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Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft auf Südafrika Eddie Cottle Septemer 2010

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika

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Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft auf Südafrika Eddie Cottle, Septemer 2010 Massgebend ist das englische Original: A Preliminary Evaluation of the Impact of the 2010 FIFA World Cup in South Africa, Eddie Cottle, 2010 Die vorliegende Studie wurde im Auftrag des Schweizerischen Arbeiterhilfswerkes SAH er-stellt. Eddie Cottle ist Koordinator der internationalen „Kampagne für menschenwürdige Ar-beit vor und nach 2010“ (Campaign for Decent Work Towards and Beyond 2010) der interna-tionalen Bau- und Holzarbeitergewerkschaft. Er ist Angestellter des „Labour Research Ser-vice“ in Cape Town, Südafrika. Inhalt Einleitung 3

Verteilung der Verantwortung über die Kosten 3

Berechnung der Kosten für die WM 4

Materielle Kosten und Nutzen 4

Auflistung immaterieller Nutzen 6

Sozioökonomische Kosten der WM 8

WM verschärft die Ungleichheiten 8

Arbeiten in der informellen Wirtschaft 9

Schlussfolgerungen 10

Referenzen 12

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Einleitung

Am 14. Mai 2004 stellte Südafrika dem FIFA Exekutivkomittee seine Schlusspräsentation für die Kandidatur als Gastgeber der Weltmeisterschaft 2010 im World Trade Center in Zürich vor. Am nächsten Tag um 12.21 Uhr gab FIFA Präsident Sepp Blatter den Zu-schlag für Südafrika bekannt.1

Die FIFA Fussball Weltmeisterschaft 2010 fand somit in Südafrika statt. Es war das erste Mal, dass dieser Wettbewerb nach Afrika vergeben wurde. Die Weltmeisterschaft (WM) ging so schnell wie sie gekommen war und Millionen von SüdafrikanerInnen kehrten in ihr norma-les Leben zurück. Neben den materiellen, d.h. wirtschaftlichen und sportlichen Vermächtnis-sen hat die WM auch immaterielle Güter wie die Förderung der nationalen Kohäsion und eines positiven Bildes von Südafrika mit sich gebracht. Dies sind aber eher vorübergehende Phänomene, was dem Erbe der WM eher mystische, denn handfeste Züge verleiht.2 Sobald der Final abgepfiffen worden war, verschwanden die kohäsiven Effekte beinahe gänzlich und fremdenfeindliche Tendenzen erlebten einen Aufschwung. Über eine Million SüdafrikanerIn-nen machten sich zudem bereit für landesweite Streiks. Das Versprechen einer nachhaltigen ökonomischen Wirkung verdampfte noch bevor deren Tropfen den Boden erreichen konnten. Denn die Natur sportlicher Grossanlässe ist eine vorübergehende, obwohl sie weitreichende wirtschaftlichen Folgen für das Gastgeberland hat.3 2007 führte das „Human Science Research Council“ (HSRC) eine Studie über die Erwartun-gen der SüdafrikanerInnen zur WM durch. Wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen wurde von 50% der Befragten als Hauptnutzen für das Gastgeberland ge-nannt. Ein Drittel gab zudem an, zu glauben, durch neue Jobs persönlich von der WM profi-tieren zu können und die Hälfte der Teilnehmer glaubte auch an eine nachhaltige wirtschaft-liche Wirkung.4 Die Wahrnehmung der SüdafrikanerInnen wurde beeinflusst durch die media-len Inszenierungen der offiziellen FIFA-Sponsoren und der Regierung, welche die immensen Ausgaben für einen Luxus-Event im Kontext steigender Armut und Ungleichheit rechtfertigen mussten. In diesem Buchauszug liegt der Fokus auf den wirtschaftlichen Folgen der FIFA Weltmei-sterschaft in Südafrika. Dazu gehören insbesondere der Blick auf die Ausgaben und die Ein-nahmen, das Wachstum in Beschäftigung und im Tourismus sowie die Auswirkungen auf die Gemeinden, die Baubranche und die Strassenhändler. Verteilung der Verantwortung über die Kosten In Bezug auf die Durchführung einer WM fallen zwei Kategorien von Kosten ins Gewicht: Zum einen sind dies Aufwendungen für Logistik und Turniermanagement, zum anderen In-vestitionen in Stadien und andere dazugehörige Infrastruktur. Die Kosten für das Eventmanagement der FIFA, das nationale Organisationskomitee und die Entschädigung der Verbände werden durch den Verkauf von Bildübertragungsrechten und durch Sponsoringeinnahmen von globalen und lokalen FIFA-Partnern gedeckt. Bei letzteren wird unterschieden zwischen (permanenten) FIFA- und (temporären) Veranstaltungspart-nern.5 Die zweite Kategorie an relevanten Kosten umfassen u.a. die Transport- und Kommunikati-onsinfrastruktur, Sicherheit, sanitäre Installationen und die Durchsetzung der Interessen und Rechte der FIFA-Partner.6 Träger dieser Aufwendungen sind der Südafrikanische Staat und die Austragungsstädte.

