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Universität Basel — ETH Zürich Ein Porträt des Biozentrums der Universität Basel und des ETH-Departements für Biosysteme Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung Eine Beilage der Basler Zeitung und der Baselland- schaſtlichen Zeitung April 2014 Bunte Bakterien, wild gewordene Zellen, gestresste Hefe und reisende Proteine – am Samstag, den 10. Mai 2014, laden das Biozentrum der Universität Basel und das ETH-Departement für Biosysteme (D-BSSE) von 10 bis 18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür unter dem Motto : « erforschen – simulieren – konstruieren ». Seite 10 Der Life Sciences Campus Schällemätteli nimmt Gestalt an : Ein 73-Meter-Forschungsturm und ein fünf- eckiges Juwel werden das neue Zuhause des Bio- zentrums und des ETH-Departements für Biosysteme. 40 auf die Stadt verteilte Life-Sciences-Standorte werden bis 2021 auf dem Campus zusammengeführt. Seite 12

Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

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www.unibas.ch Ein Porträt des Biozentrums der Universität Basel und des ETH-Departements für Biosysteme.

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Universität Basel — ETH Zürich

Ein Porträt des Biozentrums der Universität Basel und des ETH-Departements für Biosysteme

Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

Eine Beilage der Basler Zeitung und der Baselland-schaftlichen Zeitung

April 2014

Bunte Bakterien, wild gewordene Zellen, gestresste Hefe und reisende Proteine – am Samstag, den 10. Mai 2014, laden das Biozentrum der Universität Basel und das ETH-Departement für Biosysteme (D-BSSE) von 10 bis 18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür unter dem Motto : « erforschen – simulieren – konstruieren ». → Seite 10

Der Life Sciences Campus Schällemätteli nimmt Gestalt an : Ein 73-Meter-Forschungsturm und ein fünf-eckiges Juwel werden das neue Zuhause des Bio-zentrums und des ETH-Departements für Biosysteme. 40 auf die Stadt verteilte Life-Sciences-Standorte werden bis 2021 auf dem Campus zusammengeführt. → Seite 12

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Editorial und Inhalt

Inhalt

Ein Porträt des ETH-Departements für Biosysteme (D-BSSE)Vielfältiger Blick aufs LebenForschung am D-BSSEBiologische Systeme verstehen lernenEin Porträt des Biozentrums der Universität BaselWissenschaft, die Wissen schafftForschung am BiozentrumAuf der Spur von Molekülen, Zellen und OrganismenTag der offenen Türerforschen – simulieren – konstruierenCampus SchällemätteliLife Sciences Campus nimmt Gestalt anNeubau BiozentrumHoch hinaus mit einem ForschungsturmNeubau D-BSSEEin Fünfeck als Juwel der Biotechnologie

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Unterschiedlich eingefärbte Drosophila-Flügelscheibe. © Oguz Kanca

Impressum

Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung — Eine Beilage der Basler Zeitung und der Basellandschaftlichen Zeitung vom 30. April 2014 — Herausgeber : Universität Basel, Matthias Geering — Redaktionsleitung : Evi Sonderegger — Redaktion : Kommunikation Biozentrum : Katrin Bühler, Heiker Sacher, Evi Sonderegger, ETH Zürich : Nicole Kasielke — Gestaltung : Lukas Zürcher, Visuelle Gestaltung, Riehen — Druck : Basellandschaftliche Zeitung, DZZ Druckzentrum Zürich AG

Starke Partner

Schon heute arbeiten Forschungsgruppen des Biozentrums und des ETH-Departements für Biosysteme (D-BSSE) in Forschung und Leh-re eng zusammen. Nun haben sie sich auch für einen gemeinsamen Tag der offenen Tür am 10. Mai 2014 zusammengetan. Und in Zukunft, wenn die ersten beiden Neubauten auf dem Life Sciences Campus der Universität Basel fertiggestellt sind, werden sie auch räumlich zu Nachbarn. Beide Institutionen erzielen immer wie-der hervorragende Forschungsergebnisse und schaffen damit die Grundlagen, um verschie-denste Krankheiten besser verstehen und auf lange Sicht behandeln zu können. Gleichzei-tig sind sie auch Nachwuchsschmieden für die Life-Sciences- und Biotech-Industrie und Wiegen von Start-ups und Spin-offs. Während sich das Biozentrum primär auf die moleku-lare Grundlagenforschung konzentriert und die kleinsten Lebenseinheiten besser verstehen möchte, kombiniert das D-BSSE biologische Grundlagenforschung mit den Ingenieurwis-senschaften, um so neuartige Biosysteme zu konstruieren. Beide Institutionen arbeiten da-bei vielfach mit Computersimulationen. So heisst denn auch das Motto des Tags der offenen Tür « erforschen – simulieren – kons-truieren ». Insgesamt 46 Forschungsgruppen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-lern aus aller Welt möchten an diesem Tag der Bevölkerung der Region Basel Einblick in ihre Arbeit geben. Schauen Sie am 10. Mai bei uns herein. Wir freuen uns auf Ihren Be-such ! Einen kleinen Vorgeschmack finden Sie bereits in dieser Zeitungsbeilage. Wie der Tag der offenen Tür bietet sie nebst Einblicken in unsere wissenschaftliche Arbeit auch einen ar-chitektonischen Ausblick auf die einzigartigen Biozentrum- und D-BSSE-Neubauten auf dem Schällemätteli im St.-Johanns-Quartier. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre !Prof. Erich Nigg, Direktor Biozentrum, Universität BaselProf. Jörg Stelling, Vorsteher Departement Biosysteme, ETH Zürich

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Ein Porträt des ETH-Departements für Biosysteme (D-BSSE)

Vielfältiger Blick aufs LebenVon Tanja Stadlers Büro aus geht der Blick direkt auf den Basler Messeturm, ein passender Anblick, um sich auf die Stadt am Rheinknie einzustimmen. Viel Zeit, die Um-gebung zu mustern, bleibt Tanja Stadler freilich nicht : Anfang Januar hat die theoretische Evolutionsbiologin ihr neues Büro im ETH-Departement für Biosysteme (D-BSSE) bezogen. Seitdem hat sie sich mit dem neuen Arbeitsumfeld vertraut gemacht, ihr Büro eingerichtet, ihr Team aufgebaut sowie Kontakte zu Forschungsgrup-pen in Basel geknüpft. Das Forschungsgebiet der 32-jährigen Deutschen ist die « Computergestützte Evolution ». Stadlers Job ist es, statistische Modelle und Computermethoden zu entwi-ckeln, mit denen sich genetische Daten sinnvoll interpre-tieren lassen. Ihre Modelle erklären unter anderem, wie sich Krankheitserreger im Körper infizierter Menschen ausbreiten und wieder absterben. Dieses Wissen hat das Potenzial, um Gesundheitsbehörden zu beraten, wie sie Epidemien eindämmen könnten. Typisch für Stadlers Arbeitsweise ist, dass sie Theorie mit Anwendung ver-bindet und sich mit Forschenden aus verschiedenen Fachrichtungen an der ETH Zürich, aber auch mit Wis-senschaftlern aus Universitätskliniken und dem Basler Tropeninstitut austauscht. Im Mittelpunkt dieser Zu-sammenarbeit stehen Infektionskrankheiten wie HIV oder Tuberkulose. « Wir haben bewusst theoretische und rechnergestützt forschende Biologinnen wie Tanja Stadler nach Basel ge-holt, um den produktiven Austausch mit den ingenieur-wissenschaftlich und experimentell biologisch forschen-den Gruppen am D-BSSE zu fördern », sagt Jörg Stelling, der Vorsteher des Departements. Dieses interdisziplinäre Arbeiten ist charakteristisch für die Ansätze der System-biologie und der synthetischen Biologie, die das Departe-ment seit seiner Gründung pflegt. Längst kann man von einem Lebewesen nicht nur das Erbgut entschlüsseln, sondern gleichzeitig auch bestim-men, welche Gene in welchen Zellen wie stark aktiviert sind, welche zellulären Steuermoleküle vorhanden sind, welche Eiweisse hergestellt werden und welche Stoff-wechselprodukte in welchen Konzentrationen vorhan-

