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120 Klei~e Mitteilungen Die Gelbfiebermiieke A~des aegypti L. ist der haupt- s~chlichste UbertrSger der Erreger des Gelbfiebe~. In diesem Flugblatt wit~l an Hand guter Abbildungen ein Bild von Aussehen, Lebensweise, mediziniseher Bedeutung und Bekiimpfuug des Sch~idlings gegeben. FR. Aehtung bei Vergasungen auf brlitende V~;gel Einige Tage nach einer Kornkiiferbegasung, schreibt Dr. H. GAsow, der Leiter der Vogelschntzwarte Essen- Altenhundem in der ,Deutschen Vogeiwelt ~ (1941, Heft 6, S. 162), fand man beim (Jffaen des Getreide- la~ers 3 tote Hansrotschwiinze vor. GAsow ~iul]ert den Wunseh and wir Sch~lingsbek~impfer wollen ihn dabei gerne unterstfitzen, dal~ naeb diesem Vorkommnis zu- k/inftig bei Durchgasungen damuf geachtet wird, ob im Oeb~ude I.riitende oder sich anfha|tende n~itztiche ge- sch~itzte V6gel nicht einen Zugang zu dem ffir die Ver- gasuag vorgesehenen Ranm haben oder sich schon in ihm befinden. Fz~. Yorschl~ge zur Yerhiitung yon Wil&eh~iden macht Uiaee~cK~ im ,Deutscheu Waidwerk ~ (28. Jahrg., 1941, Heft 37/38, S. 288~292). Die beste Art, Wild- seh~iden zu verhiiten, erblickt der Vf. in der Anlage yon Wild~ickern, in denen dem Wild alle die Lecker- bissen geboten werden, um derentwiUen die Wildseh~iden verursacht werden, also Haler, Riiben, Kartoffeln, Topi- nambur u. ~i. Worm es diese bequem mitten im Walde vorfindet, dann unterl~t es in vielen F~llen das da- durch fiberflfissig gewordene Hinausziehea auf die freien Folder. Es haudelt sich in der Hanptsaehe um Rot- wild, yea denea ja die grS~ten Wildsch~iden ausgehen, w~arend Rehwild ~ihnliche bemerkenswerte Wildsch~iden kanm jemals anrichtet, auger etwa an jungem Klee, you dem es mit besonderer Vorliebe gerade die jungen Knospen ab~t. Durch die Anlage von Wild'~ckem wird in Weingegenden auch der Hase, glaubt UmE.~- ~CKF.g, veto Besueh der Weinberge abgehalten werden kSnnen, an denen er ja wohl yon allen landwh'tsehaft- lichen Kulturen den grSiStenSchaden stiffen kann. Uber den giinstigsten Ort znr Anlage des Wildackers ~iu/]e~ sich Um~.a~C~ERnieht n~iher, die Auswahl der OrtIieh- keit h~ingt yon den lokalen Yerh~iltnissen ab, sicher ist nur das eine, daiS der Wi[daeker mitten im Waldo angelegt werden sollte, und daiS er keine zu groBen Fl'~ehen umfasseu daft. Mit mehreren kleineren Wild- ~ckern wil~l jedenfalls mehr erreieht, als mit einem grol~en. FR. Die Samenmotte als Korkensehiidling In den ,Mitteilungen der Gesellschaft ftir Vorrats- schutz ~ E. V. (17. Jah~g., 1941, Nr. 5, S. 63) ist eine Beobachtung von CA~o~ verSffeatlieht: wonach in Schottland Raupen der S a m e n m o t t e (Hofmanno- philo pseudospretella Stt.) sioh in die Korkea von Flasehen mit wertvollem Wein einbohrten. Befallen warden nur solehe Flaschen, deren Korken nicht odor nur unvoUkommen versiegelt warea, so da~ die Ei- ablage an freiliegeuden Stellen der Korken mSglich war. Verkapselte Flasehen wurden nieht gesch~idigt. Die