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Seite 1 Tagebuch Franz Spörk Vom Nordkap nach Bad Blumau mit Fahrrad Freitag 10.7.2009 Wien Riga Flug mit Air Baltic Abreise zum Nordkap, keine Hektik ,kein Stress. Manuela und Kurt bringen mich zum Flughafen Schwechat. Nach den Check in und angenehmen Verabschieden, gehe ich nochmals zum Aufgabeschalter wo ich mein Fahrrad abgab, ich sehe, dass mein Rad total ungeschickt auf einen Transportwagen liegt, sofort fotografiere ich es und beschwere mich beim naheliegenden Schalter, blöde Antworten auf Wienerisch sind alles was ich zu hören bekomme. Pünktlicher Abflug in Wien und ein besonders angenehm ruhiger Flug beruhigen mich wieder. In Riga gelandet, kann ich beim Gepäck ausladen mein Fahrrad sehen, es wird sachte aus dem Flugzeug gehoben und auf die Seite gestellt, als der Gepäckwagen beladen war, wurde das Rad oben draufgelegt, ich bin beruhigt und hoffe, dass in Wien nicht zu viel kaputt gemacht wurde. Um 23 Uhr pünktlicher Weiterflug nach Tromsö. Angenehmer, ruhiger Flug, bei der Landung plötzlich Ohrenschmerzen, einige Kinder weinen wegen der ebenfalls heftigen Schmerzen, auf meinen linken Ohr kann ich nichts hören. Samstag 11.7.2009 Riga Tromsö Flug mit Air Baltic Tromsö richtung Nordkap mit Postschiff Hurtigruten 32 km 357 Höhenm. Pünktlich um 1:30 Uhr in Tromsö (Norwegische Zeit) angekommen, baue ich mein Fahrrad zusammen und muss feststellen, dass der hintere Kotflügel fehlt. Nach getaner Arbeit um 3:00 früh lege ich mich auf meiner 3cm dicken Unterlage im Flughafengebäude auf dem Betonboden zum schlafen. Um ca. 4:30 werde ich von neuen Flugreisenden geweckt. Danach per Fahrrad, 32 km kreuz und quer durch die Stadt, trockenes Wetter ca. 17 Grad bei leichter Bewölkung lässt die Müdigkeit vergessen. Am Nachmittag beim Check in auf dem Postschiff Hurtigruten erfahre ich, dass es keine freien Zimmer gibt. Zudem macht sich bei mir heftiger Durchfall bemerkbar, ein gutes Steak und ein Krügel Bier sollte mir wieder Kraft geben. Um ca. 1:30 Uhr ist ein großer Raum fast menschenleer, so, dass ich mich auf einer Bank zum schlafen legen kann. Sonntag 12.7.2009 Ankunft mit Postschiff in Honningsvag Mit Rad zum Nordkap und zurück bis Skipsfjord 63km 1238 Höhenm. um ca. 5:30 erwache ich als wir in Hammerfest anlegen, muss wegen meines Durchfalls schnellstens aufs WC, leichte Kopfschmerzen und leichte Übelkeit kommen dazu. Blauer Himmel und warmes Wetter bis Honningsvag. Nach dem Ausschiffen in Honningsvag fahre ich in Richtung Nordkap. Es geht besser als ich dachte, nach ca. 10 km komme ich zum Nordkap Camping Skipsfjord, es schaut gut aus, ich kaufe ein Zimmer, dusche und gehe ins Bett. Nach ca. einer Stunde unruhigen Schlaf, beschließe ich die 25 km und meines Gedanken ca. 400 Höhenmeter zum Nordkap noch heute zu fahren. Der Himmel ist blau und es hat 23 Grad. Einen Großteil meines Gepäcks lasse ich im Cap, da ich in der Nacht zurückkomme. Die erste Steigung kurz nach dem Camp mit 240 Höhenmetern schaffe ich locker und bin Happy, im Gedanken bereits mehr als die Hälfte der Höhenmeter geschafft zu haben. Mein Höhenmesser zeigt 270 m, nach einigen km leichten bergauf und bergab eine lange Talfahrt hinunter auf 50m fast bis ans Meer, also wieder alles hinauf, dass wiederholt sich einige Male. Nach 2:54 Fahrt bin ich am Nordkap und bin 787 Höhenmeter gefahren. Meine Kraft ist aus, ich kann nicht essen und trinken, ich mache neben dem Nordkap Globus einige Fotos. Auf die restlichen freien Ausstellungen und einen Kinobesuch, der im Eintrittspreis enthalten ist, verzichte ich. Mit Gewalt trinke ich ein Bier und versuche ein Stück Kuchen zu essen. Ich gehe zur Information und erkundige mich wann ein Bus Richtung Honningsvag fährt, das Fahrrad möchte ich hierlassen und morgen holen, aber der nächste Bus fährt erst um 0:15 Uhr, also 4 Stunden Wartezeit. Ich beschließe, doch selbst mit dem Rad zum Camp zu fahren, sollte ich es nicht in einem schaffen, kann ich mich ja neben der Straße ausruhen, warme Kleidung habe ich mitgenommen und es ist ja sowieso immer Tag. Nach 1 Stunde 51 Minuten Fahrzeit erreiche ich dann doch einigermaßen mein Camp. Montag 13.7.2009 Skipsfjord Repvag 66km 747 Höhenm. Nordkap Camp neben meiner Hütte zelten 2 Radfahrer, sie sind aus Dresden und mit den Rad zum Kap gefahren, morgen fliegen sie mit dem Flugzeug zurück. Um 10 Uhr zum Frühstück kaufe ich mir einen Kaffee und eine Schachtel Kekse. In der Schachtel sind 12 Stück, 4 davon kann ich essen, mehr geht nicht. Ich fahre nach Honningsvag zur Apotheke und kaufe Medizin gegen meinen Durchfall. Da schönes, warmes Wetter herrscht, beschließe ich bis Kafjord ca. 30 km gleich nach dem Nordkaptunnel zu fahren. Nach 10 km lege ich mich auf eine Bank und lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Nach einiger Zeit kommen zwei Finnen und fragen, ob sie auf den Tisch ihre Mahlzeit einnehmen dürfen. Ich setze mich auf und unterhalte mich mit ihnen, sie fordern mich auf, mitzuessen, ich esse ungefähr ein Viertel einer rohen Semmel. Sie wünschen mir für mein Vorhaben alles Gute. Nach kurzer Weiterfahrt erreiche ich den Honningsvag Tunnel mit einer Länge von 4,4 km, montiere meine Lichter und will in den Tunnel fahren, aber eiskalte Luft bläst mir entgegen, also warme Kleidung anziehen und durch. Nach wenigen Kilometern kommt dann die Mautstelle für den Nordkaptunnel, dieser hat eine Länge von 7,3 km und führt 212 m unter dem nördlichen Eismeer durch und verbindet den Nordkapfelsen mit dem Festland. Die Steigung und das Gefälle sind mit 10% angegeben. Ich lege mich noch vorm Tunnel für ca. eine halbe Stunde in die Sonne. Neu aufgetankt mit Sonnenenergie und noch wärmer angezogen wie vorher, fahre ich in den Tunnel, es herrscht Höllenlärm, da mit riesigen Ventilatoren die Abgase der Fahrzeuge aus der Tiefe geblasen werden. Der Tunnel ist beleuchtet, es hat 11 Grad und es ist sehr feucht. Unten in 212m Tiefe angekommen, mache ich in einer Rettungsnische

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Tagebuch Franz SpörkVom Nordkap nach Bad Blumau mit Fahrrad

Freitag 10.7.2009 Wien – Riga Flug mit Air BalticAbreise zum Nordkap, keine Hektik ,kein Stress. Manuela und Kurt bringen mich zum Flughafen Schwechat. Nach denCheck in und angenehmen Verabschieden, gehe ich nochmals zum Aufgabeschalter wo ich mein Fahrrad abgab, ich sehe,dass mein Rad total ungeschickt auf einen Transportwagen liegt, sofort fotografiere ich es und beschwere mich beimnaheliegenden Schalter, blöde Antworten auf Wienerisch sind alles was ich zu hören bekomme. Pünktlicher Abflug in Wienund ein besonders angenehm ruhiger Flug beruhigen mich wieder. In Riga gelandet, kann ich beim Gepäck ausladen meinFahrrad sehen, es wird sachte aus dem Flugzeug gehoben und auf die Seite gestellt, als der Gepäckwagen beladen war,wurde das Rad oben draufgelegt, ich bin beruhigt und hoffe, dass in Wien nicht zu viel kaputt gemacht wurde. Um 23 Uhrpünktlicher Weiterflug nach Tromsö. Angenehmer, ruhiger Flug, bei der Landung plötzlich Ohrenschmerzen, einige Kinderweinen wegen der ebenfalls heftigen Schmerzen, auf meinen linken Ohr kann ich nichts hören.

