballberührungen Lern­fortschritte zu beschleunigen, werden Klein­feldspiele mit zunächst reduzierter Spiele­ranzahl durchgeführt.

Aus methodisch­didaktischen Erwä­gungen wird zunächst durch „miteinander spielen“ die Spielfähigkeit geübt, bevor im Wettbewerb gegeneinander gespielt wird.

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SPORTISSIMODas Übungsleiterjournal des BLSV Ausgabe Februar 2010

Für die Vermittlung des Ball­, Raum­, Partner­ und Gegnerverhaltens sowie vol­leyballspezifischer Techniken wird folgendes Vermittlungsmodell empfohlen:

Abhängig vom Ausbildungsstand und den Lernvoraussetzungen, welche die Spieler auch vom Hallenvolleyball mitbringen, kann der Einstieg in das Vermittlungskonzept variabel gehandhabt werden, so dass immer das Ziel­spiel mit der Beherrschung unterschiedlicher Techniken möglich ist.

„Ball rund, muss in Tor eckig!” – auch beim FutsalAuf der großen Bühne der Fußballwelten hat sich neben socca five eine weitere Fuß­ballspielkultur aufgetan: Futsal, eine in der Halle stattfindende Variante des Fußballs, deren Name sich vom portugiesischen fute-bol de salão oder dem spanischen fútbol sala für Hallenfußball ableitet. Nichts Neues möchte man meinen, aber diese südame­rikanische Hallenfußballvariante aus den 30er Jahren, zeigt auffällige Unterschiede zum klassischen deutschen Hallenspiel:n fehlende Bandenbegrenzungen und n deutlich kleinere Handballtore Dabei stellt Futsal die offizielle Form des Hal­lenfußballs gemäß der FIFA­Richtlinien dar, bei der zwei Teams á 5 Spieler mit einem sprungreduzierten Ball von mindestens 62 cm bis höchstens 64 cm Umfang auf Hand­balltore spielen. Gewechselt werden darf un­

begrenzt und fliegend, statt Einwurf wird eingekickt. Jede Halbzeit beträgt 20 Minuten, wobei jeder Mann­schaft eine Auszeit zur Verfü­gung steht. Die Foulauslegung ist schärfer. Jedes Grätschen wird als Foul geahndet und ab dem fünften Mann­schaftsfoul pro Halbzeit er­hält der Gegner bei jedem

weiteren einen di­rekten Freistoß ohne Mauer, der auf den Zehn­Meter­Punkt verlegt werden darf. Diese Regelung entschärft „rustikales Spielverhalten“, führt jedoch auch nicht zum „körperlosen“ Spiel, da grundsätzlich mit fairem Körperein­satz und klassischer Fußballtechnik agiert wird. In Zweikämpfen ist Futsal dem Hal­lenfußball sehr ähnlich, der „trä­gere“ Ball führt jedoch zu einem etwas anderen Erscheinungsbild.

Nach einer roten Karte für ei­nen Spieler darf dieser nach Ab­lauf von zwei Minuten durch ei­nen anderen ersetzt werden. Bei ruhenden Bällen sowie dem To­rabwurf, der aus der Hand er­folgen muss, hat der jeweilige Spieler nach Freigabe des Balles nur vier Sekunden Zeit, um den Ball einzuspielen. Darüber hinaus gibt es eine verschärfte Rückpass­Regel.

Kommt der Ball vom eigenen Torwart, darf dieser den Ball nur dann mit dem Fuß er­

neut spielen, wenn der Ball zwischenzeitlich die Mittellinie überquert hatte oder vom Geg­ner berührt wurde. Der Torwart kann im Feld mitspielen bzw. durch einen weiteren Feld­spieler ersetzt werden, wobei die Rückpass­regel dann für den letzten Mann gilt. Jedem Team steht pro Halbzeit eine Auszeit von ei­ner Minute zu, sofern sie bei der folgenden Spielfortsetzung im Ballbesitz ist. Ein Straf­stoß wird aus sechs Metern ausgeführt.

Für die Fußballbegeisterten, die Futsal noch nicht kannten:

1989 wurde Futsal von der FIFA als zusätz­licher Wettbewerb und als offizielle internati­onale Hallenfußballvariante aufgenommen, für die auch Weltmeisterschaften ausgetragen werden.Nähere Informationen erteilt der Bayerische Fußball­Verband.

Tipps und Literatur

Klettern:www.kletterverbandbayern.de@

Parkour & freerunning:www.parcourone.net @www.freerunning.net/de/bewegungskünste@

Trends und Moden im Sport: www.sportwissenschaft.de/fileadmin/pdf/dvs-info/1998/1998_2_schildmacher.pdf

Beachvolleyball: www.bvv.volley.de@ Homepage des Bayerischen VolleyballverbandesDie Broschüre „Beach Volley meets school“ kann kostenlos über die Internetanschrift http://www.dvj.de oder bei der Geschäftsstelle der Deutschen Volleyballjugend,

Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt, Tel. 069-695 001 21, angefordert werden.

Futsal:Bayerischer Fußballverband www.bfv.de@ (…)

Walter Bucher (Hrsg.): 1017 Spiel- und Übungs-formen im Wintersport. Die 5. überarbeite-te Auflage der praxisorientierten Übungssamm-lungen für ausgewählte Sportarten ist 2010 im hofmann Verlag neu aufgelegt.

Daniel Memmert, Peter Breihofer: Doppelstun-de Fußball bietet zahlreiche Stundenbilder für ein attraktives und abwechslungsreiches Fußball-training in Schule und Verein – ein lohnenswertes Buch mit CD-Rom, nicht nur für Fußballtrainer.