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Vom Rhein-Main-Flughafen zu Fraport 50 Jahre Feuerwehr und Rettungsdienst

Vom Rhein-Main-Flughafen zu Fraport · (heute Terminal 1). Der Rettungsdienst nimmt einen weiteren VW Bus Krankenwagen (KTW» in Betrieb. 1966 Beschaffung von zwei Lande-bahnbeschäumungsanhängern

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Vom Rhein-Main-Flughafen zu Fraport 50 Jahre Feuerwehr und Rettungsdienst

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Inhalt / Impressum

Inhalt Seiten

50 Jahre Feuerwehr und Rettungsdienst 03

1951 bis 1960-Der Beginn 04 - 05

1961 bis 1970 - Das Jet-Zeitafter 06 - 07

1971 bis 1980-Jumbojets und Jumbo-Löschfahrzeuge 08 - 09

1981 bis 1990 - Eine neue Zeit bricht an 10 - 11

1991 bis 2000 - Das Ende des Wachstums ist noch nicht erreicht 12 - 13

2001 bis in die Zukunft 14 - 15 Fahrzeuge für den Gebäudebrandschutz 16 - 17 Fahrzeuge für den Flugzeugbrandschutz 18 - 19 Sonderfahrzeuge 20 - 21 Rettungsdienstfahrzeuge 22 - 23 Fahrzeuge und Geräte für die Flugzeugbergung 24 - 25 Feuerwehr Training Center FTC 26 - 27 Impressum:

Redaktion: Reinhard Merlau, Omersbach Druck: HMS Druckhaus, Dreieich Lithografie: SatzKontor, Rodgau Verlag: Reinhard Merlau Modellbau e.K., Omersbach Fotos: Tobias Demmler, Bildarchive: Klaus Hofmann und Reinhard Merlau

sowie Fraport AG und aktive sowie ehemalige Mitarbeiter der Flughafenfeuerwehr am Flughafen Frankfurt

Quellen: Florian Flughafen 61 Mitarbeiterzeitung UF, Treffpunkt Airport, etc.

Bearbeitet für nichtkommerzielle Zwecke:

Gerd Schulz Klaus-Herrmann-Str.04 03172 Guben

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Vom Rhein-Main-Flughafen zu Fraport 50 Jahre Feuerwehr und Rettungsdienst

Die Feuerwehr. Das bedeutet Sicherheit, Schutz und Hilfe. Für die Feuerwehr selbst heißt das Organisation, vorbeugender Brandschutz, abwehrender Brandschutz, technische Hilfeleistung, Abwehr von Gefahren für die Umwelt, ständige Aus- und Weiterbildung, Training diese Reihe ließe sich fast beliebig fortsetzen. Persönliches Engagement und unermüdlicher Einsatz sowie ständige Anpassung an neue Gegebenheiten sind für die Fachkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes am Frankfurter Flughafen Lebensaufgabe und zwingende Notwendigkeit,

In den Pionierjahren der zivilen Luftfahrt in Deutschland war das Aufgabenspektrum der Feuerwehr des damaligen Rhein-Main-Flughafens noch überschaubar. Am Ende des Gründungsjahres der Wehr, 1951, bestand die Mannschaft aus acht Mann in der ständig besetzten Wache und insgesamt 19 Mann aus verschiedenen Bereichen, die bei Bedarf hinzu gezogen wurden. Als Einsatzfahrzeuge standen ein altes Lösch-fahrzeug und ein Krankenwagen zur Verfügung.

Heute, 50 Jahre später, verfügt die Feuerwehr des Flughafens über 190 Mitarbeiter mit Spezialausbildung sowie 48 Fahrzeuge zuzüglich Anhänger und Container. Mit der vorliegenden Festschrift zeigen wir in Zehnjahresblöcken stichwortartig die Entwicklung der Flughafenfeuerwehr und des Rettungsdienstes parallel zum Wachstum des Airports auf - eines Flughafens, der eine gigantische Wandlung in dieser Zeit erfahren hat.

Feuerwehr und Rettungsdienst mussten mit dem ständigen Aus- und Umbau Schritt halten und zudem noch die Anforderungen, die von gesetzlicher Seite an sie gestellt werden, erfüllen. Wer sich detaillierter zur geschichtlichen Entwicklung der Flughafenfeuerwehr und des Ret-tungsdienstes informieren möchte, kann dies in der Dokumentation „FLORIAN FLUGHAFEN 61 aus dem Verlag Reinhard Merlau- Modellbau nachlesen.

Von Beginn an war der Flughafenbrandschutz eine gesetzlich vorgegebene Einrichtung. Nach und nach erweiterte sich die originäre Aufgabe der Brandbekämpfung an Gebäuden und Flugzeugen um Aufgaben, die zweifelsfrei eine Feuerwehr bevorzugt lösen kann- Beginnend mit dem vorbeugenden Brandschutz an Gebäuden und Einrichtungen, der Bergung von verunglückten Flugzeugen über die Gefahrenabwehr beim Austreten von gefährlichen Stoffen, der Abwehr jeglicher Brand- und Explosionsgefahren, Brandsicherheitsdiensten bis hin zu technischen Hilfeleistungen verlangt Jede Einzelaufgabe individuelles Können.

Inzwischen werden einige dieser Dienstleistungen nicht mehrausschließlich auf dem Heimatflughafen erbracht, sondern stehen als Dienstleistungsangebot auch anderen potenziellen externen Abnehmern zur Verfügung. So unterstützen die Fach-leute aus dem Bereich Vorbeugender Brandschutz der Flughafenfeuerwehr Frankfurt auch Architekten und Bauherren weltweit bei der Planung von Gebäuden und Anlagen und begleiten oftmals den Baufortschritt und die Einhaltung der Brandschutzvorgaben bis zur Vollendung.

Auch der abwehrende Brandschutz bietet seine Erfahrungen in Bezug auf Geräteausstattung, Luftfahrzeugbergung, Einsatzplanung und Strategien als Dienstleister an. In den letzten drei Jahren hat sich der Bereich Ausbildung zu einem echten Dienstleistungszentrum entwickelt, Eine eigens zu diesem Zweck beschaffte Brandsimulationsanlage bietet internen wie externen Feuerwehrleuten gefahrlose Trainingsmöglichkeiten mit echtem Feuer, ohne dabei die Umwelt zu schädigen.

Der Rettungsdienst als Abteilung der Medizinischen Dienste des Flughafens Frankfurt bietet seinen Service im Kranken- und Behindertentransport sowie in der Notfallrettung einschließlich des Notarztdienstes an.

Frankfurt Airport Services Woridwide

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1951 bis 1960 Der Beginn

Luftbild aus dem Jahr 1952

Zahlen vom Ende des Jahrzehnts

Anzahl Flugbewegungen 81.000 Starts und Landungen/Jahr = etwa 221 Flugzeuge/Tag

Anzahl Passagiere 2,2 Millionen/Jahr = durchschnittlich 6.027/Tag

Fahrzeugbestand Feuerwehr 10 Fahrzeuge 1 Anhänger 1 Feuerwache

1951 Am 28. März 1951 überträgt Airport Administrator Mr. Martin die Leitung der Feuerwehr für den nordöstlich des Geländes gelegenen zivil genutzten Bereich in deutsche Verantwortung. Erster Leiter der Feuerwehr ist Rudolf Zwiesele. Die neu gegründete Feuerwehr gehört zur Verkehrs-Aktiengesellschaft Rhein-Main (VAG). In den ersten sechs Monaten verfügt sie über vier Einsatzkräfte. An Fahrzeugen stehen ein Mercedes-Benz Löschgruppenfahrzeug LF 15 mit einer Pumpenleistung von 2.500 Litern pro Minute sowie einen Opel-Blitz Krankenwagen zur Verfügung. Das Passagieraufkommen liegt bei 200.000.