Samstag 11.7.2009 Riga – Tromsö Flug mit Air Baltic Tromsö richtung Nordkap mit Postschiff Hurtigruten 32 km357 Höhenm.Pünktlich um 1:30 Uhr in Tromsö (Norwegische Zeit) angekommen, baue ich mein Fahrrad zusammen und mussfeststellen, dass der hintere Kotflügel fehlt. Nach getaner Arbeit um 3:00 früh lege ich mich auf meiner 3cm dickenUnterlage im Flughafengebäude auf dem Betonboden zum schlafen. Um ca. 4:30 werde ich von neuen Flugreisendengeweckt. Danach per Fahrrad, 32 km kreuz und quer durch die Stadt, trockenes Wetter ca. 17 Grad bei leichter Bewölkunglässt die Müdigkeit vergessen. Am Nachmittag beim Check in auf dem Postschiff Hurtigruten erfahre ich, dass es keinefreien Zimmer gibt. Zudem macht sich bei mir heftiger Durchfall bemerkbar, ein gutes Steak und ein Krügel Bier sollte mirwieder Kraft geben. Um ca. 1:30 Uhr ist ein großer Raum fast menschenleer, so, dass ich mich auf einer Bank zumschlafen legen kann.

Sonntag 12.7.2009 Ankunft mit Postschiff in Honningsvag Mit Rad zum Nordkap und zurück bis Skipsfjord 63km1238 Höhenm.um ca. 5:30 erwache ich als wir in Hammerfest anlegen, muss wegen meines Durchfalls schnellstens aufs WC, leichteKopfschmerzen und leichte Übelkeit kommen dazu. Blauer Himmel und warmes Wetter bis Honningsvag. Nach demAusschiffen in Honningsvag fahre ich in Richtung Nordkap. Es geht besser als ich dachte, nach ca. 10 km komme ich zumNordkap Camping Skipsfjord, es schaut gut aus, ich kaufe ein Zimmer, dusche und gehe ins Bett. Nach ca. einer Stundeunruhigen Schlaf, beschließe ich die 25 km und meines Gedanken ca. 400 Höhenmeter zum Nordkap noch heute zu fahren.Der Himmel ist blau und es hat 23 Grad. Einen Großteil meines Gepäcks lasse ich im Cap, da ich in der Nachtzurückkomme. Die erste Steigung kurz nach dem Camp mit 240 Höhenmetern schaffe ich locker und bin Happy, imGedanken bereits mehr als die Hälfte der Höhenmeter geschafft zu haben. Mein Höhenmesser zeigt 270 m, nach einigenkm leichten bergauf und bergab eine lange Talfahrt hinunter auf 50m fast bis ans Meer, also wieder alles hinauf, dasswiederholt sich einige Male. Nach 2:54 Fahrt bin ich am Nordkap und bin 787 Höhenmeter gefahren. Meine Kraft ist aus, ichkann nicht essen und trinken, ich mache neben dem Nordkap Globus einige Fotos. Auf die restlichen freien Ausstellungenund einen Kinobesuch, der im Eintrittspreis enthalten ist, verzichte ich. Mit Gewalt trinke ich ein Bier und versuche ein StückKuchen zu essen. Ich gehe zur Information und erkundige mich wann ein Bus Richtung Honningsvag fährt, das Fahrradmöchte ich hierlassen und morgen holen, aber der nächste Bus fährt erst um 0:15 Uhr, also 4 Stunden Wartezeit. Ichbeschließe, doch selbst mit dem Rad zum Camp zu fahren, sollte ich es nicht in einem schaffen, kann ich mich ja neben derStraße ausruhen, warme Kleidung habe ich mitgenommen und es ist ja sowieso immer Tag. Nach 1 Stunde 51 MinutenFahrzeit erreiche ich dann doch einigermaßen mein Camp.

Montag 13.7.2009 Skipsfjord – Repvag 66km 747 Höhenm.Nordkap Camp neben meiner Hütte zelten 2 Radfahrer, sie sind aus Dresden und mit den Rad zum Kap gefahren, morgenfliegen sie mit dem Flugzeug zurück. Um 10 Uhr zum Frühstück kaufe ich mir einen Kaffee und eine Schachtel Kekse. Inder Schachtel sind 12 Stück, 4 davon kann ich essen, mehr geht nicht. Ich fahre nach Honningsvag zur Apotheke und kaufeMedizin gegen meinen Durchfall. Da schönes, warmes Wetter herrscht, beschließe ich bis Kafjord ca. 30 km gleich nachdem Nordkaptunnel zu fahren. Nach 10 km lege ich mich auf eine Bank und lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen.Nach einiger Zeit kommen zwei Finnen und fragen, ob sie auf den Tisch ihre Mahlzeit einnehmen dürfen. Ich setze mich aufund unterhalte mich mit ihnen, sie fordern mich auf, mitzuessen, ich esse ungefähr ein Viertel einer rohen Semmel. Siewünschen mir für mein Vorhaben alles Gute. Nach kurzer Weiterfahrt erreiche ich den Honningsvag Tunnel mit einer Längevon 4,4 km, montiere meine Lichter und will in den Tunnel fahren, aber eiskalte Luft bläst mir entgegen, also warmeKleidung anziehen und durch. Nach wenigen Kilometern kommt dann die Mautstelle für den Nordkaptunnel, dieser hat eineLänge von 7,3 km und führt 212 m unter dem nördlichen Eismeer durch und verbindet den Nordkapfelsen mit dem Festland.Die Steigung und das Gefälle sind mit 10% angegeben. Ich lege mich noch vorm Tunnel für ca. eine halbe Stunde in dieSonne. Neu aufgetankt mit Sonnenenergie und noch wärmer angezogen wie vorher, fahre ich in den Tunnel, es herrschtHöllenlärm, da mit riesigen Ventilatoren die Abgase der Fahrzeuge aus der Tiefe geblasen werden. Der Tunnel istbeleuchtet, es hat 11 Grad und es ist sehr feucht. Unten in 212m Tiefe angekommen, mache ich in einer Rettungsnische

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Fotos und kontrolliere meinen Höhenmesser, ob er auch richtig anzeigt, denn diese Gelegenheit, dass auf meinenMessgerät minus 211m steht, habe ich wahrscheinlich nicht mehr. Nach kurzer Bergauffahrt halte ich wieder in einerNische und ziehe einen Teil meiner warmen Kleidung aus. Die restlichen ca. 3km aus dem Tunnel muss ich mein Radschieben, da mir die Kraft zum fahren fehlt. Ich schwitze und bin klitsch nass. Mein Puls ist trotz vieler Pausen immer bei140, trotz dieser Anstrengung genieße in jeden Meter dieses einzigartigen Tunnels. Laut meiner Karte soll gleich nach demTunnel die Ortschaft Kafjord auftauchen, diese habe ich aber nie gesehen. Ich kämpfe von Berg zu Berg immer im Glauben,das ich vom nächsten eine Ortschaft sehen kann. Meinen letzten Schluck Wasser habe ich im Tunnel getrunken, zu vielwollte ich nicht umsonst mitschleppen. Bei einen abgelegenen Haus sehe ich Leute und bitte um Wasser. Eine Frau füllt mirdie Flasche während die Männer an ihren Fischernetzen arbeiten. Ich erfahre, dass die nächste Ortschaft ca. 6 km entferntist. Größere Steigungen als 4% muss ich schieben. Als ich nach 4 Stunden und 53 Minuten reine Fahrzeit ins CampRepvag komme, trinke ich ein Bier und esse ein kleines angebackenes Brot mit dünnen Rentierfaschierten, darüber ein Ei.Die ersten Bissen schmecken gut, aber den Rest esse ich wieder mit Gewalt. Der Durchfall plagt mich die ganze Nacht. Alsich um ca.1 Uhr wieder einmal auf die 100m entfernte Toilette gehe, treffe ich 3 Österreicher, die auch mit den Radunterwegs sind.

