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437 tliirch Einwirkung von Ammoiiiak auf die Perbromide der beziigIicben LhmbenzoGsEuren erhalten habe nach folgende~Gleichung: C,H,NS02HBr, +4NH, 5 C,€T,N,G, c 3NH,Br. Diese letzteren Iiijrper kiinnen xwa~ cbenfdls mit Netallen adz- nrtige Vcrbindunken bilden, allein in den mristen anderen Beziehungen, so iiarnentlieh was ihre Umsetzungerr ankdsngt, sind sie von den vor- her crwihnten isomeren Siiuren durchaus verschieden und besitzen tleshslb sicher eine ganz underc Constitution. 159. A. W. Kofm am: Vorlesungsversnche. Zur Illustration der Verbrennnngserecheinungen. Im Anschlub an die Beschreibung der eleganten Vorrichtung fiir die ,4nstellung von Verbrennungsversuchen, welche Hr. Re ku 115 der Gesellschaft mitgetheilt hat, sei es mir gestnttet, in zwei Worten des einfachen Apparates zu gedenken, desscn ich mich in meinen Vor- lesungen wit vielen Jahren fur diesen Zweck bediene. Die neben- stehende, von I-Irn. Dr. B a nu o w ausgefiihrte Zeichnung bedarf nur wcniger 13rl8uterungm. Ein 4bis ticentimeter weiter und 30 bis 40 Centimeter hober Glascylinder ist zu einer en- gen Rohre ausgezogen, welche rechtwinklig umgebogen ist. Die untere Miindung desCylin- ders ist mit einem Kautschuk- pfropfen verschloseen, welcher eine mittelweite, in den Cy- linder hineinragende und unter dem Pfropfen sich fortsetzende Ghsrtihre urnfiingt. I n diesem Kautschukpfropfen sitzt aufser- dem ein rechtwinklig gebo- genes Abzugsrohr, welches ebenfalls in den Cylinder hin- einragt. Endiich Est ein klei- ner aus Platinblech gebildeter Cylinder in die Miindung einer mit Glashahn versehenen Gasleitungsrahre eingeschmolzen worden. Auf diese Weise hat man sich einen geeigneten Brenner verschafft and braucht nicht mehr zu fiirchten, dars die Miindung der Rohre bei der hohen, wlhreud der Verbreiinung eintretenden Tern-

Vorlesungsversuche. Zur Illustration der Verbrennungserscheinungen

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tliirch Einwirkung von Ammoiiiak auf die Perbromide der beziigIicben LhmbenzoGsEuren erhalten habe nach folgende~ Gleichung:

C , H , N S 0 2 H B r , + 4 N H , 5 C,€T,N,G, c 3NH,Br. Diese letzteren Iiijrper kiinnen x w a ~ cbenfdls mit Netallen adz-

nrtige Vcrbindunken bilden, allein in den mristen anderen Beziehungen, s o iiarnentlieh was ihre Umsetzungerr ankdsngt, sind sie von den vor- her crwihnten isomeren Siiuren durchaus verschieden und besitzen tleshslb sicher eine ganz underc Constitution.

159. A. W. Kofm a m : Vorlesungsversnche. Zur Illustration der Verbrennnngserecheinungen.

Im Anschlub an die Beschreibung der eleganten Vorrichtung fiir die ,4nstellung von Verbrennungsversuchen, welche Hr. R e ku 115 der Gesellschaft mitgetheilt hat , sei es mir gestnttet, i n zwei Worten des einfachen Apparates zu gedenken, desscn ich mich in meinen Vor- lesungen w i t vielen Jahren fur diesen Zweck bediene. Die neben- stehende, von I-Irn. Dr. B a n u o w ausgefiihrte Zeichnung bedarf nur wcniger 13rl8uterungm.

Ein 4bis ticentimeter weiter und 30 bis 40 Centimeter hober Glascylinder ist zu einer en- gen Rohre ausgezogen, welche rechtwinklig umgebogen ist. Die untere Miindung desCylin- ders i s t mit einem Kautschuk- pfropfen verschloseen, welcher eine mittelweite, in den Cy- linder hineinragende und unter dem Pfropfen sich fortsetzende Ghsrtihre urnfiingt. I n diesem Kautschukpfropfen sitzt aufser- dem ein rechtwinklig gebo- genes Abzugsrohr, welches ebenfalls in den Cylinder hin- einragt. Endiich Est ein klei- ner aus Platinblech gebildeter Cylinder in die Miindung

einer mit Glashahn versehenen Gasleitungsrahre eingeschmolzen worden. Auf diese Weise hat man sich einen geeigneten Brenner verschafft and braucht nicht mehr zu fiirchten, dars die Miindung der Rohre bei der hohen, wlhreud der Verbreiinung eintretenden Tern-

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peratur xusammenschmelze. Die Brennerriihre welchrr genan in die den Kautschukpfropfen Rijhre einpaht.

