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Pfarrei St. Barbara Mülheim an der Ruhr St. Barbara + Christ König + St. Engelbert + St. Mariae Rosenkranz Sveti Leopold Mandic VOTUM ZUR PFARREIENTWICKLUNG „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ 1 Kor 16,14

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Pfarrei St. Barbara Mülheim an der RuhrSt. Barbara + Christ König + St. Engelbert + St. Mariae RosenkranzSveti Leopold Mandic

VOTUM ZUR PFARREIENTWICKLUNG„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“

1 Kor 16,14

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2 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Abkürzungsverzeichnis / Lesehilfe

DJK Katholischer Sportverband in unserer Pfarrei: DJK Tura 05 Dümpten und DJK Styrum 06DPSG DeutschePfadfinderschaftSt.GeorgGGS GemeinschaftsgrundschleKGS Katholische GrundschuleGR Gemeinderat Gewählte Laien in Pastoral-Verantwortung der GemeindeKiTa ZV KiTa Zweckverband im Bistum Essen Träger der Katholischen KindertageseinrichtungenKÖB Katholische Öffentliche BüchereiKOG Koordinierungsgruppe Erläuterung der Zusammensetzung siehe unter 2.1, Seite 26 KV Kirchenvorstand gewählte Laien in Finanz- und Personal-Verantwortung der PfarreiOT Offene Kinder- und Jugendeinrichtung in unserer Pfarrei: Jugendzentrum „Der springende Punkt St. Barbara“PEP Pfarreientwicklungsprozess PGR Pfarrgemeinderat Delegierte Laien in Pastoral-Verantwortung der PfarreiPSG PfadfinderinnenschaftSt.GeorgPK Pastoralkonferenz Pfarrer, Pastöre, Pastoral- und Gemeindereferenten

Hinweis zur Verwendung der Sprache im Votum:WirhabenunsindiesemVotumfürdiemännlicheFormderSpracheentschieden.Diesistnichtgeschlechtsspezifischgemeint, sondern geschah ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit.

Impressum

Herausgeber Pfarrei St. Barbara Schildberg 84 45475 Mülheim an der Ruhr

Auflage 2500Stück,Frühjahr2018

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Der Koordinierungsausschuss hat dieses Votum dem Pfarrgemeinderat und dem Kirchenvorstand der PfarreiSt. Barbara Mülheim vorgelegt.Beide Gremien haben nach gemeinsamen Beratungen in getrennten Sitzungen zugestimmt.

Mülheim, den 21. Februar 2018

Ulrich SchwedaVorsitzender des Pfarrgemeinderates

Wolfgang Feldmannstellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes

Manfred v. SchwartzenbergPfarrer

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 3

Gemeinde St. BarbaraMülheim - Dümpten

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Inhalt

1. Ausgangslage Pfarrei St. Barbara von 2006 bis 20161.1 Städtische Statistiken

Bevölkerungsstruktur

Migration

Altersstruktur

Transfergeld-Zahlungen

1.2 Kirchliche Statistiken und Erfahrungen

Erwartete Entwicklungen bis 2030

Gottesdienstbesuche

Taufen

Erstkommunion

Firmungen

Trauungen

Bestattungen

1.3 Karte der Mülheimer Pfarreien

1.4 Pfarrei-undGemeindeprofile

1.5 Auferstehungskirche Heilig Kreuz

2. Der Pfarreientwicklungsprozess St. Barbara2.1 Zur Chronologie

2.2 Der Beratungs- und Zukunftsprozess

3. Pastorales Konzept3.1 Unser Gebet

3.2 Unsere Vision bis 2030

3.3 Pastorale Ziele

3.3.1 Präsenz – nah / berührt / wirksam

Glauben feiern

Glauben kommunizieren

Glauben leben und erleben

Pfarrei St.Barbara Mülheim 4 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

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3.3.2 Pastorale Vielfalt und Schwerpunktbildung – vielfältig / lernend / wach / gesendet

Ökumene

Kinder- und Jugendpastoral

Seniorenpastoral

Diakonische Pastoral und Lebensraumorientierung

Caritas

Kirchenmusik

Ehrenamtsstärkung und Ehrenamtsförderung

Interkulturelle Pastoral - muttersprachliche Gemeinden - Spiritualitätenvielfalt

Fernstehendenpastoral - missionarische Pastoral

KÖB - Gemeindebüchereien

3.4 Kirche vor Ort

3.5 Ausblick

4. Die wirtschaftliche Situation4.1 Wirtschaftliche Herausforderungen

4.2 Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft

4.2.1 Veränderungen an den einzelnen Standorten

4.2.2 Personelle Situation

4.2.3 Finanzielle Entwicklung durch Pfarreientwicklungsprozess

5. Die Umsetzung – Ausblick

6. Kooperation der Pfarreien St. Mariae Geburt und St. Barbara

7. Ladenkirche der Mülheimer Pfarreien

Anhang Ausführliche Chronologie des Beratungs-und Zukunftsprozesses

Zukunftsvorstellungen der Mülheimer Jugend

Zukunftsvorstellungen der einzelnen Gemeinderäte

Brief des Oberbürgermeisters zur Ladenkirche

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31

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Pfarrei St.Barbara Mülheim 6 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 7

Zum Geleit

Liebe Pfarrei St. Barbara, liebe Schwestern und Brüder, sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Mit diesem Votum kommen wir der Bitte unseres Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck nach, den Zeichen der Zeit ent-sprechend über eine neue Gestalt unserer Kirche hier vor Ort in der Pfarrei St. Barbara zu Mülheim an der Ruhr nach-zudenken und entsprechende Handlungsschritte für einen gangbaren Weg in die Zukunft vorzuschlagen.

Das vorliegende Votum wurde formuliert auf der Grundlage der Erkenntnisse unserer am Pfarreientwicklungsplan be-teiligten pastoralen und wirtschaftlichen Arbeitskreise.Die Prozesse des Sehens und Urteilens wurden dabei transparent und größtenteils auch öffentlich kommuniziert. Somit enthält das Votum keine überraschenden Passagen, sondern spiegelt die erarbeiteten und abgesprochenen Zukunfts-vorstellungen unserer Kirche im Mülheimer Norden inkl. Oberhausener Anteil wider.

DiesesVotumisteinevorläufigeZwischenstationineinemProzess,derunsnochlangebeschäftigenwirdunddessenAusgang nicht absehbar ist. Die Notwendigkeit, sich von Gewohntem verabschieden zu müssen, ermutigt, neue Wege zu suchen, den Glauben für sich und in Gemeinschaft zu leben, beeinträchtigt bei manchen aber auch den Glauben an die Kirche. Der Glaube an Jesus Christus wurde in der Regel bislang in der Fläche gelebt im Rahmen von Gemeinden rund um ihreKirche,geführtvondafürbeauftragtenPriestern.DasKirchengebäudewaräußeresIdentifikationsmerkmaldesgemeinsamenGlaubensundIdentifikationsmerkmaldeschristlichenAbendlandesvorOrt.

