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AB TAMS Fachbereich Informatik Vorlesung: Angewandte Sensorik Vorlesung: Angewandte Sensorik Prof. J. Zhang [email protected] Universit¨ at Hamburg Fachbereich Informatik AB Technische Aspekte Multimodaler Systeme 11. November 2003 Prof. J. Zhang [email protected] 11. November 2003

Vorlesung: Angewandte Sensorik - tams.informatik.uni ... · Aufbau optischer Encoder ... Koppelnavigation (3) Sei R der Abstand zwischen Robotermittelpunkt und ICC, dann gelten die

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Fachbereich Informatik Vorlesung: Angewandte Sensorik

Vorlesung: Angewandte Sensorik

Prof. J. Zhang

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Universitat Hamburg

Fachbereich Informatik

AB Technische Aspekte Multimodaler Systeme

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Fachbereich Informatik Vorlesung: Angewandte Sensorik

Inhaltsverzeichnis4. Sensoren in der Robotik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Perzeption-Aktion-Zyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Optische Encoder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Inkrementalgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Einschub: Schmitt-Trigger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Richtungserkennung bei Inkrementalgebern . . . . . . . . . . . . . . . 88

Anwendung: Inkrementalgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

Winkelgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .103

Resolver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .109

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AB TAMSFachbereich Informatik Kapitel: Sensoren in der Robotik

Sensoren in der Robotik

l Spezielle Sensoren, sowie deren Einsatzmoglichkeiten sollen amBeispiel der Robotik erlautert werden.

l Der Sensoreinsatz gewinnt bei der Entwicklung autonomer undintelligenter Robotersysteme zunehmend an Bedeutung.

l Dabei steht der Perzeption-Aktion-Zyklus im Vordergrund.

l Hierbei wird die Umwelt uber Sensoren wahrgenommen und adaptivverandert.

l Vor allem bei der interaktiven Zusammenarbeit mit Robotersystemenist das situierte Verandern von Arbeitsablaufen erforderlich.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Perzeption-Aktion-Zyklus

Perzeption-Aktion-ZyklusDer Perzeption-Aktion-Zyklus durchlauft sieben Phasen:

1. Datenerfassung: Die Sensoren erfassen die Stimuli und geben ein analoges oderdigitales Signal aus.

2. Signalvorverarbeitung: Filtern, Normieren, usw.

3. Sensordatenfusion: Redundante oder hochimensionale Sensordaten werdenzusammengefasst, um robustere Messdaten zu erhalten.

4. Merkmalsextraktion: Fur die technische Realisierung biologischer/menschlicherWahrnehmung werden Merkmale berechnet, die die Perzeption mathematischbeschreiben.

5. Mustererkennung: Auf den extrahierten Merkmalen werden Muster gesucht(Klassifikation).

6. Umweltmodellierung: Mit den Mustern wird die Umgebung und Umwelt desRoboters modelliert.

7. Manipulation: Auf Basis des Modells werden Aktionen durchgefuhrt, mit denender Roboter die Umwelt verandert (Roboterarm, Greifer, Rader, . . . ).

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Perzeption-Aktion-Zyklus

Signal-vor-

verarbeitung

Sensor-daten-fusion

Merkmals-extraktion

Muster-erkennung

Umwelt-modellierung

Perzeption-Aktion-Zyklus

Umwelt

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Perzeption-Aktion-Zyklus

Anwendung von Sensoren in der RobotikIn den nachsten Kapiteln sollen folgende Sensoren naher betrachtet werden:

l Intrinsische Sensoren:Inkrementalgeber, Winkelgeber, Tachometer, Gyroskop

l Externe Kraftsensoren:Dehnungsmessstreifen, Kraft-Momentsensoren, Piezokristall- undPiezokeramik-Sensoren, Kraftsensoren auf Basis von Induktivitat undKapazitat

l Externe Abstandssensoren:Ultraschall, Infrarot, Laser, Abstandssensoren auf Basis von Induktivitatund Kapazitat

l Visuelle Sensoren:Lineare Kameras, CCD-Kameras, Stereo-Sichtsysteme, Omnidirektionale

Sichtsysteme

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Optische Encoder

Optische Encoder

l Optische Encode basieren auf einer Maske mit transparenten undnicht-transparenten Flachen.