Dienstag 14.7.2009 Repvag – Olderfjord 48 km 342 Höhenm.Camp Repvag beim Frühstück um 10 Uhr treffe ich mich mit den Österreichern. Nach dem Austausch unserer Adressenkommen wir drauf, dass Andreas meine Nachbarin Margit in Wien unterrichtet hat. Sie sind in die entgegengesetzteRichtung unterwegs. Nach ausgiebigem Frühstück, das mir zum ersten Mal seit langen schmeckt, verabschiedeten wir uns,ich fahre ohne Probleme 48 km nach Olderfjord, wo ich mir am frühen Nachmittag ein Zimmer nehme, um es nicht wiederzu übertreiben.

Mittwoch 15.7.2009 Olderfjord – Karasjok 144 km 1160 Höhenm.Olderfjord nach einer angenehmen Nacht und guten Frühstücksbuffet, startete ich um 9 Uhr. Nach kurzer Fahrt treffe ich 2Tschechische Radfahrer, die ebenfalls von Nordkap nach Tschechien fahren. Ca.10 km nach den Start muss ich meinRegengewand anziehen, es gibt immer wieder Regenschauer, aber ich habe Rückenwind. In einen Sami Zelt wärme ichmich bei Kaffee auf. Zu Mittag esse ich einen kleinen Hühnerschenkel, ein paar Pommes und eine Gabel voll Salat (derPreis war nicht so klein). Den Rückenwind möchte ich nutzen, deshalb beschließe ich noch bis zum nächsten Camp zufahren. Laut meiner Karte schätze ich 30 km. Ab jetzt geht’s nur noch bergauf und bergab, die Temperatur fällt von 11 auf 7Grad, zudem gibt es nur noch Dauerregen. Als ich um ca. 20 Uhr in Karasjok ankomme geht es mir einigermaßen, nurmeine Finger sind halb gefroren. Beim ersten Hotel verlangen sie für ein Bett 900 Kronen (€ 100.-) bei den zweiten 700ohne Bettzeug, ohne Frühstück und Dusche WC im Gang. Ich suche weiter und finde ein Privatzimmer mit Dusche WC undBettzeug bereits überzogen um 400 Kronen. Mit der Hausfrau unterhalte ich mich lange, unter anderen erzählt sie mir, dasssie aus Belgien stammt, dann eine Zeitlang in Finnland gewohnt hat und in Norwegen arbeitete. Sie kann sieben Sprachen.

Donnerstag 16.7.2009 Karasjok – Kaamanan 83 km 785 Höhenm.Sehr gut geschlafen starte ich um 8:30 Uhr. Der Himmel leicht bewölkt und trockenes Wetter bei ca. 18 Grad. KeineBesonderheiten außer schöner Landschaft. Zum Abschluss esse ich ein Schnitzel des Hauses und trinke 2 Bier, esschmeckt wieder.

Freitag 17.7.2009 Kaamanen – Saariselkä 104 km 831 Höhenm.Start erst um 9:30 da ich vergaß die Uhr auf finnische Zeit umzustellen. Trockenes Wetter leicht bewölkt, beeindruckendeLandschaft. Unterwegs treffe ich einen Estnischen Radfahrer, gegenseitig tauschen wir auf schlechtem Englisch unsereVorhaben aus. In Ivalo gehe ich Shoppen und kaufe eine kurze Hose. Bei der Weiterfahrt sehe ich an einen Hotel einenÖsterreichischen Reisebus Firma Krautgartner aus Ried, der Fahrer ist anwesend, daher unterhalte ich mich ca. 20 min. mitihm. Bei der Weiterfahrt muss ich öfter das Regengewand benutzen. In Saariselkä angekommen, finde ein Zimmer um €64.-, da mir dies aber zu teuer ist, beschließe ich weiterzufahren. Im selben Moment kommen 2 Deutsche Radfahrer undfragen mich um eine Übernachtungsgelegenheit, der noch in der Nähe stehende Vermieter hört das und macht uns dasAngebot, das Apartment gemeinsam um € 64.- zu mieten. Wir nehmen es, da dieses zwei Schlafräume hat. Die zweiDeutschen sind aus Nähe Frankfurt, Vater und Sohn. Sie kommen von Oulu und haben vor zum Nordkap und weiter bisTromsö zu fahren. Das Apartment war seinen Preis wert und die Deutschen waren auch in Ordnung.

Samstag 18.7.2009 Saariselkä – Lehtovaara 167 km 691 Höhenm.7:30 aufstehen, 8:30 Frühstück in nahegelegenem Tankstellerestaurant. Es hat 6 Grad und regnet leicht, der Wind kommtaus Nordwest, also seitlich hinten. Ganztags abwechselnd Regen, bewölkt und Nachmittag kurze Abschnitte mit Sonne.Ganzen Tag im Regengewand unterwegs. Mittagessen nach 64 km Samensuppe (Milchsuppe mit Erdäpfel undFischstücken), war gut. 18:00 Uhr in Sodankylä schließt Supermarkt vor der Nase zu, hätte dringen SD Card fürFotoapparat gebraucht, war bereits in mehreren Geschäften, aber alle haben nur Karten über 1GB.und diese funktionierenin meinen alten Apparat nicht. Esse in einem türkischen Restaurant eine große Portion dünn geschnittenes Lammfleisch,darüber scharfe Knoblauchsoße mit gebratenen Erdäpfel und Salat, schmeckt gut. Fahre weiter bis nach Lehtovaara 22:30Uhr. Bei einer einsamen Pension am Straßenrand versuche ich es, ich muss läuten, es scheint niemand da zu sein, ich

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gehe hinters Haus wo sich Hundezwinger mit 11 Schlittenhunden befinden. Ein Mann kommt aus einemheruntergekommenen Gebäude, diesen frage ich auf Englisch um ein Zimmer, er sagt ja, hinten im Saunahaus, ebenfallsheruntergekommen, er zeigt mir den Aufenthaltsraum, WC, Dusche, Sauna, und oben die Zimmer. Es gibt 6 Zimmer allesind leer und die Türen stehen offen. Ich fragte um den Preis und er sagte € 20.- ich war überrascht, denn an der Straßewaren € 36.- angeschrieben. Ich nahm und zahlte. Auf dem Weg zurück zum Rad fragte er mich um meine Nationalität, ichantwortete, Austria, daraufhin sagte er, naja dann können wir auch Deutsch sprechen. Ich erfuhr, dass er Schweizer ist undvor 4 Jahren auswanderte, um sich hier mit den Schlittenhunden und den Tourismus eine Existenz aufzubauen. Nachlangem Gespräch erfahre ich, dass er gescheitert ist und verkaufen muss.

