16
Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig, Spiralbindung, zum Aufstellen und Aufhängen ISBN 9783746242019 Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elekt- ronischen Systemen. © St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2015

Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

  • Upload
    others

  • View
    11

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

Leseprobe

Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16«

Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr

52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig, Spiralbindung, zum Aufstellen und AufhängenISBN 9783746242019

Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elekt-ronischen Systemen.

© St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2015

Page 2: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,
Page 3: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

V o m A d V e n t z u m A d V e n tLiturgischer Wegweiser durch das katholische Kirchenjahr 2015/2016. Für Messfeiern dieses Kirchenjahres gilt an Sonntagen und Hochfesten die Perikopenordnung

des Lesejahres C (Lukas), für die Werktagslesungen die der Lesereihe II.

– 64. Jahrgang –

© St. Benno Verlag GmbH, Leipzigin Kooperation mit dem Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg / Allgäu, www.kunstverlag-fink.de

Besuchen Sie uns im Internet: www.st-benno.de

Gern informieren wir Sie unverbindlich und aktuell auch in unserem Newsletter zum Verlagsprogramm, zu Neuerscheinungen und Aktionen. Einfach anmelden unter www.st-benno.de.

ISBN 978-3-7462-4201-9

Zusammenstellung: Dirk KlingnerUmschlaggestaltung: Ulrike Vetter, Leipzig

Gesamtherstellung: Arnold & Domnick, Leipzig

Q u e l l e n n a c h w e i s29.11.: Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg): Ansprache anlässlich eines Gemeindebesuchs in Witzmannsberg am 7. Dezember 2013; 6.12.: Bischof em. Dr. Joachim Wanke (Erfurt): Audio-Beitrag für den Adventskalender von domradio.de vom 12. Dezember 2008; 13.12.: Erzbischof em. Dr. Friedrich Kardinal Wetter (München und Freising): Gottesdienst am 3. Adventssonntag an-lässlich des Stiftungsfestes im Georgianum, München, am 16. Dezember 2012; 20.12.: Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau): Predigt anlässlich des Gottesdienstes der Wallfahrt des Frauenbundes in Altötting am 2. Juli 2014; 27.12.: Erzbischof em. Dr. Joachim Kardinal Meisner (Köln): Predigt zum Fest der Hl. Familie im Hohen Dom zu Köln am 28. Dezember 2013; 3.1.: Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt): Gedanken zum kulturellen Jahresthema 2014 „Wie viele Worte braucht der Mensch?“ vom 7. Januar 2014; 10.1.: P. Martin Löwenstein SJ: Predigt zum Fest Taufe des Herrn im „Kleinen Michel“ (St. Ansgar, Hamburg) am 13. Januar 2013 (www.martin-loewenstein.de); 17.1.: Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz): Predigt anlässlich der Bistumswallfahrt nach Neuzelle am 7. September 2014; 24.1.: Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg): Predigt am Dies sacerdotalis 2011; 31.1.: Prof. Dr. Josef Spindelböck: Homilie am 3. Februar 2013; 7.2.: Papst em. Benedikt XVI.: Predigt bei der hl. Messe zur Amtseinführung auf dem Petersplatz am 24. April 2005 © Libreria Editrice Vaticana, Città del Vaticano; 14.2.: Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx (München und Freising): Hirtenbrief zur Österlichen Bußzeit 2012 „Glaubt an das Evangelium“; 21.2.: Bischof Dr. Heiner Koch (Dresden-Meißen): Fastenhirtenwort Februar 2014 „Verantwortlich und entschieden vor Gottes Angesicht leben“; 28.2.: Regens Wolfgang Ipolt (Erfurt): Predigt zum 3. Fastensonntag 2007 in Erfurt; 6.3.: Dompropst Msgr. Hans Striedl (Passau): Fastenpredigt 2013; 13.3.: Papst Franziskus: Predigt in der Pfarrei Sant’Anna im Vatikan am 17. März 2013 © Libreria Editrice Vaticana, Città del Vaticano; 20.3.: Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen): Predigt vom 24. März 2013; 27.3.: Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier): Predigt in der Osternacht 2013 im Trierer Dom; 3.4.: Bischof Heinz Josef Algermissen (Fulda): Predigt vom 15. April 2012; 10.4.: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer): Predigt vom 4. Mai 2014; 17.4.: Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück): Predigt vom 19. Juli 2009 in St. Willehad, Esens; 24.4.: Prof. Dr. Gerda Riedl (Universität Augsburg); 1.5.: Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch (Freiburg): Predigt anlässlich der Feier zum 50-jährigen Weihejubiläum der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin am 5. Mai 2013; 8.5.: Bischof Dr. Konrad Zdarsa (Augsburg): Predigt zum Pfingstfest 2014 im Hohen Dom; 15.5.: Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg): Predigt beim Pontifikalamt zum Pfingstfest im Würzburger Kiliansdom am 19. Mai 2013; 22.5.: Erzbischof Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki (Berlin): „Gerufen, gesandt und geheiligt“ Fastenhirtenbrief 2014; 29.5.: P. Klemens Nodewald CSsR: Predigt vom 2. Juni 2013 (Predigtforum); 5.6.: Erzbischof Dr. Christoph Kardinal Schönborn OP (Wien): 3. Katechese zum Thema Barmherzigkeit, gehalten am 9. Dezember 2007 im Dom zu St. Stephan; 12.6.: Dr. Hildegard Scherer: nach der Lesepredigt vom 16. Juni 2013, hrsg. vom Institut für Theologisch-Pastorale Fortbildung, Würzburg; 19.6.: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (Regensburg): Predigt in St. Emmeram zur Eröffnung der Wolfgangswoche am 23. Juni 2013; 26.6.: Bischof Dr. Ulrich Neymeyr (Erfurt): Katechese beim Weltjugendtag am 25. Juli 2013; 3.7.: P. Dr. Bernhard Sirch OSB: Betrachtung auf www.kath.net zum 14. Sonntag im Jahreskreis vom 1. Juli 2010; 10.7.: Erzbischof em. Dr. Joachim Kardinal Meisner (Köln): Predigt zum 20-jährigen Bestehen der Solidaritätsaktion Renovabis am 7. November 2013 in Berlin; 17.7.: Walter Kardinal Kasper (Rom): Predigt in der Predigerkirche in Erfurt im Rahmen der Meister-Eckhart-Tage am 6. Juli 2013; 24.7.: Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx (München und Freising): Predigt anlässlich der Frühjahrs-Vollversammlung der DBK in Regensburg am 28. Februar 2012; 31.7.: Bischof Karl Kardinal Lehmann (Mainz): Predigt in der Jahresschlussandacht am 31. Dezember 2008 im Hohen Dom zu Mainz; 7.8.: Sr. Stefana Hörmanseder OFM: Predigt vom 11. August 2013; 14.8.: P. Johannes Naton OSB: Predigt am 18. August 2013 in Maria Laach; 21.8.: Provinzial P. Josef Denkmayr SVD: Predigtimpuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis 2013 © Steyler Missionare; 28.8.: P. Stefan Maria Huppertz OFMCap: Predigt vom 1. September 2013; 4.9.: Bischof Dr. Felix Genn (Münster): Predigt anlässlich des 150. Geburtstages von Schwester Maria Droste zu Vischering am 8. September 2013 in St. Mauritz; 11.9.: Bischof Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart): Predigt beim Pontifikalamt anlässlich des Jahrestreffens der Stuttgarter Katholiken in St. Eberhard am 16. September 2007; 18.9.: Erzbischof Stephan Burger (Freiburg): Predigt im Abschlussgottesdienst der Ministrantenwallfahrt in St. Paul vor den Mauern am 9. August 2014; 25.9.: Domdekan em. Wolfgang Sauer (Frei-burg): Meditation zum 26. So. im Jk. vom 26. September 2010; 2.10.: Sr. Birgitte Herrmann OSF: Kolumne vom 30. September 2007 (www.orden.de); 9.10.: Bischof Dr. Felix Genn (Münster): Predigt anlässlich der Euthymia-Tage in Hopsten-Halverde am 10. Oktober 2010; 16.10.: Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg): Ansprache am Weltmissionssonntag in Münsterschwarzach am 20. Oktober 2013; 23.10.: Abt Dr. Maximilian Heim OCist: Predigt zum Pontifikalamt und zur Segnung des Konventgebäudes im Kloster Marienkron am 29. März 2014; 30.10.: Bischof Karl Kardinal Lehmann (Mainz): Predigt beim Abschiedsgottesdienst für den Erfurter Bischof Dr. Joachim Wanke am 20. November 2012 in St. Nicolai und Jacobi (Erfurt); 6.11.: Erzbischof Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki (Berlin): Predigt in Münster zur Frühjahrs-Vollversammlung 2014 der DBK; 13.11.: Äbtissin Elisabeth Kralemann OSB (Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal); 20.11.: Bischof Gregor Maria Hanke OSB (Eichstätt): Hirtenwort zur Adventszeit am Christkönigssonntag, dem 24. November 2013

