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Vor 125 Jahren Helgoland 2 Die bunte Gefahr 3 Aus den Kameradschaften! 5 Tag der Marine Eckernförde 2015 9 Leinen Los ! 11 Glocke der HMS Hood geborgen 15 Nordsee in Gefahr 17

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Vor 125 Jahren Helgoland 2 Die bunte Gefahr 3

Aus den Kameradschaften! 5

Tag der Marine Eckernförde 2015 9 Leinen Los ! 11

Glocke der HMS Hood geborgen 15

Nordsee in Gefahr 17

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Als "Helgoland-Sansibar-Vertrag" ging der Deal in die Annalen ein. Viele Deutsche schüttelten über das Geschäft damals den Kopf.

Helgoland war Seefestung, Seeräubernest, Stützpunkt der Seelotsen und zu Beginn des 18. Jahrhunderts größtes Warenumschlagszentrum Europas. Die Frage der Nationalität war lange Jahre umstritten: Helgoland war begehrt. Ab 1714 war die Insel in der Nordsee dänisch, im Jahr 1807 wurde die Insel britisch. Und mit dem „Helgoland-Sansibar-Vertrag“ von 1890 übergab man Helgoland an Deutschland – Als das Deutsche Reich vor 125 Jahren den Bri-ten die exotische Insel Sansibar überließ und dafür Helgoland bekam, schüttelten viele Deut-sche den Kopf, die auf ein glorreiches Kolonial-reich gehofft hatten. Schleswig-Holstein aber ist jedenfalls stolz auf den roten Felsen.

August 1885. Deutsche Kriegsschiffe erreichen Sansibar, die sagenumwobene Gewürz- und Sklaven-Insel im Indischen Ozean, 40 Kilometer vom tansanischen Festland entfernt.

Kommodore Carl Heinrich Theodor Paschen übergibt dem Sultan von Sansibar eine Botschaft des deutschen Kaisers. Unverblümt wird Barghash bin Said aufgefordert, die deutschen Bemühungen zu tolerieren, sich an der Küste Tansanias festzusetzen. Als der Sultan zögert, richten die Schiffe ihre Geschütze auf den Palast. Der Sultan lenkt ein.

Es sind die Jahre, in denen das Deutsche Reich versucht, zur Kolonialmacht aufzusteigen. Die Küste Tansanias scheint der Deutsch- Ostafrika-nischen Gesellschaft ein Landstrich voller Chan-cen zu sein, doch eigentlich erhebt der Sultan von Sansibar Anspruch darauf.

Die Briten beobachten die deutschen Anstren-gungen in Ostafrika mit Sorge. In London be-fürchtet man, dass Deutschland sich Sansibar einverleiben könnte. Mit der brachialen Macht-demonstration der Deutschen ist der Konflikt nicht gelöst. Reichskanzler Otto Fürst von Bis-marck (1815-1898) bietet den Briten eine Zu-sammenarbeit an. Sein Ziel ist, dass der Sultan die Niederlassungen der Deutschen auf dem Festland anerkennt und dort auf seine Hoheits-rechte verzichtet.

Nach langen Verhandlungen unterzeichnen Deutschland und Großbritannien am 1. Juli 1890 den „Vertrag über Kolonien und Helgoland“. Der geläufige Name „Helgoland-Sansibar-Vertrag“ soll auf Bismarck zurückgehen, der kurz zuvor als Reichskanzler abgelöst worden war.

Dieser Name war der Versuch Bismarcks, seinen Nachfolger Leo von Caprivi klein zu machen. Tatsächlich ist aber nicht das reiche Sansibar gegen das tausendmal kleinere, unscheinbare Helgoland eingetauscht worden. Tansania war deutsche Kolonie, aber eben nicht Sansibar. Also gab das Deutsche Reich den Anspruch auf etwas auf, was ihm gar nicht gehörte. Der Vertrag sollte koloniale Spannungen zwischen Deutschland und Großbritannien entschärfen.

Die Insel Helgoland rund 70 Kilometer vom Fest-land entfernt, gehörte seit 1814 offiziell zu Groß-britannien. In Großbritannien war man der An-sicht, dass Deutschland im Konfliktfall Helgoland sowieso rasch erobern würde, also beschlossen die Briten, Helgoland mit großem Gestus einzu-tauschen. Und Deutschland wollte Helgoland, weil es zentral für die Kontrolle der Elbe-Weser-Mündung war.“

Am Ende waren alle kolonialen Blütenträume ausgeträumt. Nach dem Ersten Weltkrieg war es vorbei mit der kolonialen Herrlichkeit des Deut-schen Reiches. Später zerfiel auch das britische Kolonialreich, Sansibar kam 1963 zum unabhän-gigen Tansania. Aber abgesehen von einem kur-zen Intermezzo nach dem Zweiten Weltkrieg gehört Helgoland immer noch zu Deutschland, sehr zur Freude des DMB Landesverbandleiters Dieter Reschke.

Egal, wie hoch man heute den Wert der Fischer-, Ferien- und Robbeninsel Helgoland einschätzt, der DMB Landesverband Nord findet Helgoland gut. „Ich bin froh und stolz, dass der Landesver-band Nord auf der einzigen deutschen Hochsee-Insel seit 1976 eine Marinekameradschaft hat“, sagte Dieter Reschke, DMB Landesverbandslei-ter Nord.

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1. Vorsitzender der Marinekameradschaft Helgo-land e.V. von 1976 ist seit Jahren der Kamerad Hans-Peter Holtmann.

Helgoland - in Zahlen und Fakten

Helgoland liegt rund 70 km von der Küste ent-fernt in der Deutschen Bucht und gehört mit sei-nen rund 1.400 Einwohnern zum Kreis Pinneberg im Bundesland Schleswig-Holstein. 1720 wurde die natürliche Verbindung zwischen Hauptinsel und Düne durch eine Sturmflut zerstört, so dass das Eiland heute aus der roten Buntsandstein-scholle mit Steilküste, die 61 m hoch aus dem Meer ragt, und einer kleinen, vorgelagerten Nachbarinsel, der Badedüne, besteht. Die „Hauptinsel“ hat eine Größe von ca. 1,0 qkm, die benachbarte Badedüne eine Größe von 0,7 qkm.

Vor 125 Jahren fand der Staatsakt mit Kaiser Wilhelm II. und dem Flaggenwechsel zur Über-gabe Helgolands von Großbritannien an Deutschland auf der Hochseeinsel statt. Das 125-jährige Jubiläum wurde auf Helgoland mit vielen Veranstaltungen gefeiert.

Das kann kein Meer mehr schlucken: Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll. Die gewaltige Menge Plastikmüll im Meer ist ei-nes der großen Umweltprobleme der heutigen Zeit. Das gilt auch für die Nordsee: Seehunde, Vögel und Fische nehmen Plastikteile mit der Nahrung auf oder verfangen sich in den Kunst-stoffnetzen und verenden. Laut einer Studie ha-ben neun von zehn Wattvögeln Plastik im Ma-gen. Selbst im menschlichen Blut wurden Kunst-stoffrückstände festgestellt. Plastik ist zur Plage geworden. Doch an der Nordsee regt sich Wider-stand. Damit der Plastikmüll nicht in die Meere gelangt, muss vor allem der Verbrauch sinken, sagen Experten.

Die rund 300.000 Gäste, die jedes Jahr Urlaub auf Helgoland machen, verbrauchen 500.000 bis eine Million Plastiktüten. In einer beispiellosen Aktion verzichten die Händler auf Deutschlands einziger Hochseeinsel nun für einen Monat auf Einwegtüten und verkaufen dafür einen recycel-ten Beutel: "De Green Anna" – die Grüne Anne. Die Idee dazu kam der Meeresbiologin Rebecca

Störme, als sie am berühmten Vogelfelsen beo-bachtete, dass fast alle Nester mit Plastikteilen gebaut sind, in denen sich immer wieder Vögel verfingen und verendeten. Und eine große Men-ge gelangt von dort aus auch ins Meer.

Die unsichtbare Gefahr Die Prognosen verheißen nichts Gutes für die Meere. Wenn wir so weiter machen, dann sind die Meere in wenigen Jahren von einem Teppich aus Plastikmüll bedeckt. Wissenschaftler unter-sucht seit Jahren die Verbreitung von sogenann-tem Mikroplastik. Das sind kleine Fasern und Partikel, die man mit dem bloßen Auge nicht se-hen kann, die sich aber nicht nur im Sand an der Küste befinden, sondern auch im Meereswasser. Sogar im Leitungswasser, Honig oder Milch hat er schon Mikroplastik gefunden. Plastik ist also

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nicht nur umweltschädlich, es gelangt auch über die Nahrung in immer größerem Maße in unsere Körper.

