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Vom Burnout-Syndrom zur LehrerIn-Gesundheit Dr.med. Peter Vogt www.dr-peter-vogt.de Oder Gesundheitsförderung und Berufszufriedenheit in Zeiten von Veränderung und zunehmender Beanspruchung

Vom Burnout-Syndrom zur LehrerIn-Gesundheit Dr.med. Peter Vogt Oder Gesundheitsförderung und Berufszufriedenheit in Zeiten von Veränderung

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Vom Burnout-Syndrom zur LehrerIn-Gesundheit

Dr.med. Peter Vogt

www.dr-peter-vogt.de

Oder Gesundheitsförderung und Berufszufriedenheit in Zeiten von Veränderung

und zunehmender Beanspruchung

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Gesundbleiben im Lehrberuf-geht das?

Fachtagung Schulpastoral Regensburg

8. März 2010

Dr. med. Peter Vogt, Bad Tölzwww.dr-peter-vogt.de

©2010

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Gesundheit

• Gesundheit ist: Abwesenheit von Krankheit / Beschwerden

( „ Schweigen der Organe“) Körperliche Stärke/ Energie/ Fitness Psychisch – geistiges Wohlbefinden/

Balance Funktionale Leistungsfähigkeit/ Fähigkeit Rollenverpflichtungen erfüllen zu können

• WHO: Wohlbefinden an Körper, Seele und Geist

• Ottawa Charta: Schließt soziale und ökologische Aspekte ein

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Blick in Sprachen

swind = robust, stark

health = Heil-/Ganzsein

disease = Verlust der Leichtigkeit

enfermedad = Verlust der Festigkeit

maladie = das Böse,Schmerzhafte

sjuk = siech, gebrechlich

krank = krumm

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STRESS

• subjektives Erleben von (unangenehmer) Belastung, Überlastung, Druck, Anspannung, Überforderung

• Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten mit Anspringen einer Aktivierungsreaktion

• abhängig von Persönlichkeit, Ereignissen, Situationen, Fähigkeiten, Bewertungen

• dient dem Überleben (uralte Reaktion des Homo sapiens), will uns wachrütteln für Lösungen und nicht krankmachen

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Häufige Beschwerden I im Zusammenhang mit

Lehrer/innen- Stress bzw. BURN-OUT

►Erschöpfungserleben/Gefühl des Verschlissenseins►Mangel an Gelassenheit im Umgang mit Schülern►Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme►muskuläre Verspannungen im Schulter-Nacken-

Bereich►angespannte, gepresste Stimme/Stimmstörungen►Ohrgeräusche (Tinnitus)►Schlafstörungen/ Stressinsomnie►Herz-Kreislauf-Probleme (Tachycardie, Hochdruck)

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Häufige Beschwerden IIim Zusammenhang mit

Lehrer/innen- Stress bzw. BURN-OUT

►blockierte Atmung und Fehlatmungsmuster

►Magen-Darm- Beschwerden

►Ängste (u.a. vor der Klasse zu stehen und vor Eltern)

►depressive Verstimmungen

► Infektneigung

►gesteigertes Bedürfnis nach Süßigkeiten, Alkohol und Tabletten

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BURN – OUT - Begriff

Der Begriff ist eine Metapher, beschreibt einen Erschöpfungszustand und macht somit eine Aussage zum energetischen Zustand

► Leerwerden des Akkus

► Nachlassende Leistungsfähigkeit/Versagenserleben

► Nicht-mehr-genügen eigenen und fremden Ansprüchen verbunden mit:

► Demotivation und Sinnverlust

► Aversion (gegen Schüler, Eltern und Kollegen) und Veränderung in den Beziehungen, oft Rückzug

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Psychosomatische Nebenwirkung der postmodernen Arbeitswelt?

• Arbeits- / organisationsbedingt oder mehr Eigenanteile ?

• Störung? Krankheit? Diagnose? Prädiktor?

• Energiemangel durch Überstrapazierung und Selbstüberforderung bei positivem Selbstbild ohne seelische Erkrankung ?

• Brennt nur aus wer gebrannt hat?

