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Alan Turing: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken? 01/2012 April MITGLIEDER - UND KUNDENZEITSCHRIFT

Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

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Page 1: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

Alan Turing: Vordenker der Künstlichen Intelligenz

Können Maschinen denken?

01/2012 April

m i t g l i e d e r - u n d k u n d e n z e i t s c h r i f t

Page 2: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

2 forum 01/2012

Liebe Leserinnen, liebe Leser,Maschinen denken und fühlen wie Menschen – diese Vision ist möglicher-weise unerfüllbar. Denn die Wissenschaft ist immer noch weit davon entfernt, wirklich intelligente Maschinen nach dem Vorbild des Menschen zu schaffen. Dass sich logisches Denken nicht eins zu eins in eine Maschi-ne übertragen lässt, hat der Brite Alan Turing bereits Mitte des letzten Jahrhunderts nachgewiesen. Bis heute hat keine Maschine den nach ihm benannten Turing-Test bestanden. Der geniale Wissenschaftler gilt als Va-ter der Computerwissenschaft und Künstlichen Intelligenz. In diesem Jahr würde er seinen 100. Geburtstag feiern. Es sind sein Forscherdrang und seine bahnbrechenden Thesen zur Künstlichen Intelligenz, die bis in die heutige Zeit wirken. Und ein Blick zurück eröffnet auch immer Perspek-tiven für die Zukunft. Deshalb widmen wir uns in diesem Heft ausführlich diesem Pionier seiner Zeit.

In die Zukunft schauen wir auch beim Thema „Zusammenschluss GAD und Fiducia“. Die Details der bisherigen Verhandlungen haben wir Ihnen auf den Vorstandstagen ausführlich erläutert. Wir haben deutlich gemacht, dass beide Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren durch ihre Konsolidierungsmaßnahmen einen erheblichen Beitrag zur Kostenentlas-tung und damit zum Erfolg der genossenschaftlichen FinanzGruppe geleis-tet haben. Diesen Weg wollen wir mit dem Zusammenschluss konsequent weitergehen. Unser Ziel ist es, durch die „Bündelung der Kräfte“ bestmög-liche Ergebnisse zu erzielen und die Wettbewerbsposition der Volks- und Raiffeisenbanken weiter zu stärken. GAD und Fiducia sind überzeugt, dass der Zusammenschluss die Qualität der IT-Leistungen weiter erhöht und insgesamt Synergien von rund 125 Millionen Euro pro Jahr erstmals ab 2018 auf der Kostenseite gehoben werden.

Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung ist die Beschlussfas-sung zum Zusammenschluss beider Rechenzentralen im Rahmen der dies-jährigen Generalversammlung vorgesehen. Wir haben den Termin für die Generalversammlung der GAD und für die Hauptversammlung der Fiducia zeitlich abgestimmt. Die Hauptversammlung der Fiducia findet am 28. Juni 2012 statt. Für die Generalversammlung der GAD merken Sie sich bitte den neuen Termin 29. Juni 2012 vor. Vorstand und Aufsichtsrat der GAD erachten den Zusammenschluss mit der Fiducia IT AG aus strategischen und wirtschaftlichen Überlegungen im Interesse aller Volks- und Raiffei-senbanken weiterhin für sinnvoll und notwendig. Wir haben dieses Ziel fest im Blick und hoffen Ende Juni auf Ihre Zustimmung zu den gemeinsam erarbeiteten Ergebnissen.Ihr

Editorial · Inhalt

Das Ziel fest im Blickanwenden: Das Banking der Zukunft ist mobil

6

vordenken: Trendbeobachtung auf der Tagesordnung

8

44verbinden: Wir sind Fußball!

Anno Lederer, Vorstandsvorsitzender GAD eG

umschauen: Schwarmintelligenz: Vorbil-der in der Natur

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IMPRESSUM Ausgabe Nr. 01 April 2012

HerausgeberGAD eGGAD-Straße 2–6 · 48163 Münster

http://[email protected]

RedaktionBettina Kroll (verantw.) Beate FennekerNatalie JurewitzDaniel Meyering0251 71 33-24 41

Layout SNT Media Concept GmbH, Münster

DruckVaKo Druck GmbH, Dülmen

umschauen

22 Titelthema Künstliche Intelligenz: Können Maschinen denken?

29 Schwarmintelligenz: Vorbilder in der Natur

4 Branchen-News

anwenden

6 Das Banking der Zukunft ist mobil

11 Herzlich willkommen bei bank21!

12 Herausforderungen meistern – die IT macht es möglich

15 Jahressteuerbescheinigungen: auf den Punkt zugestellt

32 Mehr Qualität, Kostentransparenz und Effizienz

36 bank21-Online-Filiale: Mit Sicherheit ganz vorne dabei

41 Sicherheit aus einem Guss

43 FATCA fordert Banken heraus

erleben

34 GAD Treffpunkt: Modernes Banking als Erlebnis

vordenken

8 Trendbeobachtung auf der Tagesordnung

16 Kontaktloses Bezahlen hat einen Namen: girogo

18 3 Fragen an... Wenn Mensch und Maschine miteinander reden...

20 Anwendungen von morgen erleben

verbinden

37 SDT Leistungsversprechen überprüfen und weiterentwickeln

38 VR Netze Kommunikation ohne Grenzen

40 Ratiodata TOP JOB zum zweiten Mal

42 Ratiodata Jederzeit Bargeld – optimiert und wirtschaftlich

44 GWS Wir sind Fußball!

umschauen: Künstliche Intelligenz: Können Maschinen denken?

Fotos Titel, S. 22–28: Jan Braun & Jochen Viehoff, Heinz Nixdorf MuseumsForum

Page 4: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

4 forum 01/2012umschauen

Kanalübergreifendes ServiceangebotBankkunden aller Generationen empfinden Bankdienst-leistungen auf Grundlage innovativer Technologien als Mehrwert im Kundenservice. Das ergab eine aktuelle Studie der Managementberatung Accenture. Befragt wur-den mehr als 1.200 Bankkunden in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz. Zunehmend bringen Kunden selbst Erfahrung und Affini-tät im Umgang mit technologiebasierten Bankdienstleis-tungen mit. Dadurch verändern sich die Anforderungen: Zwei Drittel der Kunden verlangen ein kanalübergreifen-des, konsistentes Serviceangebot. Viele Kunden nutzen heute das Internet zur Interaktion mit der Bank ihrer Wahl. Prognose: Im Jahr 2013 werden nur noch etwa 40 Prozent der Kunden ihre Bankgeschäfte in der Filiale tätigen. Die sich wandelnde Rolle der Technologie im Finanzbe-reich spiegelt sich auch in folgendem Ergebnis der Studie wider: Jeder dritte Kunde ist sogar bereit, für innovative, technologiebasierte Bankdienstleistungen die Bank zu wechseln.

Städte von morgenAuf der CeBIT hat sich Bundeskanz-lerin Angela Merkel ins Goldene Buch der digitalen „Neustadt“ ein-getragen – einer Stadt, die sich auf keiner Landkarte findet, dafür umso

mehr für das steht, was Morgen eine optimal vernetzte Stadt ausmachen wird. „Neustadt“ ist eine Entwicklung von Microsoft, die aufzeigen will, wie sich eine Vielzahl von gesell-

schaftsrelevanten Bereichen mitein-ander vernetzen lassen. Kern des 3D-Modells ist das Rathaus, an dem sämtliche Fäden zusammenlaufen und an das Krankenhaus, Schule, Kindergarten und Gewerbegebiet angebunden sind. Alle Daten sind in Echtzeit abrufbar. Bürger profitieren von einer Vielzahl von Vorteilen – sei es, dass sie in Entscheidungen früher eingebunden werden, sie In-vestitionen im Bildungs- und Sozial-bereich nachvollziehen können oder sie einfach mitdiskutieren und eigene Ideen einbringen können. Ein ähnliches Projekt verfolgt IBM mit seinem City Operations Center in Rio de Janeiro. Hier werden Infor-mationen aus verschiedenen städ-tischen Verwaltungsbezirken sowie Polizei und Feuerwehr gebündelt, was nicht nur Vorteile im Notfall hat, sondern auch das Management von Großveranstaltungen erleichtert.

Bildnachweis: http://www.microsoft.com/germany/newsroom/

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Cyberwar tobt weiter: BSI klärt aufDas Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat ein „Register aktueller Cyber-Gefährdungen und -Angriffsformen“ veröffentlicht. Die strukturierte Über-sicht zeigt auf, welchen Gefährdungen Unternehmen und Institutionen ausgesetzt sein können und wie die eigenen IT-Risiken zu analysieren sind. Das Register dient CIOs und IT-Spezialisten als Hilfestellung, präventive oder reaktive Schutz- und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dabei stellt das BSI dar, welche Methoden und möglichen Ziele die Angreifer verfolgen. Der Überblick wurde auf Basis von Umfragen bei Verbänden, Unternehmen und Forschungseinrichtungen erstellt und ist die erste Veröf-fentlichung innerhalb einer neuen Reihe zum Thema. In unregelmäßigen Abständen sollen neue Ausgaben folgen. Die Untersuchung steht auf der Website des BSI zum kostenlosen Download bereit.

Vom Notebook zum UltrabookMit den auf der CeBIT vorgestellten Ultrabooks schließt sich die Lücke zwischen herkömmlichen Notebooks und Tablet-PCs. Die neuen Geräte sind maximal 18 Millimeter schlank, verfügen über mindestens fünf Stunden Akkulaufzeit und wachen innerhalb kürzester Zeit aus dem Stand-by-Modus auf, um den

raschen Zugriff auf E-Mails zu er-möglichen. Diese Kriterien werden von Intel vorgegeben und erlauben den Herstellern ihr Gerät offiziell als „Ultrabook“ zu bezeichnen. Zwar sind die Geräte stabiler verarbei-tet, das hat aber auch seinen Preis. Wirklich günstig sind die Ultrabooks (noch) nicht zu haben und es bleibt

abzuwarten, wie sie sich im Wett-bewerb gegen das iPad von Apple behaupten. Windows 8 jedenfalls könnte die Ultrabooks erst richtig pushen, denn die Verbindung von neuer Hardware und einem optimier-ten Betriebssystem soll die Vorteile erst richtig zur Geltung bringen.

Kreditinstitute setzen auf Freundschaftsbanking

Rund zwei von fünf Banken planen in den nächsten Monaten neue Social-Media-Projekte auf Xing, LinkedIn, Facebook, Twitter oder YouTube zu starten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Branchenkompass Kredit-institute“ von Steria Mummert Consulting in Zusammen-arbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Drei von fünf Banken wollen bis 2014 in ein Social-Media-Angebot investieren. 47 Prozent planen einen eigenen Auftritt in einem privaten Netzwerk wie Facebook. Danach folgen geschäftlich genutzte Netzwerke wie Xing oder LinkedIn mit 35 Prozent. Bei den Genossenschafts-banken planen sogar 53 Prozent einen B2B-Auftritt. Zudem will bis 2014 etwa jede fünfte Bank den Kurznach-richtendienst Twitter nutzen. Auch zur Personalsuche und für HR-Anwendungen wollen die Banken Social Media einsetzen. Im Vorder-grund stehen vor allem der Kommunikationsnutzen wie Weiterempfehlungen oder die Kommunikation über neue Produkte, 50 Prozent der Befragten wollen im Web 2.0 auch verkaufen.

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6 forum 01/2012anwenden

bank21 im Web ist auf der Zielgeraden: Mit den bank21-Releases 5.0 und 5.1 werden bis spätestens Herbst 2012 die letzten noch fehlenden Funktionen des browserbasierten

Bankenverfahrens zur Verfügung stehen.

Das Banking der Zukunft ist mobil

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Anfang dieses Jahres hat der flächendeckende Rollout von bank21 im Web begonnen; Anfang April arbeiteten Bankmitarbeiter in ca. 180 Instituten mit dem Release 4.9, das bereits heute ca. 80 Prozent der Fachlichkeit bzw. Funktionen für die webbasierte Nutzung von bank21 abdeckt. Jörg Dreinhöfer, Vorstandsmitglied der GAD, stellte im Rahmen der Lotusphere 2012 im Januar 2012 in Orlando/USA das Konzept von wave als Beispiel für innovative Collaboration in der Private Cloud vor. In der General Opening Session erläuterte er vor rund 5.000 Besuchern: „bank21 im Web ermöglicht neue Formen

der Zusammenarbeit – innerhalb der Bank, zwischen Bank und Kunde und zwischen der GAD und den Banken. Durch neue Collaboration-Tools ergeben sich ganz neue Service-Modelle und Möglichkeiten für die Interaktion im Rahmen der Zusammenarbeit unterschiedlicher Beteiligter. Wir werden künftig zum Beispiel ein Service-Portal für Banken anbieten, wo Nutzer nicht nur Produkte bestellen, sondern auch Bewertungen abgeben können – ähnlich wie bei Amazon. Auch bei der Dokumentenbear-beitung ergeben sich durch Collaboration-Tools wie zum Beispiel IBM Docs ganz neue Optionen. Die GAD unter-sucht derzeit den Einsatz von IBM Docs in einer Private Cloud, um browserbasierte Dokumentenerstellung und Change-Management-Prozesse zu ermöglichen.“

Näher am Kunden

Ziel aller Aktivitäten der GAD ist es, ihren Mitglieds-banken eine IT-Lösung zu bieten, die sie näher an ihre Kunden bringt. Technisch wird dies möglich, indem die GAD durch wave und bank21 im Web die Unabhängigkeit von einer lokalen Client-Server-Infrastruktur schafft und gleichzeitig mobilen Services im Bankbereich zukünftig zum Durchbruch verhelfen kann.

Die GAD folgt damit einem eindeutigen Trend: Konsu-menten nutzen heute iPhones, iPads, Tablet-PCs etc. für ihre Kommunikation. Die bevorzugte Technik der Konsu-

menten bestimmt zunehmend auch die Business-IT. Denn in der bislang typischen Beratungssituation sitzt der Kundenberater in der Bank vor seinem Bildschirm, der praktisch eine Barriere zwischen ihm und seinem Kunden aufbaut. Ganz anders gestaltet sich eine Bera-tungssituation mit einem iPad, das man beispielsweise mit in eine gemütliche Kaffee-Ecke der Bank oder nach Hause zum Kunden nehmen kann. Somit ermöglichen neue und mobile Technologien vor allem auch neue For-men der Kundenberatung und -interaktion.

»bank21 im Web ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit – innerhalb der Bank, zwischen Bank und Kunde und zwischen der GAD und den Banken. Durch neue Collaboration-Tools ergeben sich ganz neue Service-Modelle und Möglichkeiten für die Interaktion im Rahmen der Zusammenarbeit unterschiedlicher Beteiligter.«Jörg Dreinhöfer auf der Lotusphere in Orlando / USA.

