67
Vor Infektionen schützen Basiswissen zum Impfen Prof. Theo Dingermann, Frankfurt Dienstag, 19. Januar 2010

Vor Infektionen schützen - user.uni-frankfurt.dedingerma/Podcast/DingermannImpfen3.pdf · Virus-Impfstoffe • SPF-Tiere (specified pathogen free) sind Tiere, die unter Bedingungen

Embed Size (px)

Citation preview

Vor Infektionen schützenBasiswissen zum Impfen

Prof. Theo Dingermann, Frankfurt

Dienstag, 19. Januar 2010

Vor Infektionen schützenBasiswissen zum Impfen

VorlesungWS 2009/10

Prof. Theo Dingermann, Frankfurt

Dienstag, 19. Januar 2010

Herstellung von Impfstoffen

Dienstag, 19. Januar 2010

Herstellung von Impfstoffen• Die Herstellung von Impfstoffen ist durch die WHO und durch

spezielle Monographien in den Arzneibüchern streng geregelt.

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe• Als Virus-Impfstoffe werden attenuierte Viren, inaktivierte

Viren und Bruchstücke des Virions eingesetzt.

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe• Als Virus-Impfstoffe werden attenuierte Viren, inaktivierte

Viren und Bruchstücke des Virions eingesetzt.

• Ausgangsmaterial sind Saatgutsysteme, die der Hersteller von nationalen oder internationalen Instituten bezieht.

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe• Als Virus-Impfstoffe werden attenuierte Viren, inaktivierte

Viren und Bruchstücke des Virions eingesetzt.

• Ausgangsmaterial sind Saatgutsysteme, die der Hersteller von nationalen oder internationalen Instituten bezieht.

• Durch einmalige Vermehrung werden lyophilisierte, lebensfähige, haltbare Seedlots hergestellt. Die Pharmakopoen schreiben die Zahl maximalen Passagen für jedes Saatgut vor.

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe• Als Virus-Impfstoffe werden attenuierte Viren, inaktivierte

Viren und Bruchstücke des Virions eingesetzt.

• Ausgangsmaterial sind Saatgutsysteme, die der Hersteller von nationalen oder internationalen Instituten bezieht.

• Durch einmalige Vermehrung werden lyophilisierte, lebensfähige, haltbare Seedlots hergestellt. Die Pharmakopoen schreiben die Zahl maximalen Passagen für jedes Saatgut vor.

• Die Viren werden in Primärkulturen oder Zelllinien (Primärkultur nach der ersten Passage) vermehrt, die aus Organen gesunder Tiere (= SPF-Tiere) [Affenniere, Hundeniere, Hühnerfibroblasten] gewonnen werden.

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe• SPF-Tiere (specified pathogen free) sind Tiere, die unter

Bedingungen aufgezogen wurden, die eine Infektion mit pathogenen Mikroorganismen ausschließen.

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe• SPF-Tiere (specified pathogen free) sind Tiere, die unter

Bedingungen aufgezogen wurden, die eine Infektion mit pathogenen Mikroorganismen ausschließen.

• In einzelnen Fällen werden zur Impfstoffherstellung benötigte Viren in der Allantoishöhle von Hühner- und Entenembryonen 10 - 14 Tage angebrüteter Eier vermehrt (Influenza-, Tollwut-, Gelbfieber-Viren).

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe• SPF-Tiere (specified pathogen free) sind Tiere, die unter

Bedingungen aufgezogen wurden, die eine Infektion mit pathogenen Mikroorganismen ausschließen.

• In einzelnen Fällen werden zur Impfstoffherstellung benötigte Viren in der Allantoishöhle von Hühner- und Entenembryonen 10 - 14 Tage angebrüteter Eier vermehrt (Influenza-, Tollwut-, Gelbfieber-Viren).

• Zur Impfstoffherstellung verwendete diploide Zellen vom Menschen müssen der Monographie „Impfstoffe für Menschen“ entsprechen.