den sind. Die Methoden der modernen biologischen For-schung erzeugen heute allerdings eine enorme Menge an Messdaten. Diese auszuwerten und daraus neues Wissen zu generieren oder neue wissenschaftliche Hypothesen aufzustellen, gleicht der Suche nach der Nadel im Heu-haufen. Bei dieser Suche ist der Austausch von Daten und Wissen mit der internationalen Forschungsgemeinde entscheidend. Forschende des D-BSSE stellen ihre For-schungsdaten deshalb der Wissenschaftsgemeinde zur Verfügung. « Kollegen können unsere Daten mit eigenen Methoden analysieren. Und sie können unsere Methoden zur Analyse eigener Daten verwenden oder unsere Me-thoden weiterentwickeln », betont Stelling. Das andere Standbein des D-BSSE, die synthetische Biologie, ist eine relativ junge Disziplin der Biologie. Forschende schaffen dabei mittels genetischer Verände-rungen Organismen mit neuen Funktionen. Die Idee da-hinter ist, Ingenieurwissenschaften mit der Biologie zu verbinden. So hat kürzlich die Gruppe von Martin Fussen- egger ein neues genetisches Modul geschaffen, das sich über Dopamin steuern lässt. Der Glücksbotenstoff setzt dieses Modul dosisabhängig in Gang. Als Antwort auf eine Erhöhung des Dopaminpegels im Blut produziert das Modul einen blutdrucksenkenden Stoff. Eine vielverspre-chende Idee. Aber nicht nur die renommierten Forschen-den, auch die Studierenden des D-BSSE verbuchen bereits Erfolge auf dem Gebiet der synthetischen Biologie. Sie nehmen schon seit Jahren sehr erfolgreich an der « iGEM Competition » am Massachusetts Institute of Technolo-gy (MIT) in Cambridge teil und verändern zum Beispiel Bakterien so, dass sie als « Rauchmelder » funktionieren. Tanja Stadler ist nach ihren ersten Monaten bereits ein grosser Fan ihres neuen Arbeitsplatzes. « In Basel finde ich alle Infrastrukturen vor, die ich für meine Forschung brauche », sagt sie und schwärmt, wie effizient das D-BSSE organisiert sei und wie gut einen die technischen und administrativen Mitarbeitenden unterstützen, damit sie sich ganz auf ihre Forschung konzentrieren könne. « Man merkt schon, dass das D-BSSE als junges De-partement so aufgesetzt wurde, dass die Organisation ideal zu der Forschung passt », resümiert Stadler.

2007 aus einer gesamtschweize-rischen Forschungsinitiative hervorgegangen, beherbergt das Departement für Biosysteme (D-BSSE) heute bereits 15 For-schungsgruppen. Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler aus Biologie, Chemie, Physik, In-formatik und Ingenieurwissen-schaften erforschen und kons-truieren gemeinsam biologische Systeme. Ihre Erkenntnisse liefern zum Beispiel Grundlagen für neue Medikamente gegen Diabetes, Tuberkulose, Krebs oder AIDS. Neben der Forschung ist das D-BSSE an seinem Standort in Basel ebenfalls stark in der Aus-bildung Studierender engagiert. Seit 2009 übernimmt das D-BSSE den Studiengang Biotechnolo-gie ab dem dritten Bachelorstu-dienjahr. Ebenfalls im Herbst 2009 startete in Basel der Master-studiengang in Biotechnologie. Alle Studierenden können vor Ort auch vom Ausbildungsangebot der Universität Basel profitieren. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am D-BSSE sind auch beim Wissenstrans-fer sehr aktiv. Dies äussert sich u.a. darin, dass bereits sechs erfolgreiche Spin-off-Firmen aus der noch jungen Geschichte des Departements hervorgegan-gen sind.

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Biologische Systeme verstehen lernen

Niko Beerenwinkel

Am D-BSSE seit 2007« Wir entwickeln mathematische Modelle und Computer-programme, um die riesigen Datenmengen, die in der Molekularbiologie generiert werden, für die Diagnose und Therapie von Krankheiten zu nutzen. »

Kobi Benenson

Am D-BSSE seit 2010« Wir entwickeln genetische Schaltkreise, die in menschlichen Zellen verschiedene Moleküle erkennen und darauf reagieren. Diese molekularen Werkzeuge können für die Behandlung und Diagnose von Krankheiten und auch in der Forschung eingesetzt werden. »

Martin Fussenegger

Am D-BSSE seit 2008« Wir beschäftigen uns mit Prothese-Netzwerken. Prothese-Netzwerke sind genetische Schaltkreise, welche metabolische Krankheiten wie Fettleibigkeit, Gicht und Diabetes erkennen, überwachen und molekulare Massnahmen zur automatischen Therapie einleiten. »

Andreas Hierlemann

Am D-BSSE seit 2008« Wir arbeiten an der direkten Ankoppelung von Hirnzellen an Computerchips, die beide elektrische Signale erzeugen. Einerseits wollen wir herausfinden, wie genau Hirnzellen funktionieren, andererseits gibt es Anwendungen im Bereich von Hirnkrankheiten und geeignete Medikamente. »

Dagmar Iber

Am D-BSSE seit 2008« Wir verwenden bildgebende Verfahren zusammen mit Daten-basierter mathematischer Modellierung und 3-D-Simulationen, um zu verstehen, wie die Natur die Ent-wicklung von Organen kontrolliert. »

Das Departement für Biosysteme (D-BSSE) beherbergt sieben Jahre nach seiner Gründung bereits 15 Professorinnen und Professoren. Die ETH

Zürich bündelt in ihrem einzigen Departement ausserhalb Zürichs ihre ganze Expertise im Bereich Systembiologie und Synthetischer Biologie.

Forschende aus Biologie, Chemie, Physik, Informatik und Ingenieurwissenschaften erforschen, simulieren und konstruieren hier gemeinsam

biologische Systeme.

