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Vorarlberger Vorarlberger Jägerschaft Jan./Feb. 2011 Jagd Jagd Jägerbriefe Seite 28 bis 29 Der Jäger als Dienstleister Seite 4 bis 6 Wird’s eng im Lebensraum der Gämse? Seite 8 bis 10

Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

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Der Jäger als Dienstleister, Wird´s eng im Lebensraum der Gämse, Landeshubertusfeier, Neue Hegeobmänner/-frau, Verleihung der Jäger- und Jagdschutzbriefe, Gamswildausschuss, B wie Braunbär, Dienstbesprechung Bezirk Bludenz, Münchener Erklärung für Wald und Wild

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Vorarlberger

Vorarlberger Jägerschaft

Jan.

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1 JagdJagd

JägerbriefeSeite 28 bis 29

Der Jäger als Dienstleister Seite 4 bis 6

Wird’s eng im Lebensraum der Gämse?

Seite 8 bis 10

Page 2: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

INHALTSVERZEICHNIS Januar / Februar 20112

Titelbild„Leben an der Grenze“(Christian Ammann)

IMPRESSUM

Anzeigenmarketing:MEDIA-TEAM GesmbHInterpark FOCUS 36832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - [email protected]

Redaktion: Verantwortliche RedakteurinMag. Monika Dönz-Breuß[email protected]

Bezirk BregenzOSR BJM-Stv. Roland [email protected]

Bezirk DornbirnBJM-Stv. Bruno [email protected]

Bezirk FeldkirchChristian [email protected]

Bezirk BludenzMag. Monika Dönz-Breuß[email protected]

Medieninhaber und Herausgeber: Vorarl berger Jägerschaft GeschäftsstellenleiterinCarmen KaufmannMarkus-Sittikus-Straße 206845 HohenemsTel. 05576 74633Fax 05576 [email protected]Öffnungszeiten der Geschäftsstelle:Montag - Donnerstag von08.00 bis 12.00 UhrFreitag von 13.00 bis 17.00 Uhr

Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat)

Hersteller: Vorarlberger VerlagsanstaltGmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at

Aktuell12 Landeshubertusfeier in Brand

14 Hubertusfeier Bregenz und Dornbirn

15 Hubertusfeier Feldkirch

28 Verleihung der Jäger- und Jagdschutzbriefe

30 Vorstellung der neuen Hegeobmänner / Hegeobfrau

33 Vorarlberger Jagd & Fischerei: PEFC-zertifiziertes Papier

45 Polizeiliche Bekanntmachung: Gewerbsmäßiger Betrug

Wildbiologie4 Der Jäger als Dienstleister

8 Wird´s eng im Lebensraum der Gämse?

Rubriken11 Kinderseite „B wie Bär“

16 Jagd & Recht

17 Wildküche in Vorarlberg

24 Jagdaufseherseite: Dienstbesprechung Bezirk Bludenz

27 Ausschüsse stellen sich vor: Gamswildausschuss

32 Bücherecke

35 Geschäftsstelle

38 Veranstaltungen

Waffe und Schuss20 Schonzeit – Waffen – Patronen

Landesmeisterschaft 2010 im Jagdparcours

Jagdhunde36 Glückliches Ende einer schwierigen Nachsuche

Erfolgreicher Springer-Spaniel

37 Österr. Brackenverein: Gebrauchsprüfung

44 Erfolgreiche Wachtelhundeprüfung

Jägerschule26 Neues Schuljahr feierlich eröffnet

Blockkurs April 2011

Jagd7 Verleihung des Vorarlberger Schutzwaldpreises 2010

21 Münchener Erklärung für Wald und Wild

34 Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft

46 40 Jahre FUST-Tirol

Jägerinnen & Jäger26 Geburtstage

40 Zertifizierte Waldpädagogen in der Jägerschaft

41 Bezirksgruppe Bludenz auf Bildungsfahrt

42 Wilderertragödie am Schrofenpass

44 Lebenshirsch

Ein Hochkapitaler aus dem Mellental

45 Treibjagd wurde zur Saujagd

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Januar / Februar 2011 3JAGD

LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER

Reduktion der Rotwildbestände– die Zeit danach?

Derzeit gibt es bei der Rot-wildjagd, nicht nur in Öster-reich, ein Hauptthema: Zuhohe Rotwildbestände. Biszu einem Drittel wenigerwird verlangt, dann wäre eswie in den 60iger Jahren. Die-se Bestrebungen werden vonfast allen mitgetragen, die Jä-ger vor Ort leisten die Kno-chenarbeit. Extremzeiten wiejetzt lassen die Sitten verro-hen, hohe Abschussvorgabenmüssen teilweise als Ausredefür schlechtes Jagdverhaltenherhalten.

Irgendwann wird eine Re-duktion der überhöhten Zah-len erfolgen. Hoffentlichbald, hoffentlich in den rich-tigen Gebieten, hoffentlichohne dauerhafte Zerstörungder biologischen Grundlagen(Genpool), der sozialenStrukturen (Rudelgröße), diefür einen gesunden Rotwild-bestand notwendig sind.

Wir Jäger, vor allem die ge-setzlichen Vertreter des Jagd-wesens, werden gefordert

sein, vieles wieder zu korri-gieren, was bei der derzeiti-gen Gratwanderung zwi-schen Abschusserfüllungund guter Jagd falsch ge-macht wird, notgedrungenoder absichtlich.

Wir jagen viel zu lange, teil-weise von April bis in denJänner.Wir machen über Monateständig hohen Jagddruck,fast ohne Pausen.Wir jagen zu viel am Abend,beim Ausziehen auf dieÄsungsflächen.Wir haben zu viele Kirrun-gen und jagen teilweise inder Nacht.Wir verstoßen gegen denMuttertierschutz, weil zuwenig Zeit zum Ansprechenbleibt.Wir stören die Sozialstruk-tur, durch Erlegung alterLeittiere.

Die Folgen sind zunehmendeScheuheit, Verdrängung indunkle Waldabschnitte diebesonders schadensanfällig

sind, Angst des Rotwildesvor guten Äsungsflächen,Störung der regelmäßigenNahrungsaufnahme, Störungder Prägungsphase der Jung-tiere durch Frühjahrsbeja-gung.

Das alles erhöht die Schadens -problematik im Wald. Es gibtkeine lineare Beziehung zwi-schen Wildschaden und Rot-wilddichte. Zu hohe Bestän-de machen Schaden, aberauch kleine Bestände können,wie oben gezeigt, viel anrich-ten.

Damit diese edle Wildartnicht irgendwann auf dierote Liste kommt (und danndem Naturschutz anheim-fällt, siehe Auerwild) müssenwir alle jetzt schon vorberei-tet sein. Die Jäger müssen gut jagen,die Forstbehörde Wald undWild akzeptieren, derGrundbesitzer muss lernen,dass Wildeinfluss nicht auto-matisch Wildschaden ist.Voraussetzung ist die Zu-

sammenarbeit der drei Grup-pen auf Augenhöhe.

Das 5. Rotwildsymposiumder Deutschen Wildtierstif-tung gemeinsam mit demBayerischen Jagdverbandvom 1. bis 3. Dezember inMünchen hat sich intensivmit diesen Themen beschäf-tigt. Die dabei erarbeitete„Münchener Erklärung zuWald und Wild“ können Sieauf Seite 21 lesen. Kurzfas-sungen der Referate findensie auf unserem Internetpor-tal www.vjagd.at (Suchbe-griff Rotwildsymposium).

Mit einem kräftigen Weid-mannsheil, Euer

LJM Dr. Ernst Albrich

SCHUSSZEITEN IM JÄNNER UND FEBRUAR 2011

Feld- und Schneehasen (bis15.1.)Dachse, Jungfüchse, FüchseHaus- oder SteinmarderFasane (bis 31.1.)Ringeltauben (bis 31.1.)

Türkentauben (bis 31.1.)Waldschnepfen (bis 31.1.)Stock-, Krick-, Tafel-, Reiher -enten (bis 31.1.)Blässhühner (bis 31.1.)

Ganzjährig:Schwarzwild, Bisamratte,Marderhund, Waschbär

In den Monaten Jänner und Februar 2011 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden:

Der Vorstand sowie das Redaktionsteam der Vorarlberger Jägerschaft wünschen allen Leserinnen und Lesern guten

Anblick und Weidmannsheil für das kommende Jahr.

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Der Jäger als Dienstleister

Hubert Schatz

Der Schutzwald hat fürVorarlberg eine große

Bedeutung. Zahlreiche Regio-nen wären ohne die Schutz-wirkung bzw. Hintanhaltungvon Naturgefahren durchden Wald kaum ganzjährigbewohnbar, außerdem über-nimmt der Wald durch seineFiltrationswirkung eine wich-tige Aufgabe in der Reini-gung von Luft und Wasser.Höhenstufenbedingt zeich-nen sich viele Schutzwaldge-biete durch eine besonders interessante Raum- und Ve-getationsstruktur aus. Ver-zahnen sich diese mit darüberliegenden Alpflächen odernatürlichen Grasmatten undFelsbastionen, so steigert sichihre Biotopattraktivität umein Mehrfaches. Schutzwäl-der stellen daher auch wichti-ge Lebensräume für zahlrei-che heimische Wildtiere,unter anderen auch für unse-re großen PflanzenfresserReh, Hirsch und Gams dar.Selbst der Hochgebirgsbe-wohner Steinbock kommt beigewissen klimatischen Bedin-gungen bis zur Waldgrenzeherab, um sich vor extremenSchneemengen im Hochwin-

ter zu schützen oder im Früh-jahr, wenn in den tiefer gele-genen Bereichen der Lawi-nenzüge das erste Grünsprießt, um sich hier von derwinterlichen Zwangsdiät zuerholen.

Schwierige Bedingun-gen für Waldverjün-gungDer Gebirgsschutzwald istvon einer typischen Entwick-lungsdynamik geprägt. Dieeinzelnen Waldbestandsent-wicklungsphasen erstreckensich in der Regel über einesehr lange Zeit, denn dienatürliche Generationsdauerkann mehrere hundert Jahredauern. Im Vergleich zu tiefergelegenen Waldungen ver-jüngen sich hochgelegeneWaldbestände nicht nur viellangsamer, sondern auch miteiner wesentlich geringerenAnzahl von Jungbäumen. Dem Faktor Licht kommt einebesonders große Bedeutungin der natürlichen Verjün-gung zu, denn die Keimlingeund Jungpflanzen benötigenfür ihr Wachstum ausrei-chend Wärme. Zu viel Lichtam Boden kann bei gewissenStandorten jedoch zur Förde-

rung einer dichten Gras- undKrautschicht führen, was dieAnsamungsbedingungen fürdie Bäume wiederum wesent-lich erschwert, unter Umstän-den sogar völlig verhindert.Schneeschimmel und Schnee-schub können im Schutzwaldbesonders selektierend wir-ken und die ursprünglicheKeimlings- und Jungpflan-zenanzahl bereits im frühenVerjüngungsstadium auf einMinimum reduzieren. Aus alldiesen Gründen hat im kli-matisch rauen Schutzwaldjede weitere Beschädigungoder gar Verlust von Jung-pflanzen eine ganz andereBedeutung als in den stamm-zahlreichen Waldungen derTieflagen.

Der Schutzwald bietetNahrung

Samen, Keimlinge, Triebe undZweige der Bäume sind aberauch wichtige Nahrungs-grundlagen für viele Tiere.Vögel und Nagetiere tragenneben dem Nahrungsgewinnauch zur Verbreitung vonBäumen bei, wenngleich inJahren mit hohen Mäusedich-ten lokal durchaus auch Schä-den verursacht werden kön-

nen. Einen unbestrittengroßen Einfluss auf die Ver-jüngung zahlreicher Schutz-waldbestände übt hingegendas Schalenwild aus, wie unsviele Waldbilder und Kon-trollzäune deutlich vor Au-gen führen. Neben den po sitiven Aspekten wie Bodenverwundung und Ein-tritt von Samen in rohhumus-reiche Böden, Zurückbeißender Konkurrenzvegetation,ein dosierter Triebverbiss zurStabilisierung der Pflanze so-wie Düngereintrag über dieAusscheidung der Losung,überwiegen leider die negati-ven Einflüsse durch Verbiss,Schlagen und in seltenen Fäl-len auch durch Schäle. Die In-tensität der Wildschädenhängt dabei vor allem vonder Waldgesellschaft sowievon der Wilddichte und vonder Dauer des Wildaufenthal-tes im Wald ab. Mischwald-gesellschaften mit Weißtanneals Zielbaumart zeigen sichauf Grund der großen Nah-rungsbeliebtheit der Tanneals besonders schadensanfäl-lig, andererseits nimmt dieSchadensgefahr mit zuneh-mender Aufenthaltsdauerdes Wildes im Wald ebenfallszu.

Über die Bedeutung der Jagd im Schutzwald

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Januar / Februar 2011 5WILDBIOLOGIE

Der Schutzwald alsRückzugsgebiet

Mit zunehmender Erschlie -ßung und Nutzung der alpi-nen Höhenstufe durch denMenschen und damit einher-gehenden Beunruhigung derHochlagen nimmt derSchutzwald leider eine im-mer wichtigere Bedeutung alsRückzugsgebiet für alpineWildtiere ein. Somit schütztder Schutzwald nicht nur denMenschen vor Naturgefah-ren, sondern das Wild auchvor Störungen. Leider ist die-se Entwicklung von nichtunerheblicher Bedeutung fürdie Waldverjüngung, dennuntragbare Verbiss- undSchlagschäden sind häufigdie Folgen davon. Es wäre aber wohl sehr naiv,zu behaupten, dass Wildschä-den im Wald immer nur mitder Beunruhigung des Wildes zusammenhängen.Wenngleich Störungen einengroßen Einfluss auf das Ver-halten der Tiere haben kön-nen, so ist die vorhandeneMenge von Wildtieren sicher-lich der entscheidende Faktorfür die Intensität von Wild-schäden. Und genau hier be-ginnt die Mitverantwortungdes Jägers für den Schutz-wald. Denn in vielen Fällenbestimmt nämlich die Jagddurch entsprechende Hege-und Wildlenkungsmaßnah-men wie Wildfütterungen,Äsungsplätze sowie Ab-schusshöhe und Abschuss -verteilung die Aufenthalts-dauer und Anzahl des Wildesin einem Gebiet bzw. Revier.Der zunehmende Aufenthaltvon Gamswild im Schutz-wald ist hingegen in vielenFällen auf den tourismusbe-dingten Verlust von Lebens-räumen ob Holz zurückzu-führen.

1.000 Stunden Auf-wand für Bejagung

Während in früheren Zeitender Jäger die Familie bzw.Gemeinschaft mit lebensnot-wendigem Fleisch versorgte

und ihr auch Schutz vorRaubtieren bot, ist heute derJäger beauftragt, den Waldvor übermäßigem Wildverbisszu schützen. Ansehen undMacht wie damals bekommter dafür heute nicht mehr,viel eher ist er der permanen-ten Beobachtung und Kritikvon Behörde, Grundeigentü-mer und Öffentlichkeit aus-gesetzt. Je nach Herkunft derKritiker muss sich der Jägermanchmal in ein und demsel-ben Arbeitsfeld Betitelungenwie Wildzüchter und Wald-vernichter oder aber Bam-bimörder gefallen lassen.Nichtsdestotrotz gehört diejagdliche Betreuung vonSchutzwäldern zu den wich-tigsten Aufgaben des Jägersder Gegenwart. Die Schwer-punktbejagung in Form vonFreihaltungen, Schonzeitauf-hebungen oder Abschussauf-trägen stellt eine unerlässli-che Voraussetzung für eineerfolgreiche jagdliche Betreu-ung eines Schutzwaldsanie-rungsprojektes oder Flächen-wirtschaftlichen Projektesdar. Die Erfüllung dieserjagdlichen Aufgaben verlangtvom Jäger nicht nur entspre-chende fachliche und körper-liche Voraussetzungen, son-dern sehr viel Zeit und somit

auch Geld. Beispielsweisewerden in einem zirka 300 hagroßen, intensiv betreuten Sa-nierungsprojektgebiet jähr-lich bis zu 300 Jagdeinsätze(Pirsch, Ansitz, etc.) mit ei-nem Gesamtzeitaufkommenvon über 1000 Stunden absol-viert. Nach erfolgter Reduzie-rung des Wildbestandesnimmt der Zeitaufwand fürdie Erlegung des Wildes vonursprünglich 10 auf 30 Stun-den pro Stück zu.

Höchste Anforderun-gen an den Jäger

Bei der Durchführung einerSchwerpunktbejagung instreng begehbaren Gebietenscheidet sich unter den Jägernrelativ rasch die Spreu vomWeizen. Höchste körperlicheAnstrengung in den meistschlecht erschlossenen Gebie-ten, erhöhte Absturzgefahrbei Bodenfrost und Schneesowie Steinschlaggefahr stel-len die äußeren Umständedieser Arbeit dar. Die Ber-gung von erlegtem Wild kannmit einer extremen Schinde-rei verbunden sein. Außer-dem muss der Schutzwaldjä-ger in der Lage sein, das Wildbinnen Sekunden anzuspre-chen und es freihändig oder

über Stock mit einem präzi-sen Schuss auf kurze Entfer-nungen zu erlegen. Denn indiesen Gebieten wird einGroßteil des Wildes auf derPirsch erlegt. Besonders müh-sam kann die Betreuung derProjektflächen im Wintersein. So einfach es auch ist,von der sicheren Straße amTalboden oder vom Gegen-hang aus Wild oder vielleichtsogar nur Fährten im Projekt-gebiet auszumachen, umsoschwieriger, oftmals sogarunmöglich, erweist sich hin-gegen das Anpirschen bzw.Erlegen des Stückes im Ar-beitsfeld selbst. Neben genü-gend Zeit stellen ein jagdstra-tegisch gut angelegtesPirschwegenetz und günstigplatzierte Ansitzeinrichtun-gen die Grundvoraussetzun-gen für eine effektive jagd -liche Betreuung einesSchutzwaldprojektgebietesdar. Die Errichtung dieser In-frastruktur ist mit einem ho-hen Geldaufwand verbundenund vielfach nur durch dieUnterstützung des Projektbe-treibers durchführbar. Trotz-dem gibt es im Land einigeGebiete, wo der Jagdnut-zungsberechtigte zumindesteinen Teil dieser jagdlichenEinrichtungen erstellt und

Die Jagd im Bergwald ist oft mit höchster körperlicher Anstrengung verbunden.

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WILDBIOLOGIE Januar / Februar 20116

auch finanziert. Nicht zu re-den von den Aufwendungenfür einen funktionierendenJagdbetrieb in jenen Revieren,die sich zwar in Schutzwald-regionen befinden, aber GottLob von keinem Schutzwald-projekt betroffen sind.

Andere Beurteilungs-kriterien notwendig

Selbstverständlich kann imZuge einer Schwerpunktbeja-gung nicht das gleiche Maßan Abschussqualität im Hin-blick auf Alter und Tro-phäengüte erwartet werdenwie in herkömmlichen Revie-ren. Die schutzwaldtechni-schen Ziele in den Projektge-bieten erfordern eben einehohe Abschussmenge, wo-durch automatisch auch vieleStücke der ansonsten scho-nungswürdigen Jahrgängeund Trophäenträger erlegtwerden. Auch wenn der Jägerbemüht ist, in der Mittelklas-se so wenig wie möglich ein-zugreifen, ist es zumindestbei Reh- und Gamswild nichtmöglich, diese gänzlich zuschonen. Es muss jedoch allen Kriti-kern, insbesondere jenen inJägerkreisen klar sein, dassder Spielraum für die Höheder Wilddichte in einer ge-samten Region in einem ho-hen Maße von einer ausrei-chend zufriedenstellendenBejagung der waldbaulichenProblemgebiete abhängig ist.

Würde man sich dem Scha-lenwildverdrängungs- undsomit Verbissentlastungs -effekt mit Hilfe einer schwer-punktmäßigen Bejagungnicht zunutze machen, somüsste der Wildbestand inder gesamten Region starkverringert werden, um so inden Sanierungsgebieten eineWildverdünnung zu errei-chen. Dieser Entlastungsef-fekt tritt jedoch nur dann ein,wenn die Schwerpunktbeja-gung trotz Nebenwirkungenauf die Abschussqualität kon-sequent und nachhaltig um-gesetzt wird.

Dienstleistung an dieAllgemeinheit

Sämtliche Schutzwaldsanie-rungsprojekte im Land be-stätigen, dass eine standortge-rechte Baumartenmischung inder Waldverjüngung nur mitHilfe einer ganzjährigen jagd-lichen Betreuung und zusätz-lichen Anbringung von Verbissschutzmitteln erzieltwerden kann. Jene Reviere,wo die forstlichen und jagdli-chen Maßnahmen auf einan-der abgestimmt und vor allem konsequent und nach-haltig umgesetzt werden, de-monstrieren dazu eindrucks-volle Waldbilder. Die Kostenfür die jagdliche Betreuungdes Schutzwaldes trägt mitAusnahme jener wenigenProjekte, wo zusätzliche Ab-schussorgane eingesetzt wer-den, einzig und allein derJagdnutzungsberechtige.

Erst nach erfolgter Hochrech-nung über den finanziellenAufwand für die Bejagung ei-nes Schutzwaldgebietes wirdeinem richtig bewusst, welchgroße Leistung die Jagd fürdie Öffentlichkeit erbringt.Denn immerhin ist es mit denerwähnten 1000 Arbeitsstun-den noch nicht abgetan, Aufwendungen für Lohnne-benkosten, Versicherungen,

sowie Auto, Benzin, WaffeMunition, etc. müssen miteinkalkuliert werden. Außer-dem stehen die dafür aufge-brachten Stunden für not-wendige Arbeiten in denübrigen Revierteilen nichtmehr zur Verfügung odermüssen zusätzlich erbrachtwerden. Müssten all dieseAusgaben von der Allge-meinheit abgegolten werden,so würde das dem Steuerzah-ler sehr viel Geld kosten.Selbstverständlich erbringtdie Jagd aber nicht erst imZuge von Schutzwaldsanie-rungen eine wichtige Dienst-leitung an die Öffentlichkeit,sondern insbesondere imZuge von jagdlichen Präven-tionsmaßnahmen, wenn Sa-nierungsfälle durch eine um-sichtige, den Bedürfnissendes Schutzwaldes angepassteJagdausübung verhindertwerden. Aus diesem Grund ist allenJagdnutzungsberechtigten,Jagdschutzorganen und Jagd-helfern, die bemüht sind, diejagdliche Arbeiten in ihrenRevieren bestmöglich aufeine gesunde Entwicklungdes Schutzwaldes abzustim-men und dabei weder Kostennoch Zeit noch persönlichenEinsatz scheuen, ein großerDank für Ihre Bemühungenauszusprechen.

All jene, die aber glauben inempfindlichen Schutzwald-gebieten eine Spielwiese fürjagdwirtschaftliche Träume-reien mit künstlich hochge-haltenen Schalenwildbestän-den gefunden zu haben,sollten sich schleunigst mitder Ökologie dieses sensiblenÖkosystems auseinanderset-zen und eine ganzheitliche,naturhaushälterische und bo-denständige Jagd anstreben.