a b b i l d u n g s n a c h w e i sCover und 17.4.: © marzolino / Can Stock Photo. Alle anderen Abbildungen: © Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg / Allgäu, www.kunstverlag-fink.de

Alle kunstgeschichtlichen Beschreibungen auf der Rückseite der Kalenderblätter entstanden auf der Grundlage der jeweils abgebildeten Bücher des Kunstverlages Josef Fink.

Cover-Motiv: Monreale, Kreuzgang des Benediktinerklosters, Ende des 12. Jahrhunderts. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie auf dem Kalenderblatt vom 17.4.

Page 4: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

v o m a d v e n t z u m a d v e n t

2015

20

16

m e i s t e r w e r k e c h r i s t l i c h e r k u n s t

l i t u r g i s c h e r w o c h e n k a l e n d e r f ü r d a s k i r c h e n j a h r

Page 5: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

VO R W O RTEin herzliches „Grüß Gott“ allen treuen und allen neuen Lesern und Betrachtern des liturgischen Kunstkalenders. In ihm werden Werke christ-licher Kunst in den Kirchen und außerhalb von Kirchen dargestellt und gedeutet, werden die Sonntagsevangelien meditiert und liturgische Angaben zu jedem Tag geboten. Der Kalender ist ausgerichtet nach dem kirchlichen, dem liturgischen Jahr und umfasst daher den Zeitraum vom ersten Adventssonntag (29.11.2015) bis zum Samstag nach dem Christkönigssonntag (26.11.2016).

In der liturgischen Spalte können aus Platzgründen nur die Daten genannt werden, die im Allgemeinen für die Messfeier vorgegeben sind. Dabei werden die besonderen Gedenk- und Festtage nach dem jeweiligen liturgischen Eigenkalender eines Bistums, zum Beispiel das Fest des Diözesanpatrons oder das der Weihe des jeweiligen Domes, nicht berücksichtigt.

An Tagen, die keine andere vorgeschriebene Schriftlesung – in Verbindung mit dem Fest oder dem Tagesheiligen – haben, werden in diesem Kirchenjahr die Lesungen des Lesejahres C (Lukasjahr) für die Sonntage und für die Werktage die Lesungen der zweiten Jahresreihe verwendet. Der Zelebrant hat jedoch an den zuletzt genannten Tagen auch die Möglichkeit, die Lesungen vom Tagesheiligen bzw. einer von ihm gefeierten Votivmesse zu wählen.

Der monatliche Gebetstag um geistliche Berufe ist stets der Donnerstag vor dem Herz-Jesu-Freitag, dem ersten Freitag eines jeden Mo-nats. Wahlweise kann dafür auch der darauf folgende Samstag genommen werden. Falls an diesen Tagen keine entsprechende Votivmesse erlaubt ist, wird das bei den liturgischen Angaben vermerkt.

Folgende Abkürzungen werden in der liturgischen Spalte verwendet: Adv. = Advent, Cr. = Credo, eig. = eigen(e), Epiph. = Epiphanie, Euch. = Eucharistie, Gef. = Gefährten, Gl. = Gloria, hl(l). = heilig(e), Jh. = Jahrhundert, Jk. = Jahreskreis, KF = Kurzfassung, Prf. = Prä-fation, So. = Sonntag, Weihn. = Weihnachten. Ist ein Heiliger in Klammern gesetzt, so bedeutet das, er kann nur kommemoriert werden.