Ortsunabhängig und sicher

Die Filiale ist nicht nur ein Gebäude, sondern die Filiale ist überall dort erlebbar, wo der Kunde mit seiner Bank in Verbindung treten will – also auch bei ihm zuhause. Die Online-Verfügbarkeit über einen Browser erlaubt zukünf-tig ortsunabhängigen Zugriff auf das gesamte bankfach-liche Spektrum von bank21: individuelle und fallabschlie-ßende Beratung zuhause beim Kunden. Auch dort wird Sicherheit groß geschrieben. Denn die GAD betreibt eine Private Cloud. Als Zugang dazu dient der bereits beste-hende sichere Bankenanschluss der GAD. Und der führt exklusiv über eigene Standleitungen, die nicht zum Inter-net gehören. Auch alle Verbindungen aus den Banken heraus nehmen diesen Weg und gehen dann weiter über ein zentrales, besonders geschütztes Gateway im Müns-teraner Rechenzentrum. Die Trusted-Cloud-Anbindung der GAD ist so konzipiert, dass der Bankmitarbeiter zu-künftig auch beim mobilen Einsatz beim Kunden zuhause sicher und nach außen abgeschottet auf das Bankenver-fahren zugreifen kann – eine wesentliche Voraussetzung für mobile und ortsunabhängige Bankberatung. ><

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8 forum 01/2012vordenken

Trendbeobachtung auf der Tagesordnung

Warum Megatrends für Banken wichtig sind – und wie sie gemeinsam mit der GAD gesellschaftliche Veränderungen beobachten.

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Michael SiegersVorstandsvorsitzender der Volksbank Hildesheim eG

Global, langfristig, dynamisch. Nur drei Attribute, mit denen sich Megatrends umschreiben lassen. Welche Entwicklungen beeinflussen die Gesellschaft? Wie verändert sie ihr Gesicht? In welchen gesellschaft-lichen Bereichen ist ein struktureller Wandel zu erwarten? Fragen, die sich bekanntlich ein Soziologe stellt – aber eine Bank?

Megatrends im Mittelpunkt

Dass das Thema Megatrends nicht nur Forschungsgegenstand von Wissenschaftlern ist, sondern für Banken auch eine wichtige strate-gische Orientierungsfunktion hat, ist Leitplanke der Zusammenar-beit zwischen Banken und ihrem IT-Dienstleister GAD. Im Beirats-Arbeitsausschuss bank21-Strategie stehen die Megatrends im Mittel-punkt. Tiefgreifende Veränderungen im Hinblick auf das Bankgeschäft interpretieren – das ist die Aufga-be, die sich beide Seiten gesetzt haben. Am Ende sollen Lösungen stehen – im Beratungsgeschäft, aber auch auf dem Feld der IT. Fachliche Anforderungen für die strategische bank21-Roadmap leiten Banken und die Geschäftsfeldsteuerung der GAD im Rahmen des strategischen Kreislaufes ab. Ausgangspunkt sind die Megatrends und die strategi-schen Einflussfaktoren. Sie bilden

die Grundlage für die fachlichen Handlungsschwerpunkte zur strate-gischen Weiterentwicklung der IT in den Banken.

Trendmonitoring und Strategie-entwicklung

Auch wenn Experten von einem Wir-kungshorizont von etwa 15 Jahren ausgehen: Die GAD beschäftigt sich jedes Jahr aufs Neue mit den Me-gatrends. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass jährlich neue Mega-trends identifiziert werden: Gemein-sam mit den Banken des Beirats-Ar-beitsausschusses bank21-Strategie werden die Strömungen und Ent-wicklungen neu gewichtet. Dazu findet im Rahmen des strategischen Kreislaufes der GAD das Trendmoni-toring statt. Jedes Jahr werden die relevanten Megatrends ausgemacht, die den größten Einfluss auf das Geschäft der GAD-Kunden haben. In vier Workshops stellt die GAD im Rahmen des Trendmonitorings den beteiligten Banken die Ergebnisse ihrer Betrachtungen und Vorstudien zu den identifizierten Megatrends vor. Der erste Schritt bei den Ban-ken ist die individuelle Priorisierung der Megatrends. Grundlage hierfür sind die von der GAD erarbeiteten Kurzbeschreibungen sowie Zah-len und Fakten zu jedem einzelnen Megatrend. Im Anschluss werden die

Chancen und Risiken der priorisier-ten Megatrends erarbeitet. Im letzten Schritt leiten Banken und GAD die strategischen Erfordernisse für die IT ab. „Das Trendmonitoring ist für uns ein ganz wichtiges Instrument, um in enger Zusammenarbeit mit den Ban-ken die übergeordneten Strömungen, die ihre Arbeit prägen, in einem frü-hen Stadium zu identifizieren“, stellt GAD-Vorstandsvorsitzender Anno Lederer heraus.

Aber wie geht es dann weiter? Wie kann eine Bank die Ergebnisse des Trendmonitorings konkret für sich nutzen? Ein Beispiel dafür, wie die Strategie einer Bank auf der Grundlage des Trendmonitorings ausgerichtet werden kann, liefert die Volksbank Hildesheim eG. Ihr Vorstandsvorsitzender Michael Sie-gers engagiert sich schon seit vielen Jahren im Beirats-Arbeitsausschuss bank21-Strategie – das Thema Me-gatrends begleitet ihn noch länger. Das ist auch der Grund, warum er gemeinsam mit weiteren Initiatoren in Hildesheim im vergangenen Jahr einen regionalen Zukunftskongress ins Leben gerufen hat. Sich mit Trendforschung zu beschäftigen ist für Siegers kein Luxus – sondern Grundlagenarbeit für die strategi-sche Ausrichtung der Bank. „Die Megatrends geben uns die Richtung vor“, bringt er seine Überzeugung auf den Punkt.

»Der für uns bedeutsamste Megatrend ist ganz klar der Demografische Wandel – er wirkt sowohl nach innen als auch nach außen.«Michael Siegers

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Knackpunkt Demografischer Wandel

Der spannendste Teil des Wegs, den GAD und Banken im Rahmen der Arbeit im Beirats-Arbeitsausschuss bank21-Strategie gemeinsam gehen, sei dabei ganz klar das Herausfil-tern der Megatrends, die für Banken besonders bedeutsam sind: „Auf jede Wirtschaftsbranche wirken die Megatrends unterschiedlich stark“, stellt Siegers heraus. Das heißt: Megatrends müssen mit Blick auf das konkrete Umfeld und die beste-henden Herausforderungen bewertet und gewichtet werden.

Was sind für die Volksbank Hildesheim konkret die wichtigs-ten Schlussfolgerungen aus dem Trendmonitoring? „Der für uns bedeutsamste Megatrend ist ganz klar der Demografische Wandel – er wirkt sowohl nach innen als auch nach außen“, so Siegers. Es sei dabei aber festzuhalten, dass man Me-gatrends nicht isoliert ins Blickfeld nehmen kann: „Die Megatrends sind miteinander vernetzt – man kann sie nur integrierend betrachten.“ So seien beispielsweise Globalisierung und Glokalisierung – als Rückbesin-nung auf die Region – zwei Seiten einer Medaille. Wobei die Volksbank Hildesheim als regionales genos-senschaftliches Kreditinstitut von der Rückbesinnung auf die Region besonders profitiert. Den Demogra-fischen Wandel bzw. die Silberne Revolution könne man wiederum nicht analysieren, ohne die Themen Gesundheit und Connectivity mitzu-denken. Ein weiterhin sehr wichtiger Megatrend aus Sicht der Volksbank Hildesheim: Die Individualisierung.

Auswirkungen vielfach spürbar

Die Bank hat dominierende Me-gatrends für sich herausarbeiten können – aber wie wirkt sich diese Schlussfolgerung auf ihr Geschäft

aus? Zum einen durch die Anpassung von Vertriebs- und Kommunikations-konzepten. Eine Qualitätsoffensive über alle Schritte des Beratungspro-zesses hinweg soll die persönliche Beziehung zwischen Kunden und Berater stärken – schließlich steigen in Zeiten der Individualisierung die Kundenansprüche. Individuelle Analysetools schaffen Transparenz, und das Prinzip „Wir sind dort, wo der Kunde ist“ bedeutet in der Umsetzung, dass die Bank eine breit aufgestellte Multikanal-Strategie fährt. Megatrends prägen aber nicht nur die Beziehung zum Kunden, sondern haben auch bankintern Auswirkungen. So hat die Volksbank Hildesheim – mit Blick auf die Me-gatrends Gesundheit und Demogra-fischer Wandel – ein umfassendes Gesundheitsmanagement für ihre Mitarbeiter eingeführt. Das alles sind Beispiele dafür, wie sich Megatrends in der Banking-Praxis auswirken.

Klar ist: Megatrends sind nicht nur ein Thema der Banken, die am Trendmonitoring mitarbeiten. Sondern sie sind ein Thema aller

GAD-Kunden. Erstmals geht die GAD daher hier neue Wege der Kommu-nikation – und führt das Trendmoni-toring an einem eigenen Messestand im Mai und Juni auf dem GAD Treff-punkt durch. „Wir möchten das The-ma noch mehr in die Breite tragen und mit mehr Banken als bislang zu diesem Strategiethema ins Gespräch kommen“, so GAD-Vorstandsvorsit-zender Anno Lederer.

Seismograf für die Zukunft

Megatrends als Seismograf für die Zukunft des IT-gestützten Bankge-schäfts? Ein Stück weit muss man das bejahen. Natürlich spielen auch andere Faktoren bei der Weiterent-wicklung von Banken-IT eine Rolle, wie das Wettbewerbsumfeld, regu-latorische Vorgaben und die techno-logischen Möglichkeiten. Aber diese Einflussgrößen entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern sind Folge-erscheinungen der Strömungen, die am Anfang stehen – und die GAD und Banken daher frühzeitig in den Blick nehmen. ><

Megatrends 2012 auf dem GAD Treffpunkt

Auf dem GAD Treffpunkt können Interessierte aus den Banken das Trendmo-nitoring 2012 live erleben. Sie erhalten einen fokussierten Blick über die Me-gatrends, die das Bankgeschäft prägen und können die für ihr Haus relevanten Megatrends priorisieren.Individualisierung und Silberne Revolution sind zwei der „alten Bekannten“ unter den Megatrends. Aber es hat sich seit dem letzten Trendmonitoring eini-ges getan: Was es beispielsweise mit Connectivity und Glokalisierung auf sich hat, warum Künstliche Intelligenz und Mobilität bei der strategischen Planung mit in den Fokus genommen werden müssen und warum New Work künftig zum wichtigen Schlagwort avancieren wird – all das kann der Besucher im Gespräch mit den GAD-Experten erfahren.

Page 11: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

11anwendenforum 01/2012

Rund 2.500 apoBank-Mitarbeiter am Hauptsitz in Düssel-dorf und an mehr als 70 Standorten arbeiten seit dem 2. April mit dem neuen IT-Verfahren und vertrauen auf das Know-how der GAD als ihren IT-Full-Service-Provider.

„In den vergangenen Monaten haben apoBank und GAD in diesem Großprojekt gemeinsam viel erreicht. Am Umstellungswochenende Ende März wurde ein exakter Zeitplan mit mehr als 10.000 einzelnen Aktivitäten sowohl in der apoBank als auch in der GAD umgesetzt. Damit hat die GAD ihre Kompetenz in Sachen Migration eines Groß-projekts unter Beweis gestellt“, erläutert Anno Lederer, Vorstandsvorsitzender der GAD.

Mit Blick auf die hochspezialisierten Anforderun-gen der größten genossenschaftlichen Primärbank in Deutschland hat die GAD das Anwendungsspektrum ihres bewährten Bankenverfahrens erweitert. Vor allem

Herzlich willkommen bei bank21!

in den Bereichen Finanzen und Kredit galt es, die Beson-derheiten der apoBank zu berücksichtigen. „Wir haben uns für eine IT-Lösung im genossenschaftlichen Verbund entschieden, damit wir uns noch intensiver auf unsere Kernkompetenzen fokussieren können. Der aufwändige Betrieb einer eigenen IT war für uns sowohl aus wirt-schaftlichen Gründen, als auch vor dem Hintergrund erforderlicher Weiterentwicklungen der IT-Prozesse nicht mehr sinnvoll“, erläutert Eckhard Lüdering, der als Vorstand für Risiko und Bankbetrieb die IT-Migration der apoBank verantwortete.

Standardisierte Prozessabläufe

Mit der Migration profitiert die apoBank von den stan-dardisierten Prozessabläufen des Systems bank21. Die Leistungsfähigkeit ihres IT-Verfahrens konnte die GAD in der Projektphase in insgesamt 20 so genannten Paral-lelübernahmen unter Beweis stellen: Dabei wurden nach und nach über 430 Millionen Datensätze der apoBank erfolgreich migriert. Zudem wurden sämtliche Arbeits-anwendungen der rund 2.500 Mitarbeiter auf bank21 umgestellt. „Damit verfügen wir über ein modernes IT-System, können unsere Geschäftsprozesse optimieren und schaffen die notwendigen Ressourcen, die uns einen noch besseren Service und eine höhere Qualität für unse-re Kunden ermöglichen“, so Lüdering weiter.

„Wir sind zufrieden und natürlich auch stolz, dass wir gemeinsam mit der apoBank eines der größten Banken-IT-Projekte in Deutschland so erfolgreich umsetzen konnten. Als Generalunternehmen liegt damit die Zustän-digkeit für die gesamte IT der Bank in unserer Hand“, so Lederer abschließend. ><

Die GAD hat bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) bank21 als neues Bankenverfahren eingeführt und damit eines der größten IT-Projekte ihrer fast 50-jährigen Geschichte erfolgreich abgeschlossen.

Eckhard LüderingVorstand für Risiko und Bank-betrieb, apoBank

Page 12: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

12 forum 01/2012anwenden

Herausforderungen meistern – die IT macht es möglich

Rechnungs-/Meldewesen- und Controlling-Tools sind für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Für die Verantwortlichen in den Banken sind sie jedoch tägliches Handwerkszeug. Und die sich stetig ändernden gesetzlichen Anforderungen sind in diesem Umfeld eine große Heraus-forderung. Was die Arbeit erleichtert: intelligente IT-Lösungen.

Im Herbst 2012 wird die GAD mit bank21-Finanzen wichtige Neuerungen für die Mitgliedsbanken im Bereich Großkredite und Solvabilitätsverordnung einführen. In weiteren Schritten entsteht zukünftig ein integriertes Reporting-System für alle wichtigen Bereiche des Rechnungs- und Meldewesens sowie des Controllings. forum sprach mit Michael Claaßen, Bereichsleiter Interne Revision der Volks-bank Marl-Recklinghausen eG. Er begleitet von Beginn an die „Arbeitsgruppe Primärbanken bank21-Finanzen“ und berichtet über die Ziele und Vorteile der neuen IT-Lösung.

Welche Ziele werden mit bank21-Finanzen verfolgt?

