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254 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. Bei Zugabe yon Oxalat schli~gb die durch die genannten Elemente er- zeugve Gelbfi~rbung des Murexids ebenfalls nach Violett urn, mit Wein- s~ure nur bei Scandium, Zirkonium und Thorium, nicht aber bei Calcium und den seltenen Erden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist alas Verhalten der Purpurate gegen Jodate. Die LSsungen des Seandiums und der seltenen Erden bleiben auf Natriumjodat- oder Jodsi~urezusatz gelb, und dureh Natrium- acetat wird nur Scandiumpurpurat rot gefarbt. Eine gelbe Thorium- purpuratlSsnng wird mit Jods~ure oder Natriumjodat durch F~llung yon Thoriumjodat violett. Die gelbe ZirkoniumpurpuratlSsnng wird mit Natriumjodat ebenfalls rio]eft, beim vorsiehtigen Ansi~uern mit Schwe- fels~ure oder bei Verwendung freier Jods~ure f~llt aber ein gelber, be- st~ndiger Niedersehlag aus, w~hrend bei den anderen Elementen in saurem Medium die Farbe dm'ch Hydrolyse des Murexids rasch aus- bleieht. Die Erfassungsgrenzen ffir die Murexidreaktion der genannven Ele- mente sind : Scandium 6 7/ml, seltene Erden 20 ~ ~ml, Thorium 30 y/ml, Zirkonium 75 ~ Iml. Die Reaktion des Scandiums mit Murexid kann auch zur mai3analytischen Be- stimmung ~des Scandiums verwendet werden, indem man die verdfinnte Scandium- sulfat]6sung zu einer Murexidl6snng yon bekanntem GehMt bis zur hetlgelben Farbe zuflieBen l~Bt. Man kann auch Scandiumpurpurat mit Nitrilotriessigs~ure bis zur bleibenden Rotf~rbung titrieren. Bei beiden Titrationen sind die Farb- umschl&ge nicht sehr scharf. A. EICHLE1R. Yon Redoxindieatoren fiir den 5~aehweis yon Cerium empfieh]t G. CHA~LOT 1 als Ergebnis einer vergleichenden Priifung Eisen (H)- o.phenanthrolin und N-PhenylanthranilsSure. Eisen (II)-o-phenanthro- lin ist das spezifischste yon allen, w~hrend BT-Phenylanthranilsi~ure bei geniigender Spezifit~t ein fiir Cer (IV),Ionen sehr empfindliches Reagens ist. Die violette F~rbung seiner oxydierten Verbindung ist in den oft schwach gef~rbten AnalysenlSsungen leichter zu erkennen als die Farben Gelb oder Rot anderer Redoxindicatoren. Nachweis mit Eisen (H)-o-phenanthrolin Man verwendet 10-~m Eisen (II)-o-phenanthrolinlSsung, die man erhi~lt, indem man die fib- liehe 0,025 m LSsung (0,7 g krystallisiertes Eisen (II)-sulfat, 1,5 g o-Phenanthrolin, 100ml Wasser) en~sprechend verdiinnt. Arbeitsvorschri/t: In ehlem kleinen Reagensglas gibt ban'zu 1 Tropfen der zu untersuehenden LSsung 1 Tropfen 25O/oiger SilbernitratlSsung, das zur :Fgllung der Chlor=Ionen und als Oxydationskatalysator dient. Ein ~berrnal~' an Chlor-Ionen wird zuvor durch Xochen mit 2 Tropfen konzentrierter Sehwefels~ure beseitigt. :Nach dem Silbernitratzusatz ffigt man einen Krysta]l Ammoniumpersulfat zu, koeht und setzt dies noeh eine Minute zur ZerstSrung des iiberschiissigen Persulfates fort. •ach dem Erkalten gibt man 1 Tropfen ReagenslSsung zu. In Abwesenheit yon Cer(IV) f~rbt sich die LSsung rot. In Anwesenheit des Cer(IV)-salzes bleibt sic farblos. Auf diese Weise lassen sich noch l0 -~ g-Ion Cerium/Liter nachweisen. 1 Analytica Chimica Acta. 1,309 (1947).