Z U M B I L D T E I L„Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20). Mit dieser Zusage, dieser Verheißung Jesu an seine Jünger, endet das Evangelium nach Matthäus. Jesus Christus ist unter uns in seiner Kirche gegenwärtig bis zum Ende der Welt. Den Gottes Weg mit seiner Kirche durch die Zeit möchte der liturgische Kunstkalender „Vom Advent zum Advent 2015/16“ veranschaulichen.

Der Bogen der abgebildeten Kunstwerke spannt sich vom Alten Testament über das Kommen Gottes in Jesus Christus bis zu seiner Wiederkehr am Ende der Zeiten. Darstellungen vom brennenden Dornbusch und der Aufrichtung der kupfernen oder ehernen Schlange erzählen vom Weg Gottes mit dem Volk Israel. Das seltene Bild des „Ratschlusses der Erlösung“ zeigt uns, wie Gott in seinen drei Perso-nen darüber nachsinnt, wie er der gefallenen Menschheit zu Hilfe kommen kann: in Jesus Christus, dem Sohn Gottvaters. Seine Bilder nehmen in der christlichen Kunst breiten Raum ein. Es beginnt mit Darstellungen seiner Mutter Maria und seines Nährvaters Josef, seiner Großeltern Anna und Joachim und weiterer Angehöriger als „Heilige Sippe“. Zacharias, Elisabeth und ihr Sohn, der Prophet Johannes der Täufer, stellen die Verbindung mit der Zeit des Alten Bundes her. Mit der Verkündigung an Maria nimmt der Lauf der Heilsgeschichte die entscheidende Wendung. Bald nach der Geburt kommen die Weisen aus dem Morgenland, um den neugeborenen König anzubeten. Der zwölfjährige Jesus lehrt im Jerusalemer Tempel und versetzt seine Umgebung in Staunen. Mit der Taufe beginnt das öffentliche Wirken Jesu.

Zahlreich sind die Darstellungen, die sich dem Leiden und Sterben – dem erlösenden Wirken Jesu für die Menschheit – widmen. Mittelalterliche Palmesel symbolisierten in den Gottesdiensten ganz plastisch den Einzug in Jerusalem. Zahlreiche Statuen, Bilder und Kup-ferstiche zeigen den „Heiland in der Rast“ auf dem Weg zur Kreuzigung. In jeder christlichen Kirche – ausgenommen sind hier nur die Ge-meinden evangelisch-reformierter Tradition – weist ein Bild des Gekreuzigten auf Jesu Sterben hin. Einen wichtigen Platz in der Liturgie des Mittelalters nahm das Heilige Grab ein, in das ein geschnitztes Bild des toten Christus gelegt wurde. Häufiger erhalten blieben Darstellun-gen der um ihren Sohn trauernden Gottesmutter, bezeichnet als „Marienklage“ oder „Pietà“. Mit der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu endet schließlich sein Wirken auf der Erde. Auch das stellte man bis in die Frühe Neuzeit ganz plastisch mit bewegbaren Kunstwerken dar.

In seiner Kirche bleibt Jesus Christus auch nach seiner Himmelfahrt präsent. Das wird deutlich in den zahlreichen Darstellungen der Heiligen, beginnend mit den Aposteln bis hin zu den zahlreichen bekannten und unbekannten Heiligen und Seligen. Nachdrücklich ver-weist die Ausstattung unserer Kirchen auf die Gegenwart Jesu: Taufstein, Kanzel, Altar, Beichtstuhl, Kelch oder Tabernakel zeigen uns, dass wir auch heute die Nähe Christi in den Sakramenten und der Verkündigung erfahren können. Seine Zusage bleibt bestehen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“.

Dirk Klingner

Page 6: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

Jüngstes gericht, Freising, st. georg, 2. hälFte des 15. Jahrhunderts

29 30 1 2 3 4 5s o n n t a g M o n t a g d i e n s t a g M i t t W o c h d o n n e r s t a g F r e i t a g s a M s t a g

1. adventssonn-tag, saturnin, Friedrich, Jutta

n o v. / d e Z .

andreas, gerWald, Folkard

charles de Foucauld,

natalia

luZius, BiBiana, Jan von ruys-

Brock

FranZ Xaver, Johann

nepoMuk von tschiderer

adolph kolping, BarBara,

Johannes von daMaskus

hartWig, reginhart

(reinhard), anno

Page 7: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

Richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Lk 21,28

In der Adventszeit suchen viele Menschen, trotz der häufigen Advents- und Weihnachtsfeiern und des Stresses im Weihnachtsgeschäft und für die Weihnachtsvorbereitungen, Ruhe, Versöhnung und Frieden, auch im Bußsakrament. […] Der Advent ist eine wichtige Zeit zur Besinnung am Ende

des Jahres und zur Vorbereitung auf das neue Jahr. Weihnachten wird gefeiert an der großen Son-nenwende, das neue Sonnenjahr bricht an, das „nächste Jahr“ beginnt: „Siehe, ich mache alles neu.“ Dazu ist Gott Mensch geworden, dazu ist Jesus in die Welt gekommen, damit wir das Neue seines Evangeliums, das Gutes bringt, Hoffnung schenkt und uns zu Liebenden macht, erleben.