Hier beginnt aber auch dieVerantwortung des Grundei-gentümers bzw. Jagdverfü-gungsberechtigten. Denn Re-viere mit einem hohen Anteilan Schutz- und insbesondereObjektschutzwäldern könneneben, wenn überhaupt, nur anPersonen verpachtet werden,die die entsprechende Vor-aussetzung und Bereitschaftfür eine Intensivbejagung mitsich bringen. In diesen Jagd-gebieten höchst möglicheJagdpachteinnahmen anzu-streben ist unverantwortlich,weil der Jäger dafür ver-ständlicherweise einen ent-sprechend hohen Wildbe-stand haben möchte. DieWald-Wild-Problematik istunter solchen Voraussetzungmit Sicherheit nicht zu ent-schärfen, vielmehr wird siezu Verhärtung des Konfliktesführen.

Zur Sicherung der Schutzwaldfunktion kommt der Jagd eine überragende Bedeutung zu.

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Januar / Februar 2011 7JAGD

Ein neues Jahr hat seine Pfor-ten geöffnet. Viele Arbeiten,Aufgaben und Termine stehenin den kommenden Monatenwieder an, die den gemeinsa-men Einsatz von Jagd, Forst,Landwirtschaft, Grundeigen-tum, Behörde, Naturschutzund Tourismus erfordern. Ausdiesem Grund ist die Bereit-schaft für eine gedeihliche Zu-sammenarbeit wohl auch imneuen Jahr wieder eine derwichtigsten Voraussetzungenfür ein erfolgreiches Jagdjahr.Für das bisherige gemeinsameMiteinander danke ich allenPartnern sehr herzlich. DerDialog als Basis für ein ge-meinsames Vorgehen ist abernicht nur eine Sache vonFührungspersonen und Funk-tionären der jeweiligen Inter-essengruppen, sondern dieVerantwortung eines jedenEinzelnen. Die Dialogbereit-schaft muss bereits im Revierund in der eigenen Gemeindegepflegt und gelebt werden.Dies setzt aber wiederum ei-nen permanenten Kontaktzwischen den handelndenPersonen, wie z. B. den Jagd-und Waldaufsehern sowie denGrundeigentümern voraus.Die Erfahrungen zeigen aber

auch, dass es besonders sinn-voll ist, wenn sich auch Jagd-pächter und Jagdverfü -gungsberechtigte regelmäßigwährend der Pachtperiodetreffen, um die Jagd-, Wald-und Landbewirtschaftung inihrem Revier zu erörtern. Jah-reshauptversammlungen vonJagd genossenschaften, Alpin-teressentschaften und Agrar-gemeinschaften bieten jedesJahr eine ausgezeichnete Gele-genheit, die Eigentümer undBewirtschafter des gepachte-ten Jagdgebietes zu treffenund mit ihnen offene Fragenzu diskutieren und allenfallsWünsche und Empfehlungenzu äußern. Den Jagdausübenden undJagdschutzorganen danke ichfür die gute Zusammenarbeitin der TBC-Bekämpfung undersuche sie, alles zu unterneh-men, den vorgegebenen Ab-schuss zu erfüllen.Der Hegegemeinschaft kommtin Vorarlberg eine besonderswichtige Bedeutung zu, weilsie für die Bewirtschaftungdes Rotwildes und in den mei-sten Fällen auch der anderenWildarten, welche dem Ab-schussplan unterliegen, zu-ständig ist. Gerade Fragen,

wie Zielbestände und Wildfüt-terung werden in der Hegege-meinschaft diskutiert und oft-mals in Beschlüsse gefasst,was die Anwesenheit der Mit-glieder bzw. Revierpächtervoraussetzt. An dieser Stelledarf ich mich bei allen Hege-obmännern für ihre nicht im-mer leichte Aufgabe in derFührung der Hegegemein-schaft bedanken und die ersteHegeobfrau des Landes, FrauCaroline Egger-Batliner (He-gegemeinschaft 2.3 Lech) rechtherzlich willkommen heißenund ihr sowie allen neuen He-geobmännern alles Gute beiihrer verantwortungsvollenArbeit wünschen.Dialog und Information ste-hen in einem engen Zusam-menhang. Information kannauf vielfältige Art und Weiseerfolgen. In unserer modernenGesellschaft ist das Internet alsInformations- und Kommuni-kationsmedium nicht mehrweg zu denken und wird inZukunft noch mehr an Bedeu-tung gewinnen. Die Vorarl -berger Jägerschaft hat dieseEntwicklung erkannt und mitihrem neuen Portal einen Mei-lenstein auf der Kommunikati-ons- und Informationsebene

für Jäger und Jagdinteressier-te, aber auch für die breite Öf-fentlichkeit gesetzt. Für diesenzukunftsweisenden Schrittmöchte ich mich bei derVorarl berger Jägerschaft, mitLandesjägermeister Dr. ErnstAlbrich an der Spitze, rechtherzlich bedanken.Geschätzte Jägerinnen und Jä-ger, es ist mir ein besonderesAnliegen, Ihnen für das Jahr2011 weiterhin viel Gesund-heit, Glück und Schaffenskraftsowie ein kräftiges „Weid-mannheil“ zu wünschen.

Landesrat Ing. Erich SchwärzlerPromotion

Gemeinsam auf ins Jagdjahr 2011

Verleihung des Vorarlberger Schutzwaldpreises 2010

Im forstlich dekorierten undbis auf den letzten Platz ge-

füllten Schindlersaal in Ken-nelbach fand Mitte Novemberdie 9. Vorarlberger Schutz-waldtagung statt. Höhepunktdieser Veranstaltung bildetedie im Anschluss an einigehoch interessante Fachvorträ-ge durchgeführte Preisver -leihung des VorarlbergerSchutzwaldpreises 2010. Erst-mals in der Geschichte dieseralljährlichen Veranstaltungs-reihe wurden drei gleichwer-tige Hauptpreisträger ausge-zeichnet:

1. Die Gemeinde Blons mitdem Projekt „Lawinenwe-ge – Leusorgweg und La-winendokumentationszen-trum Blons“

2. Die AgrargemeinschaftFraßenwald – Raggal mit

dem Projekt „IntegralesWald-Wild-Management“(techn., waldbauliche undjagdwirtschaftliche Maß-nahmen)

3. Die AgrargemeinschaftThüringerberg mit demProjekt „Schutzwaldbe-wirtschaftung – Jagdbe-

wirtschaftung und enga-gierte Öffentlichkeitsar-beit“

„Der Preis ist eine verdienteWürdigung für hervorragen-de und engagierte Leistungenzur Erhaltung und Pflege deslebenswichtigen Schutzwal-

des, zugleich aber auch An-reiz für künftiges Engage-ment“, so der zuständige Lan-desrat Ing. Erich Schwärzlerbei der Verleihung der Preise.Als besonders lobenswert her-vorgehoben wurde von denLaudatoren auch die gute un-komplizierte und nachhaltigeZusammenarbeit mit der inden Projektgebieten befasstenund betroffenen Jägerschaft,die somit auch einen wesentli-chen Anteil am Zustandekom-men und am Erfolg der einge-reichten Schutzwaldprojekteverbuchen konnten. Eine in-teressante und sehr harmo-nisch verlaufende Veran -staltung ohne jeglichePolarisierung. Glückwunschden Preisträgern!

Roland Moos

Drei Preisträger aus dem Biosphärenpark Großwalsertal

Die Preisträger 2010.Fo

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Wird´s eng im Lebensraum der Gämse?

DI Monika Pfeifer, Büro am Berg

Im Lebensraum der Gämsenist oft Hochbetrieb. Nahezu

zu allen Jahreszeiten sindMenschen in den Bergen un-terwegs und suchen Erho-lung, Naturerlebnis, Ruheoder wollen sich körperlichbetätigen. Viele Erholungssu-chende sind sich oft nicht be-wusst, dass sie im „Wohn-zimmer“ von Wildtierenunterwegs sind und einen Be-unruhigungsfaktor darstel-len.

Doch was „stört“ wirklich?Woran können sich die Gäm-sen gewöhnen? Wie könnenwir mit gutem Gewissen undrücksichtsvollem Verhaltendieses Wohnzimmer betreten

ohne Unruhe, Stress und ne-gative Folgewirkungen mit-zubringen?

Viele Dinge im Lebensraumdes Gamswildes haben sichin den letzten Jahrzehntenverändert. Die Almbewirt-schaftung wurde meist exten-siver oder völlig aufgegeben,in manchen Gebieten aberauch intensiviert, mit zusätz-lichem Düngereintrag oderintensiver Schafbeweidung.Die Erschließung mit Straßen,Liften und Pistenflächen hatstetig zugenommen undwächst noch weiter. Der Aus-bau der Almwege hat eben-falls zugenommen, Hüttensind leichter erreichbar. DieseZunahme der Bautätigkeitenbringt einerseits einenFlächenverbrauch mit sich

und ermöglicht es anderer-seits mehr Menschen, auf ein-fachere Weise und in kürze-rer Zeit die Bergregionen zuerreichen. Viele haben auch schon wie-der genug von dem Trubel,der sich mancherorts in denSchigebieten oder bei starkfrequentierten Hütten ab-spielt. Sie suchen die ruhigereVariante des Bergerlebnisses:Wandern abseits von viel be-gangenen Wegen, Mountain-biken, Paragleiten, Schitou-ren oder Schnee schuh -wandern im unberührtenSchnee. Mit diesen vielfälti-gen Aktivitäten sind Men-schen das ganze Jahr über inden Bergen unterwegs: denletzten Schitouren- undSchneeschuhgehern folgenschon die ersten Wanderer.

Im Sommer bis in den spätenHerbst hinein sind Pilze- undBeerensucher unterwegs,Hänge- oder Paragleitenkann je nach Witterungganzjährig ausgeübt werden.Viele dieser Aktivitäten erfol-gen auf großer Fläche, vor al-lem im Winter sind je nachSchneelage verschiedensteTourenvarianten möglich. Bei all diesen Aktivitäten imGamswildlebensraum mussauch die Jagd erwähnt wer-den: eine Aktivität vom Som-mer bis meist Ende Dezem-ber, abseits von den üblichen(Wander)wegen.

Art der Reaktion

Der Mensch mit seinen Akti-vitäten ist ein Beunruhi-gungsfaktor für Gämsen und

Störungen – Auswirkungen - Lösungsansätze

Page 9: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 9WILDBIOLOGIE

für viele andere Wildtiere.Doch nicht immer handelt essich um gravierende Störun-gen, hier muss gut beobachtetund erforscht werden, waswirklich und in welchemAusmaß stört, um auch ge-zielt Gegenmaßnahmen set-zen zu können. Als Maß fürdie Intensität der Störungkann die Art der Reaktion be-trachtet werden. Diese Reak-tion aufgrund einer Beunru-higung oder Störung kannerkannt werden in einer Ver-haltensänderung nach Auf-tauchen des Beunruhigungs-faktors im Vergleich zumVerhalten davor; ein einfa-ches Beispiel: vorher Äsen,danach Flüchten. Beobacht-bare und mess bare Parameterfür die Intensität der Reakti-on und damit der Störungsind die Art der Reaktion, z.B.Sichern, Ausweichen in Formvon langsamem Wegziehenoder Flüchten, die Ausweich-oder Fluchtstrecke und auchdie Zeitdauer bis zumZurückkehren bzw. dem wie-der Aufnehmen der vorher-gehenden Aktivität, z.B.Äsen. Art der Reaktion und Inten-sität sind bei Gämsen vomGeschlecht, dem Alter undder Gruppengröße abhängig.Geiß-Kitz-Rudel reagieren inder Regel früher, d.h. schonauf größere Distanz beiAnnäherung von z.B. Wande-rern oder Tourengehern undintensiver, d.h. eher mitFlucht als Ausweichen odernur mit Sichern. Gamsböckehingegen sind öfters in derNähe von Wanderwegen zubeobachten ohne sich auchbei regem Wanderbetrieb be-sonders stören zu lassen.

Auch die Tages- und Jahres-zeit spielen eine Rolle für dieIntensität der Reaktion. ImWinter bei hoher Schneelageist das Verhalten darauf aus-gerichtet, Energie zu sparen.Die Annäherungsdistanz,welche von Gämsen toleriertwird, ist meist wesentlich ge-ringer als im Sommer.Kommt es jedoch zu überra-

schenden Beunruhigungen(z.B. ein Schifahrer tauchtplötzlich über einer Kantevon oben auf), ist die Fluchtumso energiezehrender.Auch die Struktur des Le-bensraumes ist wesentlich fürdie Art der Reaktion. Sokonnte in verschiedenen For-schungsprojekten wiederholtbeobachtet werden, dassGämsen in der Nähe vondeckungsreichen Felsen einewesentlich geringere Reakti-on auf Paragleiter zeigten alsGämsen auf offenen Frei -flächen in weiter Entfernungzu den schutzbietenden Fel-sen.

Gewöhnung?

Gämsen können sich an man-ches gewöhnen: wiederholteAktivitäten auf gleich blei-benden Wegen und Routenwerden „berechenbar“. DieGämsen lernen dieseAnnäherungen als „unge-fährlich“ einzustufen. Wan-derer, Tourengeher oder Jä-ger abseits von Wegen sindnicht vorhersehbar. Beson-ders Überraschungseffektewie schnelle Annäherung vonoben durch abfahrende Schi-fahrer oder unvermutetes Er-scheinen hinter einer Kantesorgen für besonders intensi-ve Reaktionen.

Aufgrund von Beunruhigun-gen können Folgewirkungendieser Reaktionen für das ein-zelne Individuum oder einenGamsbestand in einer Regionentstehen. Im besten Fall kön-nen die einzelnen Tiere ihreEnergieverluste wieder aus-gleichen, finden zeitlich undräumlich trotzdem ausrei-chend Nischen, um ihre ge-wohnte Lebensweise nichtverändern zu müssen. Eskann aber auch zu Energie-verlusten kommen, die gerin-gere Gewichte, vermindertenFortpflanzungserfolg und/odereine verminderte Konditionmit sich bringen. WerdenGämsen dermaßen häufig inihrem für sie optimalen Le-bensraum gestört, dass kaummehr ein Zeitfenster besteht,diesen ungestört nutzen zukönnen, kann es zu Abwan-derung in weniger geeigneteLebensräume kommen. Dieskann wiederum die oben ge-nannten negativen Folgewir-kungen haben, zusätzlichkann es auch zu Belastungenfür diesen Lebensraum z.B.durch verstärkten Verbiss imWaldbereich kommen.

Gemeinsam Maßnah-men setzen

Wir sehen, dass „Störungen“sehr differenziert betrachtet

werden müssen. Maßnahmenzur Verbesserung dieser Si-tuation sollten dort gesetztwerden, wo es Probleme gibtund Beunruhigungen zu ne-gativen Folgewirkungenführen. Für die Überlegung,welche Maßnahmen eine Ver-besserung für die Gämsenbringen, müssen die Grund-lagen und Ursachen sauberund transparent erhobenwerden und alle Interessens-vertreter als Partner an einenTisch gebracht werden. DieErarbeitung und auch dieUmsetzung von Maßnahmenmuss unter Beteiligung allerInteressensgruppen erfolgen,um auch die notwendige Ak-zeptanz bei allen zu errei-chen. Es kann sinnvoll sein,bestimmte Routen, die nichtdurch die Kernlebensräumeder Gämsen führen, beson-ders zu empfehlen. Es kannin manchen Fällen aber auchnotwendig sein, zeitlicheund/oder räumliche Betre-tungsbeschränkungen oder(freiwillige) Ruhegebiete zuformulieren. Die Informatio-nen über empfohlene Routen,Ruhegebiete und vor allemInformation über störungs-empfindliche Tierarten undderen Lebensraumansprüchesollten auf Tafeln an den Aus-gangspunkten/Parkplätzenund in Infofoldern vor Ort zu

Page 10: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

WILDBIOLOGIE Januar / Februar 201110

finden sein. Die Infos solltenauch auf den verschiedenenHomepages der Interessens-vertreter im Internet (alpineVereine, Tourenportale, Ge-meinde, Tourismusverbände,Jägerschaft) und in deren re-gelmäßig erscheinenden Zeit-schriften zu finden sein. Geführte Schitouren, Wande-rungen oder Vorträge in derRegion oder den Alpinver-bänden zum Thema Wildtie-re/Lebensweise/Störungen/rücksichtsvolles Verhaltenerweisen sich besonders hilf-reich, Information den Men-schen nahe zubringen unddadurch das Bewusstseinund die Sensibilität für rück-sichtsvolles Verhalten langfris -tig zu sichern.

Viele Menschen, die in denBergen unterwegs sind, wis-sen nicht mehr viel über un-sere heimischen Wildtiereund deren Lebensrauman-sprüche. Die verschiedenenOrganisationen und Interes-

sensvertreter arbeiten ver-stärkt daran, mehr Informati-on und „faire Spielregeln“ zuverbreiten. Kampagnen wie„Respektiere deine Grenzen“(www.respektiere-deine-grenzen.at, www.respektiere-deine-grenzen.ch) oder Info-folder über naturverträgliche

Wintertouren (www.club-arc-alpin.eu, s. Publikatio-nen), „Fair:-) zur Natur“ (Na-turfreunde,www.naturfreunde.at, s. Na-tur- und Umweltschutz) tra-gen dazu bei, Bewusstsein fürrespektvolles Verhalten beiAktivitäten in den Bergen zu

schaffen. Auch einige Bei-spiele von konkreten Projek-ten, an denen alle Interessens-vertreter mitgearbeitet haben,zeigen Akzeptanz über dieRegelungen bei den Touren-gehern und erfreuliche Ver-besserungen für die Situationder Gämsen.

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Januar / Februar 2011 11KINDERSEITE

Der Braunbär kommtin Eurasien und

Nordamerika vor und isteiner der größten anLand lebenden Beute-greifer. Es gibt drei Un-terarten: europäischerBraunbär, Grizzlybärund Kodiakbär. Braunbären können zwi-schen 100 und 280 cmlang werden und eineSchulterhöhe zwischen90 und 150 cm erreichen.Das Männchen ist immerdeutlich schwerer als dasWeibchen. Die schwer-sten Bären sind die Ko-diakbären – sie könnenbis zu 780 kg schwerwerden. Die europäi-schen Braunbären wie-gen bis zu 250 kg.

KlettermaxBären sind vorwiegenddämmerungs- odernachtaktiv, im Frühlingund Herbst gehen sieaber auch tagsüber auf

die Jagd, da sie dannmehr Hunger haben.Sie sind Sohlengängerund bewegen sich imPassgang fort, dass heißt,dass beide Beine einerKörperseite gleichzeitigbewegt werden. Norma-lerweise sind Bären sehrlangsam, sie könnenaber, wenn es sein muss,bis zu 50 km/h schnelllaufen. Bären schwim-men auch sehr gut, aufdie Bäume klettern kön-nen aber nur die Jungtie-re.

WinterruheIm Herbst sind unsereBraunbären besondershungrig und legen Fett-reserven an. ZwischenOktober und Dezemberbeginnen sie eine Win-terruhe. Dabei ziehen siesich in einen Bau zurück,den sie oft selbst gegra-ben und mit trockenenPflanzen ausgekleidet

haben. Manchmal benut-zen sie aber auch natürli-che Höhlen oder Fels-spalten. Während derWinterruhe gehen derHerzschlag und dieAtemfrequenz deutlichzurück, die Körpertem-peratur sinkt aber nurganz wenig.

AllesfresserBraunbären sind Alles-fresser, ernähren sichaber hauptsächlich vonpflanzlicher Nahrungwie Gräsern, Kräutern,Wurzeln, Nüssen aberauch Pilzen. Im Sommerund Herbst fressen sieauch ganz gerne Beeren.Sie fressen aber auch In-sekten, Vögel und derenEier, Murmeltiere undWühlmäuse.

BärenwinzlingeObwohl die Paarungs-zeit in den Monaten Maibis Juli ist, kommt das

Bärenjunge erst EndeWinter zur Welt. DieTrächtigkeit dauert solange, weil es zuerst zueiner Keimruhe kommt,welche bis zu fünf Mo-nate dauern kann; erstdanach entwickelt sichdas Junge im Mutterleib.

Die Jungtiere werdennoch während der Win-terruhe geboren, in denMonaten Jänner bisMärz. Sie sind dann 23bis 28 cm lang, wiegennur 340 bis 680 Grammund haben die Augennoch fest geschlossen.Die Jungenaufzucht istdie Aufgabe des Weib-chens. Erst mit fünf Mo-naten nehmen die jun-gen Bären feste Nahrungzu sich und erst mit 1,5bis 2,5 Jahren werden sievon der Mutter endgül-tig entwöhnt.

In der Natur könnenBraunbären 20, manch-mal sogar bis zu 30 Jahrealt werden, in Gefangen-schaft sogar fast 50 Jahre.

Literaturtipp: Annette Betz Der Bär. Kleines Tier-ABC. (2001)Annette Betz Verlag

Von Monika Dönz-Breuß

B... wie... Braunbär

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Männliches Tier =BärWeibliches Tier = BärinKopf = Kopf, HauptOhren = GehöreBeine = Läufe, PrankenFüße = Branten, TatzenSchwanz = Bürzel

Jägersprache

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Feierliche Landeshubertusfeier in Brand

Am 6. November feiertedie Vorarlberger Jäger-

schaft die Landeshubertusfei-er in Brand. Die Bezirksgrup-pe Bludenz, allen voran dieHegegemeinschaft 4.1 mitHauptorganisator HerbertMeyer verstand es, den Ernte-dank feierlich zu gestalten.

Der Jägertreff fand auf demneu gestalteten Dorfplatz inBrand statt – hier traf mansich bei musikalischen Klän-

gen der Bürserberger Dorf-musikanten, der Jagdhorn-bläsergruppe Bludenz undder Brandner Alphornbläserzum traditionellen Jäger-plausch am Glühweinkessel.

Die feierliche Hubertusmessefand in der Pfarrkirche „Ma-ria Himmelfahrt“ in Brandstatt und wurde von PfarrerDr. Nikolaus Hatiar zele-briert. Aus dem Mittelalter istdie Hubertus-Legende über-

liefert. Der Legende nach warHubertus ein zügelloser Jäger,dem eines Tages ein Hirschmit einem leuchtenden Kruzi-fix zwischen den Geweihstan-gen erschien. Aus Hubertus,dem Jäger ohne Grenzen,wurde fortan ein Heger undBewahrer der Natur, der dieWildtiere als Geschöpfe Gottesachtete. Weiter ist über denheiligen Hubertus bekannt,dass er etwa um 705 n. Chr.Bischof von Lüttich war. Be-

reits im 10. Jahrhundert wur-de Hubertus von Jägern alsihr Schutzpatron verehrt. DieBotschaft der Legende istnach wie vor aktuell. Siemahnt die Menschen heute,verantwortungsvoll mit Um-welt und Natur umzugehenund deren Ressourcen nachdem Grundsatz der Nachhal-tigkeit zu nutzen, das heißtnur soviel abzuschöpfen wieregelmäßig wieder hinzuwächst.

