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Vorlesung Soziale Kognition und Interaktion“ SS 2006 Krolak-Schwerdt, Roth, Rummer und Kneer Di, 16-18 Bau A13, Hörsaal

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Vorlesung „Soziale Kognition und Interaktion“

SS 2006Krolak-Schwerdt, Roth, Rummer und Kneer

Di, 16-18Bau A13, Hörsaal

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Soziale Informationsverarbeitung

Verarbeitung von Information über die soziale Umwelt eines Menschen: - Situationskognition, z.B. Skripts - Personkognition: andere (individuelle) Personen Stereotypen, Prototypen Kognitionen zur eigenen Person

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Soziale Informationsverarbeitung

Verarbeitung von Information über die soziale Umwelt eines Menschen: - Situationskognition, z.B. Skripts - Personkognition: andere (individuelle) Personen Stereotypen, Prototypen Kognitionen zur eigenen Person

Schwerpunkte in der Forschung: - Prozesse der Einrucksbildung - Persongedächtnis - soziale Urteilsbildung, Urteilsheuristiken - Inferenzprozesse beim Erschließen der Ursachen für eigenes und fremdes Handeln - Einfluss von Kognitionen auf das individuelle Handeln

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Definition:

Eindruck Inferenzen

Beurteilungen der Person

Im Gedächtnis gespeicherte

Personinformation

Ein Eindruck über eine Person ist eine kognitive Repräsentation mit folgenden Komponenten

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Untersuchungsparadigmen

Stimulusmaterial= unabhängige Variable

Abhängige Variable

Themen in ihrer historischen Abfolge

Liste von Persönlich-keitseigenschaften:

• intelligent• fleißig• praktisch• ...

• Ratings• Assignments• Freie Beschreibung• ...

• Lexikalische Entscheidung• Wortstamm-Ergänzung• Savings• ...

• Freie Reproduktion• Rekognition• ...

SozialeUrteilsbildung

seit 1946:

Attribution

seit 1965:

Spontane dispositionelle

Inferenzen

seit ca. 1980:

Persongedächtnis

seit ca. 1980:

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Phasen der sozialen Informationsverarbeitung

(vgl. Wyer & Srull, 1989)

Wahr-nehmung

Enko-dierung

Organisation &

SpeicherungAbruf

Inferenz &

Beurteilung

Stimulus

Verhalten

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Schemata in der sozialen Kognition, Stereotype als soziale Schemata I (R. Roth)

Schemata in der sozialen Kognition, Stereotype als soziale Schemata II (R. Roth)

Online vs. gedächtnisbasierte Urteilsbildung (R.Roth)

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Schemata in der sozialen Kognition, Stereotype als soziale Schemata I

•Der Schemabegriff von Bartlett

•Script Theorie von Schank und Abelson (1977)

•Definition, Aufbau und Arten von Schemata

•Schematisiertes Wissens in der Personwahrnehmung

•Funktion von sozialen Schemata in der Personwahrnehmung

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Schemata in der sozialen Kognition, Stereotype als soziale Schemata II

•Entstehung von Stereotypen•soziale Auslöser

•Inhalte von Stereotypen

•Verwendung von Stereotypen•Auswirkungen auf Informationssuche•Auswirkungen auf Urteile

•Veränderung von Stereotypen

•Darstellung exemplarischer Experimente

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Online vs. gedächtnisbasierte Urteilsbildung

Beziehung zwischen Urteil und Gedächtnis Unabhängigkeitsmodell („two memory hypothesis“) Gedächtnis beeinflusst das Urteil („availibility-biased judgment“) Urteil beeinflusst Gedächtnis

„biased retrieval“ „biased encoding“ „incongruity-biased encoding“

Hastie & Park (1986) Unterscheidung online vs. gedächtnisbasierte Urteilsbildung Experimente von Hastie & Park (1986) Kritik

Auswirkungen online vs. gedächtnisbasierter Urteilsbildung auf weitere Variablen

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Duale Prozesstheorien: Einstellungen

Elaboration Likelihood Model von Petty & Cacioppo

Heuristic-Systematic Model von Eagly & Chaiken

Mode Model von Fazio

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Elaboration likelihood model(Petty & Cacioppo)

Persuasive

Kommunikation

Motiviert und fähig zur Informationsverarbeitung

?nein ja

Elaborationskontinuum

Periphere Route

Zentrale Route

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Duale Prozesstheorien: Personwahrnehmung

Kontinuum-Modell von Fiske & Neuberg

Dual process model von M. Brewer

Spontane vs. Intentionale Inferenzen (J. Uleman et al.)

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Das Kontinuum - Modell

Person

Primäre Kategorisierung

Personfür den Wahrnehmenden

relevant?

WeitereBeurteilung der Person

erforderlich?

Konfirmator. Kategorisierung

Rekategorisierung

`Piecemeal Integration´

Nein

Jafalls erfolgreich

falls nicht erfolgreich

falls nicht erfolgreich

Nein Ja

Stop

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Soziale Kognition in Freundschaften und Beziehungen: Theorien und Befunde

Attachment-Theorie

Austausch-Ansätze der Beziehungsentwicklung

Equity in Beziehungen?

Investment model

Attributionen

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Der interaktionsanalytische Zugang von Gottman

Vorhergehendes Verhalten

Positiv

+

Neutral

0

Negativ

-

Positiv

+

Positive Reziprozität

Neutral

0

Negativ

-

Negative Reziprozität

Funktionale Partnerschaften:

positive Reziprozität: ++++++ ...

rasch wechselnde Muster: --++--+++...

konfliktvermeidende Muster: -00+000 ...