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Berechnung der Kosten für die WM Um die Rechte zur Austragung von Sport-Grossanlässen wie der Fussball WM gibt es einen grossen Konkurrenzkampf zwischen den Bewerberländern. Tatsächlich stehen hinter den Bewerbungen aber multinationale Unternehmen. Für Südafrika waren dies Angol American, Avis, BMW, SABMiller und Adidas.7 Die finanziellen Berechnungen der Kandidatur wurde von Grant Thornton South Africa, einer der weltweit grössten Wirtschaftsprüfungs- und Bera-tungsunternehmen erstellt. 2003 erwartete Grant Thornton für das Gastgeberland „signifikante direkte und indirekte volkswirtschaftliche Nutzen mit minimalen materiellen und immateriellen Kosten.“8 (Hervor-hebung: E.C.). Als Kosten wurden Stadion- und Infrastrukturbau aufgelistet. Die Einnahmen sollten durch die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Besteuerung der dadurch erzielten Einkommen und deren Beiträge zum Bruttoinlandprodukt (BIP) generiert werden. Die gesteigerte Wahrneh-mung von Südafrika in der Welt, ein wachsender Tourismussektor, vermehrte Direktinvesti-tionen sowie der Stolz der SüdafrikanerInnen auf ihr Land wurden als immaterieller Nutzen taxiert.9 Materielle Kosten und Nutzen Das derzeitige Total der Ausgaben an der WM wird auf 55,3 Mia. Rand R (7,5 Mia. $) ge-schätzt. 16% davon (8,8 Mia R) wurden von Ausländern, d.h. Touristen, Teilnehmerteams, FIFA-Organisationskomitee, Medien, Sponsoren und Sendern ausgegeben. Den Hauptteil der Aufwendungen benötigten die nationalen und lokalen Behörden für Infrastruktur und Be-trieb. Diese Kosten stiegen im Vergleich zur ursprünglichen Budgetierung von 2,3 Mia R (2003) über 17,4 Mia. R (2007) zu 30,3 Mia R (2010) und zusätzlich später noch ausgege-ben 9 Mia R auf gesamthaft 39,3 Mia R (5,3 Mia. $). Davon wurden 22,9 Mia. R für Stadien-bau und dazugehörige Infrastruktur aufgewendet. Der Gesamtrechnung für die WM beläuft sich auf 93 Mia. R (12,7 Mia. $), wovon 63% aus-gegeben wurden, bevor der eigentliche Anlass stattfand. 38% der Aufwendungen wurden im Veranstaltungsjahr getätigt. Der Netto-Zuwachs am Südafrikanischen BIP 2010 wird 0,54% betragen.10 Demgegenüber schätzte HSRC, dass dieser 0,2% bis 0,3% betragen würde; ein deutlicher Unterschied zur ursprünglichen Schätzung von 3,0%.11 Zwei Überlegungen fallen bei der Betrachtung dieser Zahlen von Grant Thornton unweiger-lich an: Die eine betrifft die riesige Differenz zwischen dem ursprünglichen Budget und den bis heute getätigten Ausgaben, was auf eine sehr ungenaue Berechnung schliessen lässt. Wie er-wähnt liessen die Budgetierungen die Südafrikanischen Regierung glauben, dass sich die „minimalen“ Ausgaben auf 2,3 Mia. R belaufen würden. Die heutigen Schätzungen belaufen sich auf 39,3 Mia. R: Das 17fache der ursprünglichen Veranschlagung.12

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Abbildung 1

Quelle: Labour Research Service 2010 Zweitens bleibt unklar, wie der Betrag von 93 Mia. R als Beitrag zum Südafrikanischen BIP entsteht. Grant Thornton rechnet hier mit 55,3 Mia. R als Gesamtaufwendung und 38 Mia. R, die sich durch Multiplikatoreneffekte ergeben. Dadurch, dass alle Ausgaben den Brutto-Aufwendungen zugeordnet werden, ist die Berechnung der staatlichen Netto-Einnahmen praktisch unmöglich. Eine aufgeschlüsselte Berechnung würde eine Trennung zwischen Steuereinnahmen vor und während der WM erfordern. Grant Thornton schätzte 2003, dass die Regierung Südafrikas bei Ausgaben von 2,3 Mia. R 7,2 Mia R an Steuereinahmen generieren würde, was eine immense Kapitalrendite ergeben hätte. Gesamthaft betrachtet war die FIFA WM für den Südafrikanischen Staat bei 39,3 Mia. R Ausgaben und 19,3 Mia. R Steuereinnahmen (was einer sehr optimistischen Einschätzung entspricht) ein gewaltiges Verlustgeschäft. Adrian Lackay, ein Sprecher der Südafrikani-schen Steuerbehörde (South African Revenue Service SARS) gestand dies auch offen ein:

„Wir gingen bei unsere Überlegungen nie davon aus, dass die WM die Staatseinkünfte steigern würde. Natürlich wäre es vermessen, die WM als selbsttragend zu betrachten. Die Privilegien und Konzessionen, welche wir der FIFA zugestehen mussten, waren schlicht zu hoch und zu erdrückend, als dass für uns monetärer Nutzen hätte entstehen können.“13