1953 Indienststellung des ersten Flughafenlöschfahrzeugs, des Magirus- Deutz FLF 25-V. 1954 Namensänderung der Be-treibergesellschaft in Flughafen Frankfurt/Main AG, FAG. Bezug der neu gebauten Feuerwache 1. 1955 Der kombinierte Ersteinsatz von Löschpulver und Proteinschaum hat sich erfolgreich durchgesetzt. Erster Drei-Fahrzeug-Löschzug bestehend aus dem Magirus- Deutz Rundhauben Flughafenlöschfahrzeug FLF 24-V, einem Mercedes- Benz- Unimog Pulverlöschfahrzeug PLF 500 und einem Magirus- Deutz Rundhauben Zubringerlöschfahrzeug ZB 5/25.

Die gesamte Löschmittelmenge, die somit im Erstangriff von drei Fahrzeugen ausgebracht werden kann, beträgt 7.000 Liter Wasser, 800 Liter Schaummittel und 500 Kilogramm Löschpulver. Der erste Krankenwagen auf Basis eines VW Busses wird beschafft. Erster Start der legendären Lockheed , Super Constellation. 1959 Die Nordbahn wird auf 3.600 Meter verlängert und ist somit die längste Europas.

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1961 bis 1970 Das Jet-Zeitalter

Luftbild aus dem Jahr 1972

Zahlen von Ende des Jahrzehnts

Anzahl Flugbewegungen 190.000 Starts und Landungen/Jahr = etwa 520/Tag

Anzahl Passagiere Sechs Millionen/Jahr (Stand 1967) = durchschnittlich 16.438/Tag

Fahrzeugbestand Feuerwehr 18 Fahrzeuge 4 Anhanger 4 Feuerwachen

Fahrzeugbestand Rettungsdienst 6 Fahrzeuge 2 Anhänger 1 Rettungswache

1961 Eröffnung des Nachtluftpostnetzes durch die Lufthansa mit fünf Maschinen. 1962 Beschaffung eines Mercedes-Benz Pulverlöschfahrzeugs mit 1.500 Kilogramm Löschpulver, um das Drei-Fahrzeug-Prinzip effizienter zu gestalten. Indienststellung eines Mercedes-Benz Tanklöschfahrzeugs TLF 16 für den Gebäudebrandschutz. Räumliche Trennung von Rettungsdienst und Feuerwehr. Dr. Fremder wird Leiter der Flughafenklinik. Ein Behindertenfahrdienst wird mit Hilfe eines ausgemusterten Krankenwagens eingerichtet. 1964 Die Südbahn wird auf 3.750 Meter verlängert. Das Großtanklager fasst 15 Millionen Liter Kerosin. 1965 Baubeginn des neuen Terminals Mitte (heute Terminal 1). Der Rettungsdienst nimmt einen weiteren VW Bus Krankenwagen (KTW» in Betrieb.

1966 Beschaffung von zwei Lande-bahnbeschäumungsanhängern mit jeweils 37.500 Litern Wasser und 2.500 Litern Schaummittel. Zwei aus-klappbare Beschäumungsrechen ermöglichen, dass im Falle einer Notlandung mit beschädigtem Fahrwerk die Landebahn mit einem Schaumteppich belegt werden kann. Es werden ein weiteres Pulverlöschfahrzeug auf Mercedes-Benz-Fahrgestell mit 2.000 Kilogramm Löschpulver sowie ein Lichtmast-Anhänger beschafft. Die Genehmigung zum Bau der Startbahn 18 West wird erteilt. 1967 Der Rettungsdienst stellt seinen ersten Notarztwagen (NAW) auf Mercedes-Benz-Fahrgestell und einen weiteren VW Bus KTW in Dienst. 1968 Inbetriebnahme der Feuerwache 2 mit Funkzentrale auf der Vorfeldposition V 4. Ein behindertengerecht ausgebauter VW Transporter und ein Mannschaftswagen werden vom Rettungsdienst beschafft.

1970 Die Halle 5, bekannt als Jumbo-Halle, nimmt ihren Betrieb auf. Die erste Boeing B-747 - der Jumbojet -landet auf Rhein-Main. Die Feuerwehr beschafft eine 37 Meter hohe Drehleiter mit Rettungskorb DLK 37-S sowie ein Fahrzeug für technische Hilfeleistungen (RW 3-ÖL). Bahnbrechend ist die Entwicklung eines gigantischen Faun Groß-flughafenlöschfahrzeugs auf vier Achsen mit 1.000 PS und fast 20.000 Litern Löschmittel. Das erste der drei georderten Fahrzeuge wird in Betrieb genommen.

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1971 bis 1980 Jumbojets und Jumbo-Löschfahrzeuge

Luftbild aus dem Jahr 1980

Zahlen vom Ende des Jahrzehnts

Anzahl Flugbewegungen 230.000 Starts und Landungen/Jahr = etwa 630 Flugzeuge/Tag

Anzahl Passagiere 17,5 Millionen/Jahr (Stand 1967) = durchschnittlich 47.945^Tag

Fahrzeugbestand Feuerwehr 24 Fahrzeuge 7 Anhänger 2 Feuerwachen

Fahrzeugbestand Rettungsdienst 9 Fahrzeuge 3 Anhänger 1 Rettungswache

1971 Ein weiteres Faun Großflughafenlöschfahrzeug mit 18.000 Litern Wasser und ein Faun Großpulverlöschfahrzeug mit 12.000 kg Löschpulver (das größte Pulverlöschfahrzeug, das es jemals auf der Erde gab) werden in Dienst gestellt. Zum zweiten Mal wird das Drei-Fahrzeug-Konzept auf dem Frankfurter Flughafen umgesetzt. Die Konzeption setzt sich auf nahezu allen internationalen Airports durch. Durch die drei in Frankfurt in Dienst gestellten Fahrzeuge kann die Lösch mittel menge bei gleichem Personaleinsatz gegen-über den drei alten Fahrzeugen verfünffacht, das Gewicht des gesamten Zuges mit 156 Tonnen sogar versechsfacht werden (Wasser 36.000 Liter, Schaummittel 4.400 Liter und 12.000 Kilogramm Löschpulver). Großversuch mit dem neuen Löschmittel AFFF. Es werden 10.000 Liter JP4-Jettreibstoff auf einer Fläche von 1.200 m2 in Brand gesetzt. Löschzeit: 47 Sekunden gegenüber Proteinschaum in 175 Sekunden.

Feuerwehr, Rettungsdienst und Schutzdienst haben jeweils eigene Leitstellen. Die Flughafenklinik bezieht neue Räume im östlichen Teil des Terminals 1 und ist von nun an 24 Stunden täglich besetzt. Der Rettungsdienst wird organisatorisch der Flughafenklinik angegliedert. Als Sonderfahrzeug wird ein Mercedes- Unimog Sanitätsgerätewagen in Dienst gestellt. 1972 Das Terminal 1 wird eingeweiht - 200.000 m2 Fläche mit 39 Flugzeugstellplätzen. Zwei weitere Krankenwagen auf Basis VW Bus T2 ergänzen den Fuhrpark des Rettungsdienstes. 1974 Nur knapp vier Jahre alt war das Pulverlöschfahrzeug PLF 2000-2, das im November verunglückte. Zwischen 1974 und 1980 werden drei Löschfahrzeuge auf MAN-Fahrgestell in Betrieb genommen. Zwei Fahrzeuge mit je 6.000 Liter Wasser und 600 Liter Schaummittel und ein Fahrzeug mit 4.000 Liter Wasser, 400 Liter Schaummittel und 2.000 Kilogramm Löschpulver. 1975 Das Tanklager hat in 14 Tanks ein Kerosinvolumen von 121 Millionen Litern.