Mustafa Khammash

Am D-BSSE seit 2011« An der Schnittstelle zwischen Biologie und Kontrolltheorie entwickeln wir computerbasierte Methoden zur Modellie-rung und Kontrolle biologischer Netzwerke. Im Fokus stehen hierbei die Konstruktion biologischer Komplexität und die robuste Regelung lebender Zellen. »

Daniel Müller

Am D-BSSE seit 2010« Zellen kontrollieren ihre molekulare Maschinerie durch molekulare Wechselwirkungen. Um diese zelluläre Sprache verstehen und sprechen zu können, entwickeln wir nanotechnologische Methoden. »

Sven Panke

Am D-BSSE seit 2009« Wir nutzen Bakterien, um neue Medikamente zu finden und Chemikalien herzustellen. Dabei arbeiten wir im allerkleinsten Massstab – unsere Reaktoren sind nur Mikrometer gross, sodass wir mit Hunderttausenden gleichzeitig hantieren können. »

Periklis Pantazis

Am D-BSSE seit 2011« Wir entwickeln neue Kontrastproben und wenden modernste Bildgebungsverfahren an, um Entwicklung, Regeneration und Krankheitsverlauf im Zebrafisch und in der Maus mechanistisch zu analysieren. »

Renato Paro

Am D-BSSE seit 2006« Epigenetische Mechanismen steuern die Genaktivität und vererben das Expressionsmuster von Zelle zu Zelle. Wir untersuchen solche Mechanismen während der Gewebe-regeneration, um zu verstehen, wie Zellen für neue Funktionen umprogrammiert werden. »

Sai Reddy

Am D-BSSE seit 2012« Wir untersuchen, wie das menschliche Immunsystem Krankheitserreger erkennt und bekämpft. »

Timm Schroeder

Am D-BSSE seit 2013« Wie steuern Moleküle das Verhalten von Stammzellen ? Durch Methoden der Biologie, Bildgebung, Informatik und Nanotechnologie versuchen wir das Verständnis von Stammzellen für zukünftige regenerative Therapien zu verbessern. »

Tanja Stadler

Am D-BSSE seit 2014« Wir entwickeln statistische Methoden, um die Evolution von Viren, Bakterien bis hin zu hoch entwickelten Eukaryoten zu verstehen. Die Einsichten haben direkte Anwendung bei der Bekämpfung von Krankheitserregern. »

Jörg Stelling

Am D-BSSE seit 2008« Wir entwickeln computergestützte Methoden und mathe-matische Modelle für komplexe zelluläre Netzwerke. Diese finden Anwendung in der Analyse, z.B. um Signal-prozessierung in Zellen zu verstehen, und im Design z.B. für neuartige zellbasierte Therapeutika biologischer Systeme. »

Savas Tay

Am D-BSSE seit 2011« Wir entwickeln mikrofluidische Systeme zur Beobachtung individueller Immunzellen bei der Abwehr von Krank-heitserregern. Diese Analysen können bei der Entwicklung von Computermodellen von Infektions- und Autoimun-krankheiten genutzt werden und zu verbesserten Therapien führen. »

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Forschung am D-BSSE

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Ein Porträt des Biozentrums der Universität Basel

Wissenschaft, die Wissen schafftNeugierde ist die Antriebsfeder, der Wissenshunger schwer zu stillen. Das Ziel : die Grundlagen des Lebens zu verstehen. Wie ist eine Zelle aufgebaut ? Wie bilden sich neuronale Netzwerke, wie Blutgefässe ? Wie vertei- digt sich unser Körper gegen bakterielle Infektionen ? Woher weiss eine Stammzelle, wofür sie bestimmt ist ? « Das Faszinierende an unserer Forschung », so Profes-sor Erich Nigg, Direktor des Biozentrums der Universi-tät Basel, « ist, dass wir uns mit unterschiedlichsten As-pekten des Lebens vom kleinsten Molekül bis hin zum komplexen Organismus des Menschen auseinanderset-zen. Das Gefühl, mit unseren Entdeckungen einen Bei-trag zu einem ‹grösseren Ganzen› zu leisten, mit unserer Wissenschaft neues Wissen zu schaffen, hat mich seit je-her angetrieben und motiviert, auch bei Rückschlägen weiterzumachen. Für mich ist die Grundlagenforschung nicht nur eine Wissen-, sondern auch eine Leidenschaft. » So verlangt sie den Forschenden nebst Mut und Durch-haltevermögen auch einiges an Frustrationstoleranz ab. « Im Gegensatz zur angewandten Forschung, die immer ein klares Ziel, wie zum Beispiel die Entwicklung eines Medikaments, vor Augen hat, bietet die Grundlagenfor-schung zwar viel Raum für Kreativität, gleichzeitig ist jedoch schwer abzuschätzen, wann diese zu konkreten Anwendungen führt », erklärt Nigg. Jüngstes Beispiel dafür ist die Arbeit von Professor Mike Hall am Biozentrum. Erst kürzlich wurde er für seine Entdeckung von TOR, einem Enzym, das bei der Steuerung des Zellwachstums eine entscheidende Rolle spielt, mit dem hoch dotierten Breakthrough Prize in Life Sciences ausgezeichnet. Zum Zeitpunkt der Entdeckung von TOR Anfang der 1990er-Jahre wurden die Resultate in der Wissenschaftsgemeinde eher skeptisch aufgenom-men. Es kostete Hall etliche Anläufe, bis seine Resultate von der Fachpresse akzeptiert und veröffentlicht wurden. « Die Bedeutung einer Entdeckung wird manchmal eben erst nach Jahren erkannt », meint Hall. Inzwischen hat Hall ein umfangreiches, durch TOR gesteuertes Signalnetzwerk aufgedeckt, das bei der Ent-stehung von Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkran-kungen eine wichtige Rolle spielt. Aktuell geht er gemein-sam mit drei weiteren Forschern der Universität Basel und der ETH Zürich der Frage nach, was in der Zelle passiert, wenn Tumore resistent gegen Krebsmedikamente wer-den. Die Vorbehalte gegenüber seiner Arbeit sind längst verschwunden : Das Team überzeugte in einem hoch kompetitiven Auswahlverfahren die Fachjury und erhielt den Zuschlag für einen ERC Synergy Grant – das mit elf Millionen Euro höchst dotierte Förderinstrument des Europäischen Forschungsrates. Auf die Bedeutung von Fördergeldern für die Grundlagenforschung angespro-chen, meinte Hall im Rahmen der Preisverleihung des Breakthrough Prize : « Der Businessplan der Grundla-genforschung mag seltsam anmuten. Wir verkaufen kein Produkt, wir produzieren kein Geld, wir verbrauchen es.

