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690 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, analytische durch die be:den Arme h des Gestelles d und eine Feder i fest- gehalten. Das zu untersuchende Oel w~rmt man far Bestimmungen be: 50° auf 53 0 , far solche be: 150 o C. auf 1650 C. vorher an. Ist der Temperaturausgleich erfolgt, was an dem be: k lose eingesetzten Thermometer abgelesen wird, so zieht man den Schlaueh n fiber das Rohr des Saugapparates, Offnet zun~chst den Hahn o, dann den Hahn m am Steigrohr b und beobaehtet die Zeit, in welcher das Oel, vain Oeffnen des Hahnes in an gereehnet, durch die Capillare e fliessend, bis an die Marke g in alas Steigrohr b gesaugt wird.. Unreines Oel :st vorher zu filtriren, wasserhaltiges be: 110 0 bis zum Aufh6ren des Sch~tumens zu erhitzen. Der Apparat wird nach Ab- nahme des Schlauches n dureh b entleert und mit Aether oder auch ~orher mit Benzin und dann mit Aether gereinigt. Der Saugapparat muss, wenn er nass :st, vor dem Einffillen des Quecksilbers durch Alkohol und Aether gereinigt werden und daft wie das Viscosimeter beim F(illen keine Aetherd~mpfe mehr enthalten. Der Apparat :st be: 20 0 C. mit w~tsseriger GlyeerinlSsung van 1,110 specifischem Gewieht und unter Verwendung van Quecksilber als Saugflassigkeit zu aiehen. ¥orsehl~ge zur Yerbesserung analytiseher Wagen macht L. L. de Koninckl). Der Verfasser hebt hervor~ dass die Eintheilung der Scala, vor welcher der Zeiger sehwingt, bei den gebr~tuchliehen Wagen eine willkarliche, und weder durch eine theoretisehe noch durch eine praktisehe Erw~tgung best:mint sei. Ein anderes Verh~ltniss wfirde ob- walten, wenn s~immtliehe Wagen mit einer Eintheilung in Graden des Kreisbogens versehen w~tren, weil dann die Theilungen unter einander -¢ergleichbar sein warden: De Koninck schl~gt den Fabrikanten vor, eine Scala van 5 Kreisgraden ffir jede Wage zu verwenden, und jeden einzelnen Grad in 1/2, 1/4 oder 1/5 Grade einzutheilen. Wilh. H. F. Kuhlmann 2) tritt tier van de Koninck ge- machten Behauptung entgegen und bemerkt, dass er die Scalen sehon seit einer Re:he van Jahren nach tier Formel: b = R tang a berechne: R :st die L~nge des Zeigers, b die L~tnge derdem Ausschlagwinkel van 1 o gegeniiber]iegenden Tangente. Die Eintheilung far die me:st gebr~uchlichen Wagen, mit 200 g Maximalbelastung, :st so gew~hlt, dass 1) Chemiker-Zeitung 18, 1867. 2) Daselbst 18, 1996.

Vorschläge zur Verbesserung analytischer Wagen

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690 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, analytische

durch die be:den Arme h des Gestelles d und eine Feder i fest-

gehalten. Das zu untersuchende Oel w~rmt man far Bestimmungen be: 50°

auf 53 0 , far solche be: 150 o C. auf 1650 C. vorher an. Ist der

Temperaturausgleich erfolgt, was an dem be: k l o s e eingesetzten

Thermometer abgelesen wird, so zieht man den Schlaueh n fiber das

Rohr des Saugapparates, Offnet zun~chst d e n Hahn o, dann den Hahn

m am Steigrohr b und beobaehtet die Zeit, in welcher das Oel, vain

Oeffnen des Hahnes in an gereehnet, durch die Capillare e fliessend,

bis an die Marke g in alas Steigrohr b gesaugt w i r d . .

Unreines Oel :st vorher zu filtriren, wasserhaltiges be: 110 0 bis

zum Aufh6ren des Sch~tumens zu erhitzen. Der Apparat wird nach Ab-

nahme des Schlauches n dureh b entleert und mit Aether oder auch

~orher mit Benzin und dann mit Aether gereinigt. Der Saugapparat

muss, wenn er nass :st, vor dem Einffillen des Quecksilbers durch

Alkohol und Aether gereinigt werden und daft wie das Viscosimeter

beim F(illen keine Aetherd~mpfe mehr enthalten. Der Apparat :st be:

20 0 C. mit w~tsseriger GlyeerinlSsung van 1,110 specifischem Gewieht

und unter Verwendung van Quecksilber als Saugflassigkeit zu aiehen.