Ein wichtiges Ziel von bank21-Finanzen ist das Zusammenwachsen von Rech-nungs-/Meldewesen und Controlling. Eine einheitliche Datenbasis versorgt die einzelnen Verfahren und führt im Ergebnis zu Standard-Reports und Meldungen, die dann auch Grundlage für das externe Reporting (z. B. Bundes-bank ExtraNet) sind. Die Bewertung wird auf Basis tagesaktueller Geschäfts- und Marktdaten erfolgen. Die gesetzlichen Anforderungen steigen stetig. Vor diesem Hintergrund ist die angemessene Einhaltung dieser Vorgaben ein weiteres wichtiges Ziel.

Michael Claaßen Bereichsleiter Interne Revision der Volksbank Marl-Reckling-hausen eG

Page 13: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

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Warum ist das Thema bank21-Finanzen für Sie und Ihre Bank wichtig?

Das noch zu verabschiedende Konzept der Banken-aufsicht zur Modernisierung des bankaufsichtlichen Meldewesens bringt für die Banken in den meisten Bereichen neue Prozesse mit sich. Es hat Auswir-kungen auf die Organisation und die Systeme in der Bank. In der Stellungnahme der „Deutschen Kredit-wirtschaft“ zu dieser Neukonzeption wird von den erheblichen IT-Anpassungen gesprochen, wie etwa den Verknüpfungen von Rechenkernen und Neude-finitionen von Datenfeldern und Datenquellen. Hier kann die GAD auf einer guten IT-Basis aufbauen und den Banken sicherlich zeitnah die notwendigen Lösungen zur Verfügung stellen. Ein Ende dieser re-gulatorischen Änderungen ist meiner Einschätzung nach nicht absehbar. Fest steht aber, dass wir Ände-rungen beachten müssen. Dies alles unterstreicht für mich die Bedeutung von bank21-Finanzen.

Welche Aufgaben hat die Arbeitsgruppe?

Die Arbeitsgruppe stellt aus meiner Sicht ein wichtiges Bindeglied zu den Endanwendern dar. Ein externer Unternehmensberater, den ich kenne, hätte eine solche Arbeitsgruppe mit einer Art „TÜV“ verglichen. Diesen „TÜV“ sehe ich als sehr wichtig an. Die Einbindung von Bankenvertretern ist bei der GAD kein Einzelfall, sondern gängige und aus meiner Sicht wichtige Praxis. Wichtig ist auch, dass man immer wieder auf die End anwender zugeht, die in der Praxis das ange-dachte Handling ja nutzen und verstehen müs-sen. Hier kommt die Arbeitsgruppe ins Spiel. Der Austausch untereinander gibt wertvolle Anregungen und Ratschläge für den Umsetzungsprozess und für künftige Entwicklungen. Dabei sehe ich mich per-sönlich als Interessenvertreter, denn ich reflektiere alle Aspekte nicht nur für unser Haus, sondern auch im Sinne von anderen Primärbanken.

Ziele von bank21-Finanzen

Gründe für bank21-Finanzen

Ausgestaltung von bank21-Finanzen

Vorteile von bank21-Finanzen

• Zunahme gesetzlicher Anfor-derungen, z. B. Basel III, Basis-meldewesen

• Releaseunabhängig vom Kernbankverfahren

• Transparenz durch umfang reiche Analysefunktionen

• Europäisierung des Bankenrechts (z. B. IFRS 9, CRD 4, EMIR)

• normierte Eingangsschnittstellen • Effizienz, da interne und externe Steuerung in einer Anwendung vereint werden

• Zusammenwachsen von Finanzen und Controlling

• einheitliche dispositive Datenbasis • abstimmbare Ergebnisse aufgrund einheitlicher Methodik

• Bewertungen auf Basis tagaktuel-ler Geschäfte und Marktdaten

• Historisierung durch Generierung von Stichtagen

• Stichtagskonzept

• Einsatz von Regelwerken (trennen Technik von Fachlichkeit)

• Methodengleichheit

bank21-Finanzen ist ein modernes Finanzenverfahren, das einerseits den hohen fachlichen Ansprüchen der Banken gerecht wird und andererseits auf die dynamischen

regulatorischen Änderungen zeitnah und kostengünstig reagiert.

Page 14: Vordenker der Künstlichen Intelligenz Können Maschinen denken?

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Die Bankenaufsicht fordert aufsichtsrechtlich sichere Prozesse. Die wesentlichen Aufgaben einer Bank sollten bzw. müssen hierbei mittels IT-System erfolgen. Nur so können manuelle Arbeiten soweit wie möglich reduziert werden. Besonders wichtig sind aus meiner Sicht Schnitt-stellenfragen innerhalb dieser prozessualen Be-trachtungen. Im Arbeitskreis kamen beispielsweise Fragen für den Bereich der Kreditmeldungen auf, wie: „Kann zeitnah nachvollzogen werden, wer wann was eingegeben hat?“ oder „Erfolgt automatisch eine Archivierung?“

Sind Prozessveränderungen, Schulungen von Mitarbei-tern oder weitere Maßnahmen aus Ihrer Sicht notwendig?

Die Akzeptanz der Mitarbeiter und das Verständnis im Sinne des Verstehens der Prozesse ist wichti-ger Erfolgsgarant. Gleichzeitig ist der Mitarbeiter „Feedback-Partner“ im Rahmen eines kontinuier-lichen Verbesserungsprozesses. Auch Schulungen und ein reger Informationsaustausch untereinander sind für uns wichtig. Die Einführung von bank21-Finanzen werden wir aus Revisionssicht beratend begleiten. Revision ist hierbei ein dynamischer Prozess, der ex ante und ex post Betrachtungen miteinander verknüpft. Dabei geht es nicht um die Feststellung von Fehlern, sondern darum, dass an-gemessene, wirksame Systeme in unserem Hause implementiert und gelebt werden. ><

Welche zentralen Unterschiede sind in der neuen Lösung in Bezug auf die bisherigen Verfahren zu sehen?

Es ist wie im richtigen Leben. Selber möchte man auch viele Lösungen aus einer Hand haben. Früher konnte ich mit einem Handy nur telefonieren. Heute ist es ein kleiner Computer, mit dem ich z. B. auch kleinere Texte verfassen und weiterleiten kann.bank21-Finanzen fasst verschiedene Bereiche zusammen, die ich dann einheitlich über das Menü erreichen kann. Es enthält viele innovative Detail-lösungen, beispielsweise den Vergleich von Stich-tagen im Bereich der Bilanzierung. Zusätzlich dazu sind die aktuellen zentralen aufsichtsrechtlichen Anforderungen bereits im neuen System implemen-tiert. Dies ist ein großer Vorteil. Das neue Verfahren bündelt verschiedene Anwendungen, führt sie zu-sammen, optimiert die Prozesse und berücksichtigt aktuelle gesetzliche Vorhaben.

Welche Vorteile wird bank21-Finanzen bringen?

IT-Systeme müssen die Prozesse innerhalb einer Bank unterstützen. Gerade aufgrund der aufsichts-rechtlichen Anforderungen in den MaRisk ist die prozessuale Betrachtung äußerst wichtig. Der allgemeine Teil innerhalb der MaRisk stellt hier konkrete Anforderungen an die Ausgestaltung eines wirksamen Risikomanagementsystems. Die Bank muss Kontrollprozesse definieren und diese doku-mentieren.

Umsetzungsstufen bank21-Finanzen

Kunde ThemenStufe 1

(zunächst apoBank)

Stufe 2a (2012) Stufe 2b (2013) Stufe 3

Volks- und Raiffeisen-

banken

Rechnungswesen • HGB (Pilot-betrieb)

• HGB (Rollout)

Meldewesen • Großkredite• SolvV (KSA)

• Millionenkredite• Bankenstatistik• LiqV/LCR/NSFR

Controlling • Integration von VR-Control

produktiv beauftragt geplant geplant

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Rückblick: 2009 traten die neuen Regelungen zur Abgel-tungssteuer in Kraft. 2010 wurden die Jahressteuerbe-scheinigungen erstmals in neuer Form zugestellt – Ende März. Die Kunden der GAD wünschten sich für die Zu-kunft eine schnellere Zustellung. Auf diese Hinweise hat die GAD mit einer optimierten Vorgehensweise reagiert, die eine Zustellung „auf den Punkt“ ermöglicht.

Zustellung in zwei Zügen

Wurden bisher die Bescheinigungen für Depotkunden und Nicht-Depotkunden gleichzeitig auf den Weg zum Kunden gebracht, erfolgte jetzt eine Zustellung in zwei Zügen: Nicht-Depotkunden erhielten ihre Jahressteuerbeschei-nigungen bereits Anfang Februar – unmittelbar nach Ablauf der Karenzzeit. Wertpapierdepot-Kunden erhielten

Jahressteuerbescheinigungen: auf den Punkt zugestellt

circa drei Wochen später ihre Bescheinigungen – denn hier kommen noch die Daten der Deutschen Wertpa-pierService Bank AG (dwpbank) ins Spiel, die bis Ende Februar verarbeitet wurden.

Zusätzlich zu dieser zugeschnittenen Lösung stellt die GAD den Banken in bank21 eine weitere Schaltfläche zur Verfügung – wenn Kunden besonders nachdrücklich eine rasche Zusendung der Jahressteuerbescheinigungen fordern, kann so bereits ab Mitte Januar eine verkürzte Bearbeitung erfolgen. Zwei Tage später ist dann die Bescheinigung im Briefkasten des Kunden. Allerdings gilt dies nur für Nicht-Depotkunden. Und: Falls es im Laufe des Januar noch Korrekturbedarf gibt, muss die Bank die Bescheinigung vom Kunden zurückfordern und eine neue ausstellen. ><

Deutlich schneller kommen die Kunden der von der GAD betreuten Banken jetzt an die Jahressteuerbescheinigungen – die GAD hat den Prozess verbessert und die Jahressteuerbescheinigungen rascher als in den Vorjahren zugestellt.

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16 forum 01/2012vordenken

Im April startete unter dem Namen girogo das größte Pilotprojekt in Europa zum kontaktlosen Bezahlen im Großraum Hannover und den Städten Braunschweig und Wolfsburg – beteiligt sind auch die vier in diesen Regionen ansässigen Volks- und Raiff-eisenbanken: Hannoversche Volksbank eG, Volksbank Hildesheim eG, Volksbank in Schaumburg eG und Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg.

Kontaktloses Bezahlen hat einen Namen: girogo

Mit girogo entfällt das Suchen nach Kleingeld an der Kasse ebenso wie eine PIN oder Unterschrift. Denn der Kunde hält für Beträge bis 20 Euro seine Girocard nur noch auf ein Le-segerät oder an eine Kontaktfläche. Das ist Bezahlen „fast im Vorbeige-hen“ in weniger als einer Sekunde.

Über 1,3 Millionen Kunden der Banken und Sparkassen können ab Mitte April 2012 im teilnehmenden Einzelhandel und an Tankstellen kontaktlos über den Prepaid-Chip auf ihrer girocard bezahlen.

Als wichtige Handelspartner für das Pilotprojekt der Deutschen Kreditwirtschaft wurden der Lebens-mitteleinzelhändler EDEKA, Esso Tankstellen und die Douglas Parfü-merien sowie die ebenfalls zur Dou-glas Holding gehörenden Filialen von Thalia, Christ, AppelrathCüpper und

Hussel gewonnen. Für den Handel ist das Bezahlverfahren attraktiv. Mit dem großflächigen Pilotprojekt der Deutschen Kreditwirtschaft können Handel und alle weiteren einbezo-genen Partner Erfahrungen mit dem Angebot des neuen Bezahlverfahrens sammeln. Ziel des Pilotprojekts ist es, unter realen Bedingungen das kontaktlose Bezahlen mit der Bank- oder Sparkassenkarte – zunächst in der Prepaid-Anwendung auf dem GeldKarte-Chip – im Zeitraum von circa einem Jahr großflächig zu erproben.

Guthaben bis 200 Euro

Mit der breiten Infrastruktur der Deutschen Kreditwirtschaft kann die Prepaid-Anwendung bundesweit flächendeckend geladen werden. An

allen deutschen Geldautomaten, an speziellen GeldKarte-Ladeterminals oder im Internet mit einem Chipkar-tenleser (erhältlich bei der eigenen Bank oder Sparkasse) ist das Laden bis zu einem Gesamtguthaben von 200 Euro möglich.

Das Bezahlen mit girogo ist schneller als eine herkömmliche Kartenzahlung und als Bargeld. Das erhöht den Durchsatz an der Kasse und verkürzt gleichzeitig die War-tezeit für den Kunden. Als Prepaid-Lösung bietet girogo eine Zahlungs-garantie für den akzeptierenden Händler. Die Zahlungen werden nach Einreichung unverzüglich auf dem Händlerkonto gutgeschrieben. Wei-tere Vorteile aus Händlersicht sind ein reduziertes Kleingeldaufkommen und geringere Ausgaben für das Bargeldhandling. ><

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Andrea ReicheltLeiterin eService in der Hannoverschen Volksbank

Warum nehmen Sie am Pilotprojekt girogo teil?

Dafür gibt es zwei zentrale Gründe. Zum einen sind wir in der Region verwurzelt und möchten uns gerne aktiv einbringen, wenn ein so wichtiges Projekt im Raum Hannover initiiert wird. Zum anderen springen wir nicht auf jeden Zug auf, aber dort wo wir das Gefühl haben, dass eine technische Weiterentwicklung sinnvoll ist, sind wir dabei. Das trifft auf dieses Pilotprojekt eindeutig zu.

Welche Vorteile ergeben sich damit für den Handel und den Kunden?

Der wichtigste Faktor – sowohl für den Handel als auch für den Kunden – ist die Schnelligkeit beim Bezahlen. Sie ist vor allem für die großen Handelsketten und Discounter interessant. Aber auch bei anderen, kleineren Firmen und insbeson-dere bei Neukunden sehen wir Potenzial. Zusätzlich zu den BVR-Aktivitäten gehen wir selbst aktiv auf Firmenkunden zu, für die aus unserer Bewertung eine Teilnah-me vorteilhaft ist.

Was zeichnet girogo im Gegensatz zu ähnlichen Projekten aus?

Es gibt mittlerweile nicht nur Banken, die sich mit dem kontaktlosen Bezah-len beschäftigen, sondern andere Anbieter, die sich in einer Art Konkurrenz zu uns aufstellen. Die Hannoversche Volksbank hat selbst schon an verschiedenen Projekten zu diesem Thema mitgearbeitet. Unser Plädoyer ist und bleibt jedoch: Der Kunde vertraut in Geldangelegenheiten vor allem seiner Bank. Und damit ist und bleibt der Zahlungsverkehr Aufgabe der Banken. Diese Einschätzung teilen wir auch mit den Kollegen der Sparkassen, mit denen wir bei diesem Projekt eng zusammenarbeiten. Wir sehen es als große Chance an, dieses Thema gemeinsam voranzutreiben und uns mit einer kundenfreundlichen, innovativen Lösung am Markt zu positionieren.

Welche Erfolgsfaktoren sehen Sie?

