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Vorschau Frühjahr Belletristik, Kalender & Nonbooks

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Belletristik, Kalender & Nonbooks

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

was braucht es zum Glück? Manchmal genügt ein Buch, das eine Idee in uns wachruft, einen Traum, der uns Flügel verleiht und andere mitreißt. Mit-ten in den Umwälzungen und Wirren des Ersten Weltkrieges erfüllten sich zwei Frauen in New York einen Traum. Madge Jenison und Mary Mow-bray-Clarke gründeten 1916 eine Buchhandlung. In ihrem zauberhaften Buch Sunwise Turn erzählt Jeni-son von diesem abenteuerlichen Unterfangen, ihrer großen Leidenschaft für Bücher und ihren Begeg-nungen mit Menschen, die diese Leidenschaft tei-len. Sunwise Turn erschien zum ersten Mal 2006 in der edition ebersbach und erlebte schon nach kur-zer Zeit eine zweite Auflage. Danach war es einige Jahre vergriffen. Auf vielfachen Wunsch verlegen wir diese »Liebeserklärung an die Welt der Bücher« nun in neuer Ausstattung in unserer Geschenkbuch-reihe blue notes. Und obendrein haben wir ein Ka-

pitel aus diesem Buch in einem kleinen Heftchen als Jahresgabe für Sie zusammengestellt, das Sie für Ihre Kundinnen und Kunden bei uns beziehen können (s. Seite 24).

Dass New York Anfang des vorigen Jahrhunderts ein Brennpunkt war, an dem sich alles Neue – in der Mode und Musik, in der Kunst und Literatur – entzündete, zeigt Andrea Barnets Buch Am Puls der Zeit: Frauen in New York, in dem sie das Leben, die Liebe, die Kunst und Literatur faszinierender Frauen in den 20er und 30er Jahren beschreibt. Auch dieses Buch ist ein Re-make – die Autorin hat es für die Neuausgabe komplett neu bearbeitet. Dazu gesellt sich ein drittes: Liebe Freundin. Briefe berühmter Frauen. Wie Sie wissen, war es uns immer schon ein An-liegen, wichtige und starke Titel lieferbar zu halten und neu aufzulegen. Wir reden nicht nur von SLOW Book, wir leben SLOW Book.

Neu ist das Buch mit den Erinnerungen der sizilianischen Autorin Simonetta Agnello Hornby. In ihrer autobiografischen Erzählung Eine Spur Olivenöl führt sie uns an den Sehnsuchtsort ihrer Kindheit, auf das elterliche Landgut, wo sie die Sommermonate ihrer Kindheit und Jugend verbrachte, und verrät uns dabei die köstlichen Hausrezepte ihrer Familie. Mit diesem Buch wollen wir an die »intelligente Gaumenkitzelprosa« von MFK Fisher anknüpfen. Die in der edition ebersbach erschienenen Bände Die Kunst des Essens und Köstliche Jahre sind nunmehr als btb-Taschenbuch erhältlich.

Nun hoffe ich, Ihnen Appetit auf unser Frühjahrsprogramm gemacht zu haben,Ihre

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» Am Puls der Zeit …

In fast allen europäischen und amerikanischen Metropolen entstand in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahr hunderts eine lebendige weibliche Kulturszene, die die Kunst und Literatur, Musik und Philosophie ihrer Zeit maßgeblich beeinfl usst hat. Während Männer über die Moderne schrieben, haben Frauen sie gelebt – und das nicht zu knapp!

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• Berenice Abbott (1898−1991), amerikanische Fotografi n, wurde vor allem bekannt mit ihren Aufnahmen aus dem New York der 30er Jahre.

• Margaret Anderson (1886−1973), Grün-derin und Herausgeberin der avantgardistischen

Zeitschrift »The Little Review«.

• Louise Arensberg (1879−1953), Kunstsammlerin und Gastgeberin eines Salons, in dem die zeitgenössische Avantgarde regelmäßig ein und aus ging.

• Djuna Barnes (1892−1984), Journalistin und Schrift-stellerin, schrieb bissige Poesie, Short-Stories und den Underground-Klassiker »Nachtgewächse«.

• Mabel Dodge (1879−1962), Mäzenin, führte einen legendären Salon in der Lower Fifth Avenue, der Mittel-punkt von Greenwich Village war.

• Emma Goldman (1869−1940), Frauenrechtlerin und Autorin, hielt Vorträge über Geburtenkontrolle und gab das anarchisti-sche Magazin »Mother Earth« heraus.

• Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven (1874−1927), New Yorks erste Assemblage-Künstlerin, die aus Alltagsgegenständen Kunst machte und als Mutter des Dada galt.

• Mina Loy (1882−1966), englische Malerin und Lyrikerin, verfasste expe-rimentelle Poesie, die in fast allen Literaturzeitschriften von Greenwich Village veröffentlicht wurden.

• Edna St. Vincent Millay (1892−1950), Lyrikerin, erhielt als erste Frau den renommierten Pulitzer Preis für Poesie.

• Margaret Sanger (1897−1937), Vorkämpferin der Geburtenkontrolle, gab die feministische Zeitung »The Woman Rebel« heraus.

• Bessie Smith ( 1894−1937), »Königin des Blues«, schockierte durch ihre Exzesse und beeindruckte mit ihrem Talent und ihren mitreißenden Auftritten.

• A’Lelia Walker (1885−1931), erste Salonnière in Harlem, reichste schwarze Frau Amerikas, machte ihr Vermögen mit einer Geheimformel zur

Glättung krausen Haares.

• Ethel Waters (1896−1977), Musikerin des Jazz-Age und Pop-Diva der 30er Jahre, machte den Weg frei für

schwarze Entertainer in Nachtklubs, Theater und Film.

regelmäßig ein und aus ging.

• Djuna Barnes stellerin, schrieb bissige Poesie, Short-Stories und den Underground-Klassiker »Nachtgewächse«.

• Mabel Dodge legendären Salon in der Lower Fifth Avenue, der Mittel-punkt von Greenwich Village war.

• (1869−1940), Frauenrechtlerin und Autorin,

(1897−1937), Vorkämpferin der Geburtenkontrolle, gab die

(1885−1931), erste Salonnière in Harlem, reichste schwarze (1885−1931), erste Salonnière in Harlem, reichste schwarze

» … Frauen in New York

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Andrea Barnet, aufgewach-sen in Boston, Massachusetts, studierte Literaturwissen-schaft in Pennsylvania und Harvard. 25 Jahre lang schrieb sie regelmäßig für The New York Times Book Review und in Harpers Bazaar über Kunst und Kultur, über Frauen und Frauenliteratur. Zurzeit arbeitet sie an einem Buch über vier Frauen, die in den

1960er Jahren die Welt veränderten; es erscheint demnächst bei Ecco Press/Harper Collins.

New York in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahr-hunderts: Aus ganz Amerika kommen Menschen in die Stadt auf der Flucht vor puritanischer Strenge, rigiden Moralvorstellungen und Prohibition. Und nicht nur sie – auch Kriegsdienstverweigerer, die Europa den Rücken gekehrt haben. Hier träumen sie ihren Traum von einer kulturellen Revolution – in den Jazz- und Nachtklubs und in den unzähli-gen Flüsterkneipen. Besonders Greenwich Village und Harlem scheint in dieser Aufbruchsstimmung eine einzige Party. Und zum ersten Mal haben Frauen einen großen Anteil daran. Es ist, als lebten sie in einer Zeitenlücke. Im Gefühl, das Leben kön-ne jeden Moment neu beginnen, schreiben sie Ge-dichte, Theaterstücke und Romane, singen, tanzen, geben Zeitschriften heraus, gründen Verlage und führen Salons.

Am Puls der Zeit: Frauen in New York enthält auf-regende, erstaunliche und ermutigende Geschich-ten von weißen und schwarzen Frauen, die aus dem Gefängnis eines herkömmlichen Frauenle-bens ausbrachen. Andrea Barnet zeigt, wie sie die revolutionäre und kreative Atmosphäre im New York der 20er mit erschufen und prägten, wie sie von ihr profi tierten und nach dem Ende der Eu-phorie, in den Härten der dreißiger Jahre, um ihr künstlerisches und oft auch materielles Überle-ben kämpften. Auch wenn einem die spannenden, außergewöhnlichen Lebensläufe teils exzentrisch erscheinen mögen, ein Verdienst ist diesen Frauen sicher: sie entfachten in den nachfolgenden Frau-engenerationen die Vorstellungskraft, ein selbstbe-stimmtes Leben zu führen.

New York zwischen 1910 und 1930: ein Brennpunkt, an dem sich Frauen treffen, sich ins Leben und in die Liebe werfen – und kreativ sind. Ein faszinierendes Stück weiblicher Kulturgeschichte mit wunderschönen Fotos von Berenice Abbott und Man Ray.