Deshalb ist es wichtig, den Advent so zu begehen, dass wir zu Menschen werden, die das Gute, das Schöne und das Wahre, den Fortschritt, die Fülle des Lebens und die Ewigkeit im Himmel erwar-ten. Der Advent will uns zu Rufenden machen nach Gott und nach den Mitmenschen, damit wir in Gemeinschaft mit Gott und den Menschen für eine gute Zukunft wirken. Und der Advent will uns zu Gerechten machen, damit wir nah und weltweit Geschwister werden und miteinander umgehen, wie es die Kinder Gottes, die Familie Jesu Christi will und verlangt. Feiern wir so Advent, dann wird diese Zeit eine heilige Zeit.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick

N ov. / D e z e m b e r 2 015

JüNgstes gericht , FreIsIng, st. georg, 2. HälFte des 15. JaHrHunderts Weithin sichtbar überragt mit seinen 84 Metern der barocke Turm der Stadt-pfarrkirche St. Georg die Häuser der Freisinger Altstadt. Der prächtige Turm ist neben dem Dom das Wahrzeichen der Stadt Freising. Er gehört zu einem spätgotischen Gotteshaus, das nördlich des Dombergs auf leicht erhabenem Terrain steht. Dem Sakralbau ist heute ein Kirchhof vorgelagert, er war früher Teil eines Gottesackers, der bis ins frühe 19. Jahrhundert die Georgskirche umgab. Der Spitzbogen im Süden markiert wohl den früheren Zugang zum Georgsfriedhof. Die Ostfassade mit einem im 17. Jahrhundert errichteten Türm-chen schließt an den Marienplatz an. Er ist der alte Marktplatz der Stadt, seit der Errichtung des ersten Rathauses im 14. Jahrhundert bildet er das urbane Zentrum der Bürgerstadt Freising. Die Lage der Kirche am Hauptplatz der Stadt und nördlich der alten Hauptstraße, die dem Verlauf des Flüsschens Moosach folgt, unterstreicht ihre Bedeutung als städtische Bürgerkirche.

Die frühe Baugeschichte der St. Georgskirche liegt im Dunkeln. Grabun-gen im Jahr 2001 bestätigten die Existenz eines romanischen Vorgänger-baus. Mit der Errichtung des heutigen Gotteshauses wurde wohl in der zwei-ten Hälfte des 15. Jahrhunderts begonnen.

An der Westwand des nördlichen Seitenschiffes erblickt man eine Darstellung des Jüngsten Ge-richts. Die drei Holztafeln bildeten ursprünglich die Rückwand eines Flügelaltares. Sie zeigen Christus, auf dem Regenbogen thronend, als Weltenrichter. Maria und Johannes der Täufer haben sich als Ad-vokaten der Menschen zu seiner Rechten und Linken eingefunden. Unten entsteigen die menschlichen Seelen den Gräbern, der Erzengel Michael versucht mit seinem Schwert einem Dämon eine Seele zu entreißen. Auf die Verdammten warten der Satan und die Hölle, während Petrus die Seligen in das Paradies geleitet. Das „Jüngste Gericht“ zeigt die Stilmerkmale der spätgotischen Malerei Landshuts.

29 S O N N T A G1. Adventssonntag. Cr., Adv.-Prf. I, Violett.Jer 33,14-16 / 1 Thess 3,12 - 4,2 /Lk 21,25-28.34-36Psalmen der 1. Woche Quatemberwoche

30 M O N T A GFest des hl. Apostels Andreas.Gl., Prf. von den hl. Aposteln, Rot.Röm 10,9-18 / Mt 4,18-22

1 D I E N S T A Gder 1. Adv.-W., Adv.-Prf., Violett.Jes 11,1-10 / Lk 10,21-24

2 M I T T W O C Hder 1. Adv.-W., Violett;oder hl. Luzius von Chur (5./6. Jh.). Rot,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 25,6-10a / Mt 15,29-37

3 D O N N E R S T A GHl. Franz Xaver (1552), Adv.-Prf., Weiß.Jes 26,1-6 / Mt 7,21.24-27Gebetstag um geistl. Berufe (oder am Samstag)

4 F R E I T A Gder 1. Adv.-W., Violett;oder hl. Barbara (306), Rot;oder hl. Johannes von Damaskus (um 750);oder sel. Adolph Kolping (1865),beide Weiß, jeweils mit Adv.-Prf.Jes 29,17-24 / Mt 9,27-31Herz-Jesu-Freitag

5 S A M S T A GSamstag, 5. Dez. 2015der 1. Adv.-W., Violett;oder hl. Anno von Köln (1075), Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 30,19-21,23-26 / Mt 9,35 - 10,1.6-8

Bernd Feiler Die Kirchen der Pfarrei st. georg Freising 48 Seiten, zahlr. Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-89870-212-6

Page 8: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

Mariensäule, neviges, MariendoM, uM 1968

6s o n n t a g

7M o n t a g

8d i e n s t a g

9M i t t W o c h

10d o n n e r s t a g

11F r e i t a g

12s a M s t a g

2. adventssonn-tag, nikolaus von Myra, henrika FassBender, dionysia

aMBrosius von Mailand, gerald

alFrida, edith, a: Mariä eMpFäng-nis

petrus Fourier, Juan diego

angelina, Bruno, diethard

arthur Bell, daMasus, david

dietrich, viZelin, hartMann

d e Z e M B e r

Page 9: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

marieNsäule , nevIges, MarIendoM, uM 1968Der Mariendom von Neviges, seit 1974 ein Stadtteil von Velbert in Nord-rhein-Westfalen, verdankt seine Entstehung der mehr als 300jährigen Wall-fahrt zum Gnadenbild der Unbefleckten Empfängnis. Die 1728 konsekrierte Kirche der „Unbefleckten Empfängnis“ erwies sich dem starken Ansturm der Wallfahrer schon Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr gewachsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es 1960 zur Entscheidung für einen Neubau, die vor allem dem großen Engagement von Erzbischof Kardinal Frings zu danken ist, der ein großer Förderer der Wallfahrt war und für Neviges einen „plastischen Baukörper als Bild und Zeichen einer Wallfahrtskirche“ wünsch-te. Der Kölner Architekt Gottfried Böhm (geb. 1920) errichtete die Kirche zwischen 1966 und 1968.

Ein besonderer Ort des persönlichen Gebets ist für den Pilger die fast höhlenartige Marienkapelle. Im Zentrum erhebt sich die vier Meter hohe Mariensäule, die Professor Elmar Hillebrand (geb. 1925) aus Pepperino-Gestein geschaffen hat. Mit ihrer reichen plastischen Gestaltung stellt sie eine baumartige Urpflanze dar, die im Blattwerk auf der Vorderseite das Hardenberger Gnadenbild wie eine Blüte birgt und aus deren Krone die Madonna mit dem Kind und das Kreuz herausragen. Auf der Rückseite erkennt man den vom Kreuz auferstehenden Christus; er hat den Tod am Kreuz be-siegt, das an seinen Enden Knospen zeigt und so zum Baum des Lebens wird.