Die Bürgermusik Brand geleitete den Hubertushirsch und die Gäste zum Gemeindesaal.

Eindrucksvoll wurde der Hubertushirsch (ungerader 14er) aus der Genossenschaftsjagd Brand (Erleger Herbert Meyer, in Begleitung von Jagd -aufseher Franz-Josef Beck und Jagdaufseher Albert Nessler) von einem Pferdegespann auf den Dorfplatz geführt.

Page 13: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 13HUBERTUSFEIER

Die musikalische Umrah-mung wurde durch den 1. Vorarlberger Jägerchor, dieJagdhornbläsergruppe Blu-denz sowie ein Duo der Bür-serberger Volksmusikantengestaltet.Im Anschluss an die Messeerfolgten die Grußadressenund Ansprachen, moderiertdurch Otto Vonblon, auf demfeierlich erleuchteten Dorf-platz. BezirksjägermeisterIng. Lothar Tomaselli hießalle Gäste im Namen der Be-zirksgruppe Bludenz herzlichwillkommen.Vizebürgermeis ter RolandSchallert überbrachte dieGrußworte der GemeindeBrand. Landesrat Ing. ErichSchwärzler betonte, dass dieHubertusfeier zugleich Ernte-dank sei, „eine tief bäuerlicheund jagdliche Tradition. Es istAnlass, Danke zu sagen fürdie gemeinsamen Zeiten, fürstarke Partner des Forstes,des Naturschutzes und derHege und Pflege.“

Hubertusansprache

Die diesjährige Hubertusan-sprache wurde von Ehren-mitglied Hannes Kaufmanngehalten. „Mit der Jagd in un-serem Kulturkreis ist der Be-griff der Weidgerechtigkeituntrennbar verbunden. Er istals Postulat in die moderneJagdgesetzgebung eingegan-gen: Die Jagd ist nach den an-erkannten Grundsätzen derWeidgerechtigkeit auszuü-ben. Als gesetzliche Forde-rung ist die Weidgerechtig-

keit ein unbestimmter Rechts-begriff. Als Makel in der Ge-setzesmaterie, im geschriebe-nen Recht, empfinden diesvor allem diejenigen, dienichts damit anfangen kön-nen oder nichts damit anfan-gen wollen.Wir, die wir diesen Begriff inunseren Statuten festge-schrieben haben, dürfen diesnicht. Was ist denn weidge-recht? Die Antwort findetman am sichersten, wennman sich fragt, was nichtweidgerecht ist. Da werdendie Grenzen sehr schnellsichtbar, zum Guten wie zumBösen.Ein alter Spruch heißt: „Essind nicht alle Jäger, die einHörnlein führen“. Ein ande-rer wird Martin Luther zuge-schrieben: „Jagd ist gut undnutz, wenn der, so sie tut, gutist und nutz.“ Beide drückenaus, dass ein rechter Jäger zu

sein mehr heißt als Wild zuerlegen. … Seien wir, dem edlenWeidwerk und der Weidge-rechtigkeit verpflichtet, stolz,den grünen Rock und eineWaffe tragen zu dürfen,glücklich, in einem Land zuleben, in dem in der Öffent-lichkeit die Resonanz derJagd noch weithin hörbar istund vernommen wird, jagenzu können in einer Land-schaft, deren Menschen, Fau-na und Flora keinen Ver-gleich zu scheuen brauchen.Wir sind berufen zu schüt-zen, zu behüten und zu be-wahren. Denn je mehr Men-schen auf dieser Erde lebenund je mehr sich die Siedlun-gen ausdehnend zueinander-drängen, umso größer wirddie Sehnsucht nach einer Blu-me, die nicht vom Gärtner ge-pflanzt ist, nach einem Tier,das nicht hinter Gittern lebt,

nach einem Weg, den man al-lein geht. Wir müssen mitdafür sorgen, dass den Men-schen bewahrt bleibt, was sieeinst brauchen werden, mor-gen noch mehr als heute.“

Im Anschluss geleitete dieBürgermusik Brand, gefolgtvom Hubertushirsch, die Gästeschar in den Gemeinde -saal, wo bis in die spätenStunden unter der musikali-schen Umrahmung der Bür-serberger Dorfmusikantengefeiert wurde.

Ein herzliches Weidmanns-dank an die Organisatorenfür die würdevoll und feier-lich gestaltete Landeshuber-tusfeier 2010.

MDB

Weitere Fotos finden Sie aufwww.vjagd.at (Suchbegriff„Landeshubertusfeier“)

Die Ehrengäste lauschten den Festansprachen.

Fröhliche und zufriedene Stimmung unter den Gästen.Hubertusredner Ehrenmitglied Hannes Kaufmann mit Gattin.

Page 14: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

HUBERTUSFEIER Januar / Februar 201114

Würdige Hubertusfeier der Bezirke Bregenz und Dornbirn in Au

Roland Moos

Zum spätnachmittägli-chen, feierlichen Auftakt

der Bezirkshubertusfeier inAu, wurde die Jägerschaft derBezirke Bregenz und Dorn-birn auf den stimmungsvol-len Kirchplatz zum Jägertreffam Glühweinkessel geladen.Gleichzeitig wurde unter fest-lichem Hörnerklang der Jagd-hornbläsergruppen Klein-walsertal und Rotach derdiesjährige kapitale Huber-tushirsch „Holzbodner“ ausdem EJ Revier Heimberg-Pisevom Moderator BJM-Stv. Ro-land Moos den zahlreich er-schienenen Jägerinnen, Jä-gern und Gästen präsentiert.

Der anschließende feierlicheHubertusgottesdienst in derPfarrkirche St. Leonhardwurde vom Ortspfarrer vonAu Mag. Georg Willam zele-briert. Die musikalische Ge-staltung lag in den bewährtenHänden der neu formiertenJagdhornbläsergruppe Klein-walsertal, verstärkt durch dieJagdhornbläsergruppe Rotach,der exzellenten Gesangsgrup-pe „Wiedar Motla“ aus Auund dem Flügelhornduo Bär/Rehm von den „Innwäldern“.

Die offizielle Hubertusfeierfand danach in den jagdlichdekorierten Räumlichkeitendes Erlebnisgasthofes „UrAlp“ statt, wo BJM HM HansMetzler nicht nur die zahl-reich versammelte Jäger-schaft, sondern auch eineganze Reihe von Ehrengästenbegrüßen durfte. Nach denGrußworten des HausherrnBürgermeister Pius Natter,Landesrat Ing. ErichSchwärzler, dem Landes-wildbiologen DI HubertSchatz und LJM-Stv. HMAlexander Ritsch, der den lei-der verhinderten Landesjä-germeister Dr. Ernst Albrichvertrat, wurde in einem wei-teren Programmpunkt dieEhrung eines verdienten Ver-

einsmitgliedes von LJM-Stv.BJM Sepp Bayer vorgenom-men, wobei der geehrte Re-vierjäger Walter Schweizermit einem abschließendenStändchen der JHBG Klein-walsertal/Rotach musika-lisch beschenkt wurde.

Den geselligen und unterhalt-samen Teil des Hubertusa-bends gestaltete die bra-vouröse Blasmusikformation„Die Innwälder“ aus demBregenzerwald, die Gesangs-gruppe „Wiedar Motla“ ausAu und die „Humoristin“Bäuerin Reinelde Simma,ebenfalls aus Au, die es aus-gezeichnet verstand, mitihren humorigen Gedichten,Geschichten und Witzen die

Anwesenden zu wahrenLach- und Begeisterungsstür-men zu bewegen. Ein unter-haltsamer und geselligerFestabend im beinahe über-voll besetzten urigen Am-biente der „Ur Alp“.

Verantwortlich für die Vorbe-reitungsarbeiten, die aufwän-digen Dekorationen und denschönen und reibungslosenAblauf der Bezirkshubertus-feier in Au, waren wieder ein-mal mehr die Jägerinnen undJäger des Auer Jägerstammti-sches der HGM 1.4 unter derLeitung von Hermann Rüfund dem Moderator RolandMoos.

Weidmannsdank!

Gemeinsame Hubertusfeier im Bregenzerwald

Revierjäger Walter Schweizer– Mitglied der BezirksgruppeDornbirn – wurde im Rah-men der Bezirkshubertusfeierin Au mit der ehrenvollenVerleihung des Titels „Hege-meister“ ausgezeichnet.Walter Schweizer ist seit 47Jahren Jagdschutzorgan undMitglied der Vorarlberger Jä-gerschaft. Seine Probejahreabsolvierte er im GJ RevierDornbirn-Schwende unterJagdschutzorgan RJ Richard

Dietrich. Im Laufe seinerlangjährigen Dienstzeit warer u.a. in den Revieren GJFras tanz, EJ Oswald/Mellen-tal, GJ Kehlegg, EJ Oberseh-ren, sowie GJ SchwarzenbergI u. II als verantwortlichesJagdschutzorgan tätig. DieAuszeichnung für seinen un-ermüdlichen Einsatz für dieJagd erhielt er aus den Hän-den von LJM-Stv. BJM SeppBayer. Weidmannsheil!

v.l. LJM-Stv. Alexander Ritsch, RJ HM Walter Schweizer und LJM-Stv. BJM Sepp Bayer

Page 15: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 15HUBERTUSFEIER

Stimmungsvolle Hubertusfeier auf der Schattenburg

Im Rahmen der Hubertusfei-er wurde Alt-BJM SiegfriedWinsauer für seine nachhal-tigen Verdienste als Reprä-sentant des weidgerechtenVorarlberger Jägers in allenBereichen der Jagd der „Gol-dene Bruch“ überreicht.Siegfried Winsauer hattezwölf Jahre das Amt des Be-zirksjägermeisters inne. Erwar auch Mitorganisator vonJägerbällen, Hubertusfeiern

und Hegeschauen. Auf seineInitiative fanden die erstenTontaubenschießen im Be-zirk Feldkirch statt. Auchden Jagdhornbläsern der Be-zirksgruppe Feldkirch ver-half er als Gönner zu einerEinkleidung.

v.l. Finanzstadtrat von FeldkirchWolfgang Matt, Alt-BJM Siegfried

Winsauer, BJM Elmar Müller

Christian Ammann

Bei herbstlicher Stimmungkonnte am 22. Oktober

auf der Schattenburg in Feld-kirch die traditionelle Huber-tusfeier der BezirksgruppeFeldkirch abgehalten werden.Die Andacht wurde von PaterFranz Ullbing zelebriert. „Wir sind zusammengekom-men um Erntedank zu feiernund mit dem Hl. HubertusGott vor allem für die ganzeSchöpfung zu danken. Es seigut daran zu denken, werHubertus war, denn er sagteuns, wir sollen ehrfürchtigmit der Schöpfung umgehen.Die Liebe zur Schöpfung undzum Geschöpf soll unserganzes Leben prägen.“

Die Hubertusfeier wurdevon der Jagdhornbläser-gruppe Feldkirch und dem1. Vorarlberger Jägerchorfestlich umrahmt. BJM El-mar Müller konnte zahlrei-che Ehrengäste, Jägerinnenund Jäger sowie Freunde derJagd begrüßen. „Der Huber-tustag sei für uns Jäger derTag des Erntedankes undder Besinnung, jeder sollteeinmal im Jahr innehaltenund über das eigene Tunund Handeln nachdenken“,so BJM Elmar Müller. Traditionell fand nach der An-dacht der Jägerschlag statt. Zuwaidgerechten Hirsch jägernwurden Gabi Unterberger,Rene Mayer und Richard Fizzi geschlagen.

Landeswildbiologe DI Hu-bert Schatz überbrachte dieGlückwünsche der Vorarl-berger Landesregierung.„Der Jäger hat die Macht,über Leben oder Tod zu ent-scheiden. Jeder Jäger solltesich gut überlegen, was ertut und wie er im Revierhandle, damit er sich nochjeden Tag im Spiegel be-trachten kann. Irgendwannwird jeder von uns ablebenund dann sollte man mitgutem Gewissen abtretenkönnen. Ich weiß, dass essehr viele Auflagen gibt,welche auf Grund der Wild-lebensraumsituation gege-ben sind. Trotzdem hat derJäger für sich alleine zu ent-scheiden, wie er mit dem

Wild, aber auch mit dem ge-samten Lebensraum um-geht. Zur Weidgerechtigkeitgehört auch der Umgang mitden Jagdkameraden und dergesamten Gesellschaft, aberauch die Pflege und Durch-führung einer Hubertus -feier.“ Stadtrat Wolfgang Mattüberbrachte die Grußworteder Stadt Feldkirch. Im Rahmen des Festabendswurde den Jungjägern zurbestandenen Jagdprüfunggratuliert und der Jägerbriefübergeben (siehe Seite 28).

Im Anschluss spielten dieMarinos im feierlichen Am-biente der Burg auf.

Page 16: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

JAGD & RECHT Januar / Februar 201116

Am 31. März enden wieder-um zahlreiche Jagdpachtver-hältnisse. Es stellt sich für dieausscheidenden Jagdpächterimmer öfters die Frage, werdie ihm gehörenden und vonihm errichteten Jagdeinrich-tungen zu bezahlen hat. Wenn im Jagdpachtvertragkeine Regelung enthalten ist,kommt diesbezüglich die Be-stimmung des § 29 Abs 4JagdG zur Anwendung.Demnach kann der Jagdpäch-ter bei Beendigung des Jagd-pachtverhältnisses verlangen,dass die ihm gehörendenortsfesten Jagdeinrichtungen,die einer dem Jagdgesetz ent-sprechenden Ausübung desJagdrechts dienlich sind, vomneuen Jagdnutzungsberech-tigten gegen angemesseneEntschädigung übernommenwerden. Über die Verpflich-tung zur Übernahme vonJagdeinrichtungen hat aufAntrag die Behörde zu ent-scheiden.

In Anwendung dieser Be-stimmung musste sich derUnabhängige Verwaltungsse-nat des Landes Vorarlberg alsBerufungsbehörde mit denFragen beschäftigen, an wenund wann der Jagdpächterdieses Verlangen zu stellenhat.

Unstrittig ist, dass die in § 29Abs 4 JagdG festgelegte Ver-pflichtung des neuen Jagd-nutzungsberechtigten zurÜbernahme der ortsfestenJagdeinrichtungen u.a. einVerlangen des Jagdpächtersvoraussetzt. Die genannteVorschrift bestimmt abernicht, an wen der Jagdpächterdieses Verlangen zu stellenhat. Der Unabhängige Ver-waltungssenat hat diesbezüg-lich ausgesprochen, dass der

Jagdpächter dieses Verlangenan den neuen Jagdnutzungs-berechtigten richten muss.

Im Hinblick auf die Rechtzei-tigkeit besagt die Bestim-mung des § 29 Abs 4 JagdGlediglich, dass der Jagdpäch-ter bei Beendigung des Jagd-pachtverhältnisses verlangenkann, dass die ihm gehören-den ortsfesten Jagdeinrich-tungen vom neuen Jagd -nutzungsberechtigten über- nommen werden. Nach Auf-fassung des UnabhängigenVerwaltungssenates ist dieWortfolge "bei Beendigungdes Jagdpachtverhältnisses"grundsätzlich so zu verste-hen, dass der Jagdpächter dieÜbernahme der ortsfestenJagdeinrichtungen spätestensan dem Tag verlangen muss,an dem der Pachtvertrag en-det. Dies ist – von den Fällender vorzeitigen Beendigungdes Jagdverhältnisses (§ 22JagdG) abgesehen – immerder 31. März jenes Jagdjahres,in dem die sechs- oder zwöl-fjährige Jagdpachtzeit endet. Nach Ansicht des Unabhän-gigen Verwaltungssenates istdiese zeitbezogene Betrach-tungsweise darin begründet,dass der neue Jagdnutzungs-berechtigte so frühzeitig wiemöglich Klarheit darüber ha-ben muss, welche ortsfesten,brauchbaren und zweck-mäßigen Jagdeinrichtungener vom (bisherigen) Jagd-pächter übernehmen kannbzw. muss. Diese Klarheit seiletztlich auch für seine Ent-scheidung notwendig, ob ererforderlichenfalls noch orts-feste Jagdeinrichtungen, dieer für die zweckmäßige Aus-übung der Jagd benötigt,schaffen muss oder nicht.Folglich sei immer ein be-stimmter Zeitpunkt notwen-

dig, bis zu dem ein VerlangeniSd § 29 Abs 4 JagdG gestelltwerden müsse.

Problematisch ist diese Be-trachtungsweise dann, wennzum Zeitpunkt der Beendi-gung des Jagdverhältnissesdem alten Jagdpächter derneue Jagdnutzungsberechtig-te gar nicht bekannt ist. Die-ser mögliche Fall ist in § 29Abs 4 JagdG nicht eindeutiggeregelt. Nach Ansicht desUnabhängigen Verwaltungs-senates ist in einem derarti-gen Fall ein auch nach Beendigung des Jagdpacht-vertrages geäußertes Verlan-gen des Jagdpächters iSd § 29Abs 4 JagdG noch so langenicht verspätet, als ihm derneue Jagdnutzungsberechtig-te nicht bekannt ist und auchnicht bekannt sein musste. Abdem Zeitpunkt aber, ab demdem Jagdpächter der neueJagdnutzungsberechtigte be-kannt ist oder bekannt seinmusste, hat der Jagdpächternach der jüngsten Entschei-dung des Unabhängigen Ver-waltungssenates zur Wah-rung der Rechtzeitigkeit dieÜbernahme der Jagdeinrich-tungen unverzüglich (ohneschuldhaftes Verzögern) zuverlangen. Nach Ansicht desGesetzgebers soll die Rege-lung des § 29 Abs 4 JagdG fürden (investierenden) Jagd-nutzungsberechtigten einegewisse Investitionssicher-heit schaffen. Umgekehrtdürfen jedoch die berechtig-ten Interessen des alten Jagd-pächters nicht in unsachlicherWeise beeinträchtigt werden,weshalb es geboten ist, dassauch jene Verlangen, die nurdeshalb erst nach Beendi-gung des Pachtvertrages gestellt wurden, weil demJagdpächter der neue Jagd-

nutzungsberechtigte nicht be-kannt war und auch nicht bekannt sein musste, noch alsrechtzeitig anzusehen, sofernsie unverzüglich danach vomJagdpächter gestellt werden.

Zusammenfassend bedeutetdiese Rechtsansicht des Un-abhängigen Verwaltungsse-nates für jeden alten Jagd-pächter, dass er dieÜber nahme der ihm gehöri-gen Jagdeinrichtungen vomneuen Jagdnutzungsberech-tigten verlangen kann bzw.muss, wobei der Antrag spä-testens am 31. März bzw. un-verzüglich zu stellen ist, soll-te dem alten Jagdpächter derneue Jagdnutzungsberechtig-te zu einem späteren Zeit-punkt bekannt werden. Indem vom Unabhängigen Ver-waltungssenat zu prüfendenSachverhalt hatte der alteJagdpächter erst einige Wo-chen nach Bekannt werdendes neuen Jagdnutzungsbe-rechtigten den Antrag aufÜbernahme der Jagdeinrich-tungen gestellt, weshalb derUnabhängige Verwaltungsse-nat diesen Antrag des altenJagdpächters wegen Verspä-tung als unzulässig zurück-gewiesen hat.

IM RECHT GEPIRSCHT

Entschädigung für JagdeinrichtungenDr. Rainer Welte

Page 17: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 17WILDKÜCHE

Zubereitung

HirschschulterHirschschulter trocken tup-fen und mit Salz, Pfeffer undKräutern einreiben. Öl erhit-zen und das Fleisch von allenSeiten scharf anbraten. Peter-silie, Knoblauch und Zwiebelgrob hacken, Wacholder, Lorbeer, Petersi-lie, Knoblauch und Zwiebelzugeben.Ofen auf 200°C vorheizen.Fleisch mit Wasser und Rot-wein ablöschen, aufkochenund für zirka 60 Minuten imOfen schmoren lassen. Dabeidas Fleisch immer wieder mitdem Fond übergießen. Nachder Hälfte der Garzeit Fleischwenden.Fleisch herausnehmen undwarm stellen.Sauce passieren und mit Sau-errahm und Preiselbeerenverrühren und noch mal kurzerwärmen (nicht kochen).

SemmelknödelZwiebel in feine Würfelschneiden und in etwas But-ter glasig anrösten, Knödel-brot mit kalter Milch über-gießen und einweichen,Eigelbe und restliche Butterzugeben und unterheben.Eiweiß zu Schnee schlagenund mit den gehackten Kräu-

tern unterheben, ab-schmecken mit Salz, Pfefferund Muskatnuss.Knödel formen und im leichtgesalzenen und kochendenWasser ziehen lassen.

Apfel-RotkrautRotkraut in Streifen schnei-den, Äpfel entkernen undblättrig schneiden, Rotkrautund Äpfel im heißem Butter-schmalz gut andünsten,Zimtstange zugeben und mitRotwein ablöschen, mit Salz,Pfeffer und Zucker ab-schmecken. Preiselbeeren zu-geben und zirka 20 Minutenköcheln lassen, ab und zuumrühren.

Apfel gefüllt mit MaroniÄpfel waschen, Deckel ab-schneiden und mit einem Löf-fel aushöhlen. Zitronensaftund Weißwein aufkochenund Äpfel darin zirka 5 Mi-nuten dünsten, herausneh-men, Apfelabschnitte imFond weich kochen und zer-drücken, in die warme MasseMaronipüree unterheben undkalt stellen. Geschlagene Sah-ne und Likör unterheben undin die Äpfel einfüllen und mitPreiselbeeren garnieren.

Wir wünschen gutes Gelingen und guten Appetit.

ZutatenHirschschulterzirka 800 g Hirschschulterohne KnochenSalz, Pfeffer1 EL gehackte Kräuter (Thymian, Rosmarin, Majoran)5 EL Pflanzenöl2 Petersilienstengel1 Knoblauchzehe100 g Zwiebeln4 Wacholderbeeren1 Lorbeerblatt125 ml Wasser250 ml Zweigelt200 ml Sauerrahm2 EL Preiselbeeren

Semmelknödel1000 g Knödelbrot1000 ml Milch300 g flüssige Butter12 Eigelb12 Eiweiß1 große Zwiebel3 EL fein gehackte Petersilie

Apfel-Rotkrautca. 1500 g Rotkraut (1 Kopf)5 große Äpfel5 EL Butterschmalz1 Zimtstange500 ml Rotwein250 g Preiselbeeren

Apfel gefüllt mit Maroni6 kleine ÄpfelSaft von 1 / 2 Zitrone125 ml Weißwein125 ml Sahne, geschlagen80 g Maronipüree2 cl Grand Marnier3 EL Preiselbeeren

In Zweigelt geschmorte Hirschschulter

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Page 18: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

ANZEIGEN Januar / Februar 201118

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Page 19: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 19ANZEIGEN

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WAFFE & SCHUSS Januar / Februar 201120

Eigentlich ein eher un-glücklich gewählter Be-

griff. In einer „Schonzeit“sollte nicht oder nur in Aus-nahmefällen geschossen wer-den.