»Andrea Barnet hat mit großer Leidenschaft, Sensibi-lität und Intensität das außergewöhnliche Leben der New Yorker Frauen am Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben und damit alles über unser Leben gesagt. Denn in den Herzen und Seelen dieser Frauen erken-nen wir die Herzen und Seelen aller Frauen wieder.« Lily Brett

Andrea Barnet Am Puls der Zeit: Frauen in New YorkAus dem Amerikanischen von Kyra Stromberg und Lore Ditzenca. 200 Seiten, ca. 80 Fotos, Großformat, Halbleinen € [D] 22.– | sFR 31.50Erscheint im März

ISBN 978-3-86915-080-2

» Verrückt nach Leben

nicht nur sie – auch Kriegsdienstverweigerer, die Europa den Rücken gekehrt haben. Hier träumen sie ihren Traum von einer kulturellen Revolution – in den Jazz- und Nachtklubs und in den unzähli-gen Flüsterkneipen. Besonders Greenwich Village und Harlem scheint in dieser Aufbruchsstimmung eine einzige Party. Und zum ersten Mal haben Frauen einen großen Anteil daran. Es ist, als lebten sie in einer Zeitenlücke. Im Gefühl, das Leben kön-ne jeden Moment neu beginnen, schreiben sie Ge-dichte, Theaterstücke und Romane, singen, tanzen, geben Zeitschriften heraus, gründen Verlage und führen Salons.

Am Puls der Zeit: Frauen in New York regende, erstaunliche und ermutigende Geschich-ten von weißen und schwarzen Frauen, die aus dem Gefängnis eines herkömmlichen Frauenle-bens ausbrachen. Andrea Barnet zeigt, wie sie die revolutionäre und kreative Atmosphäre im New

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Leseprobe» Von Anfang Mai an wartete man in unserem Haus gespannt auf den Moment, an dem der Tag des Umzugs in unser Landhaus bekannt gegeben wurde. Papà kündigte ihn allenfalls ein oder zwei Tage im Voraus an – er liebte spontane Entscheidungen –, man musste also jederzeit damit rechnen, und in der Tat, es traf uns nie unvorbereitet. Vom Zeitpunkt des Ostermarktes an begann Mamma stets all die Dinge zu kaufen und zur Seite zu legen, die erforderlich waren, um das Haus neu beziehen zu können: Chlorbleiche, Desinfektionsmittel, Schmierseife, Spi-ritus, Kerzen und Bohnerwachs; unterdessen wuschen und bügelten Filomena und Francesca Betttücher, Tischdecken und Handtücher aus dem Mosè-Haushalt, die wie in jedem Jahr im Herbst zuvor nach Agrigent gebracht worden waren, damit sie in der Feuchtigkeit des Land-hauses keinen Schaden nähmen. Die Wäsche wurde in Körben verstaut. Caterina stellte der-weil die Lebensmittel zusammen: Säcke mit Hülsenfrüchten, Pakete mit Zucker, Tee, Kaffee, Pasta und Reis sowie Konserven mit in Olivenöl eingelegtem Thunfisch und Acciughe salate, ge-salzenen Sardinen, das Ganze in Mengen, als gelte es, ein ganzes Regiment zu versorgen. Der Koffer mit Chiaras und meiner Kleidung für das Leben auf dem Land stand rechtzeitig bereit, ebenso die Spiele und Bücher, die wir mitnehmen wollten, sowie Wundpflaster, Verbandswat-te und Desinfektionsmittel, die Giuliana vorsorglich für unsere unvermeidlichen Verletzungen eingepackt hatte. […] Ich konnte nie begreifen, warum sich auf Mosè unser Speiseplan so sehr von dem in Agrigent unterschied. Natürlich ließ sich hier kein Lebensmittellieferant blicken, doch Papà fuhr je-den Tag nach Agrigent oder in die näheren Ortschaften und hätte alles kaufen können, was wir brauchten und vor allem: all das, was ihm schmeckte. Das tat er aber nicht. Die ersten Tage hatte ich immer große Lust auf Fisch, der uns in der Stadt jeden Abend ser-viert wurde, und auf Käse, der auf unserem Tisch nie fehlte. Als ich Papà bat, Fisch und Käse zu kaufen, erhielt ich immer dieselbe lapidare Antwort: Hier auf dem Land essen wir das, was hier hergestellt wird, genau wie die Bauern. Im Unterschied zu den kalten Ländern, wo man morgens ein warmes und nahrhaftes Essen zu sich nimmt, um sich für das Tagwerk zu stärken, war in Sizilien das Frühstück die unbedeu-tendste Mahlzeit des Tages, und für viele ist es noch immer so. Oft genügten ein Stück Brot und Kaffee. Unsere Familie war keine Ausnahme: Papà und Mamma tranken ihren Kaffee noch im Bett, meine Schwester Chiara und ich bekamen Kinderkekse, biscotti al Plasmon, oder har-tes Brot mit Milchkaffee − und das an einem ungedeckten Tisch oder gar im Stehen. Auf Mosè hingegen war das Frühstück eine echte und obendrein üppige Mahlzeit. Wir setzten uns an einen gedeckten Tisch und aßen den noch warmen Frischkäse, der kurz zuvor, glänzend und glatt wie ein Milchpudding, in einem Körbchen mit dem Flaschenzug vom Hof hochgehievt worden war, mit Zucker und zerstoßenem Zimt. Oder wir verschlangen ganze Schalen voll lauwarmem Ricotta mit in Molke eingeweichtem Brot. Brot, Ricotta und Molke – welch ein köstliches Trio!

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» Von der Kunst des Genießens

Simonetta Agnello Hornby, geboren 1945 in Palermo, verließ gegen den Wunsch ihrer adligen Familie früh ihre Heimat, um im Ausland zu studieren. Seit 1972 lebt sie in London, wo sie sich als Rechtsanwältin viele Jahre für benachteiligte Eltern und Kinder einsetzte. Ihre Sehnsucht nach Sizilien lebt in ihren Büchern, darunter auch Slow Food-Koch-bücher, weiter. Ihre wichtigsten,

weltweit erfolgreichen Romane »Die Mandelpfl ückerin« und »Die Marchesa« sind in Italien bei Feltrinelli und in der deutschen Über-setzung im Piper Verlag erschienen.

Vergnügliche Episoden aus der Kindheit, lebendige Porträts der guten Geister, die sich um den Haus-halt kümmern, garniert mit verführerischen Re-zepten aus ihrer sizilianischen Heimat: Das sind die Zutaten, die Simonetta Agnello Hornby zu einer besonderen Familiengeschichte vermengt. Die Autorin führt uns an ihren Sehnsuchtsort Mosè, zum Landsitz der Familie Agnello, unweit von Agrigent, wo sie in den Sommermonaten ihre Kindheit und Jugend verbrachte – inmitten all der Cousins, Onkel und Tanten und sonstigen An-verwandten, die alljährlich dort zusammentref-fen. Hier auf Mosè, das von riesigen Olivenhainen mit 500 Jahre alten Bäumen umgeben ist, wird der Rhythmus des Lebens vom Wachsen und Rei-fen der Feldfrüchte bestimmt, die zu reichhaltigen, aber einfachen Speisen verarbeitet werden. Gern lässt man sich beim Lesen zum sinnlichen Genuss verführen: Wir schmecken die frisch geernteten Oliven, Mandeln und Pistazien, kosten Rosalias unvergleichlichen Caffè d’u parrino, eine köstliche Mischung aus Kakao, Nelken, Kaffee und Zimt, und verfolgen gespannt das Ritual des Brotbackens bis zu dem »heiligen Moment«, wenn der Duft des warmen Brotes auf Fingerdruck explodiert …

Mit sizilianischen Hausrezepten.

Eine glückliche Kindheit in Sizilien und eine Initiation in die Kunst des Lebens, die Appetit macht auf mehr.

Simonetta Agnello HornbyEine Spur OlivenölEin Rezeptbuch des LebensAus dem sizilianischen Italienisch von Monika LustigCa. 200 Seiten, Abb., Gebunden mit SU, ca. € [D] 18.– | sFR 25.90Erscheint im April

ISBN 978-3-86915-081-9

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» Wir arbeiteten mit der gleichen Hingabe, wie eine Beethoven-Sonate gespielt werden muss, mit der gleichen Freude, dem gleichen Gefühl von Verbundenheit zwischen dem eige-nen Herzschlag und dem Rhythmus der Welt. Wir arbeiteten, bis meine Partnerin eines Tages zwei Treppen hinunterstieg, um ihre Hunde um den Block zu führen, und dann feststellte, dass sie zwar die Leine, aber keine Hunde dabeihatte. Ich adressierte einen Brief an Mr. Harry Ber-lin, The Crescent Moon, und stieg mit Schuhen und Taftkleid in die Badewanne. Es war eine eigene Welt. Ich hatte geglaubt, dass jede von uns nur die Hälfte der Zeit im Laden sein müs-se und wir in den Tagen oder Wochen dazwischen weiterhin Airedales und Kinder großziehen, tiefsinnige Kurzgeschichten schreiben, Vorträge über Kunst halten und all die anderen Dinge tun könnten, die uns am Herzen lagen. Dieser krasse Irrglaube fand ein rasches Ende.