Basis für den erfolgreichen Start ist, dass ausreichend Akzeptanzstellen vor Ort bei den Händlern vorhanden sind und diese funktionieren. Dies liegt in der Verantwor-tung der einzelnen Pilotbank. Es gibt bereits viele Terminals, die eine kontaktlose Schnittstelle haben. Diese mussten zum Stichtag nur umgestellt sein. Aber natür-lich haben wir uns auch um Neuinstallationen von Geräten im Handel gekümmert. Der Vorteil: Die neuen Geräte gibt es schon und sie sind nicht teurer als die bisher genutzten Standardgeräte. Und obwohl die Produktion der VR-BankCard mit einer Antenne etwas teurer ist, kommen durch das Entgegenkommen des DG VERLAG auf den Bankkunden keine höheren Kosten zu. Somit stimmt für alle Beteiligten auch die Kosten-/Nutzenseite. Ich persönlich bin sehr gespannt auf die Erfahrun-gen, die wir in den kommenden Monaten sammeln können. ><

Die Zukunft des Bezahlens ist kontaktlosDie Hannoversche Volksbank zählt zu den vier VR-Banken im Raum Hannover / Braunschweig, die girogo in der Praxis testen. forum sprach mit Andrea Reichelt, Leiterin eService.

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Wenn Mensch und Maschine miteinander reden ...

Schon seit vielen Jahren beflügelt die automatische Spracherkennung die Fantasie von Forschern. Zu verlockend sind die Aussichten, eines Tages auf herkömmliche Eingabemethoden zu verzichten und Sprachbe-fehle einfach in den Raum zu sprechen. Computer, Autos, Handys oder andere Alltagsgegenstände werden zu digitalen Assistenten, die passen-de Antworten liefern und den Anwender unterstützen. Tatsache ist aber, dass trotz aller Bemühungen die Technologie noch nicht Einzug in unse-ren Alltag gehalten hat. Zu groß sind die Herausforderungen: Sprachen-vielfalt und die Lernfähigkeit der Systeme sind nur zwei Aspekte, die große Anforderungen an die Künstliche Intelligenz stellen. Ob Apple mit der kürzlich vorgestellten Spracherkennungssoftware Siri ein Durch-bruch gelungen ist, fragte forum Kurt Tutschku, Professor an der Uni-versität Wien und Leiter der Forschungsgruppe Future Communication.

Prof. Kurt TutschkuProfessor an der Universität Wien und Leiter der Forschungs-gruppe Future Communication

Markiert Siri den Beginn einer Revolution in der Art und Weise wie wir kommunizieren oder werden wir noch lange auf den Durchbruch warten müssen?

Siri und genauso Kinect von Microsoft stehen für mich für vereinfachte Benutzer-schnittstellen, die intuitive Eingaben über Sprache und Gestik ermöglichen. Diese Eingabetechniken werden in den nächsten Jahren sicher in unseren Umgang mit Informationstechnologie Einzug halten. So gesehen markiert Siri – für den End-verbraucher – schon so etwas wie eine Revolution. Aus wissenschaftlicher Sicht würde ich davon nicht sprechen. Für uns geht es vor allem darum, Benutzer-schnittstellen zwischen Computer und Anwender zu entwickeln, die noch mehr auf die menschlichen Sinne ausgerichtet sind. Ziel muss es sein, dass sich die Syste-me den Menschen anpassen und nicht umgekehrt.

Was sind die großen Herausforderungen, die sich beim Einsatz der digitalen Assisten-ten stellen – insbesondere auch aus Unternehmenssicht?

Der Wert von digitalen Assistenten schöpft sich aus der intuitiven Verknüpfung von Information, Inhalten und Diensten. Siri verbindet hier zentrale Cloud-Computing-

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Konzepte, betrieben von Apple, mit lokalen Daten des Nutzers, zum Beispiel wel-che Telefonnummer mit der Personenbezeichnung „Tochter“ verbunden werden soll, wenn man Siri bittet seine Tochter anzurufen. Für Unternehmen sehe ich die Herausforderung in der intelligenten Verknüpfung unternehmensspezifischer Daten und Dienste. Hier kann man das Beispiel von oben ausbauen, und Siri bitten, Daten eines Geschäftsvorgangs oder eines Geschäftspartners herauszusuchen. Diese Daten können jedoch sehr sensitiv für eine Firma sein. Somit schließen sich Fragen nach der Sicherheit und Verfügbarkeit von Daten an. Möchte man Daten außer Haus geben? Wie wird der Zugang geregelt?

Hat ein Außendienstmitarbeiter wirklich überall Zugriff auf die benötigten Informationen?

Ich denke, dass digitale Assistenten sehr hilfreich sind, wenn es um begrenzte Fra-gen und öffentlich verfügbares Wissen oder die Anbindung an lokale Datenbanken geht. Schwierig wird es bei der Lokalisierung zum einen im Hinblick auf Sprachen und Dialekte, zum anderen hinsichtlich des Aufwands. Hier gilt: Je kleiner die Nut-zergemeinde, desto größer der Aufwand für das Unternehmen. Letztlich wird es sich aber immer nur um Assistenten handeln, die dem Nutzer nicht alles abneh-men können.

Werfen Sie doch bitte einen Blick in die Zukunft – wie kommunizieren wir in zehn Jahren?

Ich erwarte, dass sich die technischen Geräte immer mehr den menschlichen Ver-haltensweisen anpassen werden. Eine Tastatur ist kein natürliches Kommunika-tionsmittel – Sprache, Mimik und Gestik jedoch schon. Vielleicht erkennt mein digi-taler Assistent in einigen Jahren meine Gemütslage beim Erhalt eines bestimmten Dokuments und kann entsprechend darauf reagieren. Neben der Einbindung der Sinne und der Umsetzung des Workflows geht es um die Interaktion mit dem Benutzer und darum, wie bestimmte Merkmale daraus extrahiert werden können. Wir werden Inhalte außerdem künftig verstärkt über Gestik steuern können, so wie wir es heute bereits von Smartphones her kennen. Statt Bildschirmen werden wir digitale Schreibtischplatten haben, auf denen wir Dokumente mit Händen hin- und herschieben. Teile dieser Vision werden wir in zehn Jahren erfüllt sehen, andere noch nicht. Es ist ein gradueller Prozess und läuft weitgehend unbemerkt ab. ><

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20 forum 01/2012

Signatur. Damit werden Dienste, die bislang eine quali-tativ hochwertige Identifizierung der Personen und eine eigenhändige Unterschrift erforderten, medienbruchfrei, sicher und kostengünstig auf dem elektronischen Weg in Anspruch genommen. Ziel ist es, den Bürgern mit der elektronischen Identität des neuen Personalausweises die höchste Sicherheit im Netz zu bieten.

Vision der GAD: Effizientere Bankprozesse durch E-Identifizierung

Aufgrund des Allgemeinen Geldwäschegesetzes (GWG) §3 sind alle Banken im Rahmen ihrer Sorgfaltspflichten dazu angehalten, dass aktuelle Identifikationsdokumente der Kunden vorliegen. Damit verbunden ist ein enormer Verwaltungsaufwand, da die Bankkunden bei Ablauf ihres Personalausweises von der Bank postalisch angeschrie-

vordenken

Die GAD hat mit dem Innovationsforum einen besonderen Raum geschaffen: Hier werden nicht nur neue Ideen entwickelt, präsentiert und diskutiert, sondern auch Konzepte für das Bankgeschäft von Morgen entworfen.

nPA: Anwendungen von Morgen erleben

Seit der Eröffnung im September 2010 waren bereits 3.000 Besucher vor Ort, um sich mit der Filiale der Zukunft auseinanderzusetzen. Im neuesten Showcase, der dort präsentiert wird, geht es um den neuen Per-sonalausweis (nPA) und welche Einsatzszenarien er im Bankgeschäft ermöglicht.

Den neuen Personalausweis im Scheckkartenformat erhält seit dem 1. November 2010 jeder deutsche Bun-desbürger bei Beantragung eines Personalausweises – und damit eines der weltweit fälschungssichersten und modernsten Ausweisdokumente. Auf einem RFID-Chip sind die individuellen personenbezogenen Daten eines jeden Bürgers gespeichert. Die Idee dahinter: Ausweis-inhaber können sich damit online identifizieren – sowohl gegenüber Behörden als auch gegenüber privatwirt-schaftlichen Dienstleistungsanbietern. Der Ausweis bietet zudem optional eine qualifizierte elektronische

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ben werden und sich vor Ort mit ihrem aktualisierten Personalausweis neu identifizieren müssen. Wie es ein facher gehen könnte, dazu hat die GAD eine Idee ent wickelt, die sie in einem so genannten Showcase in ihrem Innovationsforum vorstellt. Das Szenario ist bisher aufgrund technischer Regularien noch nicht im Tages-geschäft einer Bank umsetzbar, zeigt aber, wie Prozesse durch den nPA zukünftig deutlich verschlankt werden: Bei der Eröffnung eines Giro- oder Sparkontos muss sich der Kunde mit seinem Personalausweis identifizieren. Dabei werden die Grunddaten bei der Bank hinterlegt, wozu

auch das Ablaufdatum des Personalausweises gehört. Der nPA enthält eine Funkschnittstelle, über die er mit einem Geldautomaten kommunizieren kann, in dem ein NFC (Near Field Communication)-Lesegerät integriert ist.

Für die Zukunft: Kontoeröffnung via nPA

Das Interesse von Behörden und Unternehmen am nPA, der immer öfter ausgestellt wird, ist hoch: Anfang 2012 haben bereits 12,5 Millionen deutsche Bürger einen neuen Personalausweis. Eine Barriere für den Einsatz des neuen Ausweises ist unter anderem die technische Infrastruktur, die bisher noch nicht vollständig steht, und deren Funktionen nur teilweise genutzt werden. So haben bislang nur 30 Prozent der Bürger bei der Beantragung eines neuen Personalausweises die Funktion der Online-Ausweisidentifikation (eID) freischalten lassen. Auch das Aufbringen der kostenpflichtigen Funktionalität der quali-fizierten elektronischen Signatur ist derzeit nicht verfüg-bar. Hinzu kommt, dass die Anwendungen im Internet, zur Feststellung der persönlichen Identitätsdaten des Kunden via eID-Funktionalität des neuen Personalaus-weises, weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Und auch Datenschützer und IT-Sicherheitsexperten haben ihre Bedenken und befürchten eine verstärkte Überwa-chung der Bürger durch den nPA.

Dennoch erfordern neue gesellschaftliche Rahmen-bedingungen neue Lösungen. So wird der demografische Wandel nach derzeitigen Einschätzungen dazu führen, dass gerade in ländlichen Gebieten alternative Kommuni-kationslösungen aufgebaut werden, zum Beispiel Bürger-terminals mit einer sicheren Nutzer-Authentifizierung. Auch die GAD beschäftigt sich mit weiteren Szenarien für mögliche Einsatzgebiete des nPAs im Bankensektor. Der nächste Showcase für das Innovationsforum ist bereits geplant. Dann kann gezeigt werden, wie der Kunde künf-tig (rechtlich nach GWG abgesichert) mit seinem nPA und so mittels elektronischer qualifizierter Signatur ein Konto eröffnen kann. ><

Gut geschult – technisch modern

Die Einführung des neuen Personalausweises gilt als eines der größten IT-Projekte der öffentlichen Hand in Deutschland. Insgesamt wurden ca. 23.000 Mitarbeiter- innen und Mitarbeiter in über 5.300 Personalausweis-behörden für die neuen Arbeitsprozesse geschult. Zudem hat die Bundesdruckerei GmbH ihre Produktionsinfra-struktur nach 24 Jahren vollständig erneuert und verfügt nun über eine der modernsten Produktionsstraßen für Ausweisdokumente weltweit.

Showcase nPADer Showcase startet beim Kunden, der am SB-Automaten Geld abheben möchte. Dazu steckt er seine VR-BankCard in den Schlitz. Ist sein Personalausweis abgelaufen, bekommt er direkt im Hauptmenü einen

Hinweis und wird aufgefordert, seinen nPA auf ein im SB-Gerät integriertes Lesegerät zu legen. Dabei werden generelle Informa-tionen zur datenerhebenden Stelle sowie die Auswahl der zu lesenden Daten angezeigt. Nach dem Auflegen werden die hinterlegten Daten automatisch aktualisiert. Nicht nur die Bank hat durch diesen Prozess einen deutlich geringeren Verwaltungsauf-wand, auch für den Kunden ist dieses Verfahren komfortabler: Er kann seine Daten rund um die Uhr am Geldautomaten aktualisieren. Bisher ist dieses Verfahren noch eine Vision der GAD für die Mitglieds-banken. Ob und wann dieser Prozess tatsächlich umgesetzt werden kann, hängt von der Akzeptanz des nPAs und auch von der deutschen Rechtsprechung ab.

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23umschauenforum 01/2012

Mit dieser Frage beginnt ein heute legendärer Essay, den Alan Turing im Jahre 1950 schrieb. Statt einer Antwort jedoch stellt der Text ein pragmatisches Verfahren vor, mit dem man feststel-len kann, ob eine Maschine „intelligent“ agiert. Der Aufsatz gilt als Geburtsstunde der Künst- lichen Intelligenz. Alan Turing, dessen Geburtstag sich 2012 zum hundertsten Male jährt, ging als Computerpionier in die Annalen der IT-Entwicklung ein. Er knackte den Code chiffrierter Wehr-macht-Nachrichten und befasste sich später mit mathematischen Modellen für die Musterbildung in der Natur. Turing war ein Genie mit vielen Gesichtern, das die Welt verändert hat. Seine Ideen wirken bis heute fort.

Kurz bevor sich Alan Turing 1931 als Mathematikstu-dent in Cambridge einschrieb, hatte ein gewisser Kurt Gödel eben diese Wissenschaft in eine veritable Iden-titätskrise gestürzt. Wie war das möglich bei einem so klar strukturierten Theoriegebäude wie dem der Mathe-matik? Die Gödel-Krise hatte eine Vorgeschichte: Seit Beginn des 20. Jahrhunderts verstärkten sich Tenden-zen zur wechselseitigen Durchdringung von formaler Logik und Mathematik. Seinen Gipfel erreichte dieser Trend in den zwanziger Jahren mit dem so genannten Hilbert-Programm. Demnach sollten sämtliche mathe-matischen Sachverhalte ausschließlich als ein System von Symbolketten dargestellt werden.

Grenzen formaler Systeme

Hinter diesen Bestrebungen stand der Wunsch, die Widerspruchsfreiheit zwischen unmittelbar einleuch-

tenden Grundannahmen (so genannte Axiomen) in endlich vielen Schritten und unter Anwendung festge-legter logischer Schlussregeln beweisen zu können. Eine geeignete Auswahl solcher Axiome wäre dann ein logisch konsistentes Theoriefundament. Für jeden mathematischen Satz, so die Hoffnung, müsste es auch möglich sein, allein durch Anwendung der Logikregeln zu entscheiden, ob er wahr ist oder falsch.