Nach unserem Verständnissind darunter Patronen unddie dazugehörigen Waffen zuverstehen, mit denen in derSchonzeit des Schalenwildeskleines Haar- und Raubwildbejagt werden kann und diedafür auch zugelassen sind.Sie sind etwas „leiser“ undsollen unnötige Beunruhi-gung vermeiden helfen.

Der Waffenmarkt lässt unswissen, dass es spezielle Waf-fen für die Schonzeit gibt. Siewerden als leichter und führi-ger angepriesen. Die Ge-wichtsersparnis einiger hun-dert Gramm sollte allerdingsnicht ausschlaggebend sein,wenn es darum geht, ein Produkt zu erwerben, dasJahrzehnte seinen Zweck er-füllen kann.

Als allgemein bekannteSchonzeit-Patronen könnenwir .22 Magnum und .22Hornet bezeichnen. Als„Neuling“ in diesem Bereichwird auch die schnelle undpräzise 17 HMR ihre Anhän-ger finden. Deren nur 1,1Gramm schweren Geschoßeleisten bei einer Vo von un-gefähr 780 MetersekundenErstaunliches. Grund dafürist eine zeitgemäße Geschoß-konstruktion, die maximaleSchockwirkung mit akzepta-bler Tiefenwirkung vereint.

Wer in einer Schonzeitwaffeeine der verbreiteten, präzi-sen „Rehwildpatronen“, wie.222 Rem; .223 Rem oder5,6X50 führt, ist in dernächst höheren „Klasse“,verfügt aber damit über be-ruhigende Leistungsreser-ven, besonders dann, wenndas umfangreiche Ge-schoßangebot dieser Patro-nen genutzt wird. Ein Teilm-antelgeschoß (mit dünnemStandard-Tombak-Mantel)

einer .22 Magnum oder .22Hornet ist bei Fuchs oder garDachs sehr bald „überfor-dert“.

Wer eine „Kombinierte“führt oder erwerben will,sollte das „leichter undführiger“ nicht weiter zumGrundsatzthema machen.Zwei Läufe samtSystem/Verschluss sindmehr und schwerer als einer.Die Auswahl an geeignetenSchrotpatronen lässt auchkeine Wünsche mehr offen.Bleibt also nur noch zu über-prüfen, ob die Schrotgarbe,und wenn es eingesetzt wer-den soll, das Flintenlaufge-schoß mit der Kugel „zu-sammenschießen“. Auch die„Deckung“ der Schrote istvon Patronenfabrikat, Typeund Schrotgröße meist un-terschiedlich.

Die „Hohe Zeit“ der Ein-schub- und Einsteckläufe inden sechziger und siebzigerJahren des vergangenen

Jahrhunderts ist großteilsüberwunden. Diesen Kon-struktionen sollte mehr Auf-merksamkeit zukommen. ImKlartext: die Schussleistungsollte öfter überprüft wer-den.

Wer in der Schonzeit einerbestimmten Wildart aus he-gerischen oder anderenGründen „geschontes“ Wilderlegen muss, ist sicher gutberaten, wenn er mit einerentsprechenden Patroneweidwerkt.

Im Gesetzestext steht, dassmit einer der Stärke des Wil-des angemessenen Patronegejagt werden muss. EinVollmantelgeschoß hat rech-nerisch die gleiche Energiewie ein Geschoß, das im Zielgestaucht wird. Ein Voll-mantelgeschoß wird kaumEnergie abgeben. Damitkann die geforderte, schnelltötende Wirkung aber nichterreicht werden.

WAFFE & SCHUSS

Schonzeit – Waffen – PatronenHubert Schedler

Landesmeisterschaften 2010 im Jagdparcours in Dornsberg

Dr. Heinz Hagen

Die diesjährigen Vorarl-berger Landesmeister-

schaften im Jagdparcoursfanden wiederum im Rah-men eines internationalenSchießens in Dornsbergstatt.

Das Wild und HundSchießen, veranstaltet vomJagdverlag Paul Parey, warder geeignete Rahmen fürdie Meisterschaften und

gleichzeitig ein sehr schönerund geselliger Anlass. Mehr als 120 Schützen ausmehr als fünf Ländern (u.a.auch aus Irland!) maßensich auf diesem einmaligenParcourstand bei sehr gutenäußeren Bedingungen.

Die Vorarlberger Schützenhatten erwartungsgemäßnichts mit der Siegerent-scheidung zu tun, klassier-ten sich jedoch in den vorde-ren Reihen.

Vorarlberger Landes-meisterschaft

Der neue Landesmeister Wil-fried Beer erzielte mit 85 von100 möglichen Tauben einherausragendes Ergebnisund war damit im internatio-nalen Schießen ganz vorneklassiert. Herzliche Gratula-tion zu dieser Leistung. Auf den Medaillenplätzenfolgten Dr. Heinz Hagen mit80 Treffern und Siegi Heilmit 79 Tauben.

Wilfried Beer – Landesmeister2010 im Jagdparcours

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Januar / Februar 2011 21JAGD

„Münchener Erklärung für Wald und Wild“

Präambel

Der so genannte Wald-WildKonflikt ist kein Konflikt zwi-schen Wald und Wild, son-dern zwischen den Menschenmit ihren unterschiedlichenNutzungsinteressen. Waldund Wild sind nicht selbst inden Konflikt involviert, son-dern Spielball der jeweiligenPartikularinteressen. DenKonflikt zu lösen ist nicht al-lein Aufgabe der Jagd, son-dern eine gemeinsame Ver-antwortung von allenMenschen, die den Lebens-raum von Wildtieren nutzen,insbesondere auch den Grund -eigentümern, den Land- undForstwirten, den die Land-schaft für Freizeitaktivitätennutzenden Menschen undden Naturschützern. Wissen-schaft und Politik müssendafür Grundlagen und Rah-menbedingungen schaffen.

Forderungen undEmpfehlungen

Um den Konflikt zwischendem Lebensraum- und Nah-rungsbedarf der Wildtiereund dem Nutzungsinteressedes Menschen in unsererLandschaft zu lösen, müssensich politische Rahmenbedin-gungen und die Praxis derLandnutzung ändern.

Forderungen an diePolitik

• Wildtiere und damit auchdas Rotwild sind integralerBestandteil des Waldöko-systems. Die wirtschaftli-

che Nutzung des Waldesmuss dem öffentlichen In-teresse an einem gesundenund artenreichen Wildbe-stand Rechnung tragen.

• Neben negativen sind auchpositive Auswirkungenvon Schalenwild auf dieArtenvielfalt anzuerken-nen.

• Rotwild ist Leitart für denBiotopverbund. Rotwild-Lebensräume sind groß -räumig zu vernetzen undihre Beschränkung auf Rot-wildbezirke ist zu beenden.Faire Entschädigungsrege-lungen für wirtschaftlicheFolgen von Fraßeinwirkun-gen des Rotwildes sind un-ter Einbeziehung der Allge-meinheit zu treffen.

• Querungshilfen u.a. überAutobahnen müssen Wan-derbewegungen dieser groß -räumig lebenden Wildart er-möglichen.

• In Wäldern im Eigentumder öffentlichen Hand sindWildruhezonen obligato-risch auszuweisen.

• Für Land- und Forstwirtesind im Rahmen von frei-willigen Angeboten Anrei-ze zu schaffen, um Lebens-räume für Wildtiere zuverbessern.

• Die Kompetenz von Hege-gemeinschaften ist zu stär-ken und eine Pflichtmit-gliedschaft von Revier -inhabern festzulegen.

• Rotwild ist auf Grundlageeines von allen relevantenAkteuren miteinander ent-wickelten Konzeptes zu be-handeln.

• Modell- und Demonstrati-

onsvorhaben für ein inte-gratives Land- und Rot-wildmanagement sind ein-zurichten.

Forderungen an dieJagdpraxis

• Das Rotwild ist stetsstörungsarm und effizientzu bejagen.

• Auf ganzer Fläche – auchaußerhalb von Rotwildbe-zirken – muss die Bejagungauf Grundlage eines Ab-schussplans erfolgen. Ab-schussvorgaben sind zu er-füllen.

• Die Jagdzeit auf Rotwild istauch aus Tierschutzgrün-den auf den 31.12. zu be-grenzen.

• Das Nachtjagdverbot aufRotwild ist konsequent ein-zuhalten.

• Ausreichend Äsungs-flächen sind von der Ein-zeljagd auszunehmen.

• Wenn Rotwild gefüttertoder gekirrt wird, ist diesim Rahmen eines Rotwild-konzeptes (s.o.) großräu-mig zu koordinieren.

• Die jagdliche Kompetenzvon Jagdpächtern und Ei-genjagdbesitzern mussdurch Fortbildungsmaß-nahmen kontinuierlich ver-bessert werden.

Forderungen an dieLand- und Forstwirt-schaft• Die Lebensräume für das

Rotwild im Wald und im Of-fenland sind zu verbessern(u.a. durch waldbauliche

Maßnahmen, Wildäsungs-flächen, Waldrandgestal-tung).

• Die Fraßeinwirkungen vonSchalenwild im Wald sindnicht daran zu bemessen,wie viele Bäume verbissensind, sondern daran, obausreichend junge Bäume –entsprechend einem kon-kreten Waldbauziel – auf-wachsen können.

Forderungen an Freizeitaktivitäten

• Das freie Betretungsrechtder Natur ist ebenso mitVerpflichtungen zu verbin-den wie dies bei der Sozial-pflichtigkeit des Eigentumsder Fall ist.

• Freizeitaktivitäten undTourismus sind an Rot-wildkonzeptionen zu betei-ligen.

Fazit

Wälder und die Feldflur sindunverzichtbare Lebensräumefür unsere Wildtiere. Um un-ser Wild zu erhalten und ihmin unserer intensiv genutztenKulturlandschaft eine Zu-kunft zu geben, sind ein fairerUmgang mit Wild und einZurücknehmen einseitigerwirtschaftlicher Maximalfor-derungen erforderlich.

Mehr Informationen erhaltenSie unter www.vjagd.at(Suchbegriff „Rotwildsympo-sium“).

Anlässlich des 5. Rotwildsymposiums der Deutschen Wildtier Stiftung und des Bayerischen Jagdverban-des wurde eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, die das Miteinander von Wald und Wild besser als

bisher mit den verschiedenen Nutzungsinteressen des Menschen am Wald vereinbaren soll.

„Münchener Erklärung für Wald und Wild“ der Deutschen Wildtier Stiftung und des Bayerischen Jagdverbandes e.V. anlässlich des 5. Rotwildsymposiums (1.12.-3.12.2010)

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ANZEIGEN Januar / Februar 201122

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Januar / Februar 2011 23ANZEIGEN

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JAGDAUFSEHER Januar / Februar 201124

Jagdaufseher DienstbesprechungBezirk Bludenz

DI Karl Stud er, Le iter Forst,Jagd , Fischere i, Bezirk s-hauptmannschaft Blud enz

Auf Einladung der Be-zirkshauptmannschaft

Bludenz hat am 19.11.2010im Sitzungssaal der Gemein-de Nüziders eine Dienst -besprechung für die Jagd-schutzorgane des Ver -waltungsbezirkes Bludenzstattgefunden. Die Einla-dung erging an alle im Be-zirk Bludenz tätigen Jagd-schutzorgane. Der Einladung sind 77 Jagd-schutzorgane gefolgt.

Die Eröffnung der Bespre-chung erfolgte durch denAbteilungsleiter VIII. Unteranderem galt sein besonde-rer Gruß LJM Dr. Ernst Al-brich, dem Obmann des Verbandes VorarlbergerJagdschutzorgane KR Man-fred Vonbank, sowie demReferenten bei der Veran-staltung DI Hubert Schatz.

Vortrag „Rehwild“

Vom ursprünglichen Vor-tragsthema „Rotwild pround kontra“ ist aus Aktua-litätsgründen Abstand ge-nommen worden und DIHubert Schatz referierteüber das Rehwild.

Demnach hat Rehwild lan-desweit seit Mitte der 50iger

Jahre stark zugenommen,dokumentiert an dengetätigten Rehwildstrecken.Rehwild weist hinsichtlichder Äsungs- und Biotopan-sprüche sowie des Verhal-tens große Unterschiede zuRotwild und natürlich zuStein- und Gamswild auf. Esfindet im Bezirk Bludenzhervorragende Verhältnissevor. Dementsprechendnimmt auch die Rehwild-strecke am Gesamtabschusseinen entsprechend großenAnteil ein, bei nach wie vorzunehmender Tendenz.

Rehwild ist jedoch aufgrundseines Äsungsverhaltens alsKonzentratselektierer maß-gebend beteiligt an selekti-vem Verbiss und wird in derRegel bei wildbedingtenVerjüngungsproblemen inder Schutzwaldproblematikweit unterschätzt.

Laut Aussagen von DISchatz ist eine Rehwildfütte-rung aus Tierschutzüberle-gungen nicht notwendig, dadiese Schalenwildart sichauch hervorragend an win-terliche Verhältnisse, insbe-sondere in den Tief- undMittellagen, anzupassenweiß. Das Erhalten einesjagdlich attraktiven Reh-wildbestandes wird jedochin den Hochlagen bei Unter-lassen einer Rehwildfütte-rung nicht möglich sein.

Durch die Fütterung kannRehwild an ein Revier ge-bunden sein. Die Fütterungdient der Verbesserung derKonstitution des Rehwildesund führt zu erhöhtem Reh-wildzuwachs und einer Ver-besserung der Trophäe,gleichbedeutend mit der Er-höhung des Jagdwertes, inder Regel aber auch kombi-niert mit einer Zunahme der

Wildschäden an der forstli-chen Vegetation. Die biolo-gischen Auswirkungen einerRehwildfütterung sind inForm der Ausschaltung ei-ner natürlichen Regulationgegeben. Rehwildfütterungbedeutet in der Regel aucheinen höheren Abschuss,womit auch ein größererJagdstress einhergeht.

Während Rehwild durch dieFütterung durchaus lokalkonzentriert werden kann,sind insbesondere die Über-gangsphasen in allenHöhenlagen von besondererBrisanz, da während dieserFrühjahrsphase Rehwildnicht mehr an die Fütterunggebunden wird und leichtzugängliche forstliche Vege-tation vermehrt dem selekti-ven Verbiss des Rehwildeszum Opfer fällt. Währenddieser Übergangsphasebringt also eine Fütterungkeinerlei Entlastung derWildschadens problematik. DI Schatz weist aber auchauf die Bedeutung der Reh-wildfütterung als Hilfsmittelbei der Abschussplanerfül-lung hin, wonach jede Fütte-rung auch einen Kirreffekthat und dadurch bessere Ab-schussmöglichkeiten gebo-ten werden. In der anschließenden Dis-kussion ging DI Schatz aufdie interessierten Fragen derJagdschutzorgane im Detailein.

Abschussplanerfüllung

Die anschließende Analysedes derzeitigen Standes derAbschussplanerfüllung er-gab, dass zwischenzeitlicheine solche von 74,41% beiRotwild und 74,26% bei Reh-wild gegeben ist. Dies sind1602 Stück Rotwild und 1209Stück Rehwild.

Bezug Stichtag im Jahre2009: 1527 Stück Rotwildund 1175 Stück Rehwild. Zweifellos Nachholbedarfbesteht insbesondere beiKälbern (54,2%) sowie beiRehkitzen (42,8%).

Bei der Detailanalyse dereinzelnen Wildregionenwozu jeweils die anwesen-den Hegeobleute bzw. be-troffenen JagdschutzorganeStellung genommen haben,wurde die Machbarkeit desRotwildabschusses grundsätz-lich nicht in Zweifel ge zogen,wobei lokale Schwierigkeitenbei der Rehwildabschusspla-nerfüllung in den Raum ge-stellt wurden.

In Hinblick auf die zumStichtag 15.11. gegebene Er-füllungsrate bei RotwildKahlwild weniger 80% sind die Jagdnutzungsberechtig-ten der Wildregionen vonder BezirkshauptmannschaftBludenz zur Vornahme wei-terer Abschüsse unabhängigvom Revier aufgefordertworden.

In seinem abschließendenStatement urgierte DI Schatzeindringlich die Erfüllungdes Mindestabschusses inHinblick auf die Notwendig-keit, Rot- und Rehwildbe-stände orientiert an der Le-bensraumentwicklung, derWildschadenssituation undauch der in der Forststrate-gie geforderten Minimie-rung der Wildschäden biszum Jahre 2018, um zirka1/3 (landesweit betrachtet)zu reduzieren.

Allfälliges

Unter Allfälligem wurdenThemen zur jagdlichen Ver-waltungspraxis zur Sprachegebracht:

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Januar / Februar 2011 25JAGDAUFSEHER

Waldgefährdende Wildschä-denWaldgefährdende Wildschä-den sind im Jagdgesetz un-ter § 49 Abs 4 klar definiert.Danach stellt zweifellos dieunter lit d geforderte stan-dortsgemäße Mischung vonBaumarten ein besonderesKriterium dar, wonach näm-lich bei wildbedingtem Aus-fall einer standortsgemäßenBaumbreite ein jagdgesetzli-cher Handlungsbedarf be-steht.

Waldgefährdende Wild-schäden sind u.a. auch vomJagdschutzorgan zu erfassenund der Behörde unverzüg-lich zur Kenntnis zu brin-gen, zwecks Veranlassungnotwendiger Maßnahmenzu deren Verhinderung (§ 53Abs 1). Im Falle von waldge-fährdenden Wildschädenbesteht behördlicherseitsHandlungsbedarf. Es obliegtinsbesondere im Falle vonSchutzwald keineswegsdem Verpächter, ob er Waldoder Wild die Priorität ein-räumt, sondern die Behördeund damit auch der Jagd-nutzungsberechtigte unddas Jagdschutzorgan habenVoraussetzungen zu schaf-fen, dass dort grundsätzlichWildschäden verhindertwerden. Mehr Handlungs-spielraum ergibt sich fürden Grundeigentümer imFalle des Vorliegens vonWirtschaftswald. Angesichtsder Kleinwaldbesitzstrukturist realistisch betrachtetauch diesbezüglich für deneinzelnen Waldbesitzerkaum ein Handlungsspiel-raum.

Wildschadenskontrollzaun-system (WSKS)Das WSKS basiert auf wis-senschaftlich fundierten Da-ten. Für große Einheiten, wieWildregion, Bezirk oderLand Vorarlberg sind Aussa-gen über die aktuelle Wild-schadensbelastung undnatürlich auch über dieWildschadensentwicklungmöglich. Bezogen auf einzel-

ne Reviere ist mangels aus-reichender Datenbasis eineAussage jedoch nicht zuläs-sig. Die Kontrollzaundaten sindwesentliche Basis, im drei-jährigen Turnus ein forst-technisches Gutachten überdie forstlich-jagdlichen Ver-hältnisse innerhalb einerWildregion zu erstatten.Eine darüber hinausgehendeVerwendung der Daten wi-derspricht den Intentionendes WSKS. Das WSKS istvom Jagdverfügungs- unddem Jagdnutzungsberech-tigten zu unterhalten. Es istinsbesondere auch Aufgabedes Jagdschutz organes, dieVergleichsflächen regel-mäßig zu beobachten undüber diese Beobachtungenein Protokoll zu verfassenund darüber im Rahmen desAufgabenbereichs zu berich-ten (§ 37 Abs 4 Jagdverord-nung).

Zwecks Aufrechterhaltungder Aussagekraft des Kon-trollzaunsystems muss dieBehörde darauf bestehen,die Kontrollzäune dauerndwildsicher zu erhalten undzu veranlassen, dass not-wendige Reparaturen sofortausgeführt werden, winter-bedingte Schäden aber spä-testens bis zum 30.06.2010abgeschlossen sind. Die Ve-getationserhebung soll inHinkunft bis zum 30.07.2010abgeschlossen sein, mit demZiel, jagdlichen und forstli-chen Arbeitsschwerpunktenzur späteren Jahreszeit da-mit zuvorzukommen.

Angestelltenverhältnis Jagd-schutzorganWenngleich das Jagdschutz-organ für die Dauerdes Jagdpachtverhältnisses(=sechs Jahre) bestellt istund dessen Bestellung vonder Behörde genehmigtwird, ist der Stellenschutzdamit nur sehr einge-schränkt gewährleistet.Gemäß § 51 Abs 4 Jagdgesetz1988 darf das Jagdschutz -organ gegen seinen Willen

nur mit Zustimmung derBehörde vorzeitig seinerFunktion enthoben werden,wobei seitens der Behördedie vorzeitige Enthebungnur dann untersagt werdenkann, wenn diese dem öf-fentlichen Interesse an ei-nem wirksamen Jagdschutz-dienst entgegensteht.

Aus meiner Warte ist einemunabhängigen, gesetzkon-form agierenden Jagdschutz-dienst eine überragende Bedeutung beizumessen.Nachdem diese unabhängi-ge von Arbeitsplatzsorgenbefreite Position desJagdschutz organes leidernicht gegeben ist, kommtdem Jagdverfügungsberech-tigten eine besondere Bedeu-tung beim Stellenschutz desJagdaufsehers zu.

AbschussplanverordnungDie Abschussplanverord-nung soll landesweit verein-heitlicht werden, klarer undeindeutig gestaltet werden,um damit für Jedermann les-bar und nachvollziehbar zusein.

KirrungIm Bezirk Bludenz sind Kir-rungen mit Ausnahme einesReviers erst nach der Brunftoffiziell angeordnet worden.Kirrungen werden nachRücksprache mit dem zu-ständigen Hegeobmann sei-tens der Behörde angeord-net. Abschüsse an derKirrung sind beschränkt aufMindestabschüsse. An derKirrung sowie in Gebieten,wo es die Wildschadenssi-tuation erfordert, sind Ab-schüsse auch nachts durchdas Jagdschutzorgan ohneweitere Genehmigung sei-tens der Behörde möglich,allerdings beschränkt aufden Abschuss von Kahlwild,Rehgeißen und Schmal-geißen sowie Rehkitze.

FütterungSeitens der Behörde wird inAnlehnung an die Begutach-tung durch den wildökologi-

schen Sachverständigen einemöglichst späte Aufnahmedes Fütterungsbetriebes ge-fordert, um die frühzeitigeZentrierung des Wildes imFütterungsbereich zu ver-meiden.

Schonzeitaufhebung – Frei-haltungEine Schonzeitaufhebung istals Instrumentarium zu se-hen, auferlegte Mindestab-schüsse bzw. zugestandeneHöchstabschüsse abwei-chend von der jagdgesetz-lich normierten Schusszeitauch außerhalb davon imRahmen der zugestandenenSchuss zeiten zu tätigen. Da-mit ist jedoch kein Freibrieffür Abschüsse außerhalbdes Abschussplanes gege-ben.

Dem gegenüber geht mit derAnordnung einer Freihal-tung ein Abschusszwang aufSchadwild einher, normierthinsichtlich der Schalen-wildart, der Örtlichkeit unddes Zeitraumes unabhängigvom Abschussplan.