Dienstag, 19. Januar 2010

Virus-Impfstoffe

Einteilung der Viren nach:• Vorkommen einer Lipidhülle• Vorkommen und Form des Kapsids• Art des Genoms

Dienstag, 19. Januar 2010

Attenuierung von Virus-Impfstoffen

Dienstag, 19. Januar 2010

Attenuierung von Virus-Impfstoffen

Dienstag, 19. Januar 2010

Attenuierung von Virus-Impfstoffen

Dienstag, 19. Januar 2010

Inaktivierung von Virus-Impfstoffen

Dienstag, 19. Januar 2010

Herstellung von Virus-Spaltimpfstoffen

Dienstag, 19. Januar 2010

Herstellung von Virus-Spaltimpfstoffen

Dienstag, 19. Januar 2010

Antigenpräsentation

Attenuierte Viren

Inaktivierte Viren

Aus: A. Vollmar, T. Dingermann „Immunologie: Grundlagen und Wirkstoffe Dienstag, 19. Januar 2010

Antigenpräsentation

Attenuierte Viren

Inaktivierte Viren

Aus: A. Vollmar, T. Dingermann „Immunologie: Grundlagen und Wirkstoffe Dienstag, 19. Januar 2010

Antigenpräsentation

Attenuierte Viren

Inaktivierte Viren

Aus: A. Vollmar, T. Dingermann „Immunologie: Grundlagen und Wirkstoffe

CD4+-T-Helferzelle

Dienstag, 19. Januar 2010

Antigenpräsentation

Attenuierte Viren

Inaktivierte Viren

Aus: A. Vollmar, T. Dingermann „Immunologie: Grundlagen und Wirkstoffe

CD4+-T-Helferzelle

Dienstag, 19. Januar 2010

Antigenpräsentation

Attenuierte Viren

Inaktivierte Viren

Aus: A. Vollmar, T. Dingermann „Immunologie: Grundlagen und Wirkstoffe

cytotoxischeCD8+-T-Zelle

CD4+-T-Helferzelle

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Polysaccharidkapsel

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Aus: A. Vollmar, T. Dingermann „Immunologie: Grundlagen und Wirkstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Bakterielle Impfstoffe

Dienstag, 19. Januar 2010

Nur EIN Baustein eines Mikroorganismus KEIN sicherer Impfstoff

Dienstag, 19. Januar 2010

Nur EIN Baustein eines Mikroorganismus

Immunantwort

KEIN sicherer Impfstoff

Dienstag, 19. Januar 2010

Nur EIN Baustein eines Mikroorganismus

Immunantwort

KEIN sicherer Impfstoff

Aktivierung von B- und

T-Zellen

T-Zellen B-Zellen

Dienstag, 19. Januar 2010

Nur EIN Baustein eines Mikroorganismus

Immunantwort

KEIN sicherer Impfstoff

Aktivierung von B- und

T-Zellen

T-Zellen B-Zellen

Konjugat-Impfstoff

Dienstag, 19. Januar 2010

Konjugat-Impfstoff

Haemophilus influenzae bNeisseria meningitidisStreptococcus pneumoniae

Clostridium tetaniCorynebacterium diphtheriaeBordetella pertussis

Dienstag, 19. Januar 2010

Konjugat-Impfstoff

Dienstag, 19. Januar 2010

Konjugat-Impfstoff

Dienstag, 19. Januar 2010

Konjugat-Impfstoff

Dienstag, 19. Januar 2010

Konjugat-Impfstoff

Dienstag, 19. Januar 2010

Impfstoff

Konjugat-Impfstoff

+ Adjuvans

z.B. Hib

Dienstag, 19. Januar 2010

Impfstoff

Konjugat-Impfstoff

+ Adjuvans

z.B. Hib

+ Adjuvans

z.B. Diphtherie, Tetanus

Dienstag, 19. Januar 2010

Impfstoff

Konjugat-Impfstoff

+ Adjuvans

z.B. Hib

+ Adjuvans

z.B. Diphtherie, Tetanus

Aber:Bordetella-pertussis-Toxin wirkt als Adjuvans

Dienstag, 19. Januar 2010

Impfstoff

Konjugat-Impfstoff

+ Adjuvans

z.B. Hib

+ Adjuvans

z.B. Diphtherie, Tetanus

Aber:Bordetella-pertussis-Toxin wirkt als Adjuvans

Kombinationsimpfstoffe:DPT, DPTHib

Dienstag, 19. Januar 2010

Impfabstände

Dienstag, 19. Januar 2010

ImpfabständeMaximalabstände für Impfungen gibt es nicht: Jede Impfung zählt.