• Vergleich mit Neurasthenie im 19.Jh

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STRESS u. BURNOUT-Ursachen

Es lassen sich unterscheiden:

► Berufsspezifische Gründe► Belastungen im familiären Umfeld► Persönlichkeits – Faktoren

Häufig sind auch Kombinationen mehrerer Faktoren

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Am häufigsten geklagteberufliche Belastungen I

►Verhalten schwieriger Schüler/Beziehungsgestaltung►Klassenstärke►Stundenzahl►Neuerungen im Schulsystem►Administrative Pflichten►Koordination Beruf-/ Privatleben►Mangelnde Kooperationsbereitschaft der Eltern►Stoffumfang►Zusätzliche Fortbildungen und außerunterrichtliche

Pflichten►Eigene Gesundheit

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Am häufigsten geklagteberufliche Belastungen II

►Unterricht gegen Widerstand („Dompteur“)►Korrekturen, Benotung, Selektion►Zunehmende Erziehungsfunktion des Lehrers►Berufliches Image und Prestige►Mangelnde Unterstützung durch den Schulleiter bzw.

Arbeitgeber/ kollegiale Probleme/ Mobbing►Hohe Entscheidungsdichte (schnelle Reaktionen auf

unterschiedlichste Forderungen von Schülern, Eltern, Kollegen und Vorgesetzten)

►Mangelnde Regenerationsmöglichkeiten während des Unterrichts

►Baulicher Zustand der Schule

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ARBEITS-BEWERTUNGS-CHECKfür Lehrkräfte (ABC-L)

Wie sehr trifft es zu, dass…

1. Unterricht störungsfrei

2. Zusammenkünfte im Kollegium effektiv

3. Eltern kooperativ

4. Häusliche Arbeit verkraftbar

5. Schüler lernbereit und –fähig

6. Schulleitung unterstützend

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www.abc-l.de

Wie sehr trifft es zu, dass

7. Schulkultur förderlich

8. Arbeit gerecht verteilt und planbar

9. Arbeitsmittel modern und ausreichend

10. Räumliche Verhältnisse günstig

11. Hygiene-Bedingungen einwandfrei

12. Fort- und Weiterbildung hilfreich

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Die Belastungen imfamiliären Umfeld I

► Mehrfachbelastung bei Frauen

► Erkrankungen im Familienkreisvor allem von Partnern und/ oder Kindern,und zwar sowohl körperliche als auch psychische Erkrankungen

► Traumatische LebensereignisseUnfälle, Todesfälle im eigenen FamilienkreisBetreuungs- und Pflegefälle in der Familiebei geistigen oder körperlichen Behinderungen

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Die Belastungen imfamiliären Umfeld II

► Trennung und Scheidungund zwar eigene als auch die von Kindernmit evtl. an die Eltern zurückfallenden Enkelkindern

► Arbeitslosigkeit und Drogensucht bei Kindern

► defizitäre Partnerschaften/Arbeitslosigkeit des Partners

► mangelnde soziale Unterstützung(wobei ledige und alleinstehende Lehrerinnen länger im Beruf bleiben, da dieser Teil des sozialen Netzes ist)

Jegliche Störung der inneren Balance und Ökologie schlägt auf die Fähigkeit zu unterrichten durch!

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Persönlichkeits-Faktoren,die für Stress und BURN-OUT

eine Rolle spielen ► Fehlerhafte Berufswahl/ ungeeignete Motive► Idealistische Einstellungen► Unklare Zieldefinition mit Enttäuschungspotential► Ängstlich-selbstunsichere Persönlichkeitszüge► Depressionsneigung mit hoher Resignationstendenz► Übermäßiger Perfektionismus mit Übergewissenhaftigkeit und Pedanterie► Ungenügend entwickelte Fähigkeit zur Abgrenzung► Mangelnde Kommunikations- und Konfliktfähigkeit► Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation► Unzufriedenheit mit dem eigenen Gesundheitszustand bei vorbestehenden seelischen und körperlichen Handicaps

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Fit für den Lehrberuf ?!