Dieser Hoffnung machte Kurt Gödel 1930 einen Strich durch die Rechnung. Sein berühmter Unvoll-ständigkeitssatz stellt klar, dass in jedem formalen System à la Hilbert immer auch Sätze enthalten sind, deren Wahrheitsgehalt sich eben nicht allein durch eine fortgesetzte Anwendung von Schlussregeln feststellen lässt. Um es anschaulich zu sagen: Kein formales System ist aussagekräftig genug, um aus sich selbst heraus seine eigene Widerspruchsfreiheit zu beweisen.

Können Maschinen denken?Alan Turing: Vordenker der Künstlichen Intelligenz

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Mitte der Dreißigerjahre griff Alan Turing den Gedan-kengang von Gödel auf. Er machte sich insbesondere dessen genialen Trick zunutze, logische Aussagen durch Zahlen zu codieren. So wurden logische Probleme in arithmetische übersetzt. Der Vorteil: Mit Zahlen kann man rechnen; mit Symbolen geht das nicht. Turings nächster Schritt war es nun, den Beweisvorgang losge-

löst vom System der Axiome und Sätze zu betrachten. Damit konnte er die Abfolge der einzelnen Beweisschritte einer Maschine anvertrauen – einer gedachten Maschine wohlgemerkt, denn reale Computer gab es seinerzeit noch nicht.

Turing überführt das logische Wahr-Falsch-Problem in die Frage, ob seine gedachte Maschine jemals zum Stillstand kommt. Sofern der Wahrheitsgehalt einer Aussage entscheidbar ist, stoppt die Maschi-ne irgendwann – andernfalls rechnet sie weiter bis in alle Ewigkeit. Eine wichtige Erkenntnis daraus: Nicht jedes formal beschreibbare Problem ist per Algorith-mus lösbar. Computer sind mit solchen Problemen also prinzipiell überfordert.

Krypto-Maschinen hießen Enigma

An chiffrierten Funksprüchen der deutschen Wehrmacht hatten sich die britischen Codeknacker die Zähne aus-gebissen. Und dies, obgleich der Bauplan der deutschen Chiffriermaschinen im Wesentlichen längst bekannt war.

Computer im Kopf: Die Turing-Maschine

Die Turing-Maschine der ersten Generation ist relativ simpel aufgebaut: Sie besteht aus einem unendlich lang gedachten Band mit fortlaufenden Feldern, von denen jedes genau ein Symbol speichern kann. Die Turing-Maschine selbst ist nun nichts anderes als eine Blackbox, die eine begrenzte Anzahl innerer Zustände besitzt und die in der Lage ist, die Felder des Ban-des zu lesen und neu zu beschreiben. Informatiker bemerken sofort, dass hiermit ein (wenngleich sehr einfaches) Modell für einen Computer beschrieben

wird. Die Analogie zu formalen Systemen im Sinne des Hilbert-Programms springt ins Auge: Das Band mit den Feldern repräsentiert logische Aussagen. Die ursprüngliche Symbolbelegung entspricht den Axio-men, während die inneren Zustände für die logischen Schlussregeln stehen. Die bis heute wohl eingängigste und unterhaltsamste Darstellung der Gedankenwelt rund um die Turing-Maschine gelang in den Achtzi-gerjahren Douglas R. Hofstadter in seinem Bestseller „Gödel – Escher – Bach“.

Alan Turing* 23. Juni 1912 in London; † 7. Juni 1954 in Wilmslow, Cheshire

1936: Die Turing-MaschinePrototyp des universalen Computers ermöglicht Untersuchung der Bere-chenbarkeit.

1939–40: Die Turing-Bombe Entschlüsselung deutscher Funksprüche.

1946: Computer- und Software-DesignTuring präsentiert den ersten Entwurf eines speicherpro-grammierten Computers.

1950: Der Turing-Test für intelligente MaschinenTest zur Intelligenz von Maschinen weist späterer KI-Forschung den Weg.

† 1954 Tod durch Suizid1931–34: Studium am King's CollegeStudium der Mathematik unter Godfrey H. Hardy an der Universität Cambridge.

*1912 in London

Alan Turing Chronologie

19301912 1940 1950

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Die Krypto-Maschinen hießen Enigma, nach dem griechi-schen Wort für Rätsel. Sie sahen aus wie ein Fernschrei-ber oder eine elektrische Schreibmaschine, auf deren Tasten man eine Botschaft im Klartext eintippen konnte. Ein Walzenmechanismus verwandelte den Text sodann in einen sinnlos anmutenden Buchstabensalat. Denn die Walzen sorgten dafür, dass jeder Buchstabe nach einem bestimmten System gegen einen anderen ausgetauscht wurde.

Für die Dechiffrier-Mannschaft in Bletchley Park war Entschlüsselung ein Wettlauf mit der Zeit. Manuell wäre er wohl kaum zu gewinnen gewesen. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern baute Turing daher ein elektromechanisches Gerät, das die aktuellen Schlüs-selworte automatisch ermitteln sollte. Es verband mehrere Enigma-Nachbauten miteinander und wurde auf den Namen „Bombe“ getauft. Das Gerät kann als ein Vorläufer späterer Computer gelten.

Intelligent ist, was Menschen für intelligent halten

Die Einsicht, dass Computer mit algorithmisch nicht-lösbaren Fragen prinzipiell überfordert sind, muss entmutigend gewirkt haben auf Jene, die von denkenden Maschinen träumten. Nicht so bei Alan Turing selbst. Seine Arbeiten hatten ja lediglich gezeigt, dass sich logisches Denken nicht eins zu eins mechanisieren lässt – wobei sich unmittelbar die Frage anschließt: Sind Maschinen nur dann intelligent, wenn sie auch denken können? Womöglich gibt es ganz andere Kriterien und folglich auch andere Wege, um das Vorhandensein etwa-iger Intelligenz bei einer Maschine zu diagnostizieren.

Eben dies wurde zum Gegenstand eines weiteren bahnbrechenden Artikels, den Alan Turing 1950 un-ter dem Titel „Computing Machinery and Intelligence“ publizierte. Statt sich auf eine Definition des Begriffs „Denken“ einzulassen, beschreibt der Text ein Spiel, mit dem man maschinelle Intelligenz auf die Probe stellen kann – den so genannten Turing-Test. Das Spiel geht so: Von drei Mitspielern A, B und C sind A und B Menschen, C

ist ein Computer (dessen Frühform inzwischen existier-te). A muss im Frage-Antwort-Verfahren herausfinden, ob B oder C ein Mensch beziehungsweise der Computer ist. Selbstverständlich sieht A seine beiden Gegenspie-ler nicht. Sie sind hinter einem Vorhang verborgen oder

Enigma: Die rätselhafte Kryptographie-Maschine

Die ersten Enigma-Modelle hatten drei Schlüsselwalzen, später waren es vier oder fünf. Somit konnte eine Bot-schaft mehrfach chiffriert werden, um die Entschlüsse-lung weiter zu erschweren. Ein und derselbe Buchstabe innerhalb eines Wortes wird dabei durch verschiedene andere ersetzt: das a in dem Wort „Analphabet“ bei-spielsweise durch e, i und m. Die jeweilige Reihenfolge der Codebuchstaben hängt dabei von der Anordnung der Schlüsselwalzen ab. Man glaubte fest an die Unschlag-barkeit der Enigma-Verschlüsselung. Den Erfindern des Apparats zufolge hätte ein Dechiffrier-Profi etwa 42.000 Jahre lang rund um die Uhr rechnen müssen, um alle möglichen Kombinationen durchzuprobieren.

1936: Die Turing-MaschinePrototyp des universalen Computers ermöglicht Untersuchung der Bere-chenbarkeit.

1939–40: Die Turing-Bombe Entschlüsselung deutscher Funksprüche.

1946: Computer- und Software-DesignTuring präsentiert den ersten Entwurf eines speicherpro-grammierten Computers.

1950: Der Turing-Test für intelligente MaschinenTest zur Intelligenz von Maschinen weist späterer KI-Forschung den Weg.

† 1954 Tod durch Suizid1931–34: Studium am King's CollegeStudium der Mathematik unter Godfrey H. Hardy an der Universität Cambridge.

*1912 in London

Alan Turing Chronologie

19301912 1940 1950

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halten sich in einem anderen Raum auf. Sämtliche Fragen und Antworten werden per Tastatur und Bildschirm ausgetauscht oder via „Teleprinter“, wie es im Originaltext von Alan Turing heißt. Die Aufgabe von A besteht nun da-rin, mit geschickten Fragen dem Computer ein Schnipp-chen zu schlagen und ihn damit als dumme Maschine zu entlarven. Gelingt ihm dies nicht, dann muss der Com-puter wohl oder übel als intelligent bezeichnet werden – eine im Wortsinn spielerische Definition für Intelligenz. Aber eine, die der späteren KI-Forschung entscheidende Impulse gab. So ließ sich beispielsweise Joseph Weizen-baum in den Sechzigerjahren vom Turing-Test zu seinem berühmten Computerprogramm ELIZA inspirieren – eine der ersten praktischen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz.

Muster in der Natur

Morphogenese nennen Biologen den Prozess, in der ein wachsender Organismus seine spezifische Gestalt ausbildet. Woher aber „wissen“ wenige gleichartige Zellen, zum Beispiel die eines menschlichen Embryos, dass sie sich unterschiedlich entwickeln sollen? Manche von ihnen wachsen zur Leber heran, andere zu

Knochen und wieder andere werden zu Nervenzellen. Auch die spontane Bildung geordneter Muster in der Natur kann als ein morphogenetischer Prozess angese-hen werden: Bakterienkolonien, Schimmelpilze oder fein ziselierte Muschelmuster – Turing vermutete hinter all diesen Strukturen ein universelles Prinzip. Be-schrieben hat er dieses Prinzip 1952 in Form eines mathematischen Modells in seiner Schrift „The Chemi-cal Basis of Morphogenesis“. Die Idee dahinter: Zwei chemische Substanzen mit entgegengesetzter Wirkung steuern die Musterbildung in der Natur. Die eine Substanz fördert, die andere hemmt die Pigmentpro-duktion – etwa jener Pigmente, die verantwortlich sind für Form und Farbe der Streifen auf einem Zebrafell oder aber für die feine Ziselierung mancher Muschel-schalen. Dabei hängt die räumliche Konzentrationsver-teilung von fördernder und hemmender Substanz auf jeweils charakteristische Weise wechselseitig vonein-ander ab.

Turings Formeln sind die Urform so genannter Reak-tions-Diffusions-Modelle. Auf ihrer Basis gelang es in den Siebzigerjahren zwei Wissenschaftlern vom Tübinger Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie die Entste-hung hochkomplizierter Muschelmuster bis ins kleinste

Wie entsteht das Muster auf der Muschelschale? Um Wachstum und Formbildung in der Natur zu beschreiben, hat Alan Turing ein mathematisches Modell entwickelt – es ist seine letzte wissenschaftliche Arbeit und absolutes Neuland.

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Zeitreise in zehn EtappenDas Heinz-Nixdorf-Museumsforum (HNF) Paderborn widmet Alan Turing zu seinem 100. Geburtstag die ganzjährige Sonderausstellung „Genial & Geheim“. Die Schau nähert sich Leben und Werk dieses geistigen Vaters von Informatik und Künstlicher Intelligenz durch Originalexponate, Vorträge und künstlerische Installa-tionen. Sie ist in Etappen mit monatlich wechselnden

Inszenierungen gegliedert, die jeweils unterschiedliche Facetten von Turings Wirken thematisieren. Am 29. August kommt Hans Meinhardt zu einem Spezialvortrag nach Paderborn. Er wird anhand von Computersimulati-onen schildern, wie die Natur es fertig bringt, quasi aus dem Nichts heraus immer wieder gleichartig struk-turierte Muster von zumeist faszinierender Schönheit hervorzubringen – etwa auf Schmetterlingsflügeln oder auf den Schalen tropischer Schnecken und Muscheln.

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Detail mathematisch zu erfassen und später per Compu-tersimulation nachzuvollziehen. Hans Meinhardt – so der Name eines der beiden Forscher – erregte seinerzeit weit über die Wissenschaftsgemeinde hinaus Aufsehen durch atemberaubend schöne Simulationsbilder tropischer Muscheln und Meeresschnecken.

Doch erst 2006 wurde der molekulare Mechanismus offengelegt, der die mathematischen Formeln gewis-sermaßen mit organischem Leben erfüllt. Ein Team vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik hatte sich mit einer Computersimulation zur Behaarung von Mäusen beschäftigt. Experimente bestätigten dann

Turing-Denkmal in Sackville Park, Manchester. Die Erkenntnisse Turings wirken bis in die heutige Zeit.

im Nachhinein die Vorhersagen der Computersimula-tion. Experimentell bestätigt wurde damit insbesondere Turings These von einem universellen morphogeneti-schen Prinzip.Als Mensch war Turing Nonkonformist. Seine Homosexu-alität hat er nicht versteckt. Diese Offenheit brachte ihm im Großbritannien der Nachkriegszeit einen Strafprozess ein. Es wird vermutet, dass eine gerichtlich angeordnete Hormonbehandlung eine latent wohl längst vorhandene Depression verstärkt hat. 1954, wenige Tage vor seinem 42. Geburtstag, schied Alan Turing durch Freitod aus dem Leben. ><

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Die Tierwelt macht es vor: In Schwärmen, Kolonien und Staa-ten leisten Heringe, Ameisen und Bienen bei der Abwehr von Feinden, der Nahrungssuche und dem Nestbau gemeinsam Großes. Dahinter verbirgt sich das Phänomen der Schwarm-intelligenz, also der Fähigkeit zur Selbstorganisation ohne erkennbare Führung.

Vorbilder in der Natur

Die kollektive intelligente Leistung primitiver Lebensformen fasziniert den Menschen schon lange: Informatiker modellieren Software-Agentensysteme nach dem Vorbild staatenbildender Ameisen, und die Art, wie Insekten Larven sortieren, kann sogar hilfreich für die Analyse von Bankdaten sein. Dem Menschen bieten das Internet und Soziale Netzwerke heute optimale Plattformen, um schwarmgleich zu kommunizieren und effiziente Wissens-kollektive zu bilden. Beste Beispiele sind Wikipedia oder die gemeinschaft-liche Entwicklung von quelloffener Software. Es drängt sich die Frage auf, welchen Nutzen eine kollektive, intelligente Vernetzung für Unternehmen bringen kann.

Ein wimmelnder Ameisenhaufen erzeugt auf den ersten Blick oft Wider-stand beim Betrachter. Als ordnungsliebende, gehorchende Individualisten

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30 umschauen forum 01/2012

interpretieren wir das vermeintliche Chaos zunächst als Bedrohung. Bei näherem Hinsehen hat jedoch jedes Tierchen seinen Platz im selbstorga-nisierenden Zusammenspiel, kom-

muniziert über Pheromone und wird gelenkt durch einfache, genetisch verankerte Reaktionen und Verhal-tensweisen. Alleine wäre jede einzel-ne Ameise hilflos, erst im Kollektiv werden Lösungen gefunden, die wir Menschen als intelligent erachten. Besonders beeindruckend ist dabei, dass das komplexe Miteinander ohne Alpha-Tier oder Anführer Erfolg hat. Die Königinnen von Ameisenstaaten und Bienenvölkern dienen lediglich der Arterhaltung.