Maria ist auf dieser Säule in zweifacher Weise dargestellt, im Gnadenbild als unbefleckt Empfan-gene und in der Skulptur als Mutter des Erlösers: Sie wurde als Jungfrau voll der Gnade und frei von Sündenschuld erschaffen, damit Gott durch sie Mensch werden konnte. „So begegnet dem Betrach-ter vor dem kleinen Gnadenbild an der Mariensäule in Neviges das Geheimnis der Kirche, die – wie Maria – von Christi Gnaden voll der Gnaden ist.“ (Joachim Kardinal Meisner)

D e z e m b e r 2 015

6 S O N N T A G2. Adventssonntag Cr., Adv.-Prf., Violett.Bar 5,1-9 / Phil 1,4-6.8-11 / Lk 3,1-6Psalmen der 2. Woche

7 M O N T A GHl. Ambrosius von Mailand (397).Adv.-Prf., Weiß.Jes 35,1-10 / Lk 5,17-26

8 D I E N S T A GHochfest der ohne Erbsünde empfange- nen Jungfrau und Gottesmutter Maria.Gl., Cr., eig. Prf., Weiß.Gen 3,9-15.20 / Eph 1,3-6.11-12 / Lk 1,26-38

9 M I T T W O C Hder 2. Adv.-W., Violett;oder hl. Johannes Didacus Cuauhtla- toatzin (Juan Diego, 1548), Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.,Jes 40,25-31 / Mt 11,28-30

10 D O N N E R S T A Gder 2. Adv.-W., Adv.-Prf., Violett.Jes 41,13-20 / Mt 11,7b.11-15

11 F R E I T A Gder 2. Adv.-W., Violett;oder hl. Papst Damasus I. (384), Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.Jes 48,17-19 / Mt 11,16-19

12 S A M S T A Gder 2. Adv.-W., Violett;oder Gedenktag Unserer Lieben Frau von Guadalupe, Weiß,jeweils mit Adv.-Prf.Sir 48,1-4.9-11 / Mt 17,9a.10-13

Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt. Lk 3,6

Im Advent wird uns von der Kirche die Gestalt des Bußpredigers Johannes vor Augen gestellt. Jo-hannes der Täufer ist kein bequemer Mann. Offensichtlich kennt er die Menschen. Er weiß auch, dass sie sich gern etwas vormachen. Davon sind auch die Frommen nicht ausgenommen. Die

Bußpredigt des Täufers ist auch eine Botschaft für uns Christen heute. […] Die Gerichts- und Umkehr-botschaft des Täufers zeigt uns: Die wirkliche Religionskritik kommt […] aus einem Wissen um Gott, der nicht nur für unsere Bedürfnisse da ist, sondern der Ansprüche an uns hat, der uns zur Umkehr und zur Erneuerung unseres Lebens bewegen will – auch unter Schmerzen. Jesus hat in seiner Verkündigung die Gerichtslinie der prophetischen Botschaft des Täufers nicht abbrechen lassen. Aber er wird noch mehr sagen als der Täufer. Er wird von dem Feuer sprechen, das reinigt und verwandelt, weil es Feuer der Liebe ist. Er wird „das Feuer“ der göttlichen Liebe „auf die Erde werfen“ (Lk 12,49). […]

Die wirkliche Erneuerung der Christenheit unserer Tage wird einhergehen mit einer Vertiefung und Erneuerung eines solchen biblischen Gottesbildes. Den Fragen unserer Zeit an den christlichen Glau-ben werden wir nur standhalten können, wenn sich unser Glaube an Gott vertieft und erneuert, gleich-sam eine neue Qualität gewinnt.

Bischof em. Dr. Joachim Wanke

Gerhard Haun mariendom Neviges 40 Seiten, zahlr. Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-931820-56-5

Page 10: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

13s o n n t a g

14M o n t a g

15d i e n s t a g

16M i t t W o c h

17d o n n e r s t a g

18F r e i t a g

19s a M s t a g

Zacharias, elisaBet und Johannes der täuFer, FreiBurg i. Br., Münster unserer lieBen Frau, portalvorhalle, uM 1290

3. adventssonn-tag, odilia, luZia, Jodok, Benno koglBauer

Johannes voM kreuZ, FranZis ka schervier

carlo steeB, christiane (nina), WuniBald

adelheid (elke), sturMius, dietrich

laZarus, Jolanda, WiWina

philipp von ratZeBurg, desiderius

peter von arolsen, konrad, BenJaMin

d e Z e M B e r

Page 11: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

zacharias, elisabet uND JohaNNes Der täuFer , FreIburg I. br., Münster, uM 1290An der Nordwand der Vorhalle im Turmuntergeschoss des Freiburger Müns-ters sind Johannes der Täufer und seine Eltern Elisabet und Zacharias zu se-hen. Das Weihrauchfass kennzeichnet Zacharias als den Priester aus dem Alten Bundesvolk, den das Los dazu bestimmte, „das Rauchopfer darzubrin-gen und dazu das Heiligtum des Herrn zu betreten“ (Lk 1,9). Dabei erschien ihm der Engel Gabriel und kündigte ihm die Geburt eines Sohnes an. Mit der Linken hält Zacharias die Heilige Schrift fest – doch tief und schräg, nicht so wie die Christus-Gestalt am Ende dieser Reihe sicher und aufrecht das alle Verheißungen erfüllende Evangelium trägt und ist. Schweigend, inwendig hörend musste Zacharias vom vorläufigen Alten Bund hinfinden – sein schmerzlich ernstes Gesicht lässt dies wohl ersehen – zum endgültigen Neu-en Bund: nahekommend im Mensch gewordenen Wort.