Was aber dabei herauskommt, ist extrem wertvoll : Es ist Wissen. Wissen, das der ganzen Gesellschaft dient. » Die Grundlagenforschung bildet denn auch die Basis für die angewandte Forschung. Um zum Beispiel Krebs behandeln zu können, muss erst verstanden werden, wie Zellen wachsen und sich teilen und was dabei schiefgehen und zu Krebs führen kann. « Indem wir die molekularen Prozesse entschlüsseln, decken wir Angriffspunkte auf, die es ermöglichen, pharmakologisch in diese einzugrei-fen », erläutert Nigg das Zusammenspiel zwischen Grund-lagen- und angewandter Forschung. Überhaupt hängt der Fortschritt in den Life Sciences stark vom wissenschaft-lichen Austausch ab. Dieser Umstand trieb bereits vor über 40 Jahren die Gründungsväter des Biozentrums an, das damals in Europa einzigartige, interdisziplinäre, molekularbiologische Zentrum zu schaffen. Seither hat die Interdisziplinarität nichts von ihrer Bedeutung ver-loren. Im Gegenteil : Viele Forschungsprojekte sind heute so hochkomplex, dass sie nur im Teamwork mit anderen Spezialisten realisierbar sind. Zusammengearbeitet wird ohne Grenzen, auf nationaler und internationaler Ebene. Der Platz Basel mit seiner Dichte an Forschungsinstitu-tionen sowie Pharma- und Biotechunternehmen bietet darüber hinaus viele Möglichkeiten zu intensiven lokalen Kooperationen. Professor Peter Scheiffele, Neurobiologe am Biozentrum, der im Rahmen einer europäischen Ko-operation mit industriellen und akademischen Partnern an der Entwicklung von Therapien für Autismus forscht, betont denn auch : « Für mich als Grundlagenforscher ist die Möglichkeit, mich mit Klinikern auszutauschen, ein-malig. Meine Kooperation ist aus einer bereits bestehen-den Zusammenarbeit mit Roche heraus entstanden. Dass wir uns untereinander schon kannten, war wichtig. Und das gegenseitige Vertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg. »

Das 1971 gegründete Biozentrum der Universität Basel ist eines der weltweit führenden Institute für molekulare und biomedizi-nische Grundlagenforschung und Lehre. Über 30 Gruppen mit Wissenschaftlern aus 45 Nationen erforschen Zusammenhänge in den Bereichen Zell- und Entwick-lungsbiologie, Infektionsbiologie, Neurobiologie, Strukturbiolo-gie und Biophysik sowie « Compu-tational & Systems Biology ». Zudem bietet es über 300 interna-tionalen Nachwuchsforschenden eine praxisnahe Ausbildung und ein anregendes Forschungsum-feld. Zahlreiche Wissenschaftler, die einst ihre akademische Lauf-bahn am Biozentrum begannen, sind heute als Professoren an renommierten Hochschulen oder als hoch qualifizierte Führungs-kräfte in der Industrie und Wirt-schaft tätig. Die wissenschaftli-che Qualität der hier arbeitenden Forschenden wird von der Fach-welt immer wieder durch die Vergabe von hochkarätigen Prei-sen bestätigt.

Trachea und Imaginalscheibe einer Drosophila-Larve. © Alexandru Denes, Biozentrum der Universität Basel

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Forschung am Biozentrum

Michael N. Hall

Am Biozentrum seit 1987« Wir studieren die molekularen Mechanismen, die das Zellwachstum und den Zellstoffwechsel im gesunden und im kranken Zustand steuern. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse können uns zu neuen Therapien für viele Erkrankungen führen. »

Christoph Handschin

Am Biozentrum seit 2009« Wie reagiert ein Muskel auf Training oder bei Muskelkrank-heiten ? Wir untersuchen die molekularen Vorgänge, die einem trainierten oder einem kranken Muskel zugrunde liegen, um das Entstehen von Muskelerkrankungen zu verstehen. »

Sebastian Hiller

Am Biozentrum seit 2010« Membranproteine erfüllen wichtige biologische Funktionen. Mittels Kernspinresonanz studieren wir die Mechanismen, die diese Proteine in ihre räumliche atomare Struktur falten. »

Sonja Hofer

Am Biozentrum seit 2013« Ein Schwerpunkt unserer Forschung besteht darin, heraus-zufinden, wie Lernen und Erfahrung die neuronalen Ver-schaltungen prägen und wie diese Veränderungen der synap-tischen Verbindungen die Gehirnfunktion beeinflussen. »

Urs Jenal

Am Biozentrum seit 1996« Unsere Gruppe erforscht Mechanismen der Signalüber-tragung in Bakterien. Indem wir die molekularen Mechanismen aufklären, die zu chronischen Infektionen führen, möchten wir zur Entwicklung neuer Therapie-formen beitragen. »

Petr Broz

Am Biozentrum seit 2012 « Das angeborene Immunsystem spielt eine bedeutende Rolle bei der Erkennung und Beseitigung eindringender Mikroben. Wir studieren die Reaktion des Inflammasoms, einem Signalkomplex, auf Zellschädigung und Krankheitserreger. »

Dirk Bumann

Am Biozentrum seit 2007« Krankheitserreger benutzen spezielle Stoffwechselnetzwerke, um sich in einer Wirtszelle zu vermehren. Wir untersuchen diese Stoffwechselnetzwerke, um zu neuen Therapieansätzen für Infektionskrankheiten beizutragen. »

Clemens Cabernard

Am Biozentrum seit 2011« Uns interessiert die asymmetrische Zellteilung von neurona-len Stammzellen in der Fruchtfliege. Die aus dem Fliegen-hirn gewonnenen Erkenntnisse erlauben uns auch Einblicke in die Entwicklung des menschlichen Gehirns. »

Christoph Dehio

Am Biozentrum seit 2000« Bakterielle Krankheitserreger verwenden Nanomaschinen, um eigene Wirkproteine in Wirtszellen einzuspritzen. Unsere Arbeitsgruppe untersucht, wie Bakterien sich hier-durch langfristig im Wirt einnisten und chronische Infektionen auslösen können. »

Stephan Grzesiek

Am Biozentrum seit 1999« Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Anwendung und Entwicklung von Kernspinresonanzmethoden. Diese liefern uns einzigartige Einblicke in molekulare Struktur, Dyna-mik und Funktion biologischer Makromoleküle. Ein Schwer-punkt sind krankheitsrelevante Proteine. »

Auf der Spur von Molekülen, Zellen und OrganismenDas Biozentrum ist mit seinen rund 550 Mitarbeitenden das grösste naturwissenschaftliche Departement der Universität Basel. In seiner For-

schung baut es auf Interdisziplinarität, Internationalität, Innovation und Spitzentechnologie. Über 30 Professorinnen und Professoren untersuchen

gemeinsam mit ihren Gruppen unterschiedliche molekularbiologische Fragestellungen.