AbschussmeldungDie Abschussmeldungentreffen offensichtlich nicht invollem Umfang bei der Be-zirkshauptmannschaft Blu-denz ein. Es ergeht deshalbdas Ersuchen an die Jagd-ausübenden, Fehler bei derAbschussstatistik der Behör-de mitzuteilen, die bei Vor-lage notwendiger Unterla-gen jederzeit die Korrekturder Abschussstatistik be-werkstelligen wird.

Jagdaufseherdienstbespre-chungenJagdaufseherdienstbesprech-ungen werden auch von denJagdschutzorganen begrüßtund sollen in einjährigemTurnus abgewickelt werden.Bevorzugt wird ein Abend-termin ab 19:00 Uhr. Im Rah-men der Dienstbesprechungwird jeweils auch ein Fach-referat geboten werden.

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JÄGERSCHULE Januar / Februar 201126

des 93. Lebensjahres:RJ Engelbert Frei, Nüziders

des 92. Lebensjahres:Engelbert Grigis, FL – Triesen

des 91. Lebensjahres:HM Georg Seethaler, Dornbirn

des 89. Lebensjahres:Richard Hinteregger, Bregenz

des 88. Lebensjahres:DDr. Hubert Kinz, BregenzDr. Josef Riedlinger, Bregenz

des 85. Lebensjahres:Emil Gabriel, FrastanzWerner Hagen, Lustenau

des 84. Lebensjahres:Hugo Mitterlehner, Dalaas

des 83. Lebensjahres:Oskar Rümmele, DornbirnElmar Walch, LechPrimar Dr. Norbert Heitz, BludenzBartle Hagen, Lustenau

des 82. Lebensjahres:Elmar Hämmerle, DornbirnHermann Lorünser, VandansLeo Summer, FraxernJosef Mock, BludenzJosef Salzgeber, Klösterle

des 81. Lebensjahres:Franz Homann, LochauRJ Ehrenreich Schneider, Raggal

Josef Oberhauser, Andelsbuch

des 80. Lebensjahres:Josef Allgäuer, Feldkirch-Gi-singenWerner Tomas, Egg

des 75. Lebensjahres:Hubert Pfefferkorn, RaggalHeinrich Pfister, BregenzWilli Meier, CH – Bilten Rudolf Gort, FrastanzWerner Albrecht, AuWilhelm Nesler, BrandFranz Josef Lang, Göfis

des 70. Lebensjahres:Herbert Peter, SulzKarl Hoch, FL – Triesen Arnold Dalpra, Feldkirch-Tosters

Josef Moosmann, MellauHubert Schwärzler, LechFridolin Züger, CH – Wangen Siegbert Öhre, LudeschHerbert Bohle, DornbirnKurt Muther, Bludenz

des 65. Lebensjahres:Arno Tschabrun, InnsbruckRoland Wolff, HardWerner Winkel, BezauRoman Maier, HardBartholomäus Kolb, D – Ofterschwang Rudolf Geiger, RiefensbergEduard Zajac, HardWerner Amann, KoblachHelmut Hollenstein, Tschag-guns

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Vorarlberger Jägerschule – neuesSchuljahr feierlich eröffnet

Am 12. November wurdeder Lehrgang 2010/11

der Vorarlberger Jägerschulefeierlich eröffnet. Auch indiesem Jahr ist der Andrangzur Jungjägerausbildunghoch – 93 Personen habensich für den Jungjägerkursangemeldet, bei den Ausbil-dungsjägern haben sich 21Personen für den 1. bzw. 2.Jahrgang angemeldet. Erfreu-lich ist die Tatsache, dass einDutzend Jugendliche denJungjägerkurs besuchen.

Nach einer kurzen Ein-führung durch Mag. Jörg

Gerstendörfer, dem Leiterder Vorarlberger Jägerschu-le, begrüßte DI MarkusSchwärzler, Hausherr desBäuerlichen Schul- und Bil-dungszentrum Hohenems, inwelchem die Jägerschule ihreKurse abhält, die angehen-den Jungjägerinnen undJungjäger. Im Anschluss andie Begrüßung durch Lan-desjägermeister Dr. Ernst Al-brich stellten sich Mag. Mo-nika Dönz-Breuß (SpezielleOrnithologie), Reinhard Pe-coraro (Pirsch- und Schuss -zeichen), Mario Sohler (Scha-lenwildbewirtschaftung)

und Johann Moschner (Waf-fenkunde) stellvertretend fürdie Referenten der Vorarl-berger Jägerschule mit ihrenLehrinhalten vor.

Musikalisch umrahmt wurdedie feierliche Veranstaltungdurch die Jagdhornbläserdes Bezirkes Feldkirch.

Um neuesten Entwicklungengerecht zu werden, gibt esauch neue Referenten: Dr.Nobert Greber macht dieAusbildung zur kundigenPerson; Ing. Christian Wink-lehner betreut die Inhalte

Futtermittel und Futtermittel-bewertung und Jagdschutz -organ Mario Sohler über-nimmt zusätzlich dieWildbewirtschaftung bei denAusbildungsjägern.

Allen angehenden Jungjäge-rinnen und Jungjägern wün-schen wir viel Erfolg für ihreAusbildung sowie viele in-teressante Stunden und Be-gegnungen in der Vorarlber-ger Jägerschule

Weitere Fotos finden Sie unterwww.vjaegerschule.at (Such-begriff „Eröffnungsabend“)

Der Blockkurs findet dem dreijährigen Rhythmus entspre-chend in den ersten beiden Aprilwochen 2011 statt. Kursbeginn ist Donnerstag, der 31. März, 19:00 Uhr im Bäu-erlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems.

Information und Anmeldung: Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sitti-kus-Str. 20, 6845 Hohenems, Tel. 05576 / 74 633, [email protected]. Weitere Infos: www.vjaegerschule.at.

Page 27: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 27AUSSCHÜSSE

Leitgedanken des Gamswildaus-schusses:

• Ein großes Anliegen für uns ist einemöglichst großflächige Erhaltungdes Gamswildes in Vorarlberg, miteiner dem Lebensraum angepasstenWilddichte und artgemäßer Bestan-desstruktur.

• Weiters sollen Gamswildbiotope inbestmöglicher natürlicher Qualitäterhalten werden, damit ein Überle-ben des Gamswildes auch in Zu-kunft grundsätzlich ohne Winter-fütterung möglich ist.

• Aus diesem Grund wird auch dieAkzeptanz für bestimmte Waldre-gionen bzw. Waldgürtel als natürli-che Überwinterungsräume für dasGamswild eingefordert.

• Nachdem im Land Vorarlberg derTourismus und die Freizeitnutzungim Gebirge stark zugenommen ha-ben, ist dem Gamswildausschussdie langfristige Sicherung der ver-bliebenen Biotope mit Hilfe vonLenkungsmaßnahmen und gesetz-lich angeordneten Wildruhezonen,aber auch die Anwendung einerwildbiologisch orientierten undmöglichst streßfreien Bejagung desGamswildes ein besonders großesAnliegen.

• Ein großes Problem für eine struk-turgerechte Gamswildbewirtschaf-tung im Land Vorarlberg stellen dievielen Freihaltungen, Schonzeitauf-hebungen und Abschussaufträgefür Gamswild dar. Hier erwartetsich der Gamswildausschuss, dassin Schutzwaldproblemgebietenkünftig bereits bei der Anordnungvon Schwerpunktbejagungsflächendie neugeschaffenen Möglichkeiten

im Jagdgesetz, insbesondere einedifferenzierte Klassenfreigabe, ver-mehrt zur Anwendung kommen.

• Touristische Neuerschließungenoder Ausweitungen von Schigebie-ten sollten künftig, wenn über-haupt, nur nach erfolgter Einrich-tung von Wildruhezonen zurSicherung des Gamswildes und sei-nes Lebensraumes in den umliegen-den Gebieten zugelassen werden.

Zu guter letzt würde sich der Bewirt-schaftungsausschuß Gamswild mehraktiven Einsatz der Grundeigentümerbzw. Jagdverfügungsberechtigen fürdie Erhaltung des Gamswildes undseines Lebensraumes wünschen.

Eine sorgfältige, für den jeweiligenGamswildraum organisierte unddurchgeführte Gamswildbestandeser-hebung wird als wichtige Grundlagefür die jährliche Abschußplanung be-trachtet und eingefordert. Aus diesem Grund erfolgt auf Initiati-ve des Gamswildfachausschusses eineregelmäßige landesweite Gamswild-zählung, bei der alle Hegegemein-schaften, Gamswildsprecher, Revier-inhaber und Jagdschutzorganegebeten werden, wohlwollend mitzu-wirken.

„In den Hochlagen sollte die Jagd aufden Gams ein sorgfältiges „Jagen Dür-fen“ jedoch in keiner Weise ein „Jagenmüssen“ darstellen.“

Bartle Muxel

Obm. Alt-LJM-Stv. HM Bartle Muxel, Rehmen 41, 6883 AuEwald Baurenhas, Sonnhalde 16, 6850 DornbirnHM August Beck, Schregenbergstr. 39, 6800 FeldkirchHM Diethelm Broger, Walsertstr. 49, 6993 MittelbergHM Walter Dich, Silvrettastr. 81a, 6794 Partenen

Josef Graf, Brand 491, 6870 BezauAkad. Jagdwirt Karlheinz Jehle, Hnr. 242, 6764 LechRJ Edwin Kaufmann, Hnr. 76, 6741 RaggalHerbert Meyer, Mühledörfle 87, 6708 BrandKooptiert: DI Hubert Schatz, Hinterm Stein 303, 6886 Schoppernau

Mitglieder des Fachausschusses für Gamswild:

Teil 5: Fachausschuss für Gamswild

AUSSCHÜSSE STELLEN SICH VOR

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Page 28: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

JÄGERBRIEFE Januar / Februar 201128

Christian Ammann, Monika Dönz-Breuß, Roland Moos

In den vergangenen Wochenwurden in den Bezirken Feld-kirch, Bludenz und Bregenzan die Absolventen der Jäger-schule die Jäger- bzw. Jagd-schutzbriefe überreicht. Von

den jeweiligen Bezirksjäger-meistern wurde das überausbreite Spektrum der Vorarl-berger Jägerschaft mit all sei-nen Angeboten, Aufgaben,Veranstaltungen und Zielset-zungen vorgestellt, wobeiauch die Funktionäre und diewichtigsten Kontaktpersonenvorgestellt wurden.

Landesjägermeister Dr. ErnstAlbrich, LJM-Stv. AlexanderRitsch, LJM-Stv. Sepp Bayer,der Leiter der JägerschuleMag. Jörg Gerstendörfer so-wie BJM Elmar Müller, BJMHans Metzler und BJM Lo-thar Tomaselli wünschen denJungjägerInnen bzw. denneuen Jagdschutzorganen

guten Anblick und Weid-mannsheil für die weiterejagdliche Zukunft.

Verlässliche Jagdfreunde, gelebte Weidgerechtigkeit,jagdlicher Erfolg und Weid-mannsheil mögen die Jungjä-ger auf ihrem weiteren jagdli-chen Weg begleiten.

NaturverjüngungVerleihung der Jägerbriefe und Jagdschutzbriefe an erfolgreiche Jungjäger und

Ausbildungsjäger in den Bezirken

Jägerbriefe:Nicole Elisabeth Albrecht-Kirchler, NenzingDI (FH) Bmst. Martin Alb-recht, NenzingKatharina Albrich, SchrunsMarkus Bader, St. Gallen-kirch-GortipohlDr. lic. Jur. Christoph Wolf-ram Blocher, CH-HerrlibergMichael Domig, Nüziders

Hubert Dünser, RaggalMartin Ebner, LechGünter Kapeller, BludenzClaudia Kiparra, Bartholomä-bergJochen Christian Lässer, Nen-zingMag. (FH) Elisabeth ChristinePaterno, BludenzKurt Mathies, SchrunsMartin Mathies, St. Gallenkirch

Ines Müller, MarulAndreas Karl Pernull, SchrunsDr. jur. Karin Rettenmoser, NüzidersMario Scheibenstock, Bartho-lomäbergDr. med. univ. Wolfram Stark,BürsThomas Alois Vrisk, NenzingRainer Winkler, Thüringen

Jagdschutzbriefe:Maximilian Auerbach,SchrunsJohannes Bargehr, St. Gallen-kirchJosef Beck, NenzingOliver Burtscher, BürsAnton Wilhelm, Lech

Bezirk Bludenz

Am 3. Dezember 2010 wur-den im Rahmen der Weih-nachtssitzung im GasthausRössle in Nenzing die Jäger-und Jagdschutzbriefe an dieAbsolventen der Vorarlber-ger Jägerschule des Bezirkes

Bludenz verliehen. Als Eh-rengäste konnte BJM LotharTomaselli die Geschäftsstel-lenleiterin Carmen Kauf-mann, den Leiter der Jäger-schule Mag. Jörg Gers- tendörfer sowie die Ehrenmit-glieder Hannes Kaufmannund Alt-BJM Werner Burt-

scher begrüßen. Der Leiterder Vorarlberger JägerschuleMag. Jörg Gers tendörfer über-reichte gemeinsam mit BJMLothar Tomaselli die Jäger-und Jagdschutzbriefe an dieAbsolventen der VorarlbergerJägerschule. Die intensive Zeitdes Schulbankdrückens und

der Vorbereitung auf die Prü-fung habe sich gelohnt. Einkräftiges Weidmannsheil andie neuen Jagdschutzorganedes Bezirkes, welche nach ei-ner sehr intensiven zweijähri-gen Ausbildungszeit ihreJagdschutzbriefe entgegen-nehmen konnten.

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Die erfolgreichen Jagdschutzorgane: v.l. Mag. Jörg Gerstendörfer, Car-men Kaufmann, Anton Wilhelm, Josef Beck, Maximilian Auerbach, Jo-hannes Bargehr, BJM Lothar Tomaselli.

Die Jungjäger mit BJM Lothar Tomaselli (1.v.l.), Carmen Kaufmann(2.v.l.) Ehrenmitglied Hannes Kaufmann (3.v.l.), Mag Jörg Gerstendör-fer (2.v.r.) und Ehrenmitglied Alt-BJM DI Werner Burtscher (1.v.r.).

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Januar / Februar 2011 29JÄGERBRIEFE

Bezirk Feldkirch

Bei herbstlicher Stimmung konnte am 22. Oktober auf der Schat-tenburg in Feldkirch die traditionelle Hubertusfeier der Bezirks-gruppe Feldkirch abgehalten werden. Im Rahmen der Hubertus-feier wurden an die Jungjäger die Jägerbriefe verliehen.

Jägerbriefe:Dieter Aberer, AltachDr. med. Hans Karl Berchtold,GötzisHarald Bitschnau, KoblachGerd Deschler, ZwischenwasserJakob Galehr, SchlinsMag. Corinna Maria Gantner,

FrastanzHannes Gratwohl, FrastanzManuel Ivandic, MeiningenDr. Oswald Andreas Kessler,FeldkirchDr. Mario Alexander König,GöfisMMag. Dr. Lisa Maria Kräut-

ler, KoblachKarin Lackner, FeldkirchBernd Läßer, AltachMarco Luppi, FL-EschenRoman Meyer, CH-PfäfersAngelika Lydia Nigg, SchnifisHelmut Rigo, SchlinsMag. Otto Karl Heinrich Roh-

rer, RankweilDaniel Scheier, GötzisMichael Schmid, GöfisDietmar Siller, SchlinsSimon Summer, FraxernAndreas Thurnher, RankweilOliver Vith, ZwischenwasserRico Vögeli, CH-Oberurnen

Bezirk Bregenz

Im feierlichen Rahmen konn-ten die erfolgreich geprüftenJungjäger und Jung-Jagd-schutzorgane des BezirkesBregenz ihre Jägerbriefe undJagdschutzbriefe aus denHänden von BJM HM HansMetzler und dem Leiter derJägerschule Mag. Jörg Gers -

tendörfer entgegennehmen.Als „Vorspann“ durfte BJMStv. Roland Moos den ver-sammelten Jungjägern die ge-samte Organisation und dieVereinsstruktur der Vorarl-berger Jägerschaft erläuternmit dem besonderen Hinweisauch auf das neu installierteVorarlberger Jagdportal mitall’ seinen Informationen und

Möglichkeiten. Da bekannt-lich auch die zahlenmäßigeStärke der Vereinsmitgliedervon Bedeutung ist, wurdediese Gelegenheit auch zurMitgliederwerbung genützt,damit auch die wenigen nochunentschlossenen „Außenste-her“ in die große Familie derVorarlberger Jägerschaft auf-genommen werden konnten.

Den Abschluss der feierlichenJäger- und Jagdschutzbriefü-bergabe krönte ein feinesdreigängiges Wildmenü imSchwarzenberger Roman-tikhotel Hirschen, zu demalle Jungjäger und Jung-Jagd-schutzorgane, sowie auch dieMitglieder des Bezirksaus-schusses Bregenz eingeladenwaren.

Jägerbriefe:Markus Dünser, BezauGeorg Düringer, AndelsbuchMartin Gasser, Schnepfau Roman Giesinger, Bregenz Dr. Norbert Greber, SchwarzachBernhard Hager, Au Claudia Hübler, Schwarzenberg

Erich Knappitsch, Bregenz Mag. Heinz Koller, BregenzMag. Christian Layr, Fussach Bernd Mager, HardMarcel Mennel, MöggersHelmut Meusburger, EggChristian Milz, RiefensbergMichael Moosbrugger, Au

Thomas Moosbrugger, Bregenz Lisa Dominique Riedmann,LangenKurt Schneider, HöchstKarl Schuster, HirscheggKonrad Schwärzler, Lingenau DI Peter Stepany, Schwarzach Christina Wolf, Wolfurt

Jagdschutzbrief:Bernhard Fink, AndelsbuchHubert Kohler, SchwarzenbergFranz Ratz, WolfurtRoman Schneider, HöchstKarlheinz Würder, Langen

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Die Jungjäger des Bezirkes Feldkirch mit BJM Elmar Müller (1.v.l.),Landeswildbiologe DI Hubert Schatz (2.v.l.), Leiter der VorarlbergerJägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer (5.v.r.) und Jagdsachbearbeiter

der BH Feldkirch Peter Juffinger (1.v.r.).

Die erfolgreichen Jagdschutzorgane mit BJM Hans Metzler (1.v.l.),Mag. Jörg Gerstendörfer (4.v.l.) und LJM-Stv. Alexander Ritsch (1.v.r.).

Die Jungjäger des Bezirk Bregenz mit BJM Hans Metzler (1.v.l.), BJM-Stv. Roland Moos (2.v.l.), Mag. Jörg Gerstendörfer (3.v.l.) und LJM-Stv.Alexander Ritsch (1.v.r.).

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Page 30: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

JAGD Januar / Februar 201130

Neue Hegeobmänner und erste Hegeobfrau

Wie sind Sie zur Jagd gekom-men?Edwin Kaufmann, HG 1.1:Mein Vater und meinGroßvater waren schon jagd-lich tätig. So ist es wahr-scheinlich nicht verwunder-lich, dass auch ich vonKindesbeinen an mit der Jagdverwurzelt bin.Wolfgang Fässler, HG 1.3a:Mit acht Jahren bei einemAlp hirten lernte ich die Liebezum Wild und zur Jagd.Mag. Gerhard Lotteraner, HG1.3b: Wahrscheinlich erblichvorbelastet, da Großvaterund Vater schon Jäger waren,und die Jagd somit immer ei-nen hohen Stellenwert in derFamilie hat.Rudolf Gort, HG 4.3: In unse-rer Familie ist die Jagd eineFamilientradition.

Warum haben Sie sich ent-schieden, sich der Wahl zustellen und das Amt anzu-nehmen?Edwin Kaufmann, HG 1.1:Seit 15 Jahren war ich schonim Ausschuss der HG 1.1 undin den letzten drei Jahren Ob-mannstellvertreter. Da ich be-rufsbedingt fast täglich mitder Jagd zu tun habe, sah undsehe ich dieses Amt als Ob-mann einer HG, als eine Her-ausforderung. Es gibt einemdie Möglichkeit, nicht nur dieInteressen der JNB zu vertre-ten, sondern auch die An-

sprüche des Wildes weiterzu-geben.Wolfgang Fässler, HG 1.3a: Inunserem Bereich gibt es eini-ge Sachen zu regeln und zulenken. Wenn man mit denderzeitigen Umständen nichtzufrieden ist, hat man ja meh-rere Möglichkeiten, dies zuverändern. Mit dem Amt alsHegeobmann denke ich eini-ge Veränderungen zu errei-chen und umzusetzen.Mag. Gerhard Lotteraner, HG1.3b: Ich war bereits jahrelangKassier/Schriftführer in derHegegemeinschaft, habe die-ses Amt von meinem Vaterübernommen, und kenne so-mit die Abläufe in einer He-gegemeinschaft. Weiters liegtmir der Erhalt des Wildes inmeiner Heimatgemeinde be-sonders am Herzen und seheich dies als eine neue Heraus-forderung, der ich mich gernestelle.Rudolf Gort, HG 4.3: Von un-serer Familie wird ein Revierin der Hegegemeinschaft be-jagt und zudem stand ein Generationswechsel in der Person des verdientenHegobmanns Gustl Beck an.

Was nehmen Sie sich vorbzw. was wollen Sie errei-chen – wie sehen Sie die jagd-liche Entwicklung (Rotwild)in Ihrer Hegegemeinschaft?Edwin Kaufmann, HG 1.1:Unter „Hege“ verstehe ich

Lebensraumerhaltung. Esmuss uns allen gelingen, Le-bensräume der Wildtiere zuerhalten, bzw. wo noch mög-lich, zu schaffen. Nur wennalle Naturnutzer (Jäger,Grundbesitzer, Touristikusw.) hier in einem Boot sit-zen, profitieren nicht nur dieWildtiere sonder schlussend-lich alle davon. Es muss unsgelingen, nach einer Redukti-on der Wildbestände, dieauch in unserer HG an gewis-sen Orten unumgänglich ist,das Wild wieder so zu behan-deln, dass es nicht nur nochals Schädling angesehenwird! Mehr Toleranz gegenü-ber dem Mitgeschöpf.Wolfgang Fässler, HG 1.3a:Einer der wichtigsten Punkteist sicher, die Jägerschaft in1.3a zu stärken und die be-reits guten Beziehungen aus-zubauen und zu vertiefen, so-wie gegenseitigen Respektund Vertrauen aufzubauen.Durch verstärkten Einsatz im„Problembereich“ und Unter-stützung des Forstes bei derAufbringung der Jungpflan-zen sollte sich die Antiwild-einstellung der Forstbeamtenlegen und der Wildraumwird seine Fähigkeiten zurGeltung bringen können.Wenn uns das gelingt, hatDornbirn einen wertvollenNaturbereich gesichert undunsere Nachkommen werdenes uns Danken.