Eine verheiratete, ältere Frau, nach mittelalterlichem Standesbrauch eine Haube tragend – so ist Elisabet hier gezeigt. Zum Zeichen ihres fünf Monate währenden Verborgenbleibens hält die stille Frauengestalt ihren Mantel über die Brust hochgezogen, ihrem stummen, gläubig werdenden Mann allein zugewandt. Aus solch schwei-gendem Nachsinnen und Verborgensein heraustretend, nimmt sie mit der Rechten den Mantel sacht beiseite; jetzt, „für sie schon der sechste Monat“ (Lk 1,36), können alle staunend das Wunderbare sehen: die unfruchtbar war, ist gesegneten Leibes. Die Mutter des größten Propheten, der Christus den Weg bereiten wird. Eine dienmütig-edle Gestalt. Alle überragend, steht Johannes daneben. „Er wird ein Gro-ßer sein vor Gott“ (Lk 1,15), so hatte ihn der Engel Gabriel bei der Ankündigung seiner Geburt genannt. Sein höchstes, gotterleuchtetes Wortzeugnis: „Seht! Das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg-nimmt!“ – hier ist es, ehrfurchtsvoll mit der verhüllten Rechten berührt und mit dem deutenden Zeigefinger der Herzhand allen, für allezeit gezeigt: das Sinnbild des Erlösers der Welt – Jesus.

D e z e m b e r 2 015

13 S O N N T A G3. Adventssonntag (Gaudete)Cr., Adv.-Prf., Violett oder Rosa.Zef 3,14-17 (14-18a) / Phil 4,4-7 / Lk 3,10-18Psalmen der 3. Woche

14 M O N T A GHl. Johannes vom Kreuz (1591).Adv.-Prf., Weiß.Num 24,2-7.15-17a / Mt 21,23-27

15 D I E N S T A Gder 3. Adv.-W., Adv.-Prf., Violett.Zef 3,1-2.9-13 / Mt 21,28-32

16 M I T T W O C Hder 3. Adv.-W., Adv.-Prf., Violett.Jes 45,6b-8.18.21b-25 / Lk 7,18b-23

17 D O N N E R S T A Gder 3. Adv.-W., eig. M. vom 17.12.,Adv.-Prf. II oder V, Violett.Gen 49,1-2.8-10 / Mt 1,1-17

18 F R E I T A Gder 3. Adv.-W., eig. M. vom 18.12.,Adv .-Prf. II oder V, Violett.Jes 23,5-8 / Mt 1,18-24

19 S A M S T A Gder 3. Adv.-W., eig. M. vom 19.12.,Adv.-Prf. II oder V, Violett.Ri 13,2-7.24-25a / Lk 1,5-25

Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Lk 3,16

Johannes weist auf den kommenden Herrn hin. […] Der kommende Herr ist Jesus Christus. Er ist so groß, dass Johannes sich nicht für würdig hält, ihm auch nur die Schuhe aufzuschnüren. Der Täufer macht die Größe und Überlegenheit Christi deutlich durch die Gegenüberstellung der Taufen.

Johannes tauft mit Wasser, der Messias, der Christus tauft mit dem Heiligen Geist und mit Feuer. Er taucht die Menschen hinein in den lebenspendenden Geist und gibt ihnen göttliches Leben; er hat aber auch die Macht, ins nie erlöschende Feuer zu werfen. Er ist der Spender ewigen göttlichen Lebens und der Richter, an dem sich unser ewiges Schicksal entscheidet. Zu ihm führt Johannes auch uns. Vor dem auf uns zukommenden Herrn müssen wir uns entscheiden. Denn in ihm kommt Gott. Und Gott ist so, dass man sich vor ihm entscheiden muss. […] Vor Gott ist Entscheidung gefordert.

Wir haben uns entschieden. Das geschah bereits in der Taufe. Wir haben dem Bösen widersagt und uns durch den Glauben für Gott entschieden. Die Entscheidung des Glaubens geht aufs Ganze. Das haben wir im Leben zur Geltung zu bringen, d. h. den Glauben nicht auf bestimmte Bereiche des Lebens einzuschränken, sondern ihn in unserem ganzen Leben wirksam werden zu lassen.

Friedrich Kardinal Wetter

Emil SpathDas tor zum leben Die Hauptportalhalle des Freiburger Münsters240 Seiten, zahlr. Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-89870-174-3

Page 12: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

MarienFenster, augsBurg, doM Mariä heiMsuchung, uM 1490

20s o n n t a g

21M o n t a g

22d i e n s t a g

23M i t t W o c h

24d o n n e r s t a g

25F r e i t a g

26s a M s t a g

d e Z e M B e r

4. adventssonn-tag, eido, vitus, hoger, regina hueter

hagar, Micha, richard

Winter anFang, Jutta von sponheiM, Bertheid, Marian

Johannes von krakau, thorlak

heiliger aBend, adaM und eva

Weihnachten, geBurt des herrn, anastasia, eugenia

2. Weihnachtstag, stephanus, richlind, a: steFanitag

Page 13: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

marieNFeNster , augsburg, doM MarIä HeIMsucHung, uM 1490Am besten von allen Glasgemälden im Augsburger Dom lässt sich das Ma-rienfenster im nördlichen Seitenschiff betrachten, da sein Anbringungsort günstig ist. Allerdings wurde es im 19. Jahrhundert um zwei Reihen nach Westen versetzt und restauriert. Gegen 1490 entstanden die Szenen der Verkündigung an Maria und der Geburt Christi, ebenso die Marienkrönung im Beisein musizierender Engel.

Die Glasgemälde sind ähnlich gestaltet wie entsprechende Tafelmalerei der Spätgotik: Unter bekrönenden Baldachinen blickt man bei der Verkündi-gung in eine zeitgenössische Kammer mit Balkendecke und Kreuzstockfens-ter, bei der Geburt Christi auf die Palastruine, in der der Stall von Betlehem lag. Diese Baldachineinfassung ähnelt aber auch Mustern, die man von spätgotischen Schnitzaltären kennt. Einbezogen sind Figurenkonsolen mit Prophetengestalten, die mit der frohen Botschaft in Bezug zu setzen sind. Gleichzeitig findet sich – wie auf einer Besuchertribüne – eine Schar von Engeln als Zeugen des Geschehens.