Wie Kunststoff in Kosmetik zu erkennen ist

Auf Grund der Europäischen Kosmetikverord-nung sind die Hersteller zwar dazu verpflichtet, die enthaltenden Stoffe ihrer Produkten auf des-sen Verpackung, oder auf einer aushängenden Liste in den jeweiligen Geschäften, anzugeben, jedoch sind diese nicht immer aktuell oder so einfach verfügbar wie vorgesehen. Wer also auf Kunststoff in Kosmetik verzichten will, der muss im Zweifelsfall im Laden nachfragen oder im In-ternet auf Webseiten wie codecheck.info recher-chieren. Umso weiter vorne ein Inhaltsstoff in der Liste steht, desto höher ist auch dessen Anteil im jeweiligen Produkt. Bei manchen Peelings hat man beispielsweise eine Konzentration an Mik-roplastik von über zehn Prozent. Bezeichnungen für Kunststoffe auf Inhalts-stofflisten von Kosmetikprodukten:

Polyethylen (PE)

Polypropylen (PP) Polyethylenterephthalat (PET) Polyester; Polyester-1; Polyester-11 (PES) Polyurethan; Polyurethan-2; Polyurethan-14;

Polyurethan-35 (PUR) Polyamid; Nylon-12; Nylon-6; Nylon-66 (PA) Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA) Polyimid; Polyimid-1 (PI) Copolymere von Acrylnitril mit

Ethylacrylat/Copolymere von anderen Acrylaten (ANM)

Blaue Träume

Graue Wirklichkeit

Wo machen Sie dieses Jahr Urlaub? Mit ein we-nig Glück an einem sauberen Strand, an dem die Besucher ihren Abfall vorbildlich entsorgen und wo nicht jeden Tag aufs neue Reste (15% des Plastikmülles in den Meeren) des in den Meeren treibenden Plastikmülls angeschwemmt werden? Wenn nicht, sollten Sie sich vielleicht zwei Minu-ten Zeit nehmen, um ein wenig sauber zu ma-

chen. Es ist nämlich höchste Zeit für diese 2 Minuten!

Die DMB initiative „Meere ohne Plastik wurde von der Marinekameradschaft Heide (LV Nord) ins Leben gerufen. Sie wäre jedoch an so manch einem Strand rund um den Planeten willkommen. In nur zwei Minuten können wir nämlich alle zu saubereren Stränden beitragen und dadurch auch der Tierwelt einen Gefallen tun. Jedes Jahr verenden nämlich abertausende Tiere wegen schwimmendem Plastikmüll.

Nehmen Sie sich also bei Ihrem nächsten Standbesuch 2 Minuten, und sammeln Sie den angeschwemmten Müll und die Abfälle, die von weniger vorbildlichen Strandbesuchern im Sand oder zwischen den Felsen zurückgelassen wur-den, wieder ein. Sie ernten dafür vielleicht den einen oder anderen verdutzten Blick, dafür tun Sie der Natur etwas Gutes. Und wer weiß, viel-leicht inspirieren Sie mit dem einsammeln auch andere dazu mitzumachen. Bei Kurt-Ewald Finke (MK Heide) hat es funktioniert.

Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes sind schon mehr als 140 Millionen Tonnen an Abfällen in die Ozeane gespült worden und jedes Jahr kommen mehrere Millionen Tonnen dazu. Im Nordpazifik treibt zum Beispiel eine Insel aus Plastikabfällen, die mittlerweile die Größe von Zentraleuropa besitzt.

Der Plastikmüll wird vor allem Seevögeln, Schild-kröten aber auch Quallen und Fischen zum Ver-hängnis. Mikropartikel und Giftstoffe gelangen über Fische sogar in die menschliche Nahrungs-kette. Teil des Mülls findet seinen Weg zurück zum Festland und wird an den Ständen ange-spült. kef

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Großer Andrang beim 28. Wallfest. Die Marinekameradschaft Oldenburg in Hols-tein eröffnet die Veranstaltung mit Glasen

Die Marinekameradschaft Oldenburg / Holstein eröffnet mit Gla-sen das Wallfest Links Willi Horn, 1.Vorsitzende und sein Stellv. Michael Rochel

Ehrenamtler organisieren es, Vereine präsentie-ren sich und Künstler sorgen für Stimmung auf dem Museumsgelände. Wallfest, das heißt zwei Tage voll von abwechslungsreichen Programmen und kunsthandwerklichen Schätzen aus der Re-

gion und überregionalen Ursprungs an. Eine Bühne mit ständig wechselnden Darstellern sorgt für Unterhaltung. Zur Eröffnung des Wall-festes wurde von 2.Vorsitzenden der Marineka-meradschaft Oldenburg/Holstein Michael Rochel geglast. Neben Musik und kleineren Vorführun-gen von Sportgruppen kosteten die zahlreichen Besucher auch das vielfältige kulinarische Ange-bot aus. Besonders beliebt ist das immer frische, im Steinofen gebackene, Wallbrot. Fröhliches Treiben mit allem, was dazu gehört, und Fest-stimmung erwartete die Besucher der Veranstal-tung.

Der Steinofen im Backhaus des Wallmuseums wird geheizt

Die Marinekameradschaft Oldenburg in Holstein von 1922 war mit einem Flohmarktstand und mit Spielen für die Kinder auf dem Fest vertreten. Willi Horn, 1.Vorsitzender der Kameradschaft sagte. Es war ein schönes Fest, dennoch hätte ich mir ein paar Kinder mehr für unsere Spiele gewünscht. Er dankte den Kameraden, die zwei Tage von morgens bis abends am Stand waren, und mit auf- und abgebaut haben. Am Abend trat Gruppe „Godewind“ auf. kef

Die Messingglocke der MS Möwe III diente viele Jahre klangvoll in der Portepee Heimgesellschaft der Marineküstendienstschule in Großenbrode. Nach Schließung und Auflösung der Marineküs-tendienstschule wurde die Glocke vom Kamera-den Münzberg in liebevolle Pflege genommen und in Andenken der POU-Heimgesellschaft und der Marineküstendienstschule wieder einer mari-timen Aufgabe zugeführt. Bei der Marinekame-radschaft Oldenburg Holstein wird die Glocke in Zukunft wichtige Ereignisse mit ihren schönen und kräftigen Glockenklang ankündigen.

Dank an den Kameraden Münzberg.

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Tagesausflug der MK Oldenburg nach Rerik und Boltenhagen Pünktlich um 08.00 Uhr starteten wir zu unserer Reise nach Rerik/Boltenhagen. Ein junger, um-sichtiger Fahrer der Firma Kähler brachte uns sicher und zuverlässig nach Rerik und zurück nach Oldenburg. Unser Bus war voll besetzt, Gäste, Kameradinnen und Kameraden in bester und gelöster Laune, so dass die Fahrt sehr har-monisch verlief. Wir trafen pünktlich in Rerik-Hafen ein, unser gecharterter MS „OSTSEEBAD RERIK“ konnte sofort ablegen.

Bei herrlichem Sonnenschein, windstille auf dem Oberdeck, erlebten wir eine großartige Fahrt auf dem Salzhaff, entlang der Halbinsel Wustrow, bis Höhe Bojensdorfer Werder und zurück nach Rerik. Viele und gute Erklärungen durch den Ka-pitän rundeten die Fahrt ab. Wir lernten sogar die drei Farben des Aal in der DDR kennen: Grün, Braun und Schwarz.

Im Mitteldeck war für uns ein reichhaltiges und sehr schmackhaftes Fisch-Fleisch-Büfett aufge- backt, Das Büffet wurde von uns allen gerne und ausgiebig angenommen.

Eine kleine Personal-Gruppe sorgte zuverlässig und schnell für Getränke und das abbacken des gebrauchten Geschirrs. Sogar das Anlegemanö-ver des Kapitäns, mit dem Bug an die Pier und per Spring und Kopfleine eindrehen, war ein tol-les einmaliges Erlebnis. Der Bus holte uns an der Pier ab, die Reise wur-de fortgesetzt von Rerik über Wismar nach Boltenhagen zum geplanten Kaffeetrinken und Eis essen. Auch dieser Aufenthalt wurde dank des strahlenden Sommerwetters zu einem schö-nen Erlebnis. Die Boltenhagener Kur-Kapelle begrüßte uns – gesungen von einem Duo – mit La Paloma. Nach einem ausgiebigen Kennenlernen der Pro-menade von Boltenhagen traten wir um 16.15 Uhr die Rückreise nach Oldenburg an. Sie führte uns von Boltenhagen über Kalkhorst, Neuenha-gen nach Dassow. Weiter über Selmsdorf nach Schlutup, durch den Tunnel zur Autobahn nach Oldenburg. Ankunft in Oldenburg – wie geplant – um 18.00 Uhr.