Man sagt ja immer, dass Macht auf Persönlichkeit beruht, und wir versuchten zu beweisen, dass das nicht nur ein Sinnspruch ist, sondern eine Tatsache, mit der man Bücher verkaufen kann.Und so wurde der Laden – nicht, weil wir uns das so ausgemalt hatten, sondern weil Bücher zu verkaufen einfach etwas Persönliches ist – zu einem sehr persönlichen Ort. Einmal hielt sich eine kleine Frau einen ganzen Samstagnachmittag im Laden auf und konn-te sich nicht entscheiden, ob sie ein französisch-englisches Wörterbuch zu 50 Cents für ihren Sohn kaufen sollte, der am nächsten Tag mit seiner Einheit nach Frankreich auslaufen sollte. Es war ein schlimmer Nachmittag. Sie erzählte uns eine Menge über ihn, unter anderem wie er als Baby gewesen war. Sie weinte und wir weinten. Zu guter Letzt ging sie ohne das Wörter-buch, weil sie glaubte, sie habe noch eines ganz unten in ihrer Truhe, und wenn dem so wäre, erklärte sie, dann wolle sie kein zweites kaufen. Am Montagmorgen kam sie wieder und er-zählte uns, dass es doch nicht in der Truhe gewesen sei. Sie hatte das ganze Telefonbuch auf der Suche nach unseren Namen durchgeblättert, weil sie wusste, wenn sie uns fand, würden wir in den Laden kommen und ihr das Wörterbuch rausgeben. Ich musste schmunzeln, als ich mir vorstellte, wie Brentano’s oder Scribner’s am Sonntagmorgen aufmachten, um ein Wörter-buch für 50 Cents zu verkaufen. Aber natürlich ging es hier weniger um Sonntagsverkäufe als um Söhne.

Leseprobe

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» Aus der reichen Welt der Bücher

Madge Caroline Jenison (1874 –1960), in Chicago aufgewachsen, engagierte sich im Kampf für das Frauenwahlrecht, schrieb Kurzge-schichten und einige Romane und gründete 1916 in New York City mit Mary Mowbray-Ckarke die Buchhandlung »The Sunwise Turn«. Die Erstausgabe von Sunwise Turn erschien 1923 bei E.P.Dutton.

Madge JenisonSunwise TurnEine Liebeserklärung an die Welt der BücherAus dem Amerikanischen von Ariane Böcklerblue notes 52 [Neuausgabe]Ca. 144 Seiten, Halbleinen | € [D] 15.80 | sFr 22.90Erscheint im Februar

ISBN 978-3-86915-082-6

Eine kleine Buchhandlung im pulsierenden New York der 20er Jahre – ein Abenteuer und eine menschliche Komödie.

»So lebendig und inspirierend, wie die Buchhandlung selbst gewesen sein muss, sind auch Jenisons Schilde-rungen. Ein Buch, das jedem Mut macht, der etwas Neues, etwas Unkonventionelles oder etwas Unsiche-res plant.« Isa Schikorsky, Lesart

Mitten in den Umwälzungen des Ersten Weltkriegs und trotz ungünstiger wirtschaftlicherRahmenbedingungen erfüllten sich zwei Frauen in New York City ihren Traum. Madge Jenison und Mary Mowbray-Clarke gründeten 1916 eine Buch-handlung, die innerhalb kurzer Zeit zum kulturellen Fixpunkt in Manhattan wurde. »The Sunwise Turn« ist das Urbild einer Buchhandlung, wie sie wohl jeder Bücherfreundin, jedem Bücherfreund vor-schwebt. Künstler und Intellektuelle verkehrten hier ebenso wie Vertreter des Geldadels, Angehörige der Mittelschicht und Arbeiter. Damen der Gesellschaft arbeiteten unentgeltlich als Aushilfe, auch die junge Peggy Guggenheim erledigte Botengänge. Zum be-sonderen Reiz dieser literarischen Liebeserklärung an eine Buchhandlung gehört es, dass viele Epi-soden und selbst kaufmännische Gepfl ogenheiten noch heute mühelos nachvollziehbar sind. Unter-nehmerische Risiken und erdrückende Konkurrenz, aber auch das Glück des Gelingens – all das spiegelt Jenisons autobiografi sche Erzählung, geschrieben mit Charme und Witz. Nach der Lektüre ist man überzeugt, dass sich ihr Mut zum Risiko gelohnt hat.

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Die Briefwechsel berühmter Frauen mit ihren Geliebten und Ehemännern, diese sprachlichen Balztänze, kennt wohl jeder. Schön sein wollen, witzig und begehrenswert − wie anstrengend!Ganz anders die Briefe an eine Freundin. Frei vom Druck, gefallen zu müssen, kann man der engen Vertrauten schon mal ungeschminkt gegenüber-treten, seinen Gefühlen Ausdruck verleihen und auch unausgegorene Gedanken äußern. So kommt es, dass der letzte Urlaub, die Senatssitzung, eine Ausstellung und das Rezept für Leberknödel in trauter Eintracht nebeneinander stehen. Die ge-sammelten Briefe in Liebe Freundin stellen eine subjektive Auswahl dar. Doch wenn sie zur Spra-che bringen, was man – damals wie heute – nur der engen Freundin anvertraut, liegt gerade darin ihre Zeitlosigkeit begründet.

Mit Briefen von Gertrud Bäumer, Helene Lange, Rosa Luxemburg, Erika Mann, Katherine Mansfi eld, Nelly Sachs, Vita Sackville-West, Edith Sitwell, Elsa Triolet und Unica Zürn.

Inga Westerteicher ist nach einem Germanistik- und Pädagogik-studium in Bielefeld freie Redakteurin, Autorin und Übersetzerin für verschiedene Verlage und Redaktionsbüros. Bücher machen – das war ihr Traum seit frühester Kindheit und so ist ihre Arbeitspalette inhaltlich breit aufgestellt: Reisetitel, Imagebroschüren, Wörterbü-cher, Fachzeitschriften, Lexika, Schulbücher und vieles mehr gehören zu ihrem redaktionellen Repertoire. In der edition ebersbach verfass-te sie den Titel Das Paris der Simone de Beauvoir (blue notes 4)

In den Briefen an eine Freundin hat alles Platz, Bedeut-sames wie Belangloses, Besonderes wie Alltägliches: politisches Weltgeschehen und Kochrezepte, Literatur und Blumensträuße.

»Wie ein Stück leckere Schokolade: ungekünstelt und voller Vertrautheit.« Anke Zimmer, Magazin am Wochenende

Ina Westerteicher Hg.Liebe FreundinBriefe berühmter Frauenblue notes Bd. 12 [Neuaufl age]128 Seiten, Halbleinen | € [D] 15.80 | sFR 22.90Erscheint im Februar

ISBN 978-3-934703-06-3

» Ungeschminkt und voller Vertrautheit

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A2-Dekoplakatfür unsere Sommeraktion

siehe Seite 12 und 13

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» Sommeraktion

Hedwig DohmSommerliebenFreiluftnovelle

Unda HörnerAuf nach Hiddensee!Die Bohème macht Urlaub

In Kurorten und Seebädern spielt diese amüsante Freiluftnovelle von Hedwig Dohm, der Großmutter von Katia Mann – in der Welt der Strandkörbe und Liegestühle, der Lufthungrigen und Erlebnis-lustigen. Man lernt sich kennen, erwirbt Kurschatten und fi ndet unverhoffte Sommerlieben.

»Hedwig Dohms Freiluftnovelle ist sowohl messerscharfe Gesell-schaftskritik als auch amüsante Urlaubslektüre – und hat auch nach über hundert Jahren nicht an Witz, Verve und analytischer Brillanz verloren.« Julia Lorenz, Aviva

Ein besonderes, ein maritimes Kapitel der Geschichte der Insel und zugleich ein kompetenter Leitfaden für Spaziergänger auf Hid-densee, die dort den Spuren seiner berühmten Gäste nachgehen: u. a. Asta Nielsen, Käthe Kruse, Gret Palucca, Gerhart Hauptmann, Thomas Mann.