Jede Aufgabe einer Kirche geht als Riss durch die Gemeinde, die Gesellschaft und die Herzen der Gläubigen. Priester gibtesinZukunftnurnochwenigeunddiechristlicheBevölkerungimchristlichenAbendlandistrückläufig.Frustriertekehren der Kirche den Rücken und viele interessiert das Ganze auch nicht. Eine klassische Gemeinde wird es bald nicht mehr geben.

Umso mehr ist denen zu danken, die sich vom Zeitgeist nicht irritieren lassen und deren Glaube über die Liebe zum Gewohnten hinausgeht. So gilt an dieser Stelle der Dank allen, die an dem Votum mitgearbeitet haben: den Verfassern, dem Koordinierungsausschuss, den Arbeitskreisen, den Räten, dem Pastoralteam und den Begleitern des Bistums. Danken möchte ich unseren vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sind nach wie vor in unseren Stadtteilen unübersehbare Präsenz von Kirche. In ihnen steckt das Potential, die Kirche der Zukunft vor Ort zu gestal-ten. Dieses Potential zu mobilisieren ist der nächste Prozess.

Dabei ist es uns ein wichtiges pastorales Anliegen, das „Kind nicht mit dem Bade auszuschütten“, sondern im Rahmen des wirtschaftlich Möglichen einen sanften Übergang in die neue Zeit zu gestalten, um so auch Schritt für Schritt Men-schen nahe zu sein, denen es schwer fällt, loszulassen und mit uns zu gehen.

Das im Koordinierungsausschuss im Auftrag vom Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand erarbeitete Votum ist nun von beiden Gremien beschlossen worden. Ganz herzlich bitte ich darum, die Veränderungen in unserer Pfarrei St. Barbara mitzutragen und mitzugestalten.

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe - so sind die pastoralen Gedanken dieses Votums überschrieben. Dazu befähige uns Gottes Geist!

Ihr

Manfred v. Schwartzenberg Pfarrer

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1. Ausgangslage Pfarrei St. Barbara von 2006 bis 2016

Der Bischof von Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, hat im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses (PEP) für die Zeit bis 2030 alle Pfarreien in seiner Diözese aufgefordert, in die Zukunft zu blicken und sie weiter zu entwickeln.

So schauen wir hier für die Pfarrei St. Barbara mit den heutigen Gemeinden St. Barbara, Christ König mit vietnamesi-scher Gemeinde, St. Engelbert, St. Mariae Rosenkranz zusammen mit den polnischen und kamerunischen Gemeinden auf die Wirklichkeit. Außerdem wird durch die Pfarrei auf dem Gebiet St. Mariae Rosenkranz für die kroatische Gemeinde Sv. Leopold Mandic mit St. Albertus Magnus noch eine weitere Kirche vorgehalten. Als Besonderheit gehört zum Pfarreigebiet die Auferstehungskirche Heilig Kreuz auf dem Gebiet der Gemeinde St. Engelbert. Wir wollen zunächst einige Zahlen vorstellen, die Grundlagen für den Beratungsprozess in der Pfarrei waren.

1.1 Städtische Statistiken

Bevölkerungsstruktur

Auf dem Gebiet der Pfarrei St. Barbara leben 59.909 Personen (Stand 2016). Davon sind verheiratet 25.664 (43%) alleinstehend 34.245 (57%), davon ledig 24.019 (70%)

Christen (Katholiken, Protestanten und andere christliche Glaubensgemeinschaften) sind mit ca. 52% aller Bewohner die größte Gruppe in der Bevölkerung. Davon sind 27% Katholiken. Der Anteil anderer Christen beträgt 25%. Die verbleibenden 48% sind Angehörige anderer Religionen, ohne Religionszugehörigkeit oder es liegen keine Angaben vor. Dieo.g.ZahlenunterscheidensichnichtsignifikantvondenStrukturenderanderenPfarreienderStadtkirche.

Pfarrei St.Barbara Mülheim 8 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Migration

Im Jahr 2016 lebten auf dem Gebiet der Pfarrei St. Barbara 17.241 (29%) sowohl deutsche Staatsbürger mit zweiter Staatsangehörigkeit als auch Ausländer ohne deutschen Pass. Tendenz steigend!Für die einzelnen Gemeindegebiete ergab sich 2016 folgendes Bild:

Gemeinde Gesamtbevölkerung mit zweiterStaatsangehörigkeit

Ausländer-anteil

St. Barbara 16.642 27,8% 1.151 6,9% 1.729 10,4%Christ König 10.453 17,4% 897 8,6% 1.342 12,8%St. Engelbert 20.637 34,5% 2.171 10,5% 5.187 25,1%St. Mariae Rosenkranz 12.177 20,3% 1.338 11,0% 3.426 28.1%Pfarrgebiet 59.909 5.557 9,3% 11.684 19,5%

Auffällig ist hierbei der überdurchschnittlich hohe Ausländeranteil in den Gemeindegebieten St. Engelbert und St. Mariae Rosenkranz. Die kulturelle Vielfalt im Pfarrgebiet zeigt sich am Beispiel des Gemeindegebietes St. Engelbert, im Stadtteil Eppingho-fen. Hier leben und wirken bis zu 100 verschiedene ethnische Gruppen.

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Transfergeld-Zahlungen

Bei der Unterstützung nach SGB II/Hartz IV empfangen im Pfarreigebiet über 12.000 Menschen Transfergeldleistun-gen. Für die einzelnen Gemeinden gilt:

Gemeinde Gesamtbevölkerung Empfänger In %St. Barbara 16.642 2.221 13,3%Christ König 10.453 1.750 16,7%St. Engelbert 20.637 5.103 24,7%

St. Mariae Rosenkranz 12.177 3.913 32,1%Pfarrgebiet 59.909 12.987 21,7%

Die Tabelle macht deutlich, dass hier ein besonderer Schwerpunkt auf dem Gebiet der Gemeinden St. Engelbert und St. Mariae Rosenkranz liegt. Flüchtlinge und Migranten sind in dieser Übersicht nicht vollständig erfasst, da diese teil-weise andere Zahlungen erhalten.

0-6 7-11 12-14 15-18 19-24 25-45 46-80 81-85 über 85

200018001600140012001000800600400200

0

Altersstruktur

AltersstrukturStand 31.12.2016

Zahl derBewohner

Katholischer Anteil Sonst. Christlicher Anteil

AndererAnteil

0 – 5 Jahre 3.594 13,2% 10,1% 76,7%6 – 13 Jahre 4.279 20,1% 15,7% 64,2%14 – 24 Jahre 7.077 26,6% 24,6% 48,9%25 – 39 Jahre 11.489 27,7% 22,5% 49,8%40 – 54 Jahre 12.879 27,4% 22,5% 50,1%55 – 64 Jahre 8.264 28,8% 25,2% 46,1%ab 65 Jahre 12.327 33,5% 34,7% 31,8%Insgesamt 59.909 27,4% 24,4% 48,2%

Ein Blick auf die Alterstabelle für das Pfarrgebiet macht deutlich, dass der Anteil der nicht christlich-getauften Kinder besonders hoch ausfällt. Dagegen stellt sich hinsichtlich der Verteilung in unseren Kindertagesstätten die Situation im Moment positiv dar. So liegt der Anteil der angemeldeten katholischen Kinder in unseren Einrichtungen zwischen 58% und76%.DerAnteilderunter40-jährigenChristenfälltmitrund50%höherausalsimBistumsdurchschnitt(40%).