1976 Das erste und einzige Mal landet und startet eine Concorde auf Rhein-Main. 1980 Otto Marnet wird Leiter der Airport-Feuerwehr. Der stetige Ausbau der Verkehrsflächen auf dem Flughafen macht auch für die Feuerwehr ein neues Konzept erforderlich. Innerhalb von nur sechs Jahren werden alle bisherigen Einsatzfahrzeuge in drei Zeitabschnitten durch effizientere ersetzt. Auch der Rettungsdienst erhält weitere Fahrzeuge wie zwei Sanitätsgerätewagen und einen neuen Notarztwagen. Erstmals hält eine S-Bahn im unterirdischen Bahnhof des Flughafens. Verlängerung der Südbahn auf 4.000 Meter.

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1981 bis 1990 Eine neue Zeit bricht an

Luftbild aus dem Jahr 1989

Zahlen vom Ende des Jahrzehnts

Anzahl Flugbewegungen 330.000 Starts und Landungen/Jahr = etwa 904 Flugzeuge/Tag

Anzahl Passagiere 28 Millionen/Jahr = durchschnittlich 76-712/Tag

Fahrzeugbestand Feuerwehr 32 Fahrzeuge 10 Anhänger 3 Bergegeräte 3 Feuerwachen

Fahrzeugbestand Rettungsdienst 10 Fahrzeuge 2 Anhänger 1 Rettungswache

1981 Unter heftigen Protesten von Flughafengegnern beginnt der Bau der Startbahn 18 West. 1982 Beginn des Allwetter-Flugbetriebs nach Betriebsstufe CATIII a/b. Eröffnung des Frachtzentrums Frankfurt FZF. Der Rettungsdienst erhält einen Mercedes-Benz Krankenwagen KTW sowie einen Behindertentransporter. 1983 Die Feuerwache 1 wird erweitert. 1984 Erster Start eines Airbus A310 auf der neuen Startbahn 18 West.. Inbetriebnahme der Feuerwache 3 an der neuen Startbahn. Ersatzbeschaffung für den VW Bus Einsatzleitwagen durch ein geräumigeres Fahrzeug. 1985 Grundsteinlegung für ein modernes Büro- und Kommunikationszentrum. Ein neues Fahrzeugkonzept hält Einzug bei der Flughafenfeuerwehr. Vier Opel Rekord-Caravan Einsatzleitfahrzeuge ELW 1 mit Löschmitteleinschub, ein Rüstwagen mit Kran RW 2-Kran, ein Schlauchwagen SW 2000, ein Atemschutzwagen GW-AS, ein Gerätewagen Gefahrgut GW-G2 (erst 1987) und zwei Hilfeleistungstanklöschfahrzeuge HTLF 16, alle auf einheitlichen

Mercedes-Benz-Fahrgestellen wer den in Dienst gestellt. Die Fahrzeuge sind mit einem neuartigen Funkterminal ausgerüstet. Im Dezember reist ein Mitarbeiter der Flughafenfeuerwehr nach Khartoum (Sudan), um dort die Bergung einer DC-8 mit Bugradschaden zu unterstützen. Das Bergeequipment (z. B. Hebekissen) wird aus Frankfurt angeliefert. Für Einsätze in der Tiefgarage beschafft der Rettungsdienst einen speziellen Krankenwagen mit tiefer angeordneten Blaulichtern sowie einen Behindertentransporter. 1986 Das erste Großflughafenlöschfahrzeug vom Typ SIMBA 8x8 nimmt seinen Dienst auf. Dem vierachsigen 1.250 PS starken und 145 km/h schnellen Superlöschfahrzeug folgen weitere vier. Der Einführung ging eine intensive Personalschulung voraus. Inzwischen sind alle Löschfahrzeuge mit Light- Water AFFF befüllt. Der Rettungsdienst bezieht neue Räume im Vorfeldgebäude V4, der bisherigen Feuerwache 2. 1989 Indienststellung einer hydrau-lischen Drehleiter DLK 37-S auf Mercedes-Benz-Fahrgestell.

1990 Baubeginn des Terminals 2. Die Flughafenfeuerwehr beschafft im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen ADV ein schweres Flugzeugbergegerät ARTS (Aircraft Recovery & Transport System) und hält dieses in Frankfurt auch für andere Flughafen einsatz-bereit. Der Rettungsdienst stellt einen neuen Notarztwagen in Dienst. Das Vorgängerfahrzeug wird zum Rettungswagen umfunktioniert.

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1991 bis 2000 Das Ende des Wachstums ist noch nicht erreicht

Luftbild aus dem Jahr 2000

Zahlen zur Mitte des Jahrzehnts

Anzahl Flugbewegungen 1995 378.400 Starts und Landungen/Jahr = etwa 1.036 Flugzeuge/Tag

Anzahl Passagiere 1995 38,2 Millionen/Jahr = durchschnittlich 104.657/Tag

Fahrzeugbestand Feuerwehr Ende 1995 30 Fahrzeuge 9 Anhänger 3 Bergegeräte 3 Feuerwachen

Fahrzeugbestand Rettungsdienst Ende 1995 9 Fahrzeuge 2 Anhänger 1 Rettungswache

1991 Abriss des 50 Jahre alten Terminals im Osten des Airports. Dipl.-Ing. Karin Ohmann übernimmt für kurze Zeit die Leitung der Flughafenfeuerwehr mit einer Mannschaftsstärke von 110 Einsatzkräften. Zum Jahresende übergibt sie die Führung an Hauptbrandmeister Franz Selber. Der Rettungsdienst beschafft eine Hubbühne, um liegendzutransportierende Fluggäste sowie behinderte Personen aus einem Flugzeug holen zu können. 1992 Die drei Leitstellen werden in der neuen Sicherheitsleitstelle (SLS) zusammengefasst und mit modernsten Informations- und Kommunikationssystemen ausgestattet. Der Rettungsdienst erhält einen neuen Rettungswagen, der nach Norm ausgestattet ist. 1993 Fünf dreiachsige SIMBA 6x6 Großflughafenlöschfahrzeuge mit je 816 PS ergänzen den Fuhrpark. Für den Erstschlag stehen nunmehr mit drei SIMBA's bei deutlich geringeren Einsatzzeiten 30.500 Liter Wasser, 3.400 Liter Schaum und 4.000 Kilo-gramm Löschpulver bereit.

Für die unterirdischen Bereiche des Flughafens wird ein Mercedes-Benz Krankenwagen mit tiefer gesetzten Blaulichtern beschafft. 1994 Eröffnung des Terminals 2 am 24. Oktober 1994 und Inbetriebnahme der erweiterten Gepäckförderund Sortieranlage sowie der Sky Line, die Terminal 1 und 2 verbindet. Die Flughafenfeuerwehr wird zur anerkannten Werkfeuerwehr. Dipl.-Chemieingenieur Karl-Christian Hahn übernimmt die Leitung. Mannschaftsstärke zu diesem Zeitpunkt 128 Einsatzkräfte. Inbetriebnahme der neuen Wache 2 auf der Vorfeldposition V 4. Aufgrund des Rückzugs der amerikanischen Streitkräfte aus Europa hat die FAG weitläufige Geländeflächen übernommen. Sowohl die Feuerwehr als auch der Rettungsdienst haben ihre Einsatzgebiete auf Bereiche der ehemaligen US-Airbase ausgeweitet. Die gesamte Betriebsfläche beträgt 15,6 km2, die Grundstücksfläche inkl. Wald und öffentliche Straßenanbin-dungen beträgt 19,09 km2.