Markus Affolter

Am Biozentrum seit 1993« Unsere Gruppe möchte verstehen, wie sich Organe und Blut-gefässnetzwerke ausbilden. Kenntnisse der darunterlie-genden Prozesse liefern uns nützliche Hinweise zu Heilungs-ansätzen verschiedener Krankheiten. »

Silvia Arber

Am Biozentrum seit 2000« Wir beschäftigen uns mit der Funktionsweise und den Entwicklungsmechanismen von neuronalen Netzwerken, welche die Bewegungen unseres Körpers kontrollieren. »

Marek Basler

Am Biozentrum seit 2013 « Mithilfe von Nanospritzen können zahlreiche Bakterien anderen Zellen einen Cocktail aus Giften injizieren. Wir erforschen die Struktur, Dynamik und Funktionsweise eines solchen bakteriellen Injektionsapparates. »

Attila Becskei

Am Biozentrum seit 2011« Wir untersuchen, wie Gene in Hefe- und Säugerzellen ver-netzt sind und welche Steuerungsmechanismen diese Genregelkreise beeinflussen. Dazu kombinieren wir Experi-mente im Labor mit mathematischen Modellrechnungen. »

Simon Bernèche

Am Biozentrum seit 2008« Wir möchten die molekularen Mechanismen entschlüsseln, die elektrischen Signalen in Neuronen und Muskelzel-len zugrunde liegen. Wir sind an Ionenkanälen interessiert, die die elektrischen Impulse übertragen. »

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Forschung am Biozentrum

Heinrich Reichert

Am Biozentrum seit 2006« Komplexe Verschaltungen oder tödliche Tumore ? Wir unter-suchen in der Fruchtfliege Drosophila die Rolle von neuro-nalen Stammzellen bei der Entwicklung von normalen Gehirn-verschaltungen sowie von abnormalen Gehirntumoren. »

Markus Rüegg

Am Biozentrum seit 1992« Wie entstehen Synapsen und was läuft falsch bei neuromus-kulären Krankheiten ? Wir wollen herausfinden, wie Nerven-zellen miteinander kommunizieren und wie Krankheiten an der Verbindung zwischen Gehirn und der Skelettmusku-latur entstehen. »

Peter Scheiffele

Am Biozentrum seit 2008« Unsere Gruppe untersucht die neuronalen Signale, welche die Entwicklung von Nervenzellnetzwerken im Gehirn steuern. In Modellen mit veränderter Netzwerkfunktion suchen wir nach therapeutischen Ansätzen für die Behand-lung von autistischen Störungen. »

Tilman Schirmer

Am Biozentrum seit 1989« Wir gehen der Frage nach, wie Proteine auf molekularer Ebene miteinander kommunizieren. Hochaufgelöste Strukturen sollen die Wirkungsweisen von bakteriellen Pro-teinen in der Signalübermittlung aufdecken und zeigen, wie Wirtszellen von Bakterien umprogrammiert werden. »

Torsten Schwede

Am Biozentrum seit 2001« Unsere Forschungsgruppe entwickelt Methoden zur Model-lierung von dreidimensionalen Proteinstrukturen. Simulationen auf molekularer Ebene helfen bei der Entwick-lung neuer Medikamente und der Interpretation krank-heitsrelevanter Mutationen. »

Anne Spang

Am Biozentrum seit 2005« Die Zelle braucht eine ausgeklügelte Logistik, damit Prote-ine, Lipide und mRNA Moleküle zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Wir versuchen dieses raffinierte System zu verstehen. Störungen in der Logistik sind die Grund-lage vieler verschiedener Krankheiten. »

Martin Spiess

Am Biozentrum seit 1986« Unsere Gruppe erforscht, wie Membranproteine korrekt in die Zellmembran eingebaut und durch das komplexe Netzwerk von Organellen in der Zelle transportiert werden. Fehler beim Proteintransport können zu Krankheiten führen. »

Henning Stahlberg

Am Biozentrum seit 2009« Das Zentrum für zelluläre Mikroskopie und Nanoanalyse (C-CINA) betreibt Mikroskopieanalysen von der Zelle bis zum Atom. Mittels hochauflösender Elektronenmikroskopie untersuchen wir komplexe biologische Membransysteme. »

Erik van Nimwegen

Am Biozentrum seit 2003« Wir untersuchen die komplexen genregulatorischen Netz-werke, die Zellen nutzen, um ihre Identität und ihr Ver-halten zu steuern. Mithilfe der Analyse grosser biologischer Datenmengen in Kombination mit mathematischen Modellierungen versuchen wir deren Funktion und Evolution zu verstehen. »

Mihaela Zavolan

Am Biozentrum seit 2003« Unsere Gruppe kombiniert experimentelle und mathemati-sche Methoden, um herauszufinden, wie es dazu kommt, dass die sehr kleinen regulatorischen Moleküle, sogenannte microRNAs, bei der zellulären Pluripotenz, der Organent-wicklung und der Physiologie eine so wichtige Rolle spielen. »

Roderick Lim

Am Biozentrum seit 2009« Wir verwenden nanotechnologische Methoden, um kom-plexe biologische Prozesse wie die zellulären Transport-mechanismen und die Entwicklung von Krebsmetastasen zu studieren. Dabei interessiert uns insbesondere das Zu-sammenspiel von Nanomechanik, biochemischer Selektivität und Transport. »

Timm Maier

Am Biozentrum seit 2011« Wir inspizieren die molekularen Fabriken des Fettstoffwech-sels. Unser Wissen über Enzyme, die den Fettstoffwechsel regulieren, soll in die Entwicklung neuartiger Medikamente einfliessen. »

Thomas Mrsic-Flogel

Am Biozentrum seit 2013« Die Kapazität des Gehirns, Sinnesreize wahrzunehmen, hängt von der Interaktion zwischen den Nervenzellen ab. Wir möchten die Mechanismen der Verschaltung verste-hen, durch die neuronale Netzwerke sensorische Infor-mationen verschlüsseln. »

Erich Nigg

Am Biozentrum seit 2009« Wir untersuchen den Zellzyklus und die Stabilität des Erbguts. Die Trennung und die Verteilung der menschlichen Chromosomen im Verlauf der Zellteilung sind hochkom-plexe Prozesse, deren Störung zu Krebs führen kann. »

Jean Pieters

Am Biozentrum seit 2002« Wir studieren, wie Immunzellen äussere Signale, die von krankheitserregenden Stimuli ausgehen, verarbeiten und diese in eine Immunantwort einbauen. Wenn wir wissen, wie Immunzellen ihre Umgebung wahrnehmen, können wir Infektionen und Autoimmunkrankheiten besser verstehen. »

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Tag der offenen Tür

Bunte Bakterien, wild gewordene Zellen, gestresste

Hefe und reisende Proteine in einer Lego-Eisenbahn :

Am Samstag, den 10. Mai 2014, laden das Biozen-

trum der Universität Basel und das ETH-Departement

für Biosysteme (D-BSSE) zum Tag der offenen Tür.

Das Angebot richtet sich an alle, die Forschungsluft

schnuppern und Wissenschaft hautnah erleben wollen.

Auch für Kinder gibt es Forschung zum Anfassen.

Ein Oldtimer-Shuttleservice bringt die Besucherinnen

und Besucher zudem bequem vom einen Ort zum

anderen.