»Ein ungemein erfrischendes Buch – nicht nur für Hiddensee-Fans eine literarische Delikatesse.« Genuss und Feinsinn

Sommeraktion von Mai bis August 201412 Exemplare + A2-Plakat Sommerlieben Best. Nr. 9661045% Rabatt, RR (bis 31.08.2014. Bitte nicht vorher remittieren.) 120 Tage Valuta

4 blue notes nach Wahl___ Dohm, Sommerlieben, ISBN 978-3-938740-25-5, € 15.80___ Hörner, Auf nach Hiddensee, ISBN 978-3-934703-60-5, € 15.80

4 Klassiker nach Wahl___ Zweig, Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau, ISBN 978-3-86915-078-9, € 16.−___ Wharton, Traumtänzer, ISBN 978-3-86915-041-3, € 24.80

4 Text-Bildbände nach Wahl___ Goebel, An südlichen Gestaden, ISBN 978-3-86915-065-9, € 25.−___ von Soden, Strandgut, ISBN 978-3-86915-048-2, € 25.−

Plakat Sommerlieben (Best.Nr. 95594)

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» Sommeraktion

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Stefan ZweigVierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer FrauNovelle einer Leidenschaft

Anne GoebelAn südlichen GestadenDie italienische Riviera der Künstler und Literaten

Edith WhartonTraumtänzerRoman

Kristine von SodenStrandgutWarum das Meer blau ist, der Bikini nie baden ging und alle Möwen Emma heißen

Für große Aufregung sorgt das Verschwinden eines weiblichen Gastes in einer kleinen Pension an der Riviera. Frau Henriette, ver-heiratet und Mutter zweier Töchter, ist mit einem jungen Fran-zosen durchgebrannt, den sie erst am Tag zuvor kennengelernt hatte. Nur eine vornehme ältere Dame zeigt Verständnis für den mutigen Schritt der Ehefrau und Mutter. Was niemand ahnt: Auch in ihrem Leben gab es einen jungen Mann, der innerhalb von 24 Stunden ihr Leben für immer veränderte …

»Empfindsam und fein beobachtet, ein echter Zweig jetzt in Neuausgabe.« Dresdner Morgenpost/Chemnitzer Morgenpost

Anne Goebel hat sie aufgespürt, die Romantiker, Snobs und Aus-steiger, die sich an den einst verschwiegenen Buchten der liguri-schen Küste niederließen: von Lord Byron über Richard Wagner bis zu George Sand, Hemingway u. a., die sich an den einst ver-schwiegenen Buchten der ligurischen Küste niederließen. Gespickt mit unterhaltsamen, witzigen Anekdoten aus zwei Jahrhunderten und geschmückt mit alten Postkartenmotiven hält die Autorin die Riviera-Sehnsucht wach.

»Eine Hommage an die Zeit, als die Riviera noch die Küste der Künste und des Reichtums war und noch nicht der Teutonengrill der 1960er Jahre.« Paul Stänner, Deutschlandradio Kultur

Eine Villa am Comer See, ein Palazzo in Venedig, die exklusiven Salons in London und Paris – das sind die Schauplätze, an denen sich die High Society ein Stelldichein gibt. Einzige Außenseiter: Susy und Nick Lansing. Frisch verheiratet und ohne einen Cent, aber mit reichen Freunden fahren sie von einer Sommerfrische zur nächsten, spüren aber, dass sie immer mehr in Abhängigkeit geraten …

»Ein mit schneidend scharfer Feder entworfenes, fein schattiertes Gesellschaftspanorama, dessen Akteure durchaus überraschen kön-nen und das die leere Gier im Treiben der Arrivierten exponiert.« Angela Schader, NZZ

Ein heiter-unterhaltsamer, aber auch streckenweise poetischer Text-Bildband, der Strandgut versammelt: die Anfänge der Seebäderkul-tur, Inselgefühle, Wasserfarben, Caprisonne, Sonnenbaden u.v.m.

»Mit glücklicher Hand hat die Autorin aus der Fülle ihrer Funde Geschichten zusammengestrickt und -gewirbelt, und dazu die Dich-ter, Sammler und Flaneure zu Rate gezogen … Kunstvoll kolorierte Bildtafeln zieren viele Seiten, ebenso wie Schnappschüsse und Mo-tive alter Postkarten und machen das schöne Buch zu einem kleinen Kunstwerk.« Lore Kleinert, Radio Bremen

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Verarbeitung der Früchte des Gartens geholfen. Es ist eine sehr tröstliche Art der Trauerauf-arbeitung: weiterzumachen, wo die Mutter aufgehört hat, die Räume zu bewohnen, in denen sie sich bewegte, Kleidungsstücke, die ihr gehörten, aufzuräumen und vor allem: den geliebten Garten zu bestellen und zu pflegen in ihrem Sinn. Viele Erinnerungen tauchen auf an das gemeinsame Erleben und alle diese Din-ge tragen dazu bei, versöhnlich mit dem Leben und dem Tod umgehen zu lernen. Christine Deubler – vhs Krumbach

»Die Abwesenheit ist wie eine Wunde, aus der immer wieder Zärtlichkeit flutet, aber Simone Morgenthaler weiß um den starken Bezug der Mutter zur Natur, zur Erde, zu den Jahreszeiten und nimmt ihn in ihre Trauer auf. Weil sie aus einer Bauernfamilie stammte, kannte die Mutter die Bedeutung all dessen, was wächst und gedeiht und blüht. So wird ihr Garten zum treffenden Ort für eine Trauer-arbeit, an der sie uns mit jener anrührenden Distanz und Gelassenheit teilhaben lässt, wie sie nur Zeit und Schreiben bringen …« Dernières Nouvelles d’Alsace

»Über Trauer schreiben? Simone Morgen-thaler gelingt dies mit Talent und Gefühl. Ihr kleines Buch ist eine Hymne an das Leben, wahr und poetisch …Die Autorin lässt ihr Herz sprechen und be-schreibt das liebevolle Inventar eines Erbes, das nicht vom Notar verbrieft wird, denn es besteht aus einem Garten und den einfachen Dingen des Lebens.Der Erfolg des Büchleins beweist, dass der Sinn für die einfachen Schätze nicht ganz und gar verloren gegangen ist.« Est agricole et viticole

»Der Text, der aus Empfindungen, aus Gerü -chen und inneren Bildern besteht, ist ein ver-haltener Aufschrei der Liebe. Ein Schrei, der uns erreicht, weil er uns alle angeht.« DAN

Stimmen zum BuchSehr persönliche Notizen über den Abschied einer Tochter von ihrer Mutter, aufgeschrieben in Form eines Dialogs und notiert in kurzen Kapiteln.Simone Morgenthaler durchlebt das Jahr der Trauer im gemeinsam geliebten Garten, im Haus, in dem sie zusammen mit Mutter und Schwester viele Jahre gelebt hat. Wenige Tage vor dem Tod der geliebten »Mamama« hat sie ihr noch bei der Ernte und bei der

Simone MorgenthalerIm Garten meiner MutterChronik einer Trauer Mit Gedichten von Denise MorgenthalerAus dem Französischen von Irène Kuhn128 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag | € [D] 16.− | sFR 23.50

ISBN 978-3-86915-077-2

» Aus unserem vorigen Herbstprogramm

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» Kalender & Nonbooks

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» Ich habe ein wundervolles Gefühl der Welt gegenüber. Lass sie treiben, was sie will, und hinken statt tanzen, so viel sie will, und schreien statt singen, so viel sie will. Ich gehe an Deiner Seite und führe Dich an der Hand. Und unsere Hände kennen sich und lieben sich und ihnen ist wohl.

Paula Modersohn-Becker an Otto Modersohn

Als Christiane Vulpius und Johann Wolfgang von Goethe am 19. Oktober 1806 heiraten, ist ihr gemeinsamer Sohn August bereits 16 Jahre alt. Die Weimarer Gesellschaft, die die skandalöse Liebschaft des berühmten Dichters mit der aus einfachen Verhältnissen stammenden lebensfrohen jungen Frau stets missbilligte, legte ihre feindselige Haltung auch der »Geheim-rätin von Goethe« gegenüber nicht ab, was der Beständigkeit ihrer Liebe jedoch keinen Abbruch tat.

Habe recht viel Gänse und Huhner angeschafft, und habe meine Freude so an dem Wesen. Über meine Gur-ken bin ich schon etwas ruhiger, ich habe spät welche gelegt, die sind recht gut, und wenn wir einen guten Herbst kriegen, so hoffe ich, soll alles gut werden. Es wird uberhaupt heuer alles etwas später, auch der Wei-zen steht gut, und im alten Garten ist es jetzt ganz herr-lich: Die Rosen bluhen und die Kirschen wollen reif

werden. Etwas kriegen wir dies Jahr noch, wenn es bleibet. Das Abendbrot wird meist im Gar-ten verzehrt. Wenn Du nur wie-derkömmst, wenn noch schöne Tage sind, dass wir noch man-nichmal im Garten am Haus e schlampampfen können, da freue ich mich darauf.