Die Hauptfiguren sind durch ihre Größe und ihre hellen Gewänder hervor-gehoben. Maria wird traditionsgemäß versonnen am Studiertisch über einem Buch gezeigt und nimmt demütig die Botschaft an, die der prächtig gekleidete Engel mit dem Spruchband „Ave Maria gratia plena“ überbringt. Die Menschwerdung Gottes ist ganz anschaulich einbezogen: Von Gottvater trifft der Gnadenstrahl auf Maria, angeführt vom Hl. Geist und gefolgt vom kleinen Christkind, das herab-schwebt. Details wie die Lilienvase als Symbol der Reinheit belegen die erzählerische Freude dieser Stilphase. In der Szene der Geburt sieht man das Kind im Futtertrog der Krippe, neugierig von Ochs und Esel betrachtet und die in Anbetung versunkene Gottesmutter im hell leuchtenden Mantel. Josef mit der Kerze ist deutlich weniger stark gewichtet, ebenso die ersten Hirten, die am Fenster angekommen sind. Im rechten Hintergrund wird die Verkündigung an die Hirten als kleine Nebenszene dargestellt.

D e z e m b e r 2 015

20 S O N N T A G4. Adventssonntag. Cr., Adv.-Prf. V,Violett. Mi 5,1-4a / Hebr 10,5-10 /Lk 1,39-45. Psalmen der 4. Woche

21 M O N T A Gder 4. Adv.-W., eig. M. vom 21.12.,Adv.-Prf. V, Violett.Hld 2,8-14 oder Zef 3,14-17 / Lk 1,39-45

22 D I E N S T A Gder 4. Adv.-W., eig. M. vom 22.12.,Adv.-Prf. V, Violett.1 Sam 1,24-28 / Lk 1,46-56

23 M I T T W O C Hder 4. Adv.-W., eig. M. vom 23.12.,Adv.-Prf. V, Violett.(hl. Johannes von Krakau, 1473)Mal 3,1-4; 4,23-24 / Lk 1,57-66

24 D O N N E R S T A Gder 4. Adv.-W., am Morgen eig. M. vom 24.12., Adv.-Prf. V, Violett.2 Sam 7,1-5.8b-12.14a.16 / Lk 1,67-79Vigilmesse: Gl., Cr., Adv.-Prf. (V), Violett.Jes 62,1-5 oder Apg 13,16-17.22-25 / Mt 1,1-25 (KF 1,18-25)

25 F R E I T A GWeihnachten, Hochfest der Geburt des Herrn. Mit Oktav. Gl., Cr., Weihn.-Prf., Weiß.Hl. Nacht: Jes 9,1-6 / Tit 2,11-14 / Lk 2,1-14am Morgen: Jes 62,11-12 / Tit 3,4-7 / Lk 2,15-20am Tage: Jes 52,7-10 / Hebr 1,1-6 / Joh 1,1-18 (KF 1,1-5.9-14)

26 S A M S T A GFest des hl. Erzmärtyrers Stephanus.Gl., Cr. (fakultativ), Weihn.-Prf., Rot.Apg 6,8-10; 7,54-60 / Mt 10,17-22

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Berg-land von Judäa. Lk 1,39

die Kirche hat diese Erzählung der Begegnung der beiden schwangeren Frauen häufig als die Begegnung von Altem und Neuem Bund gedeutet. Elisabet trägt den etwas älteren Johannes in sich, den letzten der Propheten aus dem jüdischen Volk, den Vorläufer; denjeni-

gen, der den Messias ankündigt und der sein Volk auf ihn vorbereitet. Wenn Gott Mensch wird, und wenn er es nur ein einziges Mal wird, und wenn er in Christus dann auf ewig Mensch bleibt, dann ist dieses Ereignis und mit ihm natürlich der ganze Weg Jesu in dieser Welt ohne Zweifel das wichtigste, das zentralste Ereignis der Geschichte der Menschheit.

Die Erzählung des heutigen Evangeliums macht nun deutlich, dass es zwei Frauen sind, die dieses Ereignis vorbereiten und tragen – im wörtlichen und übertragenen Sinn. Der ungeborene Johannes der Täufer erweist sich in dieser Erzählung übrigens als einer der allerersten Marien-Verehrer über-haupt. Er hüpft im Leib seiner Mutter, als er die Stimme von Maria hört! Warum deutet sich diese große Freude hier an? Weil Maria als Trägerin des Geschehens der Inkarnation bereits die neue, die heile, die erlöste Schöpfung verkörpert. In Maria beginnt etwas wirklich Neues im Universum.

Bischof Dr. Stefan Oster

Michael Andreas Schmid, Johannes Schreiter Die glasgemälde im augsburger marien-dom32 Seiten, 25 Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-89870-628-5

Page 14: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

Jesus lehrt iM teMpel, oBerstdorF iM allgäu, pFarrkirche st. Johannes Baptist, pFingstaltar, 1868

27s o n n t a g

28M o n t a g

29d i e n s t a g

30M i t t W o c h

31d o n n e r s t a g

1F r e i t a g

2s a M s t a g

Fest der hl. FaMilie, ev. Johannes, FaBiola, rudger

unschuldige kinder,herMann und otto, Julius

thoMas Becket, taMar(a), lothar

FeliX, vincenca Maria lÓpeZ

silvester i., katharina loBourÉ; apollo-nia raderMecher

neuJahr, hochFest der gottesMutter Maria, Fulgentius

gregor von naZianZ, Basilius,ch: Berchtoldstag

d e Z . / J a n .

Page 15: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

Jesus lehrt im temPel , oberstdorF IM allgäu, PFarrkIrcHe st. JoHannes baPtIst, PFIngstaltar, 1868Im Jahr 1848 nennt Pfarrer Johann Nepomuk Stützle in seiner topografisch-historischen Beschreibung „Die katholische Pfarrei Oberstdorf“ sein Seelsor-gegebiet „die größte und schönste Pfarrei des ganzen schönen Bayerlandes – die Schweiz im Kleinen“ und charakterisiert ihre Naturschönheiten mit ersichtlichem Nationalstolz. Im Umkreis von Kempten zählt Oberstdorf zu den alten Pfarreien. Die Bezeichnung für die frühe Pfarrei war allgemein ec-clesia baptismalis, Taufkirche. Das Patronat Johannes des Täufers lässt auf eine Gründung der Pfarrei um das Jahr 1000 schließen. In der Nacht vom 5. auf den 6. Mai 1865 fielen zwei Drittel des Ortes einem großen Brand zum Opfer, darunter auch die inmitten des Dorfes am Marktplatz gelegene, ab 1644 barockisierte Pfarrkirche samt wertvoller Ausstattung. Nur die Umfas-sungsmauern und der ausgebrannte Turm blieben stehen.