Mag. Gerhard Lotteraner, HG1.3b: Ein „gemeinschaftli-ches“ Miteinander der Mit-glieder, den Konsens mit denBehörden, den Erhalt desWildes (aller wildlebendenTiere) als wertvolles Kultur-gut, was zukünftig sichergroßer Anstrengungen allerBeteiligten bedarf, da die Le-bensräume zusehends kleinerwerden und die Beunruhi-gung durch Freizeitnutzerimmer größer wird.Für das Gamswild wäre dieUmsetzung eines Ruhezo-nenkonzeptes im Winter ab-solut notwendig als Aus-gleich zum erfolgten Neubauvon Schiliften, da diese sonstvermehrt in die Waldbereicheabgedrängt werden. BeimRotwild zeigt das Mellental,dass mit einer funktionieren-den Wintergatterung Schä-den in den umliegendenWaldgebieten vermieden undsomit ein trag- und bejagba-rer Wildbestand erhaltenwerden kann;Rudolf Gort, HG 4.3: Umset-zung der gemeinsam be-schlossenen Ziele im solidari-schen Zusammenwirken allerBeteiligten. Der Rotwildbe-stand ist einerseits demGrunde nach zu begrüßen,andererseits durch ausgewo-gene Bejagung auf einemtragbaren Maß zu halten.

Im vergangenen Sommer kam es in fünf Hegegemeinschaften zu einem Wechsel an der Spitze –hier wollen wir Ihnen die neuen Hegeobmänner / -frau mit einem Kurzinterview vorstellen

(die ausführlicheren Interviews finden Sie unter www.vjagd.at – Suchbegriff „Hegeobmänner“):

HO RJ Edwin Kaufmann HO Wolfgang Fässler HO Mag. Gerhard Lotteraner HO Rudolf Gort jun.

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Januar / Februar 2011 31JAGD

Caroline Egger Batliner, seit Sommer 2010 Hegeobfrau der Hegegemein-schaft 2.3 und damit erste Hegeobfrau des Landes, im Interview:

Wie sind Sie zur Jagd gekom-men?Schon als Kind nahmen michmein Vater und mein Onkelimmer wieder mit auf diePirsch. Für mich war alsschulpflichtiges Kind dieJagd das ein und alles. Ichhatte keine anderen Hobbys,denn die Jagd füllte meineaußerschulpflichtigen Akti-vitäten vollkommen aus. Ichverbrachte sogar einige Zeitmeiner Sommerferien immerwieder bei einem Jagdaufse-her in Innerbraz im Kloster-tal.Nach der Jungjägerprüfungwar es für mich klar, sobaldals möglich die Jagdaufseher-prüfung abzulegen. Doch einJagdunfall machte mir einenStrich durch die Rechnung.Durch diesen Unfall ver-brachte ich mehr Zeit imKrankenhaus als in meinemRevier. Für viele Nicht-Jägerwar und ist es unverständ-lich, dass mich der Gedankean die Natur, Pirschgänge,Wild usw. nach so vielenOperationen immer wiederauf die Beine brachte.Die folgenden Operationenrückten das Ziel der Jagdauf-seherprüfung in weite Ferne.Doch als ich vor drei Jahrenin der Vorarlberger Jagdzei-tung das Inserat von derBOKU zum Jagdwirt sah, warich sofort Feuer und Flamme,habe mich angemeldet undstehe nun im Endspurt diesesLehrganges. Ich sehe darinauch die Möglichkeit, michals Jäger weiterzubilden,denn auch als Jäger sollteman mit seinem Wissen nichtstehen bleiben.

Warum haben Sie sich ent-schieden sich der Wahl zurHegeobfrau zu stellen unddas Amt anzunehmen?Bei der im Sommer 2009 statt-gefundenen Hegeversamm-lung hat uns mein VorgängerDI Michael Manhart auf-merksam gemacht, dass im

kommenden Jahr Neuwahlenstattfinden werden und wir,die Hegegemeinschaft, einenneuen Kandidaten für dasAmt als Hegeobmann suchensollten.Ich wurde anschließend vonmeinen Jagdkollegen ange-sprochen, ob ich mich nichtzur Verfügung stellen möch-te. Ich würde doch die Krite-rien erfüllen. Damals habe ichnoch dankend abgelehnt. Alleine der Gedanke, als Fraudas höchste Amt einer Hege-gemeinschaft in einer „Männ-erdomäne“ zu bekleiden undnicht einmal in Lech ansässigzu sein, war für mich völligabsurd. Im Frühjahr kam man wiederauf mich zu und nach einemMonat Bedenkfrist habe ichzugesagt. Auch aus diesemGrund, dass einige meinerJagdkollegen jederzeit ihreHilfe anboten, wofür ich sehrdankbar bin. Ich bin auch der Meinung,dass man nicht immer nurAndere kritisieren darf undmeint, man könne alles bes-ser. Man muss auch einmalselbst etwas anpacken, um zusehen und zu verstehen, woeigentlich die Probleme sind,und auch versuchen, sie zulösen.

Was nehmen Sie sich vorbzw. was wollen Sie errei-chen – wie sehen Sie die jagd-

liche Entwicklung (Rotwild)in Ihrer Hegegemeinschaft?Gleich nach der Wahl habeich allen mitgeteilt, dass ichkein „Einmannbetrieb“ bin.So wurden die Ämter imAusschuss aufgeteilt. Vor al-lem habe ich in den Personender Ausschussmitglieder undBeiräte kompetente und er-fahrene Jäger, die mir mit Ratund Tat zur Seite stehen undauch bereit sind, ihre Zeitnicht nur im Revier, sondernauch für Sitzungen, Schrift-verkehr, Telefonate, Buchhal-tung, und, in diesem Jahr einwichtiger Punkt, die Anpas-sung unserer Satzungen andas neue Gesetz investieren.Eines meiner Ziele wird sein,die Einigkeit und auch Zu-sammengehörigkeit in derGemeinschaft weiterhin zupflegen. Um dies zu fördern,haben wir einen Jägerstamm-tisch in Lech eingeführt. Wiefrüher, bei einem Bier sichüber Probleme im Revier aus-zutauschen, eventuell Tro-phäen mitzubringen oder ein-fach nur das Miteinander zupflegen (Termin: immer am 1.Mittwoch im Monat, auch inder Schonzeit).Durch meine Funktion habeich mich in den letzten Mona-ten schon sehr intensiv mitdem Forst auseinandersetzenmüssen. Es gibt in der Hege-gemeinschaft teilweise über -alterte Waldbestände und

durch die Höhenlage eineschwierige Verjüngungssi-tuation. Zudem gibt es einenhohen Anteil an Objekt-schutzwald. Das Wild, vor allem das Rot-wild, hat im Sommer ausrei-chend Lebensraum, im Win-ter ist die Situation andersgelagert, was sicher auch tou-ristisch bedingt ist. Damit habe ich nur einigeProbleme angeschnitten, diesicherlich vermehrt in dennächsten drei Jahren auf michzukommen werden.Bezug nehmend auf die jagd-liche Entwicklung des Rot-wildes haben wir sicherlichein schweres Erbe anzutreten.Die Behörde hat uns in die-sem Jahr den Rotwildab-schuss um 50 Stück erhöht.Ein weiteres Problem in„meiner“ Hegegemeinschaftist wohl die TBC-Problema-tik. Dadurch verständlicher-weise die Angst der Bauernum ihre Viehbestände.Ich vertraue darauf, dass dieBehörde ihr Versprechen ein-hält, dass wenn der Abschussin diesem hohen Rahmen er-füllt wird und eine Wirkungspürbar ist, wir wieder zu einem normalen Abschuss -plan zurückfinden werden.

Trotz Spaziergänger, Wande-rer, Mountainbiker und auchGolfer sollten wir eines nichtvergessen: dass die WildtiereGottes Geschöpfe sind undwir froh sein müssen, dasswir mit so einer Artenvielfaltleben dürfen. In der heutigenZeit sind die Jäger nicht mehrda um den Hunger mit demWildbret zu stillen. Auch derTrophäenkult sollte in denHintergrund geraten.

Ich sehe die Aufgabe des Jä-gers in der heutigen Zeit darin,das Wild zu erhalten, den Le-bensraum, schwerpunktmäßigden Rotwildlebensraum, zuschützen, ja sogar das Rotwildvor dem Ausrotten zu retten!

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BÜCHERECKE Januar / Februar 201132

Norbert Steinhauser

Ärgerlicher Fehlschuss odergezirkelter Blattschuss – wasmacht den Unterschied aus?Wann wird aus einemSchießprügel ein vertrautesGewehr? Und welche Rollespielen Zielfernrohr und Pa-trone?

Norbert Steinhauser, gelern-ter Büchsenmacher, langjähri-ger Berufsschießausbildnerund leidenschaftlicher Jäger,kennt die Büchse in- und aus-wendig. Und er kennt die Ge-heimnisse für den perfektenKugelschuss. Von der ruhi-gen Atemtechnik bis zur sta-bilen Auflage. Vom Zielfern-rohr bis zur Zündung. Vonder Rehbockscheibe amSchießstand bis zum windig-kalten Schuss am Berg, wenneinen das Jagdfieber beutelt.

In klarer Sprache behandeltder Autor Fragen zu Bauart,

zur Munition und zum Ein-schießen bis hin zur rauenPraxis im Revier: Wie wirkensich Wind, Regen undSchneefall aus? Was ist beimSchuss bergauf oder bergabwesentlich? Und wie wirdselbst ein Schuss über denStock oder kniend nicht zurZitterpartie?„Büchse“ ist ein Buch, daskeine Frage unbeantwortetlässt. Ein Volltreffer für Jägerund Schützen, die ihre Büch-se richtig verstehen und mitihr auch sicher umgehen wol-len. Und für den Jungjägernicht nur eine sinnvolle Er-

gänzung zum Jagdprüfungs-behelf, sondern geradezu einMuss, um rasch und sicher zueinem verlässlichen Kugel-schützen zu werden.

216 Seiten, 150 Farbfotos, Ex-k lusiv in Leinen Format: 14 x 21,5 cm ISBN: 978-3-85208-087-1 Preis: EUR 35,00, SFR 68,00Österreichischer Jagd- undFischerei-Verlag, 1080 Wien,Wickenburggasse 3 Tel. (01) 405 16 36 verlag@jagd .atwww.jagd .at

Philipp Meran

Wie kein anderer versteht esder 1926 in Csákberény (Un-garn) geborene NachfahreErzherzog Johanns, die Schil-derungen seiner jagdlichenErfahrungen und Abenteuer

in einen größeren Kontexteinzuweben: in meisterhafteNaturbeobachtungen, in zeit-geschichtliche Abrisse, in fastschon ins Philosophische ge-hende Betrachtungen überden Menschen und seine Um-welt.

Und trotzdem bleiben Mer-ans Erzählungen klassischeJagderzählungen im bestenSinn des Wortes. Es sind Er-zählungen eines „echten“

Weidmannes, dem es nichtnur um den Schuss geht. Einguter Anblick zur rechtenZeit kann den Jäger mit Herzund Seele genauso erfreuen.„Und immer noch dieselbeSonne scheint“ ist bereits das17. Buch Philipp Merans. Fa-miliengeschichte, Jagderleb-nisse, Zeitgeschichte kunst-voll miteinander verknüpft –nicht nur Jäger können sichauf den neuen „Meran“ freu-en!

192 Seiten, zirka 34 Farbtafeln,farbiger Vor- und Nachsatz Großformat: 20,5 x 26 cm Leinen mit SchutzumschlagISBN: 978-3-7020-1286-1 Preis: EUR 39,90Leopold Stocker Verlag GmbH Hofgasse 5, Postfach 438,8011 Graz Tel. 0316 / 82 16 [email protected].

Die Magie der Jagd – Erlebnisse und Begegnungen

Lothar C. Rilinger

Ein „spätberufener“ Jägerschildert anschaulich, warumeine Naturbeobachtung inder Morgendämmerung demJägerherz mehr Freude berei-ten kann als eine starke Tro-phäe.

Viel wurde schon darüber ge-schrieben, warum ausgerech-net von der Jagd eine derarti-ge Faszination ausgeht.Lothar C. Rilinger beantwor-tet diese Frage auf eine sehrpersönliche Weise, indem erin „Die Magie der Jagd” jeneErlebnisse schildert, die ihnzum Jäger werden ließen. DerAutor, Rechtsanwalt in Han-nover und „spätberufener“Jäger entdeckte schon frühdie Liebe zur Natur. Als Kna-be unterstützte er den Vatereines Freundes als Treiber beider Rebhuhnjagd. Später

lauschte er mit Begeisterungden Jagderzählungen seinerFreunde. Als die Berufsaus-bildung endlich abgeschlos-sen war, gab es für ihn keinHalten mehr: Er erlernteselbst das Weidwerk. Rilingerfasst den Begriff nach bestemVorbild auf: Jagd ist auch Na-turbeobachtung; die Stärkeder Trophäe und die Längeder Strecke sind nachrangig,wichtiger sind ihm das jagdli-che Erlebnis, das Nachspürenvon Fährten und die intensi-ve Auseinandersetzung mitFauna und Flora.

Die Heimat des Autors imNorden Deutschlands ist ge-nauso Schauplatz seiner Ge-schichten wie die Alpen unddas Mittelgebirge.

196 Seiten, 31 AbbildungenFormat: 17 x 24 cm, Hardcover ISBN: 978-3-7020-1280-9 Preis: EUR 24,90Leopold Stocker Verlag GmbHHofgasse 5, Postfach 438,8011 GrazTel. 0316 / 82 16 36 [email protected] www.stocker-verlag.com

Und immer noch dieselbe Sonne scheint –Erinnerungen eines alten Jägers

Büchse

Page 33: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 33BÜCHERECKE

Markus Mayrillustriert von Günther Amor

Geübt in den Ritualen desjagdlichen Verhaltens, stelltder Autor – und Jäger – Mar-kus Mayr in seinen Geschich-

ten über diese Leidenschaft,das Tierische und Menschli-che gleichwertig nebeneinan-der. Nicht immer bedeutet JagdAbenteuer und endet mit ei-nem Blattschuss. Bisweilen istder Jäger auch das Opfer –von der Natur irregeleitetund dem Spott der Kollegenausgesetzt. Kräftig gewürztmit Jägerlatein und feiner Iro-nie.

Auch wenn im Rampenlichtder Öffentlichkeit sich dieJagd zwischen Befürworternund Gegnern behauptenmuss, übt sie bisweilen den-noch eine unerklärlich Faszi-nation aus, derer sich be-stimmte Menschen auf derPirsch in der Morgen- undAbenddämmerung, aufHochständen oder versteckthinter Bäumen, nicht entzie-hen können.

104 Seiten Format: 20,5 x 12,5 cm, ge-bunden mit Hardcover ISBN: 978-3-7022-3082-1 Preis: EUR 14,95, SFR 23,50Tyrolia Verlag 6020 Innsbruck Exlgasse 20 Tel. 0512 / 2233-202 [email protected]

Blattschuss –Heitere und hintergründige Jagdgeschichten

Klaus Neuberger

Anekdoten, Erzählungen,Erlebnisse und Porträts vonberühmten und originellenPersönlichkeiten des letz-ten Jahrhunderts in ein-drucksvollen Lebensbil-

dern und wiederentdecktenFoto grafien.

Es wird an große Weidmän-ner erinnert. An ZsigmondGraf Széchenyi und AlbrechtHerzog von Bayern, überdiesist die Lebensgeschichte vonFranz „Feri“ Graf Meran auf-geschrieben und es werdeneinige Protagonisten der Jagdvorgestellt. Weiters wird vonRevieren („Die Jagdoase See-winkel“) und von Schützenund Strecken berichtet – er-

gänzt durch Anekdoten überJagdhunde, Bienen- und Wes-penstiche auf der Jagd undjagdliche Textilien. Weitersgibt es Foto-Strecken vonjagdlichen Haushalten, voneinigen berühmten Hochstän-den und von kapitalen undabnormen Hirschtrophäen.Für jeden an der Jagd Interes-sierten gibt es umfangreicheBeschreibungen, schöne Ein-blicke und Momentaufnah-men von tollen Zeiten,großen Jägern und dem

Weidwerk vergangener Zei-ten.

320 Seiten, 625 Fotos (bisherunveröffentlichtes Archivma-terial, Einband 5-färbig Großformat: 23,5 x 28,5 cm ISBN-13: 978-3-9020447-81-4Preis: Euro 49,90Kral-Verlag, Kral GmbHJohn F. Kennedy-Platz 2,2560 Berndorf Tel. 0043/ 2672-82236 [email protected]

Tolle Zeiten & Grosse Jäger – Band II

Vorarlberger Jagd- & Fischereizeitung auf PEFC-zertifiziertem Papier

Mit dieser aktuellen Ausga-be der Vorarlberger Jagd &Fischerei hat die Redaktionsich dazu entschlossen, nurmehr Papier zu verwenden,deren Primärfasern ausWäldern stammen, welcheökologisch, ökonomischund sozial nachhaltig be-wirtschaftet werden.

Das PEFC-Zertifikat (Pro-gramme for Endorsement ofForest Certification Sche-mes) zielt darauf ab, Wälderzu erhalten. Dieses Zielwird durch die Förderungund Promotion von nach-haltiger Bewirtschaftungangestrebt. Strenge Kriteri-

en, an denen die Bewirt-schaftung der Wälder aus-gerichtet werden soll undinterne sowie Vor-Ort-Überprüfungen dienendazu, dieses Ziel zu errei-chen und Raubbau an denWäldern zu verhindern.Über die Zertifizierung vonholzverarbeitenden Betrie-ben wird die Nachfragenach zertifiziertem Rohstoffaus den Forsten erhöht unddamit die Ausweitung derzertifizierten Waldflächestetig gesteigert.Das ZertifizierungssystemPEFC geht auf die Umwelt-konferenz von Rio zurückund basiert inhaltlich auf

den Beschlüssen, die aufden Ministerkonferenzenzum Schutz der Wälder inEuropa (Helsinki 1993, Lis -sabon 1998) von 37 Natio-nen im Pan-EuropäischenProzess verabschiedet wur-den. Durch unabhängige,renommierte Zertifizie-rungsgesellschaften wird si-chergestellt, dass die Wäl-der nach hohen PEFCStandards ökologisch, öko-nomisch und sozial nachhal-tig bewirtschaftet werden.

Nachhaltig genutzte Wälderdienen der Umwelt als auchunseren Wildtieren. Einkleiner Schritt für uns, ein

großer für unsere Wälder,wenn dieses Zertifikat vonimmer mehr Personen undBetrieben genutzt wird.

Die Red ak tion

Page 34: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft!

Sie haben...• Bilder, Fotos, Berichte, Notizen• Waffen, Ausrüstung, Bekleidung (keine Trophäen)

... die...• sehr gut erhalten und• historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind.

Sie können uns die Exponate...• kostenlos• oder als Leihgabe• oder zum Kopieren geben

Wir verwenden die Exponate für...• den Aufbau eines historischen Archivs zur Geschichte der Jägerschaft

und der Jagd von Vorarlberg• Ausstellungen, die zeigen sollen, wie sich die Jagd in Vorarlberg ent-

wickelt hat• Ausstellungen, die Verständnis und Zugang zur Jagd legen sollen,

für die Bevölkerung

Bei Interesse wenden Sie sich an...Geschäftsstelle der Vorarlberger JägerschaftGeschäftsstellenleiterin Carmen KaufmannMarkus-Sittikus-Str. 20, 6845 HohenemsTel. 05576 / 74633Email: [email protected]

Koordinator: Dr. Reinhard Bösch,

Telefon 0676 / 33 49 446

Page 35: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 35GESCHÄFTSSTELLE

IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH:

• Buch „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gangzu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cmAutor: Paul HerbersteinPreis: EUR 19,00

• Buch „Wildbret-Hygiene“ – RechtlicheGrundlagenWildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie undHygieneAutoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr.Peter Lebersorger, Hans-Friedemann ZedkaPreis: EUR 19,00

• Broschüre „Leitfaden für die Lebensraumge-staltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn inVorarlberg / Österreich“Autorin: Mag. Monika Dönz-BreußPreis: EUR 7,00

• Broschüre „Steinwildstudie über das Stein-wildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobach-tungen - Ergebnisse - SchlussfolgerungenAutor: Dr. Peter MeilePreis: EUR 10,00

• Abzeichen groß (EUR 7,50)• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00)• Vorarlberger Jägeruhr ohne Batterie (EUR 20,00)

Die Geschäftsstelle bleibt vom 23.12.2010 bis 6.1.2011 geschlossen.

• Buch „Fütterung von Reh- und Rotwild“Ein Praxisratgeber, mit CDAutoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, HardcoverPreis: EUR 19,90

• Broschüre „Richtiges Erkennen von Wildschä-den am Wald“Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• Buch „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert –Eine Chronik“Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,–

• Buch "Gabelzart" - Fleisch sanft garen macht´smöglich. Anleitung, Hinweise und Rezepte zueiner neuen und besonderen GarmethodeAutor: Werner WirthPreis: EUR 28,–

• T-Shirt mit Kragen und Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00)

• T-Shirt ohne Kragen mit Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“Größen M, L, XL, XXL (EUR 12,00)

• Schildmütze „Die Vorarlberger Jäger - Weidwerk mit Sorg-falt“ (EUR 7,50)

• Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

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BEITRITTSERKLÄRUNGIch erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– fürJagdschutzorgane.

……………….........…………, den…………......…… …………...…………...………………….Unterschrift

Meine Personalien:

Titel: ………………………. Geb. Datum: …………..…………. Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….…

Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..…

Postleitzahl: ………………… Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….…………. E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärungan die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG,

Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677.

Page 36: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Erfolgreicher Springer Spaniel

Bei den heurigen Herbst-prüfungen der Englisch

Springer Spaniel in Seekir-chen, Oberösterreich, am9.10.2010 konnte Herr Wil-fried Matt mit seiner spurlau-ten Hündin EVE just Merry

einen hervorragenden 1. Preisbei der Anlagenprüfung er-reichen.Eve wurde zudem mit derausgezeichneten Formwert-note „vorzüglich“ bewertet.Wir gratulieren Natalia und

Wilfried Matt recht herzlichzu dieser tollen Leistung. Durch die beachtliche Teil-nehmerzahl war die Konkur-renz sehr groß. Auch das sehrwindige Wetter forderte vonHündin und Führer eine zu-sätzliche Leistung bei derWasserarbeit. Bei dieser Gelegenheit möch-ten wir, die ESS Hundefüh-rer, uns für die Zusammenar-

beit beim fachgerechten Trai-ning mit dem DeutschenWachtelhundklub unter derLeitung von Martin Schnetzerrecht herzlich bedanken. Wirhoffen auf weiterhin so er-freuliche Leistungen und einegute Kooperation mit denWachtelführern.

Weidmannsheil, Wiltrud Hutter

JAGDHUNDE Januar / Februar 201136

Glückliches Ende einer schwierigen Nachsuche

Die Generalversammlungdes Österreichischen Jagd-gebrauchshunde-Verbandesfindet am 12. März 2011 inBiedermannsdorf (ÖKV)statt. Beginn der Obmännerkon-ferenz um 11.00 Uhr undder Generalversammlungum 14. 00 Uhr.

Anträge zur GV müssengem. §11 Abs.3 der Satzun-gen des ÖJGV rechtzeitigeintreffen.