Forschungsinteressierte, Familien, potenzielle Studieren-de, Ehemalige und alle, die Lust haben, selbst einen Tag zu forschen, sind herzlich eingeladen, am Samstag, den 10. Mai 2014, von 10 bis 18 Uhr das Biozentrum und das ETH-Departement für Biosysteme zu besuchen. For-scherinnen und Forscher beider Institutionen erklären ihre faszinierende Arbeit, die von der Grundlagenfor-schung bis zur Anwendung reicht, anschaulich und für

erforschen – simulieren – konstruieren jedermann verständlich. So können Besucherinnen und Besucher unter dem Mikroskop beobachten, wie eine Fruchtfliege heranwächst und wie sich ihr Hirn entwi-ckelt, oder sehen, wie man das Genom eines Virus zusam-menbaut. Sie können auch selbst Proteinkristalle züchten, Bakterien sichtbar machen oder live erleben, wie Hirn-zellen auf einem Mikrochip kommunizieren. Alles nach dem Motto « erforschen – simulieren – konstruieren ». In über 25 Labors und auf dem Forschungsmarkt mit zahl-reichen Ständen gibt es Unterschiedlichstes aus der Welt der Forschung zu entdecken und auszuprobieren. Viele der Angebote eignen sich speziell auch für Kinder und Jugendliche. Für ganz kleine Forschende ab 5 Jahren gibt es am Biozentrum eine Bastelwerkstatt und am D-BSSE eine Zaubershow. Auch ein Wettbewerb für Erwachsene und für Kinder lockt mit attraktiven Preisen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsen-tieren zudem unterhaltsam und leicht verständlich zahl- reiche Forschungsthemen im Rahmen der Kurzvortrag-serie « Forschende im Gespräch ». Sie beantworten Fragen

Alle Informationen zum Tag der offenen Tür finden Sie unter : www.openhouse2014.ch

Biozentrum der Universität Basel, Klingelbergstrasse 50/70, Basel (Bus 31, 33, 36, 38 und 50, Haltestellen « Metzerstrasse » und « UKBB »).

Departement für Biosysteme (D-BSSE) der ETH Zürich, Mattenstrasse 26, Basel (Tram Nr. 1, 2, 6 und 21 Haltestelle « Gewerbeschule »).

Oldtimer-Shuttleservice zwischen den zwei Örtlichkeiten.

Page 11: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

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Tag der offenen Tür

TAG DER OFFENEN TÜR

Samstag, 10. MAI 2014

10 bis 18 UHR

E R F O R S C H E N

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Besuchen Sie das Biozentrum der Uni Basel und das ETH-Departement für Biosysteme

> Forschungsmarkt > Laborstationen > Kinderangebote > Forschende im Gespräch > Oldtimer Shuttleservice

Klingelbergstrasse 50/70 und Mattenstrasse 26, Basel www.openhouse2014.ch

zu chronischen Infektionen, wie Krebs entsteht, wie sich die Muskulatur bei Krankheit oder im Alter verändert, wie Epidemien mithilfe des genetischen Codes bekämpft werden können oder, ganz einfach, wozu wir Grundla-genforschung benötigen. Die Besucherinnen und Besucher können sich den Tag über in der Cafeteria des Biozentrums und am D-BSSE zu familienfreundlichen Preisen stärken und mit einem der drei Oldtimer-Busse, die im Zehn-Minuten-Takt zwi-schen dem D-BSSE und dem Biozentrum verkehren, be-quem zwischen den beiden Örtlichkeiten pendeln.

Neubau Biozentrum und D-BSSE

Nebst spannenden wissenschaftlichen Einblicken bietet der Tag der offenen Tür auch städtebauliche Ausblicke : Die Architekten, Bauherren und Verantwortlichen der Universität erklären Pläne und Modelle der Neubauten Chroma und 540 Grad, die auf dem Life Sciences Cam-pus Schällemätteli entstehen und beiden Institutionen ein neues Zuhause bieten werden.

Page 12: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

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Campus Schällemätteli

Derzeit sind sie auf 40 Standorte in der Stadt

verteilt. Das soll sich bis 2021 ändern.

Die Life-Sciences-Departemente der Univer-

sität Basel sowie das ETH-Departement

für Biosysteme werden auf dem Campus

Schällemätteli in unmittelbarer Nachbar-

schaft zum Universitätsspital zusammenge-

führt. Damit werden nebst einem Forschungs-

Cluster vom Labor bis hin zum Patienten

auch Synergien in der Infrastruktur geschaffen.

Pestalozzistrasse, Mattenstrasse, Petersplatz, Hebelstrasse, Klingelbergstrasse und Uni-versitätsspital lauten die Adressen, an denen das Departement Biomedizin der Universi-tät Basel zu Hause ist. Auch das Biozentrum und die Pharmazeutischen Wissenschaften sind auf verschiedene Standorte verteilt. Das erschwert sowohl die interne als auch die de-partementsübergreifende Zusammenarbeit. Hinzu kommen der ungenügende bauliche Zustand zahlreicher Gebäude, die gestiegenen Anforderungen an die Infrastruktur eines For-schungsbetriebs sowie der zu knappe Raum. Kurz : Die Universität Basel muss bauen, will sie im globalen akademischen Wettbewerb weiter-hin erfolgreich bestehen. Gerade die Life Scien- ces sind für die Universität ein bedeutender thematischer Schwerpunkt, sowohl was die Forschungstätigkeit und internationale Aus-strahlung als auch den Studienbereich anbe-langt, denn sie liefern Nachwuchskräfte für die regionale Life-Sciences-Industrie.

Hochkomplexe Zusammenführung

Die Zusammenführung der verschiedenen Life-Sciences-Departemente ist jedoch hoch-komplex, da der universitäre Betrieb ständig weiterläuft und auch genügend Rochadenflä-chen frei gestellt werden müssen, um wäh-rend der Um- und Neubauten ausweichen zu können. Doch sie wird mit Hochdruck voran-getrieben. Der ehrgeizige Plan sieht ein Zeit-fenster bis 2021 für die Neubauten Biozentrum, ETH-Departement für Biosysteme (D-BSSE) und Departement Biomedizin sowie den Um-bau des Pharmazentrums vor. Eine weitere De-kade wird es dauern, bis auch die Physik und die Chemie ein neues Zuhause erhalten. Zur Komplexität dieses enormen Bauprojekts trägt zudem die Tatsache bei, dass es sich um eine Grossbaustelle mitten in der Stadt handelt und die Platzverhältnisse beengt sind. So wird denn auch verdichtet gebaut : 40 Prozent des gesam-ten Volumens des neuen Biozentrums liegen

Life Sciences Campus nimmt Gestalt an

unter der Erde. Oberirdisch entsteht ein 73 Me- ter hoher Turm. Dadurch kann ein grosser, frei zugänglicher Platz geschaffen werden und es entsteht trotz hoher Nutzfläche ein grosszü-giger Aussenraum. « Der Platz wird asphaltiert, da er befahrbar sein muss. Mit neuen Bäumen, einem Brunnen, einer Kunstintervention in Form eines städtischen Vitaparcours, der Ca-feteria draussen und der grünen Tschudimatte vis-à-vis wird er jedoch zu einer attraktiven Begegnungszone für die Universität und die Bevölkerung », erklärt Mauro Pausa, Projekt-leiter beim Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt.