¥orsehl~ge zur Yerbesserung ana ly t i seher W a g e n macht L. L.

d e K o n i n c k l ) . Der Verfasser hebt hervor~ dass die Eintheilung der

Scala, vor welcher der Zeiger sehwingt, bei den gebr~tuchliehen Wagen

eine willkarliche, und weder durch eine theoretisehe noch durch eine

praktisehe Erw~tgung best:mint sei. Ein anderes Verh~ltniss wfirde ob-

walten, wenn s~immtliehe Wagen mit einer Eintheilung in Graden des

Kreisbogens versehen w~tren, weil dann die Theilungen unter einander

-¢ergleichbar sein warden: De K o n i n c k schl~gt den Fabrikanten vor,

eine Scala van 5 Kreisgraden ffir jede Wage zu verwenden, und jeden

einzelnen Grad in 1/2 , 1/4 oder 1/5 Grade einzutheilen.

W i l h . H. F. K u h l m a n n 2) tr i t t tier van de K o n i n c k ge-

machten Behauptung entgegen und bemerkt, dass er die Scalen sehon

seit einer Re:he van Jahren nach tier Formel: b = R tang a berechne: R :st die L~nge des Zeigers, b die L~tnge d e r d e m Ausschlagwinkel

van 1 o gegeniiber]iegenden Tangente. Die Eintheilung far die me:st

gebr~uchlichen Wagen, mit 200 g Maximalbelastung, :st so gew~hlt, dass

1) Chemiker-Zeitung 18, 1867. 2) Daselbst 18, 1996.

Operationen, Apparato und Reagentien. 691

jeder einzelne Grad ~ 1/5 Grad eines Kreisbogens ist. Bei einer Mehr- belastung yon 1/i o mg der einen Seite betragt der Ausschlag dann 1/5 Kreisgrad.

Obgleich K u hi m a n n naeh dem eben erlauterten Princip verfahrt, halt er es doch nicht f~ir absolut erforderlich, dass die Theilung tier Scalen eine Kreistheilung sei, und zwar einmal, weil die Abweichung des Zeigers v o n d e r ¥erticalen bei den far feinere Wagen gebraueh- lichen Ausschlagen sehr klein ist, und das andere Mal, well der Zeiger doch nur an der Oberkante der Scala schwingt. Das Hauptaugenmerk ist nach K u h l m a n n bei der Eintheilung der Scala auf Erzielung m0glichst kleiner Grade zu richten um die Schwingungsdauer mSglichst abzukarzen, die Ablesungen sind eventuell durch eine optische ¥or- riehtung zu bewerkstelligen. Der Yerfasser hat eine Ablesevorrichtung zum Patent angemeldet. Dieselbe besteht aus einem concaven Cylinder- spiegel, der so angebracht ist, dass, ie nach dem Eintritt des Lichts, entweder die beleuchtete Scala den Spiegel, oder der beleuchtete Spiegel die Scala erhellt.

Auch Th. H e r z b e r g l ) , der Inhaber der Firma P a u l B u n g e , hat, in Folge der Arbeit de K o n i n c k ' s , diejenigen Grundsatze mit- getheilt, nach denen in seiner Werkstatt gearbeitet wird. I ch verweise beziiglich dieser letzten Arbeit au~ alas Original.

Einen Bunsenbrenner mit Sicherheitskorb zur Verhfltung yon Explosionen und Branden, hat die Gasmesser- und Gasapparaten-Fabrik der Actiengesellschaft far Wasserleitung, Beleuehtungs- und Heizungs- anlagen in Wien2) construirt.

Die Sicherung ist nach Art der D a v y ' s c h e n Sieherheitslampe durch ein Drahtnetz bewirkt. ~ur bei Schwefelkohlenstoff versagt, wegen seiner niedrigen Entzandungstemperatur, die Vorrichtung.

Der den Brenner umgebende Drahteylinder ist oben und unten durch Blechplatten abgeschlossen, die untere Platte kann zum Anz~inden ge0ffnet werden. Um aueh bei einem etwaigen Zurackschlagen der Flamme Feuersgefahr zu vermeiden, sind auch die Luftl0cher mit Drahtnetz versehen. Der Apparat kann namentlich Verwendung finden zum Destilliren und directen Verdampfen yon leicht entz~indlichen Fltissigkeiten ohne Benutzung yon Badern.

1) Chemiker-Zeitung 18, 2066. ~) Chemiker-Zeitung 18, 1073.