steckt in einem Kork, durchsetzende weitere

Die Art des Experimentirenk ergiebt sich von selbst. Wir wollerl den einfachsten Fall snnehmrn : Sauerstoff sol1 in Leuchtgas verbrannt werden. Zu dem Ende wird die obere hliindung des Glascylinders an welche man der besseren Regulirung des Gasstroms halber einerl Glitshahn angr-etzt hat. init der Gasleitung in Verbindung gesetzt. Nach einigen Augenblicken ist die Luft ausgetrieben und der nieder- gehende (fasstrom kann an der unteren Miindung dr r weitcn Glas- rijhre sowohl 2.15 anch der rechtwinklig gebogenen Abzngsriibrr entziindet werden. Wir haben nuntnehr nur noch die Sauerstoffflammc, ZII entzunden. Zu dern Ende ist die Brennerrijhre durch einen Kaut- schukschlauch mit der Sauerstofygasleitung in Verbindung gesetzt und das Ausstriimen des Gases aus dem Platinbrenner durch Handhabung des kleinen Glnshahns in geeigneter Weise regulirt. Man beurthrilr die Starkc des Stromes mit Leichtigkeit, wenn man das anstretendcb Gas in taine Flarnme blasen Iafst. Wird jetzt die BrennerrOhle durch die weitere Riihre, an dercn Miindung noch immer die Letichtgas- Aamrne brcnnt, in den Cylinder geschoben, so entzhndet sich dcr Sauerstoff beim DurchpassircJn durch die Flamme und brennt ruhig ib dem Cylinder fort, wahirnd die nn der Miindung brennende Flamme (lurch den eingedriickten Kork erlischt. Nun wird auch die a n der AusfluLoffnung brennende Flarnme ausgeblasen und ein Iiautschuk- schlauch angesetzt. Derselbe dicnt der gebildcten Kohlenslure sowie dem uberschiissigen Leuchtgm zur A bfuhr. Das Wasser sarnrnrlt sich bei ]anger fortgesetztem Varsuche als eine Fliissigkeilsschjcht auf deni Kautschukpfropfen , welche man ablassen kann, indrm man das Ah- flufsrohr ein wenig senkt.

Auf dieselbe Weise kann man Saueratoff' in Wasserstoff und Ammoniali odcr Chfor in Leuctltgas, W:wserstoff rind Ammoniak 11. s. w. verbrennen.

IJei der Verbrennong des Sauersloffs im Lenchtgas bilden sic11 bcltanntlich reichliche Mengen von Acetylen. Hr. H e r b e r t Mac. L e o d,*) der rnir bei der Anordnung des beschriebenen Versuches dar~kenswer th~ Hiilfe geleistet hat, bedient sich mit Vortheil einer ahnlichen Vorrichtung, um grofse Mengen von Acetylenkupfer darm- stellen. Fiir diesen Zweck gehen sowohl das eintretende Leuchtgas als auch die austretenden Verbrenriungsproducte durch eine Wasrh- flasche, welche ammoniakalischrs Kupferchloriir enthglt. Der spar- same rothe Niederschlag in der ersten Waschffasche zeigt die C4egC-n- wart kleiner Mengen von Acetylen in dem Leucbtgas, die starke

*) H e r b e r t M a c I .ood, Chcm. Qu. J. [2] IV 151.

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Fiillung in der zweitent die reiehliche Bildung des Gases bei der Vel- brennung.

Noch sei es mir bei dieser Gelegenheit vergiinnt, auf einen schon friiher beschriebenen Versuch zuriickzukommen. Ieh hatte gefunden, dafs man leicht eine elegante AmmoniakAamme erhalten kann , wenn man einen- Strom Sauerstoffgas durch eine Flssche leitet, in welcher starke Ammoniakffiissigkeit irn Sieden erhalten w i d *) Bei geeignet gewiiktter Flasche und ziemlich raschem Sauerstoffstrom brennt die Flarnme ruhig an dcr Miindung des Gefates. Hr. Hein tz**) hat darauf itufmerksam gernacht, dals dieser Versuch nicht ohne Gefahr ist, indem sich unter ungiinstigen Verhaltnissen in dem Hahe der Flasche ein chxplosives Gasgemenge bilden ksnn, und er scblagt deshalb vor, den Sauerstoffstrom nicht i n , sondern ii b e r der siedenden Fliissigkeit rniinden zu lassen. So w'enig nun auch wohl, vorausgesetzt, dafs man eine Flasche mit k u r z e m Halse und w e i t e r Miindung gebraucht, von einem Zuriickschlagen der Flamme In den nahezu mit Ammoniak- fliissigkeit erftillth Kolben zu fiirchten sein diirfte, SO bedingt doch der von Hrn. H e i n t z gemachte Vorschlag, unbedeutend wie er auf den ersten Blick erscheint, eine sehr wesentliche Verbesserung des Versuches. Der Versucb gelingt am besten, wenn man starke Am- moniakfldssigkeit in einer kurzhalsigen, weitmiindigen Halbliterflasche welche davon bis zu zwei Dritteln der Bauchbohe erfiillt ist, g e l i n d e erhitzt und alsdann am einer fein ausgezogenen Rohrenspitze den Sauerstoffstrom in den gaserfiillten T h e 3 des Ballons eintreten la&.' Nahert man jetzt der Miindurlg eine brennehde Kerze, so schlagt die Flamme alsbald in den BaIlon ntkder und entziindet das den Sauer- stoffstrom umgebende Ammoniak. Indem man nun das Casleitungs- rohr langsam herauszieht , verliingert sich die Anfangs kugelformige Flamme und schwebt allmiihlich als gelbe Feuerhose iiber der Fliis- sigkeit, deren Oberffache, von der abwiirts gerichteten Spitze der Flamme getroffen, im lebhaften Sieden erhalten wird. Oft gelingt -es, die Stt:ierstoffrijhre aus dem Ballon vollstandig herauszuziehen ; die Flamme treunt sich alsdann von der Miindung deraelben und tanzt als falbes Irrlicht auf der Oberfliiche des Ammonisks.

*) Hofmsnn, Ann. Chem. Pharm. CXV 286. ") H e i n t z , Ann. Chem. Pharm.CXXX 102.