Der Arzt Werner Schmitt übernimmt kommissarisch die Leitung der Flughafenklinik. Der Behindertendienst (Vorfeld) wird der Abteilung Flugzeugabfertigung (FA) zugeordnet. FA übernimmt drei Behindertenfahrzeuge vom Rettungsdienst und rüstet um drei Niederflurbusse auf. Täglicher Bedarf ca. 25 bis 30 Fahrten. 1995 Frankfurt erreicht 38.19 Millionen Fluggäste, 378.400 Starts und Landungen. 1996 Der Kerosindurchsatz erreicht die Rekordmarke von 4,25 Milliarden Liter. Ein Mitarbeiter der Feuerwehr fliegt mit einem 3,5 Tonnen schweren Teil des schweren Bergegeräts und entsprechender Ausrüstung nach Manila, um die Bergung eines Jumbojets zu unterstützen. Mehr denn je ist die Feuerwehr beratend bei der Planung von Verkehrsflughäfen auf internationaler Ebene tätig. Hier wird besonderes Augenmerk auf die Bereiche Vorbeugender Brandschutz und abwehrender Flugzeugbrandschutz gelegt.

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Zahlen vom Ende des Jahrzehnts

Anzahl Flugbewegungen 2000 457.974 Starts und Landungen/Jahr = etwa 1.254 Flugzeuge/Tag Tagesrekord am 24.09.2000 1.418 Starts und Landungen Anzahl Passagiere 2000 49,31 Millionen/Jahr = durchschnittlich 135.095/Tag Tagesrekord am 29.09.2000 182.000 Passagiere Fahrzeugbestand Feuerwehr Ende 2000 48 Fahrzeuge, 9 Anhänger 13 Container, 7 Bergegeräte 4Schulungsfahrzeuge 3 Feuerwachen Fahrzeug bestand Rettungsdienst Ende 2000 10 Fahrzeuge, 1 Anhänger 1 Rettungswache

Die bisherige Abteilung FS (Flughafen Sicherheit) erhält im Rahmen der organisatorischen Neuausrichtung der FAG den Namen VHM-S (Verkehrshafen-Management/Sicherheit).

Die Bereiche Arbeitsmedizin, Notfallambulanzund Rettungsdienst werden zur Abteilung Medizinischer Dienst mit der Bezeichnung PSL-G (Personalservice-Leistungen / Gesundheit und Soziales) zusammengefasst- Dr. Gaber wird Leiter dieses Bereiches. Der Rettungsdienst stellt einen Mercedes-Benz Sprinter Rettungswagen in Dienst. 1997 Bei einem Einsatz kommt am 5. Juni 1997 der 52-jährige Brandmeister Gerhard Pfeiffer auf tragische Weise ums Leben. Am 26. 4. wird der Frachtbereich CargoCity Süd eingeweiht. Bedeutendstes Bauwerk ist die 100 x 450 Meter große Frachthalle, die mit allen Nebengebäuden zwei insgesamt 54.000 qm große Hallenbereiche und einen 10.000 qm großen fünfstöckigen Bürokomplex umfasst. Im November wird der Flugsteig D in Betrieb genommen. Er verbindet Terminal 1 und Terminal 2.

1998 Die Medizinischen Dienste beschaffen einen Rettungswagen mit Kofferaufbau sowie ein BMW Führungsfahrzeug, ein Mercedes-Benz Sprinter Mannschaftsfahrzeug und einen VW-T4-Krankenwagen. 1999 Im Mai wird der neue ICE-Bahnhof in Betrieb genommen. Das Terminal 1 wird dem Bedarf entsprechend ausgebaut. Die Flughafenfeuerwehr beschafft als Ersatzmaßnahme zwölf neue Fahrzeuge: fünf Wechsellader, zwei Rettungstreppen, zwei Wassertransportanhänger, zwei Einsatzleitfahrzeuge, einen Mannschaftstransporter. Erstmals werden für bestimmte Aufgaben Gerätschaften auf Container verladen. Mannschaftsstärke Feuerwehr 175 Mitarbeiter in zwei Schichten. Mannschaftsstärke Rettungsdienst inkl. Behindertentransport 50 Mitarbeiter teilweise in drei Schichten. Der Rettungsdienst erwirbt zwei weitere Rettungswagen.

2000 Der Tagesverbrauch an Kerosin, das von der HBG (Hydranten-Betriebsgesellschaft) abgegeben wird, liegt bei 15,5 Millionen Liter. Kapazität des Tanklagers; 186.000 Kubikmeter

Auf dem Flughafengelände sind mittlerweile ca. 62.000 Menschen beschäftigt. Planungsbeginn für eine neue Landebahn. Bei einer erneuten Umstrukturierung wird die Abteilungsbezeichnung der Feuerwehr in VTM-PS (Verkehrshafen- und Terminal-Management, Produkt und Service/Sicherheit) geändert. Im Dezember stellt der Rettungsdienst einen Gerätewagen mit Spezialanhänger ( GW-Rett ) in Dienst

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2001 .. . bis in die Zukunft

Ausbauvarianten Fraport 2010

geschätzter Personalbestand der Feuerwehr bis im Jahr 2006 ca. 300 Mitarbeiter

Anzahl Flugbewegungen ca. 660-000 Starts und Landungen im Jahr = bis zu 1.800/Tag

Anzahl Passagiere ca. 80 Millionen im Jahr = durchschnittlich 220.000/Tag

Fahrzeugbestand am Ende des Jahrzehnts Feuerwehr etwa 70 Fahrzeuge. Anhänger Container Vier Feuerwachen

Neue Tagesrekorde von Passagieraufkommen und Flugbewegungen wird es auch weiterhin geben. Mit dem Namen Fraport AG - Frankfurt Airport Services Woridwide stellt sich im Jahr 2001 der Flughafen in neuem Licht dar. Die dunkelblau/hellblauen Streifen, die seit Jahrzehnten auch die Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr und des Rettungsdienstes als zum Flughafen Frankfurt gehörig identifizierten, gehören damit der Vergangenheit an. Die Betreibergesellschaft geht an die Börse.

Das Genehmigungsverfahren für eine neue Landebahn beginnt. Ein drittes Passagierterminal wird im Südosten nach dem endgültigen Abzug der Amerikaner vom Airbase-Gelände entstehen- Auf einer Fläche von 117 Hektarwerden im Südwesten des Geländes weitere Wartungshallen und Werkstätten benötigt.

Die Planungen für eine neue Feuerwache 1 mit angeschlossener Ausbildungsabteilung sind angelaufen. Sie könnte in der Nähe des künftigen Terminals 3 im Südosten entstehen. Bis zum Ende des Jahrzehnts ist ein Passagieraufkommen von über 80 Millionen prognostiziert. Moderne Großraumflugzeuge mit mehr als 600 Passagierplätzen sowie startende und landende Flugzeuge auf vier Bahnen werden innerhalb der nächsten Jahre für Feuerwehr und Rettungsdienst neue Konzepte erforderlich machen.

Um mit dem Wachstum des Flughafens und den Veränderungen durch neue und teilweise auch größere Flugzeuge Schritt halten zu können, setzt die Flughafenfeuerwehr Projektteams ein, die sich mit der Fahrzeug- und Geräteausstattung der Zukunft befassen- Die inzwischen 15 Jahre alten SIMBA 8x8-Groß-flughafenlöschfahrzeuge müssen ersetzt werden.

Ebenso ist die Ersatzbeschaffung der beiden HTLF 16 erforderlich.

Das Equipmentfürdas Bergesystem, das bisher aufwändig auf Lkw verladen werden muss, soll künftig in Containern verstaut werden und somit witterungsgeschützt gelagert und noch schneller einsatzfähig sein. Für den Bereich Flugzeugbergung sind acht Container mit unterschiedlicher Ausstattung vorgesehen.