Wir alle, die Gäste, die Kameradinnen und Ka-meraden hatten einen wunderschönen Tag.

Werner Meinecke MK Oldenburg

Am Beginn der Rundfahrt liegt die an der Steuer-bordseite gelegene Halbinsel Wustrow. Sie hat eine sehr interessante und wechselvolle Geschichte. Bis 1933 gehörte die Halbinsel verschiedenen Gutsbe-sitzern und wurde dann an die Wehrmacht verkauft. Innerhalb kürzester Zeit entstand ein kleines Garni-sonsstädtchen und eine Flakartillerieschule auf der Halbinsel. Von 1945 bis Oktober 1993 war die Rote Armee auf der Halbinsel stationiert und danach wurde die Halbinsel Wustrow zum Verkauf ausge-schrieben. Die Kölner Fundus-Gruppe erwarb die Halbinsel Wustrow und möchte dort ein naturbelas-senes Urlauberparadies entstehen lassen. Einige Gebäude, die wir auf unserer Rundfahrt sehen, stehen heute unter Denkmalschutz. Die MS "Ostseebad Rerik" fährt weiter in Richtung Ostsee, vorbei am Boinsdorfer Werder, der Insel Poel und der Vogelschutzinsel "Langenwerder". Unterwegs erfährt man von Piraten und Seekühen, wo wir verstohlen nach ihren beliebten Weideplät-zen auf dem Haffgrund Ausschau halten. Auf der Rückfahrt genießt man die Weiten der Mecklenbur-gischen Landschaft mit ihren vielen kleinen Fi-scherdörfern entlang des Salzhaff und den roten Backsteinbau der Reriker Kirche, die schmucken weißen Häuser und die Haffpromenade mit dem Seglerhafen.

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MK Plön zu Gast beim Einsatzausbildungs-zentrum Schadensabwehr Marine

Am 24. August 2015 war die Marinekamerad-schaft Plön zu einem Informationsbesuch beim Einsatzausbildungszentrum Schadenabwehr Marine in Neustadt/Holstein zu Gast.

Nach der Begrüßung durch den Kommandeur des EAZS M, Herrn Kapitän zur See Metz, auf der Terrasse des Offiziersheim, die ein ein-drucksvolles Panorama auf die Neustädter Bucht und die Ostsee gibt, und einem gemeinsamen Backen und Banken, stellte der Inspektionschef 1./-, Kapitänleutnant Meißner, den Auftrag und das Ausbildungskonzept der Schule vor.

Schnell wurde einem klar, dass am EAZS der Marine nicht nur theoretisch, sondern vor allem qualitativ hochwertig, zielorientiert und speziell einsatz- und praxisorientiert ausgebildet wird. Auch international leistet das EAZS M seinen Beitrag in der Ausbildungskooperation, denn sol-che Trainingsbedingungen und hochmodernen Ausbildungsanlagen wie hier Neustadt, werden auch regelmäßig durch ausländische Einheiten genutzt.

Der Leitsatz des EAZS M: „ Nicht Schiffe, son-dern Menschen kämpfen“ wurde in dem an-schließenden Rundgang mit Kptl. Meißner durch die Kasernenanlage und der Teilnahme an ver-schiedenen Ausbildungsabschnitten sehr deutlich und eindrucksvoll dargestellt. Vor allem das En-

gagement und die professionelle Arbeit der Aus-bilder waren für uns alle sehr beeindruckend.

Nach dem fast 3-stündigen Rundgang mit Vor-stellung des Tieftauchtopfs, der Rettungsmittel und der Brandhalle ging es dann zurück zum O-Heim, wo ein sehr aufschlussreicher, informativer und wirklich beeindruckender Tag beim EAZS Marine auf der Terrasse bei einem kleinen Beercall endete.

Text und Bilder: Ralf Biesold

Im Zuge der Neuausrichtung der Deutschen Marine wurde das Einsatzausbildungszentrum Schadens-abwehr Marine (EAZS M) in Neustadt/Holstein dem Marinekommando direkt unterstellt. Im Einsatz-ausbildungszentrum Schadensabwehr (EAZS M) der Marine wird die Schadensabwehrausbildung und die Ausbildung von Tauchern und U-Bootbesatzungen durchgeführt.

Der intensive Kontakt mit den Elementen Feuer

und Wasser soll geübt werden, um im Ernstfall

ein reibungsloses Handeln zu ermöglichen. Bei

der Ausbildung wird auf praktische Lehrelemente

gesetzt. Leckabwehr und Brandbekämpfung

können im realistischen Umfeld, wie an Bord der

ehemaligen Fregatte „Köln“ stattfinden. Ziel ist

auch, die eigene Angst im Team zu beherrschen.

Angriffstrupp im Einsatz (Bundeswehr)

Solche Trainingsbedingungen weiß nicht nur die

Deutsche Marine zu schätzen. Regelmäßig tref-

fen ausländische Einheiten und Marineangehöri-

ge, sogar ganze NATO-Verbände, in Neustadt

ein, um hochmodernen Ausbildungsanlagen zu

nutzen.

Rettungsausbildung (PIZ Marine)

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Ein weiteres Standbein im Ausbildungsspektrum sind die Taucher- und Rettungsmittelausbildung sowie das Training von U-Bootbesatzungen in der U-Bootrettung. Mit Arbeitstauchtopf, Tief-tauchtopf und Rettungsmittel- und Taucher-übungshalle stehen für diese Ausbildungsgänge auch an Land ausreichende Wassertiefen zur Verfügung.

Taucherausbildung (PIZ Marine) In See wird die praktische Taucherausbildung im Taucherübungsbecken oder an Bord der beiden Taucherschulboote „Baltrum“ und „Juist“ durch-geführt. Sanitätsdienst im Gefecht und die Ab-wehr atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoffe, kurz die ABC–Abwehr, vervollstän-digen die Lehrstoffpalette.

Tief tauchen im Topf. Der rund 42 Meter hohe Tieftauchtopf in Neustadt in Holstein ist etwas Besonderes unter den Dienstgebäuden der Bun-deswehr. Die U-Boot Rettungsausbildung stellt die Hauptauslastung für den Tieftauchtopf dar. Alle Besatzungsmitglieder eines U-Bootes müs-sen zuerst im Topf üben.

Die U-Bootsektion in 32,5 Metern Tiefe füllt sich mit Wasser. Bis zu den Knien, bis zum Hals, dann ist überall Wasser. In 18 Sekunden muss man nach oben kommen. Dabei immer ausat-men. Die Ausbildung im Tieftauchtopf in Neu-stadt bringt alle Beteiligten an ihre Grenzen. Wenn ein Taucher aus der Tiefe an die Wasser-oberfläche aufsteigt, droht ihm auf den letzten zehn Metern die größte Gefahr. Immer geringe-rem Druck ausgesetzt, dehnt sich die Atemluft in seinem Körper auf das Doppelte aus. Der Tau-cher muss sie ausatmen, darf nicht aufhören – sonst platzt die Lunge. Eine überlebenswichtige Regel zu kennen ist eine Sache, sie in Extremsi-tuationen anzuwenden eine ganz andere.

Ausbilder überwachen den Ausstieg eines Lehrgangsteilnehmers.

Deutsche U-Bootbesatzungen lernen deshalb im Einsatzausbildungszentrum, sich aus einer Was-sertiefe von 32,5 Metern zu retten. Simuliert wird der Ausstieg aus einem havarierten U-Boot im sogenannten Tieftauchtopf.

Die Anlage mit ihrem riesigen Tank, der 1,3 Milli-onen Liter Wasser fasst, wurde in den 70er Jah-ren gebaut und 1977 in Betrieb genommen. Der Tieftauchtopf gilt noch immer als größte und mo-dernste Europas. Vergleichbare Anlagen gibt es

nur noch in Norwegen und Großbritannien. Jähr-lich werden rund 250 Lehrgangsteilnehmer aus-gebildet, darunter auch ausländische U-Boot- Besatzungen.

Außenansicht des Tieftauchtopfturms des Einsatzausbildungs-zentrums Schadensabwehr. 42 Meter hoch ist der Tauchtopf in Neustadt.

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DMB Landesverband Nord infor-

miert im Stadthafen Eckernförde

Rund 8000 Besucher kamen zum Tag der Ma-rine in den Stadthafen Eckernförde.