Sonntag 19.7.2009 Lehtovaara – Rovaniemi 116 km 608 Höhenm.Abfahrt in Lehtovaara um 7:30 Uhr bewölkt aber brauche ganzen Tag kein Regengewand, Wind dreht immer, meist kommter von West, Seitenwind, fahre mit warmer Kleidung. Nach 90 km komme ich zum Santa Park ca. 10 km vor Rovaniemi. Dernördliche Polarkreis verläuft mitten durch den Park, von wo der Weihnachtsmann stammen soll. Ich spaziere herum undmache Fotos, es werden Weihnachtslieder gespielt. In der Nähe nehme ich mir eine Hütte, wasche Wäsche, hänge siezum Trocknen auf und fahre ohne Gepäck in die Stadt Rovaniemi, Esse dort, bin aber bis auf die Kirche mit ihreneindrucksvollen Altar von der Stadt eher enttäuscht.

Montag 20.7.2009 Rovaniemi – Keminmaa 121 km 576 Höhenm.Abfahrt 8:30 Frühstücke wieder in Tankstelle. Ab Rovaniemi fahr ich die 926 bis Tervola, dort überquere ich den FlussKemijoki und fahre auf einer Nebenstraße bis nach Keminmaa, auf diesen beiden Straßen hatte ich kaum Verkehr. Der Tagist angenehm warm, 20 Grad. Mein Fahrradsattel ist seitlich aufgebrochen und das Mittelgetriebe macht Geräusche. ImHotel Pohjanranta nehme ich ein Zimmer. Jugendliche baden um 23 Uhr im eiskalten Fluss.

Dienstag 21.7.2009 Keminmaa – Taipale 77km 269 Höhenm.ich sehe aus dem Zimmerfenster und es regnet. Bei der Rezeption bekomme ich eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen.Die E 75 ist einige km zu Autostraße ausgebaut und mit Fahrradverbotsschild gekennzeichnet, ich muss Seitenstraßenfahren. In Simo enden die Seitenstraßen, ich frage viele Leute und jeder antwortet mir, dass ich nur über die 924 und 849nach Oulu fahren kann. Ein Umweg von ca. 40 km. Beim Essen konnte ich mit meinen GPS einen Weg von Simo nachKuivaniemen ausfindig machen, ich versuche es den lt. GPS sind es 13km. Von diesen sind ca.10km Schotterweg durcheinen Wald, es kommt mir absolut niemand entgegen, der Weg ist unterschiedlich, lehmig, sandig und teilweise sehrschlecht zu fahren, dennoch bin ich froh diese Wahl getroffen zu haben. Das Fahrradschloss kann ich nur mühsam öffnenund durch langes auswaschen wieder funktionstüchtig machen. Das Rad ist ebenfalls stark verschmutzt. Um ca.17 Uhr inToipale beende ich den Tag völlig durchnässt mit einer langen heißen Dusche.

Mittwoch 22.7.2009 Taipale – Heinijärvi 111 km 327 Höhenm.Abfahrt 6:30 Uhr Frühstück um 8:30 Uhr in einen Restaurant, müsste eigentlich aufs WC aber um € 1.- ist es mir zu teuer.Nach einigen Kilometern im Wald beschließe ich meine Not zu verrichten, innerhalb kürzester Zeit sind unzählige Mückenda und stechen mich überall, während ich die Hose hinaufziehe, muss ich hüpfen und umher schlagen, damit ich sie nichtmit einpacke. Näheres erzähle ich nur mündlich. Mittagstisch mache ich in Oulu während ich auf meine Fotos die ich geradeausarbeiten lasse, warte. Es gibt ein reichhaltiges Buffet, auch die Getränke muss man selbst holen und auch abräumen,beim Ausgang gibt es die Kassa 7,50 € habe ich zu zahlen, ich gebe €8.- denn so günstig und gut habe ich schon langenicht gegessen. Inzwischen sind meine Fotos und CD zum Sichern fertig, ich mache mit anderen Sachen die ich nichtbenötige ein Paket und gebe es bei der Posti (Finnisch) auf. Ich fahre weiter bis Heinijärvi. Eine günstige Hütte um € 20.-mit überzogener Bettwäsche ist ein guter Preis.

Donnerstag 23.7.2009 Heinijärvi – Lokkiperä 145 km 548 Höhenm.Abfahrt 6:30 Uhr den ganzen Tag leicht bewölkt ca. 23 Grad, keine Besonderheiten. Nachmittag Gegenwind. Komme um 18Uhr im Camp Lokkiperä an.

Freitag 24.7.2009 Lokkiperä – Humppi 126 km 787 Höhenm.Abfahrt in Lokkiperä 6:10 Uhr nach 15 km entscheide ich mich für eine Abkürzung zwischen Leppälahti und Yli-Lesti, leidereine falsche Entscheidung, 25 km Schotterweg, hügelig und schlecht zu fahren. Erst in der Ortschaft Kinnula habe ich dieerste Möglichkeit einen Kaffee zu trinken. Es ist schönes warmes Wetter aber den ganzen Tag starker Gegenwind. Leiderkann ich nicht so wie ich gerne möchte in die Pedale treten, da ich sofort Wadenkrämpfe bekomme. Um 18:00 Uhr Ankunftin Humppi. Im Camp gibt es eine Waschmaschine für € 2,50 die ich für meine Wäsche nutze.

Samstag 25.7.2009 Humppi- Keuruu 108 km 814 Höhenm.4:00 Uhr Regentropfen auf mein Hüttendach wecken mich, ich laufe hinaus um meine Wäsche hereinzuholen, es ist nichtspassiert es hatte gerade erst zu regnen begonnen. Ich lege mich wieder schlafen und habe vor um 6:00 Uhr aufzustehen.Um 7:50 Uhr erwache ich, fast 12 Stunden mit einer Unterbrechung durchgeschlafen, eigentlich egal, denn es regnet inStrömen, Ich lasse mir Zeit, denn um 9:00 Uhr bekomme ich vieleicht Kaffee an der Rezeption. Pünktlich um 9:00 Uhrkommt der Mann und ich bitte um einen Kaffee, denn außer ein Paar Zuckerl und Getränke sieht man nichts im Geschäft, er

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macht mir klar, dass es ca. 15 min. dauern wird. Inzwischen schreibe ich mein Tagebuch vom Vortag, plötzlich kommt dergute Mann mit Kaffee und 4 verschiedenen Brötchen, schön garniert, genau das was ich mir gewünscht habe. Um 9:50nach freundlicher Verabschiedung starte ich im Regen. Nach 75 km um ca. 16:00 in Multia angekommen bin ich völligdurchnässt und mir ist am Oberkörber sehr kalt. Ich sehe ein Gasthaus und kaufe heißen Kaffee und Kuchen, es ist indiesen Raum sehr warm und ich fühle mich wohl, eigentlich habe ich vor in dieser Ortschaft ein Zimmer zu nehmen, aberwährend ich mich bei Kaffee aufwärme, kommt draußen die Sonne durch. Ich beschließe noch in das nächste Camp zufahren da jetzt die Sonne scheint. Eine gute Entscheidung, denn ich genieße die warmen Sonnenstrahlen und komme um19:00 Uhr nach Keuruu. Heiße Dusche, gutes Essen und ein Bier, damit morgen wieder Kraft vorhanden ist.

Sonntag 26.7.2009 Keuruu – Pälkäne 128 km 988 Höhenm.Abfahrt punkt 7:00 Uhr, sehr kalt 13 Grad nach 30 km erste Ortschaft Mänttä aber es hat noch kein Restaurant offen. Ichfahre weiter, die Sonne kommt durch und es wird wärmer, dafür beginnt jetzt der Gegenwind und ich habe keinen Biss,sowie Muskelkrämpfe im linken Unter- und Oberschenkel, um 12 Uhr komme ich nach 62 km zur ersten Tankstelle, wo ichFrühstück und Kaffee bekomme. Ich trinke drei Kaffee und esse zwei Kuchen. Der Nachmittag ist warm 23. Grad und derKaffee hat mir neue Energie gegeben. Ich fahre bis Pälkäne ohne Probleme. Locker könnte ich noch 1 oder 2 Stundenfahren aber das Zimmer mit aufgezogener Bettwäsche eigene Dusche, WC, TV und Frühstück ab 6:00 Uhr inkl. um € 55.-stoppt mich.