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St. Engelbert

St. Barbara

Christ König

St. MariaeRosenkranz

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1.2 Kirchliche Statistiken und Erfahrungen

Im Gegensatz zu den städtischen Statistiken, die als Basis die Gesamtbevölkerung im Gebiet der Pfarrei St. Barbara zugrunde legen, bieten die kirchlichen Statistiken auf der Grundlage aller Katholiken (gleich 100 %) statistische Ein-blicke in die Entwicklung des kirchlichen Lebens. Über Gottesdienstbesucherzahlen hinaus geht es hier um Taufen, Erstkommunion, Trauungen, Firmungen und Bestattungen.

Erwartete Entwicklungen bei Gottesdienstbesuchen und Sakramenten

1995 2012 2016 2020erwartet

2030erwartet

Katholiken 23.496 18.106 16.424 15.885 13.162Gottesdienstbesuche 3.113 1.532 1.450 1.217 816

Taufen 157 93 151 68 47Trauungen 60 23 17 17 12

Erstkommunion 215 107 111 * *Firmung 363 84 39 --- ---

Die Gottesdienstbesucherzahlen sind statistisch erfasst. Aufgrund der vorliegenden Daten erwartet die Pfarrei St. Barbara - verglichen mit 1995 - im Jahr 2030 einen Rückgang von über 74 % bei den Gottesdienstbesuchern.

* Insgesamt hat die Pfarrei St. Barbara eine weit überdurchschnittliche Taufquote erzielt, sogar bistumsweit den viert-höchsten Wert aller Pfarreien. Die Fallzahlen der Erstkommunion sind ebenfalls überdurchschnittlich.

Katholikenzahl und Gottesdienstbesucher auf Pfarreiebene

Bei stetig sinkender Katholikenzahl hat sich die Zahl der Gottesdienstbesucher über die Gemeinden bei ca. 9,5% eingependelt.SieweichtnichtsignifikantvondenGottesdienstbesucherzahlenderanderenPfarreienimStadtdekanatMülheim ab.

Jahr St. Barbara Christ König St. Engelbert St. MariaeRosenkranz

1995 7.491 / 764 4.082 / 615 7.182 / 1.124 4.741 / 6102012 5.877 / 370 3.412 / 257 5.509 / 342 3.308 / 5632013 5.706 / 438 3.325 / 232 5.327 / 414 3.174 / 5912014 5.577 / 408 3.242 / 291 5.098 / 344 3056 / 5792015 5.492 / 437 3.096 / 221 5.078 / 314 3.007 / 5032016 5.477 / 437 3.043 / 229 4.978 / 314 2.926 / 581*

Quelle: Bistum Essen Bischöfl iches Generalvikariat, Sachgebiet GIS und Statistik

* In den Besucherzahlen sind auch die kamerunischen, polnischen und die kroatischen Gottesdienstbesucher vonSt. Albertus Magnus enthalten. Insofern bezieht sich die hier ausgewiesene Besucherzahl nicht nur auf die angegebene Anzahl der Katholiken der Gemeinde St. Mariae Rosenkranz. Eine diesbezügliche Nettobetrachtung fällt sehr deutlich geringer aus.

Pfarrei St.Barbara Mülheim 10 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 11

Gottesdienstbesucherzahlen der Pfarrei 1995-2030 (Trend)

Jahr Besucher In % aller Katholiken der Pfarrei

Rückgang der Prozentzahlenim Vergleich zu 1995

1995 3.113 13,2 %2012 1.532 8,4% -36%2016 1.450 8,8% -33%2030* 816 6,3% -52%

* Annahme

Im Vergleich von 2016 zu 2030 liegen wir nahezu gleichauf mit der für das Bistum Essen prognostizierten Entwicklung.Die Gemeinden St. Barbara, St. Mariae Rosenkranz und St. Engelbert gehören zur Gruppe der 100 besucherstärksten Standorte des Bistums, wobei die Gemeinde Christ König das Ziel nur knapp verfehlt hat.

Taufen in der Pfarrei 1995-2016

Jahr Taufen Veränderung seit 19951995 1572012 93 -40%2013 100 -36%2014 114 -27%2015 121 -22%2016 151 -3%

Auf Grund der aktuell steigenden Geburtenrate liegt die Anzahl der Taufen bis heute deutlich über dem erwarteten Trend. Welche Folgen das auf die Zahl zukünftiger Erstkommunion- und Firmungsfeiern haben wird und ob der positive Trend entgegen der statistischen Erwartung anhält, wird entscheidend von der Quartiersentwicklung auf dem Gebiet der einzelnen Gemeinden und den pastoralen, seelsorgerischen Verhältnissen in den Gemeinden abhängen.Der Zuzug christlicher Flüchtlinge hat hier keine spürbare Auswirkung.

Erstkommunionen in der Pfarrei 1995 - 2016

Jahr Erstkommunion Veränderung seit 19951995 2152012 107 -50% 2013 110 -49%2014 91 -58%2015 97 -55%2016 111 -48%2017 118 -45%

Für 2017 wurde eine deutliche Zunahme der Erstkommunionfeiern in der Pfarrei St. Barbara registriert!Auch hier ist abzuwarten, ob dieser leichte Aufwärtstrend in den nächsten Jahren anhalten wird.

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Firmungen in der Pfarrei 1995 – 2016

Jahr Firmungen Veränderung seit 19951995 3632012 84 - 76%2013 76 - 79%2014 63 - 82%2015 97 - 73%2016 39 - 89%

Trauungen in der Pfarrei 1995 - 2016

Jahr Trauungen Veränderung seit 19951995 552012 23 - 58%2013 22 - 60%2014 24 - 56%2015 19 - 65%2016 17 - 69%

Bestattungen in der Pfarrei 1995 - 2016

Jahr Bestattungen Veränderung seit 19951995 2772012 166 - 40%2013 184 - 33%2014 147 - 47%2015 132 - 52%2016 160 - 42%

Pfarrei St.Barbara Mülheim 12 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 13

1.3 Karte der Mülheimer Pfarreienderzeitige Struktur, ohne Berücksichtigung der Veränderung durch die vielen Voten

Pfarrkirche

Gemeindekirche

Personalgemeinde

weitere Kirche

Urnenkirche

Pfarrei Mitglieder Bevölkerung Fläche

St. Barbara 16.642 ca. 60.000 ca. 17 qkm St. Mariä Himmelfahrt 16.235 ca. 56.000 ca. 44 qkm

St. Mariae Geburt 15.912 ca. 55.000 ca. 28 qkm

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Legende auf den Folgeseiten:

beim geistlichen Personal sind in eckigen Klammern angegeben:[Geburtsjahr/Weihejahr/aktuelleBeauftragungbzw.Ruhestand]

Die Altersstrukturtabellen differenzieren zwischen:mled = männlich, ledigwled = weiblich, ledigmverh = männlich, verheiratetwverh = weiblich, verheiratetund nach Altersstufen

Samstag10.30 Uhr St. Engelbert (im Engelbertusstift)17.00 Uhr Christ König

St. Mariae Rosenkranz(in polnischer Sprache)

18.30 Uhr St. BarbaraSonntag08.30 Uhr St. Barbara09.30 Uhr St. Albertus Magnus10.00 Uhr Christ König

St. EngelbertSt. Barbara(in der Senioreneinrichtung) mtl.