Biozentrum-Neubau mit Zentrumsfunktion

Der Biozentrum-Neubau, der erste Bau, der auf der Fläche des ehemaligen Gefängnisses zurzeit entsteht und 2017 bezugsbereit sein wird, soll für die Universität und den zukünftigen Cam-pus einige Zentrumsfunktionen übernehmen. So wird hier auch das Universitäts-Rechenzen-trum untergebracht, um auch für dieses eine moderne Infrastruktur zu gewährleisten und für eine erhöhte Sicherheit zu sorgen. Zudem entstehen im Sockelbau dringend benötigte Hörsäle, die Platz für 800 Studierende schaffen. Die Hörsäle in Kombination mit der grossen Cafeteria, die auch vom ETH-Departement für Biosysteme mitgenutzt werden wird, machen den Bau darüber hinaus zu einem interessanten Veranstaltungsort für Kongresse.

ETH-Departement rückt näher

Ab 2016 wird dann an der Ecke Schanzenstras-se/Klingelbergstrasse ein neues Gebäude für das D-BSSE in Angriff genommen. Dass ein räumliches Zusammenrücken der Forschungs-gruppen der ETH Zürich, die in Basel tätig sind, und den Life-Sciences-Departementen der Universität Basel überaus sinnvoll ist, zeigt die aktuelle Vergabe des Nationalen Forschungs-schwerpunktes Molecular Systems Enginee-ring nach Basel. Er wird in den Jahren 2014 bis 2017 mit fast 17 Millionen Franken vom Bund gefördert und vom Departement Chemie und dem D-BSSE gemeinsam geleitet. Gleichzeitig mit dem D-BSSE-Neubau wird mit Anschluss an die Schanzenstrasse ein Logis- tiktunnel für den gesamten Campus gebaut. Er ermöglicht die unterirdische Anlieferung und Entsorgung für das D-BSSE, das Biozentrum, das Pharmazentrum und das künftige Gebäu-de für die Biomedizin und wird das Quartier vom Verkehr entlasten.

Departement Biomedizin wird neuer Nachbar

des Pharmazentrums

Sobald 2017 die rund 550 Mitarbeitenden des Biozentrums und die Mitarbeitenden des Re-chenzentrums in das neue Gebäude umge-zogen sind, beginnt der Rückbau des 1971 in Betrieb genommenen heutigen Biozentrums. « Es hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht und kann nicht saniert werden, da sich einer-

Blick auf die erste Baustelle auf dem Campus Schällemätteli.

Page 13: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

Campus Schällemätteli

Nirgends sind die Life Sciences so wichtig für die regionale Wirtschaft wie im Raum Basel.Politischer Einsatz für Ihre Anliegen. Neue Geschäftspartner finden. Gezielte Weiterbildung. Als Mitglied haben Sie mehr davon.

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seits die Gebäudestruktur für moderne Labors nicht eignet, andererseits Investitionen in eine Sanierung sich nur lohnen, wenn eine weitere 40-Jahre-Betriebsdauer sichergestellt werden kann », so Mauro Pausa. Am Standort des alten Biozentrums wird bis 2021 ein Neubau für das Departement Biomedizin entstehen. Für das Pharmazentrum ändert sich wenig. Es wird in

den Jahren 2019 und 2020 teilweise renoviert. Ab 2020 sind sodann auch die Neubauten für die Departemente Chemie und Physik geplant. Die einzelnen Umsetzungsschritte und ihre Finanzierung werden in enger Zusam-menarbeit mit den Bauherren, den beiden Universitäts-Trägerkantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt, definiert und geplant. Allein

das neue Biozentrum ist mit einem Finanzie-rungsbedarf von 328 Millionen Franken eines der grössten Hochbauprojekte in der Geschich-te der beiden Kantone. Die Gesamtkosten für den Neubau D-BSSE belaufen sich auf weitere 200 Millionen Franken. Zwei Grossprojekte, die eine verheissungsvolle Zukunft in der For-schung der Life Sciences ermöglichen werden.

Actelion ist ein führendes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung innovativer Medikamente für Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf konzentriert. Actelionist wegweisend auf dem Gebiet der pulmonalen arteriellen Hypertonie.

Das Unternehmen wurde Ende 1997 gegründet und beschäftigt inzwischen rund 2.400 engagierte Fachkräfte weltweit. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Allschwil.

Page 14: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

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Neubau Biozentrum

Bis jetzt ging es abwärts. 160 000 Tonnen

Aushub wurden vom Schällemätteli abtrans-

portiert. Die Baugrube ist riesig. Doch

ab dem 13. Mai geht es aufwärts. Dann wird

der Grundstein gelegt und mit dem Bau

des 73-Meter-Forschungsturms für das

Biozentrum der Universität Basel begonnen.

Er wird sich nicht nur durch seine Höhe

und städtebauliche Ausstrahlung, sondern

auch durch die moderne Infrastruktur sowie

die zahlreichen Begegnungsorte für den

wissenschaftlichen Austausch auszeichnen.

Am 1. Oktober 1971 wurde das heutige Biozen-trum aus der Hand des Architekten Martin H. Burckhardt eröffnet. Der Bau war das Wahr-zeichen der Stadt für innovative universitäre Grundlagenforschung. Ein neues Wahrzeichen, ein 73-Meter-Forschungsturm aus Chromstahl und Glas, wird seinen Vorgänger ab 2017 ersetzen. 28 Teams hatten sich am Architekturwett-bewerb beteiligt. Die Zürcher Andreas Ilg und Marcel Santer gingen 2010 als Sieger daraus hervor. 19 Etagen, 16 Ober- und drei Unter-geschosse, wird der Biozentrum-Turm zählen. « Ein Laborturm ist eine Seltenheit. Eine grosse Herausforderung bei der Planung war daher, dass es so gut wie kein Referenzobjekt gibt, an dem wir uns orientieren konnten », meint Markus Kreienbühl, Leiter der Strategischen Immobilienplanung der Universität Basel und

Hoch hinaus mit einem Forschungsturm

Der 73-Meter-Forschungsturm des Biozentrums und die dreigeschossige öffentliche Eingangshalle. © Andreas Ilg und Marcel Santer, Architekten

zuständig für die operative Planung. Auch Professor Christoph Dehio, der im Nutzeraus-schuss den Forschungsbetrieb vertritt, betont die Besonderheit des Turms : « Der Forschung stehen zwar ganze zehn Stockwerke zur Ver-fügung, doch ist die pro Stockwerk zur Verfü-gung stehende Fläche relativ klein. Sie bietet für nur jeweils vier Arbeitsgruppen Platz. Wir ha-ben deshalb jeweils zwei Etagen intern mit einer offenen Treppe und einer Begegnungszone für den wissenschaftlichen Austausch miteinander verbunden, denn gerade im Kontext interdiszi-plinärer Forschung wie am Biozentrum entste-hen innovative Ideen häufig im zufälligen Ge-spräch. Die Begegnungszonen sind deshalb ein echter Pluspunkt. Auch haben wir absichtlich die gemeinsam genutzten Technologieplatt-formen über die Etagen verteilt. So wechseln die Forschenden häufig über die Doppelstock-werke, das fördert die Kommunikation unter-einander. » Auch die Planung der unterirdischen Räu-me war vielschichtig, denn hier werden sich nicht nur die Hörsäle, Werkstätten, Haustech-nik, Parking und Logistik befinden, sondern auch eine Anzahl sensibler wissenschaftlicher Einrichtungen wie das Zentrum für zelluläre Mikroskopie und Nanoanalyse (C-CINA) oder die Kernspinresonanzspektroskopie. Die dreigeschossige öffentliche Eingangs-halle mit ihrer seerosenartigen Raumstruktur