l Ein Lichtstrahl fallt auf die Maske und wird gegebenenfalls von einemdahinter liegenden Empfanger registriert.

l Die Maske ist auf einen Streifen oder auf eine Scheibe aufgedruckt.

l Bei einem Inkrementalgeber besteht die Maske aus gleichgroßen,aquidistanten transparenten und nicht-transparenten Flachen.

l Bei einer Scheibe wird die Maske gedreht und der Empfangerregistriert schrittweise Anderungen der Winkelstellung der Scheibe.

l Wird die Zeit gemessen, die fur eine Winkelanderung benotigt wird,erhalt man die Winkelgeschwindigkeit.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Inkrementalgeber

Encoder-Scheibe fur Inkrementalgeber

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Inkrementalgeber

Funktionsprinzip optischer Encoder

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Inkrementalgeber

Aufbau optischer Encoderl Meist werden Infrarot-Leuchtdioden eingesetzt.

l Die Empfanger arbeiten in einem spektralen Bereich von 820 bis960 nm.

l Die Scheiben bestehen aus laminiertem Plastik.

l Die nicht-transparenten Linien werden durch einen fotografischenProzess erzeugt.

l Vorteil: Die Scheiben sind leicht, haben ein geringesTragheitsmoment und sind sehr schock- und vibrationsresistent.

l Nachteil: Nur innerhalb geringer Temperaturgrenzen einsetzbar.

l Scheiben fur hohe Temperaturen werden aus gelochtem Metallhergestellt.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Einschub: Schmitt-Trigger

Einschub: Schmitt-Trigger

l Ein Schmitt-Trigger wandelt eine analoge Eingangsspannung (z.B.Sinus-Spannung) in eine Rechteckspannung um.

l Die Ausgangsspannung UA kippt bei erreichen einer EingangsspannungUE = UEIN .

l Sinkt die Eingangsspannung auf UAUS kippt die Ausgangsspannungwieder auf den vorherigen Wert zuruck.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Einschub: Schmitt-Trigger

Spannungsverlauf des Schmitt-Triggers

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Einschub: Schmitt-Trigger

Kennlinie des Schmitt-Triggers

l Die dargestellte Ubertragungskennlinie nennt man Spannungshystereseoder Schalthysterese.

l Sie wird definiert ab welcher Eingangsspannung die Ausgangsspannungauf die maximale Ausgangsspannung bzw. die minimaleAusgangsspannung springt.

l Bei Erhohung der Eingangsspannung werden die Linien auf derwaagerechten Achse langer!

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Einschub: Schmitt-Trigger

Schaltbild des Schmitt-Triggers

l Schmitt-Trigger konnen mit einem Operationsverstarker (OP)aufgebaut werden.

l Dabei wird der OP mit einem Widerstand R2 mitgekoppelt.

l Die Schaltung arbeitet dann als Sinus-Rechteck-Wandler.

l Diese Schaltungsmaßnahmen gehen auf einen Mann namens Schmittzuruck. ⇒ Daher Schmitt-Trigger!

l Der Schmitt-Trigger funktioniert als Schwellwertschalter. Fur dieSpannungsschwellen sind die Widerstande R1 und R2 verantwortlich.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Richtungserkennung bei Inkrementalgebern

Richtungserkennung bei Inkrementalgebern

l Verwendet man zwei Leuchtdioden und Empfanger, kann dieBewegungsrichtung ermittelt werden.

l Rotiert die Scheibe im Uhrzeigersinn (CW) fuhrt Signal A.

l Rotiert die Scheibe gegen den Uhrzeigersinn (CCW) fuhrt Signal B.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Anwendung von Inkrementalgebern

l Haufigster Anwendungsfall: Kombination mit Motoren

l Es wird der relative Drehwinkel, die Drehrichtung und -geschwindigkeitbestimmt.

l Mit Wissen uber angeschlossene Getriebe und Rader, kann diezuruckgelegte Strecke berechnet werden.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Einfache Lokalisation mobiler Roboter

l Bei mobilen Robotern sind meistens Inkrementalgeber in dieAntriebsmotoren integriert.

l Mit Wissen uber die Radgroße und den Radabstand der angetriebenenRader lasst sich die Position des Roboters bestimmen.

l Dabei wird Bezug auf ein globales Koordinatensystem genommen.