11.00 Uhr St. Albertus Magnus(in kroatischer Sprache)

11.30 Uhr St. BarbaraSt. Mariae Rosenkranz

14.00 Uhr St. Mariae Rosenkranz (in englischer Sprache)

19.00 Uhr Heilig Kreuz

aktuelle Gottesdienste an Wochenenden (Stand 2018)

Pfarrei St.Barbara Mülheim 14 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

1.4 Pfarrei- und Gemeindeprofi le

Bevölkerungsmilieu der Pfarrei St. Barbara (nach Sinusstudie)

7%5%

2%4%

31%

1%

8%

21%19%

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Kinder und Betreuung der Enkel ist den Traditionsverwurzelten ein aufrichtiges Anliegen.

Die „Bürgerliche Mitte“ bildet den Kern der Gesellschaft und ist mit etwa 16 Prozent der Bevölkerung auch das

größte der sozialen Milieus. Die Angehörigen dieser Gruppe haben ihren Altersschwerpunkt zwischen 30 und 50 Jahren, sind überwiegend verheiratet und leben in einem Mehr-Per-sonen-Haushalt. Einfache und mittlere Angestellte, aber auch Beamte und Facharbeiter bilden die größte Berufsgruppe inner-halbdiesesMilieus,dasinseinerFreizeitWertlegtaufdiePflegeenger Freundschaften, Freizeitsport und gemeinsame Unterneh-mungen mit untereinander befreundeten Paaren und Familien in ähnlicher Lebenslage.

Der „Konsummaterialist“ möchte anerkannt sein als „nor-maler Durchschnittsbürger“, etwas leisten können, hat

aberhäufigdasGefühlvonBenachteiligung–und istentspre-chend frustriert. Der Altersschwerpunkt dieser etwa elf Prozent der Gesellschaft umfassenden Gruppe liegt bei 46 Jahren. Der Anteil Geschiedener und getrennt Lebender ist überdurchschnitt-lich hoch, auch Single-Haushalte sind leicht überrepräsentiert. Die Hälfte der Berufstätigen sind Arbeiter; es gibt in diesem Mi-lieu eine hohe Arbeitslosenrate. Die Konsummaterialisten sind starkgegenwartsorientiert,pflegeneinenspaß-undfreizeit-ori-entierten Lebensstil und haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Ablenkung und Unterhaltung.

Für „Hedonisten“ gilt: Ausbrechen aus den Zwängen des Alltags: frei, ungebunden und anders sein als die

„Spießer“ – das sind typische Zielvorstellungen der Hedonisten, die etwa elf Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die zumeist jüngerenLeute– ihrAltersschwerpunkt liegtunter30Jahren–führen aber ein regelrechtes Doppelleben: einerseits sind sie im Berufsalltag angepasst – die Arbeit ist ihnen Mittel zum Zweck –, andererseits tauchen sie in ihrer Freizeit in „subkulturelle Gegen-welten“ ein, in ihr eigentliches Refugium. Dort können sie sich treiben lassen und sehen, was kommt, was sich einem bietet. Es istein„zweitesLeben“DortsindsieSkater,Graffity-SprayeroderPunker. Ihr Lebensziel heißt Selbstverwirklichung.

Die Gruppe der „Experimentalisten“ macht etwa acht Prozent der Bevölkerung aus. Sie zeichnen sich durch

eine ausgeprägte Neugier aus: gegenüber unterschiedlichen Lebensformen und Kulturen, auch sich selbst gegenüber. Die Suche nach vielfältigen Erfahrungen, um herauszufinden, werman ist, was man kann und was zu einem passt, bestimmen die Grundorientierung dieses sozialen Milieus, dessen Altersschwer-punkt unter 30 Jahren liegt. Das Leben ist für Experimentalisten eine individuelle Erfahrungs-, Erkenntnis- und Sinnschöpfungs-reise, eine Expedition nach innen und außen.

Legende zu den Sinus-Gruppen

„Die Etablierten“ bilden die Elite der Gesellschaft. Neben dem Streben nach beruflichem Erfolg und hohem Le-

bensstandard gilt ihnen ein intaktes Familienleben als wichtigs-tes Lebensziel. Das im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz erstellte Handbuch der sozialen Milieus nennt sie die „Etablier-ten“. Sie machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus; ihr Altersschwerpunkt liegt zwischen 35 und 64 Jahren. Und sie beteiligen sich intensiv am gesellschaftlichen Leben; sie sind en-gagiert in Vereinigungen, Verbänden und Klubs. Ihr hohes Allge-meinwissen lässt sie auch hohe Ansprüche an die intellektuelle Kompetenz eines Gesprächspartner stellen, so an Priester und Laien: Man möchte sich gern auf Augenhöhe mit Repräsentanten und Prominenten beider Konfessionen und anderer Religionen sehen. Kirche betrachten sie auch als gesellschaftliche Institu-tion, die professionell geführt werden müsse.

„Postmaterielle“ sind ausgeprägte Individualisten. Sich selbst Freiräume schaffen, Weltoffenheit und Toleranz

sind die hervorstechendsten Merkmale dieser Gruppe, die unter allen zehn sozialen Milieus über den höchsten Anteil von Per-sonen mit Abitur oder Hochschulabschluss verfügt. Sie machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus; ihr Altersschwerpunkt liegt bei 40 Jahren. Sie leben zumeist in einem Vier-Perso-nen-Haushalt. Sich selbst sehen sie als intellektuelle, kulturelle und ökologische Vorbilder der Gesellschaft, die sie kritisch be-gleiten. Damit grenzen sie sich vom Massengeschmack der mo-dernen Konsumgesellschaft ab.

Die „modernen Performer“ - etwa neun Prozent der Be-völkerung - zeichnet eine optimistische Lebenseinstel-

lungaus.DieselbstbewusstenjungenLeute(derAltersschwer-punkt dieses jüngsten Milieus in Deutschland liegt unter 30Jahren) sind im Allgemeinen ausgesprochen leistungsorientiert und verfügen über ein hohes Bildungsniveau. Mobil, flexibel,innovativ und kreativ sind die Eigenschaften. Fremde Kulturen kennen lernen, eine Weile im Ausland leben, egal, wo: Hauptsa-che, Neues erleben. Sie neigen dazu, Normen und Hierarchien zu hinterfragen. Doch bei allem selbstbewussten Leben aus der „vollen Pulle“: Sehnsucht nach sozialer Anerkennung und das Eingebundensein-Wollen in behütende Strukturen sind auch ih-nen nicht fremd.