Der Test fragt nach :

• Freude am Umgang mit Kindern

• Didaktischem Geschick, Flexibilität

• Stimme, Humor, Begeisterungsfähigkeit

• Sozialer Sensibilität, Warmherzigkeit

• Verantwortungsbereitschaft

• Eigenem Wissensbedürfnis

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www.fit-fuer-den-lehrerberuf.de

Der Test fragt des weiteren nach:

• Sicherheit im Auftreten/Ausdrucksfähigkeit

• Durchsetzungsfähigkeit, Stabilität

• Frustrationstoleranz, Stress-Resistenz • Anstrengungs- und Entbehrungsbereitschaft

• Erholungs- und Entspannungsfähigkeit

• Fähigkeit zu rationellem Arbeiten

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1. Psychische Stabilitätoffensive Misserfolgsverarbeitung, Frustrationstoleranz, Erholungsfähigkeit, emotionale Belastbarkeit, Stressresistenz

2. Aktivität, Motivation und MotivierungsfähigkeitFreude am Umgang mit Kindern & Jugendlichen, Verantwortungsbereitschaft, Informations- & Wissensbedürfnis, Anstrengungs- & Entbehrungsbereitschaft, beruflicher Idealismus, Begeisterungsfähigkeit, Humor

3. Soziale KompetenzDurchsetzungsvermögen, Sicherheit im öffentlichen Auftreten, Freundlichkeit & Warmherzigkeit, Sensibilität

4. Grundfähigkeiten & -fertigkeitenStimme, Ausdrucksfähigkeit, didaktisches Geschick, Fähigkeit zum rationellen Arbeiten, Flexibilität

21 Skalen & 4 Bereiche

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Wilhelm von Humboldt :

„Nie ist das menschliche Gemüt heiterer gestimmt, als wenn es seine richtige Arbeit gefunden hat.“

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Der AVEM-TestArbeitsbezogenes Verhaltens- und

Erlebens-Muster

Das Profil drückt aus

mit welchem Engagement ( Dimension I-IV)

mit welcher Widerstandsfähigkeit ( Dimension V-VIII)

mit welchen Emotionen (Dimension IX-XII )

Sie den Anforderungen gegenübertreten.

Der Test erfasst Bewältigungsmuster im Beruf.

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Es werden 4 reine Muster und Mischmuster

unterschieden Muster G = gesundheitsförderlich, z.B. hohes, aber nicht exzessives

Engagement verbunden mit Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden

Muster S = sich schonend ( „Schongang“), eingeschränktes Engagement bei erhaltener Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden

Muster A = sich selbst überfordernd, d.h. exzessives Engagementmit hoher Verausgabung und Perfektionsneigung undEinschränkungen in Widerstandsfähigkeit undWohlbefinden („ immer angestrengt und angespannt“)

Muster B = BURN-OUT-Muster mit unterschiedlicher Ausprägungvon emotionaler Erschöpfung, Aversion gegen dieBerufspraxis und Einschränkungen in Widerstands-fähigkeit, Lebensgefühl und Wohlbefinden(„ bedrückt, leidend“) Motivation und Engagement sind dabei schon

verringert.

► Wenn die Wahrscheinlichkeit für A oder B sehr hoch ist(über 80%), ist ein Gesundheitsrisiko vorhanden!

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Typ G

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Im Schülerurteil heben sich Lehrkräfte des Musters G vor allem ab durch…

• stärkere Förderung der kognitiven Selbständigkeit• gerechteres Verhalten• größeres Interesse an den Schülerbelangen• angemesseneres Interaktionstempo

nach Klusmann u.a. (2006)

Musterzugehörigkeit und wahrgenommenes Lehrerverhalten im

Unterricht

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Typ A

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Typ S

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Typ B

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Typ G

Typ S

Typ A

Typ B

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Lehrer Studie mit Uni Potsdam

► 378 Patienten► Ø Alter: 53 Jahre ► 63,7% Frauen und 36,3% Männer Kollektiv

Muster G 8 % [ 11% ] selten!

Muster S 11 % [ 25% ] häufiger Männer

Muster A 29 % [ 30% ] häufiger Frauen

Muster B 52 % [ 34% ] häufiger Frauen Bei Berufsanfängern haben schon etwa 1/3 Muster B! Muster B nimmt nach 5 Jahren im Beruf zu ! Es gibt Mischmuster und Mustershifts 2/3 dysfunktionale Risikomuster im Berufsstand !

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WAS TUN ?

• Erschöpfung beseitigen bzw. vermeiden

• Ressourcen stärken

• Probleme klären

• Bedingungen verbessern

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Und auch…

• klug für sich sorgen und seine Kräfte erhalten, um seine Rolle erfüllen zu können

• früh Defizite wahrnehmen und gegensteuern (regelmäßige Reflexion!)

