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aus Ackererden. 177 el 0,040 Grni. desselben phosphorsauren Natrons , die ubrigen Verhaltnisse wie bei b) ; 0,0035 Grm. phosphorsaure Magnesia, stalt 0,0038. Von der, wed sie am nachsten liegt , zuerst versuchten Behandlung des Antimonsaureniederschlags rnit Schwefel- ammonium u. s. w. sah ich tnich veranlafst ganzlich abzu- stehen , nachdem das Natron so befriedigende Resultate ge- geben hatte. Sie sind jedoch, wie ich glaube annehmen zu mussen , nur vermoge eines gewissen Jiieselerdegehalts beim Natron zu erreichen, welcher die Trennung der Phosphor- saure von der Thonerde und vielleicht auch vom Eisenoxyd untersliitzt. Wollte man hiernach erwarten, dafs die Abschei- dung der Phosphorsaure sich in gleicher Weise aus dem ganzen Eisenoxyd - und Thonerdeniederschlage , welchen Ammoniak in dem Salzsaureauszuge einer Erde hervorgebracht hat, be- werkstelligen lasse, so ist dagegen zu bedenken, dafs dieser Niederschlag stets eine gewisse Quantitat durch die Thonerde mit niedergerissener Magnesia enthalt , letztere aber die Phosphorsaure weder an reine noch an kieselerdehallige Natronlauge abgiebt. Auch mochten die grofseren Mengen von Eisenoxyd und Thonerde zu einer Fehlerquelle werden, welche die mit der Antimonsaure qefallte kleinere Qnantitat dieser Stoffe nicht darbietet. Vorlaafige Notiz uber die durch Verinisclien von ,4ntimonsuperchforid mit wasseriger Phosphorsaure erlialtene Fltissigkeit ah Reagens auf Afkaloide ; von Dernselben. Das saure Flussi~keitsgernisch, welches man durch Eia- triipfeln von Antimonsiiperchlorid in wasserige Phosphorsaure Auu. d (;I~Q.III. u. PLwni. CIX. Kd. 2. Haft. 12

Vorläufige Notiz über die durch Vermischen von Antimonsuperchlorid mit wässeriger Phosphorsäure erhaltene Flüssigkeit als Reagens auf Alkaloïde

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aus Ackererden. 177

e l 0,040 Grni. desselben phosphorsauren Natrons , die ubrigen Verhaltnisse wie bei b) ; 0,0035 Grm. phosphorsaure Magnesia, stalt 0,0038.

Von der, wed sie am nachsten liegt , zuerst versuchten Behandlung des Antimonsaureniederschlags rnit Schwefel- ammonium u. s. w. sah ich tnich veranlafst ganzlich abzu- stehen , nachdem das Natron so befriedigende Resultate ge- geben hatte. Sie sind jedoch, wie ich glaube annehmen zu mussen , nur vermoge eines gewissen Jiieselerdegehalts beim Natron zu erreichen, welcher die Trennung der Phosphor- saure von der Thonerde und vielleicht auch vom Eisenoxyd untersliitzt. Wollte man hiernach erwarten, dafs die Abschei- dung der Phosphorsaure sich in gleicher Weise aus dem ganzen Eisenoxyd - und Thonerdeniederschlage , welchen Ammoniak in dem Salzsaureauszuge einer Erde hervorgebracht hat, be- werkstelligen lasse, so ist dagegen zu bedenken, dafs dieser Niederschlag stets eine gewisse Quantitat durch die Thonerde mit niedergerissener Magnesia enthalt , letztere aber die Phosphorsaure weder an reine noch an kieselerdehallige Natronlauge abgiebt. Auch mochten die grofseren Mengen von Eisenoxyd und Thonerde zu einer Fehlerquelle werden, welche die mit der Antimonsaure qefallte kleinere Qnantitat dieser Stoffe nicht darbietet.

Vorlaafige Notiz uber die durch Verinisclien von ,4ntimonsuperchforid mit wasseriger Phosphorsaure

erlialtene Fltissigkeit a h Reagens auf Afkaloide ; von Dernselben.

Das saure Flussi~keitsgernisch, welches man durch Eia- triipfeln von Antimonsiiperchlorid in wasserige Phosphorsaure

Auu. d (;I~Q.III. u. PLwni. CIX. Kd. 2 . Haft . 12

178 Schzclae, iiber ein neues Reagens

erhalt, giebt mit Ammoniaksalzen und eben so mit den mei- sten Alltaloi'den in ganz ahnlicher Weise Niederschlage , wie sie S o n n e n s c h e i n (lurch die von ihm als Phosphormolyb- danslure bezeichriete Verbindung niit denselben Basen her- vorgebracht hat. Es erscheint daher jenes Geniisch als ein neues, nicht minder beachtenswerthes Reagens gegen Alkaloide. Die meisten Niederschlage sind weifslich gefarbt , oder von flockiger Aggregation; bei einigen aber zeigt sich eine be- sondere Farbung , welche als characteristische Reaction ZLI

benutzen sein diirfte. Es ist diefs namentlich mit dem Brucin der Fall : wenige Tropfen des Antitnonsuperchlorid-Phosphor- sauregemisches geniigen, um in einer Losung von 1 Theil salzsaurem Brucin in mehr als 1000 Theilen Wasser einen schon rosenroth gefarbten Niederschlag hervorzubringen, welcher sich beim Erhitzen erst lost , nachher aber urn S O

reichlicher wieder zum Vorscheirl kommt, indem zugleich die Fliissigkeit eine intensiv carmoisinrolhe Farbung annimmt. Bei 10000facher Verdiinnung tritt noch eine geringe hell- fleischfarbene Triibung ein; auch diese, eben so wie die In- tensitat der Farbung, vermehrt sich nach dem Aufkochen und ist von grofser Bestandigkeit.