Dysfunktionale Partnerschaften:

negative Reziprozität: ----+------...

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Kommunikation und kognitiveTäuschungen

Ralf Rummer

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Der Bezug zwischen Kognition und Verhalten

Wie steuert die soziale Kognition das interpersonelle Verhalten?

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Kommunikation I

Modelle der Kommunikation Ein informationstheoretisches Modell (Shannon & Weaver)Ein psychologisches Kommunikationsmodell (K. Bühler)Ein Modell im Rahmen des Informationsverarbeitungsansatzes(Th. Herrmann)

Verbale und nonverbale Anteile der Kommunikation Die Kommunikation von Handlungsabsichten (Darwin)

Sprache und Kommunikation Was ist und wozu dient Sprache?

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Die Theorie von Shannon und Weaver

Störquelle

Kanal

Kanal

DecodierungEncodierung

Decodierung Encodierung

Störquelle

Sender / Empfänger

Sender / Empfänger

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Die vier Seiten (Aspekte) einer Nachricht

NachrichtSender Selbst -offen -barung

Empfänger

Sachinhalt

Beziehung

Appell

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Kommunikation II

Common Ground (CG)Definition und kommunikative Fehler, die auf einem Fehlen des CG basierenDie Konstruktion des CG im Dialog (Clark; Kraus & Fussell; Pickering & Garrod)Der Prozess der CG Etablierung (Horton & Keysar)

Instructional DesignAspekte der Gestaltung von Lehr-/LernsoftwareCognitive Load und der Modalitätseffekt beim multimedialen Lernen

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Kognitive Täuschungen

GedächtnistäuschungenHindsight Bias (Demonstration des Effekts)Zeugenaussagen und False Memories (Loftus)

UrteilsheuristikenKahneman & Tversky (Heuristics and Biases)Gigerenzers Kritik an Tversky & KahnemanAnkereffekte vor Gericht (Englich & Mussweiler)

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Semesterprogramm:

25.4. Einführung in das Gebiet der sozialen Kognition und Interaktion (S. Krolak-Schwerdt)

2.5. Forschungsmethodik in der sozialen Kognition am Beispiel der Eindrucksbildung (S. Krolak-Schwerdt)

9.5. Phasenmodell der sozialen Kognition (S. Krolak-Schwerdt)16.5. Schemata in der sozialen Kognition (R. Roth)23.5. Stereotype als soziale Schemata (R. Roth)30.5. Online vs. gedächtnisbasierte Urteilsbildung (R: Roth)6.6. Duale Prozesstheorien: Einstellungen (J. Kneer)13.6. Duale Prozesstheorien: Personwahrnehmung (J. Kneer)20.6 Soziale Kognition in Freundschaften und Beziehungen (J. Kneer)27.6. Kommunikation I (R. Rummer)4.7. Kommunikation II (R. Rummer)11.7. Kognitive Täuschungen (R. Rummer)18.7. Wie steuert die soziale Kognition das interpersonelle Verhalten? (S. Krolak-Schwerdt)

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Literatur:

1.Clark, H.H., & Wilkes-Gibbs, D. (1986). Referring as a collaborative process. Cognition, 22, 1-39.

2.Fiske, S.T. (1993). Social cognition and social perception. Annual Review of Psychology, 44, 155–194.

3.Fiske, S.T. & Neuberg, S.L. (1990). A continuum of impression formation, from category –based to individuating processes: Influence of information and motivation on attention and interpretation. In M.P. Zanna (Ed.), Advances in experimental social psychology (Vol. 23, pp. 1–74). New York: Academic Press.

4.Fiske, S.T. & Taylor, S.E. (1991). Social cognition (2. Aufl.), New York: McGraw– Hill.

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Literatur:

5.Hamilton, D.L. & Sherman, S.J. (1996). Perceiving persons and groups. Psychological Review, 103, 336–355.

6.Higgins, E.T. (1981). The "communication game": Implications for social cognition and persuasion. In: E.T. Higgins, C.P. Hermann & M.P. Zanna (Eds.), Social Cognition: The Ontario Symposium, Vol.1, (343-392). Hillsdale: Erlbaum.

7.Horton, W.S.; & Keysar, B. (1996). When do speakers take into account common ground? Cognition, 59, 91-117.

8.Leyens, J.–Ph., Yzerbyt, V. & Schadron, G. (1994). Stereotypes and social cognition. London: Sage.

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Literatur:

9.Markus, H. & Zajonc, R.B. (1985). The cognitive perspective in social psychology. In G. Lindzey & E. Aronson (Eds.), Handbook of social psychology (Vol I, pp. 137–230). New York: Random House.

10.Smith, E.R. (1998). Mental representation and memory. In D.T. Gilbert, S.T. Fiske & G. Lindzey (Eds.), Handbook of social

psychology (4th ed., Vol. 1, pp. 391–445). Boston, MA: McGraw–Hill.

11.Srull, T.K. (1984). Methodological techniques for the study of person memory and social cognition. In R.S. Wyer & T.K.

Srull (Eds.), Handbook of social cognition (Vol. 2, pp. 1– 72). Hillsdale, NJ: Erlbaum.

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Literatur:

12.Stangor, C. & McMillan, D. (1992). Memory for expectancy–congruent and expectancy– incongruent information: A

review of the social and social developmental literatures. Psychological Bulletin, 111, 42–61.

13.Uleman, J.S., Newman, L.S. & Moskowitz, G.B. (1996). People as flexible interpreters: evidence and issues from spontaneous trait inference. In M.P. Zanna (Ed.), Advances in Experimental Social Psychology (Vol 28, pp. 211–279).