Fraisg~,nge, die mit Exkrementen gef/illt waren, dehnten sieh bis z, um hintemten, nut Wein getriiukten Ende der Korkea aus. Fm Das Sehadauftreten der Wiesensehnaken in ihrer Abh~.ngigkeit yon Witterung, Klima und Boden hat H. MAF.RKSYon der Fliegenden Station Oldenburg der Biologischen Reichsanstalt Berlin-Dahlem unter- sucht (Arbeiten fiber physiologische und angewandte Entomologie Bd. 8, Nr. 4, S. 261--275). Die Unter- suchungen ergaben, daiS das Scbadauftreten der 1~pu- liden klimatiseh durch milde Winter mit einer mitt. leren Januartemperattu" yon hSehstens --1 o und durch kiihle Sommer mit einer mittleren Jalitempemtur his zu 17 o und einer mitfleren jiihrliehen Niedel~ehlags- hShe yon mindestens 60 om begfinstigt wild. Das Hauptscbadensgebiet liegt deshalb im nordatlantisohen Klimabezirk. In Klimabezirken mit tiefen Winter- und hohen Sommertempemtm'en, wie etwa a ~ der Sohwiibisch- bayrischen Hochebene, fehlen auch bei g~instigenNieder- schlagsverh~ltnissen starke Schadensgebiete. Auf nassen BSden, besonders HoehmoorbSden, sind starke Sch~len am hiiufigsten. In klimatisch ungiinstigen Bezirken sind 'die Sch~iden meist anf nassen BSden, in erster Linie auf Moorb5den (Flachmoore), beschriinkt. Uber- normale Niederschl~ige im August begiinstigen das Sohad- anftreten nur dann, wenn die August-.und September- temperaturen nnter dem Dnrchsehnitt liegen. Uber- normaie Niederschl~igo im September ISsea dagegen Tipulasch~en aus, sind die Monate August und Sep- tember aber trocken, bleiben die Sch~iden aas. FR. Gew~lluntersuehungen am Wanderfalken Es ist eine bekannte Tatsaehe, dais sich Waader- falken bei Eiasetzen der kaltea Jahreszeit gem in die N~ihe menschlicher Siedelungen verziehen, ja, daft z. B. die Tfirme unserer gro/]en St~idte. Wanderfalken winters- fiber eine Heimstatt bieten. C~rtL KLAAS, Frankfurt a M., hat nach seinem Bericht in ,Natur und Yolk~ (Bd 71, 1941, Heft 12, S. 563--570) einen Wandeffalken be- obachten kSnnen, der auf dem Tram im Altstadtbezirk in Frankfurt a. M. den Winter vorbrachte. Dabei hat KLAAS dankeaswerterweise aueh regelmii~ige Kontrollen des Rup[platzes vorgenommem Rupfreste und GewSfl- untersuchungen ergaben interessante Einblicke in die Speisekal~e dieses flaggewaadten R~ubers: die Hauptzahl der erbeuteten VSgel stellten mit 65 Stiick die Tauben, darunter befanden sieh aber nur 3 Brieftauben~ wiihrend die Mehrzahl der Bentetauben aus der grol~en Zahl der ouch in Frankfu~ wildnistenden VSgel gestammt habea diirfte. Dann folgen 37 LachmSwen (12 Mr- und 25 JnngmSwen), 27 Stare, 9 Rabenkriihea, 4 Teicbhiihner, 3 Misteldrosseln, je 2 Amseln nnd Feldlerchen, je 1 Stookerpel, Saatkriihe, Zwergtaucher, Krickente, . Wacho]derdrossel, Raubw~irger, Buchfiak, Haussperling und 1 Maus (spec.?) Von diesem Ergebnis inleressiert vor allem, da~ es nur 4,5 % Brieftauben enth~ilt und damit die Klage maneher Brieftaubenzfichter, die im Wandeffalken den Hauptfeind ibrer Pfleglinge sehen, etwas d~mpfen mull FR.