Die Termine der Leistungs-richterseminare und der Leis-tungsrichterprüfungen sindunter www.oejgv.at zu fin-den.

Nach bestandener Schweiß -sonderprüfung im Juli

dieses Jahres erhielt die jungeHündin „Lycka“ von RuthHochstätter die Gelegenheit,bei einer Nachsuche einge-setzt zu werden. Die Arbeitdes Retrievers auf derSchweißfährte schildert unsder Jagdherr Gerald Amannin diesem kurzen Bericht:

Am 3. Oktober, abends, be-schießt ein Jungjäger einGeißkitz. Im Knall fällt dasKitz und bleibt zehn Meterneben der Kanzel liegen. Jetztwird die Geiß ebenfalls er-legt. Sie liegt im Feuer. EinBlick zum Kitz, es ist weg!Der Schütze schleppt dieGeiß zur Kanzel und fordertmeinen Hund an. Jetzt wirddie Nachsuche schwierig:eine Krankfährte und ein er-legtes Stück am Anschuss.Auf Grund des vorgefunde-nen Schweißes vermute ich,der Schuss sitzt entweder zu

hoch, oder zu tief – ich tippeauf Wildbretschweiß. Ich su-che noch in der Nacht mitmeiner Kopov Bracken Hün-din Jessy, um die Fluchtrich-tung festzustellen. DieFluchtfährte führt ins Eschto-bel. Bei diesem unwegsamenGelände breche ich für heuteab.Noch in der Nacht vereinbareich mit Ruth Zeit- und Treff-punkt für den nächsten Tag.Um 9 Uhr treffen wir uns,

nachdem der Schütze undsein Bruder ihre Stände amGegenhang bezogen haben.Ich konnte mich bei derSchweißsonderprüfung desRetriverclubs im Juli diesesJahres von den Leistungenvon Ruths Hunden überzeu-gen. Zum Einsatz kommt diezweijährige Labrador-Hün-din Lycka. Vom Anschussgeht es einen Schlepperwegentlang talwärts. Nach zirca50 Metern folgt Lycka, immer

wieder Schweißtropfen ver-weisend, der Krankfährte insEschtobel. Nach weiteren 50Metern zieht Lycka unter eineauf dem Schlag liegende Fich-te. Das Geißkitz fährt ausdem Wundbett hoch undflüchtet mit hohem Vorder-laufschuss hangaufwärts undverschwindet hinter einerGeländekante.Die Labrador-Hündin kanndas nach kurzer Flucht wie-der im Wundbett sitzendeKitz an der Drossel fassenund bis zum Abnicken fest-halten. Wir sind froh über dasglückliche Ende dieser Nach-suche in diesem extrem stei-len Gelände bei starkem Föhnund für diese Jahreszeit vielzu hoher Temperatur.

Weidmannsheil und Weid-mannsdank an Ruth undLycka!

Jagdpächter Gerald Amann

Page 37: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 37JAGDHUNDE

Österreichischer Brackenverein – Gebrauchsprüfung in Vandans

Christian BurtscherGebietsführung Vorarlberg

Am 30.10.2010 haben wirin Vandans unsere Prü-

fungen durchgeführt. Frist-gerecht waren drei Gespannezur Gebrauchsprüfung, einJunghund zur Anlagenprü-fung und ein Hund vom„Austrian Beagle Club“ zurSchweißprüfung gemeldet.Der Beagle gehört auch zurFCI-Gruppe 6 der Laufhundewie auch unsere zweiBrackenschläge, die Brandlund die Steirische. Somitkann er mit Einverständnisdes Verbandsvereines auchvon uns, dem Österreichi-schen Brackenverein, durchunsere Leistungsrichter nachder Prüfungsordnung fürBracken geprüft werden.

Pünktlich um 8:00 Uhr sindalle Hundeführer mit ihrenHunden beim Standquartier,dem Gasthof Klein Tirol inVandans, eingetroffen. Ge-bietsführer Christian Burt-scher begrüßte alle Anwesen-den recht herzlich undwünschte allen ein „BrackenHeil“ zur bevorstehenden

Prüfung. Bei der Richterbe-sprechung wurde der Prü-fungsablauf durchgespro-chen. Im Anschluss daranerfolgte die Verlosung derSchweißfährten, die am Vor-tag im Revier von ChristianSchapler mit Rotwildschweißangelegt wurden. Los Nr. 1hatte Florian Furtenbach ge-zogen, Los Nr. 2 ThomasDeuring, Los Nr. 3 AxelSteindorfer und Los Nr. 4Martin Ritter.

Die Brackaden wurden imRahmen einer Vorbrackadein den Revieren Lustenauund Ludescherberg durchge-führt. Bei mehreren Möglich-keiten zur Brackade konntedie Hündin „Trixi vom Eben-kogel“ keinen Hasen finden.Hundeführer Hermann Matt-le hat die Hündin von derPrüfung zurückgezogen.Bei guten äußeren Bedingun-gen haben alle übrigen Hun-de die zur Schweißarbeit an-getreten sind, diesebestanden und auch einegute Leistung im Verweisengezeigt.Im Anschluss an die Fährten-arbeit wurde die Revier-

führigkeit geprüft. Das Zu-sammenarbeiten von Hundund Hundeführer und derallgemeine Gehorsam wur-den während der ganzenPrüfung von den Leistungs-richtern beobachtet und be-wertet.

Bei der Preisverteilung imGasthof „Klein Tirol“ konn-ten folgende Preise vergebenwerden:

a) Gebrauchsprüfung:„Brita vom Rötelstein“Brandlbracke – Hündin, Be-sitzer und Führer ThomasDeuring, 2. Preis mit 392Punkten, Formwert: vorzüg-lich„Alfi von der Platzlalm“Brandlbracke – Rüde, Besit-zer und Führer Martin Ritter,2. Preis mit 346 Punkten,Formwert: genügend„Anuk vom Chrüzegg“ Stei-rische Rauhaarbracke – Hün-din, Besitzer und Führer Flo-rian Furtenbach, 2. Preis 313Punkte, Formwert: sehr gut

b) Schweißprüfung:„Törok-Kuti Nestor“ Beagle –Rüde, Besitzer Gertrud Stein-

dorfer, Führer Axel Steindor-fer, 2. Preis mit 215 PunktenFormwert: vorzüglich

Ich wünsche allen Bracken-führern viel Freude und Er-folg mit ihren Hunden beider täglichen Revierarbeitund ein kräftiges Bracken-heil.Allen Jagdnutzungsberech-tigten die ihr Jagdrevier fürdie Durchführung der Ge-brauchsprüfung zur Verfü-gung gestellt haben, gebührtein Weidmannsdank. Es istnicht immer selbstverständ-lich, dass in einem Revier diejagende Bracke geduldetwird. Wir Brackenleute wis-sen dies sehr zu schätzen.Weiters bedanke ich michrecht herzlich bei den Leis -tungsrichtern ChristianSchapler und Norbert Mayer.Im Anschluss an die Preis-verteilung erfolgte noch eingemütlicher Brackenstamm-tisch, bei welchem ein regerErfahrungsaustausch statt-fand.

Weidmannsheil und Bracken-heil!

Page 38: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

VERANSTALTUNGEN Januar / Februar 201138

6. Oberländer Jägertage mit Hegeschau Bludenz

26. und 27. Februar 2011, Frigodrom / Nüziders (Vorarlberg)

Samstag, 26. Februar 2011Ab 09:00 Uhr: freie Besichtigung der Hegeschau Bludenz so-wie der Sonder- und Jagdausstellung.10:00 Uhr: Eröffnung der 6. Oberländer Jägertage10:30 Uhr, 11:00 Uhr, 11:30 Uhr, 12:00 Uhr: Geführte Rund-gänge durch die Sonderschauen Rehwild und Greifvögel

13:30 Uhr: Offizielle Eröffnung und Grußworte 14:00 Uhr: Vortragsreihe: Rehwild – alte Weisheiten undneue Erkenntnisse15:30 Uhr: Erste Erkenntnisse aus dem Projekt „Rotwildbesen-derungs- und Rotwildmarkierungsprojekt im Dreiländereck“

17:00 Uhr: 6. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft

Anschließend gemütlicher Jägerdämmerschoppen

Sonntag, 27. Februar 201110:00 bis 13:00 Uhr: Blasmusikfrühschoppen mit den Bürser-berger Dorfmusikanten.

An beiden Tagen Schießkino

Das genaue Programm finden Sie unter www.vjagd.at – Suchbegriff „Oberländer Jägertage“

6. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft

... anlässlich der Oberländer Jägertage Samstag, 26. Februar 2011, 17:00 Uhr

Frigodrom, Nüziders (Vorarlberg)

Die Kunst „den Hirsch zu rufen“ ist anspruchsvolles jagdli-ches Handwerk und gehört als die „Hohe Schule“ zu einerjahrhundertlangen Tradition in der Jagd. Zur Erhaltung die-ser ureigenen jagdlichen Tradition veranstaltet die Vorarl-berger Jägerschaft, Bezirksgruppe Bludenz, die 6. Vorarlber-ger Hirschrufmeisterschaft!

Disziplinen:• Ein alter Hirsch, der mit einigen Stücken Kahlwild abseits

des Rudels steht. • Junger, suchender Hirsch! • Rufduell zweier Hirsche. Dabei sollen die zwei Stimmen

deutlich unterschieden werden können.Liegen zwei Hirschrufer punktemäßig gleich, müssen siesich ein Stechen liefern: die Imitation eines abgebrunftetenPlatzhirsches zum Ende der Brunft.

Teilnahmeberechtigt sind alle jene (Jäger oder Nichtjäger),welche die Kunst des Hirschrufes beherrschen. Auch Teil-nehmer aus Nachbarländern sind herzlich willkommen!

Schriftliche Anmeldungen ergehen bis spätestens 18. Februar2011 an: Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Strasse 20,A-6845 Hohenemsm, Email: [email protected](unter Angabe von Namen, Geburtsjahr und Wohnort)

Österreichische Jägertagung 2011 – „Wildtiere unterDruck – Ursachen, Entwicklungen, Maßnahmen“

Unsere Landschaft befin-det sich im permanenten

Wandel. Das gilt für naturna-he Bereiche, aber vor allemfür die Kulturlandschaft. Hiergestaltet der Mensch und legtdurch seine Nutzung dieQualität dieser Landschaft alsWildtierlebensraum fest. Vie-lerorts wird befürchtet, dassunsere Form der Landnut-zung und deren Veränderun-gen in der heutigen Zeit zumassiv und auch zu schnellvonstatten gehen. ModerneInfrastrukturprojekte wieWindkraftanlagen, Straßen-bauprojekte oder Freileitun-gen führen zum Verlust vonWildlebensräumen oder ge-fährden mitunter sogar Teil-populationen.

Darüber hinaus verändertsich das Klima oder es wan-dern neue Tierarten ein, diefür heimisches Wild als Kon-kurrenz wirken oder unbe-kannte Krankheiten mit sichbringen. Landflucht und Ver-städterung führen zu langfris -tigen Veränderungen unsererKulturlandschaft. All dies zu-sammen bewirkt laufendeAnpassungen in der Wild-dichte und Wildverteilung imRevier und kann auchgroßräumig zu Veränderun-gen in der Wildtierzusam-mensetzung führen.

Welche Rolle spielt hierbeidie Jagd? Wie kann und sollder Jäger in seinem Revierden lokalen, regionalen und

globalen Entwicklungen be-gegnen? Welche Maßnahmensind aus der Sicht der Jagdnotwendig, um einen gesun-den und artenreichen Wildar-tenbestand zu gewährleisten?Inwieweit setzt der Jägerselbst Wildtiere unter Druck?Können wir überhaupt etwastun oder müssen wir als Jägertatenlos zusehen, wie Wildar-ten verschwinden und even-tuell andere kommen? Dieohnehin große Flexibilität inder Jagdausübung wird inZukunft noch stärker gefor-dert sein.

Um dem gesetzlichen Auf-trag der Erhaltung eines ar-tenreichen Wildbestandes ge-recht werden zu können,

beschäftigt sich die 17. Öster-reichische Jägertagung mitdem Thema „Wildtiere unterDruck – Ursachen, Entwick-lungen, Maßnahmen“.

Weitere Informationen findenSie auf www.vjagd.at – Such-begriff „Österreichische Jä-gertagung“

Die Anmeldung kann überwww.raumberg-gumpenstein.aterfolgen.

Anmerkung der Redaktion:Der Verband der VorarlbergerJagdschutzorgane organisiertwie jedes Jahr eine Weiterbil-dungsfahrt zur Österreichi-schen Jägertagung.

15. und 16. Februar 2011, Puttererseehalle in Aigen im Ennstal

Page 39: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 39VERANSTALTUNGEN

Jänner 2011:■ Samstag, 22. Jänner:

Jägerschirennen BezirkBludenz, SchigebietSonntag-Stein

■ Montag, 31. Jänner:Jägerball 2011, 90. Ballvom Grünen Kreuz inder Wiener Hofburg

Februar 2011:■ Freitag, 4. Februar:

Landesjägerball inSchwarzenberg, Angeli-ka-Kauffmann-Saal

■ Samstag, 5. Februar:Hegeschau Feldkirchund Fellmarkt, Winzer-saal in Klaus

■ Dienstag, 15. Februar undMittwoch, 16. Februar:Österr. Jägertagung inAigen im Ennstal

■ Freitag, 25. Februar bis Sonntag, 27. Februar:Hegeschau Bludenz /Oberländer Jägertage

März 2011:■ Freitag, 4. März:

Jägerkränzle, BezirkDornbirn, Gasthof „Kro-ne“

■ Freitag, 11. März:Bezirksversammlungund Hegeschau Dorn-birn, „Kolpinghaus“

■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März:Tontaubenschießen, Bezirk Dornbirn

■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März:Bezirksversammlungund Hegeschau Bre-

genz, „Schindlersaal“,Kennelbach

■ Freitag, 25. März:BezirksversammlungBludenz

TERMINE – www.vjaegerschaft.at

VORARLBERGER LANDESJÄGERBALL

Freitag, 4. Februar 2011,20.00 Uhr

Angelika-Kauffmann-Saalin Schwarzenberg

Auszug aus dem Ballpro-gramm:• Damenspende beim Ein-

tritt• feierlicher Einzug der Ball-

gäste mit der Jagdhornblä-sergruppe Feldkirch

• flotte Unterhaltungmusikmit den „Silbertalern“www.silbertaler.com

• große Tombola mit tollenHauptpreisen

• Versteigerung von Wild-abschüssen

• einzigartige Mitternachts-show mit dem „Holstuon-armusigbigbandclub“(…nicht nur „vo Mello bisga Schoppernou“)

Ehrenschutz: Landtagspräsi-dentin Dr. Bernadette Men-nelModeration: Martina Rü-scher

Das Ballkomitee freut sichüber alle Besucher in Jagd-oder Trachtenbekleidungund ganz besonders überTrachtenträgerinnen in ihrerschmucken Talschaftstracht.

9. Vorarlberger Raubwild-Fellmarkt

Samstag, 5. Februar 2011von 9.00 bis 16.00 Uhr

im Winzersaal in Klaus

Die Fuchs- und Marderjagdist zur Zeit voll im Gang.Eine geschlossene Schnee-decke, auch in den Niede-rungen, hat schon Anfangbis Mitte Dezember zu ei-ner erfolgreichen Jagd ver-holfen. Leider hat sich diePreissituation von getrock-neten Fuchsbälgen voraus-sichtlich noch nicht erholt.Frisch gegerbte Füchse und

Marder sind aber zur Zeitsehr gefragt.Am 5. Februar zeigen auchdieses Mal wieder FrauMag. Maria Baumschlagerund Frau Claudia Bein jedeMenge verarbeitete Felle.

Pelz ist etwas ganz Besonderes - darum:

Verwerten statt entsorgen!

Weitere Infos:Hubert Jäger

Sattelberg 62, A-6833 KlausTel. 0676 / 6272613

[email protected] [email protected]

VORARLBERGER RAUBWILD-FELLMARKT

www.hmbc.at

Nähere Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter www.vjaegerschaft.at

Page 40: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

JÄGERINNEN & JÄGER Januar / Februar 201140

Zertifizierte Waldpädagogen in der Jägerschaft

„Im Wald vom Wald lernen“,lautet das Motto der Wald-pädagogik. Nicht auf derSchulbank sondern auf spie-lerische Weise sollen die Kin-der den Wald erforschen unddie Zusammenhänge in derNatur selbst entdecken. Eine wirkungsvolle Umwel-terziehung kann am bestendurch unmittelbares Erlebenund eigenes Entdecken erfol-gen. Durch diese unmittelba-re Begegnung mit dem Waldsoll auch das Verständnis für

seinen Schutz und seine Pfle-ge gefördert werden. Denndie Nähe zum Wald erwecktin den Kindern die Liebe zurUmwelt und Achtung vorihr. Während es auf der einen Sei-te zwar ein steigendes Um-weltbewusstsein gibt, nimmtauf der anderen Seite die Na-turkenntnis ab. Naturkontak-te sind aber eine wichtigeVoraussetzung für eine ge-sunde seelische Entwicklungvon Kindern. Eine natürliche

Umgebung verleiht den Kin-dern das Gefühl von Sicher-heit und Geborgenheit. DieKinder werden ruhiger undentwickeln mehr Gemein-schaftssinn. In der freien Na-tur können sie ihrer Phanta-sie freien Lauf lassen. Heute wissen wir, dass kopf-lastige Information zu wenigist, um einen positiven Zu-gang zum Wald, zur Naturund zur Umwelt herzustel-len. Durch die Waldpädago-gik können Kinder Wissen

auf einfache Weise erlernen,indem sie befähigt werden,ihre Sinnesorgane einzuset-zen. Der Wald wird mit allenSinnen erfahren: Das Holzwird ertastet, der Waldbodenwird barfuss erfühlt, den Vo-gelstimmen wird gelauscht,Waldkräuter werden geko-stet, es wird mit der Lupe un-ter die Baumrinde geschautund Baumharz gerochen.

Quelle: www.waldpaedagogik .at

Mehr als zwanzig Perso-nen haben sich im letz-

ten Jahr dazu entschlossen,die Ausbildung zum zertifi-zierten Waldpädagogen zuabsolvieren, darunter auchmehrere Mitglieder der Vor-arlberger Jägerschaft.

Die Ausbildung wurde überdas Ländliche Fortbildungs-institut angeboten und durchqualifizierte Referenten derForstlichen Ausbildungsstät-te in Ossiach sowie aus Vor-arlberg geführt. Zusätzlichzur Waldpädagogik-Ausbil-dung galt es auch, eine forst-fachliche Prüfung zu absol-vieren.

Sechs Mitglieder der Vorarl-berger Jägerschaft haben so-wohl die Waldpädagogik-Ausbildung als auch dieforstfachliche Prüfung be-standen und können nun alszertifizierte WaldpädagogenFührungen zum Thema Waldanbieten:

• Ingrid Albrich, Schruns• Markus Dünser, Bezau• Kurt Fessler, Frastanz • Anna Maierhofer, Bregenz• Doris Nachbaur, Klaus• Michaela Rhomberg, An-

delsbuch

Doris Nachbaur: „Für michist es aus zwei Gründen wichtig, dass Personen mit

jagdlichem Hintergrund sichaktiv als Waldpädagogenbetätigen. Auf der einen Seitebekommt man die Möglich-keit, den Zugang von Kin-dern und Jugendlichen, aberauch anderen Altersgruppen,zu Wald und Wild zu verbes-sern. Es ist eine Chance, denZusammenhang zwischendem Lebensraum und dendarin lebenden Wildtierenbesser begreiflich zu machen.Weiters kann man bei Aus-gängen direkt vor Ort er-klären, warum Jagd wichtigist, welches Tier warum er-legt wird und warum ohneJäger die verschiedenen

Funktionen des Waldes heut-zutage nicht mehr sicherge-stellt werden können.Durch die forstfachliche Aus-bildung wurde aufgezeigtwie wichtig ein notwendigesmiteinander zwischen Forstund Jagd ist und dass wirauch die Kleinigkeiten inner-halb eines Habitats sehen undvermehrt schätzen, dass wiralso viel bewusster durch denLebensraum Wald gehen.Wir brauchen in Zukunft vie-le Jägerinnen und Jäger, wel-che mit Respekt und Tole-ranz auf die nicht jagendeund zum Teil der Natur ent-fremdeten Bevölkerung zu-gehen.“ MDBFo

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Page 41: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 41JÄGERINNEN & JÄGER

Bezirksgruppe Bludenz auf Bildungsfahrt

Am 26. Oktober 2010führte eine Exkursion

die Mitglieder des Bezirks-ausschusses Bludenz nachZernez in Graubünden. Nacheinem sehr informativen Vor-

trag über die Bündner Jagddurch Dr. Jürg Brosi (Amt fürJagd und Fischerei Graubün-den, Bild oben: 1.v.l.) folgteeine Führung durch das Na-tionalpark-Besucherzentrum.

Ein sehr interessanter Tagmit vielfältigen Eindrückenund intensiv geführten Dis-kussionen.Weidmannsdank an BJM Lo-thar Tomaselli für die Orga-

nisation dieser Bildungsfahrt.

Weitere Fotos finden Sie aufwww.vjagd.at (Suchbegriff„Exkursion“).

MDB

Das Nationalpark-Besucherzentrum, welches dazu einlädt, selbst Hand anzulegen, auszuprobieren oder einfach nur zu begeistern – besonderslohnenswert auch für einen Besuch mit Kindern!

Page 42: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Wilderertragödie am Schrofenpass

Wie auf Seite 34 ersicht-lich, ist die Vorarlberger

Jägerschaft für den Aufbau ei-nes historischen Archivs unteranderem auf der Suche nachBildern, Fotos, Berichten, Noti-zen. Folgenden Bericht hat Roland Moos mithilfe von his -torischen Berichten und Bild-material recherchiert:

Der Schrofenpass – eingebet-tet zwischen dem Kleinwals-ertaler Geißhorn und demAußerferner Biberkopf – istheute ein vielbegangener,touristisch bedeutender Ge-birgswanderweg, der übereine Passhöhe von 1688 m dieRegion Warth-Hochtannbergmit dem Oberstdorfer Rap-penalptal verbindet. In frühe-ren Zeiten wurde dieser be-schwerliche Passübergangvorwiegend von Salz -säumern, Viehhändlern,Schmugglern und Wilderernbenützt. Bis in die 1970er Jah-re wurde dieses Gebiet auchvon Vorarlberger Gebirgs-Zollwachebeamten – vonihrem Stützpunkt Hoch-

krumbach aus – routi-nemäßig überwacht.

Im Spätherbst des Jahres 1909spielte sich hier am Schrofen-pass eine dramatische Wilde-rertragödie ab:Am 29. Okt. 1909 hat seine Kö-nigl. Hoheit Prinzregent Luit-pold von Bayern mitsamt sei-ner Hofjagd Gesellschaft eineüberaus erfolgreiche Jagdsai-son im Rappenalptal mit derErlegung von mehreren kapi-talen Hirschen und Gämsenbeendet und die Jagdgesell-schaft reitet bis zu den Kut-schen nach Einödsbach, vonwo es dann nach Oberstdorfgeht. Zurück im wildreichenRappenalptal bleibt allein derkönigl. bayer. Jäger SeraphinBerktold.