Montag 27.7.2009 Pälkäne – Helsinki 162 km 960 Höhenm.Abfahrt 6:55 Uhr, ganzen Tag Seitenwind von Westen, kein Problem, abwechselnd leicht bewölkt, Früh 13 Grad, dannTagsüber 21 Grad, sehr angenehm. War ganzen Tag gut drauf und hatte immer Biss. Zimmer in Helsinki € 44.- ist gut. Nachden Check in fahre ich noch in die Stadt, Tacho und Fotoapparat lass ich im Zimmer, will ja nur ein kurzes Stück um ein Bierfahren, aber es dauert etwas länger und schade, dass der Fotoapparat nicht dabei ist.

Dienstag 28.7.2009 Helsinki – Tallin 35 km 155 Höhenm.7:00 Uhr aufstehen. Frühstück an Tankstelle gegenüber vom Hotel. Noch einmal Stadtrundfahrt, aber diesmal mitFotoapparat. Laut Fahrplan geht um 10:30 Uhr Fähre nach Tallin. Als ich um 9:30 zum Check in komme, wird mir mitgeteilt,dass diese bereits ausgebucht ist und ich auf die nächste um 14:30 warten muss. Ein wenig Shoppen und in der Stadtherumfahren, die Zeit ist gleich um. Die Überfahrt von Helsinki nach Tallin mit der riesigen M/S Super Star dauert 2 Stundenund kostet inkl. Fahrrad € 37.- in Tallin angekommen einmal quer durch die Altstadt, Zimmersuche und wieder zurück in dieStadt, sie ist voll von Touristen. Schnell einige Fotos machen und dann anständig essen. Ich esse "Pork fillet, mushroomdressing" Kostet EEK 180.- in € 11,60 Als der Kellner es bringt, schaut das Fleisch komisch bleich und trocken aus, aber esschmeckt gut und ist weich , unter den Pommes gibt es eine weiße Soße, die an unser Semmelkoch zuhause erinnert, aufden Möhrensalat liegen Apfelscheiben, die vom Geschmack auch sehr gut zur Speise passen, auch das Bier ist weitausbesser als in Finnland und Norwegen. So genug geschrieben jetzt trinke ich noch eines, bis Morgen.

Mittwoch 29.7.2009 Tallin – Uulu 149 km 342 Höhenm.Hotel ist für € 40.- inkl. Frühstück ok. Abfahrt um 7:30 Uhr. Gleich nach der Stadtgrenze beginnt eine vierspurige Straße, beiuns Autobahn, aber mit sehr breiten Pannenstreifen, es gibt kein Verbotsschild für Radfahrer und als Autobahn ist dieseStraße auch nicht gekennzeichnet, also fahre ich weiter, bald sehe ich auch andere Fahrzeuge, die nicht auf eine Autobahngehören, ich bin beruhigt. Die Straßen in Estland sind in guten Zustand und es gibt keine Berge, aber der Gegenwindverlässt mich nicht. Am späten Nachmittag kaufe ich in Pärnu noch ein besseres Schloss für mein Fahrrad. Auch Fotos inder schönen Stadt werden gemacht. Eigentlich war Pärnu mein Ziel aber ich fahre noch ein Stück, dann bei derZimmersuche werde ich zweimal durch Schilder in eine Gegend geschickt, wo ich keine finde, erst beim dritten Anlaufklappt es, nach langen Suchen um ein abgelegenes Haus kommt ein Mädchen und fragt ob sie helfen kann, auf Deutsch,Naja sie hat ja meine Österreichische Fahne auf dem Rad gesehen. Sie zeigt mir im großen Haus wo es ca. 20 Zimmer gibteines, Bettwäsche aufgezogen, WC und Dusche im Gang, € 15.- ich nehme es, da es doch schon spät ist.

Donnerstag 30.7.2009 Uulu – Saulkrasti 131 km 269 Höhenm.Abfahrt 8:00 Uhr Frühstück an der nächsten Tankstelle. Danach entschließe ich mich den Euro Velo Radweg vonHäädemeeste bis Treimani in Litauen ca.20 km zu fahren. Ich treffe ca. 15 Radfahrer vollgepackt wie ich. Als ich in Treimaniin einer kleinen Kneipe einen Kaffee trinke treffe ich zwei Wiener Burschen, die zu Fuß als Tremper unterwegs sind. DieStraße ist schlecht und es stinkt durchgehend nach verdorbenem Fisch. Um 12:30 komme ich zur Grenze nach Lettland,man muss gut aufpassen sonst übersieht man diese, es gibt nämlich nur ein altes Schild wo Latvija draufsteht. Gleich nachder Grenze wechsle ich mein Estnisches Geld in Lettisches um. Ich kaufe mir im Supermarkt eine Dose Fisch, Brot, Speckund Bier, dass ich auf der nächsten Parkbank verzehre. Dabei treffe ich wieder 2 junge Franzosen, die seit 2 Monaten querdurch Europa mit den Rad unterwegs sind. Es hat ca. 23 Grad und es gibt nur ganz leichten Gegenwind. Um 19:00 Uhrkomme ich in Saulkrasti 44km vor Riga an und nehme ein Zimmer in einer Pension um € 36.- inkl. Frühstück.

