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T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019 Theo Wehner, Prof. em. ETH Zürich | Universität Bremen Jenseits der Erwerbsarbeit: Sinngenerierung in der Freiwilligenarbeit T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019 ...Ich glaube an das Alter, lieber Freund, Arbeiten und Alt werden, das ist es, was das Leben von uns erwartet. Und dann eines Tages alt sein und noch lange nicht alles verstehen, nein, aber anfangen, aber lieben, aber ahnen, aber zusammenhägen mit Fernem und Unsagbarem, bis in die Sterne hinein. Rainer Maria Rilke an A. Holitscher, 13.Dez. 1905 2

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Page 1: VORTRAG Jenseits der EWA Handout - UZH

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Theo Wehner, Prof. em. ETH Zürich | Universität Bremen

Jenseits der Erwerbsarbeit:Sinngenerierung in der Freiwilligenarbeit

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

...Ich glaube an das Alter, lieber Freund, Arbeiten und Alt werden,

das ist es, was das Leben von uns erwartet. Und dann eines Tages alt sein und noch lange

nicht alles verstehen, nein, aber anfangen, aber lieben, aber ahnen, aber

zusammenhägen mit Fernem und Unsagbarem, bis in die Sterne hinein.

Rainer Maria Rilkean A. Holitscher, 13.Dez. 1905

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T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Länger arbeiten? Berufliche und nachberufliche Arbeit im Alter

§ Welche Voraussetzungen müssten für eine verlängerte Erwerbstätigkeit gegeben sein? Besteht auf dem Arbeitsmarkt die passende Nachfrage?

§ Welche Ressourcen und Kompetenzen sind dafür bei den betroffenen Menschen erforderlich? Wie können diese gefördert werden?

§ Ist «Produktivität» überhaupt an eine Erwerbstätigkeit gebunden, oder in welcher Weise tragen ältere Menschen sonst zum gesellschaftlichen Leben bei?

...aus dem Einladungsflyer

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Die deutschen Erfahrungen zeigen dreierlei...

1. Wenn man, älteren Arbeitnehmern eine Brücke in die Pensionierung baut, wird vom Instrument der Frühpensionierung öfter Gebrauch gemacht.

2. In Deutschland hat besonders die Industrie die Frühpensionierung genutzt.

3. Falsch war schliesslich, die Prämisse, der Abgang der Älteren würde mehr Platz für Junge am Arbeitsmarkt schaffen.

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T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Länger arbeiten? Berufliche und nachberufliche Arbeit im Alter

§ Welche Voraussetzungen müssten für eine verlängerte Erwerbstätigkeit gegeben sein? Besteht auf dem Arbeitsmarkt die passende Nachfrage?

§ Welche Ressourcen und Kompetenzen sind dafür bei den betroffenen Menschen erforderlich? Wie können diese gefördert werden?

§ Ist «Produktivität» überhaupt an eine Erwerbstätigkeit gebunden, oder in welcher Weise tragen ältere Menschen sonst zum gesellschaftlichen Leben bei?

...aus dem Einladungsflyer

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

...wer von der Freiwilligenarbeit spricht,

der spricht immer auch von der Arbeitsgesellschaft, in

der sie erbracht wird!

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Die Arbeit ist dem Menschen unentbehrlich in

einem ganz anderem Sinne. Nicht weil die Notdurft des

Lebens sie erzwingt, sondern weil das Leben ohne Arbeit hohl ist. Dieses Bedürfnis nach Arbeit beruht

nicht auf bloßer Gewohnheit, son-dern gründet sich auf den ‚Lebens-

wert‘ der Arbeit.

Darum: mache sie reicher und menschenwürdiger.

Das Doppelgesicht der ArbeitLewin, 1920: Die Sozialisierung des Taylorismus

Arbeit ist einmal Mühe, Last, Kraftaufwand. Arbeit ist unentbehrliche Voraussetzung zum Leben, aber sie ist selbst noch nicht wirkliches Leben. Sie ist nichts als ein Mittel, ein Ding ohne eigenen Lebenswert, das Gewicht hat nur, weil es die Möglichkeit zum Leben schafft.