Immer wenn das Alpvieh mitden Älplern abgezogen unddie Hofjagd beendet war, trie-ben meist Außerferner Wilde-rer, oft in ganzen Gruppen,im Tal ihr Unwesen. Seraphinstand diesen oft alleine ge-genüber und somit auf kei-

nem sehr erstrebenswertenPosten.

Auf Grund früherer Vor-kommnisse hat der königl.Oberförster Hohenadl in die-sem Herbst 1909 für die Zeitbis es zuschneite dem Sera-phin einen weiteren Jäger undzwar Hans Stanger zugeteilt.Die beiden Jäger durchstreifentagtäglich das riesige Revierund immer wieder hören sieSchüsse, die eindeutig vonWilderern herrühren, dochkönnen sie die Täter nie fas-sen.Am Sonntag, dem 31. Oktober1909, verlassen die beiden Jä-ger schon um vier Uhr mor-gens bei noch völliger Dunkel-heit die Jagdhütte Biberkörb,um im Schutze der Nachtihren vorgesehenen Beobach-tungsposten am Salzbichel zuerreichen und dort den Tages-anbruch abzuwarten. Sie lie-gen in einem dichten Lat-schengestrüpp und habenbeide Grenzübergänge – denSchrofen und das BiberalperSchänzle – fest im Auge.

Es ist bitter kalt – und plötzlichum zirka 8 Uhr fällt ein Schuss,den sie aber nicht lokalisierenkönnen, weil die Felswändedas vielfache Echo hin und hertreiben. Obfö. Hohenadl kannes nicht gewesen sein – alsowieder Wilderer im Revier!Um zirka 10 Uhr beobachtensie auf eine Entfernung vonetwa 400 Metern am „Grüner“,wie zwei bewaffnete Wildererdurch eine LatschenrinneRichtung Schrofen pirschen.Jetzt beginnt die Jagd!

Jede Deckung ausnützend het-zen die beiden dem „Grüner“zu. Hier finden sie lediglichfrische Trittspuren von vier -zackigen Griffeisen – also Tiro-ler! Die Spuren verlieren sichauf dem felsigen Untergrund –was tun? Vorsicht ist in jedemFalle geboten, denn wer amhelllichten Tage zum Wilderngeht, ist kein Anfänger und si-cher zu allem bereit. Im Ver-steck warten, heißt es jetztalso. Da fallen kurz hinterein-ander zwei Schüsse, aus unter-schiedlichen Richtungen, aber

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Page 43: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 43JÄGERINNEN & JÄGER

jedenfalls von der gegenüber-liegenden Talseite.

Sie können nichts erspähen.Die Jäger sind wieder zumWarten verurteilt. Gegen fünfUhr zerreißt das Knallen vonweiteren drei Schüssen dieStille des Tales. Minuten spä-ter reißt der Nebel kurz aufund die Jäger erspähen die Ge-suchten am „Birkensatz“. Siehaben einen Hirsch erlegt undsind am Zerwirken. Eine guteStunde bräuchten sie dorthin,bis dann ist es dunkel und denWilderern nicht mehr beizu-kommen. Also wieder warten!Weil die beiden Jäger anneh-men, dass die Wilderer imSchutze der Dunkelheit ver-mutlich mit ihren schwerenLasten über den „gängigen“Schrofenpass über die Grenzewechseln, beschließen sie sichdort oben auf die Lauer zu le-gen und die Wilderer zu stel-len. Das Gebiet ist für einenHinterhalt wie geschaffen undum ca. halb sieben Uhr abendsbeziehen sie dort ihre Posten,nachdem sie sich eine Über-rumpelungsstrategie zurechtgelegt hatten. Da – es ist schon acht Uhr vor-bei, als sie schwere Schrittehören. Die Wilderer kommen!Seraphin lässt den ersten Wil-derer an sich vorbei, da jaHans weiter vorne auf derLauer liegt. Dem zweiten Wil-derer, den er nun in Umrissenerkennen kann ruft er zu „Haltstehen bleiben!“. Als diesernicht reagiert, ruft er ein zwei-tes Mal „Halt“ und als dieser

schließlich eine schnelle Bewe-gung macht, schießt Seraphin.Jetzt meldet sich auch Hansund ruft, dass er den erstenWilderer entwaffnet und mitvorgehaltener Waffe in Schachhält.

Seraphin entzündet seineBlendlaterne und der Licht-schein trifft einen Sterbenden,die Kugel sitzt ihm mitten imLeben. Der zweite Wildererwird durchsucht, gebundenund sofort nach Oberstdorf ge-führt und den Gendarmenübergeben.

Die anschließenden Ermittlun-gen und Untersuchungen las-sen sodann erst die ganze Tra-gik des Geschehens richtigerkennen: Der aus Warthstammende und gewohnheits-und gewerbsmäßig wilderndeBauer Strolz, hat seinen in Auim Bregenzerwald beheimate-ten zwanzigjährigen KnechtHermann Moosbrugger erst-mals zum Wildern und zumWildbrettragen verführt undmitgenommen.

Der Knecht war mit einer ge-wöhnlichen Büchse, der Bauermit einem neuen Repetierge-wehr bewaffnet. Die Wildererhatten drei Hirsche erlegt undschön säuberlich zerlegt, zweidavon ließen sie vorläufigzurück und einen trug derstarke Moosbrugger, wobeider Bauer Strolz lediglich dasHaupt mit dem Geweih undbeide Gewehre trug.

Moosbrugger trug zum Zeit-punkt des Schusses keine Waf-fe. Eine hastige Bewegung mitseinem Bergstock, vielleichtaus Angst oder Schrecken imfahlen Dämmerungslicht, kos -tete ihn sein junges Leben.Eine weitere, besondere Tragikwaren die Familienverhältnis-se des jungen Burschen. Er ent-stammte einer armseligen, kin-derreichen Kleinbauernfamilieaus Au. Der Vater war frühverstorben, die Mutter krankund in einem Armenpflege-heim, somit war der jungeKnecht als ältestes Kind die

einzige finanzielle Stütze derverbliebenen Familie. Der skrupellose Wilderer Bau-er Strolz wurde verurteilt undeingekerkert, Seraphin Berk-told wurde in vermeintlicherNotwehr handelnd, freige-sprochen.

Doch die Tragödie war nochnicht zu Ende. Seraphin Berk-told, der als Jäger und Berg-bauer so vielen Gefahren undAngriffen entgangen war,stürzte 20 Jahre später von derTenne seines Anwesens in dieTiefe und war auf der Stelletot. Hans Stanger, sein Jäger-kollege war schon im Jahre1925 bei einem Reviergang,beim Übersteigen eines Zau-nes mit dem Gewehr hängengeblieben und fand durch ei-nen Schuss aus seiner eigenenBüchse den Tod.

Noch heute steht ein einsamerBildstock am Schrofenpassund erinnert die Wandererdaran, dass hier ein jungerMensch sein Leben lassenmusste.

Von einem bayer. Revier Jägerdurch einen Schuss, verblutetean dieser Stelle am 31.10.1909Hermann Moosbrugger geb.7.1.1889 in Au Herr, sei ihmgnädig

Quellennachweis: Gendarme-rieprotokoll PK OberstdorfChronik u. Archiv Heimatmu-seum OberstdorfArchivar Eugen ThommaBilder und Fotos: Josef Die-trich, Bezau

Page 44: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

JÄGERINNEN & JÄGER Januar / Februar 201144

Ein Hochkapitaler aus dem Mellental„An einem Sonntagmorgen,rechtzeitig in derFruah………“, so beginntnicht nur ein uraltes Jäger-lied, sondern so begann aucheiner der schönsten und erfolg -reichsten Sonntags-Jagdmor-gen für den BregenzerwälderBezirksjägermeister HMHans Metzler, als er EndeAugust den heimlichen undschon jahrelang bekannten,hochkapitalen Hirsch „Mata-dor“ im EJ Revier Hauser imMellental erlegen konnte. Be-gleitet wurde er von seinemlangjährigen und Rotwild

kundigen Jagdaufseher ToneDietrich aus Mellau.Der Hirsch „Matador“ prä-sentierte sich als überausstarkstangiger und überra-schend gut geperlter, enden-freudiger gerader 18ender im11. Kopf, wobei es sich hier si-cherlich um einen der bestenund stärksten Hirsche han-delt, die je im Lande Vorarl-berg ihre Fährte zogen. Demglücklichen Erleger dazu einkräftiges Weidmannsheil.

RM

Lebenshirsch

Am 21.09.2010, vier Tagenach Vollendung seines

76. Lebensjahres, konnte un-ser ältester Jagdkamerad El-mar Bertel aus Götzis in Begleitung des Jagdschutz-organes Otmar Meyer imRevier der Genossenschafts-jagd Bludesch diesen kapita-len ungeraden 16-Ender er-legen.

Ein kräftiges Weidmanns-heil zu diesem außerordent-lichen Ereignis wünschendir deine Jagdkollegen Mar-tin & Martin, Bernd, Ger-hard und Reini sowie Ot-mar. Mit einer Feier imGasthaus „Schützen“ in Ar-bogast wurde dieser beson-dere Abschuss in geselligerRunde gewürdigt.

Erfolgreiche Wachtelhundeprüfung Martin Schnetzer

Anlässlich der diesjähri-gen Herbstprüfung für

Deutsche Wachtelhunde inAspach, Oberösterreich,konnte die LandesgruppeVorarlberg wieder einenaußerordentlichen Erfolg ver-buchen. Bei kaltem und windigem, je-doch schönem Herbstwetterkonnte Siegfried Fulterer,Hohenems, mit seiner Hün-din Yaska v. Wirtatobel inden Anlagen „A“ einen aus-gezeichneten 2. Preis errei-chen. In der Vollgebrauchs -prüfung erreichte KarlheinzWürder, Langen b. Bregenz,mit Tibout v. Stift Engelszellbereits zum zweiten Mal ei-

nen ausgezeichneten 1. Preis.Martin Schnetzer mit seinemerst dreijährigen Rüden Watzv. Schneewald konnte eben-falls zum zweiten Mal einenhervorragenden 1. Preis errei-chen. Es ist dieser Erfolg nicht hochgenug einzuschätzen, da dieKonkurrenz von zwölf VGPHunden aus ganz Österreichan dieser Prüfung nicht we-nig ist. Hannes Schatzmann, Gisin-gen, mit seiner JunghündinAsta v. Ardetzenberg undFranz Senti, Mauren, mit Xin-ta v. Schneewald hatten andiesem Prüfungswochenendenicht das notwendige Glückauf ihrer Seite. So wie wir diepassionierten Hundeführer

aber kennen, werden sie esbei der nächsten Gelegenheitwieder angehen. Seitens der Landesgruppe einkräftiges Wachtelheil densehr engagierten Hunde-

führen für ihren Einsatz. Da-mit können wir gut ausge -bildete und geprüfte Wach -telhunde in Vorarlbergvorweisen.

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Page 45: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 45JÄGERINNEN & JÄGER

Treibjagd wurde zur SaujagdDr. Norbert Greber

Am 29. Oktober haben diePächter der EJ Bleichten

im Mellental Freunde und Be-kannte zur Treibjagd geladen.Insgesamt zehn Jäger, einTreiber sowie zwei Hundetrafen an einem schönen undkalten Morgen auf Bleichtenein. Da es die ganze Wocheüber zirka 20 cm Schnee ge-habt hatte, konnten schon aufder Fahrt die frischen Fährtenund Wechsel sehr gut ausge-macht werden. Neben deroberen Alphütte, die als Aus-gangspunkt für den Triebausgesucht worden war, gabfrisch umgebrochener WasenZeugnis von der Anwesenheiteiner Rotte Wildsauen, wasnatürlich zwangsläufig fürzusätzliche Spannung sorgte.

Jagdaufseher HM DieterSchneider gab weibliches Rot-wild und Spießer, Rehgeißen,Gamskitze sowie Schwarz-wild jeder Altersklasse zumAbschuss frei, sowie Raub-wild und Schneehasen. DieStandplätze wurden so einge-teilt, dass das Waldstückoberhalb der Hütte in Rich-tung Hausergraben umstelltwurde, sodann sollte mit ei-nem Treiber, einem Hunde-führer und zwei Hunden dasGebiet durchgedrückt wer-den, um das anwesende Wildhoch zu machen und auf dieLäufe zu bringen. Nach obenbildete ein steiler Abhang ei-nen Abschluss, sodass demWild nur drei Seiten zurFlucht offen blieben.

Wie so oft machten nicht dieTreiber, sondern die Hundeeine Rotte aus einem dichtenEinstand los, den die Treiberzuvor ahnungslos passierthatten. In brechender Fluchtstürmte die Rotte RichtungHausergraben. Während achtSchützen ohne jeglichen An-blick auf ihren Ständen ver-harrten, hatte einer – im

wahrsten Sinne des Wortes –alle Hände voll zu tun. Mitden ersten drei Schüssen blie-ben zwei Sauen im Feuer lie-gen, doch schon das Nachla-den dauerte zu lange und sokonnte leider kein weitererTreffer mehr erzielt werden.Während der Flucht der Rottemit zirka zehn Schwarzkit-teln, hatten die Hunde einenschwachen Überläufer gestelltund sich so verbissen, dassdieser vom Hundeführer denFangschuss angetragen er-hielt.

Die Nachsuche auf ein weite-res vermeintlich angeschosse-nes Wildschwein verlief nega-tiv, die dürftige Schweißspur(vermutlich „mitgenomme-ner“ Schweiß von einem derAnschüsse) verlor sich nachzirka einem Kilometer. Auchdie Bergung der in großerEntfernung vom Sammelplatzerlegten Tiere – eine zirka60kg schwere nicht führendeBache, sowie ein zirka 45kgschweres weibliches Überläu-ferschwein – dauerte seineZeit.Somit konnte der geplantezweite Trieb nicht mehrdurchgeführt werden. Den-noch waren die Pächter undalle beteiligten Jäger mit der„Tagesstrecke“ hoch zufrie-den. Drei Wildschweine sindnoch nie an einem Tag im EJ

Revier Bleichten erlegt wor-den, ein erlegter Schneehaserundete die Gesamtstrecke ab.

So traten am Nachmittag allezufrieden die Rückfahrt an,um in Bezau mit dem erfolg-reichen Saujäger Rudl Brogersowie dem HundeführerJagd aufseher HM Dieter

Schneider, der den Überläufersowie den Schneehasen nachklassischer Brackierjagd sei-nes Deutschen Jagdterriers„Derry“ erlegt hatte, auf einkräftiges Weidmannsheil an-zustoßen.

Weidmannsheil!

POLIZEILICHE BEKANNTMACHUNG

Die Polizei Bludenz ermittelt derzeit gegen einen ge-werbsmäßigen Betrüger. Diese Person schaltet in ver-schiedenen Vorarlberger Tageszeitungen Inserate, inwelchen er Jagdausflüge nach Ungarn vermittelt. Vonder Person, welche die Anzeige schaltete, wurde eineVorauszahlung in der Höhe von 500,– Euro verlangt.Im Gegenzug versicherte er den Personen, welche sichauf das Inserat meldeten, ein gutes Jagdgebiet in Un-garn. Weiters sicherte er den allfällig geschädigtenPersonen zu, dass sie das Bargeld (500,– Euro)zurückerhalten würden, falls sie keinen Jagderfolg hät-ten. Ein Jagderfolg konnte jedoch nie eintreten, da dasJagdgebiet in Ungarn bereits ausgeschossen war. DasBargeld wurde vom Beschuldigten jeweils nichtzurückerstattet.

Weitere Geschädigte, welche sich ebenfalls auf dasZeitungsinserat gemeldet haben und eine Vorauszah-lung von 500,– Euro geleistet haben, und keinen ver-sprochenen Jagderfolg erzielen konnten, werden er-sucht, sich bei der Polizeiinspektion Bludenz,Telefonnummer 059133/8100, Sachbearbeiterin: FrauRevInsp Kühlechner, zu melden.

Page 46: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

JAGD Januar / Februar 201146

40 Jahre FUST-TirolFUST-Tirol, der Förde-

rungsverein für Umwelt-studien, ist die einzige privatgetragene gemeinnützigeForschungseinrichtung, diesich über einen Zeitraum vonvier Jahrzehnten kontinuier-lich und konsequent den Fra-gestellungen, die sich mitSchutz und Nutzung der alpi-nen Umwelt ergeben, wid-met.

Mit großem Weitblick undIdealismus legten Christiane

und Emil Underberg bereits1970 den Grundstein für die-ses einzigartige Langfristpro-jekt in Achenkirch / Tirol. Esging ihnen darum, die durchÜbernutzung der Alpendurch Land- und Forstwirt-schaft, durch Jagd und Tou-rismus entstandenen Proble-me zu analysieren undLösungen aufzuzeigen.Stand am Anfang vor allemdie Wald- und Wildproble-matik im Vordergrund, so er-weiterte sich das Aufgaben-

spektrum laufend um Fra-gestellungen, die Fauna,Flora, Boden, Wasser, Luftund Klima betreffen. Es wur-den Versuchsflächen ange-legt, die heute noch Auf-schlüsse über die langfristigeWaldentwicklung und derenEinflussfaktoren ermögli-chen.

Neben einer eigenen Schrif-tenreihe entstanden in Ko-operation mit Universitätenweit mehr als hundert Publi-kationen, Diplomarbeitenund Dissertationen, die sichdurch engen Praxisbezugauszeichnen.

Die Arbeit des FUST-Tirolhatte maßgeblichen Einflussauf behördliche Entscheidun-gen und auf das Handeln vonPersonen, die das Gebot derNachhaltigkeit bei ihrerTätigkeit im Alpenraumpraktisch umsetzen.

Heute stellt sich FUST-Tirolals eine vitale Forschungsein-richtung dar, die zu Recht mit

Optimismus an neue Aufga-ben herangeht. Mit denÖsterreichischen Bundesfors -ten wurde vereinbart, in Zu-kunft bei ökologischen, öko-nomischen und sozialenFragestellungen im Schulter-schluss zusammenzuarbei-ten. Dies betrifft auch interna-tionale Abkommen, wie dieAlpenkonvention und län-derübergreifende EU-Pro-gramme.

FUST-Tirol ist eine lange Er-folgsstory, die zeigt, dass pri-vates Engagement ein wichti-ger, wenn nicht derwichtigste Faktor zur Ent-wicklung von konsensfähi-gen Lösungen bei Landnut-zungskonflikten ist.

Dr. Richard Lammel

Forschungs- und Ver-suchsprojekt „Alpine Umwelt-gestaltung“ des Förderungs-vereins für Um welt studien(FUST) in Achenkirch/Tirol(www.fust.at; [email protected])

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www.vjagd.atDas Vorarlberger Jagdportal

Das Vorarlberger Jagdportalgibt Informationen, welchevon allgemeinem Interessesind – für den Jäger als auchWaldaufseher, für den inter-essierten Studenten als auchHundeliebhaber, für dieKöchin als auch für Kinder.Informationen über die ein-zelnen Wildarten in Vorarl -berg finden sich dort genau-so wie Rezepte zumnachkochen oder eine Platt-form der in Vorarlbergdurchgeführten wissen-schaftlichen Projekte. Kurzgesagt, alles, was mit der Jagdin Vorarlberg zu tun hat.

www.vjaegerschaft.atDie Vorarlberger Jägerschaft

Wer sich für den Verein Vor-arlberger Jägerschaft interes-siert, der nutzt dieses Unter-portal. Hier finden sichsowohl die Strukturen derVorarlberger Jägerschaft(Vorstand, Bezirksgruppen,Ausschüsse) als auch nützli-che Dokumente wie Statuten,Jagdgesetz, Forstgesetz etc.als pdfs zum ausdrucken.Zugleich findet sich ein Ver-anstaltungskalender derjagdlich interessanten Veran-staltungen. In einem Online-Shop können die Produkteder Geschäftsstelle direkt be-stellt werden.

www.vjagdzeitung.atDie Vorarlberger Jagdzeitung

Online lesen, Artikel suchenoder einfach nur schmökern– hier können Sie es! Sämtli-che Ausgaben der Vorarlber-ger Jagdzeitung seit Jänner2009 können am Bildschirmdurchgeblättert werden, spe-zielle Beiträge können überIhren Drucker ausgedrucktwerden. Wer sich für das Redakti-onsteam interessiert, findetdie Kontakte, und wer sichfür die Einschaltung von In-seraten interessiert, findet dieMediadaten – schnell undunkompliziert.

www.vjaegerschule.atDie Vorarlberger Jägerschule

Alles, was mit der Vorarlber-ger Jägerschule zu tun hat, findet sich unterwww.vjaegerschule.at. Vonallgemeinen Informationenüber Inhalte, Exkursionen,Referenten, Stundenplan,Kurskosten – alles ist allge-mein zugänglich und trans-parent dargestellt.

Page 47: Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

Januar / Februar 2011 47ANZEIGEN

ABWURFSTANGEN

Ankauf von Abwurfstangen, prokg € 8,60, bei Zustellung € 9,30pro kg. Paare über 5 kg € 10 prokg. Ankauf auch von Jagdnach-lässen. Tel.0049 (0)8821 81253E-Mail: [email protected]

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Gesucht Abschusspaket: Reh-,Rot- und Gamswild in Vorarl-berg, Tel. 0041 792270714

Suche längerfristige Jagdgele-genheit auf Reh-, Rot- undGamswild in Vorarlberg, Tel.00423 7811002

JAGDVERPACHTUNG

Im Wege der öffentlichen Ausschreibung bringt die Jagdgenos-senschaft Bürserberg die Genossenschaftsjagd zur Neuverpach-tung, und zwar für die Zeit vom 1. April 2011 bis 31. März 2017.

Das Genossenschaftsjagdgebiet Bürserberg in der Wildregion4.1 (Brandnertal) weist ein Flächenausmaß von 1252 ha auf undliegt in der Rotwild Randzone und teilweise in der Kernzone. Inder Hauptsache kommen Rehwild, Rotwild, Gamswild, Birk-wild und Murmeltiere sowie Raubwild vor.

In die Pachtbedingungen und den Abschussplan kann währendder Amtsstunden beim Gemeindeamt Bürserberg eingesehenwerden.

Pachtinteressenten werden eingeladen, ihre Angebote bisFREITAG, den 21. Jänner 2011, 12.00 Uhr

in einem verschlossenem Briefumschlag, mit der Aufschrift„Angebot für Genossenschaftsjagd Bürserberg“, beim Gemein-deamt Bürserberg abzugeben.

Verspätet abgegebene Angebote können nicht mehr berücksich-tigt werden. Die Jagdgenossenschaft behält sich das Recht vor,bei nicht entsprechenden Angeboten alle Angebote abzulehnen.

Der Obmann der Jagdgenossenschaft BürserbergBgm. Fridolin Plaickner

Boden 1, 6707 BürserbergTel. (0043)/5552/62708-10

Mail: [email protected]