l Dieses Verfahren fur die Lokalisation mobiler Roboter heißtKoppelnavigation (engl. dead reckoning).

l Anhand der Messwerte der Inkrementalgeber wird die relativePositionsanderung des Roboters bestimmt und zur letzten bekanntenPosition hinzuaddiert.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Koppelnavigation (1)

l Der einfachste Fall von Koppelnavigation lasst sich fur mobile Robotermit einem Differentialantrieb aufstellen.

l Beim Differentialantrieb liegen die zwei Antriebsrader eines Robotersauf einer gemeinsamen Achse.

l Die Radgeschwindigkeiten lassen sich getrennt steuern und regeln.

l Der Mittelpunkt des Roboters soll auf der Mitte der Verbindung derbeiden Rader liegen.

l Der Roboter fahrt bei gleichen Radgeschwindigkeiten vor- bzw.ruckwarts.

l Sind die Geschwindigkeiten unterschiedlich fahrt der Roboter auf einerKreisbahn.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

ICC

vl

vr

Rl

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Koppelnavigation (2)

l Der Roboter kann sich nur auf einer Kreisbahn um einen Punkt dergemeinsamen Achse der Rader bewegen.

l Dieser Punkt wird als instantaneous center of curvation (ICC)bezeichnet.

l Durch variierende Radgeschwindigkeiten kann die Position des ICCverandert werden.

l Sei ω die Rotationsgeschwindigkeit mit der sich der Roboter um denICC dreht.

l Sei l die Strecke zwischen den beiden Radern.

l Das rechte Rad habe die Geschwindigkeit vr, das linke dieGeschwindigkeit vl.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Koppelnavigation (3)

Sei R der Abstand zwischen Robotermittelpunkt und ICC, dann gelten diefolgenden beiden Beziehungen:

ω · (R + l/2) = vr

ω · (R − l/2) = vl

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Koppelnavigation (4)

l Sowohl vl, vr, ω als auch R sind zeitabhangige Funktionen.

l Zu jedem Zeitpunkt lassen sich R und ω wie folgt berechnen:

R =l

2·vl + vr

vr − vl

ω =vr − vl

l

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Koppelnavigation (5)

vl = vr:

l Gleichung fur den Radius ist nicht losbar.

l Nenner ist gleich Null.

l Praktisch ist der Radius unendlich.

l Roboter fahrt geradeaus.

vl = −vr:

l Zahler der Gleichung fur den Radius wird Null.

l Der Roboter dreht sich auf der Stelle.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Vorwartskinematik (1)

l Der Roboter andert beim Fahren seine Position (x, y) sowie seineOrientierung (θ) im Bezug zu einem globalen bzw.Weltkoordinatensystem.

l Das aus Position und Orientierung gebildete Tripel (x, y, θ) heißt pose.

l Der Winkel θ ist der Winkel zur x-Achse des Weltkoordinatensystems.

l Die Berechnung der pose, die bei gegebenenRotationsgeschwindigkeiten ωr und ωl der Rader erreicht wird, wird alsVorwartskinematik bezeichnet.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Vorwartskinematik (2)

Der ICC lasst sich wie folgt berechnen:

ICC = (x − R · sin(θ), y + R · cos(θ))

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Vorwartskinematik (3)

Mit dem ICC kann die pose (x′, y′, θ′) des Roboters zum Zeitpunkt t + δtbestimmt werden:

x′

y′

θ′

=

cos(ω · δt) − sin(ω · δt) 0sin(ω · δt) cos(ω · δt) 0

0 0 1

·

x − ICCx

y − ICCy

θ

+

ICCx

ICCy

ω · δt

Obige Berechnung gilt solange vr und vl wahrend δt konstant bleiben.

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Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Vorwartskinematik (4)

l Die pose kann fur jeden Zeitpunkt t ausgehend von einerAnfangssituation (x0, y0, θ0) zum Zeitpunkt t = 0 bestimmt werden.

l Dazu wird die vorrangegangene Gleichung integriert.

l Es mussen die Radgeschwindigkeiten vl(t) und vr(t) bekannt sein.