• Bewusstsein für die Wichtigkeit der eigenen Gesundheit entwickeln

Keine Pflicht zur Selbstaufgabe!!

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Ansätze für Maßnahmen

1. Einfluss auf Rahmenbedingungen der Berufsausübung

2. Gestaltung der Arbeitsbedingungen „vor Ort“

3. Personenbezogene Maßnahmen

4. Qualifizierung des Nachwuchses

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Verhältnisprävention• Beratung werdender Lehrer / Eignungstests• Spezielle Berufsanfänger-Fortbildung + Praktika• Laufbahnberatung bis zur Pensionierung• Arbeitsmedizinische u. –psychologische Betreuung• Beachtung von Lehrerversorgung, Klassengrößen u.

Stundenzahl• Einrichtung von Auszeitenzimmern/Arizona-Modell• Trainings für Problemsituationen (mit Rollenspiel + Video)• Sozialarbeiter + Psychologen in Schularbeit integrieren• Regelmäßige Mitarbeiter-/ Vorgesetzten-Gespräche• Befragungen zur Früherkennung von Problemen• Förderung von Teilzeit, REHA-Massnahmen, Berufswechsel

Vorsicht: Problem-Trance statt Handlungsorientierung!

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Was brauchen Lehrkräfte?

• Bessere Arbeits-und Lehrbedingungen

betrifft: LehrerInzahl pro Schüler, Unterrichts-Stunden, Räume und Ausstattung

• Auch Lehrkräfte profitieren von veränderten Befindlichkeiten der Schüler, vom längeren Verbleib an Schule, brauchen Arbeits-und Pausenräume, Rhythmisierung des Arbeits-Tages, Trennung von Beruf und Privat

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Fortsetzung

• Auflösung der Beziehungsfalle von Fördern und Prüfen

• Auflösung der Front („Krieg“) im Klassen-ZimmerLehrkraft als Lernmoderator

• Befreiung vom Stoffdruck

• Und jede Menge Eignung, Vorbereitung, Begleitung, Unterstützung

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Arbeitsbedingungen vor Ort • Günstig ist ein Klima der Offenheit und gegenseitigen

Unterstützung. TEAM-ENTWICKLUNG! Weitgehende Vermeidung von Spannungen und Spaltungen.

Rasche Konfliktlösung !

• Gemeinsamkeiten in den Normen und Zielen der schulischen Arbeit (z.B. als Schul – Verfassung). Einheitliches Handeln!

• Psychohygiene im Schulalltag ( u.a. Pausen, Ruheräume, Arbeitsplätze, Büros)

• Strukturierte Kommunikation, Supervision, Evaluation

• Wichtige Rolle der Schulleitung zwischen Management und „Dienen“. Unterstützung durch Schulleiter wichtig! Partizipativer, transformationaler und autoritärer Führungstil.

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Wie gesundheitsförderlich ist Ihre

Lebensweise?

• Wo würden Sie sich auf einer Skala von 1 bis 5 einordnen ?

• Was greift Ihre Gesundheit an?

• Was tun Sie, um Ihre Gesundheit zu schützen?

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Das Salutogenese-Konzept Wissenschaft von der Gesundheitserzeugung

• betrachtet Gesundheit als Kontinuum

• betont den Balance- Akt von Gesundheit

• fragt nach Ressourcen und Kohärenz-Sinn

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Aaron Antonovsky

Israelisch-amerikanischer Medizinsoziologe („Entmystifizierung der Gesundheit“,1979)

spricht vom „sense of coherence“ (SOC) als einer Orientierung in der Welt, geprägt von Stimmigkeit

und Verbundenheit (verwandt mit Widerstands-Fähigkeit, Selbstwirksamkeit und Selbstwert)und von „Gesundheitserregern“ und fragt:

Wie wird man ein guter Schwimmer?!

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Der Kohärenz-Sinn beinhaltet

• Beherrschbarkeit von Aufgaben (diese unter Kontrolle haben)

• Überschaubarkeit/ Verstehbarkeit (Verhältnisse geordnet?)