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Designvorschlag:

In der Regel kommt es zwischen den Planungen für ein neues Fahrzeug und der letztendlichen Bauausführung zu Abweichungen und Änderungen. Bereits konkret ist die Ersatzbeschaffung für die beiden HTLF 16. Die eigentlich schon für Ende 1999 geplante Auslieferung verzögerte sich durch die Insolvenz des ursprünglich beauftragten Aufbauherstellers um mehr als ein Jahr. An der Gesamtkonzeption der künftigen Hilfeleistungs-Tankloschfahrzeuge HTLF 32/30/3 wird sich jedoch nichts ändern.

Wirtschaftlichkeit in Bezug auf Ersatzteilbevorratung, gleichartige Bedienbarkeit der Instrumente im Fahrerhaus sowie weitgehend gleiches Fahrverhalten sind Aspekte, die bei der Neubeschaffung berücksichtigt werden. Beim überwiegenden Teil aller neuen Einsatzfahrzeuge wird auf ein Mercedes-Benz-Actros-Fahrgestell zurückgegriffen.

Was für die kleineren Fahrzeuge gilt, ist für die Großlöschfahrzeuge umso erforderlicher. Schulungen für völlig andere Fahrzeuge und somit auch für ein völlig anderes Handling im Führerstand eines GFLF sind aufwändig, zeit- und kostenintensiv. Daher werden die zu beschaffenden neuen Großlöschfahrzeuge auch keine gravierenden Änderungen in Bezug auf die Anordnung der Bedienelemente aufweisen.

Erforderliche Modifikationen soll es in Bezug auf die von der ICAO/ADV geforderten Ausstattungen geben. Dieses Konzept sieht vierachsige Fahrzeuge mit 12.500 Litern Wasser, 1.500 Liter Schaummittel und 1.000 Kilogramm Löschpulver vor.

Gegenüber den jetzigen SIMBA- Löschfahrzeugen werden die neuen GFLF voraussichtlich mit einem hydraulischen Löscharm ausgestattet sein, um effizienter an einem Brandobjekt operieren zu können.

Im Bereich der Hubrettungsfahrzeuge wird eine Vereinheitlichung des Fahrzeugpotenzials bei einer Neubeschaffung angestrebt. Natürlich ist hierbei die maximale Bauhöhe des gesamten Fahrzeuges von 3.050 mm ein erstrebenswertes Novum, doch gegenwärtig reine Spekulation.

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Fahrzeuge für den Gebäudebrandschutz Für den Gebäudebrandschutz stehen auf der Feuerwache 1 neben einem ELW 1 zwei HTLF 16 und die DLK 37-S bereit. Diese Fahrzeugformation fährt mit 14 Feuerwehrleuten zum Einsatz. Weitere Fahrzeuge für den Gebäudebrandschutz sind TLF 16/25, DLK 23-12 und Wechselladerfahrzeuge mit verschiedenen Containern, die jeweiIs nachgeordert werden können.

Die häufigsten Alarmierungen erfolgen per Brandmelder im Terminal- und Frachtbereich. Natürlich rückt der Gebäudelöschzug auch bei der Alarmmeldung „Unfall" oder „Gefahrgut" mit aus. Je nach Einsatzmeldung kann auf die Drehleiter verzichtet werden. Etwa sechs- bis achtmal täglich gilt die Einsatzmeldung diesem Einsatzzug - meist sind es aber „blinde - Alarme“, weil ein besonders sensibler Melder angesprochen hat und Alarm auslöste.

Die Wechselladerfahrzeugesind mit einer Vorrichtung ausgestattet, die es ermöglicht, verschiedenartige Abrollbehälter (AB-..) aufzunehmen. Die fünf in den Alarmzügen stehenden Wechsellader sind baugleich und jeweils mit Krananlage sowie einer Seilwinde ausgestattet. Die Wechselladereinrichtung ist auf einem Mercedes-Benz-Actros-Fahrgestell mit 389 kW (530 PS) Motor aufgebaut. Alle neuen Actros-Fahrzeuge sind mit einem computergestützten Schaltgetriebe (Telligent-Schaltung ) ausgestattet. Das schnelle Auf- und Absatteln der Behälter ist vom Fahrersitz aus zu steuern,

Bei Brandeinsätzen, bei denen es zur Verrauchung in Gebäuden gekommen ist, wird der Wechselaufbau AB-Brand eingesetzt. Mit ihm stehen Rauchabsauge- und Belüftungsgeräte, Stromerzeuger und Beleuchtungsgeräte, Wassersauger, Tauchpumpen, Luftentfeuchter sowie entsprechende Kabeltrommeln zur Verfügung.

Oben:

Löschzug für Gebäudebrandschutz, Drehleiter DLK 37-S, zwei Hilfeleistungstanklöschfahrzeuge HTLF 16 und Einsatzleitwagen ELW 1 mit kleinem Löschmitteleinschub und Kleingeräten, die zur Erkundung und Sicherung einer Einsatzstelle benötigt werden. Mitte: Die beiden Hubrettungsfahrzeuge DLK 37 und DLK 23-12.

Unten links: Wechselladerfahrzeug WLF mit Absetzbehälter AB-Brand. Mitte: Tanklöschfahrzeug TLF 16/25.

Das Fahrzeug wechselt innerhalb der Ausrückordnung und wird zeitweise durch ein HTLF 16 (rechts) ersetzt.

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Rechts: Wechselladerfahrzeug WLF 5 mit AB-GAS 1 (zwei Stück baugleich). Der Wechselaufbau Geräteaufbau Atem-/Strahlenschutz ersetzt sowohl den Gerätewagen Gefahrgut wie den Gerätewagen Atemschutz. Die Beladung umfasst entsprechende Messtechnik, um chemische Stoffe nachzuweisen, einen Computer mit Gefahrguttabellen sowie Vollschutzanzüge, eine Masterflasche ( Quickfill ), um Atemschutzgeräte schnell befüllen zu können.

Rechts: Wechselladerfahrzeug WLF 5 mit AB-Schaum 1 (zwei Stück baugleich). In sechs KTA-Behältern sind insgesamt 6.000 Liter Schaummittel verladen. Am Heck sind eine Feuerlöschkreiselpumpe mit 3.000 Liter Nennleistung pro Minute sowie eine Schaummittelpumpe untergebracht. Tragbare Schaum-/Wasserwerfer und Schlauchmaterial ergänzen die Ausrüstung.

Links: Wechselladerfahrzeug WLF 1 mit AB-Pritsche 1 (zwei Stück baugleich). Die Pritsche dient dem Materialtransport. Alle Bordwände sind abnehmbar, so dass der Absetzbehälter auch als Transportboden für große Gegenstände verwendet werden kann. So können mit Hilfe der Twist-Lock-Verriegelung 20 Fuß-Norm-Container transportiert werden.

Links: Wechselladerfahrzeug WLF 2 mit AB-Pulver (ein Stück). Unter der Plane befinden sich zwei Pulverkessel mit jeweils 750 kg Glutbrand-Löschpulver und je eine PulverSchnetlangriffseinrichtung. Ferner sind zehn Metallbrand-Feuerlöscher mit Jeweils 50 kg Löschpulver (fahrbar) verladen.

Links: Wechselladerfahrzeug WLF 3 mit AB-CO; (ein Stück). Insgesamt werden künftig drei Flaschenbatterien mit Jeweils 32 Flaschen mitgeführt. Der Aufbau kommt in erster Linie beim Gebäudebrandschutz zum Einsatz. Die halbstationären Feuerlöschanlagen in elektronischen- und elektrischen Anlagen werden im Brandfall mit CO versorgt. Eine CO²- Schnellangriffsein-richtung ermöglicht zudem einen direkten Löscheinsatz.