Vorschläge zur Verhütung von Wildschäden

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120 Klei~e M i t t e i l u n g e n

Die Gelbfiebermiieke A~des aegypti L. ist der haupt- s~chlichste UbertrSger der Erreger des Gelbfiebe~. In diesem Flugblatt wit~l an Hand guter Abbildungen ein Bild von Aussehen, Lebensweise, mediziniseher Bedeutung und Bekiimpfuug des Sch~idlings gegeben. FR.

Aehtung bei Vergasungen auf brlitende V~;gel

Einige Tage nach einer Kornkiiferbegasung, schreibt Dr. H. GAsow, der Leiter der Vogelschntzwarte Essen- Altenhundem in der ,Deutschen Vogeiwelt ~ (1941, Heft 6, S. 162), fand man beim (Jffaen des Getreide- la~ers 3 tote Hansrotschwiinze vor. GAsow ~iul]ert den Wunseh and wir Sch~lingsbek~impfer wollen ihn dabei gerne unterstfitzen, dal~ naeb diesem Vorkommnis zu- k/inftig bei Durchgasungen damuf geachtet wird, ob im Oeb~ude I.riitende oder sich anfha|tende n~itztiche ge- sch~itzte V6gel nicht einen Zugang zu dem ffir die Ver- gasuag vorgesehenen Ranm haben oder sich schon in ihm befinden. Fz~.

Yorschl~ge zur Yerhiitung yon Wil&eh~iden macht Uiaee~cK~ im ,Deutscheu Waidwerk ~ (28. Jahrg., 1941, Heft 37/38, S. 288~292). Die beste Art, Wild- seh~iden zu verhiiten, erblickt der Vf. in der Anlage yon Wild~ickern, in denen dem Wild alle die Lecker- bissen geboten werden, um derentwiUen die Wildseh~iden verursacht werden, also Haler, Riiben, Kartoffeln, Topi- nambur u. ~i. Worm es diese bequem mitten im Walde vorfindet, dann unterl~t es in vielen F~llen das da- durch fiberflfissig gewordene Hinausziehea auf die freien Folder. Es haudelt sich in der Hanptsaehe um Rot- wild, yea denea ja die grS~ten Wildsch~iden ausgehen, w~arend Rehwild ~ihnliche bemerkenswerte Wildsch~iden kanm jemals anrichtet, auger etwa an jungem Klee, you dem es mit besonderer Vorliebe gerade die jungen Knospen ab~t. Durch die Anlage von Wild'~ckem wird in Weingegenden auch der Hase, glaubt UmE.~- ~CKF.g, veto Besueh der Weinberge abgehalten werden kSnnen, an denen er ja wohl yon allen landwh'tsehaft- lichen Kulturen den grSiSten Schaden stiffen kann. Uber den giinstigsten Ort znr Anlage des Wildackers ~iu/]e~ sich Um~.a~C~ER nieht n~iher, die Auswahl der OrtIieh- keit h~ingt yon den lokalen Yerh~iltnissen ab, sicher ist nur das eine, daiS der Wi[daeker mitten im Waldo angelegt werden sollte, und daiS er keine zu groBen Fl'~ehen umfasseu daft. Mit mehreren kleineren Wild- ~ckern wil~l jedenfalls mehr erreieht, als mit einem grol~en. FR.

Die Samenmotte als Korkensehiidling In den ,Mitteilungen der Gesellschaft ftir Vorrats-

schutz ~ E. V. (17. Jah~g., 1941, Nr. 5, S. 63) ist eine Beobachtung von CA~o~ verSffeatlieht: wonach in Schottland Raupen der S a m e n m o t t e (Hofmanno- philo pseudospretella Stt.) sioh in die Korkea von Flasehen mit wertvollem Wein einbohrten. Befallen warden nur solehe Flaschen, deren Korken nicht odor nur unvoUkommen versiegelt warea, so da~ die Ei- ablage an freiliegeuden Stellen der Korken mSglich war. Verkapselte Flasehen wurden nieht gesch~idigt.