Dieser Aussage zufolge war die Weltmeisterschaft für Südafrika kein kommerzieller Erfolg. Von der FIFA kann dies nicht behauptet werden: Gemäss Jérôme Valcke, dem Generalse-kretär der FIFA, generierte sein Arbeitgeber in Südafrika 50% mehr Einkünfte als er dies bei der letzten Austragung 2006 in Deutschland tat, nämlich 25 Mia. R (3,4 Mia $) und dies steuerfrei!14 Es war die finanziell erfolgreichste WM der Geschichte.15 Mit Blick auf den anderen materiellen Nutzen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, stimmen die Zahlen der WM hoffnungsfroh. Die Anzahl an einjährigen Jobs wird für die Zeit vor und nach der WM auf gesamthaft 695'000 geschätzt. Davon sollen 280'000 auch 2010 noch exi-

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stieren.16 Diese Ziffer stellt eine ausserordentlich erfreuliche Verbesserung gegenüber den 2003 hochgerechneten 160'000 neuen Arbeitslätzen dar. Diese von Grant Thornton grob geschätzten Zahlen wurden mit einer Formel berechnet, die auf Grund der Anzahl investierter Millionen R (x) eine Anzahl an generierten Jobs (y) erwar-tet. Diese Formel ist aber nicht sehr präzis, weil sie verschiedene Variabeln beinhaltet. So muss bestimmt werden a) wie lange eine Stelle befristet sein muss, dass sie als „Arbeitstelle“ gilt, d.h. ob ein Job nur drei Monate oder ein ganzes Jahr dauern muss und b) ob eine Ar-beitsstelle in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der WM steht. Indirekte Stellen entstehen durch den Konsum, der sich aus den Löhnen der direkten Jobs ergibt.17 Am 27. Juli 2010, kurz nach dem Ende der WM, veröffentlichte das Statistische Amt (Stati-stics South Africa) die Beschäftigungszahlen für das zweite Quartal 2010 (April bis Juni). In diesem Bericht wurde festgehalten, dass es „einen Verlust von 4,7% der Arbeitsstellen (627'000) zu verzeichnen gibt“ und dass „der Verlust von Arbeitstellen im formalen Sektor (d.h. denjenigen Stellen, die statistisch und steuermässig erfasst sind) vor allem die Bauwirt-schaft betrifft“, wo 7,1% oder 54'000 Menschen ihren Job verloren. Im Vorjahresvergleich sind es gar 111'000 Arbeitsstellen, welche in dieser Branche gestrichen wurden. Dies ist hauptsächlich damit zu erklären, dass alle Stellen, welche für den Bau der Infrastruktur für die WM geschaffen wurden, durch das Ende der Bauarbeiten verloren gingen. Durch diesen deutlichen Verlust an Arbeitsstellen wird klar, dass die geschätzten Beschäfti-gungszahlen von Grant Thornton ebenfalls massiv übertrieben waren und viele kurzfristigen oder in indirektem Verhältnis mit der WM stehenden Jobs in die Statistik miteinflossen. Zu-dem ist die von Grant Thornton verwendete Formel stark vereinfachend. Das Phänomen des „jobless growth“ wurde gar nicht berücksichtigt. Unter diesem Begriff versteht man die Erho-lung der Konjunktur ohne Beschäftigungszunahme. Als Beispiel dafür kann der Tourismus-sektor in Südafrika herbeigezogen werden: 2009 sank die Anzahl Beschäftigter in diesem Sektor gegenüber 2008 von 421’800 um 32'700 auf 398'100, obwohl sich die Ausgaben von ausländischen Touristen in derselben Periode um 7,1% auf 89,3 Mia. R erhöhten. Dieses Phänomen des Beschäftigungsfreien Wachstums ist ein Indikator für steigende Armut und Ungleichheit in Südafrika. Die WM hat dieses Problem konserviert, wenn nicht sogar weiter verstärkt. Auflistung immaterieller Nutzen Immaterieller Nutzen beinhaltent die Verstärkung der Aussenwahrnehmung Südafrikas, ei-nen wachsenden Tourismussektor, vermehrte ausländische Direktinvestitionen sowie der Stolz der Bevölkerung darauf, die WM ausgerichtet zu haben. Grant Thorntons prognostizierte Anzahl an WM-Besuchern beläuft sich im Jahr 2010 auf 373'000; 2008 erwartete man noch 483'000. Diese Schätzungen liegen weit unter den Touri-stenzahlen von 2008 und 2009, wo sich jeweils 688'688 resp. 706'278 Besucher im Land aufhielten.18 Diese Darlegung entspricht den Erfahrungen der Weltmeisterschaften von 2002 in Japan und Südkorea und 2006 in Deutschland, wo die WM-Besucher die normalen Touri-sten, welche die Grossveranstaltungen mieden, nur ungenügend ersetzen konnten.19 Von allen Fussballtouristen sollten laut Vorhersage 105'000 ohne gültige Matchtickets anrei-sen, wovon wiederum 85'000 aus Afrika stammen sollten. Die total 228'500 Ticketbesitzer aus Übersee zeichneten für den Kauf von nur 38% aller Tickets verantwortlich, während afri-kanische Besucher nur 2% (11'300) aller Tickets kauften. Ursprünglich erwartete man durch letztere 77% mehr Ticketkäufe (48'145). Trotz grossen Interesses auf dem Afrikanischen Kontinent zeugen diese Zahlen von Fehlern bei der Distribution und zu hohen Eintrittsprei-