Botschafter in Blau - das sind Marinesoldaten und die Mitglieder des Deutschen Marinebundes. Schon zum zweiten Mal öffnete die Marine in Eckernförde in diesem Jahr die Tore des Marine-stützpunktes und lud zu einem Tag der offenen Tür. Während es Ende Juni noch das 60. Jubilä-um war, das die Bundeswehr zum Anlass nahm, sich öffentlichkeitswirksam zu präsentieren, so war es im August der „Tag der Marine“. Mit 17 Ständen präsentierte sich die Deutsche Marine, Vereine und Verbände im Stadthafen Eckernför-de, darunter auch InfoStände des Deutschen Marinebundes und ziviler Einrichtungen wie vom Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk. Kapitänleutnant Frank Welpot, aus dem Marinestützpunktkommando Eckernförde, hat den Tag der Marine organisiert. Kapitänleut-nant Welpot sagte: „Hier können wir der Bevölke-rung unsere Arbeit näherbringen, von unserem

Arbeitsalltag berichten und so Berührungsängste abbauen.“ Veranstaltungen wie der „Tag der Ma-rine“ sind eine gute Imagekampagne. Das gilt auch für den Deutschen Marinebund.

Reges Interesse herrschte an den Info-Ständen. Die Besucher erhielten dort einen Einblick in die Arbeit der Minentaucher, den Einsatzgebieten und über das Tauchequipment. Neben den Ständen konnten auch die Marineschiffe „Zobel“ aus Rostock-Warnemünde, „Auerbach“ aus Kiel sowie die Fregatte „Lübeck“ aus Wilhelmshaven, die im Marinestützpunkt lag, besichtigt werden. Auf dem Schnellboot „Zobel“ erklärte Ober-bootsmann und Artilleriewaffenmeister Maik Dziallas den Besuchern das Seegeschützes Oto Melara – eine Abwehrwaffe für See- und Luftzie-le. Wenige Meter weiter stellte die Wehrtechni-sche Dienststelle 71 (WTD) den Torpedo „DM2 A4 Seehecht“ vor. Seit 2007 wird der Schwerge-wichtstorpedo bei den in Eckernförde beheimate-ten U-Booten der Klasse 212A zur Bekämpfung von Überwassereinheiten eingesetzt. Wenige Meter weiter stellte die Wehrtechnische Dienst-stelle 71 (WTD) den Torpedo „DM2 A4 See-hecht“ vor. Seit 2007 wird der Schwergewichts-torpedo bei deutschen Booten wie etwa dem in Eckernförde beheimateten U-Booten der Klasse 212A zur Bekämpfung von Überwassereinheiten eingesetzt. Weitere Highlights waren die Stützpunktfeuer-wehr mit Feuerlöschübung durch die Besucher und das Technische Hilfswerk (THW). Der Deut-scher Marinebund war mit dem DMB Info-Mobil und Info-Ständen des DMB Sozialwerk, der Ma-rinejugend Flensburg sowie des DMB Landes-verband Nord mit dem Umweltprojekt „Meere ohne Müll – Gemeinsam gegen den Müll!“ auf der Eckernförder Schiffbrück. Das Seebataillon präsentierte seine Fähigkeiten mit der Bordein-satzkompanie, der Minentaucherkompanie und

der Küsteneinsatzkompanie, sowie dem Kom-mando Spezialkräfte der Marine (KSM). Karrierecenter und Jugendoffiziere standen Rede und Antwort. Es wurde über die Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung und die beruflichen Mög-lichkeiten innerhalb der Bundeswehr informiert. Die Feldjäger (Militärpolizei) stellt sich vor und es gab Hafenrundfahrten mit Barkassen der Marine.

Der Marinestützpunkt Eckernförde lud nach dem „Tag der Marine“ am Mittwoch, dem 26. August zum „Tag des offenen Stützpunktes“ ein. Vorfüh-rungen der Schwimmtaucher und der Stützpunkt-feuerwehr sowie Ausstellungen der Einheiten und Open Ships verschiedenster Boote der Mari-ne wurden für die Besucher ausgerichtet.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten die rund 6.000 Besucher und Gäste den Marinestützpunkt hautnah erleben. Für eine möglichst stressfreie Anreise wurden ein Verkehrsboot und Busse für den Transfer zwischen dem Stadthafen und dem Stützpunkt eingesetzt. Projektoffizier für die Ver-anstaltung war einmal mehr Kapitänleutnant Frank Welpot. Er sagte, „Wir freuen uns, dass wir

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die Marine hier vor Ort präsentieren können. Es herrscht eine enge Verbundenheit zwischen den Soldaten und den Bürgern, auf die wir alle sehr stolz sind“.

Besucherandrang vor den Informationsständen des LV Nord und dem DMB INFO-Mobil

Strand - Gut? …Kunst? … oder doch nur Plastikmüll? Der Deutsche Marinebund war auch bei dieser Veranstaltung wieder präsent. Interessierte Gäs-te und Besucher konnten sich über die Aufgaben des DMB, die Tätigkeiten des DMB Sozialwerkes und über die Marine-Jugend informieren. Reges Interesse gab es auch am Thema „SOS Meere in Seenot“ - „Tod durch Plastik“. Kamerad Kurt-Ewald Finke (MK Heide) informierte Besucher am Stand des Landesverbandes Nord. Er sagte,

es gibt zahlreiche Ansätze, die Menge des Ab-falls im Meer zu verringern. Dazu gehören Pro-jekte wie "Fishing for Litter" und Müllsammelakti-onen an Stränden. Natürlich wäre es am besten, wenn der Müll gar nicht erst ins Meer gelänge. Der DMB und seine Mitgliedsvereine setzten auf die Öffentlichkeitswirkung seiner Aktionen und Projekte in Kindergärten und Schulen, an Bin-nengewässern, Flüssen und Seen, den Häfen und den Stränden von Nord- und Ostsee. Jeder kann etwas tun. Er berichtete weiter, dass Kinder und Schüler in Projekten den gesammelten Müll wissenschaft-lich nach Umfang, Größe und Herkunft auswer-ten können, um dann vielleicht noch Rückschlüs-se auf die Müllströme zu ziehen. Fischer können sich beteiligen in dem sie den mit ihren Netzen aus dem Meer gefischtes Plastik im Hafen ent-sorgen. So sind bereits schon einige Tonnen Müll aus dem Meer geholt worden.

Der Deutsche Marinebund und seine bundesweit 360 Mitgliedsvereine sehen die Vermüllung der Seen, Binnengewässer und Meere mit Sorge. Etwa 20.000 Tonnen Müll landen pro Jahr schät-zungsweise allein in der Nordsee. Nur 15 Pro-zent des im Meer entsorgten Kunststoffes wird wieder an den Küsten angespült. Schätzungen zufolge treiben weitere 15 Prozent weiter durchs Wasser.

70 Prozent des Plastiks sinken auf den Meeres-grund. Rund 600.000 Kubikmeter Müll vermuten Experten auf dem Boden der Nordsee.

Open Ships

Korvette Braunschweig Im Hafen lag das Minenjagtboot „Auerbach“, das Schnellboot „Hermelin“, und erstmalig die Korvet-te „Braunschweig“. Die Gäste konnten sich auch ein Bild vom Arbeitsalltag an Bord eines U-Boots machen. Bereits im letzten Jahr erwies es sich als eine gute Idee die Besichtigung des Bootes mit einem Losverfahren zu regeln, um langes Anstehen zu vermeiden. Interessierte konnten auch eine Simulation im Tiefensteuersimulator gewinnen. Dabei wird die Fahrt, sowie die Auf- und Abtauchgänge demonstriert.“

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Die neue Elbfähre zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven macht die Fahrt in den Sü-den einfacher. Die Elbfähre zwischen Brunsbüttel und Cuxha-ven fährt wieder. Pünktlich um 05:00 Uhr legten "Grete" und "Anne-Marie", die beiden modernen Doppelendfähren der Elb-Link-Reederei mit Sitz in Cuxhaven, in Cuxhaven und Brunsbüttel ab.

Nach einem Gutachten vom April 2014 kann eine Fährverbindung in der Elbmündung bei hoher Auslastung wirtschaftlich betrieben werden. In der Vergangenheit wurde bereits dreimal ver-

sucht, Fährverbindungen zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven einzurichten. Millionenverluste führten immer zur Einstellung des Betriebes. Die neue Elbfähre steht in Konkurrenz zur bestehen-den Fähre Glückstadt-Wischhafen beziehungs-weise dem rund 100 Kilometer entfernten Ham-burger Elbtunnel im Zuge der A7.