„Konservative“ treten ein für Bewahrung von Werten, von Traditionen und Institutionen. Wichtig ist ihnen ein

„humanistischgeprägtesPflichtethosundgesellschaftlichesVer-antwortungsgefühl, das unter dem ‚Verfall der Werte und guten Sitten‘ leidet“. Etwa drei Viertel der Konservativen sind über 50 Jahre alt, zumeist akademisch gebildet und sehr vermögend. Ihr Lebensstil ist geprägt von der Distanz zum Zeitgeist und zu modisch-aktuellen Entwicklungen weltanschaulicher Art. Auch lehnensiedieWeltdesoberflächlichenKonsums,derModeundder Werbung ab. Sie sind ihrem Selbstverständnis nach „Pfeiler einer harmonischen und guten Gesellschaft“.

Für „Traditionsverwurzelte“ ist wichtig: in geordneten Ver-hältnissen leben, den hart erarbeiteten Lebensstandard

bewahren, ein gutes Auskommen haben, den Ruhestand genie-ßen. Es ist vor allem die Nachkriegsgeneration mit einem hohen Anteil von Rentnern und Pensionären, die dieses Milieu prägt. Die Suche nach Ruhe, Geborgenheit und „heiler Welt“ einerseits hat ihre Entsprechung in engagierter Geselligkeit andererseits. Für den Pfarrgemeinderat, die Arbeiterwohlfahrt oder den Kol-pingverbandsindsieeineunverzichtbareStütze.AuchdiePflegefamiliärer Beziehungen und die handwerkliche Unterstützung der

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 15

Anmerkung:Die Tabelle und Kommentare basieren auf einer von der Deutschen Bischofskonferenz beauftragten Untersu-chung des Heidelberger Sinusinstituts und den dies-bezüglichen damaligen Veröffentlichungen des Bistums Essen aus dem Jahre 2009.Das Institut hat inzwischen einige Milieus umdefiniert. Die Bevölkerungsstruktur dürfte sich allerdings nur gering-fügig verändert haben.

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zur GeschichteZur Entlastung der Pfarrei St. Mariae Geburt in Mül-heim / Ruhr wurde am 04.11.1887 ein Rektor an der Nebenkirche zu Dümpten ernannt, die 1884/87als Notkirche erbaut worden war; am 10.02.1902 errichtete der Erzbischof von Köln mit nachfolgender staatlicher Bestätigung des zuständigen Regierungspräsidenten in Düsseldorf vom 28.09. d. J. in Dümpten eine kanonische Pfarrei unter Abpfarrung von St. Marien in Mülheim/Ruhr und St. Joseph in Styrum, die das ganze Gebiet der am 01.04.1911 in die Stadtgemeinde Mülheim/Ruhr einge-meindeten bürgerlichen Gemeinde Dümpten umfasste.

Ab 01.07.1935 kam es zu einer abermaligen Neufestset-zung der Pfarrgrenzen zwischen St. Barbara in Mül-heim-Dümpten und St. Joseph in Oberhausen-Styrum.Die Kirche wurde 1943/1944 durch Bomben zerstört. Ab 1946 diente das heutige Pfarrheim als Notkirche. Diese konnte durch die 1953 bis 1955 erbaute Pfarrkirche er-setzt werden, die am 20.03.1955 konsekriert wurde und inzwischen einen am 05.10.1969 konsekrierten neuen Hauptaltar erhielt.Am 01.12.2006 wurde die Pfarrei von Bischof Felix Genn neu gegründet als Großpfarrei mit den Gemeinden St. Barbara, Christ König, St. Engelbert, St. Mariae Ro-senkranz und der kroatischen Mission an St. Albertus Magnus.

KindertagesstätteKiTa St. Barbara4 Gruppen, 93 Kinder, 6 U3-Kinder11 pädagogische Fachkräfte

SenioreneinrichtungSenioreneinrichtung Auf dem Bruchstädtisch, 130 Betten (wird z. Zt. erweitert)

30.Nov.15 mled wled mverh wverh alle0-2 45 27 723 15 21 364 14 25 395 11 17 286 29 26 55

0-6 114 116 2307-11 99 78 178

12-14 62 58 12015 20 32 5216 22 26 4817 19 26 4518 29 32 61

7-18 251 252 50419-24 193 168 1 5 37125-45 372 383 244 333 134546-60 201 231 361 522 133661-65 26 50 113 133 328ü65 129 523 376 377 1414

Summe 1286 1723 1095 1370 5528

Pfarrei St.Barbara Mülheim 16 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Gemeinde St. Barbara

Schildberg 84, 45475 Mülheim - Dümpten0208 71313, 0208 [email protected]://www.barbarakirche.de

geistliches Personal (Stand 2018)Pfarrer / Pastor Manfred v. Schwartzenberg[44 / 71 / 92]Gemeindereferentin Susanne Heimann(mit Beerdigungsdienst) [64 / 90 / 90]Diakon i. R. Reinhard Sprafke [41 / 84 / 04]

Gottesdienste (Stand 2018)Sa 18.30 Uhr VorabendmesseSo 08.30 Uhr Heilige MesseSo 10.00 Uhr Senioreneinrichtung mtl.So 11.30 Uhr FamilienmesseMo 19.00 Uhr KolpingmesseDi 15.00 Uhr Rosenkranz / KreuzwegMi 06.00 Uhr Frühschicht Advent und FastenzeitMi 09.00 Uhr Frauenmesse (und mtl. 15.00 Uhr)Do 08.00 Uhr SchulgottesdienstDo 19.15 Uhr Andacht mtl. / Advent u. Fastenz. wtl.Fr 08.00 Uhr SchulgottesdienstExequien, Jubiläen, Taufen, Trauungen nach Absprache

soziale StrukturEhemals Arbeiterpfarre, heute mittleres Bürgertum, nörd-lich vom Schildberg gehobenere Schichten mit Eigentum, auf die Autobahn zu ärmere und teils sozial schwache Leute in großen Mietanlagen. 8% Ausländer, teils inte-griert. Kaum Akademiker. Kath. Leben teils noch stark vereins- und milieugeprägt.

Altersstruktur

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Offene TürDer springende Punkt St. Barbara

SchulenGGS BarbaraschuleKGS SchildbergschuleSchule am Hexbachtal, Hauptschule

BesonderheitStarkes ehrenamtliches Engagement quer durch die VereineundGenerationenbeizahlreichenProjektenundmissionarischen Events weit über die Grenzen der Ge-meinde und Pfarrei hinaus.

geplant►AufgabedesPfarrhauses,Schildberg84►AufgabederKaplanei,Schildberg82►VerlagerungderBürosindasPfarrheim,Schildberg 93

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 17

Straßen im Mülheimer TeilAgnesstr.An der HaldeAnne-Frank-PlatzAnne-Frank-Str.Auf dem BruchAuf der HorstBacks HöfeBänkskenwegBarbarastr.Beutherstr.BickenbornBonnemannstr.Borbecker Str.DamaschkewegDellwiger Str.