Dienstag, 19. Januar 2010

ImpfabständeMaximalabstände für Impfungen gibt es nicht: Jede Impfung zählt.Eine Grundimmunisierung wird aufgefrischt, aber nicht wieder neu begonnen.

Dienstag, 19. Januar 2010

Impfabstände

Dienstag, 19. Januar 2010

ImpfabständeInsbesondere vor kurzfristig anstehenden Reisen können folgende Empfehlungen helfen:

Dienstag, 19. Januar 2010

ImpfabständeInsbesondere vor kurzfristig anstehenden Reisen können folgende Empfehlungen helfen: •! Lebendimpfstoffe (Gelbfieber-, Masern-, Mumps-, Polio

(oral), Typhus (oral) und Röteln-Impfstoff) können simultan verabreicht werden.

Dienstag, 19. Januar 2010

ImpfabständeInsbesondere vor kurzfristig anstehenden Reisen können folgende Empfehlungen helfen: •! Lebendimpfstoffe (Gelbfieber-, Masern-, Mumps-, Polio

(oral), Typhus (oral) und Röteln-Impfstoff) können simultan verabreicht werden.

•! Werden sie nicht gleichzeitig gegeben, ist ein Mindestabstand von einem Monat zu empfehlen, vorausgesetzt, die Impfreaktionen sind vollständig abgeklungen.

Dienstag, 19. Januar 2010

ImpfabständeInsbesondere vor kurzfristig anstehenden Reisen können folgende Empfehlungen helfen: •! Lebendimpfstoffe (Gelbfieber-, Masern-, Mumps-, Polio

(oral), Typhus (oral) und Röteln-Impfstoff) können simultan verabreicht werden.

•! Werden sie nicht gleichzeitig gegeben, ist ein Mindestabstand von einem Monat zu empfehlen, vorausgesetzt, die Impfreaktionen sind vollständig abgeklungen.

•! Bei der Gelbfieberimpfung kann gelegentlich die Regel von der simultanen Verabreichung bzw. dem vierwöchigen Abstand zu anderen Lebendimpfungen nicht eingehalten werden. Dies führt nicht zur Beeinträchtigung des Impfschutzes und der Verträglichkeit.

Dienstag, 19. Januar 2010

ImpfabständeBei Impfstoffen aus inaktivierten Erregern, mit Toxoiden oder mit entsprechenden Kombinationsimpfstoffen sind Zeitabstände zu anderen Impfungen - auch solchen mit Lebendimpfstoffen - nicht erforderlich.

Dienstag, 19. Januar 2010

Tetanus, Tollwut und Hepatitis B: nach Exposition muss sowohl einen lang anhaltender als auch einen sofort einsetzender Schutz erreicht werden, um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Dazu wird neben der aktiven Impfung simultan ein Immunglobulinpräparat verabreicht.

Simultanprophylaxe

Dienstag, 19. Januar 2010

Postexpositionelle Simultanprophylaxe

Dienstag, 19. Januar 2010

Postexpositionelle SimultanprophylaxeTetanus! Tetanustoxoidimpfstoff + spezielles

Antitetanus-Immunglobulin (TIG)

Dienstag, 19. Januar 2010

Postexpositionelle SimultanprophylaxeTetanus! Tetanustoxoidimpfstoff + spezielles

Antitetanus-Immunglobulin (TIG)

Tollwut! Tollwutimpfstoff + spezielles Antitollwut- Immunglobulin

Dienstag, 19. Januar 2010

Postexpositionelle SimultanprophylaxeTetanus! Tetanustoxoidimpfstoff + spezielles

Antitetanus-Immunglobulin (TIG)

Tollwut! Tollwutimpfstoff + spezielles Antitollwut- Immunglobulin

Hepatitis B!Hepatitis-B-Impfstoff + spezielles Anti- Hepatitis-B-Immunglobulin

Dienstag, 19. Januar 2010

Postexpositionelle SimultanprophylaxeTetanus! Tetanustoxoidimpfstoff + spezielles

Antitetanus-Immunglobulin (TIG)

Tollwut! Tollwutimpfstoff + spezielles Antitollwut- Immunglobulin

Hepatitis B!Hepatitis-B-Impfstoff + spezielles Anti- Hepatitis-B-Immunglobulin

Hepatitis A!Hepatitis-A-Impfstoff + Normal- Immunglobulin (deklarierter Anti- Hepatitis-A-Gehalt)

Dienstag, 19. Januar 2010