Von Redoxindicatoren für den Nachweis von Cerium

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Page 1: Von Redoxindicatoren für den Nachweis von Cerium

254 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe.

Bei Zugabe yon Oxa l a t schli~gb die durch die g e n a n n t e n E l e m e n t e er- zeugve Gelbfi~rbung des Murex ids ebenfa l l s nach Vio le t t urn, mi t Wein- s~ure nu r bei Scandium, Z i rkon ium u n d Thor ium, n ich t abe r bei Calcium und den se l t enen Erden .

E i n wei teres U n t e r s c h e i d u n g s m e r k m a l i s t alas Verha l t en der P u r p u r a t e gegen J o d a t e . Die LSsungen des Seand iums u n d der se l tenen E r d e n b le iben au f N a t r i u m j o d a t - oder Jodsi~urezusatz gelb, und dureh N a t r i u m - a c e t a t wi rd nur S c a n d i u m p u r p u r a t r o t ge fa rb t . E ine gelbe Thor ium- p u r p u r a t l S s n n g wird mit Jods~ure oder N a t r i u m j o d a t durch F~l lung yon T h o r i u m j o d a t v io le t t . Die gelbe Z i r k o n i u m p u r p u r a t l S s n n g wi rd mi t N a t r i u m j o d a t ebenfa l l s r io]ef t , be im vors ieh t igen Ansi~uern mi t Schwe- fels~ure oder bei Verwendung freier Jods~ure f~ll t abe r ein gelber , be- s t~ndiger Niederseh lag aus, w~hrend bei den ande ren E l e m e n t e n in s au rem Medium die F a r b e dm'ch H y d r o l y s e des Murexids rasch aus- bleieht .

Die Er fassungsgrenzen ffir die M u r e x i d r e a k t i o n der genannven Ele- men te s ind : Scand ium 6 7/ml, se l tene E r d e n 20 ~ ~ml, Thor ium 30 y /ml , Z i rkonium 75 ~ Iml.

Die Reaktion des Scandiums mit Murexid kann auch zur mai3analytischen Be- stimmung ~des Scandiums verwendet werden, indem man die verdfinnte Scandium- sulfat]6sung zu einer Murexidl6snng yon bekanntem GehMt bis zur hetlgelben Farbe zuflieBen l~Bt. Man kann auch Scandiumpurpurat mit Nitrilotriessigs~ure bis zur bleibenden Rotf~rbung titrieren. Bei beiden Titrationen sind die Farb- umschl&ge nicht sehr scharf. A. EICHLE1R.

Yon Redoxindiea toren fiir den 5~aehweis yon Cerium empfieh] t G. CHA~LOT 1 als Ergebnis einer verg le ichenden Pr i i fung Eisen (H)- o.phenanthrolin und N-PhenylanthranilsSure. Eisen ( I I ) -o -phenan th ro - l in i s t das spezif ischste yon allen, w~hrend BT-Phenylanthranilsi~ure bei geni igender Spezif i t~t e in fiir Cer ( IV) , Ionen sehr empf indl iches Reagens ist . Die v io le t t e F ~ r b u n g seiner oxyd ie r t en Verb indung ist in den oft schwach gef~rb ten Ana lysen lSsungen le ichter zu e rkennen als die F a r b e n Gelb oder Ro t andere r Redox ind i ca to r en .

Nachweis mit Eisen (H)-o-phenanthrolin Man ve rwende t 1 0 - ~ m Eisen ( I I ) -o -phenan thro l in lSsung , die m a n erhi~lt, i ndem m a n die fib- liehe 0,025 m LSsung (0,7 g k rys ta l l i s i e r t e s E i sen ( I I ) -su l fa t , 1,5 g o -Phenan th ro l in , 100ml Wasser ) en~sprechend verdi innt .