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sen.20 Die hohen Kosten für Eintritt, Transport und Unterkunft führten dazu, dass die WM nur dem Namen nach eine afrikanische war.

„Die augenfällige Erleichterung in den Südafrikanischen Medien über den „Erfolg“ der WM – im Gegensatz zur Wahrnehmung der WM im Rugby (1996) und Cricket (2004) in Südafrika – rührt daher, dass Fussball der Sport der schwarzen Bevölkerungsteile ist und die WM alle afro-pessimistischen Stimmen laut werden liess, die Schwarzen könn-ten das Land nicht genügend gut führen.“21

„Wir haben versprochen, die beste WM aller Zeiten zu organisieren. Aber nicht nur durch die Bereitstellung der Infrastruktur, sondern auch dadurch, alle Besucher zu Botschaftern für den Südafrikanischen Tourismus zu machen.“22

Es gibt keine Zweifel darüber, dass Südafrika eine „erfolgreiche“ WM veranstaltet hat, die nur von wenigen Logistikpannen und an Touristen verübten Verbrechen getrübt wurde. Spekta-kuläre Stadien und Kulissen, einzigartige Fankostüme und die alles übertönenden Vuvuzelas hinterliessen international ein sehr positives Bild Südafrikas, das durch die Medien über 32 Mia. Zuschauer erreichte.23 Es wird erwartet, dass das positive Branding das weitere Interes-se an Südafrika als Tourismusland als auch für ausländische Direktinvestitionen stimulieren wird. Wenn man den durch die WM induzierten Tourismus jedoch näher betrachtet, fällt auf, dass die in der Hotellerie erwarteten Belegungsquoten nicht erreicht werden konnten. Alan Winde, Minister für Finanzen und Tourismus in der Provinzregierung von Western Cape, wird in einem Zeitungsartikel über den Tourismus während der WM wie folgt zitiert:

„Trotz West Capes Reputation als Tourismusdestination war die kurzfristige wirtschaftli-che Wirkung der WM gering. Die Touristenzahlen sind einiges tiefer ausgefallen als er-wartet. So war die Auslastung der Hotellerie in den Zentren von West Cape bei nur ge-rade 55%.“24

Wenn dieses Beispiel eines Haupttourismusortes stellvertretend für ganz Südafrika steht, so bleiben die Erwartungen zu den Nutzen von immateriellen Gütern nur Spekulation, wenn-gleich die Auswirkungen der globalen Finanzkrise und die Konkurrenz durch andere Ferien-orte mitberücksichtigt werden müssen. Eines der wichtigsten Versprechen für die Weltmeisterschaft war das sportliche Erbe, wel-ches schliesslich auch dazu verwendet wurde, horrende Ausgaben für den Bau von Stadien zu rechtfertigen. Am 17. August 2010 fand vor der Kommission für Sport und Erholung im nationalen Parlament eine Anhörung über die zukünftige Verwendung und Nachhaltigkeit der WM-Stadien statt, weil dieses Thema wiederholt zu Debatten geführt hatte. 25Leslie Sedibe, Geschäftsführer des Südafrikanischen Fussballverbands SAFA gab zu bedenken, dass insbesondere die hohen Kosten des Unterhalts die Nachhaltigkeit der Stadien in Frage stelle. 26 Auch sei der Verband selber bei der Planung der Bauten nicht konsultiert worden. 27 Ähnli-ches war vom Präsidenten der nationalen Fussballliga (Premier Soccer League), Kjetil Siem, zu vernehmen: Die Stadien seien für die nationalen Clubs zu gross, weshalb eine profitable Nutzen sehr schwierig zu erreichen wäre.28 Auch die Hoffnungen in die zuschauerreiche Sportart Cricket sind vergebens, weil die Fussballfelder dafür zu klein seien. Gleichzeitig lehnte es bspw. die Rugbymannschaft South Western Province Rugby ab, ins zu grosse Green Point Stadium in Cape Town umzuziehen.29 Udesh Pillay, der Direktor von HSRC, liess sich mit den Worten zitieren, dass wohl acht an-stelle von zehn Stadien für die WM ausreichend gewesen wären. Dafür habe Südafrika nun mindestens 6 Mia. R für drei „weisse Elefanten“, also teure, aber leider unnötige Luxusstadi-en ausgegeben. Dazu zählt er die Stadien in Polokwane, Nelspruit und Durban, wo es weder einen grossen Fussball- oder Cricketclub gebe.30 Zur Umgehung der hohen Unterhaltskosten