Denkhauser HöfeDenkhauser WegEichholzstr.Eigene ScholleElkewegFrintroper Str.FroschheideGänsewegGathestr.Gerhardstr.Gertrudstr.Grüner WegHaferkampHarpener WegHeidkamp

Heiermannstr.HeifeskampHelenenstr.Hermann-Holtmann-Str.HexbergHildegardstr.HustadtwegIlsewegIn der KlemmeJanshofstr.Jörgelstr.KaisersfeldKatharinenstr.KnüfenKranbahnalleeMagdalenenstr.MannesmannalleeMariannenwegMellinghofer Str.Möllhofstr.Nikolaus-Ehlen-Str.Nikolaus-Groß-WegOberheidstr.Sabinenweg

SalamanderwegSanders HofSchaaphausstr.SchildbergSchmalbeekstr.Schobes HeideSchöltges HofSchreberwegSchultenhofstr.SchüttbergSellerbeckstr.Talstr.UnkenwegUrsulastr.Von-Carnall-WegVoßkuhleWeiherstr.WenderfeldWennemannstr.Wittkampstr.Zechenbahn

Dieckerhoffstr.Frintroper Str.HeiermannsfeldHellbergIn den MatskämpenKärntener Str.KaisersfeldLepkesfeldMellinghofer Str.MühlenhofMühlenstr.PriestershofSchultheißstr.Steiermarker Str.Stockstr. 20-21, 22,23,24Tiroler Str.Ulrichstr.VennepothWehrstr.Werdener Str.

Straßen im Oberhausener Teil

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soziale StrukturHomogenes mittleres Bürgertum, 8% integrierte Auslän-der, zwei sozial kritische Bereiche mit hohem Migran-tenaufkommen. Traditionell geprägtes Leben mit guter Ökumene.

Pfarrei St.Barbara Mülheim 18 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

30. Nov. 2015 mled wled mverh wverh alle0-2 12 15 273 6 9 154 12 9 215 7 13 206 9 10 19

0-6 46 56 1027-11 66 49 115

12-14 47 27 7415 18 13 3116 20 17 3717 20 9 2918 17 18 35

7-18 188 133 32119-24 117 102 2 5 22825-45 207 169 150 213 74146-60 108 134 231 308 78161-65 18 31 58 72 179ü65 63 219 212 250 744

Summe 747 844 653 848 3096

Altersstruktur

Gemeinde Christ-König

Steigerweg 1, 45473 Mülheim - Winkhausen0208 99805-0, 0208 99805-18 [email protected]://www.gemeinde.christ-koenig-mh.de

geistliches Personal (Stand 2018)Pastor Sven Christer Scholven [78 / 12 / 16]in subsidiärer Funktion an Wochenenden, sofern dies seine hauptamtlichen Beauftragungen erlauben.Diakon Hubert Nowald mit Zivilberuf [48 / 92 / 16]

Gottesdienste (Stand 2018)bis auf weiteres gesichert:Sa 17.00 Uhr VorabendmesseSo 10.00 Uhr Hl. Messeim Umbruch, da die Pallottiner den Standort aufgegeben haben:AndachtenDi + Fr 17.00 UhrMaiandachten (im Monat Mai)Rosenkranzandachten (im Monat Oktober)Mi 05.45 Uhr Frühschichten in der Fasten- und Advents-zeitMi 08.00 Uhr 14-tg. SchulgottesdienstFr 17.30 Uhr Kreuzweg in der FastenzeitExequien, Jubiläen, Taufen, Trauungen nach Absprache mit der Pfarrei

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zur GeschichteAm 02.09.1955 wurde ein Pallottiner zum Vicarius ex-positus im neuen Pfarrrektorat Christus König innerhalb der Pfarrei St. Barbara in Mülheim-Dümpten ernannt; der Erzbischof von Köln errichtete am 01.06.1956 unter Teilung der Pfarreien St. Barbara in Mülheim-Dümpten, St. Joseph in Mülheim-Heißen und St. Engelbert in Mülheim/Ruhr dort die Rektoratspfarrei Christkönig als selbstständige Kirchengemeinde, die Errichtungsurkunde trat am 09.09.1956 mit ihrer Verkündigung in der Mutter-kirche St. Barbara in Kraft. Die Seelsorge in der Rekto-ratspfarrei versahen seitdem die Pallottiner, deren Kirche am 04.11.1956 konsekriert wurde. Am 01.12.2006 wurde die Pfarrei eine Gemeinde der neu gegründeten Großpfarrei St. Barbara.Am 21.01.2018 gab der Pallottinerorden den Standort auf. Seitdem hat die Gemeinde keinen eigenen Priester mehr.

KindertagesstätteKiTa Christ König2 Gruppen, 45 Kinder5 pädagogische Fachkräfte6 U3-Kinder

SchulenGGS Erich Kästner - SchuleGGS SteigerwegGustav-Heinemann-Schule, Gesamtschule

BesonderheitFreundschaftliches Verhältnis zur benachbarten evan-gelischen Markusgemeinde. Am 25.01.2018 wurde eine gemeinsame Absichtserklärung beider Gemeinden unter-zeichnet, das ökumenische Verhältnis zu intensivieren im Hinblick auf eine gemeinsame Nutzung der geistlichen und räumlichen Ressourcen und des diakonisch-caritati-ven Stadtteilmanagements im Quartier Winkhausen.

geplant►VermietungdesPfarrhausesaneinePriester-Wohnge-meinschaft und Bereitstellung von Gemeinderäumen. ►AufgabedesGemeindehauses,eventuellalsBestand-teil eines neuen Kindergartens►UmbauderKryptazueinemGemeindezentrum

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 19

StraßenAktienstr.Albert-Schweitzer-Str.Am ErbstollenBottenbruchBoverstr.DenkmannsfeldDrosselwegEschenbachstr.Freiherr-v.-Stein-Str.Gutenbergstr.Hansbergstr.Hans-Sachs-Str.HeelwegHeisenbergstr.HorbachwegHügelstr.Im BeckerfeldeJörgelstr.KaldenhofkampKappenstr.Klaus-Groth-Str.KlippeKnappenwegKonrad-Duden-Str.KranbahnalleeKreuzfeldstr.Lerchenstr.Lohengrinweg

Lüderitzstr.MannesmannalleeMeisenwegMeistersingerwegMühlenstr.Müllerstr.NibelungenwegNordstr.Oberheidstr.Otto-Hahn-Str.PallweideRandenbergfeldReuterstr.Röttges HofSängergasseSchachtwegScharnhorststr.Schmitzbauerstr.Schönebecker Str.SteigerwegStriepens WegTannhäuserwegTheodor-Storm-Str.Tristanstr.Winkhauser TalwegWinkhauser Weg