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Fahrzeuge für den Flugzeugbrandschutz

ICAO-Einsatzzug: (v. links) GFLF 60/120-1, GFLF 60/120-2 und GFLF 60/80-6, RTF 2, HTLF 16-1 und ELW 1. Innerhalb von maximal zwei Minuten müssen diese Fahrzeuge jeden beliebigen Punkt innerhalb des Bahnensystems erreicht haben, um wirksame Hilfe leisten zu können. Mit diesem Einsatzzug stehen 31.500 Liter Wasser, 3.400 Liter Schaum und 4.000 Kilogramm Löschpulver für den Erstangriff bereit. Großflughafenlöschfahrzeuge haben die Kurzbezeichnung GFLF. Fünf baugleiche Fahrzeuge auf dem vierachsigen SIMBA 8x8- und fünf weitere auf dem dreiachsigen SIMBA 6x6-Fahrgestell setzt die Flughafenfeuerwehr Frankfurt für den abwehrenden Flugzeug -brandschutz ein. Ein ICAO-Einsatzzug besteht grundsätzlich aus zwei vierachsigen und einem dreiachsigen GFLF sowie entsprechenden Sonderfahrzeugen.

Das GFLF SIMBA 8x8 hat 11.500 Liter Wasser, 1.200 Liter Schaummittel und 2.000 kg Löschpulver in seinen Tanks und sein dreiachsiger .kleiner Bruder' führt 8.500 Liter Wasser und 1.000 Liter Schaummittel mit. Die Leistung der Feuerlöschpumpen beider Typen liegt bei 7.000 Litern pro Minute.

Bemerkenswert ist die Geschwindigkeit, die mit den Hochleistungsmotoren (920 kW=1250 PS bzw. 600 kW= 816 PS) erreicht werden. 125 km/h können mit diesen 45 bzw. 32 Tonnen schweren Giganten auf gerader Strecke gefahren werden.

Der erste Löscheinsatz erfolgt durch Löschmonitore, die sowohl auf dem Fahrerhausdach als auch in der Frontpartie untergebracht sind. Beide sind vom Fahrerhaus aus pneumatisch bedienbar. Zusätzlich stehen auf beiden Seiten Schnellangriffseinrichtungen mit jeweils 50 Metern formfestem Schlauch zur Verfügung.

Fünf SIMBA 8x8- (oben) und fünf SIMBA 6x6-(unten) Löschfahrzeuge bilden das Rückgrat des abwehrenden Flugzeugbrandschutzes.

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Links: RTF 1, Das Rettungstreppenfahrzeug ist auf einem Mercedes-Benz-Actros-Fahrgestell aufgebaut. Das Fahrzeug hat 480 PS und Allradantrieb- Die Plattform am Ende der Rettungstreppe kann auf eine Höhe von acht Metern ausgefahren werden. Die kleine Plattform an der Front des Fahrzeugs reicht bis zu einer Höhe von drei Metern.

Unten; HLF 40/40. Hilfeleistungslöschfahrzeug auf Mercedes-Benz-Allradfahrgestell mit Rosenbauer-Aufbau.

Neuartig bei der Flughafenfeuerwehr sind zwei Rettungstreppenfahrzeuge RTF, mit deren Hilfe Passagiere aus havarierten Flugzeugen schnell evakuiert werden können. Für ältere oder gebrechliche Personen kann eine Notrutsche ein kaum zu überwindendes Hindernis sein. Aber auch für Personen, die sich ohne Einschränkungen wendig bewegen können, stellt eine Notrutsche ein Verletzungsrisiko dar. Mit Hilfe der Rettungstreppe ist eine Evakuierung zumindest in unmittelbarer Flughafennähe ohne Verletzungsrisiko möglich. Eine hohe Motorleistung, Allradantrieb und volle Geländegängigkeit zeichnen dieses Rettungsgerät aus.

Immerhin lässt sich die Plattform am Ende der Treppe auf eine Höhe von acht Metern ausfahren, um so an die Ausstiegstüren von Boeing B-747 oder ähnlich hohen Jets zu gelangen. Für die Einsatzkräfte bietet diese Plattform eine sichere Standfläche. Die Einbindung dieses Rettungsgeräts in den ICAO-Einsatzzug ist zwar zurzeit keine Vorschrift, doch ist die Sicherheit der Passagiere für die Flughafenfeuerwehr in Frankfurt oberstes Gebot.

Unterstützt wird der ICAO-Einsatzzug auf der Wache 3 von einem Hilfeleistungslöschfahrzeug, dem HLF 40/40. Der ICAO-Zug von Wache 2 beinhaltet bis zur Indienststellung der neuen HTLF 32/30-3 noch ein HTLF 16. Bei diesem Fahrzeug spielt das Löschmittel eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist hier der Bereich der technischen Hilfeleistung. Neben einem Flutlichtmast befinden sich spezielle Rettungsscheren und Gerätschaften zum Öffnen von Flugzeugtüren an Bord. Auch das Löschen von Kleinbränden kann mit Hilfe dieses HTLF bzw. HLF erfolgen.

Das Führungsfahrzeug ELW U (Bild rechts) ist mit Kleinlöschgerät, Handlautsprecher, Messgeräten für Gefahrguteinsätze sowie allen notwendigen Gerätschaften für den Einsatzletter ausgestattet.

Der Funkrufname aller ELW 1 der Flughafenfeuerwehr orientiert sich an der jeweiligen Funktion und ist als Magnettafel variabel zu handhaben.

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Sonderfahrzeuge

Kleine Ursachen haben mitunter eine große Wirkung. +So kann eine Ölspur, z, B. verursacht durch ein Vorfeldfahrzeug, dazu führen, dass eine Person ausrutscht und sich ernsthaft verletzt. Die Feuerwehr ist auch für derartige Klein- Ölunfälle bestens gerüstet- Ein in der eigenen Werkstatt eingerichtetes Pritschenfahrzeug bietet alle notwendigen Gerätschaften, um bei derartigen Schäden effizient Hilfe leisten zu können. Das nach einem solchen Einsatz verschmutzte Arbeitsgerät wird in einer zwischen Pritsche und Fahrgestell angeordneten Metallbox verstaut, die nach der Rückkehr zur Feuerwache einfach gereinigt, nötigenfalls dekontaminiert werden kann.

Für Unfälle, bei denen früher der Rüstwagen RW 2-Kran zum Einsatz kam, steht heute ein Wechselbehälter AB- Rüst einsatzbereit- In diesem sind Hebekissen, hydraulische schwere Rettungsgeräte, Rettungsschere und Spreizer, Kantholz zum Abstützen, Ölauffangbehälter, Kettensägen, Trennschneid- und Trennschleifgeräte, Schweißgeräte, entsprechende Sauerstoff- und Azethylenflaschen und vielseitiges Werkzeug verladen.

Zwei Wassertransportanhänger WTA der Flughafenfeuerwehr sind für den Wassernachschub bei Großeinsätzen vorgesehen. Jeder Anhanger fasst 40.000 Liter Löschwasser.

Zur Schaumerzeugung stehen für die beiden Anhänger entsprechende Schaummittelcontainer mit jeweils 6x1-000 Litern Tankinhalt bereit. Diese sind ständig auf Wechselladerfahrzeugen verladen.

Auf ein Beschäumen der Runways bei Notlandungen kann heutzutage verzichtet werden, weil die Großflughafenlöschfahrzeuge so schnell vor Ort sind und ihr Löschmittel sehr gezielt ausbringen können, dass diese Prävention nicht mehr erforderlich ist. Die Tanks der beiden Anhänger sind aus V2A-Stahl gefertigt und nach GGVS ( Gefahrgutverordnung Straße ) ausgelegt. So können sie zur Aufnahme umweltgefährdender Flüssigkeiten eingesetzt werden.

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Einsatzleitfahrzeuge

Die beiden Führungsfahrzeuge ELW 61-01 auf BMW 320i und ELW 61-02 auf Mercedes-Benz 190E. Sowohl Blaulichter wie auch Magnettafeln mit Rufnamen sind abnehmbar.