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schlug er den Abriss der Stadien vor.31 Denn schon kurz nach der WM forderten die Betrei-ber der Stadien in Durban32 und Cape Town33 für den Unterhalt finanzielle Unterstützung von der Regierung. Hier wird offensichtlich, dass die FIFA den Gastgeber der WM mit Nachdruck dazu brachten, unnötige und teure Stadien wie bspw. in Cape Town zu bauen.34 Aber die SüdafrikanerInnen sind auch stolz, den Afro-Pessimisten bewiesen zu haben, dass sie fähig waren, der WM gerecht zu werden und dadurch die Nation zu einen. Was durch die WM deutlich wurde, ist, dass die AfrikanerInnen globale Anerkennung dafür erhielten, genug „entwickelt“ zu sein um die Auflagen der FIFA zu erfüllen und trotz des infrastrukturellen Er-bes einen sportlichen Mega-Event zu organisieren. Die Kosten für diesen Imagegewinn sind jedoch sehr hoch. Die Herausforderung, die fortschrittliche Infrastruktur des Nordens für ei-nen riesigen und teuren Event nachzubauen, geschah auf Kosten der Vernachlässigung drängenderer sozialer Ziele. Sozioökonomische Kosten der WM Die Arbeitslosenquote in Südafrika beträgt offiziell 25% (inoffiziell 40%), zudem ging im ver-gangenen Jahr eine Million Jobs verloren.35 Insgesamt werden von total 13'811'663 Haushal-ten deren 9'510’845 als arm eingestuft, d.h. ihr monatliches Einkommen liegt unter 2'500 R (342 $).36 Das bedeutet, dass 69% der südafrikanischen Bevölkerung unter der Armutsgren-ze lebt. Die Einheit und Euphorie, welche von den SüdafrikanerInnen während der WM ge-zeigt wurde, ist nur ein vorübergehendes Phänomen, was gleichfalls für das Erbe der WM gilt: Es ist eher ein mystisches, denn ein praktisches Vermächtnis. So konnte auch die WM keine Streiks verhindern, z.B. jenen des Sicherheitspersonal. Sobald das letzte Spiel abge-pfiffen worden war, verflüchtigten sich die kohäsiven Effekte fast umgehend. Des Weiteren zeigten sich auch wieder fremdenfeindliche Haltungen gegenüber Ausländern, die mit dem Wettbewerb um die wenigen freien Arbeitsstellen zu erklären sind.37 Die harte wirtschaftliche Realität führte schon länger zu einem ausgeprägten Konkurrenzkampf zwischen den Arbei-tern, die zahlreichen Grossprojekte im Bau- und Servicegewerbe scheinen diese Rivalitäten zudem weiter verschärft zu haben. WM verschärft die Ungleichheiten Südafrika hat mit einem Gini-Koeffizienten von 0,679 mittlerweile auch Brasilien überholt und ist nun die ungleichste Gesellschaft der Welt.38 Wie oben dargelegt, gab die Südafrikanische Regierung 39,3 Mia. R für Infrastrukturbauten für die WM aus. Zwischen 2006 und 2009 flos-sen zudem 372 Mia. R (50 Mia. $) in Arbeitsbeschaffungsprogramme.39 Die fünf grössten südafrikanischen Bauunternehmen Aveng (Besitzer von Grinaker-LTA), Murray & Roberts, Wilson Bayly Holmes-Ovcon Construction (WBHO), Group Five und Basil Read profitierten stark von diesen Programmen, die eigentlich als Puffer für die Finanzkrise gedacht waren. Die zusätzlichen Ausgaben für die WM waren dabei für diese Unternehmen noch das Sah-nehäubchen. Die Bauverträge für die WM, abgeschlossen zwischen den Gastgeberstädten und den Un-ternehmen, brachten den ArbeiterInnen fast keine Vorteile wie festgeschriebene Lohnerhö-hungen, Boni, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Sozialpläne für die Zeit nach der WM. Die Städte konzentrierten sich vielmehr auf das Erreichen der in Aussicht gestellten ökonomi-schen Nutzen resp. die Eindämmung der steigenden Ausgaben, denn auf die Bauarbeiter. Die einzige Sicherheit für die Arbeiter bildeten die von der Regierung erlassenen Mindest-vorschriften. Ansonsten waren die Arbeiter auch wegen dem tiefen Organisationsgrad von 10% auf sich selbst gestellt. Der erste dokumentierte Streik in Zusammenhang mit Bauarbei-