Darum: Arbeit so kurz und bequem wie möglich!

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

AusgangstheseForschungsgruppe: Frei-gemeinnützige Tätigkeit, ETH Zürich

Ø Den Arbeitswissenschaften ist es nicht gelungen, den Ansprüchen, welche aus dem «Doppelgesicht der Arbeit» (K. Lewin) erwachsen, gerecht zu werden.

Ø Insbesondere die (primär quantitativ orientierte) A&O-Psychologie ist Lohn- bzw. Erwerbsarbeitspsychologie und reflektiert die sich daraus offensichtlich ergeben-den Einschränkungen des Geltungsbereichs nicht ausreichend.

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Das Motto ist eindeutig:Ich und die (Bürger-)Gesellschaft

„...mir ginge es nicht um Beschäftigung – meine Arbeit hatte ich ja“ „...Jobs hatte ich doch genug, hier ging`s mir um was anderes“„...schon auch Arbeit, aber nicht wie im Geschäft, oder zu Hause und so“

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Das Motto ist eindeutig:Ich und die (Bürger-)Gesellschaft

„...eigentlich bräuchten wir Freiwillige, die das als Arbeitsplatz sehen, aber das kann ich nicht verlangen“

(Freiwilligenkoordinatorin in einem Spital)

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§ Öffentliche Angelegenheiten vs. öffentliche Geschäfte:ØDie Bürger der antiken Polis waren

um der „Möglichkeit willen, das Außerordentliche zu leisten und geleistet zu sehen, … mehr oder weniger bereit, ihren Teil an der Rechtsprechung, der Verteidigung, der Verwaltung der Stadt auf sich zu nehmen.“

(H. Arendt, 1967, S. 53)

Der gemeinschaftliche Raum ist der Tätigkeitsbereich des Handelns

Hannah Arendt1906 - 1975

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

§ Öffentliche Angelegenheiten vs. öffentliche Geschäfte:ØDie Bürger der antiken Polis waren

um der „Möglichkeit willen, das Außerordentliche zu leisten und geleistet zu sehen, … mehr oder weniger bereit, ihren Teil an der Rechtsprechung, der Verteidigung, der Verwaltung der Stadt auf sich zu nehmen.“

(H. Arendt, 1967, S. 53)

Der gemeinschaftliche Raum ist der Tätigkeitsbereich des Handelns

Hannah Arendt1906 - 1975

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Über den Diskurs einer verantwortlichen Orientierung am individuellen und am sozialen Guten

§ In der praktischen Philosophie von Ernst Tugendhat geht es (so M. Sell) um die Polarität zwischen der unausweichlichen „Ichbezogenheit“des Menschen und der ihm gleichzeitig gegebenen Fähigkeit der „Selbstrelativierung“

Ernst Tugendhat, * 1930

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Über den Diskurs einer verantwortlichen Orientierung am individuellen und am sozialen Guten

§ ...Im Interesse des eigenen Wohlergehens und der eigenen Selbstachtung hat jeder ein Motiv, sich auf soziale Rücksichtengegenüber anderen einzulassen

§ ...Moral erwächst aus unserem Eigeninteresse und wächst doch weit über diese Eigeninteressen hinaus

Ernst Tugendhat, * 1930

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Definition(Mieg & Wehner 2002, 2019)

Frei-gemeinnützige Tätigkeit ist unbezahlte, organisierte, soziale Arbeit; gemeint ist eine gemeinnützige Leistung, die persönlich und unter regelmäßigem Zeitaufwand erbracht wird, die prinzipiell von einer dritten Persongeleistet und potenziell bezahlt werden könnte

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

...wer ist freiwillig Tätig?

§ Menschen im mittleren Lebensalter (45 – 60Jh.)