Die Einsatzleitung verfügt über modernste Kommunikationsmittel. Jederzeit muss die Verständigung zum Tower, zu anderen Bodendienstfahrzeugen, zur Sicherheitsleitstelle und selbstverständlich unter allen anderen Einsatzfahrzeugen möglich sein. Bei Schadensereignissen kann es erforderlich werden, dass Kommunikation weit über die Grenzen des Flughafenareals hinaus erforderlich wird. Beispielsweise dann, wenn ein gefahrlicher Stoff geortet worden ist und der Hersteller zur Bergung des Stoffes angesprochen werden muss.

Die beiden mit modernster Technik ausgestatteten Einsatzleitfahrzeuge Typ ELW 2 sind so gestaltet, dass sie heckseitig zusammengestellt werden können und so einem 20-köpfigen Führungsteam einen Arbeitsraum am Einsatzort bieten.

Beide Leitstellenfahrzeuge sind identisch eingerichtet. Der Aufbau des einen Fahrzeugs ist jedoch spiegelverkehrt angeordnet, damit die Ein- und Ausstiegstüren nach dem heckseitigen Zusammenstellen auf der gleichen Seite sind. Die elektrische Verbindung wird mit Spezial-

steckern hergestellt. Mögliche Bodenunterschiede werden durch die Luftfederung ausgeglichen. Jedes Fahrzeug ist für sich gesehen autark und kann selbstständig an einer Einsatzstelle agieren. Auf diese Art können beispielsweise zwei Einsatzstabe gleichzeitig tätig werden.

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Rettungsdienstfahrzeuge Der Rettungsdienst entwickelte sich parallel zur Flughafenfeuerwehr. Erst ab Mitte der 60er-Jahre werden Feuerwehr und Rettungsdienst räumlich und ab Anfang der siebziger Jahre auch organisatorisch vonein-ander getrennt. Heute gliedert sich diese Abteilung unter der Bezeichnung PSL-G (Personal-Service-Leistungen/ Gesundheit und Soziales in die Bereiche Arbeitsmedizin, Notfallambulanz und Rettungsdienst.

Das Einsatzgebiet umfasst den zivilen und den militärischen Teil des Flughafens, die US-Siedlung Gateway Gardens, die drei am Flughafen ansässigen Hotels, Regional- und Fernbahnhof, Autobahnen und Bundesstraßen am Frankfurter Kreuz bis zur jeweils nächsten Abfahrt sowie auf Anforderung die dem Airport nächst gelegenen Gemeinden.

Die Hauptaufgabe des Rettungsdienstes am Frankfurter Flughafen besteht darin, die notfallmedizinische Versorgung der am Flughafen Beschäftigten sowie der Fluggäste und Besucher sicherzustellen. Darüber hinaus werden Kranken- und Behindertentransporte durchgeführt. Der Rettungsdienst fährt bei Jeder Alarmmeldung der Feuerwehr zur Eigensicherung mit einem Zugrettungswagen zum Einsatzort.

62 Prozent der Einsätze beziehen sich auf Behindertentransporte. Hier geht es darum, gehbehinderten- oder gehunfähigen Personen beim Besteigen oder Verlassen eines Flugzeuges behilflich zu sein,

Auf einem Flughafen wird ständig gebaut, umgebaut, montiert oder demontiert. In der Regel werden für diese Aufgaben Fremdfirmen eingesetzt, die dann auf dem Airportgelände tätig sind. Selbstverständlich ist der Rettungsdienst bei Arbeitsunfällen und Verkehrsunfällen sowohl auf dem Vorfeld wie im gesamten Straßennetz um den Flughafen herum zuständig. Rettungseinsätze steifen ca. 20 Prozent des gesamten Einsatzaufkommens dar.

Oben: Mannschaftstransportfahrzeug MTW dient in erster Linie dem Behindertentransport, wird aber auch für Personaltransporte z. B. beim Schichtwechsel und bei Großschadensereignissen genutzt.

Unten: Führungsfahrzeug ELW 64-08 des Rettungsdienstes. Dieses Fahrzeug dient auch dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst OLRD sowie dem Leitenden Notarzt LNA des Flughafens im Großschadensfall.

Links: Hebebühnenfahrzeug. Das Fahrzeug dient hauptsächlich dem Transport von liegenden Patienten vom oder zum Flugzeug, wird bedarfsweise aber auch zum Behindertentransport eingesetzt. Der Aufbau kann bis auf die Höhe der Einstiegstüren einer Boeing B-747 angehoben werden.

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Der Rettungsdienst verfügt über vier normgerechte Rettungswagen, die mit allen erforderlichen notfallmedizinischen Geräten ausgestattet sind. Zwei Fahrzeuge haben Kofferaufbauten und sind auf Mercedes-Benz Sprinter-Fahrgestellen aufgebaut. Eines der Fahrzeuge wird als Notarztwagen eingesetzt.

Auch die beiden kleineren Rettungswagen mit konventionellem Kastenaufbau sind auf dem Fahrgestell des Mercedes-Benz Sprinter aufgebaut. Auf diese Art ist ein schneller Wechsel des Personals auf ein anderes Fahrzeug sichergestellt, da sich die Bedienelemente sowie die Ausrüstung nicht unterscheiden.

Wenn eine Alarmierung einen Einsatz in der Tiefgarage oder andere unterirdisch angesiedelte Bereiche des Flughafens betrifft, muss ein Fahrzeug benutzt werden, das in seiner Bauhöhe so bemessen ist, dass es auch hier eingesetzt werden kann. Zu diesem Zweck wurden bei einem Mercedes-Benz Transporter die Blaulichter seitlich an der Karosserie angeordnet und auf ein hohes Dach verzichtet.

Das neueste Fahrzeug des Rettungsdienstes, der GW- Rett, löst die beiden inzwischen 20 Jahre alten Sanitätsgerätewagen ab. Auf diesem Fahrzeug ist spezielles Material für den Katastropheneinsatz verladen. So gehören Notfallkoffer, Vacuummatratzen, Tragen, Decken und Verbandmaterial genauso zur Ausstattung, wie Stromerzeuger, Flutlichtscheinwerfer und Notfallzelte.

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Fahrzeuge und Geräte für die Flugzeugbergung Die Flugzeugbergung hat sich seit der Beschaffung des Aircraft Transport and Recovery Systems zu einem Dienstleistungsbereich ausgebildet. Diese Art der schweren technischen Hilfeleistung bietet die Flughafenfeuerwehr inzwischen weltweit an.

Schon seit über zwanzig Jahren hat man Erfahrungen bei der Bergung und dem Abtransport verunglückter Flugzeuge machen können. Für einen Flughafenbetreiber ist es immer wichtig, dass eine verunglückte Maschine möglichst schnell aus dem Bahnensystem entfernt wird. Für den Flugzeughalter dagegen ist es wichtig, dass beim Bergen des Flugzeuges möglichst keine zusätzlichen Schäden entstehen. Eile und Sachverstand sind immer oberstes Gebot bei der Flugzeugbergung, auch dann, wenn nur ein Fahrwerk abgeknickt ist.

Die Frankfurter Flughafenfeuerwehr unterhält gemeinsam mit 13 anderen deutschen Verkehrsflughäfen einen Bergepool, der aus etlichen Spezialgeräten zur Bergung von kleinen bis hin zu größten Maschinen besteht. Neben den Geräten sind Ausbildung und Wissen der Bergespezialisten das wertvollste Gut.