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Freitag 31.7.09 Saulkrasti – Riga 57 km 185 Höhenm.Nach einer angenehmen Nacht und einen guten Frühstück mit Eierspeise, wo ich aber doch zum Schluss noch eineSchnecke samt Haus untern Salat finde, fahre ich um 8:15 Uhr ab. Nach ca. 3 km Fahrt auf einen schönen Radweg bei demein Strauch von der rechten Seite weit in den Weg ragt, komme ich links vom Weg ab, verschneide mich an der Weg kanteund komme zu Sturz, ich pralle mit dem Kopf direkt gegen einen Baum, Gott sei dank habe ich den Helm auf, denn sonstwäre meine Fahrt hier zu Ende, dass bin ich hundert Prozent sicher, denn auf jeden Fall hätte ich mir zumindest eineGehirnerschütterung zugezogen. Außer Abschürfungen an den Beinen kann ich fürs Erste nichts feststellen, nur muss ichdringend aufs WC, dass erledige ich gleich nach ca.1 km im Wald. Meine Abschürfungen versorge ich mit BetaisodonaWund-Gel. Nach weiteren ca.5 km komme ich zur Auffahrt einer Schnellstraße, die möchte ich aber meiden und entscheidemich für eine kleine Straße zwischen Meer und Schnellstraße, nach ca. 3 km ist die Straße durch einen Zaun abgesperrt,ein Schild wo irgend etwas von Privatgrund steht, ist auch da, aber weil das daneben angebaute Tor sich öffnen lässt,beschließe ich durch das Grundstück zu fahren. Nach kurzer Fahrt, sehe ich alte verlassene Wohnblöcke und verfalleneHallen, es wurde sicher jahrelang nicht gemäht. Alte Fahrzeuge, darunter russische Militärfahrzeuge gibt es auch. Die Wegeverzweigen sich, auf der linken Seite sehe ich einen riesigen Hof, wo eine alte Lampe leuchtet. Ich beschließehineinzufahren, als ich im Hof bin gibt es plötzlich lautes Hundegebell. Drei Schäferhunde umzingeln mich und bellen, siesind zwar an Ketten, aber ich kann den Hof nicht verlassen, weil sie den Ausgang versperren. Auf der anderen Seite höreich auch noch Hunde und weil in diese Richtung noch mehr Schrott alte Wracks, Boote und anders, herumliegt, entscheideich mich zu bleiben, jemand wird es sicher hören und die Hunde müssen auch gefüttert werden, ich hoffe das nicht vorherdie Ketten reißen. Während ich warte schreibe ich meiner Frau ein SMS, damit man im Falle wenigstens weiß, wo ichgefressen wurde. Ich habe keine Angst, denn die Hunde bellen zwar, aber sie reißen nicht an den Ketten, zumindestsolange ich mich ruhig verhalte. Nach einiger Zeit kommt ein Mann nur in Unterhose aus einen verkommenen Gebäude, einpaar Worte und die Hunde ziehen sich zurück, Er kann kein Englisch, bietet mir einen Sessel an und geht. Nach einiger Zeitkommt er zurück und ladet mich auf einen Kaffee ein, ich wollte zwar keinen aber er besteht darauf, rundherum gibt es nurSchmutz. Der untern Vordach stehende Tisch wo ich sitze ist voll mit verschmutzten Flaschen, Tassen und Tellern. Aufeinen daneben stehenden Grill sind noch verschimmelte Reste. Es dauert alles sehr lange, dann kommen zwei Frauen(Mutter Tochter). Die Tochter hat ein Buch zum Übersetzen von Lettisch auf Englisch mit. Sie kann etwas Englisch. Icherzähle ihnen was ich vorhabe. Von ihnen erfahre ich, dass sie dieses Grundstück vor 6 Jahren von der RussischenBesatzung die darauf eine Kaserne errichtete zurückbekommen haben. Vorher gehörte es seinen Vater. Weiters erfahreich noch das sechs Hunde auf diesen Grund verteilt sind und das vor drei Tagen ihre Hütte wo sie Fische räuchernabbrannte. Aber sie haben noch welche auf Lager, kaum gesagt bringt er mir 4 Stück davon, mir wird beim Anschauen übelund er meinte noch, ich soll sie essen. Ich sagte, dass ich vor einer Stunde im Hotel Frühstück gegessen habe und jetztkeinen Hunger habe. Fotos von ihren Ausflug nach Norwegen und vieles mehr zeigen sie mir ebenfalls. Nach gut einerStunde hört der wolkenbruchartige Regen auf und ich überzeugte sie, dass ich jetzt weiter muss. Sie hätten anscheinendjede Menge Zeit. Die Fische gibt er mir in einen Plastiksack mit. Als ich aus dem Gelände draußen bin, beginnt es wiederheftig zu regnen. Im Regengewand geht’s weiter, jetzt merkte ich, dass ich bei meinen Sturz am Hintern etwasabbekommen habe, denn ich kann kaum auf den Rad sitzen. Nach einer halben Stunde hört der Regen auf und ichentsorge meine Fische im Wald. Um die Mittagszeit 14 km vor Riga ist plötzlich die Luft vom Hinterreifen weg. Ichuntersuche den Reifen und schneide mich dabei am Finger. Beim Reparieren entscheide ich, dass ich gleich denVorderreifen mit den Hinterreifen tausche, da der Hinterreifen bereits eine Glatze hat. Durch diesen Wechsel müsste ichohne Reifen Neukauf heimkommen. In Riga angekommen suche ich sofort eine Radwerkstatt um meine defekte Hinterbremse zu reparieren. Bei der zweiten habe ich Glück und sie besorgen das defekte Teil binnen 2 Stunden, ich bezahleohne Rechnung 25.- Lt. Ich bin zufrieden, danach fahre ich mit meinen GPS zum City Hostel und bekomme ein Zimmer umLt. 17.- es ist Ok. Mit einer Stadtrundfahrt schließe ich diesen aufregenden Tag ab.

Samstag 1.8.2009 Riga – Birzai 108 km 405 Höhenm.Abfahrt 8:00 Uhr. Nochmal kurze Stadtrundfahrt, einige Fotos und ab in Richtung Litauen. Die Straßen in Riga sind sehrschlecht und meist aus großem Kopfsteinpflaster, für meinen angeschlagenen Hintern sehr unangenehm. Von Riga bis zurGrenze nach Litauen fahre ich auf der B 89 es ist eine schöne gute breite Straße. In Litauen fahre ich bis Birzai, Ankunft18:00 ich finde schnell ein schönes Privatzimmer um € 26.-

Sonntag 2.8.2009 Birzai – Kedainiai 135 km 319 Höhenm.Frühstück im Zimmer, Kaffeemaschine und Kaffee vorhanden, Käse, Wurst und Brot habe ich gestern Abend gekauft.Abfahrt 8:15 Uhr. Fahre über Pasvalys nach Panevezys wo ich um 14:00 Uhr im Zentrum Mittagesse, Steak, mit BeilageErdäpfel und Salat dazu Baltisches Bier, es schmeckt gut und ist mit € 7,40 auch günstig. Ich fahre noch bis Kedainiai,finde schnell ein schönes Hotel aber Frühstück erst ab 9:00 Uhr, dies wird mir vom Zimmerpreis € 34.- abgezogen. Binziemlich geschafft. Nach der Dusche lasse ich mir aber noch zwei Bier schmecken.

Montag 3.8.2009 Kedainiai – Budzisko 156 km 608 Höhenm.Abfahrt 7:30 Frühstück an Tankstelle. Wind kommt aus Nordost. Ganzer Tag blauer Himmel, 24 Grad. Ganztags schöneStraßen viel Autostraße und auch Autobahn, zweimal komme ich auf der Autobahn zur Polizei, das erste Mal bei einer LKW

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Kontrolle, die LKW´ s werden auf 50 km/h beschränkt und in den Parkplatz geleitet, wo sie von anderen Polizeibeamten undTechnikern überprüft werden. Ich spreche einige Zeit mit ihnen und sie wünschen mir gute Fahrt. Beim zweiten Mal machensie gerade Radarkontrolle, einer schaut mir mit der Radar Pistole und der andere mit einen Fernglas entgegen, ich musslachen und bleib ohne das sie mich anhalten stehen, wieder das selbe wie vorher, wo ich herkomme und wo ich hinfahreund beide wünschen mir gute Fahrt. Eigentlich wollte ich bis Kalvarija in Litauen fahren aber weil ich gut drauf bin versucheich es bies Suwalki, gleich nach der polnischen Grenze sehe ich ein Schild, Zimmer, ich schau es an und kann’s kaumglauben 15.- € Sauber mit Fliesenboden Dusche WC und inkl. Frühstück. Ich nehme es obwohl ich noch Lust hätte die25km nach Suwalki zu fahren.

Dienstag 4.8.2009 Budzisko – Lomza 162 km 705 Höhenm.Abfahrt 7:00 Uhr Wetter schön, leichter Nordwind, Mittagessen um14:00 Uhr in Grajewo nach 105 km. Als ich vomRestaurant herauskomme bemerke ich sofort, dass der Wind gedreht hat, zwei Stunden Fahrt ohne Biss, nach einerKaffeepause erhole ich mich und fahre bis Lomzo. Heute hatte ich ca.100 km ohne Seitenstreifen und dazu gab es vielVerkehr, die Strecke von Augustow nach Lomzo würde ich mit einen Fahrrad niemanden raten. Im Hotelzimmer habe icheinen großen Spiegel und kann meinen Hintern endlich nach meinen Sturz in Riga betrachten, auf der linken Backe habeich einen faustgroßen dunkelblauen Fleck, nicht umsonst habe ich die Schmerzen hauptsächlich beim absteigen vom Rad.Diese Zeilen für mein Tagebuch schreibe ich wie meist nach der Dusche bei einem gemütlichen Bier.