Christiane Vulpius an Johann Wolfgang von Goethe

Januar Mo Di Mi Do Fr Sa So4.Woche 19 20 21 22 23 24 25

Dass ich dich liebe – das hast Dass ich dich liebe – das hast Dass ich dich liebe – das hast

du schon in Paris gewusst, du schon in Paris gewusst,

wie ich es wusste. wie ich es wusste.

Wenn ich es nicht sagte, Wenn ich es nicht sagte,

so weil ich Angst hatte so weil ich Angst hatte

vor den Konsequenzen. vor den Konsequenzen.

Und was ich heute dazu Und was ich heute dazu

sagen kann, ist nur: sagen kann, ist nur:

Wir wollen es versuchen – Wir wollen es versuchen –

um unserer Liebe willen. um unserer Liebe willen.

Ob ich deine Frau werden Ob ich deine Frau werden

kann, sein werde, weiß kann, sein werde, weiß

ich nicht. Meine Zweifel ich nicht. Meine Zweifel

sind nicht weggepustet. sind nicht weggepustet.

Auch nicht die

Tatsache, dass ich Tatsache, dass ich

verheiratet bin.

Hannah Arendt an Heinrich BlücherHannah Arendt an Heinrich Blücher

Im Pariser Exil lernt die jüdische Philosophin Hannah Arendt 1936 den deutschen Intellektuellen Heinrich Blücher ken-nen. Sie ist noch verheiratet, doch ihre Ehe besteht bereits nur noch auf dem Papier. Obwohl sie sich sehr zu ihm hin-gezogen fühlt, reagiert sie verhalten auf seine schriftlichen Liebesbeteuerungen. Im Januar 1940 heiratet das Paar. Im Jahr darauf ziehen sie gemeinsam nach New York, wo sie bis zu Heinrich Blüchers Tod im Jahr 1970 zusammenleben.

Juli Mo Di Mi Do Fr Sa So29. Woche 13 14 15 16 17 18 19

Nis eugait nullaore vel dolestrud do odolor inis dipsum adipsus cipisl et, consent la facil ulput aliquip ecte voloree tumsan exerit ad doluptatetum velit aliquisse esto odip ex et wis nosto dolor ad tions estie facin vel euis nullaore dolobore et venim in henibh erci tatin vel esecte diat, consequisi tatie tis nonulla faciliqui ea aliquis nostincin henis eugait vero conseni atetue tet loreetum volore do et, sum el et lortie vulla accumsandrem dolummodio eugiamet laorer iril ullaor adiamet ueratue tat prat, con ullaor sequipis eriurer si.

Paul, lieber Paul,

ich hab Sehnsucht

nach Dir und unserem Märchen.Ingeborg Bachmann an Paul Celan

Okt. / November Mo Di Mi Do Fr Sa So44. Woche 26 27 28 29 30 31 1 Reforma- Allerheiligen * tionstag *

Der literarische Frauenkalender

2015

Liebesbriefe berühmter Frauen

Der Literarische Frauenkalender 2015 enthält 53 Lie-besbriefe berühmter Frauen aus Kunst und Kultur vor, die – einstmals wohl nur für die Augen des Adressaten gedacht – gesammelt und in späteren Zeiten veröffent-licht wurden. Zum Glück, denn die Lektüre erweist sich als ebenso unterhaltsam wie inspirierend. 53 Frauen, die über Gefühle schreiben, das sind zugleich 53 Ge-schichten, die von der Liebe erzählen. Die anrührenden Briefe enthalten intime Geständnisse ebenso wie war-nende Worte, sie erzählen von verzweifelter Sehnsucht, von langjähriger Vertrautheit und leidenschaftlichem Begehren. Hier wird mit Worten verführt, gekämpft, er-klärt und beschwichtigt. Zu den Briefeschreiberinnen gehören Simone de Beauvoir, Caroline Schlegel-Schel-ling, Lilja Brik, Julie de Lespinasse, Erika Mann, Virginia Woolf, Elizabeth Barrett Browning, Frida Kahlo u. a.

Der Literarische Frauenkalender 2015Liebesbriefe berühmter FrauenWochenkalender56 Blatt, vierfarbig, 24 x 32 cm | € [D] 22.− | sFR 33.50 | Erscheint im Juli

ISBN 978-3-86915-084-0

» Liebesbriefe berühmter Frauen

Page 17: Vorschau ebersbach fruehjahr 2014 internet 0

| 17

» Meine Chansons, das bin ich, das ist mein Fleisch, mein Blut, mein Kopf, mein Herz, meine Seele. Edith Piaf

Mo 15 Do 18 So 21 80. Geburtstag

Di 16 Fr 19 Juni

Mi 17 Sa 20 25.Woche

Françoise Sagan

Ich habe immer eine große Lebenslust

und habe immer Lust zu schreiben.

Das Glück wollte es, dass mir beides gelungen ist.

Mo 30 Mo 30 Do 2 Do 2 So 5 Ostersonntag

Di 31 Di 31 160. Todestag Fr 3 Karfreitag März / April

Mi 1 Mi 1 Sa 4 Sa 4 14. Woche

Charlotte BrontéCharlotte Bronté

Weder Herkunft noch Geschlecht setzen

dem Genie Grenzen.

Mo 21 Mi 24 So 27

Di 22 Fr 25 1. Weihnachtstag Dezember

Mi 23 90. Geburtstag Sa 26 2. Weihnachtstag 52. Woche

Andrée Putman

Stil bedeutet Freiheit im Kopf und Lebenslust.

Und: keine Angst vor schlechtem Geschmack.

Literatur – Tanz – Fotografie – Musik – Schauspiel – Bildende KunstKÜNSTLERINNEN

2015Man darf sie getrost Jahrhundertkünstlerinnen nen-nen: die große Schauspielerin Ingrid Bergman und die kleine Sängerin Edith Piaf, deren 100. Geburtstag wir im August bzw. im Dezember 2015 feiern. Aus Anlass eines runden Geburts- oder Todestages haben wir für diesen Kalender Gedanken, Zitate und Aphorismen von 53 Künstlerinnen zusammengestellt, die in der Litera-tur, im Film, in der Musik, in der Malerei und Fotografi e, im Tanz oder auch im Bereich Design Herausragendes leisteten, darunter Charlotte Brontë, Louise Bourgeois, Marie von Ebner-Eschenbach, Sarah Kirsch, Zadie Smith, Anne Bancroft, Lale Andersen, Whoopy Goldberg, Clari-ce Lispector u. v. a.

Künstlerinnen 2015Wochenkalender56 Blatt, vierfarbig, 24 x 32 cm | € [D] 22.− | sFR 33.50 | Erscheint im Juli

ISBN 978-3-86915-085-7

» Künstlerinnen aller Sparten

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18 |

» Mode kommt aus der Mode, aber Stil niemals. Coco Chanel

3. Woche 12 13 14 15 16 17 18

Januar Mo Di Mi Do Fr Sa So

Stiefeletten

Als Stiefeletten bezeichnet man Stiefel mit sehr kur­zem Schaft, der nicht weit über den Knöchel reicht. Ursprünglich dazu gedacht, in Kombination mit Hosen bequem getragen werden zu können, haben sich Stiefeletten längst zu einem modisch eigen­ständigen Thema in Haute Couture und Modebranche entwickelt. Nachdem Stiefel über Jahrhunderte die Beinkleider von Männern waren, begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Damenmode Stiefel und

Stiefeletten in den unterschiedlichsten Varianten und aus verschiedensten Materialien zu entdecken. Besonders im Paris des Henri de Toulouse­Lautrec wurden Stiefeletten zum Symbol der sich rasant ent­wickelten Kultur der Varietés und Operetten häuser des Montmartre. Dabei sind Stiefel und Stiefeletten nicht allein eine Modeerscheinung, sondern aus medizinischer Sicht eine gute Vorbeugung gegen das Umknicken des Fußgelenks.