Massenvernetzung im Trend

Das Prinzip der Schwarmintelli-genz ist gerade deshalb so aktuell

und vieldiskutiert, weil Menschen durch Technologien wie das Internet, Soziale Netzwerke, eine wachsende Blogosphäre und nicht zuletzt die Globalisierung noch nie stärker mit-

einander vernetzt waren. Die welt-weite Bevölkerungsexplosion macht das kollektive Zusammenleben in Megastädten mehr und mehr zur Herausforderung und Erkenntnisse über das Verhalten von Massen umso wichtiger.

Allerdings sollte das Prinzip der Schwarmintelligenz nicht eins zu eins auf die menschliche Interaktion oder Organisationsformen übertra-gen werden. Es ist passender, hier von kollektiver Intelligenz zu spre-chen: „Zwischen Schwarmintelligenz und kollektiver Intelligenz gibt es einen starken qualitativen Unter-schied bezogen auf die Komplexität der beteiligten Agenten. Insekten

sind als einzelnes Lebewesen eben relativ einfach, der Mensch ist dagegen bereits als Individuum ein sehr komplexes System. Kollektive Intelligenz meint eine Musterbildung über hochrangige Wertesysteme und das gemeinschaftliche Erzeugen von Wissensstrukturen. Deshalb würde ich mich nicht sehr wohl fühlen, wenn man mich als Mensch auf die Möglichkeiten der Ameise herabstuft“, so Prof. Dr. Peter Kruse, geschäftsführender Gesellschafter der nextpractice GmbH und Hono-rarprofessor für Allgemeine und Organisationspsychologie an der Universität Bremen. Er berät Unter-nehmen dabei, wie sie Selbstorga-nisationskonzepte anwenden und in die betriebliche Praxis übertragen können.

Kampf der Kulturen

Laut Kruse ist Selbstorganisation nach dem Vorbild kollektiver Intel-ligenz in den Unternehmen längst gang und gäbe. In der Automobilpro-duktion gibt es zwar rahmengebende steuernde und regelnde Prozesse. In diesem Rahmen setzen Mitarbeiter

»Auf der Seite der Hierarchie sind Konzepte wie Befehl, Kontrolle, Steuerung und Regelung sowie Vertraulichkeit bestimmend, auf der Netzwerkseite regieren Werte wie

Toleranz, Vertrauen, Selbstorganisation und Transparenz.«

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jedoch ihre eigene Kreativität ein und finden Lösungen mit den gegebenen intelligenten Fähigkeiten zur Selbst-organisation, frei nach dem Prinzip „Wir ‚daimlern‘ das schon hin“. Damit Organisationen die Eigendynamik der Vernetzung gemäß kollektiver Intelligenz produktiv nutzen können, müssen sie sich schrittweise von tradierten Hierarchien und altbe-kannten Führungsmustern lösen. Kruse sieht hier einen kulturellen Konflikt zwischen hierarchischer und vernetzter Organisation auf die Unternehmen zukommen: „Auf der Seite der Hierarchie sind Konzepte wie Befehl, Kontrolle, Steuerung und Regelung sowie Vertraulichkeit bestimmend, auf der Netzwerk-seite regieren Werte wie Toleranz, Vertrauen, Selbstorganisation und Transparenz. Dabei entwickelt die Hierarchie ihre Stärken bei der Innovation, also der stringenten Umsetzung einer Idee. Das Netzwerk ist hoch flexibel, macht viele kreative Anregungen, erlaubt den Zugang zu sehr weit verteilten Wissensstruk-turen und ist daher gut geeignet für Invention, also das Hervorbringen einer Idee.“

Im Prinzip müssten Unternehmen also vernetztes und hierarchisches Arbeiten gleichzeitig zulassen. Das erfordert allerdings, gegensätzliche kulturelle Welten in eine komplexe, integrierte Organisationsform zu überführen. Ein schwieriges Vorha-ben. Da haben es Tierschwärme und Insektenpopulationen wesentlich leichter, indem sie instinktiv die Gesetzmäßigkeiten ihres Kollektivs befolgen. Allerdings hat der Mensch die Komplexität seiner Welt in den vergangenen Jahrzehnten durch

das Internet und die Globalisierung regelrecht zur Explosion gebracht – und kann heute darauf eben nur noch mit entsprechenden Organisa-tionsformen antworten. Vernetzung ist das Problem und gleichzeitig die Lösung. ><

Zum Weiterlesen

Len Fisher, Schwarmintelligenz: Wie einfache Regeln Großes möglich machen; Eichborn Verlag 2010; ISBN-10:3-8218-6525-3

Oliver Gassmann, Crowdsourcing: Innovationsmanage-ment mit Schwarmintelligenz; Hanser Fachbuchverlag 2010; ISBN-10:3-446-42334-6

Frank Schätzing, Der Schwarm; Fischer Taschenbuch-verlag 2011; ISBN-10:3-596-16453-2

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Im Jahr 2010 wurde die eigenständige VR VertriebsSer-viceCenter eG gegründet, wobei die Hamburger Volks-bank von Anfang an am Gründungsprozess beteiligt war: Wertvolle Erfahrungen aus dem bankeigenen MarktSer-viceCenter, Tipps des Kooperationspartners Regionale ServiceCenter VR Banken Rhein-Main eG und die GAD als Partner bei der Prozessübernahme machten aus einer Idee einen Erfolg. Als Genossenschaft wickelt die neue Servicegesellschaft Prozesse nach bank21-Standards ab, optimiert kontinuierlich Abläufe und beschert ihren Auf-traggebern mehr Dienstleistungsqualität, höhere Kosten-transparenz und Effizienz.

Mehr Qualität, Kostentransparenz und Effizienz

Die Hamburger Volksbank hatte bereits seit 1996 ein MarktService-Center betrieben. Dieses interne Dienstleistungszentrum stieß aller-dings an seine Kapazitätsgrenzen. Gleichzeitig ergaben Recherchen, dass viele VR-Banken grundsätzlich daran interessiert waren, Standard-prozesse auszulagern. Diese Fak-toren haben die Ausgründung des internen Servicezentrums zur VR VertriebsServiceCenter eG maßgeb-lich beeinflusst. Matthias Möller, Vor-stand der VR VertriebsServiceCenter eG, ist seit 1999 an der Entwicklung des internen und später auch des eigenständigen Dienstleistungszen-trums beteiligt. Seiner Ansicht nach spiegelt die Leitidee des Gründungs-vaters des Genossenschaftswesens, Hermann Schulze-Delitzsch, die Gründungsabsicht eines Service-Centers mit der Rechtsform eG am besten wider: „Was du nicht allein vermagst, dazu verbinde dich mit anderen, die das Gleiche wollen.“

Neben den eigenen langjährigen Er fahrungen mit der Prozessausla-gerung in einem Dienstleistungszen-trum gab es Starthilfe von der seit 2008 bestehenden Regionale Ser-viceCenter VR Banken Rhein-Main eG, mit der die VR VertriebsSer-viceCenter eG eine Kooperations-vereinbarung geschlossen hat. „Das ServiceCenter für die Region Rhein-Main war für uns auch deshalb interessant, weil es die Rechtsform der eG führt. Dort waren unsere aus der genossenschaftlichen Idee abgeleiteten Zielsetzungen bereits umgesetzt“, erläutert Möller.

bank21 gibt den Ton an

Die Umstellung dauerte insgesamt neun Monate. Über 500 Prozesse wurden während dieser Zeit gemein-sam mit der GAD hinsichtlich der grundsätzlichen Effizienz, Mehrman-dantenfähigkeit sowie Auslagerbar-keit bewertet, optimiert und über-führt. Dazu Möller: „Die technische Unterstützung der GAD-Fachberater

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war dabei sehr hilfreich.“ Systemisch ist die Auftragskurzerfassung mit bank21 das Kernsystem für den Ham burger Dienstleister. Es wird durch sinnvolle Anwendungen wie Lotus-Notes-Datenbanken nur dort ergänzt, wo vorhandene Funktio-nen in bank21 nicht ausreichen. Laut Möller lässt sich die Lösung dank ihrer Mehrmandantenfähigkeit hervorragend in die Prozesskette der Auftraggeber integrieren. Mittler-weile agiert die VR VertriebsService-Center eG gegenüber der GAD auch technisch als unabhängiges Institut. „Wir mussten erkennen, dass die Anforderungen von Banken und Ser-vicegesellschaften an bank21 und an die Mehrmandantenfähigkeit sehr unterschiedlich sind. Es ist daher nur folgerichtig, die Dienstleister als eigenständigen Mandantenkreis in-nerhalb der GAD zu etablieren.“ Die Prozesse wurden zu Themenbündeln zusammengefasst, einzeln über prüft und überführt. Mit den Prozessbün-deln wechselten dann auch die Mitarbeiter in die VR VertriebsSer-viceCenter eG.

Messbare Erfolge sofort erkennbar

Analog zu den definierten Prozess-bündeln bietet die VR VertriebsSer-viceCenter eG heute Dienstleistun-gen in den vier Geschäftsfeldern Zahlungsverkehr und Recherche; Markt folge Wertpapiere; Kredite, In kasso und Pfändungen sowie Kun-den- und Kontenservice an. Dabei findet kein direkter Kontakt zwischen den Dienstleistern und den Kunden der auftraggebenden Banken statt. In der Kommunikation mit Kunden der Mandanten tritt die VR VertriebsSer-viceCenter eG nicht als eigenstän-diges Unternehmen auf, sondern als Vertreter der Mandanten mit deren Briefpapier und Logo. Im vergange-nen Jahr wurden die Prozesse über führt und der Geschäftsbetrieb sukzessive aufgenommen. Hochge-rechnet hätte das Auftragsvolumen bei Vollbetrieb den üblichen Rahmen

von ServiceCentern erreicht, der bei 80.000 bis 85.000 Tickets im Jahr liegt.

Das Gründungsziel Qualitätsver-besserung wird durch exakt be-schriebene, gleichbleibende Prozes-se mit messbaren Kriterien erreicht. Mandanten erteilen die Aufträge über standardisierte Verfahren und der telefonische Eingangskanal wurde abgeschafft. Heute werden nur schriftliche Aufträge über Mail, das Ticketsystem in bank21 oder in Einzelfällen per Fax angenommen. So lässt sich jede Anfrage eindeutig und nachvollziehbar erfassen. Beim Stichwort Qualitätssicherung über-lässt die VR VertriebsServiceCenter eG ebenfalls nichts dem Zufall. Die Interne Revision wurde an die AWA-DO Deutsches Audit GmbH, Tochter des Genossenschaftsverbandes, ausgelagert. Geplant ist eine Prü-fung der Mehrmandantenfähigkeit gemäß dem anerkannten Qualitäts-siegel IDW 951 Typ B. Ein weiteres Projektziel, nämlich die Steigerung der Kostentransparenz, hat die neue Genossenschaft auch schon erreicht. In der täglichen Praxis einer Ser-vicegesellschaft er halten Qualität, Mengengerüste und permanente Messbarkeit von Dienstleistungen einen neuen Stellen wert. Als reines Cost Center gibt die VR VertriebsSer-viceCenter eG die erzielten Vorteile in Form von Preissenkungen an die Mandanten weiter.

Modell mit Außenwirkung

Volks- und Raiffeisenbanken sind bereits auf das Geschäftsmodell der Hamburger Neugründung und die Rechtsform der Genossenschaft aufmerksam geworden. Schon seit der Gründungsphase verzeichnen Möller und seine Mitarbeiter ein gro-ßes Interesse an den angebotenen Services. Neben der permanenten Optimierung der laufenden Prozesse will die VR VertriebsServiceCenter eG künftig weitere erfolgversprechen-de und sinnvolle Geschäftsfelder

Matthias Möller Vorstand der VR Vertriebs-ServiceCenter eG

identifizieren. Hier gelte es, mit dem bestehenden Dienstleistungskatalog die Kundenzahl zu erhöhen. „Diverse Interessenten haben inzwischen bei uns angefragt. Dabei bilden sich er-kennbare Schwerpunkte heraus. Dies sind beispielsweise die Pfändungs-bearbeitung, Depotabwicklungen und klassische, aus dem Markt-ServiceCenter bekannte Jobs im Kunden- und Kontenservice“, verrät Möller. Darüber hinaus entwickeln die Hambur ger Experten auch neue Dienste. Und auch an dieser Stelle kommt das Genossenschaftsprinzip selbstverständlich vor dem Allein-gang, wie Möller resümiert: „Wir prüfen natürlich immer sehr ge-nau, ob es ein bestimmtes Angebot bereits im VR-Verbund gibt, denn wir wollen das Rad weder neu erfinden noch eine Konkurrenzsituation her-aufbeschwören.“ ><

»Wir prüfen natürlich immer sehr genau, ob es ein

bestimmtes Angebot bereits im VR-Verbund gibt, denn wir

wollen das Rad weder neu erfinden noch eine Kon-

kurrenzsituation herauf-beschwören.«

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34 forum 01/2012erleben

Ein besonderer „Ort“ für aktuellste Informationen und gegenseitigen Aus-tausch war der GAD Treffpunkt schon immer. Und diesmal hat die GAD etwas ganz Besonderes „im Gepäck“: Das ganze bank21 im Web ... jetzt erleben!

Der GAD Treffpunkt bringt wie keine andere Messe so eng Know-how von Expertenseite und die Kommunikation unter Anwendern zusammen. Zwischen dem 22. Mai und dem 21. Juni tourt er durch das Geschäftsgebiet der GAD und macht an sechs Stationen vor Ort Halt.

Das diesjährige Motto „Das ganze bank21 im Web ... jetzt erleben!“ weist auf zwei Punkte bereits hin. Zum einen geht es fachlich vor allem um bank21 im Web, das mit dem Release 5.0 jetzt mit allen Funktionen zur Verfü-gung steht und mit zahlreichen Highlights aufwartet. Zum anderen geht es um das persönliche Erlebnis: Der GAD

Modernes Banking als Erlebnis

Treffpunkt 2012 versteht sich auch als Live-Event; der Austausch mit Experten wie mit anderen Besuchern hat hier einen hohen Stellenwert.

Zunächst dreht sich auf dem Treffpunkt natürlich alles um bank21 und die Neuerungen des Releases 5.0: Tech-nische Fragen werden kompetent beantwortet, Anwen-dungstipps gegeben und Chancen aufgezeigt. Die Ban-kenberatung der GAD erläutert beispielsweise, wie die Banken das Optimum aus bank21 „herausholen“ können.