Eröffnungsfahrt auf der neuen Linie: Der erste Lkw wird nach Niedersachsen transportiert.

25 Kilometer in 70 Minuten

Wer den Norden nach Hamburg als Ziel hat, für den könnte die Verbindung interessant sein, denn beim Weg über das Wasser, ersparen sich Autofahrer mögliche Staus vor dem Hamburger Elbtunnel. Gerade zu Stoßzeiten wird die Fähre damit zur Alternative zur Autobahn. Mit täglich bis zu zwölf Abfahrten in jeder Richtung pendeln zunächst die zwei Fähren im 90-Minuten-Takt zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel. Die Fahrt-zeit für die rund 25 Kilometer lange Strecke (rund 14 Seemeilen) beträgt etwa 70 Minuten. Die 2010 und 2011 in Norwegen gebauten Fährschif-fe "Grete" und "Anne-Marie" haben Platz für 600 Passagiere sowie 160 Pkw beziehungsweise 52 Pkw und 16 Lastzüge. Ab 2017 ist der Einsatz eines dritten Schiffs geplant. An Bord und an Land entstehen nach Angaben der Reederei Elb-

Link rund 45 neue Arbeitsplätze. Elb-Link mit Sitz in Cuxhaven gehört der estnischen Reederei Saaremaa Ferrys.

Geschichte Eine Fährverbindung von Cuxhaven nach Bruns-büttel gab es bereits im 18. Jahrhundert. Sie war jedoch noch nicht organisiert und bestand in der Mitbenutzung der unregelmäßig verkehrenden Shuttleboote der Lotsen zwischen Cuxhaven und der Bösch-Station St. Margarethen bei Brunsbüt-tel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich dann ein eigenständiger Fährverkehr. Ein erster Versuch einer ständigen Fährverbindung wird durch die "Norddeutsche Dampfschiffahrtgesell-schaft Hamburg" mit dem Dampfer "Seebär" un-ternommen. Diese Linie beginnt den Fährverkehr am 26. Februar 1904, muss ihn jedoch noch im gleichen Jahr wegen Konkurs einstellen. Am 1. Oktober 1907 gründet sich die "Cuxhaven-Brunsbüttel-Dampfschiff AG" durch Cuxhavener Lotsen und Geschäftsleute. Am 3. April 1908 wird mit der umgebauten "Seeschwalbe", der ehemaligen Dampfjacht des Herzogs von Olden-burg, der Fährbetrieb nach Brunsbüttel aufge-nommen. Bereits 1908 wird sie durch den größe-ren Neubau "Seelotse" ersetzt. Das am 11. Juli 1914 in Dienst gestellte neue Fährschiff "See-stern" wird kurz danach zum Wachschiff der Cuxhavener Marine-Sperrfahrzeugdivision. Am 22. Mai 1921 muss der Verkehr wegen Unrenta-bilität und den Nachwirkungen des Krieges ein-gestellt werden. 1934 wird die Gesellschaft auf-gelöst. Bereits 1919 etabliert sich eine neue Fährverbin-dung. Sie wurde von der Cuxhavenerin Greten Handorf betrieben. Die Fähre bestand aus dem fast neuen Krabbenkutter "Grete", den ihr invali-der Mann nicht mehr als Fischer betreiben könn-

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te. 1926 wurde der größere, aber nur wenig be-quemere Fischkutter "Anne-Marie" eingesetzt. Später gelangt der ehemalige Schlepper namens "Merkur" zum Einsatz, der mit Hilfe von Freunden angekauft und umgebaut am 16. April 1927 in Betrieb ging. Aufgrund des nun allerdings fahr-planmäßigen und vergrößerten Verkehrs auf der Reichswasserstraße Elbe benötigte Grete Handorf eine staatliche Konzession, die sie sich direkt in Berlin unter Umgehung des Beamten-stabes direkt vom zuständigen Minister "erpress-te", indem sie sein Büro nicht ohne diese verließ. Ganz Cuxhaven schmunzelte. Am 30. Septem-ber 1938 gab sie mit der letzten Fahrt der "Mer-kur" aus Altersgründen ihre Konzession an den preußischen Staat ab.

Grete Handorf mit Kutsche

Ab 1. Oktober nahm übergangslos der "HAPAG- Seebäderdienst" mit der "Kranich" den Fährver-kehr auf. Am 4. Juli 1939 wurde der Neubau "Preußen" als erste Autofähre in Betrieb genom-men. Hierzu wurde im Alten Hafen auf dem Brunsbüttelhöft und in Brunsbüttel ein Lastenauf-zug für PKWs. gebaut. Im 2. Weltkrieg als Hilfs-

Minenleger verwandt, während die "Kranich" derweil aushilft, nahm sie 1945 wieder den Fährbetrieb auf. Nach dem Kriege wurde sie auf Weisung der britischen Besatzer umbenannt in "Niedersachsen".

Mangels hinreichendem Umsatz zog sich die HAPAG zurück und das Schiff wurde von der "Greifen-Reederei Brunsbüttel", einer ehemals in Greifenhagen bei Stettin ansässigen Reederei, übernommen. Nachdem eines der beiden mitge-brachten Schiffe, die "Germania" und 1955 die "Niedersachsen" ausfielen, gab die Reederei 1957 auf und verkaufte das zweite mitgebrachte Schiff "Hansa".

Warteschlange am Brunsbüttelhöft

Da die Lotsen dringend eine Transportmöglich-keit benötigten, gründeten sie im selben Jahr gemeinsam die "Fährschiff Seelotse GmbH" und gingen mit einem zur Jacht umgebauten ehema-ligen Flugsicherungs- oder Torpedofangboot, der "Seelotse 2" an den Start. Da das Schiff aber für den Passagierverkehr nicht ausreichend seefest ist, wurde die "Niedersachsen" aus Landesmit-teln grundüberholt und gechartert. Unter der Re-gie der Elblotsen wurde die "Wiking" gebaut und seit dem 1. April 1960 auf dieser Route einge-

setzt. Weiterhin wurde die "Niedersachsen" zum 11. Mai 1964 nochmals umgebaut und moderni-

siert. Danach konnte sie käuflich von der Lotsen-gemeinschaft übernommen werden. Diese bei-den Fährschiffe konnten auch eine begrenzte Anzahl an PKW mitnehmen. Mittlerweile war auch der Auto-Fahrstuhl durch eine Hubrampe ausgetauscht worden, was die Be- und Entla-dung erheblich vereinfachte. Als Kuriosum hatte die "Wiking" mangels Größe auf dem Heck eine Drehscheibe, auf der die Fahrzeuge zum Einpar-ken auf dem Deck in die gewünschte Richtung gedreht werden konnten. Im Jahr 1968 wurde die "Niedersachsen" nach Griechenland verkauft. In Stade wurde bei der Stader Schiffswerft ein Neubau der "Niedersach-sen aufgelegt, in Elmshorn bei Kremer & Sohn ein Neubau der "Schleswig-Holstein".

Von 1969 – 1981 fuhren die von der Hadag be-reederten Autofähren MS Schleswig-Holstein und MS Niedersachsen auf der Linie Cuxhaven - Brunsbüttel. Daher stammt auch die eher unge-wöhnliche grüne Farbgebung. Waren doch da-mals die Schiffe häufig schwarz mit weißen Auf-bauten oder weiß über alles wie die „Wappen von Hamburg“ und die „Alte Liebe“, ex Wappen

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von Hamburg. Die Autofähren fuhren aber keinen so richtigen Gewinn ein und wurden an die Fa. Harms ver-kauft, welche die Schiffe in Bremerhaven einsetz

Die MS „NIEDERSACHSEN“

te. Nachdem im Jahre 1981 der Anleger in Brunsbüttel defekt war, und das Land Schleswig-Holstein keine Anstalten machte, diesen instand zu setzen, wurde der Fährbetrieb am 1. Juli eingestellt. Von 1999 – 2001 fuhren die beiden Fährschiffe „Hinrich Wilhelm Kopf“ und die Wilhelm Kaisen“. Die Hinrich Wilhelm Kopf wurde 1964 gebaut und führ als Autofähre “Prinsesse Elisabeth2 für die DSB's die Route von Kalundborg nach Arhus. Sie ist das Schwesterschiff der “Prinsesse Anne-Marie”, die auf der Route Helsingborg-Helsingor führ.