Juli Mo Di Mi Do Fr Sa So

28. Woche 6 7 8 9 10 11 12

Modistin

Modistin, ehemals Putzmacherin, oder auch Hutmacherin ist bis heute ein staatlich anerkannter Aus­bildungsberuf und wird vorwiegend von Frauen erlernt und ausgeübt. Modistinnen sind die Schöpferinnen phan­tasievoller Hüte für Damen, die es sich leisten können, denn die verwendeten Materialen sind meist kostbar und daher auch teuer. Eine der ersten war Marie­Jeanne Bertin, besser bekannt als Rose Bertin. Sie ist eine der wenigen Frauen des 18. Jahrhunderts aus der großen anonymen Gruppe von Schneiderinnen, Hutmacherinnen und Modistinnen, die nament­lich bekannt sind und die es zu ihrer Zeit zu großem Ruhm brachten. Madame Bertin entwarf Kleider und Hüte und ließ sie von ihren dreißig Arbeiterinnen in ihrem Geschäft anfertigen. Ab dem Jahr 1774, nachdem Marie Antoinette zur französischen Königin gekrönt war, stellte Rose Bertin zweimal wöchentlich ihre neuesten Kreationen der jungen Königin vor. Aber die wohl berühmteste Modistin war Coco Chanel. Noch lange vor ihrer Karriere als Modeschöpferin eröffnete sie 1910 in Paris ein Hutatelier.

Oktober Mo Di Mi Do Fr Sa So

43. Woche 19 20 21 22 23 24 25

Taftkleid

Taft, auch Thaiseide genannt, ist wie Seide ein exklusiver Stoff für festliche und elegante Kleidung und in der Braut­ und Abendmode ein unentbehr liches Material. Taftseide hat aufgrund seiner dichten Bindung eine feine und gleichmäßige Ober­fläche und ist dadurch gut für bestickte Kleider geeignet. Die Einzigartigkeit und Schönheit dieses Materials ergibt sich aus der leichten Unregelmäßigkeit in der Struktur und dem chan­gie renden, luxuriösen Seiden­glanz, was den edlen Charakter ausmacht. Ein Taftkleid garan­tiert immer einen glänzenden Auftritt. Prinzessin Margaret von England trug dieses be­zaubernde, mit Diamanten bestickte Taftkleid ca. 1950.Aber Vorsicht, wenn Sie ein Taftkleid tragen, am besten nicht Platz neh­men, denn Taft knit­tert leicht. Ein Tipp: nur mit Hilfe eines Stofftuches, das auf den Taft ge ­ legt wird, bügeln.

Kalender2015

Kulturgeschichte von A bis Z

Geheimnisse der

Kleider machen Leute. Ob Sari, Abendkleid oder Kostüm. Kleidung vermittelt einen Eindruck von Kultur, Persön-lichkeit oder gar Religion eines Menschen. Mode ist Teil jedes Gesellschaftssystems. Der Stil einer jeden Epoche ist klar defi niert, doch bei der heutigen Schnelllebigkeit werden die Intervalle kürzer, in denen sich die Mode verändert. Sie ist legerer geworden und auch fl exibler im Stil. Dennoch: die Vergangenheit ist weiterhin In-spiration für die Gegenwart, und Geheimnisse gibt es immer zu lüften: Wussten Sie, dass ein Farbton für das Faulenzen steht? Dass modische Winterstiefel eigent-lich für Surfer gemacht wurden? Ein Ohrring als Perso-nalausweis diente?

Auf 53 Wochenblättern gibt der Kalender wieder Einbli-cke in die Geschichte der Mode.

Geheimnisse der ModeKulturgeschichte von A bis ZKalender 201556 Blatt, vierfarbig, 24 x 32 cm | € [D] 22.− | sFR 33.50 | Erscheint im Juli

ISBN 978-3-86915-086-4

» Kleine Kulturgeschichte von A bis Z

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» Der ist ein glücklicher Mensch, dem eine Rübe wie Spargel schmeckt. Russisches Sprichwort

Die Aïoli ist ein typisch provenzalisches Gericht. Früher galt sie als Armeleuteessen, heute wird sie als Delikatesse und Die Aïoli ist ein typisch provenzalisches Gericht. Früher galt sie als Armeleuteessen, heute wird sie als Delikatesse und Die Aïoli ist ein typisch provenzalisches Gericht. Früher galt sie als Armeleuteessen, heute wird sie als Delikatesse und Die Aïoli ist ein typisch provenzalisches Gericht. Früher galt sie als Armeleuteessen, heute wird sie als Delikatesse und Spezialität angeboten. Die Zubereitung dieser würzigen Creme wurde erstmals im Jahre 1024 schriftlich festgehalten, Spezialität angeboten. Die Zubereitung dieser würzigen Creme wurde erstmals im Jahre 1024 schriftlich festgehalten, Spezialität angeboten. Die Zubereitung dieser würzigen Creme wurde erstmals im Jahre 1024 schriftlich festgehalten, Spezialität angeboten. Die Zubereitung dieser würzigen Creme wurde erstmals im Jahre 1024 schriftlich festgehalten, ist aber vermutlich viel älter. Aus der Aïoli entstanden durch Verfeinerungen und Rezeptzugaben zahlreiche Varian-ist aber vermutlich viel älter. Aus der Aïoli entstanden durch Verfeinerungen und Rezeptzugaben zahlreiche Varian-ist aber vermutlich viel älter. Aus der Aïoli entstanden durch Verfeinerungen und Rezeptzugaben zahlreiche Varian-ist aber vermutlich viel älter. Aus der Aïoli entstanden durch Verfeinerungen und Rezeptzugaben zahlreiche Varian-ten. Am bekanntesten ist heute die Variante aus Maó auf Menorca. Vielleicht ist dies die Urversion der französischen ten. Am bekanntesten ist heute die Variante aus Maó auf Menorca. Vielleicht ist dies die Urversion der französischen ten. Am bekanntesten ist heute die Variante aus Maó auf Menorca. Vielleicht ist dies die Urversion der französischen ten. Am bekanntesten ist heute die Variante aus Maó auf Menorca. Vielleicht ist dies die Urversion der französischen Mayonnaise. Einen Beweis dafür gibt es allerdings nicht.Mayonnaise. Einen Beweis dafür gibt es allerdings nicht.

Januar Mo Di Mi Do Fr Sa Mo Di Mi Do Fr Sa Mo Di Mi Do Fr Sa So1. Woche 29 30 31 1 2 3 2 3 2 3 42. Woche 5 6 7 8 9 10 7 8 9 10 7 8 9 10 11

AïoliAïoliAïoli Gemüse durch Milchsäuregärung zu konservieren ist eine sehr alte, in ver-schiedenen Weltregionen praktizierte Technik. Im antiken Griechenland und im Römischen Reich war so gesäuerter Weiß-kohl bekannt, ebenso in China. Die heutige Bekanntheit von Sauerkraut in Europa kann sowohl auf die griechisch-römische Tradition zurückgehen als auch auf wandernde Mongolenstämme, die das chinesische Suan cai im 13. Jahrhundert bis nach Europa brachten. Sauerkraut gilt heute im Ausland als so charakteristisch für Deutschland, dass die Deutschen in englischsprachigen Ländern sogar als englischsprachigen Ländern sogar als »Krauts« bezeichnet werden. Auch bei un-seren französischen Nachbarn ist das dort so genannte Choucroute garni, ein elsäs-Choucroute garni, ein elsäs-Choucroute garnisisches Gericht, bestehend aus Sauerkraut mit Würsten und anderen gesalzenen Fleischarten, sehr beliebt.Choucroute ist in Frankreich übrigens Choucroute ist in Frankreich übrigens Choucrouteauch als Frisur bekannt geworden. Durch Brigitt e Bardot in den 1960ern. Dabei wird blondes Haar in einem unarrangierten Stil hochgekämmt und zusammengebunden. Optisch sieht die Haarpracht dann aus wie serviertes Sauerkraut, daher der Name.

Sauerkraut

August / September Mo Di Mi Do Fr Sa August / September Mo Di Mi Do Fr Sa So35. Woche 24 25 26 27 28 29 24 25 26 27 28 29 3036. Woche 31 1 2 3 4 5 31 1 2 3 4 5 6

»Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut,Holdselig sind deine Gerüche!«

Heinrich Heine, Deutschland. Ein WintermärchenDeutschland. Ein WintermärchenSauerkraut

Fleisch in 3 cm große Würfel schneiden, Speck klein würfeln. Speck in einem Topf auslassen, herausnehmen. Fleisch im Speckfett anbraten, herausnehmen. Zwiebeln und Knoblauch darin andünsten.Sauerkraut, Fleisch und Speck zufügen, mit Paprika bestäuben, umrühren und knapp mit Brühe bedecken.Zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 1 Stunde schmoren, eventuell etwas Brühe nachgießen. Zum Schluss 150 g Sahne unterziehen, mit Salz, Pfeffer und P aprika würzen. Mit restlicher Sahne und Kümmel garnieren.Dazu passen Salzkartoffeln.