§ Oft sind sie in mehr als einem Engagement tätig

§ Sie verfügen meist über einen grösseren Freundeskreis, als Nichtengagierte

§ Eher verheiratete, in Haushalten mit drei und mehr Personen oder in festen Lebensgemeinschaften lebend

§ Meist Berufstätige, in eher höheren Positionen mit höherem Bildungsabschluss

§ Sie sind werte-fokusiert, was sich aber nicht nur in religiösen Bindungen ausdrückt

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T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Quelle: Hilber, K.: Schweizer Monatshefte für... 81, 7/8)

Persönlicher Nutzen frei-gemeinnütziger Arbeit§ Kontaktmöglichkeit 45%§ Horizonterweiterung 44%§ Anwendung von Fachwissen 37%§ Persönlichkeitsentwicklung 20%§ Helfen, nützlich sein 15%§ Befriedigung / Sinnerfüllung 15%§ Soziales / politisches Verständnis 12%§ Positive Rückwirkungen auf Beruf 7%§ Positive Rückwirkungen auf Familie 6%§ Freiwilligkeit als Berufsersatz 2%

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Vom Ehrenamt zum Bürgerschaftlichen Engagement

nach B. Lemaire 6/2005

„Altes“ Ehrenamt – „Neues“ EngagementOrientierung ausschließlich am Wohl der Anderen

Orientierung an den eigenen Bedürfnissen

Traditionelles Dienst- und Verpflichtungsgefühl

Eigene Erfahrungen und Betroffenheit als Grundlage

Fremdbestimmung SelbstbestimmungAufschub eigener Bedürfnisse Streben nach Selbstverwirklichung

Selbstlosigkeit Wechselseitigkeit von Geben und NehmenAbkehr vom Prinzip der Unbezahltheit

Kein Wunsch nach Bezahlung,Arbeit für „Gottes Lohn“

Kontinuierliches EngagementIm Lebenslauf

Lebensphasenabhängiges, zeitlichbefristetes Engagement

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Fragestellungen einer HospizstudieGolüke, Güntert & Wehner, 2007

1. Welche Beanspruchungen werden von Freiwilligen in der Hospizarbeit als relevant erlebt und welche werden weniger oder gar nicht genannt?

2. Inwiefern kann die frei-gemeinnützige Hospiz-tätigkeit als Ressource für die psychosoziale Gesundheit diskutiert werden?

3. Wie stark fühlen sich die Freiwilligen im Hospizbereich von Burnout bzw. einzelnen Burnoutfacetten betroffen?

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

Belastungen in der Hospiztätigkeit (Golüke/Güntert/Wehner, 2007)5 schweizerische, 6 deutsche Gruppen n = 204 Personen

0

0.5

1

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0=niedrige, 5= hohe Ausprägung

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Ressourcen in der Hospiztätigkeit (Golüke/Güntert/Wehner, 2007)

5 schweizerische, 6 deutsche Gruppen n = 204 Personen

0=niedrige, 5= hohe Ausprägung

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Burnout in der Hospiztätigkeit(nach dem MBI; Golüke/Güntert/Wehner, 2007)

0

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2.5

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Depersonalisierung Emotionale

Erschöpfung

Persönl.

Leistungsfähigkeit

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Vereinbarkeit von Erwerbs- & Freiwilligenarbeit(Brauchli, Hämmig, Wehner, 2011

)§ «Meine ideale Karriere wäre, meinen Beruf 3 Tage die Woche zu machen, dann vielleicht einen Tag der Woche beratend tätig zu sein und einen weiteren Tag Freiwilligenarbeit zu machen. Das würde mir so etwas wie eine Balance geben.»

§ «Ich habe nicht gerne zu viel zu tun und das Gefühl, ich schaffe es nicht. Aber meine Freiwilligenarbeit neben meiner Arbeit gibt mir dieses Gefühl nicht. Sie ist einfach etwas, das mir Freude macht und fühlt sich gut an.»

§ «Meine Arbeit und meine Freiwilligenarbeit sind unabhängig voneinander; die Arbeit bleibt am Arbeitsplatz..