Arbeitsvorschri/t: In ehlem kleinen Reagensglas gibt b a n ' z u 1 Tropfen der zu untersuehenden LSsung 1 Tropfen 25O/oiger SilbernitratlSsung, das zur :Fgllung der Chlor=Ionen und als Oxydationskatalysator dient. Ein ~berrnal~' an Chlor-Ionen wird zuvor durch Xochen mit 2 Tropfen konzentrierter Sehwefels~ure beseitigt. :Nach dem Silbernitratzusatz ffigt man einen Krysta]l Ammoniumpersulfat zu, koeht und setzt dies noeh eine Minute zur ZerstSrung des iiberschiissigen Persulfates fort. •ach dem Erkalten gibt man 1 Tropfen ReagenslSsung zu. In Abwesenheit yon Cer(IV) f~rbt sich die LSsung rot. In Anwesenheit des Cer(IV)-salzes bleibt sic farblos.

A u f diese Weise lassen sich noch l0 -~ g - Ion Cer ium/Li te r nachweisen.

1 Analytica Chimica Acta. 1,309 (1947).

Page 2: Von Redoxindicatoren für den Nachweis von Cerium

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 255

Nachweis mit N-Phenylanthranilsgure. Vorberei tung und Oxyda t ion der AnalysenlSsung geschehen wie oben beschrieben. I~ach Zugabe yon 1 Tropfen der ReagenslSsung (10mg/1N-phenylanthranilsaure~s l~a- tr ium) t r i t t bei Gegenwart yon Cerium eine purpurro te F~rbung auf.

Beide l~e~ktionen verlieren bei Gegenwart gef~rbter I o n e n wesentlich an Empfindlichkeit . Hinreichend starke Oxydat ionsmit te l geben die Re~k- t ionen ebenfalls, z . B . Permanganate , Vanadu~e bei einer Konzen- t ra t ion yon mehr als 10 -3 m, Chromate in mehr als 10-1, 5 m LSsung, konzentr ier te Salpeters~ure; auch Gold und die Plat inmetal le stSren. Die Reakt ionen eignen sieh aber: be~ofiders zum ~Naehweis ~on Cerium neben den seltenen Erden: - A. EIc~L~a.

E in neuer Apparat zur Bes t immung yon Kohlens~iure wird yon L. D]~LLX GATTA 1 beschrieben. Der Appara t beruht im wesent - lichen auf dem Prinzip der bekannten, yon C. SCH]~IBL~ 2 angegebenen Vorriehtung und stellt eine vereinfaehende Modifizie- rung des yon GA~AvrNI ~ angegebenen Appa- rates dar. Er client wie dieser vor allem zur serienweisen Best immung des Calcium- earbonatgehaltes im Aekerboden. Die Kon- s t rukt ion des neuen Ger~tes ist aus der beigeffigten Skizze (Abb. 1) ersichtlich. Schlauehverbindungen sind dabei absicht- lich vermieden worden. Der Zylinder A ist e twa 280 m m lang bei einem Durchmesser yon ungef~hr 40 ram. Das Trichtergef~B F faint e twa 260 In]. Der zylindrische Tropf- t r ichter B ha t ein Fasstingsverm5gen yon e twa 30 ml. Der Teil C des Apparates ist ein Reagensglas yon 25 m m Durchmesser und 140 m m HShe. Der Stopfen E ist der einzige aus Gummi bestehende Teil des Apparates. Das Ger~t wird wie folgt ge- handhab t : Der vertikal stehende Zylinder A ist stets bis zur Nullmarke mit reinem Wasser gefiillt. Zur Ausfiihrung einer Be- s t immung wird der Triehter B mit etwa

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18 ~oiger Salzsgure gefiillt und dann ver- Abb. 1. Apparat zur J3es~immung yon schlossen. I n das Reagensglas C gibt m a n Kohlensgure nach L. DEI, I~A GAr163

t Annali della sperimentazione agraria (i~Tuova serie ), II i , 3 (1949). So~v.I~L~, C. : Anleitung zum Gebrauch des Apparates zur Bestimmung

der kohlensauren Kalkerde in der 1Knoehenkohle, Berlin 1862; vgl. F ~ s ~ I v s , C. R. : Anleitung zur quantitativen ehemischen Analyse, 6. Auflage, Bd. 1, S. 452.

3 I1 calcimefro del Prof. Garavani. Siena 1922.