• Sinnhaftigkeit (wert, es zu tun)

Ein guter Kohärenz-Sinn ist ein Beitrag zu Stressbewältigung, Berufszufriedenheit und seelischer

Gesundheit

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Interventionen für Muster A u. B (u. alle!)

Belastungsausgleich und Kompensation durch:

• Entspannung (z.B. Autogenes Training, Jacobson Muskelentspannung, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Meditation, Atemlenkung)

• Bewegungstraining (minimal: tgl. Spaziergang)

• Stressbewältigung (Erwerb eines Puffers o. einer „Schutzweste“)

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Für Risikotyp A speziell:

• Veränderung der individuellen Arbeitsorganisation u. des Zeitmanagements

• Ausbalancieren beruflicher Anforderungen, häuslicher Pflichten u. von Freizeitaktivitäten („Work-life-balance“)

Für Risikotyp B speziell:

• Förderung von Kommunikations- u. Konfliktbewältigungsstrategien, emotionale Stabilisierung (Psychotherapie) u. Förderung von Selbstsicherheit (Beratung, Trainings)

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Stressbewältigung meint u.a.

• Selbstwahrnehmung stärken auf körperlicher und emotionaler Ebene (Entspannung, Atemlenkung etc.)

• Zeitmanagement

• Klarheit über Werte / Mottos gewinnen

• Soziale Unterstützung optimieren

• Selbstwirksamkeit fördern

• Kommunikation verbessern

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Stress-Lösungsprozess

• Symptom wahrnehmen!

Wenn es eine Stimme hätte…

• Welche Fähigkeit/Fertigkeit bräuchten Sie, um das Problem zu bewältigen..

• Woran würden Sie merken, dass Sie diese Fähigkeit haben („Zauberfee“)

• Haben Sie diese Fähigkeit in Ihrem Leben schon einmal bei sich erlebt?

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Gegenpol-Technik

Wenn Sie weiterhin viel Stress erleben wollen:

• Welche Einstellungen wären da optimal?

• Wie dürfen Sie da auf keinen Fall denken?

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Die „E“s der Stressbewältigung und Burnout-Prophylaxe

• Erkennen des Problems

• Entlastung

• Effektivität/Effizienz verbessern

• Entspannung /Erregungsniveau senken

• Erholungsaktivitäten einplanen

• Ernüchterung (Realitätsorientierung)

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Ausmaß derwöchentlichen Arbeitszeiten I

Nach Erhebungen in der Klinikstudie Durchschnitt/Woche

Unterrichtsstunden 20,7

Pflichtstunden 22,8

zusätzlich in der Schule verbrachte Stunden 4,8

Vorbereitungsstunden, NachbearbeitungKorrekturen 14,9

LEHRERARBEITSZEIT = DEPUTAT x 2 MIT GROSSER VARIANZ

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Ausmaß derwöchentlichen Arbeitszeiten II

Nach Angaben von Prof.Sieland, Uni Lüneburg umfaßt die Lehrertätigkeit :

Arbeit mit Schülern 35 %, selbst zuhause 35 %, mit Erwachsenen 30 %

Nach Untersuchungen von Prof.J. Bauer,Uni Freiburg, beträgt die Arbeits-Zeit durchschnittlich 51 Stunden.Nach einer Veröffentlichung von Prof.Kiel, Uni München schwankt die Jahresarbeitszeit in der Grundschule zwischen 1289 und 2478 Stunden, Im Gymnasium zwischen 930 und 3562 Stunden bei Vollbeschäftigung. Jahres-Soll liegt bei 1840 Stunden bei Vollbeschäftigung Modell der „ferienbereinigten“ Arbeitszeit.

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Zeitkuchen

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Zeitbalance

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Arbeits - Organisation

Zeitmanagement I

Überlegungen zum Zeitnotproblem im Lehrberuf:

1. Geteilter Arbeitsplatz – verführerische Zeitflexibilität

2. Arbeitszimmer : funktional, aesthetisch, ungestört ?

3. Unbegrenzte Aufgabe als Problem

4. Gut – Statt – Perfekt – Prinzip (GSP)

5. Prioritäten – Prinzip (D W U) D = Dringlich

W = Wichtig U = Unwichtig

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Arbeits - OrganisationZeitmanagement II

6. Zeitfresser und Druck durch „ große Kiesel“

7. Zeitlimitierung bei Vorbereitung und Nachbereitung

(Zeitmessung schafft Zeitbewusstsein),

„Verlorene Zeit“ und Arbeitsbewältigungsstörung

8. Zeitfenster (für Erholung, Stopping,Slow-down)

9. Thema: Ferien/ Unterrichtsfreie Zeit als Falle!

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„Grosse“ Kiesel

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Erholungshäufigkeit

Erholungshäufigkeit: 1 sehr selten bis 5 sehr oft

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Wie häufig am Tag tun sie etwas das ihnen Freude macht?