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

9.4

9.6

9.8

10

10.2

10.4

10.6

10.8

seltener / nie mehrmals proJahr

1 bis 3 Malpro Monat

1 Mal proWoche

mehrmals proWoche

täglich

Freiwillgentätigkeit

Work-Life Conflict

ØPufferfunktion konnte (noch) nicht nachgewiesen werden

Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Privatleben: Freiwilligentätigkeit als psychosoziale Ressource

Brauchli, Hämmig, Wehner, 2011

Freiwilligentätigkeit in mittlerem quantitativen

Ausmass zeigt tiefsten Konflikt-Mittelwert

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Mehr als 70 % der rund 12 000 im „Energy Project, NYC) 2016 Befragten wünschten: „wenigstens eine Stunde pro Woche darüber nachdenken, welchen Sinn meine Arbeit

ergibt, wozu sie gut ist und wozu sie führt“

„... Jedem Dritten

geht ein sinnvoller Job

vor Karriere“DIE WELT, 17. Feb. 2013

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Befragte mit schlechterSinnpassung

Befragte mit guterSinnpassung

19,6

9,4

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(Wehner, 2011)

Sinngenerierung in frei-gemeinnütziger Tätigkeit

...in über 90% biografischer Interviews mit Freiwilligen (n=58) wird über Sinnerleben

gesprochen; meist schon in den ersten drei Minuten!

...in weniger als 20% der Interviews (n=76) zur Erwerbsarbeit kommt das Thema spontan zur Sprache; größtenteils mit

negativem, ironischem Unterton!

T. Wehner, ETHZ 20. Zürcher Gerontologietag 5. September 2019

(Wehner, 2011)

Sinngenerierung in frei-gemeinnütziger Tätigkeit

...in über 90% biografischer Interviews mit Freiwilligen (n=58) wird über Sinnerleben

gesprochen; meist schon in den ersten drei Minuten!

...in weniger als 20% der Interviews (n=76) zur Erwerbsarbeit kommt das Thema spontan zur Sprache; größtenteils mit

negativem, ironischem Unterton!

“...wenn das Ganze hier für mich keinen Sinne mehr macht, dann kann und

würde ich sofort auAören“

“Um Sinnerleben geht es mir! Würde ich die TäIgkeit bezahlt bekommen, würde

ich sie nicht mehr machen“

“Alles in allem kann man hier schon zufrieden sein, aber Sinn...“

„glücklich war ich in der Lehrzeit, der tägliche TroM lässt das nicht zu“

“Ich bin nicht hier, um den Sinn des Lebens zu entdecken; ein gutes

Einkommen reicht schon“

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Sinnerfüllung bei Freiwillig TätigenRepräsentative deutsche Stichprobe, N = 603; T. Schnell, 2011

2,7

2,5

2,9

3,1

3,7

3,5

3,3

Freiwillig Tätige Gesamtbevölkerung

3,6

3,1

CH = 3,3(n = 324)

CH = 4,1(n = 324)

Berufsfeuer-wehr = 3,6

Freiwilligefeuer-wehr = 4,3 Le

hman

n, W

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amos

, 201

8

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Die ZusammenfassungØ Frei-gemeinnützige Tätigkeit ist eine psychosoziale Ressource und

(neben der Motivlage) Ausdruck von Werte- und Gerechtigkeits-vorstellungen

Ø Freiwilligenarbeit hebt sich von Erwerbsarbeit durch stärkeren Bezug auf persönliche Wertevorstellungen, eindeutigeres Commitment und intensiveres Involvement ab

ØDauerhaftes Engagement lässt sich durch eine Passung von Motiven, Tätigkeitsangeboten und Organisationsbedingungen erklären, wobei mehrere Motive in Kombination wichtig sein können

Ø Anerkennung von Seiten der Organisation schafft Verbundenheit, kann aber auch die Autonomie der Freiwilligen gefährden

Ø Sinngehalt und Sinntransparenz, sowie Generativität als Entwicklungsaufgabe sind die zentralen Erfolgsfaktoren