750 g Schweinefleisch 250 g Zwiebeln gewürfelt

1 Knoblauchzehe gewürfelt 100 g Speck geräuchert, mager

400 g Sauerkraut (aus der Dose)Paprikapulver, edelsüß

1/2 l Gemüsebrühe 200 g saure Sahne

1 TL KümmelSalz und Pfeffer

Kü cheGeheimnisse der

Kalender 2015

Man sollte nicht glauben, dass ein aufwändiges Gericht auch ein gutes ist. Nein, auch die Einfachheit hat ihren Reiz. Qualität der Zutaten, die Liebe zum Kochen und eine individuelle Note müssen allerdings zusammen-spielen. Egal ob die Kochkünste noch in den Kinder-schuhen stecken oder ob bereits viel Erfahrung im Spiel ist: das Wichtigste sind die Grundlagen. Zucker- und Mehlsorten, Öle, Kräuter, Senf- und Essigvariationen. Jede Kombination kann ein Gericht vollkommen verän-dern. Wenn man zum Beispiel ein hochwertiges Oliven-öl verwendet, steht einem perfekten Essen (fast) nichts mehr im Wege.Aber ein paar Geheimnisse sollte man auch kennen: Wer weiß schon, dass »Laubfrösche« ein vegetarisches Gericht sind und warum die Leberwurst den Namen »Graues Geheimnis« trägt? Oder dass Chicoree nur in Dunkelheit gedeiht? Dass die Frucht der Himbeere mit bloßem Auge gar nicht zu sehen ist.Wieder werden die Geheimnisse der Küche aufgedeckt und begleiten auf 53 Blättern durch das Küchenjahr.

Geheimnisse der KücheKalender 2015mit zweiwöchigem Kalendarium und heraustrennbaren Rezepten 56 Blatt, vierfarbig, 24 x 32 cm | € [D] 22.− | sFR 33.50 | Erscheint im Juli

ISBN 978-3-86915-087-1

» Der Praktische mit heraustrennbaren Rezepten

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20 |

» Der Wind bringt den Geruch des Meeres überall hin …« Uwe Johnson

12. Woche 16 17 18 19 20 21 22

März Mo Di Mi Do Fr Sa So

Es ist gewiss nicht übertrieben zu sagen, dass der in Hamburg lebende Reiseschrift steller ins Fischland verliebt ist – vor allem in die alten Traditionen, auch wenn sie mehr und mehr verblassen.

„Doch noch immer strahlt ein Quäntchen Glück der verflosse - nen Zeit in diesem Land. Es schimmert aus den sauberen Kapitänshäusern und den alten Stroh-dachkaten mit den weit vorkragenden Krüppelwalmdächern. Und es leuchtet aus den Blumengärten, in denen sich im Sommer ein Farben-meer von meterhohen Stockrosen und Ringelblumen ergießt.“

Georg Jung (*1945)

23. Woche 1 2 3 4 5 6 7

Juni Mo Di Mi Do Fr Sa So

Der mit zahlreichen Journalisten - preisen geehrte Schweizer Autor ist ein international renommierter Experte für Russland, Skandinavien und das Baltikum. Sein launiges Buch Das Meer in unserer Mitte (2003) gilt als Standardwerk über die Ostsee. Zu allen Jahreszeiten laden ihre Strände zum Erholen ein, besonders im Sommer.

„Die Ostsee ist das Meer der Sommerfrische. Sie war es einst und ist es für jene, die nicht nach Mallorca fahren, wieder geworden. Den Ostdeutschen war sie schon immer Adria, den Schweden und Finnen Wochenende- und Segelmeer, Heimgewässer, den Esten und Letten das Tor zum Westen. Großbürger wie die Eltern Thomas Manns blieben die ganze Saison – übersommerten hier.“

Christoph Neidhardt (*1954)

32. Woche 3 4 5 6 7 8 9

September Mo Di Mi Do Fr Sa So

Nein, Carola Stern, die eigentlich Erika Assmus hieß, hat die „Badenixe mit Flunder“ nicht verschickt! Aber über die Zeit, als jene Ansichtskarten aufkamen, die heute Sammlerraritäten sind, schrieb die in Ahlbeck auf Usedom geborene Schriftstellerin und spätere WDR-Redakteurin in ihren Netzen der Erinnerung (1986). Der Badebetrieb in Ahlbeck begann um 1900 mit dem Nieder-gang der Fischerei und der Ankunft erster Dampfschiffe voller Leute, „die man Bade-gäste nenne“ – auf der Suche nach Quartieren.

„Die Ahlbecker erkannten ihre Chance. Allein vom Fischen konnte niemand leben. Mal kam der Hering zwar in Schwärmen, dann wieder konnte man die Fische im Netz zählen. Hier war die Gelegenheit, an Geld zu kommen.“

Carola Stern (1925–2006)

Literarische Ostsee 2015

Herausgegeben von Kristine von Soden

Für diesen Kalender haben wir in alten Seekisten ge-stöbert, manches Vertraute, doch auch Neues entdeckt: Seemannslieder, die mit den Fischländer Matrosen über alle Meere schaukelten, Seemärchen aus den Tiefen der Ostsee, Sagen von Seejungfern aus pommerschen Haff-gewässern oder von Feen und Kobolden aus dem Hin-terland der Ostseeinseln. Mit Erich Kästner bestaunen wir die versunkene Stadt Vineta, durch deren Straßen »Nixen schwammen und in die Hutläden und Schuh-geschäfte starrten«. Vom Schicksal der »Bernsteinhexe« (1843) erfahren wir im Roman des Usedomer Pfarrers Wilhelm Meinhold – bis heute eine beliebte Strand-korblektüre! Mit FKK-Anekdoten erfrischt Katja Lange-Müller, die 2013 den Kleist-Preis erhielt. Heiter-freche Geschichten über das Strandleben erzählt uns der Leip-ziger Maler Max Schwimmer. Und wie immer lassen wir uns von Ostseegrüßen prominenter Badegäste wie den Manns auf Hiddensee, Brigitte Reimann in Ahrenshoop oder Paul Celan in Niendorf zum Schmunzeln, Träumen, Nachsinnen verführen. Manche Kalenderblätter sind himmelblau heiter, andere eher melancholisch. Hier und dort ist Seemannsgarn versponnen.

Literarische Ostsee 2015Wochenkalender56 Blatt, vierfarbig, 24 x 32 cm | € [D] 22.− | sFR 33.50 | Erscheint im April

ISBN 978-3-86915-088-8

» In alten Seekisten gestöbert

Page 21: Vorschau ebersbach fruehjahr 2014 internet 0

» Wenn ich mich langweile, fühle ich mich sehr alt, und da Sie mich ungemein langweilen, werde ich in fünf Minuten tausend Jahre alt sein.« Coco Chanel

» Die Liebe ist im Leben des Mannes eine schöne Nebensache, für die Frau ist sie das ganze Leben.« Lord Byron

» Eine Frau kann ihre Gefühle und Gedanken nicht auf männliche Art und Weise ausdrücken, genauso wenig, wie sie mit der Stimme eines Mannes sprechen kann.« Victoria Ocampo

| 21

» Wilde Zeiten

Wilde ZeitenWilde Zeiten Wochenplaner2015Woche für Woche Zitate, Aphorismen und

Gedanken. Auch wenn einem die Termine manchmal über den Kopf wachsen sollten, hier hat man beim Eintragen der Termine Spaß.

Wilde Zeiten 2015Tischkalender als Wochenplaner56 Blatt, zweifarbig, 29,7 x 10,5 cm | € [D] 9.90 | sFR 15.9 0 | Erscheint im Juli

ISBN 978-3-86915-089-5

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» Mit Freundinnen durchs Jahr

22 |

2015 2015

Juni Dezember

Januar Juli

Mai November

Februar August

März September

April Oktober

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

5 12 19 26 2 9 16 23 2 9 16 23 30

6 13 20 27 3 10 17 24 3 10 17 24 31

7 14 21 28 4 11 18 25 4 11 18 25

1 8 15 22 29 5 12 19 26 5 12 19 26

2 9 16 23 30 6 13 20 27 6 13 20 27

3 10 17 24 31 7 14 21 28 7 14 21 28

4 11 18 25 1 8 15 22 1 8 15 22 29

Januar Februar März

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27.

6 13 20 27 4 11 18 25 1 8 15 22 29

7 14 21 28 5 12 19 26 2 9 16 23 30

1 8 15 22 29 6 13 20 27 3 10 17 24

2 9 16 23 30 7 14 21 28 4 11 18 25

3 10 17 24 1 8 15 22 29 5 12 19 26

4 11 18 25 2 9 16 23 30 6 13 20 27

5 12 19 26 3 10 17 24 31 7 14 21 28

April Mai Juni

53.