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Der Weg weiter

• Welche Veränderung Ihrer Lebensweise würde Ihrer Gesundheit am meisten nützen?

• Was brauchen Sie, um Ihr Leben zu verbessern (in kleinen Schritten, nicht zu viel auf einmal und evtl.

nur für 15 min am Tag)?

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Stressmanagement Das Waage-Programm*

WAAGE als BILD und AKRONYM

W = Wahrnehmen • der Situation• des Gegenübers• von sich selbst (Gedanken, Emotionen,• Körperreaktionen, Verhalten) in Achtsamkeit• Was stresst? Was schadet? Was tut gut?• Ist die Aktivierung dem Grad der Belastung• angemessen?• Vermeiden allzu rascher Deutung und Reaktion

* nach Stollreiter: „Mehr Erfolg mit weniger Stress“ Beltz-Verlag

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Stressmanagement Das Waage-Programm*

A = Annehmen / Akzeptieren • der Situation bzw. der Gegebenheiten als

Herausforderung, evtl. in ihrer Lösungslosigkeit oder Unvermeidlichkeit• auch der eigenen Person mit Stärken, Schwächen und „Schatten“ und allen Reaktionen• Frage: Was will/kann ich ändern ?• heißt auch: sich Realitäten/ Problemen stellen• heißt nicht: alles gut finden

* nach Stollreiter: „Mehr Erfolg mit weniger Stress“ Beltz-Verlag

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Stressmanagement

Das Waage-Programm*

A.1 = Abkühlen

• Senkung des Erregungs-/Anspannungsniveaus

in der Situation – vorher, hinterher -• Durchatmen, Entspannen, Distanzieren

• Aufsuchen eines inneren oder äußeren Ortes der Ruhe

und Kraft

* nach Stollreiter: „Mehr Erfolg mit weniger Stress“ Beltz-Verlag

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Stressmanagement Das Waage-Programm*

A.2 = Aktivieren

• heißt, sich energetisch aufzuladen in Phasen von

Erschöpfung und Abgeschlagenheit, z. B. durch

Venenpumpe, Trommelwirbel, Zeichnen einer liegenden Acht (∞) mit den Händen oder mit dem Kopf.

Vielfältige Übungen zur körperlichen und seelischen Regulation !

* nach Stollreiter: „Mehr Erfolg mit weniger Stress“ Beltz-Verlag

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Stressmanagement Das Waage-Programm*

G = Gewohnheiten• Gewohnheiten können hinderlich oder förderlich sein• Gewohnheiten bzw. Verhaltensweisen sind leichter

zu verändern als Einstellungen oder Jahrzehnte alteMuster – bedeutsam sind Zeitplanung, Setzen derrichtigen Prioritäten (Dringliches, Wichtiges)

• Konsequentes Achten auf Belastungsausgleich• Nutzen von Erkenntnissen aus der Erholungs-

forschung, wonach der Erholungsbedarf bei eintretenden Defiziten immer größer wird.

* nach Stollreiter: „Mehr Erfolg mit weniger Stress“ Beltz-Verlag

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Stressmanagement Das Waage-Programm*

E = Einstellungen• Was man gerne tut, macht weniger Stress• Freudvolles Tun neben ungeliebten Anteilen• Das Gefühl, Einfluss zu haben, mindert Stress

(Selbstwirksamkeit)• Prinzip GSP („Gut statt Perfekt“/ PARETO-Prinzip)• Idealismen als Leitstern nicht als Maßstab

* nach Stollreiter: „Mehr Erfolg mit weniger Stress“ Beltz-Verlag

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American way der

Stress-Bewältigung

Love it

Change it

Leave it

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Stressbewältigung nach Art der Mönche

• Distanzierung (äußerlich, innerlich)

• Praxis (religiöse Rituale, heute: Meditation,

Entspannung, Qi Gong u.a.)