Mittwoch 05.08.2009 Lomza – Minsk 140 km 461 Höhenm.Als ich nach meiner Uhr um 7:00 Uhr zum Frühstück komme, erfahre ich, dass es erst 6:00 Uhr ist. Ich habe nicht auf diepolnische Zeit umgestellt. Abfahrt dann um 7:30 Uhr, es ist bewölkt und ich muss während des Tages dreimal dasRegengewand anziehen. Der Wind ist wieder auf meiner Seite er kommt aus Nordost. Das Fahren auf der nassen Straßemit tiefen Spurrillen und den vielen Autos besonders LKW 's, ist sehr gefährlich. Am Abend um 18:00 Uhr finde ich schnellein gutes Hotel.

Donnerstag 6.8.2009 Minsk – Konskie 157 km 767 Höhenm.Abfahrt 7:00 Uhr Das Wetter ist den ganzen Tag schön, 23. Grad, leichter Wind aus Nordost, angenehm zu fahrenNebenstraßen sind teilweise sehr schlecht. Um 19:00 Uhr komme ich in Konskie an, das Hotel sieht von außen gut aus istaber sehr alt und es muffelt aber um € 17.- bekommt man nicht 5 Sterne.

Freitag 7.8.2009 Konskie – Ogrodzieniec 127 km 864 Höhenm.Abfahrt 7:00 Uhr Schönwetter 21 Grad. Herrliche Fahrt auf einsamer Landstraße zwischen Konskie und Secemin. Ichmache Mittagspause und bestelle eine Pizza. Die Straße war abschnittsweise sehr schlecht aber ich hatte wiederRückenwind. Meine Pizza kommt, eine riesige Portion, ich fotografiere sie und gut ist sie auch. Aber leider muss ich gut einViertel übrig lassen. Nach 10 km mache ich ein Nickerchen auf einer schönen schattigen Parkbank. Der Nachmittag ist dasGegenteil vom Vormittag schlechte Straße, zum Teil Schotter, bergig, und verfahren habe ich mich auch. Gegen Abendversuche ich bei mehreren Hotels und Pensionen vergeblich ein Zimmer zu bekommen, ich muss in die nächste Stadtfahren. In Ogrodzieniec finde ich ein neues Hotel, das Zimmer kostet inkl. Frühstück € 20.- es ist sauber, alles ist perfekt.Heute bin ich total geschafft.

Samstag 8.8.2009 Ogrodzieniec – Cieszyn 141 km 905 Höhenm.Abfahrt 8:30 nach gutem Frühstück. Geschlafen habe ich diese Nacht sehr schlecht. Die nächsten 40 km sind ein Horror,schlechte Straße und bis Trzebina wo ich Mittagspause mache habe ich 560 Höhenmeter und das ohne Rückenwind. Ichbin ziemliche fertig und ärgere mich, weil ich nicht eine andere Straße genommen habe. Der Nachmittag kommt anders alserwartet, nur noch schöne Straßen, Rückenwind und wenig Verkehr. In Oswiecim fahre ich zum Eingang von Auschwitz undBuchenwald, wo ich glaube eventuell österreichische Busse anzutreffen, ist aber nicht der Fall. In das Konzentrationslagergehe ich nicht, da ich mit dem Bus bereits hier war. Am Abend in Cieszyn nach den Check-in gehe ich noch in die zumHotel gehörende Pizzeria um ein Bier zu trinken, aber ich kann nicht wiederstehen und muss zu dritten Mal in Polen einePizza essen, sie ist noch besser als sie aussieht. Ich bin von Polen, das ich am meisten von allen Ländern fürchtete,begeistert. Das Bier ist gut und hat auch schon Schaum oberdrauf, Essen ist gut, 5 von 6 Unterkünften waren gut und diePreise sind günstig. Die Leute sind freundlich und ich hatte in ganz Polen nie das Gefühl das mir jemand etwas stehlen oderwegnehmen will. Aber mit einen Fahrrad möchte ich nicht mehr durchfahren, denn auf Hauptstraßen ist zu viel Verkehr unddie Nebenstraßen sind teilweise besonders schlecht.

Sonntag 9.8.2009 Cieszyn – Zilina 80 km 582 Höhenm.Als ich mich um Mitternacht auf die Seite drehen möchte, bekomme ich im Oberschenkel einen starken Krampf, als ich michauf die andere Seite drehen will, passiert dasselbe beim anderen Bein und an beiden Knien habe ich Schmerzen. Meinemitgenommene Apotheke muss her, ich esse eine Magnesium Tablette trinke dazu viel Wasser, reibe meine Knie mit derSalbe Mobilisin plus ein. Die Knie werden richtig heiß, so das ich die Decke weggeben muss. Diese Salbe hat mir schoneinmal geholfen und so war’s auch diesmal, denn ich habe bis nach 7 Uhr durchgeschlafen und die Knieschmerzen warenauch weg. Abfahrt um 9:00 Uhr. Zur tschechischen Grenze habe ich nur 3 km und durch Tschechien sind es 36 km die aber

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anstrengend sind, denn bis zur slowakischen Grenze habe ich 480 Höhenmeter und dazu Gegenwind. Bis Zilina ist es dannangenehm, fast durchgehend Gefälle. In Zilina finde ich schnell ein schönes günstiges Hotel.

Montag 10.8.2009 Zilina – Trencianske 110 km 342 Höhenm.Frühstück 7:30 das Buffet hat eine große Auswahl und ich lege einen Euro für das Mädchen, dass mich bediente auf denTisch und gehe. Im gleichen Moment kommt ein Mann den ich zuvor nie gesehen habe und räumt den Tisch ab, er ist gutgekleidet und ich sehe im nachher an der Rezeption wie er gerade eine Liste kontrolliert. Ich glaube er ist der Chef oder einManager und hat den Euro, der für die Bedienung gedacht war kassiert. Es ist bewölkt aber trocken und ich fahre denganzen Tag gemütlich, als ich 80 km überschritten habe suche ich eine Unterkunft. Es werden dann aber 110 km, inTrencianske finde ich ein schönes günstiges Hotel um € 18.- ohne Frühstück. Es scheint so als wäre ich der einzige Gast indiesem riesigen Hotel. Das Fahrrad habe ich im dritten Stock im Zimmer, es gibt einen Lift.

Dienstag 11.8.2009 Trencianske – Trnava 67 km 195 Höhenm.8:30 Uhr Frühstück um 3.- € der Koch macht mir Spiegeleier, Abfahrt um 9:30 Uhr, es regnet leicht, ich fahre 52 km bisBucany die letzten 30 km habe ich strömenden bis wolkenbruchartigen Regen. Um 13:00 Uhr bei einen Restaurant mitübernachten Vorplatz mache ich Mittagspause, ich bin bis auf die Haut klitsch nass und ziehe mich um. Die nassen Sachenkann ich unter dem Vordach aufhängen. Zuerst trinke ich einen slowakischen Sliwowitz, der dicke Wirt sagt mir, dass dieserdrei Jahre alt ist, er ist auch gut. Ein Schnitzel mit Erdäpfeln Salat und ein Bier sind mein Mittagessen, das Schnitzel istnicht ganz mein Geschmack, aber ich esse es auf, danach gibt’s noch ein Bier und zwei Sliwowitz und zwei Kaffee. Auchder Koch kommt vorbei, er ist gleich dick wie der Wirt. Die Gaststätte ist aber sehr sauber und die Leute sind freundlich. Ichsitze lange in dieser, schreibe mein Tagebuch und andere Sachen, die ich nachholen muss. Um 15:00 ist in den Restaurantvoller Betrieb und ich bin gut drauf. Führerschein habe ich keinen mit und das Wetter ist schön, also Abfahrt bis zumnächsten guten Hotel und keinen Meter weiter. Noch bevor ich abfahre beginnt es wieder zu regnen, also wieder insRegengewand, in der Stadt Trnava angekommen ist es wieder schön und ich suche nach einen Hotel, fahre durch dieAltstadt und fotografiere ein bisschen. Als ich bei einen Restaurant vorbeifahre pfeift jemand, als ich hinschaute, winkenBurschen und deuten mir, dass ich zu ihnen kommen soll, Langeweile habe ich sowieso und deshalb folge ich derAufforderung. Die etwas jüngeren Burschen grüßen und laden mich auf ein Bier ein, ich nehme die Einladung an und setztemich zu ihnen. Sie wollen wissen, woher ich komme und wohin ich fahre, erst als ich meine Karten auspacke und ihnen aufdiesen die eingezeichnete Route mit meinen Übernachtungen zeige, glauben sie mir, aber sie können es kaum fassen.Jeden in diesen Gasthaus zeigen sie die Karten, auch einen Dolmetscher schaffen sie herbei (Sohn vom Wirt). Nachdemauch ich eine Runde Sliwowitz bezahlte, ging die Post ab und der Tisch wurde nicht mehr leer. Jeder wollte etwas bezahlen,naja der Helm war voll und sie zeigten mir nochmal ihre Altstadt, ihr heiliges Fußballstadion und führten mich zu einenHotel. Ende des Tages ca. 23:00 Uhr.