wird einen spannenden Kontrast zum funkti-onal organisierten Laborturm setzen und For-schenden, Studierenden und Besuchern eine attraktive Sozialfläche und Kommunikations-plattform bieten. Sie ist von zahlreichen Seiten her zugänglich und so an mehreren Punkten mit dem grossen Aussenplatz verbunden. Auch Sportbegeisterte im Quartier werden die licht-durchflutete Halle nutzen, denn eine Station des Vitaparcours – der Kunstintervention von Christoph Büchel, die den Campus, den Tschu-di-Park und die Grünanlage des Universitäts-Kinderspitals miteinander verbindet – wird sich voraussichtlich in der Eingangshalle be-finden. Am 5. August 2013 war Spatenstich für den Neubau. Seither wurden die riesige 12 Meter tiefe Baugrube ausgehoben und 160 000 Ton-nen Material abtransportiert. Am 13. Mai 2014 werden nun Bundesrat Johann Schneider-Am-mann, die Regierungen beider Basel und Ver-treter der Universität den Grundstein für den Neubau legen. 160 000 Tonnen Material wer-den ab dann wieder antransportiert, um das dreistöckige Sockelgeschoss und den 73-Meter-Turm zu bauen. Bis Ende 2015 werden der Roh-bau und die Fassade erstellt. Der Innenausbau wird ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen. Ab Januar 2017 können dann die Inbetriebnahme und der Bezug erfolgen. Die Eröffnung ist für Herbst 2017 geplant.

Page 15: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

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Neubau D-BSSE

Ein « Fünfeck » wird künftig die Bioingenieurin-

nen und -ingenieure der ETH Zürich auf dem

Schällemätteli-Areal beherbergen. Gebaut

wird das polygonale Lehr- und Forschungs-

gebäude bis 2020. Mit dem Standortwechsel

weg vom Rosentalareal, wo das Departement

für Biosysteme (D-BSSE) seit 2007 proviso-

risch untergebracht ist, rückt das D-BSSE

noch näher zu den Basler Lebenswissenschaf-

ten. Rund 400 bis 500 Mitarbeitende aus

18 Professuren werden im neuen Gebäude ar-

beiten. Derzeit umfasst das Departement

15 Professuren und 300 Mitarbeitende. Allein

die sechs Assistenzprofessuren mit Tenure

Track erhöhen den Raumbedarf in naher Zu-

kunft, da sich deren Forschungsgruppen noch

im Aufbau befinden.

Kommunikation als Gestaltungsprinzip

Das « Fünfeck » entworfen hat das Büro Nickl & Partner aus München. Die Architekten Chris-tine Nickl-Weller, Hans Nickl und Gerhard Eckl haben sich im Wettbewerb, den das Bas-ler Hochbauamt mit den Hochschulen durch-führte, gegen 17 ausgewählte Teams durchge-setzt. Vor allem zwei Aspekte überzeugten die Jury am Siegerprojekt, das den Titel « 540 Grad » trägt : zum einen die Art, wie sich das Gebäu-de in den Campus eingliedert, zum andern die Weise, wie es im Innern die Räume für die wis-senschaftlichen Nutzungen anordnet und die Betriebsabläufe unterstützt. Besonders gefallen hat der Jury, wie die Münchner Architekten die Labors und Büros der Professuren auf sechs Stockwerken vertei-len und entlang der transparenten Fassaden aufreihen. « Die Durchmischung von theore-tischen und experimentellen Professuren ist gut gelungen », schreibt die Jury in ihrem Be-richt. Dieser Aspekt sei für die weitere Ent-wicklung des Departements sehr wichtig, sagt Renato Paro, Professor für Biosysteme, der das D-BSSE in der Jury vertreten hat. « Für ein inter-disziplinäres Forschungsgebiet wie die System-biologie ist es zentral, dass die Architektur die Kommunikation zwischen den Forschenden fördert », erklärt er. Ein « kommunikativer Charakter » durch-zieht denn auch die Gestaltung des « Fünfecks » : So verbinden geschwungene und offene Trep-pen die Stockwerke. Im Erdgeschoss befinden sich neben Begegnungszonen auch Seminar-räume sowie Arbeitsplätze für die Studierenden. Das gesamte Gebäude ist um einen zentra-len Innenhof herum aufgebaut. Dieses « Atri-

Ein Fünfeck als Juwel der Biotechnologie

um » ist wie eine Passage gestaltet. Sie beginnt beim Haupteingang am Südrand des Campus und öffnet sich zum Biozentrum der Universi-tät Basel hin – sinnbildlich für die Zusammen-arbeit der ETH mit der Universität Basel.

Infrastruktur wird modernisiert

Wichtig für die Planung sind die Laboreinrich-tungen und die Technologieplattformen : Für Forschungsgebiete wie die Systembiologie und die synthetische Biologie, in denen Technolo-gien und Versuchsanordnungen rasch wech-seln können, ist eine flexible Architektur ent-scheidend. Laborräume etwa müssen jederzeit umgebaut werden können, was auf dem Schäl-lemätteli einfacher sein wird als im aktuellen Gebäude des D-BSSE, das aus den 1960er-Jah-ren stammt. Eingerichtet wird zum Beispiel ein « GMP-Labor » (Englisch für « Good Manufacturing

Practice »). Ein solches Labor erfüllt sowohl die Standards von Forschungslabors als auch jene von klinischen Labors, in denen Substan-zen produziert werden können, die in Patien-tenstudien verwendet werden können. Hinzu kommen auch Reinräume für ingenieurorien-tierte Entwicklungen wie Nanowerkzeuge oder die « Lab-on-a-Chip »-Technik sowie Anlagen zur Genom-Sequenzierung und Stammzellen-Analyse. Die Infrastrukturen finanziert die ETH Zürich. Sie werden jedoch für Forschungs-kollaborationen auf dem Campus zur Verfü-gung stehen. Handkehrum können die ETH- Forschenden Unterrichtsräume oder die Biblio-thekseinrichtungen der Universität benutzen. Ende 2014 soll das Vorprojekt abgeschlos-sen sein, ein Jahr später die Baueingabe erfol-gen. Im Winter 2019/20 dürfte das « Fünfeck » bezugsbereit sein.

Der Haupteingang des neuen Forschungsgebäudes mit seiner transparenten Fassade liegt auf der Südseite des Schällemätteli-Campus. © Nickl & Partner

Das neue Gebäude des Departements für Biosysteme ist um einen zentralen Innenhof mit Passage herum aufgebaut. © Nickl & Partner

Page 16: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

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