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soziale StrukturMittleres Bürgertum [Arbeiter, Angestellte], Industrie-gebiet,Eppinghofen–derbunteste,jüngsteunddichtbesiedelste Stadtteil Mülheims, hoher Migrantenanteil, für viele „Durchgangsquartier“

zur GeschichteAm 24.08.1907 wurde die neue kanonische Pfarrei St. Engelbert durch den Erzbischof von Köln ab 01.09. d. J. errichtet und aus der Muttergemeinde St. Mariae Ge-burt in Mülheim / Ruhr abgetrennt; zuletzt wurden ihre Grenzen verändert ab 15.04.1963 durch Umpfarrungen aus St. Barbara in Mülheim-Dümpten und Christkönig in Mülheim / Ruhr.Die Pfarrkirche wurde nach erlittenen Kriegszerstörungen umgebaut und in ihr am 15.11.1953 ein neuer Hauptaltar konsekriert.Nach der Pfarreineugründung von St. Barbara für den Mülheimer Norden am 01.12. 2006 wurde St. Engelbert eine Gemeinde dieser neuen Pfarrei. Die Christen von Hl. Kreuz wurden seelsorglich der Gemeinde St. Engelbert zugeordnet. Die Kirche Hl. Kreuz und die umliegenden Gebäude standen zur Disposition. Die Kirche Hl. Kreuz wurde nach ihrem 40. Kirchweihfest am 28.05.2007 am darauffolgenden Fronleichnamstag außer Dienst gestellt undfindetseitdem01.02.2009alsUrnenbeisetzungsstät-te in der „Auferstehungskirche Heilig Kreuz“ eine neue Verwendung.

KindertagesstätteKiTa Heilig Kreuz, Im Winkel2 Gruppen, 41 Kinder, 10 U3-Kinder5 pädagogische Fachkräfte

30. Nov. 2015 mled wled mverh wverh alle0-2 29 26 553 16 15 314 13 10 235 15 9 246 9 12 21

0-6 82 72 1547-11 78 75 153

12-14 62 52 11415 20 22 4216 14 27 4117 18 23 4118 23 25 48

7-18 215 224 43919-24 167 183 2 8 36325-45 488 385 256 334 146846-60 225 239 314 420 120761-65 26 72 105 97 302ü65 111 479 289 290 1172

Summe 1314 1654 966 1150 5106

Pfarrei St.Barbara Mülheim 20 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Altersstruktur

Engelbertusstr. 47, 45473 Mülheim an der Ruhr0208 409630811, 0208 409630819 [email protected]://sankt-engelbert.de/cms/kontakt

geistliches Personal (Stand 2018)Pastor: Michael Clemens [49 / 81 / 93]Gemeindereferentin: Annette Beckwermert [60 / 82 / 14]

Gottesdienste (Stand 2018)Sa 10.30 Uhr Vorgezogene Sonntagsmesse, Mariaehilf-kapelle im Sankt Engelbertus-StiftSa 15.00 Uhr Taufgottesdienst [1. Samstag]So 10.00 Uhr Gemeindemesse, EngelbertuskircheMo 9.00 Uhr Frauenmesse, Engelbertuskirche [1. Mon-tag]Di 16.30 Uhr Andacht, Mariaehilfkapelle im Sankt Engel-bertus-Stift [Advent, Fastenzeit, Mai]Mi 16.00 Uhr Hl. Messe, Mariaehilfkapelle im Sankt-En-gelbertus-StiftDo 21.00 Uhr Komplet, Engelbertuskirche [Advent / Fastenzeit wöchentlich, sonst 1x monatlich]Fr 16.00 Uhr Eucharistische Anbetung [1. Freitag], Hei-lig-Kreuz-KryptaFr 18.30 Uhr Rosenkranzgebet, Heilig-Kreuz-KryptaFr 19.00 Uhr Abendmesse, Heilig-Kreuz-KryptaAuferstehungsmessen, Jubiläen, Taufen, Trauungen nach Absprache

Gemeinde St. Engelbert

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SenioreneinrichtungDas 1910 als Caritashaus errichtete Schwesternhaus mit Kapelle, Näh-, Koch- und Kinderverwahrschule wurde in den 1980er Jahren als modernes Altenheim mit 154 Betten neu errichtet. Seit einigen Jahren steht es im Eigentum des Bistums und wird von der Contilia mit angeschlossenemmobilenPflegedienst[„engelbertusmobil“] betrieben.

SchulenGGS DichterviertelGGS ZunftmeisterstraßeGGS Astrid Lindgren-SchuleStädt. Realschule an der Mellinghofer StraßeWilhelm-Busch-Schule, Förderschule

BesonderheitDie Gemeinde ist eingebettet in eine seit über 40 Jahren gewachsene „Eppinghofer Ökumene“ mit verschiede-nen evangelischen, auch freikirchlichen Gemeinden, und ist auch zivilgesellschaftlich [Stadtteilmanagement, Eppinghofer Bürgerverein] stark an der Entwicklung des Stadtteils beteiligt.Die Gemeinde ist umgeben von fünf Moscheegemeinden; die Engelbertuskirche steht mit der Johanniskirche als Landmarke christlicher Präsenz im Stadtteil.Innerhalb des Stadtteils liegt als Binnenquartier das gewachsene „Dichterviertel“ mit ausgeprägter Nachbar-schaft. Von den in Mülheim vertretenen rund 130 Ethnien findensichinEppinghofenrund95.ImengbesiedeltenNordbereichdesHauptbahnhofsfindetsichdas„multikul-turelle Zentrum“ der „Eppinghofer Straße“ mit zahllosen Geschäften, Imbissen, Internetcafes u. dergl. m.

geplant►NeugestaltungdesKirchenschiffesdurcheinenIn-vestor - möglichst unter Beibehaltung von Turm und Apsis - mit Gemeinderäumen und Wohnungen.►VeräußerungdesPfarrhauses.►Evtl.KindergartenindenjetzigenGemeinderäumen.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 21

Aktienstr.An der BrauereiArndtstr.Auerstr.Auf der HeideBergische Str.Bessemerstr.BickenbornBorsigstr.Boverstr.Bruchstr.BuchenbergBurgackerCharlottenstr.

DinkelbachhöheDr.-Simoneit-Str.DüsterwegEichenbergElisabeth-Selbert-Str.Engelbertusstr.Eppinghofer Str.Falkstr.Fretz-Moon-Str.Friedrich-Ebert-Str.Fritz-Thyssen-Str.Gartenstr.Gathestr.Gießerstr.

GoetheplatzGoethestr.Gottfried-Keller-Str.Heißener Str.Hölderlinstr.HorbachwegHornstr.Hubert-Engels-Str.HustadtwegIm SiepenIm WinkelJanshofstr.Josefstr.Josef-Zerwes-WegKappenstr.Kard.-Graf-Galen-Str.Karolinenstr.Kleine Bruchstr.Klopstockstr.KlöttschenKösliner Str.KranbahnalleeKreuzfeldstr.Kreuzstr.Kuhlenstr.LangekampLessingstr.Löhstr.Lüderitzstr.MannesmannalleeMartinstr.Mellinghofer Str.Mühlenstr.

Otto-Brenner-Str.Papenbuschstr.PeisbergPilgerstr.Sandstr.Schillerstr.SchippersheideSchöltges HofSchreinerstr.Schuckertstr.Schultenhofstr.SchürenkampSeilerstr.Sellerbeckstr.Siemensstr.SpringwegStahlstr.Stettiner Str.Stolper Str.Thomasstr.Tiegelstr.Uhlandstr.Vereinstr.Wielandstr.Wiesenstr.Wilhelm-Diederichs-Str.Winkhauser TalwegWinkhauser WegZehntwegZinkhüttenstr.