Ueber die Zusammensetzung und die Eigenschaften der Niederschlage, eben so uber die Anwendbarkeit des Reagens zu forensischen Untersuclrungen und zur Reindarslellung einzelner Alkaloide behalte ich mir weitere Rlitthcilungen vor. Ich fuge gegenwiirtiger Notiz nur noch hinzu, was ich iiber den Grad der Empfindlichkeit der Reaction bei einigen anderen AlkaloYden und die aufsere Beschaffenheit der Nie- derschlage beobachtet habe :

1 Theil salpetersaures Strychnin in 1000 Thei- len Wasser geliist : reichlicher gelblich-weifser klsiger Niederschlag; 1/5000 : weilsliche Flocken ; 1/2500u : ge- ringe Triibung.

Strychnin.

uuf Alkalo'ide. 179

Chinin. l/looo : flockiger Niederschlag , etwas heller wie bei Strychnin ; l / ~ o ~ o : opalisirende Triibung ; iiber diese Verdiinnung hinaus wird die Reaction unmerlrlich.

'/so00 : sehr schwache Triibung; daruber hinaus hort die Re- action auf.

Veratrin. l/looo : schmutzig:- weifse Flocken ; '/5000 : opa- lisirende Triibung; bei weiterer Verdiinnung wird die Reaction unmerklich.

Narcotin. l/looo : reichlicher gelblich - weifser flockiger Niederschlag ; 1/50~o : starke Triibung; ' /z~ooo : geringe Triibung.

Morphin. Giebt schon bei 1000 facher Verdiinnung keine Reaction mehr.

Codein. l/looo : starke schmutzig- weilse Triibung. Nicotin. '/250 : schwache Triibung. Coniin. '/250 : schwaches Opalisiren. Piperin. Noch bei ziemlich starker Verdiinnung deutlich

gelhe Fallung. Alropin. l/looo : weifser, stark zusammenballender Nieder-

schlag, der sich beim Erhitzen anfangs aufliist, bei anhaltendem Kochen urn so reichlicher wird, und dann selbst i a vielem Wasser unliislich ist ; '/soo0 : schwache Triibung , bei langerem Kochen s tarker hervortretend.

Digitalin. l/looo : geringe Triibung , welche beim Kochen zuerst verschwindet, spater aber hildet sich ein reich- licher Niederschlag.

Aconitin. l/looo : reichlicher weifser Niederschlag ; 1/5000 :

starke Trubung ; 1 / 2 ~ ~ o o : schwaches Opalisiren. Caffei'n. l/looo : keine Reaction. Theobromin. 1 / 1 ~ ~ ~ : geringe Trubung.

Cinchonin. l/looo : blaulich - weifse Flocken ;

Nach einer Vergleichung, welche ich jedoch nur als e ine vorlaufige und oberflachliche bezeichnen kann , wird an

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180 Schulae , uber die Kieselerde

Empfindlichkeit der Reaction die Phosphormolybdansaure von dem neuen Reagens nur bei wenigen Alkaloiden, z. B. dem Atropin, iibertroffen. In den meisten Fallen ist jene das empfindlichere Reagens.

Der glasige salzsaurefreie Riickstand von dem Ver- dampfen des Antimonsuperchlorid - Phosphorsauregemisches verhalt sich gegen AlkaloYde ganz anders wie das ursprung- liche Gemisch : selbst durch Zusatz yon Salzsaure erlangt e r nicht die Eigenschaft , die Alkaloide aus verdiinnten Lo- sungen zu fallen, so dafs es scheint , als ob die chemische Constitution der in beiderlei Flussigkeiten enthaltenen Ver- bindungen eine verschiedene sei.

Ueber die Kieselerde in den Wurzeln der eraser;

yon Demselben.

Bei den Ermittelungen iiber das Vorkomrnen von Kiesel- erde in den Grasern h a t man bisher immer nur den ober- irdischen Theil beriicksichtigt. Kieselerde findet sich aber auch in den Wurzelfasern reichlich abgelagert , und zwar, eben so wie bei den Blattern, der Form der Zellwandungen sich so genau anschliefsend, dafs, wenn man bei der Ein- ascherung der Miiglichkeit einer Verglasung der Iiieselerde vorbeugt , die aachher durch Auslrochen rnit Salzsiure isolirte Kieselerde die saubersten mikroscopischen Praparate darbietet, deren nlhere Vergleichung rnit den Zeliforrnen der Wurzel ich den Pflanzenanatomen hierdurch empfolilen haben will. Ich will nur bernerken, d a k es ganz andere Formen sind, als wie man sie an den Iiieselzellcn der Hatter wahrnimnrt,