Mittwoch 12.8.2009 Trnava – Gattendorf 74 km 280 Höhenm.das Hotel ist alles andere als gut. Abfahrt 8:30 Uhr. Bis Bratislava habe ich heftigen Gegenwind. Bei der Durchfahrt durchdie Stadt, werde ich von einen slowakischen Fernsehteam angehalten und gebeten bei einen Werbespot mitzumachen. Ichbrauche nur mit meinen Rad auf einen dort anwesenden Studenten zuzufahren, dieser hält ein großes Schild mit einerAufschrift über seinen Kopf, wenn er mich auffordert stehenzubleiben, soll ich das machen und wir sollen uns kurz dieHände schütteln, gleich danach soll ich meine Fahrt fortsetzen. Insgesamt werden 4 Aufnahmen gemacht. Ich muss meineHerkunft mit Passnummer bekannt geben, unterschreiben und bekomme dafür 10.- Euro. Bei meiner Weiterfahrt nachKittsee benutze ich mein GPS, ich werde durch Seitenstraßen aus Bratislava geleitet, so, dass ich auf der Grenze zuÖsterreich kein Schild mit Österreichischen Staatswappen zu sehen bekomme, daher gibt es auch kein Foto mit der Ankunftin Österreich. Aber dies möchte ich auf dem Wechsel bei der Einfahrt in die Steiermark nachholen. Am Nachmittag wirdausgiebig telefoniert. Ich fahre bis 16:00 Uhr und da es nach Regen ausschaut, beschließe ich in Gattendorf ein Zimmer zunehmen.

Donnerstag 13.8.2009 Gattendorf – Pöttsching 97 km 390 Höhenm.Abfahrt erst um 9:00 Uhr vorher langes Gespräch mit Wirt, er ist Slowake, war interessant. In Podersdorf besuche ichmeinen Freund Franz Sammer, der dort gerade mit seiner Frau Urlaub macht. Nach kurzen durchblättern meiner Fotos aufseinen Laptop fahren wir gemeinsam mit seiner Frau nach Illmitz. Von dort mit den Schiff über den See und dann wieder mitden Rädern nach Mörbisch. Vier Stunden haben wir uns gut unterhalten und Geschichten über meine Fahrt und alte Zeitenausgetauscht. Ich fahre über Eisenstadt und Mattersburg nach Pöttsching mit starkem Gegenwind. Nach längerer Suchefinde ich ein gutes Gasthaus mit Zimmer.

Freitag 14.8.2009 Pöttsching - Mönichkirchen 60 km 800 Höhenm.Bei Frühstück lange gute Unterhaltung mit dem Wirt, Senior Chef. Abfahrt 9:00 Uhr, Mittagessen in Petersbaumgarten, gut.Schönwetter teilweise bewölkt. In Aspang treffe ich mich nach telefonischer Absprache mit Franz Hirschböck, wir trinkeneinen Kaffee. Von Aspang bis Mönichkirchen Pension Kaminstubm nähe Berglift sind ziemlich genau 500 Höhenmeter, ichfahre die B 54 Wechsel Straße locker ohne abzusteigen durch. Mit der Frühstückpension bin ich sehr zufrieden. Nach denAbendessen spaziere ich noch zum Lift und Wasserpark.

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Samstag 15.8.2009 Mönichkirchen – Schwarzmannshofen 67 km 400 Höhenm.Trotz einwandfreier Zimmer konnte ich diese Nacht kaum schlafen. Frühstück für 7:30 Uhr habe ich gestern mit derHausfrau ausgemacht. Pünktlich komme ich vom Zimmer und sehe, dass die Gastgeberin bereits mein Rad aus dem Kellergeholt hat und startbereit vor die Tür stellte. Ich montiere daher gleich mein Gepäck, ein zweites Rad steht neben meinenund weils gerade so passt, sage ich zur Frau, habt ihr noch so einen Wahnsinnigen einquartiert, sie lächelte und bejaht. Alsich in den Frühstückraum komme, sehe ich, dass dieser Wahnsinnige mein Sohn ist. Die Überraschung ist gelungen und ichhabe für die 50 km bis Bad Waltersdorf Begleitung. Die geplanten Stopps Gasthaus Prasch in Sebersdorf, Petras' Heurigerin Oberlimbach und Gasthaus Ziegler in Leitersdorf halte ich ein. Beim Ziegler feiert gerade Franz Huber seinen 60 er, woich natürlich bei Bier und Schnaps kurz über meine Fahrt berichte. Meine ausgemachte Ankunftszeit, die ich meinenKindern vorher bekannt geben musste und auch einhalten wollte, überschreite ich um einige Minuten. Die Ankunft werde ichwohl nie vergessen, mit großen Fahnen von allen Ländern, die ich durchfahren habe, war Schwarzmannshofen beflackt.Große Tafeln mit meinem Bild von der Abfahrt am Nordkap waren aufgestellt. Als ich in unsere Straße einbog, sah ich eineriesige Menschenmenge, die sich hinter einem aufgebauten Ziel platziert hat. Daneben ein riesiger Radfahrer aus Stroh,Fahnen und lautes Hupen übertönten den Applaus. Durch den anwesenden ORF, Zeitungsreporter und der Tatsache, dassdie Tourismuskommission ein eigenes Lied für mich komponierte und dieses auch vor mir singt, ist mir klar das ich eineFamilie und Freunde habe. Nach dem Empfang und meiner Dankesrede kurze Interviews für die Zeitungen, dann soll eszum gemütlichen Teil übergehen. Aber als ich auf unsere Terrasse komme, sehe ich erst den großen Grill, wo sich einSpanferkel dreht. Überraschung gelungen.

Flug Wien – Riga – Tromsö

Postschiff Tromsö - Honningsvag

Rad Gesamt 3.872 km davon ca. 600 km Regen

21.012 Höhenmeter

Fahrzeit 225 Std. 23 Min.

Durchschnittliche Geschwindigkeit 17,18 km/h

Flug Wien - Riga - Tromsö inkl. Fahrrad € 285.-

Postschiff von Tromsö nach Honningsvag € 141.-

Alle Nächtigungen € 1.121.-

Gesamte Ausgaben € 2.725.-

Anreise, Nächtigungen, Essen, Reparaturen, u.a.

Ausrüstung:

KTM Aluminium LIFE CROSS

Trekking-Offroad Fahrrad (16 kg)

1 Lenkertasche von Fa. ABUS

2 Vorderradpacktaschen von Fa. ORTLIEB

3 Hinterradpacktaschen von Fa. TOPEAK.

Zelt, Hüttensack, Liegematte, Regenschutz, Warme

Fahrradkleidung, Werkzeug und anderes. (20kg)