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Von den Mythen zum Christentum

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Beschreibung der Verklärung von Lichtgestalten des Altertums zu göttlichen Personen in frühen Kulten und Kulturen, die vom Christentum übernommen wurden und von denen sich Menschen immer noch blenden lassen bis heute

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Page 1: Von den Mythen zum Christentum

Von den Mythen zum Christentum Zum neuen Buch von Josef Ratzinger „Jesus von Nazareth – vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung“ Wen wundert es, dass sich unser PapaRazzi also Papst Benedikt XVI. mit Jesus befasst, ist diese Lichtgestalt doch die Basis für das Christentum. Dies hat einen Mann zum Gottessohn hochstilisiert, wie es in der Geschichte kaum Vergleichbares gibt. Dennoch gibt es interessante Zusammenhänge aufzuzeigen: So kommt im Glaubensbekenntnis der Christen der Satz vor: „abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tag wieder auferstanden von den Toten“ . Auch die Sagengestalt des Herkules, der wundervolle Großtaten vollbrachte, musste in das Reich der Toten hinabsteigen. Nach der Verbrennung seines Leibes stieg seine gereinigte Seele in den Himmel auf, wo er in den Kreis der Götter aufgenommen wurde. Dem Odysseus ist Ähnliches auf seiner Odyssee passiert. Auch er stieg in das Reich des Hades hinab, um mit einem Verstorbenen zu sprechen und sich einen Rat zu holen. Wieder oben in der Welt angekommen sicherte ihm dieses Orakel, das er sich aus der Unterwelt mitbrachte, das Überleben und eine letzte drohende Lebensgefahr zu überwinden. Die Parallelen sind unverkennbar. Wenn man nun die Lichtgestalt des Mithras der römischen Soldaten, die sie aus Persien einschleppten, mit dem Sonnengott der Ägypter kombiniert und die Erwartungshaltung der Juden auf einen erlösenden Messias auf eine herausragende Person überträgt, über die geschichtlich so gut wie nichts bekannt ist – sich also weder etwas belegen noch widerlegen lässt, so kann man einen Mann wie Jesus zu einem Gottessohn hochstilisieren. Auch ein Mann wie Herkules, von deren Art es im Altertum sicher viele gegeben hat, wurde in Homers Sagen hochstilisiert. Weiterhin ist interessant, dass der Mithraskult bereits viele Elemente der Rituale und Sakramente bis zum Klingelzeichen bei der „Wandlung“ vorweg nimmt, die die christlichen Kirchen übernommen haben und heute noch pflegen. Bewundernswert ist jedoch, welche starken Gemeinschaften bis zum hierarchisch gegliederten Papsttum das Christentum geschaffen hat und wie die Menschen sich davon blenden lassen. Es wäre schöner, wenn hochgestellte Persönlichkeiten das Bild über Jesus wieder zurecht rücken würden als weiterhin an seiner unbewiesenen und verklärten Lichtgestalt zu basteln. Natürlich kann und darf das unser Papst nicht. Stand 11.03.2011 AUTOR Klaus Kruis Wiesenweg 5 86507 Kleinaitingen Tel 08203-951780