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Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Vorwartskinematik (5)Es ergibt sich fur den speziellen Fall des mobilen Roboters mitDifferentialantrieb:

x(t) =1

2

∫ t

0

[vr(t) + vl(t)] cos [θ(t)] dt

y(t) =1

2

∫ t

0

[vr(t) + vl(t)] sin [θ(t)] dt

θ(t) =1

l

∫ t

0

[vr(t) − vl(t)] dt

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Abschnitt: Anwendung: Inkrementalgeber

Vorwartskinematik (6)

l In der Praxis wird die Rotationsgeschwindigkeit der Rader gemessen.

l Dazu dienen die Inkrementalgeber.

l Die Rotationsgeschwindigkeiten werden in konstanten Zeitabstanden∆t gemessen.

l Dadurch wird aus obigen Integralen eine Summe.

l Es wird davon ausgegangen, dass die Geschwindigkeiten wahrend ∆tkonstant bleiben.

l Problem: Die bei den Messungen gemachten Fehler summieren sichim Laufe einer Fahrt immer weiter auf!→ Berechnete und wirkliche Position weichen immer weitervoneinander ab (siehe Aufgabenzettel 3)!

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Winkelgeber

Winkelgeber

l Im Gegensatz zum Inkrementalgeber liefern Winkelgeber absoluteWinkel.

l Bei Winkelgebern werden binar kodierte Scheiben verwendet.

l Mehrere Leuchtdioden und Empfanger tasten die Scheibe ab.

l Jedem Winkel ist genau ein Binarkode zugeordnet.

l Je nach Anzahl der Binarstellen lasst sich der Winkel unterschiedlichgenau messen.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Winkelgeber

Codescheibe fur Winkelgeber (1)

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Winkelgeber

Codescheibe fur Winkelgeber (2)

10Bit-Dualcode1024 Winkelwerte

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Abschnitt: Winkelgeber

Funktionsprinzip eines Winkelgebers

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Abschnitt: Winkelgeber

Paralleles Ausgangssignal eines Winkelgebers

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Abschnitt: Winkelgeber

Anwendung von Winkelgebern

l Roboterarme

l Positioniersysteme

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Resolver

Resolver (1)

l Resolver sind eine weitere Moglichkeit um absolute Winkel zubestimmen.

l Resolver entsprechen im konstruktiven Aufbau einer 2-strangigenDrehfeldmaschine.

l Meistens wird der Rotor des Resolvers auf der Motorwelle befestigt.

l Die Erregerwicklung im Rotor wird uber eine rotierendenTransformator statorseitig mit der Wechselspannung UR1,R2 gespeist.

l Das Erregerfeld induziert in die Statorwicklungen US1,S3 und US2,S4

eine Spannung.

l Sie weist gegenuber der Erregerspannung eine Phasenverschiebung ϕS

auf.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Resolver

Ersatzschaltbild und Ausgangssignale

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Resolver

Spannungsverlaufe

UR1,R2 = U0 · sin(ωt)

US1,S3 = u · U0 · sin(ωt + ϕS) · cos(ε)

US2,S4 = u · U0 · sin(ωt + ϕS) · sin(ε)

u ist das Ubersetzungsverhaltnis des Transformators.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Resolver

Resolver (2)l Resolver fur Servoantriebe verwenden hohe Speisefrequenzen im

Bereich von 5 kHz bis 20 kHz.

l Die Bestimmung des Drehwinkels aus den Resolversignalen erfolgtunter Anwendung einfacher trigonometrischer Beziehungen.

l In Microcontrollern wird ein direkt abtastendes Verfahren angewandt.

l Resolver sind preiswerte Geber, die bei gemaßigten Anforderungen andie Bewegungsdynamik und Winkelgenauigkeit eingesetzt werden.

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Kapitel: Sensoren in der Robotik

Abschnitt: Resolver

Literatur

[1] Elektronik-Kompendium: Schmitt-Trigger.http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0209241.htm.

[2] Fraden, Jacob: Handbook of modern sensors: physics, design, andapplications, Kapitel 5.7, Seiten 261–264. Springer-Verlag New York,Inc., 2. Auflage, 1996.

[3] Reimer, Jan: Drehzahlsensor nach dem Wirbelstromprinzip furServoantriebe. Doktorarbeit, Technischen UniversitatCarolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 2002.http://www.ifr.ing.tu-bs.de.

Prof. J. Zhang

Vorlesung: Angewandte SensorikSeite 113

11. November 2003