• Denkweise (spirituell, philosophisch, realitätsbezogen)

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Positive Seiten des Lehrerberufin der Selbstschilderung

von Lehrern/ -innen

• Umgang mit jungen Menschen• Relativ viel Selbständigkeit in der

Berufsausübung• Anregende, abwechslungsreiche Tätigkeit• Sichere, unkündbare Stellung• Verhältnismäßig viel frei verfügbare Zeit und

Zeitflexibilität• Möglichkeit für Teilzeit – Beschäftigung und

Familienfreundlichkeit• Erfüllung einer sozialen Aufgabe

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Autogenes Training

• Hände angenehm schwer aufliegend• Hände und Arme angenehm warm• Atem ruhig und regelmässig• Bauch (Sonnengeflecht) wohlig warm• Kopf klar, frisch und leicht

Beenden durch Räkeln, tief durchatmen und Augen öffnen. Üben ist schon Erfolg!

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Jacobson Muskelentspannung

• Hände zu Fäusten schließen / spreizen• Hände schließen und Arme beugen• Schultern nach oben ziehen

Anspannung 3 Atemzüge halten und mit einem Ausatem loslassen - oder 5-4-3-2-1 und loslassen. Alle anderen Muskeln bleiben entspannt und können nach dem gleichen Prinzipbeübt werden.

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Atemlenkung

• Beide Hände auf den Bauch legen• Gezielte Beatmung eines Organs• Einige Atemzüge mit offenem Mund• Mit Ton ausatmen (hm, aaa, om)• Lieblingsfarbe ein-und ausatmen• Aufatmen-durchatmen-wegatmen• Der „lange Atem“ ist der lange Ausatem• Atem verlangsamen und verlängern

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Gemischte Übungen zur muskulären und seelischen

Entspannung • Arme vor dem Körper parallel schwingen• Achterpendeln und Pendeldrehung• „Sternenwerfer“ und „Storchenstand“• Trockenschwimmen• „Lufttrommeln“• Venenpumpe und „Birnenpflücken“• Augenentspannung mit Handballen• Thymusklopfen

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Mir graust’s vor der Schule aber ich geh gern hin, weil ich muss......

Karl Valentin

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Hilfreiche Internet-Adressen

• www.lehrergesundheit-bayern.de• www.lehrerforum-nrw.de

(Prof.Sieland,Lüneburg)• www.plg.rlp.de

(Projekt Lehrergesundheit Rheinland-Pfalz)• www.paed.unizh.ch/ap/home/vortraege.html

(Vorträge des Schweizer Schulentwicklers Prof.Oelkers)

• www.coping.at / [email protected] • www.abc-l.de (Arbeitsbewertungscheck-Lehrer)• www.fit-fuer-den-lehrerberuf.de

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Literatur-Verzeichnis Schaarschmidt U: Halbtagsjobber? Beltz-VerlagSchaarschmidt U. und U.Kieschke „Gerüstet für den Schulalltag“ Beltz- VerlagHillert A. Psychosomatische Erkrankungen bei Lehrerinnen

und Lehrern Verlag Schattauer Das Anti-Burn-out-Buch für Lehrer KöselverlagHammer W. und Vogt P. Gesund im Lehrberuf Schneider-VerlagKlippert H. Lehrerentlastung Beltz-VerlagKretschmann R. (Hrsg.) Stressmanagement für Lehrerinnen und Lehrer.

EinTrainingsbuch mit Kopiervorlagen Beltz „Praxis

Schiffler H. (Hrsg.) Tausend Jahre SchuleSinger K. Wenn Schule krank macht Beltz-VerlagPetermann U. Entspannungstechniken für Kinder und

Jugendliche. Ein Praxisbuch Beltz-VerlagMartini A. Sprechtechnik, mit Stimm-,Sprech-und

Atemübungen, + CDMiller R. Sie Vollidiot! Rowohlt TbSeiwert L. J. Wenn Du es eilig hast, gehe langsam Campus-VerlagKüstenmacher T. und Seiwert L. J. Simplify your life Campus-VerlagDVD`s: M.Spitzer „Lernen“ R.Kahl: „Treibhäuser der Zukunft“