Der Wiederaufbau der Kirche im Frühjahr 1866 stand unter Leitung der königlichen Baubehörde Kempten und erfolgte nach Plänen des „Civilbau-Inspektors“ Georg Freiherr von Stengel in neogotischen Formen. Neben dem Turm konnten auch die Umfassungsmauern des Schiffs aus Roll- und Bruchsteinmauerwerk übernommen werden. Man verlän-gerte das Gotteshaus nach Osten und errichtete einen neuen Chor.

Dem im Hochaltar thematisierten Osterfestkreis als Höhepunkt des Kirchenjahres und der Taufe Jesu sind im Langhaus die ebenfalls neogotischen Seitenaltäre mit dem Weihnachtsfest und Pfingsten beigesellt. Der linke Altar ist dem Pfingstfest, der Geburtsstunde der Kirche gewidmet. Der Heilige Geist kommt in Feuerzungen auf Maria und die Jünger herab (Apg 1,14; 2,1 ff.). Im geschlossenen Zustand sind der zwölfjährige Jesus unter den Gelehrten im Tempel sowie seine Eltern zu sehen, die ihn nach drei Tagen dort finden und vorwurfsvoll fragen: „Kind, wie konntest du uns das antun?“ Und Jesus antwortete: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ (Lk 2,41–52).

27 S O N N T A GFest der Hl. Familie. Gl., Cr., Weihn.-Prf.,Weiß. Sir 3,2-6.12-14 oder1 Sam 1,20-22.24-28 / Kol 3,12-21 oder1 Joh 3,1-2.21-24 / Lk 2,41-52Psalmen der 1. Woche

28 M O N T A GFest der Unschuldigen Kinder.Gl., Weihn-Prf., Rot.1 Joh 1,5 - 2,2 / Mt 2,13-18

29 D I E N S T A G5. Tag der Weihnachtsoktav.Gl., Weihn.-Prf., Weiß.(hl. Thomas Becket, 1170)1 Joh 2,3-11 / Lk 2,22-35

30 M I T T W O C H6. Tag der Weihnachtsoktav.Gl., Weihn.-Prf., Weiß.1 Joh 2,12-17 / Lk 2,36-40

31 D O N N E R S T A G7. Tag der Weihnachtsoktav.Gl., Weihn.-Prf., Weiß.(hl. Papst Silvester I., 335)1 Joh 2,18-21 / Joh 1,1-18Gebetstag um geistl. Berufe, keine Votivmesse.

1 F R E I T A GHochfest der Gottesmutter Maria,Neujahr. Gl., Cr., Marienprf. I oderWeihn.-Prf., Weiß.Num 6,22-27 / Gal 4,4-7 / Lk 2,16-21Weltfriedenstag.Herz-Jesu-Freitag, keine Votivmesse

2 S A M S T A GHl. Basilius der Große (379) und hl. Gregorvon Nazianz (um 390). Weihn.-Prf., Weiß.1 Joh 2,22-28 / Joh 1,19-28

D e z . / J a N u a r 2 016Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Lk 2,49

Hart prallen die beiden Worte Mariens: „dein Vater und ich“ und sein Wort: „mein Vater“ aufeinander. Jesus kann doch nicht zwei Väter haben. Jesus entwächst dem Willen seines Pflegevaters und verwächst mit dem Willen seines wirklichen Vaters. Maria und Josef ge-

ben ihn frei. Sie hatten damit auch ihre Schwierigkeiten, sodass ihnen der Tadel galt: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ (Lk 2,49). Wie oft sagen das manche Söhne und Töchter, die etwa eine geistliche Berufung in sich tragen und die dann von ihren Eltern gelegent-lich daran gehindert werden, ihm zu folgen: „Wisst ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ Aber nicht nur bei geistlichen Berufungen, es kann auch in anderen Lebenssituationen so sein. Das heißt christliche Erziehung: Die Kinder beheimaten in dem, was dem Vater im Himmel gehört, und nicht nur in dem, was im eigenen Interesse liegt. Das heißt, die Kinder freigeben für ihren eigenen Weg. Christus hat die Menschen nie an sich gebunden: Er hat nie gesagt: „Nun bleibe bei mir, ich hab dich gesund gemacht, ich habe dir geholfen“, sondern er hat dann immer gesagt: „Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen, und sündige nicht mehr“.

Joachim Kardinal Meisner

Werner Schnell, oberstdorf im allgäu. Pfarrkirche St. Johannes Baptist und Kapellen 32 Seiten, zahlr. Abb., Kunstverlag Josef Fink, LindenbergISBN 978-3-89870-595-0

Page 16: Vom Advent zum Advent 2015/16Leseprobe Kalender: »Vom Advent zum Advent 2015/16« Liturgischer Wochenkalender für das Kirchenjahr 52 Kalenderblätter, 21 x 22,5 cm, durchgehend farbig,

3s o n n t a g

4M o n t a g

5d i e n s t a g

6M i t t W o c h

7d o n n e r s t a g

8F r e i t a g

9s a M s t a g

heilige drei könige, FreiBurg i. Br., Münster unserer lieBen Frau, portalvorhalle, uM 1290

2. so nach Weihnachten, genoveva, irMina, odilo, adula

angela, elisaBeth anna seton Bayley, rüdiger

äMiliana, gerlach

erscheinung des herrn, kaspar, Melchior, Balthasar, pia

valentin, raiMund, sigrid, Maria theresia haZe

erhard, gudula, severin

aliX le clerc, Julian, eBerhard

J a n u a r