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ten für die WM fand am 27. August 2007 im Green Point Stadion in Cape Town statt.40 Er entfachte eine Reihe lokaler Sitzstreiks und endete in einer landesweiten Übereinkunft mit den Arbeitern. 20 von insgesamt 26 Streiks waren ohne die Hilfe von Gewerkschaften zu-stande gekommen, was von einer autonomen, spontanen und neuen Militanz unter den Ar-beiternehmern zeugt. Die Nationale Gewerkschaft für MinenarbeiterInnen (National Union of Mine Workers NUM) und die Gewerkschaft für das Bau- und Baunebengewerbe (Building Construction and Allied Workers Union BCAWU) - die führenden Arbeiterorganisationen in der Baubranche - konnten diese Militanz nutzen, um weitreichende Verbesserungen wie Pro-jektboni im Umfang von 6'000 R, Lohnerhöhungen, wirkungsvolle Gesundheits- und Sicher-heitsregulierungen sowie ein Verbot unterschiedlicher Arbeitsbedingungen für die Arbeiter zu erzielen.41 Die FIFA selber gab nur ein mündliches Bekenntnis zu fairen Arbeitsbedingungen ab und war nicht gewilt, sich tatsächlich dafür einzusetzen, wie sie bei einem Treffen mit Südafrika-nischen und Schweizerischen Gewerkschaften im März 2008 in Zürich zu verstehen gab. Es handle sich um Angelegenheiten zwischen den Sozialpartnern, wo die FIFA sich nicht einmi-schen könne. Offensichtlich ist es aber die FIFA, welche die Kriterien für die rasche Infra-strukturentwicklung diktiert und die dafür auch noch Milliarden an Gewinnen u.a. durch ihre kommerziellen Partner erzielt. Dass diese wiederum ihr Gewinne auf dem Rücken der Arbei-ter erzielt, zeigt das Beispiel des Maskottchen Zakumi – einem offiziellen FIFA-Produkt – das von chinesischen Arbeitern mit einem Tageslohn von 23 R (3,1 $) hergestellt wurde.42 Wie ihre chinesischen Kollegen verdienen Südafrikanische BauarbeiterInnen so wenig, dass die meisten von ihnen gezwungen sind, in illegalen Siedlungen zu leben und einem täglichen Kampf um genügend Nahrungsmittel ausgesetzt sind. Am 8. Juli 2009 brachte ein landesweiter Streik von 70'000 Bauarbeitern die Stadionprojekte zum Stillstand. Es war der erste nationale Streik, der die WM 2010 betraf und deshalb ein historischer Moment. Die Folge davon war eine Erhöhung der Bezüge um 12%, weshalb die Streiks nach acht Tagen abgebrochen werden konnten. Der Mindestlohn belief sich nun auf 2'933 R (401 $) gegenüber 2'618 R vor Streikbeginn. Die 26 Streiks waren aber grundsätz-lich defensiver Natur und konnten den Profitdruck der Baufirmen nicht bremsen.43 Gemäss dem Labour Research Service 2010 erzielten die fünf grossen Bauunternehmungen 2007 gemeinsam einen Gewinn von 10,2 Mia. R (1,4 Mia $). 2004 hatte er noch moderate 790 Mio. R betragen. Auch wenn er im Jahr 2009 wieder auf 8 Mia. R zurückging, entspre-chen die Gewinne einem durchschnittlichen Jahreszuwachs von 100% über fünf Jahre.44 Die Löhne der fünf Firmenchefs (inkl. Boni) stiegen zwischen 2004 von 2,9 Mio. R bis 2009 um 200% auf 8,9 Mio. R (1,2 Mio. $). Dies bedeutet, dass der Lohnunterschied zwischen dem schlechtest bezahlten Arbeiter und dem CEO 2009 bei einem Faktor von 285 liegt (2004: 166). Anders formuliert, braucht der Arbeiter 285 Jahre um das Jahreseinkommen eines CEO zu erreichen.45 Die WM hat für die Bauunternehmungen nicht nur zu einer höheren Pro-fitabilität geführt, sondern auch ihr internes Lohngefälle massiv ansteigen lassen. Wegen des grossen Rückgangs an Arbeitsplätzen in der gesamten Volkswirtschaft und dem gleichzeitigen Ende der Bauarbeiten für die WM-Infrastruktur, mussten sich viele Arbeiter dem informellen Sektor zuwenden, um ihre Existenz sichern zu können. Arbeiten in der informellen Wirtschaft Die Schätzungen über das Volumen der Schwarzarbeit in Südafrika gehen von einem Viertel der gesamten arbeitenden Bevölkerung aus.46 Ein Grossteil der SchwarzarbeiterInnen ver-dient ihr Geld als (Strassen-)Händler, wovon wiederum die Mehrheit Frauen sind, die oft als eigentliche Ernährer ihrer Familien auftreten. Die Strassenhändlervereinigung von Cape Town (Cape Street Traders coalition) gibt folgendes zu bedenken:

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„Es wurde leider zu einer vorhersehbaren Realität, dass in Ländern, die Grossanlässe wie eine WM vorbereiten, die Autoritäten und die Grossunternehmen diese Möglichkeit nutzen, um die Strassen von Schwarzhändlern zu reinigen.“47