Das Gerätesystem ARTS (Aircraft Recovery and Transport System) Typ THP/SL ermöglicht es, Flugzeuge mit Fahrwerksschäden innerhalb kürzester Zeit von der Landebahn zu schleppen, um die Bahn wieder für den Flugverkehrfrei zu machen. Die einzelnen Module des Systems sind für nahezu Jeden Flugzeugtyp einsetzbar. Durch den Einsatz aller drei Module kann ein komplettes Flugzeug verladen und transportiert werden.

Wenn beispielsweise bei einem Jumbojet das Bugrad abbricht, wird der Flugzeugrumpf mit Hilfe von Hebekissen angehoben und auf den Schemel gelegt, der auf einem Tieflader befestigt ist.

Unter der Voraussetzung, dass andere Funktionen nicht beinträchtigt sind. kann so das Flugzeug auf seinen eigenen hinteren Fahrwerken rollend, abtransportiert werden.

Die Bergespezialisten der Frankfurter Flughafenfeuerwehr konnten erfolgreich in Manila mit Hilfe dieses Schemels' bei der Bergung eines Jets, dessen Bugrad defekt war, behilflich sein (Foto links unten).

Bei einer Bergung in Hamburg war ein fünfachsiger Anhänger des Aircraft Transport & Recovery Systems erforderlich, weil das havarierte Flugzeug eine Beschädigung am Hauptfahrwerk hatte (Foto rechts unten).

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Für kleinere Flugzeugtypen stehen auch entsprechend leichtere Transportgeräte, die so genannten Bergedollys zur Verfügung.

Bei langen Fahrwerken können zwei gleichartige Bergedollys miteinander verbunden werden (vier Fotos links).

Zwei Bergedollys des Typs 4/45 sind auf je einem Container verladen, der bedingt durch seine Überbreite nur mit Ausnahmegenehmigung auf öffentlichen Straßen transportiert werden darf,

Während mit dem dreiteiligen Berge-System Typ ARTS THP/SL Großraumflugzeuge bis zu 300 Tonnen Gesamtgewicht transportiert werden können, ist mit dem Bergedolly vom Typ 4/45 nur eine Belastung bis zu 90 Tonnen möglich. Das Gerät dient zur Aufnahme der Räder des Hauptfahrwerks, wenn diese beispielsweise nach einem Bremsmanöver blockieren und das Flugzeug sich nicht mehr selbstständig bewegen lässt.

Wenn nur das Bugrad eines kleineren Flugzeuges bis 90 Tonnen Gesamtgewicht defekt ist, kommt der kleine Bergedolly von Typ 4/10 zum Einsatz (drei Fotos unten).

Das Bergesystem wird durch Hebetraversen, Seile, Spezialmatten, Hebekissen, Radwechselhebegeräte, Spundhölzer und Speziatwerkzeug ergänzt. Dieses Spezialgerät ist auf verschiedenen Containern verladen, die bei der Flughafenfeuerwehr Frankfurt bereitgehalten werden.

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Feuerwehr Training Center FTC

Die Brandsimulationsanlage Realitätsnahes und regelmäßiges Training sichern bei der Flughafenfeuerwehr schon seit vielen Jahren den erforderlichen hohen Ausbildungsstand. Während in der Vergangenheit hin und wieder kilometerhohe Rauchfahnen über dem Übungsgelände standen, wird ein heißes Training heutzutage für das Umland völlig unbemerkt durchgeführt. Mit Hilfe der Brandsimulationsanlage BSA können alle erdenklichen Brandszenarien in speziell dafür vorgesehenen Containern nachgestellt werden,

Das Spektrum betrifft Brandszenen in der Bordküche, im Gepäckfach oder im Frachtraum eines Flugzeugs. Auch lässt sich ein Brand im Cockpit oder im Fahrwerksbereich, am Triebwerk oder ein Flash-Over in der Kabine darstellen. Das Ablöschen von Flüssigkeitsbränden lässt sich auf einer Fläche von 600 m² üben.

Wesentliche Umweltaspekte wurden berücksichtigt. So wird als Brandgut Propangas verwendet, denn dieses verbrennt ohne Rauch rückstandslos.

Als Löschmittel kommt ausschließlich Wasser zum Einsatz. Andere Löschmittel werden vom Computer nur simuliert.

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Die Container sind auf dem Übungsgelände so aufgestellt, dass sie wie ein Flugzeugrumpfwirken. Jedes Modul ist für sich alleine einsetzbar und kann jederzeit an einer anderen Stelle aufgebaut werden. Die Übungsanlage ist mobil und nicht an den Standort am Flughafen in Frankfurt gebunden, Die gesamte Anlage wird von einem Computer überwacht. Dieser ermöglicht eine genaue Auswertung des jeweiligen Übungsablaufs. Der Übungsverlauf ist dadurch jederzeit reproduzierbar. Einsatztaktische Maßnahmen, wie das Anfahren der Großlöschfahrzeuge, Brandbekämpfung an den Flächenbrandmodulen und richtiges Vorgehen der Löschmannschaft innerhalb der einzelnen Szenarien sind nur einige Beispiele.

Der Ausbildungsumfang und -Inhalt orientiert sich an den Ausbildungs- und Prüfungsrichtlinien (APRL) für Werkfeuerwehren sowie dem ADV-Ausbildungsrahmenplan. Die Brandsimulationsanlage wird in nächster Zeit um weitere Module ergänzt. So wird es möglich sein. auch Brandszenen in Büros, Werkshallen oder anderen Anlagen mit Gefahrenschwerpunkten darzustellen. Auf diese Art wird das Angebotsspektrum der Lehrgänge für kommunale Feuerwehren um Brandszenarien allgemeiner Art erweitert.

Das Feuerwehr Training Center

Seit 1996 werden interne wie externe Angehörige von Werkfeuerwehren ausgebildet. Daneben bietet die Flughafenfeuerwehr zahlreiche Sonderlehrgänge an. Diese reichen von der Ausbildung an der Motorkettensäge über die Atemschutzträgerausbildung bis hin zur Strahlenschutzausbildung und zum Deutschen Sportabzeichen.

Um ein hohes Ausbildungsniveau sicherzustellen, werden die Ausbilderteams der Frankfurter Flughafenfeuerwehr ständig an der Landesfeuerwehrschule weitergebildet.

Für das theoretische Wissen stehen moderne Schulungsräume mit allen erforderlichen technischen Geräten zur Verfügung. Gegenwärtig werden pro Lehrgang 16 Teilnehmer geschult. Im Jahresdurchschnitt werden 150 Stunden pro Ausbildungsteilnehmer interne Ausbildungsmaßnahmen und acht bis zehn Lehrgänge für externe Feuerwehrleute durchgeführt.

Zu Intensivierung des Bergetrainings wird in absehbarer Zeit ein Übungsflugzeug angeschafft. Bei diesem Flugzeug, das dem Baumuster des Airbus A320 nachempfunden ist, können praktische Übungen wie Demontage des Fahrwerks, Öffnen einer Tür oder einer Frachtraumklappe sowie das Anheben und Verladen des Flugzeugs auf die entsprechenden Bergefahrzeugeerfolgen. Mit Triebwerksveränderungen können bedingt andere Baumuster dargestellt werden. Auch die Fracht dieser etwa 70 Tonnen schweren Attrappe lässt sich in Bezug auf Lage und Gewicht verändern. Auf diese Art kann ein anderer Schwerpunkt des zu bergen-den Objektes erzeugt werden.

Zum FTC, dem Feuerwehr Trainings Center, gehören auch eigene Schulungslöschfahrzeuge (von links oben: LF 8/6-1, LF 8/6-2, unten: LF 16-1 und LF 16/12-2). Diese Fahrzeuge haben keine auf die Flughafenfeuerwehr zugeschnittene Spezialausrüstung, sondern sind nach Norm beladen. Nur wenn es um den echten Flugzeugbrandschutz geht, wird ein SIMBA- Löschfahrzeug in das Übungsgeschehen einbezogen.

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