Die „Hinrich Wilhelm Kopf“ ex “Prinsesse Elisabeth2

Die MS „Wilhelm Kaisen“ ex „Najaden“

Die “Wilhelm Kaisen” wurde 1967 als car and train Fähre “Najaden” gebaut und fuhr ebenfalls auf der Route Helsingborg-Helsingor. Die alte NAJADEN fährt jetzt zwischen Zypern und der Türkei als TASUCU. Die Prinzessinnen fanden im Mai 2004 den Weg nach Alang. Zwischen 1999 und 2002 fuhr aber auch der Se-nior der Flotte, die 1960 in Aalborg gebaute JO-CHEN STEFFEN ex PRINSESSE ANNE-MARIE. Länge: 104,64 m, Breite: 17,70 m, Tiefgang: 4,60

m, Geschwindigkeit: 18 kn, Kapazität: 1500 Pas-sagiere, Autodeck: 180 PKW.

Der seit 2001 verwaiste Fähranleger in Zweidorf konnte schnell wieder in Betrieb genommen werden. Anders als der Anleger auf der südlichen Elbseite - dieser hat nach einer Schiffskollision großen Schaden genommen.

Schlange stehen beim Fährableger Brunsbüttel. Hier Bundes-wehrfahrzeuge bei einer Verlegeübung nach Griechenland

Preise: Einfache Fahrt: Person 5 Euro/Studenten,Kinder (7-14 Jahre) 3 Euro/Rentner 4 Euro , Pkw 25 Euro / Pkw mit Anhänger 45 Euro / Pkw mit Wohnwagen 69 Euro, Motorrad, Quad 15 Euro, Fahrräder, Kleinkrafträder unter 80 Kubik-zentimeter Hubraum 8 Euro,

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Tipps für Ausflügler: Die Hafenstadt bietet viele Se-henswürdigkeiten Mit der Wiederbelebung der Elbfähre ist Cuxha-ven gefühlt wieder ein ganzes Stück näher an Brunsbüttel und Schleswig-Holstein herange-rückt. Besonders für Tagesausflügler lohnt sich ein Kurztrip auf die andere Seite der Elbe.

Wenn man Cuxhaven besucht, muss man eines auf jeden Fall gesehen haben: die Kugelbake. Das 29 Me-ter hohe Seezeichen, das den Seefahrern einst als Orientierungs-hilfe diente, durch die moderne Radarlotsung aber ihre eigentliche Bedeutung verloren hat,

ist das Fotomotiv schlechthin.

Im Halbdunkel die riesige Reserveschraube des Auswanderer-schiffs „Cimbria“ Absolut sehenswert ist das erst vor anderthalb Jahren eröffnete Wrack und Fischereimuseum

„Windstärke 10“. (Ohlroggenstraße 1) Auf 4000 Quadratmetern informiert es über die Risiken auf See, Schiffbruch, Wracks und den Kampf ums Überleben, aber auch über die Arbeit in der Hochseefischerei. Ergänzt wird die Aus-stellung durch eine große Budelschiffsammlung. Öffnungszeiten: von April bis Oktober täglich 10 bis 18 Uhr, von November bis März täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr.

"Um die Ecke geht es nach Amerika", so heißt es heute noch, nachdem die Hamburg – Amerika - Linie (HAPAG) bereits 1889 ihre Schnelldamp-fer in Cuxhaven abfertig-te. Die Hapag-Halle ist Cuxhavens historische

Passagierabfertigungs-anlage. Hier können Be-sucher den Weg tausen-der Auswandererfolgen

–vom glanzvollen Kuppelsaal, einst Wartesaal der Passagiere der 1.Klasse, bis zum Anleger Steubenhöft, dem „Kai der Tränen“.

Die „Alte Liebe ist ein 1733 gebauter Anleger mit einer zweigeschossigen hölzernen Aussichts-plattform von der aus die dicken Pötte auf der Elbe zum Greifen nah scheinen. Auch heute noch legen an der Innenseite der „Alten Liebe“ Schiffe ab, zum Beispiel nach Helgoland oder Neuwerk. Auch das legendäre Feuerschiff Elbe 1 ist hier beheimatet. Von April bis Oktober kann es besichtigt werden.

Der Katamaran Halunder Jet und Feuerschiff Elbe 1 im Hafen von Cuxhaven.

Auf der Aussichtsplattform "Alte Liebe" in Cuxhaven sind die Schiffe zum Greifen nah.

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Vor 74 Jahren wurde die HMS Hood von dem deutschen Schlachtschiff Bismark in Stücke geschossen. Nun hat ein Forscherteam die Glocke der Hood im Nordatlantik an die Meeresoberfläche befördert.

Der Schlachtkreuzer und Stolz der Royal Navy war im Mai 1941 von der deutschen "Bismarck" binnen weniger Minuten nahe Island versenkt worden und liegt in 2800 Meter Tiefe. Ein Suchteam unter Führung des Microsoft-Mitgründers Paul G. Allen gelang es jetzt, die Schiffsglocke aus dem Zweiten Weltkrieg zu bergen. Ein Tauchroboter des US-Suchteams hat in der Dänemarkstraße zwischen Island und Grönland aus mehr als 2800 Meter Tiefe die Glocke des dort liegenden Wracks des britischen Schlachtkreuzers HMS "Hood" geborgen. Sie befand sich auf dem britischen Kriegsschiff HMS Hood, das vor 74 Jahren im Nordatlantik gesunken war. Mit Hilfe spezieller ferngesteu- erter Bergungsapparate konnte die Glocke an die Meeresoberfläche befördert werden. Die Schiffsglocke soll nach der Restauration als würdiges Denkmal der 1.415 Gefallenen des Schiffes dienen, das von der Bismarck im Nordatlantik versenkt wurde. Die Schiffsglocke wurde am 7. August geborgen. Das Team von Paul G. Allen leitete die Operation von seiner Yacht M/Y Octopus aus, die mit einem hochmodernen ferngesteuerten Gerät (Remotely Operated Vehicle – ROV) ausgestattet ist.

Das Verteidigungsministerium (Ministry of Defence – MOD) und die Royal Navy danken Paul G. Allen für seine großzügige Bergung der Glocke, die dem MOD keine Kosten verursachte.

„Das Ende des Zweiten Weltkriegs liegt jetzt 70 Jahre zurück und unsere Bemühungen dienen dem Andenken an die vielen hundert mutigen Matrosen, die auf See fielen", sagte Paul G. Allen. „Die Expedition zur Bergung der Schiffsglocke der 'Mighty Hood' durchzuführen ist eine wahre Ehre."

Die Glocke wurde im Juli 2001 entdeckt und erstmalig fotografiert. Sie lag auf dem Meeres- boden, in deutlicher Entfernung von den Resten der Hülle des Schlachtkreuzers. Eine Expedition unter Leitung von Paul G. Allen zur Bergung der Glocke im Jahr 2012 wurde durch widrige Wetterbedingungen und technische Schwierig- keiten behindert. Beide Operationen wurden von Blue Water Recoveries Ltd unterstützt, das sich auf die Suche nach und Untersuchung von Schiffswracks spezialisiert hat.

Die Glocke ist in gutem Zustand, wird aber ein Jahr der Konservierung und Restaurierung durch Experten benötigen, da sie so lange Zeit in der Tiefsee verbracht hat.

David Mearns, Direktor von Blue Water Recoveries, sagte: „Ich bin höchst erfreut darüber, dass wir einen der letzten Wünsche von Ted Briggs erfüllen konnten, einem der nur drei Überlebenden der 1.418 Mann Besatzung der Hood: die Schiffsglocke als Denkmal seiner Mannschaftskameraden zu bergen. Trotz der 74 Jahre in den kalten Tiefen der Dänemarkstraße befindet die Glocke sich in sehr gutem Zustand. Die Inschriften auf der Glocke zeigen, dass sie für die Nutzung auf dem Schlachtkreuzer Hood bewahrt wurde – ihren ersten Einsatz hatte sie von 1891 bis 1914 auf dem Schlachtschiff Hood. Diese Glocke hat damit in einem Zeitraum von 50 Jahren auf zwei Großkampfschiffen der Royal Navy Kampfgeschehen gesehen. Eine Gravie- rung der Glocke verzeichnet zudem die besten Wünsche von Lady Hood, die das Schiff im Andenken an ihren verstorbenen Gatten, Konteradmiral Sir Horace Hood KCB DSO MVO, der in der Schlacht um Jütland fiel, vom Stapel ließ. Die von uns geborgene Glocke ist ein

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einzigartiges geschichtliches Andenken und belegt die Wichtigkeit der Hood als Flaggschiff der britischen Schlachtkreuzerflotte. Es handelt sich offensichtlich um eine spezielle Glocke für ein spezielles Schiff und sie wird für immer als passendes Denkmal der 'Mighty Hood' und als Andenken an den Dienst und die Opfer unserer Männer dienen."