2007 trat eine Koalition für die Rechte von Schwarzarbeitern (Street Net International) mit den Gastgeberstädten Cape Town, Durban, Johannesburg und Nelson Mandela Metro in Kontakt. Ziel war es, von den lokalen Regierungen ein Bekenntnis zum Schutz der Armen für die Zeit während den Vorbereitungen zur WM zu erhalten. Im Speziellen ging es dabei um ihre Häuser und Existenzgrundlagen. Doch auch nach den Treffen zwischen der Koalition und den Stadtregierungen änderten diese ihre einseitig festgelegte Praxis nicht. Als Vorwand für diese Säuberungsmassnahmen wurde auf die nicht bindenden „FIFA-Gesetze“ verwie-sen, gemäss derer nationale Regelungen während der WM ausser Kraft gesetzt werden können. Offensichtlich versuchte man, Stadtsäuberungen als für eine erfolgreiche WM abso-lut notwendig darzustellen. In Durban versuchte die Lokalverwaltung einen fast 100jährigen Markt aufzulösen, der die Lebensgrundlage von knapp 10'000 Personen darstellte. Die Gemeinde wollte dort während der WM ein Einkaufszentrum erstellen. Glücklicherweise sprach sich ein Gericht für den Er-halt des Marktes aus. Die lokale Regierung von Rustenberg im Nordwesten unternahm An-strengungen, alle informellen Händler von den Hauptstrassen zu entfernen. Dies konnte je-doch ebenfalls durch einen Richterspruch unterbunden werden. In Cape Town vertrieb die Regierung alle 300 Strassenhändler von der „Grande Parade“ in andere Gegenden, um Platz für ein FIFA-Public Viewing zu schaffen. Dazu wurden zur schon bestehenden Händlerkon-trolle 20 zusätzliche Polizisten beigezogen, um renitente Händler von ihrer Tätigkeit abzuhal-ten und um nicht-lizenzierte Fanartikel zu konfiszieren. Nach monatelangen Protesten, erziel-ten die Händler in Johannesburg eine Einigung für den Handel an bestimmten Orten um das Soccer City Stadion. Beim Nelson Mandela Stadion in Port Elisabeth protestierten Strassen-händler mehrmals für das Recht sowohl um das Stadion als auch in FIFA-Fanpark Handel betreiben zu können. So erhielten sie zwar eine grundsätzliche Zusage der Stadt, durch zu hohe Bewilligungsgebühren wurden sie jedoch trotzdem marginalisiert und konnten ihrer Arbeit nicht nachgehen. Durch (versuchte) Vertreibungen und Umsiedlungen an „passendere“ Orte, verloren die Strassenhändler wohl einen gewichtigen Teil ihrer Einkommen während der WM, was dazu beitrug, dass sich die sozialen Ungleichheiten verschärften. Schlussfolgerungen Die FIFA WM 2010 in Südafrika lieferte einen Anstoss zu grossen Debatten über ihr Erbe und ihre sozioökonomischen Wirkungszusammenhänge für Südafrika. Der Grossteil dieser Debatten dreht sich um sportliche, infrastrukturelle und touristische Themen wie auch um den Einfluss auf die BIP-Entwicklung. Bis anhin wurde aber nur wenig zur Wirkung der WM auf die Arbeiterschaft geforscht, sowohl was den formellen und den informellen Bereich, als auch die Entwicklung der sozialen Ungleichheiten in der Bevölkerung von Südafrika betrifft. Südafrika ist ein Land mit massivem Nachholbedarf bei der Bereitstellung von öffentlichen Gütern. So erkannte das Umweltministerium (Water and Environmental Affairs Ministry) kürz-lich, dass ca. 23 Mia. R (3,1 Mia. $) benötigt werden würden, um eine landesweite und stabi-le Wasseraufbereitung garantieren zu können. Auch Präsident Jacob Zuma klagte über ei-nen Mangel an 2,1 Mio. Häusern für 12 Mio. Menschen, die in 2'700 illegalen Siedlungen wohnen. Wenn man die Ausgaben von knapp 40 Mia. R anstelle für die WM für das Woh-nungsproblem verwendet hätte, hätte man bei einem Preis von 84'000 R pro Haus 476'180 Wohnmöglichkeiten für 2,4 Mio. SüdafrikanerInnen bauen können.

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Der erwartete materielle Nutzen der WM für Südafrika scheint zur Legitimation der riesigen Abzocke durch die FIFA, ihre kommerziellen Partner und die lokalen Monopolisten massiv zu hoch berechnet worden zu sein. Heute ist es offensichtlich, dass sich die Schätzungen von 2003, in denen Südafrika nur „minimale“ Kosten und „signifikante“ materielle Nutzen ver-sprochen worden waren, ins Gegenteil gedreht haben.