Ein weiteres wichtiges Thema: Die rasante Entwick-lung eines neuen Geschäftsmodells in der FinanzGruppe. Denn Mehrmandantenfähigkeit, Auftrags-/Ticketsystem und flexible Prozessgestaltung unterstützen die Grün-dung von Servicegesellschaften und die Umsetzung von Outsourcing-Modellen optimal. Unter dem Titel „Per-spektiven und Trends“ zeigt die GAD das Potenzial des neuen bank21 im Web auf. Themen wie der komplette Arbeitsplatz im Web, Betriebsszenarien und Virtualisie-rungstechnologie, dezentrale und zentrale IT-Infrastruk-tur sowie Beratung und Migration werden hier im Dialog erläutert.

Austausch und Vernetzung

Effektive Vernetzung, fachliche Kommunikation, Aus-tausch unter Anwendern – auch in diesem Jahr ist der Treffpunkt wieder Plattform für Perspektiven und Ange-bote unserer Geschäftspartner und Verbundpartner.

Der GAD Treffpunkt 2012 lebt nicht nur von der inhalt-lichen Vielfalt. So werden wichtige Themen von Experten in Kurzreferaten behandelt, es finden Live-Vorführungen statt und es wird wieder eine Podiumsdiskussion geben. Das Besondere daran: Interessierte können ihre Fragen im Vorfeld einreichen, die dann live auf der Bühne aufge-griffen werden. ><

GAD Treffpunkt in den Regionen

› 22.05.2012 Magdeburg › 24.05.2012 Bremen › 31.05.2012 Hannover › 05.06.2012 Hamburg › 12.06.2012 Bonn › 20.06.- 21.06.2012 Münster

↗ Weitere Informationen unter: www.gad-treffpunkt.de

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bank21-Bankenbetreuung › Die Bankenberatung der GAD unterstützt die Mitglieds-

banken bei der prozessualen Integration von bank21- Lösungen in den Geschäftsbetrieb der Banken. › Von der Planung und Durchführung von Einführungs-

Projekten, über die individuelle Bedarfs- und Prozess- Analyse, bis hin zur Migrationsbegleitung bieten wir Ihnen kompetente Beratung und Begleitung aus einer Hand. › Dabei verfügen wir über umfangreiche Erfahrungen aus

zahlreichen Projekten jeder Größenordnung in den Themenfeldern bank21-Vertrieb, bank21-Kredit und bank21-Prozesse.

Die Themen im Überblickbank21 im Web › der komplette Arbeitsplatz im Web › Betriebsszenarien und Virtualisierungstechnologie › dezentrale und zentrale IT-Infrastruktur › Beratung und Migration

Erlebniswelt digitale Kommunikation und Automaten › digitale Kampagnen und interaktive Kundenansprache › Selbstbedienung im Dialog › dezentrale und zentrale IT-Infrastruktur › Innovationsforum on Tour

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Mit Sicherheit ganz vorne dabeiJeder zweite Internetnutzer (53 Prozent) hat schon einmal Finanztransaktionen im Internet durchgeführt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM. Am beliebtesten ist dabei Online-Banking, also Online-Überweisungen und -Daueraufträge. Entscheidend für die Nutzung ist und bleibt die Frage: Wie sicher ist das Online-Banking meiner Bank?

Ganz vorne bei der Sicherheit liegen hier die Mitgliedsbanken der GAD. Denn die bank21-Online-Filiale hat Ende 2011 erneut alle Sicherheitsprüfungen der TÜV Rheinland Secure iT GmbH mit Bravour bestanden und ein aktualisiertes Zerti-fikat „Datensicherheit und Datenschutz von Online-Applikationen“ für die kom-menden drei Jahre erhalten. Genauer ins Auge nahmen die Experten des TÜV bei ihren Prüfungen den Datenschutz, die Firewall-Anbindungen und die Einhaltung von Datensicherheits- und Datenschutzstandards. Ergänzend wurden die Sicher-heitsverfahren mobileTAN, Sm@rtTAN plus/optic und Signaturkarte sowie die angeschlossenen SMS-Provider geprüft.

Nach der erstmaligen Auszeichnung der Online-Filiale Ende 2008 haben Experten jährlich Schwachstellenscans durchgeführt und sind dabei zu positiven Bewertungen gekommen. Den Kunden der Mitgliedsbanken der GAD steht damit eine im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete und sichere Anwendung für die Erledigung von Bankgeschäften zur Verfügung.

Vorteile/Nutzen für Sie als Bank und für Ihre Kunden

Der Schutz der persönlichen Daten eines Banking-Nutzers vor unbefugter Nut-zung oder Manipulation ist ein Anspruch, der sich aus den gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz ergibt. Insbesondere bei der Nutzung browserbasierter Anwen-dungen mit Schnittstellen zu öffentlichen Netzen, wie z. B. der bank21-Online Filiale, gilt es einem permanenten Gefahrenpotenzial zu begegnen, welches nur durch den Einsatz aktuellster organisatorischer und technischer Maßnahmen zum Datenschutz und zur IT-Sicherheit sowohl auf Seiten des Anbieters als auch auf Seiten des Benutzers gebannt werden kann. Mit dem neuen Zertifikat können sich die Banken als Anbieter der bank21-Online-Filiale den gesetzlichen Anforde-rungen erfolgreich stellen.

Gültigkeit des TÜV-Zertifikats

Um eine langfristige Sicherheit zu gewährleisten, wird die Zertifizierung mit wei-teren Ausbaustufen und funktionellen Erweiterungen der bank21-Online-Filiale ständig aktualisiert. Das aktuelle Zertifikat hat eine Gültigkeit bis zum 13.12.2014. Weitere Schwachstellentests werden jährlich von den Experten durchgeführt, um die Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten. ><

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37forum 01/2012 verbinden

In den letzten Jahren haben viele Banken ihre Kunden-betreuung weg vom produktbezogenen, hin zu einem partnerschaftlich lösungsorientierten Ansatz weiterent-wickelt. Gerade für diese Banken ist es von großem Inter-esse, eine Rückmeldung zu ihrer Beratungsphilosophie zu erhalten.

Kundenbefragungen liefern dazu eindeutige Ergeb-nisse. Zum einen dienen sie der Bestätigung des einge-schlagenen Weges. Zum anderen offenbaren sie konkrete Verbesserungspotenziale. Aus den Antworten lassen sich notwendige Veränderungen ableiten, für das gesamte Haus oder für einzelne Filialen. Konkrete Beispiele: Wur-de ein ganzheitliches Beratungsgespräch vom Kunden als solches wahrgenommen? Wurden dem Kunden die Beratungsunterlagen ausgehändigt und hat er diese verstanden? Ist der Kunde bereit, die Bank weiterzuem-pfehlen?

Meinungsbild via Telefon

Warum ist die telefonische Befragungsmethode die rich-tige Wahl? Die aktive telefonische Ansprache stellt eine hohe Teilnahmequote sicher. Die Befragung kann zeitnah nach dem Beratungsgespräch stattfinden und führt zu schnellen Ergebnissen. Normalerweise handelt es sich um eine anonyme Befragung. Zur besseren Auswert-barkeit lassen sich Merkmale wie Marktbereich, Berater oder Filiale ergänzen. Idealerweise hat der Berater sei-nem Kunden im Vorfeld angekündigt, dass dem Gespräch eine telefonische Befragung folgen wird.

Insgesamt ist die telefonische Kundenbefragung ein geeignetes Instrument, die Beratungsphilosophie und das Leistungsversprechen gegenüber den Kunden regelmä-ßig zu überprüfen und konkretes Verbesserungspotenzial festzustellen. ><

Leistungsversprechen über-prüfen und weiterentwickelnWie erleben Kunden von Volks- und Raiffeisenbanken ihre Bera-tungsgespräche? Erkennen sie den ganzheitlichen Beratungsansatz? Wurden die Qualitätsversprechen wirklich eingehalten? Wie nimmt der Kunde die Gesprächsatmosphäre in der Filiale wahr?

Regelmäßige Kundenbefragungen zur Qualitätssicherung

… nach VR-FinanzPlan / ganzheitlicher Beratung… nach Baufinanzierungsberatung… nach Firmenkunden-Jahresgespräch… nach Kontoeröffnung… nach Online-Kontoeröffnung

[email protected]

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Leistungsfähigkeit, Flexibilität und absolute Sicherheit – diese Merkmale muss ein drahtloses Netzwerk insbesondere im Ban-kenumfeld ohne Einschränkung erfüllen.

Kommunikation ohne Grenzen

WLAN Bank v2.0 ist eine Ergänzung für das vorhandene Banken-LAN – entweder um den Zugriff auf dem gesamten Unternehmensgelände und in allen Bereichen zu ermögli-chen oder um ihn dort einzurichten, wo sich eine Verkabelung schwierig gestaltet oder aus baulicher Sicht unzulässig ist. WLAN Bank v2.0 steht den Mitgliedsbanken und Marktkun-den seit Anfang 2012 zur Verfügung und ermöglicht beispielsweise ein kabelloses Arbeiten an Beraterplät-zen oder in Besprechungsräumen.

Mit WLAN Bank v2.0 öffnen sich für GAD-Mitgliedsbanken neue Wege der Kommunikation. Die Lösung integriert derzeit die basis21-mobil-Systeme sowie zukünftig Wireless-LAN-fähige Geräte unter wave über eine integrierte WLAN-Schnittstelle in das Bankennetz. Als ideale Er-gänzung zur Hausverkabelung bietet

diese Plattform ein hohes Maß an Flexibilität und viele weitere Vorteile.

Schnelle Ergänzung von bestehen-den Netzen

Eine Ergänzung bestehender Netz-werke auf herkömmliche Weise erfordert im Regelfall eine recht aufwändige und kostenintensive Neuverkabelung. Diese entfällt, wird WLAN Bank v2.0 in die bestehende Netzwerkstruktur integriert. Durch den Einsatz von Access-Point(s), zentralen Controllern und einer zertifikatsbasierten Authentifizierung stellen VR Netze und GAD eine ge-sicherte WLAN-Infrastruktur bereit und ermöglichen ein flächendecken-des Netz in den Gebäuden oder – wenn erforderlich – eine punktuelle Abdeckung für gewisse Bereiche oder spezielle Räume. Um eine ein-

wandfreie und sichere Anbindung an das Datennetzwerk zu gewährleis-ten, werden aus Sicherheitsgründen ausschließlich nur von VR Netze und GAD betreute Datennetze und Hard-ware unterstützt.

Überzeugende Vorteile

Im Rahmen des Konzeptes der „Filiale der Zukunft“ ermöglicht WLAN Bank v2.0 eine neue Art und Qualität von Beratung. Die Lösung fördert innovative Kommunikations-wege zwischen Menschen, in dem sie durch die Möglichkeit neuer Begeg-nungsformen von Bank und Kunde die Basis für neue Vertriebsansätze schafft. So können sich Bankmitar-beiter an ihren Arbeitsplätzen auf einen Kundentermin vorbereiten und beispielsweise das eigentliche Be-ratungsgespräch entspannt in einer

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InfoWeitere Informationen sind erhältlich über den GAD Marktplatz (Produkt-Nummer IFO), [email protected] und tele-fonisch unter 0251 / 7133-4000.

separaten Lounge mit Wohlfühlat-mosphäre führen. WLAN Bank v2.0 integriert in diese Umgebung hierbei benötigte mobile Endgeräte – nahtlos und ohne störende Kabel.

Zudem bietet sich die Lösung immer dann an, wenn Netzwerke für einen temporär begrenzten Zeitraum eingerichtet werden sollen, bei-spielsweise im Rahmen von Schulun-gen, Ad-hoc-Meetings oder Bespre-chungen. Die Bank profitiert von gesteigerter Flexibilität und Mobilität als echtem Mehrwert.

Pilotanwender VR-Bank Westmünsterland eG

Den Komplettumbau ihrer Haupt-stelle in Coesfeld nahm die VR-Bank Westmünsterland zum Anlass, die „Filiale der Zukunft“ konsequent umzusetzen. Die bislang eingesetzte, herkömmliche WLAN-Verbindung über einen bankeigenen DSL-An-schluss bot für diese Anforderung nicht die erforderliche Stabilität, daher entschied sich die Bank als Pilotanwender für eine Installation von WLAN Bank v2.0.

Mittels WLAN-Ausleuchtung wur-de für die einzelnen Etagen geprüft, an welchen Stellen die Access-Points installiert werden sollten, um eine maximale Stabilität und Sicherheit des Funknetzes zu gewährleisten.

Beispielsweise bestand die Notwen-digkeit, die Verbindung auch dann aufrecht zu erhalten, wenn Bankmit-arbeiter von einer oberen Etage die im Erdgeschoss befindliche Schal-terhalle betreten. Schon während der Bauphase wurden die Standorte der Access-Points festgelegt, die Notebooks der Berater von den bankeigenen IT-Administratoren um-gerüstet und die Funktionalität des neuen WLAN getestet. Nach nur drei Monaten Projektlaufzeit konnte mit Inbetriebnahme der Schalterhalle der Echtbetrieb starten.

„Wir sind sehr zufrieden mit WLAN Bank. Unsere Bankmitarbeiter – mittlerweile nicht nur in unserer Hauptstelle, sondern auch in acht weiteren Filialen – nutzen aktiv die nun mögliche Flexibilität der Kun-denkommunikation. Auch bietet uns Version 2.0 nochmals eine verein-fachte Installation“, so Manfred Ho-nermann, Mitarbeiter „IT-Systeme“ der VR-Bank Westmünsterland.

Zentraler Punkt: Sicherheit

Das Thema Sicherheit ist ein zentra-ler Aspekt. Zu den unentbehrlichen Abwehrmaßnahmen gegen unbefug-te Zugriffe auf unternehmenskriti-sche Informationen gehören Zu-gangskontrolle und Verschlüsselung. Nur eine strenge Authentifizierung

kann nicht autorisierte Clientgeräte daran hindern, auf die Access-Points des Funknetzes in der Bank zuzu-greifen.

Die von VR Netze umgesetzten Mechanismen und Maßnahmen implementieren das Maximum an Sicherheit, welches nach heutigem Stand möglich ist. Dabei wird der Zugriffsschutz durch die Authen-tifizierung gegenüber einem im Netzwerk implementierten Server sichergestellt. Die Anmeldung erfolgt zertifikatsbasiert ohne lästige User-eingaben am mobilen Endgerät des jeweiligen Anwenders. WLAN Bank v2.0 ermöglicht somit die Nutzung von basis21 und bank21 im mobi-len Betrieb durch eine gesicherte Verbindung über das Wireless-LAN. Künftig sind auch Wireless-LAN-fähige Geräte unter wave in das Bankennetz integrierbar. ><

› höhere Produktivität der Mitarbeiter durch schnelle Übertragungsgeschwindigkeit › höhere Flexibilität und Mobilität durch Funktionalitäten

wie Roaming › sichere Funkverbindung › Ergänzung von festverkabelten Netzen mit allen dort

zur Verfügung stehenden Services › mobiler Zugriff auf Informationen jederzeit und in Echtzeit › Erschließung innovativer Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten › kostengünstiger Betrieb › temporäre Installationen z. B. bei Umbauten

Die Vorteile von WLAN Bank v2.0 im Überblick

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Seit nunmehr zehn Jahren ermittelt und prämiert „TOP JOB“ herausragende Personalarbeit im deutschen Mittel-stand. Im Jubiläumsjahr hat die Ratiodata zum zweiten Mal in Folge den Sprung in die Riege dieser ausgezeichneten Arbeitgeber geschafft.