Der Erste Seelord Admiral Sir George Zambellas kommentierte die erfolgreiche Bergung mit den Worten: „Die 'Mighty Hood' war ein großartiges Symbol der Macht der königlichen Marine in den Jahren zwischen den Weltkriegen. Es handelt sich um eines der größten Kampfschiffe in der langen und ruhmreichen Marinegeschichte unseres Landes. Ihr Verlust unter Kanonen- donner bei der Verteidigung der Konvois, die den britischen Nachschub sicherten, ist tragische Erinnerung an den hohen Preis, den unsere Nation für ihr Überleben und die Freiheit und den Wohlstand zahlte, die wir heute genießen. Ihre Geschichte und ihr Opfer inspirieren die Royal Navy weiterhin. Die Bergung der Schiffsglocke wird dazu dienen, die 1.415 Gefallenen und den Namen Hood stets im Gedächtnis einer dankbaren Nation verbleiben zu lassen."

Die HMS Hood ist das größte Schiff der Royal Navy, das je versenkt wurde und ihr Untergang bedeutete den größten Verlust von Menschen- leben, den ein einzelnes britisches Kriegsschiff je zu verzeichnen hatte. Die Bergung wird von der HMS Hood Association unterstützt, zu deren Mitgliedern Veteranen gehören, die vor dessen letzter Mission 1941 auf dem Schiff Dienst taten, sowie Verwandte der Gefallenen.

Die Hood war in der Zwischenkriegszeit das größte Schiff der Royal Navy sowie lange der

ganzen Welt und der Stolz der Briten. Sie sank am 24. Mai 1941 im Gefecht gegen das deutsche Schlachtschiff "Bismarck" sowie deren Begleiter, den schweren Kreuzer "Prinz Eugen". Das in drei Teile zerborstene Wrack war 2001 entdeckt worden.

"Der hohe Preis für unser Überleben" Dass die Glocke 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs geborgen wurde, gilt als symbolisch. Admiral Sir George Zambellas, als First Sea Lord Oberkommandierender der britischen Marine, betonte, dass die Hood eines der berühmtesten Schiff der Navy gewesen sei. "Dass sie mit donnernden Kanonen endete ist eine tragische Erinnerung an den hohen Preis, den unsere Inselnation für ihr Überleben zu zahlen hatte." "The Mighty Hood", wie man das 262 Meter lange Schiff (Verdrängung voll 47.000 Tonnen) mit seinen acht Hauptgeschützen Kaliber 38,1 Zentimeter in vier Türmen auch nannte, gehörte als Schlachtkreuzer jenem etwas unglückseligen Typus von Kriegsschiffen an, die als Hybrid zwischen Schlachtschiff und Kreuzer konstruiert waren. Dabei versuchte man, die schwere Panzerung und Bewaffnung von Schlachtschiffen mit der besonders hohen Geschwindigkeit von Kreuzern zu vermählen, was nur mangelhaft gelang und in der Regel auf Kosten der Panzerung ging. Tatsächlich war die Panzerung der Hood mangelhaft, aber weniger aufgrund ihrer durchaus schlachtschiffmäßigen Dicke als wegen ihrer spezifischen Konstruktion und Schichtung. Speziell die Deckpanzerung galt als fehlerhaft zusammengestellt.

Tod nach sechs Minuten Kampf In dem Gefecht vom 24. Mai 1941 wurde die

Hood nach wenigen Minuten (sechs waren es) von der fünften Salve der Bismarck voll getroffen, und zwar so unglücklich, dass eine Munitionskammer hochging: Die war achtern genau unter der Deckpanzerung, die von deutschen Granaten leicht durchschlagen worden war. Die Explosion löste sofort weitere aus, worauf die Hood in Sekundenschnelle zerfetzt wurde und binnen zwei Minuten sank.

Von den 1418 Besatzungsmitgliedern überlebten nur drei, die irgendwie ins Meer geschleudert und von einem britischen Zerstörer geborgen wurden. Das Gefecht wurde von Bord der Prinz Eugen aus geflmt, daher gibt es vom Moment der Explosion ein historisches Filmdokument:

Das Wrack der HMS Hood wird durch den Protection of Military Remains Act von 1986 geschützt. Die Bergungsoperation hat damit nicht nur ein Denkmal gerettet, sondern das Wrack vor illegalen Operationen der persönlichen Bereicherung geschützt. Für die Gefallenen der See gibt es keinen Grabstein. Die Glocke soll an einem Ehrenplatz im Nationalan Museum of the Royal Navy in Portsmouth an die Besatzung der Hood erinnern, die im Dienste ihrer Nation fiel."

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Umweltbündnis kritisiert den Stel-lenabbau bei der Wasserschutzpo-lizei

Der Stellenabbau bei der Wasserschutzpolizei stößt der Schutzgemeinschaft Deutsche Nord-seeküste (SDN) sauer auf. „Die verbliebenen Beamten arbeiten am Limit“, warnt Vorsitzender Dieter Harrsen.

Aus dem Wasserschutzpolizeirevier Husum soll bis 2020 eine Station werden. Dies ist erklärter Wille des schleswig-holsteinischen Innenminis-ters. Die bisher dem Husumer Revier unterge-ordneten Ein-Mann-Stationen in Wyk und List werden geschlossen.

Das Revier hat zurzeit eine Personalstärke von rund 40 Beamtinnen und Beamten. Der Verant-wortungsbereich umfasst die Küstengewässer und Häfen von der Elbmündung über Helgoland bis zur dänischen Grenze sowie die Flüsse Eider und Treene. Es gibt also genügend Arbeit für Beamtinnen und Beamten. Das Revier ist ge-prägt von dem größten Fischereihafen an der Westküste in Büsum, dem Unesco-Weltnaturerbe

Wattenmeer, von Helgoland, der einzigen deut-schen Hochseeinsel mit einem bedeutsamen Offshore-Windkraft-Servicehafen und der allge-mein polizeilichen Verantwortung der dortigen WSP-Station. Sie ist für die einzige deutsche Offshore-Ölförderplattform, der Mittelplate und der Halligwelt und Watt dem zuständig. Beam-tinnen und Beamten sind Auge und Ohr des Na-tionalparks.

In Jahr 2020 wird es nun in Nordfrieslands Kreis-stadt Husum nur noch eine Station der Wasser-schutzpolizei geben, die dem Revier Brunsbüttel zugeordnet ist. Bis 2020 sollen insgesamt 122 von rund 8000 Stellen bei der Polizei zu gestri-chen werden. Dabei fehlten in Schleswig-Holstein bereits heute 160 Stellen. Bei wachsen-den Aufgaben im Küstenmeer durch Offshore-Aktivitäten im Rahmen der Energiewende, zu-nehmenden Schiffsverkehr mit größeren Contai-nereinheiten, strengere Umweltrahmenbedin-gungen und eine allgemeine weltpolitische Sicherheitslage die Polizei in ihrer Präsenz auf dem Meer ab zu bauen ist frag würdig.

Es ist zudem widersprüchlich, dass der Bundes-innenminister erwägt, eine zusätzliche Polizei-truppe auf Bundesebene zu implementieren, während die Länder gleichzeitig Personal abbau-en, obwohl sie die polizeilichen Aufgaben im Küstenmeer behalten wollen. Die Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben sich in den vergangenen Jahren vehement ge-gen die Einrichtung einer Deutschen Küstenwa-che unter Beteiligung der Länder ausgesprochen, obwohl bereits damals absehbar war, dass eines Tages wegen fehlender Geldmittel eine neue Struktur auf den Meeren erforderlich wird. Nun ist der Fall eingetreten und die Länder reagierten einfach mit Personalstreichungen.

Die Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein soll 62,5 ihrer 260 Planstellen verlieren. An-

statt sich rechtzeitig mit dem Bund zusammen-zusetzen, hatte man immer wieder auf die eigene Zuständigkeit hingewiesen und diese vehement verteidigt. Wohlwissend, dass sich bei einer Zu-sammenfassung der Kräfte von Bund und Län-dern Synergieeffekte und Haushaltseinsparun-gen ergeben hätten.“ Die jetzige Streichung lasse nunmehr die Frage aufkommen, wie denn die Länder den allgemeinen und schifffahrtspolizeili-chen Vollzug nach welchen Kriterien und mit wie viel Seestunden erfüllen wollen – „dabei ist letz-tere Aufgabe eine auf die Länder übertragene Aufgabe, für die eigentlich der Bund zuständig ist“.

Die Polizeigewerkschaft macht sich Sor-gen um die Sicherheit der Küstenbewoh-ner, wenn demnächst 62,5 Stellen bei der Wasserschutzpolizei fehlen.