28

29

30

31

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52.

5 12 19 26 2 9 16 23 30 7 14 21

6 13 20 27 3 10 17 24 1 8 15 22

7 14 21 28 4 11 18 25 2 9 16 23

1 8 15 22 29 5 12 19 26 3 10 17 24

2 9 16 23 30 6 13 20 27 4 11 18 25

3 10 17 24 31 7 14 21 28 5 12 19 26

4 11 18 25 1 8 15 22 29 6 13 20 27

Oktober November Dezember

40.

28

29

30

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag

27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39.

6 13 20 27 3 10 17 24 31 7 14 21

7 14 21 28 4 11 18 25 1 8 15 22

1 8 15 22 29 5 12 19 26 2 9 16 23

2 9 16 23 30 6 13 20 27 3 10 17 24

3 10 17 24 31 7 14 21 28 4 11 18 25

4 11 18 25 1 8 15 22 29 5 12 19 26

5 12 19 26 2 9 16 23 30 6 13 20 27

Juli August September

» Gelegentlich habe ich immer noch die Vision von der besten Freundin. Die Freundin, die alles mit mir teilt.« Lily Brett

Mit Freundinnen durchs JahrTaschenkalender 2015mit 13 Fotos und Zitaten, 1 Woche im Überblick, Monats-übersicht und Raum für Notizen160 Seiten, 12 x 19 cm, Halbleinen mit Lesebändchen€ [D] 14.80 | sFR 22.90 | Erscheint im Juli

ISBN 978-3-86915-090-1

Ich bin jetzt dreißig. Es ist die letzte Chanc e,

mich in die Hand zu bekomme n. Diese Reise

wird keine h immel hoch jauchzende Eskapade

werden, als wären wir noch z wanzig – das ist

unmöglich, da die euro päische Krise von Tag

zu Tag z unimmt. Diese Reise muss uns end­

gültig auf die Beine bringen; wir können uns

gegen seitig dazu verhelfen, vernünftige, verant­

wortungsbewusste Menschen zu werden.

Annemarie Schwarzenbach

Annemarie Schwarzenbach und Ella Maillart (sitzend)

Vormerkungen Januar 2015 Notizen

Do Neujahr 1. Woche

1

Fr 2

Sa 3

So 4

Mo 2. Woche

5

Di Hl. Drei Könige * 6

Mi 7

Do 8

Fr 9

Sa 10

So 11

Mo 3. Woche

12

Di 13

Mi 14

Do 15

Fr 16

Sa17

So18

4. Woche Mo19

Di20

Mi21

Do22

Fr23

Sa24

So25

5. Woche Mo26

Di27

Mi28

Do29

Fr30

Sa31

* Nicht bundeseinheitlich geregelter Feiertag

Notizen Mai18. 19. 20. 21. 22.

mo 4 11 18 25

di 5 12 19 26

mi 6 13 20 27

do 7 14 21 28

fr 1 8 15 22 29

sa 2 9 16 23 30

so 3 10 17 24 31

27 montag

28 dienstag

29 mittwoch

30 donnerstag

1 freitag Maifeiertag

2 | 3 samstag | sonntag

18. Woche

»Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin …« Marlene Dietrich be-sang sie, Lily Brett ersehnte sie und Vita Sackville-West sorgte sich um sie: die gute, die enge, wenn nicht gar beste Freundin, bei der man auf Verständ-nis hoffen kann, auch wenn es mal schwierig wird, die glückliche Momente teilt und Schicksalsschläge zu meistern hilft, die sich vorbehaltlos mit uns freut und Geheimnisse garantiert für sich behält. Frauenfreundschaften sind besser als ihr Ruf, nicht selten halten sie ein Leben lang.Schriftstellerinnen und Künstlerinnen begleiten uns mit ihren Texten über die Freundschaft durch das Jahr. Fasziniert beobachtet Siri Hustvedt »eine mäd-chenhafte Intimität zwischen Frauen, einschließlich Streicheln, Kichern und Geheimnissen«, Katherine Mansfi eld entschuldigt sich bei ihrer Freundin Ida Baker mit den Worten »Ich will keinen Streit«, obwohl sie eigentlich der Auf-fassung ist, »wahre Freundschaft brauche keine Erklärungen«, und Caroline Schlegel-Schelling geht so weit zu sagen: »Ich kann ohne Liebe leben, aber wer mir die Freundschaft nimmt, der nimmt mir alles, was mir das Leben lieb macht.«

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Büchertagebuch

Halbleinen mit Lesebändchen160 Seiten, 12 x 19 cm, zweifarbig€ [D] 14.80 | sFR 22.90 Erscheint im Juli

ISBN 978-3-86915-075-8

Ausgelesene Bücher

und Lieblingszitate

» Wenn einer Frau ein Buch besonders gut gefällt, wird sie Passagen daraus abschreiben.«

Das beobachtet die Pariser Buchhändlerin Adrienne Monnier in den 20er Jah-ren. Für diese Frauen ist das Büchertagebuch ein nützliches Geschenk, aber auch für jene, die sich darin verliehene Bücher notieren wollen oder Bücher, die sie noch lesen oder verschenken wollen.

» Büchertagebuch

Eine Frau, die pünktlich zum Rendezvous kommt, ist auch sonst nicht sehr zuverlässig. Juliette Gréco

Best. Nr. 97004ISBN 978-3-86915-504-3

Jahre sind nur Kleider. Entweder du trägst sie

dein Leben lang mit Stil oder du gehst als

Schlampe ins Grab.Dorothy Parker

Best. Nr. 97005ISBN 978-3-86915-505-0

Es gibt ein Alter, in dem eine Frau schön sein muss, um geliebt zu werden. Und dann kommt das Alter, in dem eine Frau geliebt sein muss, um schön zu sein. Françoise Sagan

Best. Nr. 97006ISBN 978-3-86915-506-7

Best. Nr. 97007ISBN 978-3-86915-507-4

Schickt die Frauen in die Welt hinaus und lasst den Mann ins Haus hinein.

Das Haus braucht den Mann und die Welt braucht die Frau.

Pearl S. Buck

Best. Nr. 97001ISBN 978-3-86915-501-2

Eine kluge Frau wird

manches übersehen, aber alles überschauen.

Lil Dagover

Best. Nr. 97002ISBN 978-3-86915-502-9

Ich weiß nicht, wer den Stöckelschuh erfunden hat, aber wir Frauen haben ihm viel zu verdanken.Marilyn Monroe

Best. Nr. 97003ISBN 978-3-86915-503-6

Zu lieben was man hat – eine Art, sich damit abzu� nden, niemals

das zu bekommen, was man liebt.Nathalie Clifford Barney

Best. Nr. 97008ISBN 978-3-86915-508-1

Ich bin der Luxus, den schwache Männer sich nicht leisten können.Mina Loy

Best. Nr. 97009ISBN 978-3-86915-509-8

Man muss täglich etwas Verrücktes machen, um sein Schicksal zu lenken. Marguerite Yourcenar

Best. Nr. 97010ISBN 978-3-86915-510-4

» Der schlimmste Fehler von Frauen ist ihr Mangel an Größenwahn. Irmtraud Morgner

» Postkarten mit schönen Motiven und wilden SprüchenVE 10 Stck. (pro Motiv), EK € [D] 5,20 incl. MwSt.

Meine Lieblingszitate

Ausgelesenes Buch

Zwei Dinge wird ein Mann niemals

verstehen: das Geheimnis der Schöpfung

und den Hut seiner Frau. Coco Chanel

Birgit Haustedt

Berlin, Berlin

Stadt der Frauen, Stadt des Aufbruchs

Wer Orte sucht, wo allein Frauen

das Sagen haben, braucht nicht weit

zu gehen.

Wenn die beste Freundin

mit der besten Freundin,

spricht die beste Freundin

zu der besten Freundin:

Meine beste, meine beste Freundin.

Marlene Dietrich

spricht die beste Freundin

zu der besten Freundin:

Meine beste, meine beste Freundin.

Marlene Dietrich

Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde.Jean Paul

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Magde Jenison

Sunwise TurnEine Liebeserklärung

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Plakat Sommer (Best.Nr. 95594)

Plakat Scharfsichtige Frauen (Best.Nr. 95582)

Plakat Unbeschreiblich Weiblich (Best.Nr. 95570)

Jahresgabe 2014Sunwise Turn20 Seiten, Heftbindung, 14,5 x 14,5 cmSchutzgebühr: 2 € pro Exemplar zzgl. Versandkosten(Best.Nr. 95595)Für individuelles Umschlagmotiv – z.B. ein Foto Ihrer Buchhandlung – und Logo sprechen Sie uns an.

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Plakat Strandgut (Best. Nr. 95590)

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