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12 Berechnungen des Autors. 13 Julian Rademeyer, Prince Chandre und Anna-Maria Lombard, ‘FIFA’s great SA rip-off’, City Press,

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http://www.engineeringnews.co.za (Stand: 30. August 2010) 16 Grant Thornton, ‘2010 FIFA World Cup visitors will stay longer and spend more’, 2009. 17 Larry Norton, OrionLive.com, 23. April 2009. 18 South African Tourism, ‘2009 Tourism Annual Report’, S. 46. 19 Scarlett Cornelissen, ‘Sport, mega-events and urban tourism: Exploring the patterns, constraints

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20 Ebd. 21 Leonard Gentle, ‘The 2010 World Cup and the National Question’.The South African Civil Society

Information Service. http://sacsis.org.za/site/article/499.1 (Stand: 7. August 2010). 22 Sindiswa Nhlumayo, Deputy Director General Department of Tourism, 2009. 23 BuaNews, ‘SA's World Cup exposure 'priceless'’, 7. Juni 2010.

http://www.southafrica.info/2010/coverage.htm (Stand: 30. August 2010). 24 Babalo Ndenze, ’Back to (the hard) life, back to the reality after the Cup’, The Cape Times, 13. Au-

gust 2010, S. 3. 25 Sapa, ‘Renewed fears for future of World Cup stadiums’, Times Live, 18. August 2010.

http://www.timeslive.co.za/sport/soccer/article609966.ece/Renewed-fears-for-future-of-World-Cup-stadiums (Stand: 31. August 2010).

26 Billy Cooper, ‘World Cup stadiums concern Safa’, Times Live, 26. August 2010. http://www.timeslive.co.za/sport/soccer/article623571.ece/World-Cup-stadiums-concern-Safa (Stand: 31. August 2010).

27 Parliamentary Monitoring Group, ‘Summary: Future of Stadiums: Host Cities, SA Football Association & SA Rugby Union briefings’, Parliamentary Committee on Sports and Recreation, 17. August 2010. http://www.pmg.org.za/report/20100817-host-cities-south-african-football-association-and -sa-rugby-union-fut (Stand: 31. August 2010)

28 Tom Love, ‘World Cup stadia: Magnificently short-sighted’,Sports Pro, 17. August 2010 http://www.sportspromedia.com/sportspro_blog/world_cup_stadia_magnificently_short-sighted/ (Stand: 31. August 2010).

29 Sapa-AP, ‘Renewed fears for future of World Cup stadiums’, Times Live, 18. August 2010. 30 Carlos Amato, ‘Weighing the World Cup’s Worth’, Times Live, 22. August 2010.

http://www.timeslive.co.za/business/article615086.ece/Weighing-the-World-Cups-worth (Stand: 31. August 2010).

31 Ebd.

Vorläufige Evaluation der Auswirkungen der FIFA Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika

13

32 Thekwini Municipality, ‘2010 and beyond sustainability: The case of Durban’, Presentation to the

Parliamentary Committee on Sport & Recreation, 17. August 2010. 33 Cape Town Municipality, ‘Cape Town Stadium: Sustainability’, Presentation to the Parliamentary

Committee on Sport & Recreation, 17. August 2010. 34 Karen Schoonbee und Stephan Brummer, ‘Public loss, FIFA’s gain: How Cape Town got its ‘white

elephant’’, in: Collette Herzenberg, ‘Player and Referee: Conflicting Interests and the World Cup’, Cape Town, Institute for Security Studies, 2010, S. 13.

35 Statistics South Africa, ‘Quarterly Labour Force Survey, Quarter 2’, 2010, S. iv. 36 Statistics South Africa, ‘Selected Development Indicators: Statistical Release P0318.2’, 2010. 37 Nicole Johnston, ‘Xenophobia and the World Cup’, Mail and Guardian Online, 6. Juli 2010.

http://www.mg.co.za/article/2010-07-06-xenophobia-and-the-world-cup (Stand: 30. August 2010). 38 Donwald Pressly, ‘South Africa has widest gap between rich and poor’, Business Report online

edition, 28. September 2009. http://www.busrep.co.za/index.php?fArticleId=5181018 (Stand: 30. August 2010).

39 Parliament of South Africa, ‘State of the Nation Address’, 2006, S. 145. 40 Eddie Cottle, ’2010 World Cup and the Construction Sector, Building & Wood Workers International’,

2009, S. 25. 41 Ebd. 42 Michael Hamlyn, Zakumi: ‘Chinese workers earn R23 a day’, Times Live, 29. Januar 2010.

http://www.timeslive.co.za/sport/article283081.ece (Stand: 31. August 2010). 43 Eddie Cottle, ‘Some comments on the Substantive Agreement reached between the South African

Federation of Civil Engineering Contractors (SAFCEC) and Building Construction and Allied Workers Union BCAWU) and National Union of Mine Workers (NUM), 15. Juli 2009 (uveröffentlicht).

44 Michelle Taal, ‘Their cup Runneth Over: Construction Companies and the 2010 Fifa World Cuptm, Forthcoming in: ‘Eddie Cottle, South Africa’s World Cup: A Legacy for Whom?, Labour Research Service, Cape Town, 2010.

45 Ebd. 46 Sofern nichts anderes vermerkt ist, wurde der folgende Abschnitt komplett übernommen von: Pat

Horn, ‘Informal Traders and the Struggle to Trade’, Forthcoming in: Eddie Cottle, ‘South Africa’s World Cup: A Legacy for Whom?’, Labour Research Service, 2010.

47 Cape Street Traders Coalition News, Oktober 2009, S. 1.