Beim Planstellen Abbau geht Fachkompe-tenz gehe verloren, hoch ausgebildetes Per-sonal muss in andere Bereiche wechseln. Die Aufgaben – Kriminalität rund ums Boot – werde zur Kriminal- oder Schutzpolizei verla-gert, die ohnehin schon hoch belastet seien. Prävention geht verloren und die Öffentlich-keitsarbeit und Umweltschutzdelikte müssten von anderen übernommen werden.

Einen Lichtblick gibt es: Die Präsenz in Bü-sum und Heiligenhafen bleibt erhalten. Der Standort Rendsburg mit dem viertgrößten Landeshafen gehe jedoch wie auch viele andere verloren.

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Veranstaltungen im Bereich des LV Nord

12.09.2015 Tag der offenen Tür MUS Plön

26.09.2015 2.Landesverbandstag LV NORD Lütjenburg

17.10.2015 DMB Abgeordneten Tag neuer Termin München

12.11.2015 Feierliches Gelöbnis und Vereidigung MUS Plön

13.11.2015 Gedenkfeier zum Volkstrauertag mit Kranzniederlegung / Laboe

15.11.2015 Volkstrauertag

28.11.2015 Marineball Marinekameradschaft Harburg Hamburg

31.05.2016 100 Jahre Seeschlacht am Skagerrak

18.06.2016 Internationaler Maritimer Mehrkampf Kiel-Wik

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Hier schreibt der Presse-und Medienbeauftragte

Informieren Sie bitte Ihre Vorstände und Ihren untergeordneten Bereich

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kameradinnen und Kameraden,

am Donnerstag, 9. Juli 2015, sind zwei wegwei-sende Entscheidungen für den Online-Journalismus gefallen.

1. Das sogenannte Framing – also das Einbetten fremder Videos auf der eigenen Internetseite – ist erlaubt. Das ist in Deutschland nun höchstrichter-lich vom Bundesgerichtshof entschieden worden. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Europäi-sche Gerichtshof das Framing grundsätzlich als rechtmäßig eingestuft. Das Einbetten auf der Internetseite geht noch weiter als die reine Verlinkung. Mit der Einbettung kann das Video direkt – ohne Umweg auf eine andere Internet-seite – angesehen werden. Damit wurde indirekt erneut bestätigt, dass Verlinkungen immer er-laubt sind, nun sogar das Framing. Vorausset-zung ist jedoch, dass der Produzent eines Films, diesen selbst online zur Verfügung stellt. Denn so entscheidet der Produzent über die Verbrei-tung und Löschungen im Netz. Löscht der Pro-duzent seinen Film wieder, kann dieser auch nicht mehr via Verlinkung oder Framing angese-hen werden. Zu einem Beitrag von Spiegel online geht es hier: http://goo.gl/pXgYVc

2. Die sogenannte Panoramafreiheit nach deut-schem Recht bleibt erhalten. Das hat das Euro-

päische Parlament beschlossen. Immer wieder versuchen Architekten, Vereine, Künstler, Firmen und Privatpersonen Journalisten und Privatper-sonen daran zu hindern, von ihnen gefertigte Fotos von Gebäuden oder Kunstwerken zu veröf-fentlichen. In Deutschland war, ist und bleibt dies jedoch erlaubt. Die Fotos dürfen sogar kommer-ziell genutzt werden, so das Parlament. Voraus-setzung für die Berufung auf die Panoramafrei-heit ist jedoch, dass der Fotograf aus dem öffent-lichen Raum heraus fotografiert. Das bedeutet: Ein fremdes Grundstück darf dafür nicht betreten werden und es dürfen keine Hilfsmittel genutzt werden. Ein Teleobjektiv ist unproblematisch. Das Besteigen einer Leiter, die Nutzung einer Drohne oder eines Hubschraubers/Flugzeugs ist hingegen nicht gestattet. Ein gegenüberliegen-des Gebäude kann genutzt werden, wenn dieses allgemein öffentlich zugänglich ist. Wer also den Reichstag von der großen Wiese vorm Gebäude fotografiert, wird auch künftig keinen Ärger mit dem Architekten der Glaskuppel bekommen. Anders zum Beispiel in Frankreich, Italien, Belgi-en, Luxemburg, Griechenland oder den USA. Hier gelten andere Rechte. Jeder sollte sich des-halb vor einer Reise in andere Länder über die dort geltenden Bestimmungen informieren. Zu einem Beitrag der Frankfurter Allgemeinen Zei-tung geht es hier: http://goo.gl/Cg0UUn

Handlungshilfe im Falle einer Abmahnung

Wenn Sie mal von Dritten wegen eines angebli-chen Verstoßes abgemahnt werden,

1. informieren Sie umgehend Ihren Vorstand, Ihren Landesinternetbeauftragten und Landes-pressereferenten sowie die Bundesgeschäftsstel-le via E-Mail: [email protected] und [email protected].

2. Nehmen Sie umgehend Beweissicherungen vor, zum Beispiel durch die Anfertigung von Screenshots, stellen Sie die beanstandeten In-halte vorsorglich umgehend offline und streiten Sie sich nicht.

3. Wir klären anschließend den Sachverhalt in aller Ruhe und unterstützen Sie.

4. Sollte sich herausstellen, dass Sie tatsächlich falsch gehandelt haben, prüfen wir die Ansprü-che des Urhebers, denn oft sind diese viel zu hoch angesetzt.

5. Berechtigter Schadensersatz geht jedoch zu Lasten Ihrer Gliederung, so wie Sie es in den Nutzungsbestimmungen unseres Content Mana-gement Systems eVEWA nachlesen können.

Wer besonnen und gesetzestreu handelt, wird solche Probleme jedoch mit allergrößter Wahr-scheinlichkeit nicht bekommen. In unseren Schu-lungen informieren wir die Landespressereferen-ten und Landesinternetbeauftragten regelmäßig über neue Entwicklungen. Deshalb können Sie sich bei Fragen immer an Ihre Landesbeauftrag-ten wenden. In diesem Sinne wünschen wir Ih-nen weiterhin viel Spaß bei Ihrer journalistischen Tätigkeit für den Reservistenverband. Die beiden gestrigen Entscheidungen haben für mehr Rechtssicherheit gesorgt.

Mit den besten kameradschaftlichen Grüßen

Kurt-Ewald Finke Redakteur NORDLICHT Presse und Information Landesverband NORD

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IMPRESSUM

Herausgeber: Landesverband NORD Dieter Reschke Wiesentoft 14 d 24944 Flensburg

E-Mail: [email protected]

Redaktion: Kurt-Ewald Finke

Mittelweg 6

25795 Weddingstedt

E-Mail: [email protected]

Layout: Kurt- E. Finke Druck: LV NORD Ein Quartals weise erscheinendes Mittei-

lungsblatt für Mitglieder und Freunde des

DMB - Landesverband NORD

Bankverbindung

des DMB Landesverband NORD

IBAN: DE81 2175 0000 0013 0096 64 SWIFT-BIC: NOLADE21NOS

Nord-Ostsee Sparkasse

Deutscher Marinebund e.V. / Landesverband Nord Landesverbandsleitung

Landesverbandsleiter Dieter Reschke, geb. am 13.04.57

Wiesentoft 14 d, 24944 Flensburg

Tel.: 0461/34605, Mobil: 01798326053

E-Mail: [email protected]

Stellvertreter LVL Michael Pahlke, geb. am 25.04.62

und Sozialreferent Langenbeker Weg 86, 21077 Hamburg

Tel.: 040 /7603287

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführer Günter Prieß, geb. am 06.06.51

Schauenburgerstraße 3, 23758 Oldenburg/Holstein

Tel.: 04361 3211 Mobil: 015225654523

E-Mail: [email protected]

Referent für Presse- Kurt-Ewald Finke, geb. am 01.07.53

u. Öffentlichkeitsarbeit Mittelweg 6, 25795 Weddingstedt

und für die Zusammenarbeit Tel.: 0481/88674

mit dem Reservistenverband E-Mail: [email protected]

Jugendreferent Walter Wünsch, geb. am 22.08.42

Mittelweg1, 24999 Wees

Tel.: 04631/440454

E-Mail: [email protected]

Ehrenlandesverbandsleiter Werner Hupfeld, geb. am 15.07.50

Dorfstr. Munkwolstrup 14 a, 24988 Oeversee

Tel.: 04602/967469, Mobil: 0171 4142316

E-Mail: [email protected]

Ehrenmitglieder Heinrich Meurers, geb. am 03.03.36 Tel.: 04621/33481

Manfred Lattke, geb. am 14.02.38 Tel.: 0461/36414