Die Fraisg~,nge, die mit Exkrementen gef/illt waren, dehnten sieh bis z, um hintemten, nut Wein getriiukten Ende der Korkea aus. Fm

Das Sehadauftreten der Wiesensehnaken in ihrer Abh~.ngigkeit yon Witterung, Klima und Boden hat H. MAF.RKS Yon der Fliegenden Station Oldenburg der Biologischen Reichsanstalt Berlin-Dahlem unter- sucht (Arbeiten fiber physiologische und angewandte Entomologie Bd. 8, Nr. 4, S. 261--275). Die Unter- suchungen ergaben, daiS das Scbadauftreten der 1~pu- liden klimatiseh durch milde Winter mit einer mitt. leren Januartemperattu" yon hSehstens - -1 o und durch kiihle Sommer mit einer mittleren Jalitempemtur his zu 17 o und einer mitfleren jiihrliehen Niedel~ehlags- hShe yon mindestens 60 om begfinstigt wild. Das Hauptscbadensgebiet liegt deshalb im nordatlantisohen Klimabezirk. In Klimabezirken mit tiefen Winter- und hohen Sommertempemtm'en, wie etwa a~ der Sohwiibisch- bayrischen Hochebene, fehlen auch bei g~instigen Nieder- schlagsverh~ltnissen starke Schadensgebiete. Auf nassen BSden, besonders HoehmoorbSden, sind starke Sch~len am hiiufigsten. In klimatisch ungiinstigen Bezirken sind 'die Sch~iden meist anf nassen BSden, in erster Linie auf Moorb5den (Flachmoore), beschriinkt. Uber- normale Niederschl~ige im August begiinstigen das Sohad- anftreten nur dann, wenn die August-.und September- temperaturen nnter dem Dnrchsehnitt liegen. Uber- normaie Niederschl~igo im September ISsea dagegen Tipulasch~en aus, sind die Monate August und Sep- tember aber trocken, bleiben die Sch~iden aas. FR.

Gew~lluntersuehungen am Wanderfalken Es ist eine bekannte Tatsaehe, dais sich Waader-

falken bei Eiasetzen der kaltea Jahreszeit gem in die N~ihe menschlicher Siedelungen verziehen, ja, daft z. B. die Tfirme unserer gro/]en St~idte. Wanderfalken winters- fiber eine Heimstatt bieten. C~rtL KLAAS, Frankfurt a M., hat nach seinem Bericht in ,Natur und Yolk ~ (Bd 71, 1941, Heft 12, S. 563--570) einen Wandeffalken be- obachten kSnnen, der auf dem Tram im Altstadtbezirk in Frankfurt a. M. den Winter vorbrachte. Dabei hat KLAAS dankeaswerterweise aueh regelmii~ige Kontrollen des Rup[platzes vorgenommem Rupfreste und GewSfl- untersuchungen ergaben interessante Einblicke in die Speisekal~e dieses flaggewaadten R~ubers: die Hauptzahl der erbeuteten VSgel stellten mit 65 Stiick die Tauben, darunter befanden sieh aber nur 3 Brieftauben~ wiihrend die Mehrzahl der Bentetauben aus der grol~en Zahl der ouch in Frankfu~ wildnistenden VSgel gestammt habea diirfte. Dann folgen 37 LachmSwen (12 Mr- und 25 JnngmSwen), 27 Stare, 9 Rabenkriihea, 4 Teicbhiihner, 3 Misteldrosseln, je 2 Amseln nnd Feldlerchen, je 1 Stookerpel, Saatkriihe, Zwergtaucher, Krickente, . Wacho]derdrossel, Raubw~irger, Buchfiak, Haussperling und 1 Maus (spec.?) Von diesem Ergebnis inleressiert vor allem, da~ es nur 4,5 % Brieftauben enth~ilt und damit die Klage maneher Brieftaubenzfichter, die im Wandeffalken den Hauptfeind ibrer Pfleglinge sehen, etwas d~mpfen mull FR.