TOP JOB zum zweiten Mal

Im Rahmen des bundesweiten, branchenübergreifenden Unter-nehmensvergleichs überzeugte der IT-Dienstleister erneut mit seinem maßgeschneiderten Personalma-nagement und positionierte sich auch in diesem Jahr unter den besten Arbeitgebern im Mittelstand. Die wissenschaftliche Leitung oblag dem Institut für Führung und Perso-nalmanagement der renommierten Universität St. Gallen. Prof. Dr. Heike Bruch und ihr Team untersuchten die Personalarbeit von mittelständischen deutschen Firmen aller Branchen. Sie analysierten alle wichtigen Personalinstrumente, führten eine Mitarbeiterbefragung durch und erstellten eine Bestenliste. Ende Januar überreichte Bundes-wirtschaftsminister a. D. Wolfgang

Clement das Gütesiegel „TOP JOB“ mit Urkunde im Rahmen eines Fest-akts an die beiden Geschäftsführer Martin Greiwe und Günter Juhr. Die Mittelstandsinitiative würdigt mit der Auszeichnung die Verdienste von Unternehmen in den Bereichen „Führung und Vision“, „Familienori-entierung und Demografie“, „Motiva-tion und Dynamik“, „Mitarbeiterent-wicklung und -perspektive“, „Kultur und Kommunikation“ sowie „Internes Unternehmertum“.

„Zum einen ist die Auszeichnung natürlich eine gute Bestätigung unserer Arbeit und ein großes Lob unserer Mitarbeiter. Zum anderen wird uns das Gütesiegel sicherlich auch dabei unterstützen, gutes neues Personal zu rekrutieren“, freut sich Juhr.

Im Zeichen der Mitarbeiter- orientierung

Bei Ratiodata steht alles im Zei-chen der Mitarbeiterorientierung. Dass sich diese so gut entwickelt hat, liegt auch an der „TOP JOB“-Auszeichnung, die das Unternehmen im vergangenen Jahr zum ersten Mal erhalten hatte. Die Erkenntnisse aus dem damaligen Benchmarkbericht wurden aufmerksam analysiert und umgesetzt: Betriebsversammlungen zum Beispiel bieten nicht mehr nur eine Rückschau auf Vergangenes. Hier stehen mittlerweile Pläne, Herausforderungen und Ziele im Fokus. „Wir möchten gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Zukunft schauen“, sagt Juhr.

Ausgezeichnet – und das bereits zum zweiten Mal: Die Ratiodata ist Top-Arbeitgeber 2012.

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Mithilfe des Programms „tell-IT-GF“ hat die gesamte Belegschaft seit 2011 die Möglichkeit, der Unterneh-mensleitung direkt Hinweise und Anregungen zu unterbreiten. Dieser Kommunikationskanal ist keine Einbahnstraße, denn eine Antwort

ist jedem Einzelnen innerhalb von 14 Tagen zugesagt. Auf diesem Weg wurden schon einige konkrete Verän-derungen angestoßen. Geschäftsfüh-rer Martin Greiwe schätzt das sehr: „Bei Ratiodata geht es nicht nur ums Mitreden, sondern auch ums Mitge-

stalten. Unsere ca. 400 Beschäftigten verstehen sich als Mitarbeiter und Mitunternehmer. Die Ratiodata ist geprägt von einer Kultur des in-ternen Unternehmertums und der sichtbaren Übertragung und Über-nahme von Verantwortung.“ ><

Die GAD bietet für den einzelnen Banken- arbeitsplatz ein gebündeltes Sicherheitspaket

Sicherheit aus einem Guss

Der einzelne Arbeitsplatz in der Bank: Drehscheibe für den Banking-Betrieb, aber auch das größte Einfallstor für Angriffe durch Viren, Trojaner & Co. Im hochsensiblen Finanzsektor ist Sicherheitsmanagement das A und O – und für die GAD als IT-Dienstleister in der Konsequenz oberste Pflicht.

Eine Pflicht, die der Spezialist für Banken-IT mit neuen Services weiterentwickelt hat. Die GAD hat gemeinsam mit einem Partner im Sicherheitsmanagement am so genannten Endpoint speziell auf die Bedürfnisse der Kunden der GAD zugeschnittene Lösungen für diesen hochsensiblen Bereich weiterentwickelt. Das Ergebnis: Mit dem Release 5.0 bietet die GAD jetzt ein einheitli-ches Management für die Sicherheitskomponenten am Arbeitsplatz an – Endpoint-Security aus einer Hand.

Individuell und kosteneffizient

Das neue Servicepaket besteht aus Basiskomponenten – Virenscanner und Personal Firewall – und optionalen Komponenten wie z. B. Schnittstellensteuerung für den Arbeitsplatz. Dabei gibt es zwei Ausgestaltungsmöglich-keiten bei der Arbeitsteilung zwischen Bank und IT-Dienstleister: Entweder die zentrale Steuerung durch die GAD oder die Administration der Sicherheitsinfrastruk-tur direkt vor Ort durch den IT-Administrator der Bank. Auch für Bankmitarbeiter, für die IT-Administration nur ein Teilgebiet ihrer Aufgaben darstellt, bietet das Modell dabei einen passenden Zuschnitt.

Ein deutlicher Vorteil des einheitlichen Sicherheitsma-nagements am Arbeitsplatz liegt in der Kostenersparnis. Unterschiedliche Produkte setzen breites Know-how und mehr Aufwand für die Administration voraus. Damit hat die GAD gemeinsam mit ihrem Partner ein Paket geschnürt, das den Banken individuell zugeschnittene, bezahlbare IT-Sicherheit bietet. ><

Nutzer eines iPads können sich die Kundenzeitschrift forum als iPad-App über das GAD-ePrint-Portal im App-Store kostenlos herunterladen.

GAD ePrint auf dem iPad

Für iPad-Nutzer:↗ itms://itunes.com/apps/gadeprint

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Für Bankkunden sind funktionierende SB-Zonen, ausrei-chend befüllte Geldausgabeautomaten und eine flächen-deckende Bargeldversorgung rund um die Uhr heute selbstverständlich. Dabei ist die rechtzeitige Befüllung und Entleerung der geldführenden Automaten für Banken eine aufwändige und kostenintensive Aufgabe. Mit der

Automatische Befüllvorschläge für Geldautomaten und Cash Recycler, erhöhte Transparenz über die benötigten Geldmengen und reduzierte Kosten im Befüllprozess – dies sind nur einige Vorteile der neuen Ratiodata-Lösung Cash Management. Der Service entlastet Banken zuverlässig von der Herausforderung, eine unterbrechungsfreie Bargeldversorgung für ihre Kunden sicherzustellen ohne eine unwirtschaftliche Überfüllung oder ein Leerlaufen zu riskieren.

neuen Lösung Cash Management bietet Ratiodata eine optimierte Geldmengenberechnung für Geldautomaten und Cash Recycler an. Zielsetzung ist dabei, den Bargeld-bedarf der Kunden weiterhin jederzeit zu decken und die hohe Verfügbarkeit gleichzeitig wirtschaftlich zu gestalten.

Jederzeit Bargeld – optimiert und wirtschaftlich

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43forum 01/2012 anwenden

Leistungsumfang der Ratiodata Cash-Management-Lösung

› Umsatzorientierte Optimierung von Bargeldbeständen und -bestückungen je Geldautomat und Scheinsorte › Vorausrechnung bis zu 6 Wochen › Einbeziehung historischer Kassendaten in die

Berechnung › Mehrstufiges E-Mail-Benachrichtigungskonzept

(Befüllvorschlag, Notfall-E-Mail) › Vorlauf in Tagen variabel konfigurierbar › Unterstützung verschiedener Dateiformate für die

Befüllvorschläge (PDF, CSV, Bundesbank-Tabelle) › Festlegung von Bestückungstagen › Angabe von Maximalbeständen › Kassettentausch variabel einstellbar › Eingabe von Zinssatz, Fahrtkosten und Bestelluhrzeit

auf Instituts-Ebene sowie Bestückungskosten auf Standort-Ebene › Effektive Filterfunktionen in der Benutzeroberfläche › Einbeziehung von regionalen und lokalen Ereignissen

wie Feiertagen, Volksfeste, etc. › Grafische Anzeige der Umsatzhistorie

Grafische Auswertung

Beim Cash Management übernimmt Ratiodata die Optimierung der Bargeldbestände pro Automat und je Scheinsorte und berücksichtigt dabei sogar benachbarte Geldautomaten, um diese tourenoptimiert zu befüllen. Die Lösung analysiert die Geldströme in den Geldauto-maten und ermittelt dabei, wie viel Liquidität zu welchem Zeitpunkt pro Geldautomat erforderlich ist. Als Ergebnis werden automatisiert Befüllvorschläge generiert. Dabei finden auch regionale Veranstaltungen, Urlaubszeiten und Feiertage Berücksichtigung. Zu Stoßzeiten, beispiels-weise vor langen Wochenenden, werden die Vorschläge für Geldbestände gezielt erhöht, um eine verstärkte Nachfrage aufzufangen. Eine grafische Auswertung lie-fert zudem eine Statistik mit integrierter Vorschaufunk-tion über das Ein- und Auszahlverhalten auf Gerätebasis.

Auf den spezifischen Bedarf des jeweiligen Kreditins-tituts angepasst kann Ratiodata Cash Management durch zuverlässige Befüllstrategien effektiv dazu beitragen, Einsparpotenziale zu realisieren. So werden bei best-möglicher Verfügbarkeit die Kapitalbindung minimiert und durch optimierte Tourenberechnungen auch laufende Kosten nachhaltig reduziert. Unter Berücksichtigung aller relevanten Einflussfaktoren für SB-Geräte – für jeden Tag und jeden Geldautomat. ><

FATCA fordert Banken herausMit dem Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) werden Finanzinstitute weltweit vor große Herausforde-rungen gestellt: Hintergrund ist, dass die amerikani-sche Finanzbehörde IRS (Internal Revenue Service) die Offenlegung der Konten von US-Bürgern fordert, die im Ausland leben und in den USA steuerpflichtig sind. Der Handlungsdruck für alle Banken ist deshalb groß. Bereits ab Mitte 2013 müssen Finanzdienstleister entsprechende Kunden identifizieren, um dann fällige Steuern abführen und regelmäßig an den IRS oder die nationale Steuer-behörde berichten zu können. Druckmittel wird ein Quel-lensteuerabzug von 30 Prozent auf alle Einnahmen aus

US-Quellen für nicht kooperationswillige Kunden oder Finanzinstitutionen sein. Dringender Handlungsbedarf besteht heute also vor allem hinsichtlich der Systeme: Im ersten Schritt gilt es Bedarf, Risiken und Kosten abzuwägen, im zweiten Schritt entsprechende Maßnah-men einzuleiten, um den Anforderungen an Transparenz und Revisionssicherheit zu genügen. Der Informations-technologie wird hier eine entsprechend wichtige Rolle zukommen. Die GAD erarbeitet derzeit gemeinsam mit den Partnern der genossenschaftlichen FinanzGruppe entsprechende IT-Lösungen für ihre Kunden und Mit-gliedsbanken. ><

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Eine Präsentationsplattform für die größte Leidenschaft der Welt: Das Projekt der Stiftung DFB-Fußball-museum gGmbH soll zum Treffpunkt von Kultur und Bildung und zum in-ternationalen Austauschort für Fans und Vereine, Freunde und Förderer, Partner und Sponsoren werden. Themenvielfältig und mitreißend inszeniert wird es die sportlichen, kulturellen sowie sozialen Aspek-te und Botschaften des Fußballs erlebnisorientiert präsentieren und sich dabei modernster Ausstellungs-konzepte und -medien bedienen. Die Leitidee und das Motto des entste-henden Museums orientieren sich an dem Anspruch, ein zentraler Ort des deutschen Fußballs zu sein: Wir sind Fußball! Zentral ist auch die Lage: integriert in Dortmunds Innenstadt, direkt gegenüber dem Hauptbahn-hof und somit in der entstehenden Kunst- und Kulturmeile der Stadt.

Das Ausstellungskonzept

Das Fußballthema wird nach außen ausdrücklich besucherorientiert über eine Metallfassade mit sechseckigen Feldern kommuniziert. Im Innern

erlebt der Besucher dann in Form eines durchlaufenden Raumkonzep-tes auf zwei Ebenen den Fußball- sport in einer historischen und aktuellen Dimension. Die Möglichkeit der Unterbringung eines Flatscreens an der Stirnseite des Museums run-det das erlebnisorientierte Gesamt-konzept ab.

Die Sport- und Event-Lösung der GWS

Die ERP-Speziallösung „GWS Sport und Event 7.0“, welche bereits bei vielen Bundesligisten im Einsatz ist, wird auch im geplanten DFB-Fußballmuseum ins Spiel kommen. So unterstützt das Finanzmodul als erste Komponente bereits seit dem 1. Januar 2012 das Baucontrolling. Damit kann eine klare Kosten- und Budgetüberwachung des Baus, der Gewerke und einzelner Teilprojek-te erfolgen. Zum Beispiel kann so anhand einer eindeutigen Kostendo-kumentation jederzeit vollständige Transparenz geschaffen werden. Als zweite Komponente ist das Ver-tragsmanagement geplant. Mit der Finanzbuchhaltung verknüpft, stehen

Wir sind Fußball!

Sport-Lösung der GWS unterstützt die Stiftung DFB-Fußballmuseum.

Architektenentwurf des DFB-Fußballmuseums in Dortmund.

hier z. B. alle wichtigen Daten wie Laufzeiten, Konditionen, Schriftver-kehr oder auch die Wiedervorlage-funktion geschlossener Verträge für Exponate zur Verfügung. Alle relevanten Belege und Rechnungen werden in diesem Zusammenhang mit dem Dokumentenmanagement-System archiviert. Außerdem ist für das 2. Halbjahr 2012 eine Schnittstel-le zur Ausstellungsmanagementsoft-ware geplant, womit alle zur Verfü-gung gestellten Ausstellungsstücke und Verträge verwaltet werden kön-nen. Die Stärken des modularen Auf-baus der ERP-Speziallösung „GWS Sport und Event 7.0“ kommen dem Entstehungsprozess des Museums bei der weiteren Ausgestaltung des Konzeptes sehr entgegen. Konkreter werdende Anforderungen an die mo-derne Unternehmenssoftware, z. B. zur Abwicklung zukünftig geplanter Informations- und Zahlungsströme, können u. a. durch die POS-Kasse, die Eintrittskartenverwaltung und einen Merchandising-Webshop ideal abgewickelt werden. Die Eröffnung des Museums ist für 2014 geplant. ><