Straßen

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zur GeschichteDie Werkseröffnung der Firma Thyssen 1870 führte zu einem enormen Bevölkerungsanstieg. Am 23.09.1897 wurde die neuerbaute Kirche konsekriert.Oberstyrum gehört seit 1905 zur Stadt Mülheim/Ruhr. Gleichzeitig mit der Errichtung der benachbarten Rektoratspfarrei St. Albertus Magnus erhielt die Pfarrei St. Mariae Rosenkranz in Mülheim-Styrum, mit Wirkung vom 01.04.1955 durch Umpfarrung einen Gebietsteil der Pfarrei St. Joseph in Oberhausen-Styrum.Anfang 2000 kam es zu einer Fusion der Pfarreien St. Mariae Rosenkranz und St. Albertus Magnus. St. Albertus Magnus wurde zu einer Filialkirche der Pfarrei St. Mariae Rosenkranz. Am 01.12.2006 wurde St. Mariae Rosen-kranz Gemeinde in der neu gegründeten Großpfarrei St. Barbara. St. Albertus Magnus wurde Filialkirche in der neuen Pfarrei. Dort wurde eine kroatische muttersprach-liche Gemeinde beheimatet, die den Hl. Leopold Mandic als ihren Patron verehrt.

KindertagesstätteKiTa, St. Mariae Rosenkranz, Familienzentrum5 Gruppen, 100 Kinder, 16 U3-Kinder14 pädagogische Fachkräfte

SchulenGGS StyrumGGS Brüder GrimmWilly-Brandt-Schule, Gesamtschule

30. Nov. 2015 mled wled mverh wverh alle0-2 14 16 303 12 6 184 4 12 165 7 7 146 5 7 12

0-6 42 48 907-11 47 54 101

12-14 35 37 7215 11 14 2516 10 14 2417 15 16 3118 23 10 33

7-18 141 145 28619-24 121 104 2 3 23125-45 249 232 143 180 80546-60 134 126 209 257 72961-65 21 37 72 90 220ü65 63 256 150 190 660

Summe 771 948 576 720 3021

Pfarrei St.Barbara Mülheim 22 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Altersstruktur

Gemeinde St. Mariae Rosenkranz

Marienplatz 9, 45476 Mülheim - Styrum0208 400060 0208 7409165 st.mariae-rosenkranz.muelheim-styrum@bistum-essen.dewww.pfarreisanktbarbara.de/11-gemeinde-rosenkranz

geistliches Personal (Stand 2018)Sigrid Geiger (Gemeindereferentin mit Koordinierungs-aufgaben) [62 / 05 / 10]Pastor Constant Leke (zu 50 %) [78 / 11 / 13]Pfarrer i. R. Dr. Meinolf Demmel [34 / 66 / 09]Pfarrer i. R. Josef Wehling [36 / 62 / 11]

Gottesdienste (Stand 2018)Sa 17.00 Uhr polnische MesseSo 09.30 Uhr Gottesdienst in St. Albertus MagnusSo 11.00 Uhr Kroatische Messe in St. Albertus MagnusSo 11.30 Uhr Familienmesse / Kinderkirche mtl.So 14.00 Uhr engl. Messe (Kameruner)Di 09.00 Uhr Heilige MesseMi 15.00 Uhr Vesper in St. Albertus Magnus Do 14.30 Uhr Heilige MesseFr 19.00 Uhr kroatische Messe in St. Albertus MagnusExequien, Jubiläen, Taufen, Trauungen nach Absprache

soziale StrukturAusländeranteil 20% hauptsächlich türkische Mitbürger, mehrere Moscheegemeinden, Gemeinde bemüht sich schon lange um gute Kontakte. Aktive Kerngemeinde. Mittleres Bürgertum mit großen sozial schwachen Schich-ten. Industriegebiet.

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BesonderheitDie Kirche gilt als die schönste von Mülheim und steht unter Denkmalschutz. Die Gemeinde lebt ihren Glauben im Verbund auch mit der kroatischen Gemeinde in einem muslimisch geprägten Gebiet. Die Kirche wird regelmäßig stark frequentiert von einer polnischen und kameruni-schen Gemeinde, demnächst evtl. auch von der kroati-schen Gemeinde.

geplant►UmbaudesPfarrhausesfürGruppenundGemeinde-veranstaltungen►Beheimatungu.a.derkroatischenGemeinde►AufgabederHäuserzeileMarienplatz1-7

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 23

St. Albertus MagnusFilialkirche und Kroatische Mission

zur GeschichteDer Erzbischof von Köln errichtete mit Wirkung vom 01.04.1955 die selbstständige Kirchengemeinde und Rektoratspfarrei St. Albertus Magnus in Mülheim-Styrum unter Teilung der Pfarreien St. Joseph in Oberhau-sen-Styrum und St. Mariae Rosenkranz in Mülheim-Sty-rum. Anfang 2000 kam es zu einer Fusion der Pfarreien St. Mariae Rosenkranz und St. Albertus Magnus. Am 01.12.2006 wurde St. Albertus Magnus Filialkirche in der neuen Pfarrei. Dort wurde eine kroatische muttersprach-liche Gemeinde beheimatet, die den Hl. Leopold Mandic als ihren Patron verehrt.

Die Gemeinde Sv. Leopold MandicLeopold Mandic ist eine in die Pfarrei integrierte mutter-sprachliche Mission, im Pfarrgemeinderat und PGR-Vor-stand vertreten und ebenso im Kirchenvorstand durch einen ständigen Gast präsent. Der Kirchenvorstand ist für die Verwaltung zuständig.Das sakramentale, pastorale und gesellschaftliche Ge-meindeleben gestaltet die Gemeinde selbstständig mit ihren traditionellen, kulturellen und nationalen Verbindun-gen.Die Mission wird derzeit geleitet von Pater Vidan Miškovic TOR. [61 / 88 / 05]

Der Kontakt zur kroatischen Gemeinde an dieser Kirche wird weiterhin von St. Mariae Rosenkranz wahrgenom-men.Ein Vertreter der kroatischen Gemeinde ist Gast im Kir-chenvorstand, im Pfarrgemeinderat und im Gemeinderat von St. Mariae Rosenkranz.

geplant►AufgabederKircheunddesPfarrhauses.►BeheimatungderkroatischenGemeindeanSt.MariaeRosenkranz

Albertstr.Alsenstr.Alvenslebenstr.Augustastr.Burgstr.Dr.-Türk-Str.Dümptener Str.Düppelstr.Eberhardstr.Eisenstr.Feldstr.Friedrich-Ebert-Str.Friedrich-Karl-Str.Friesenstr.Fröbelstr.Goebenstr.Gustavstr.Hammerstr.Hauskampstr.Heckfeldstr.HerderwegHerwarthstr.Hofstr.Hohe Str.Howadtstr.Jägerstr.Kaiser-Wilhelm-Str.KranbahnalleeLandgrafenstr.Limburgstr.LohkampMannesmannalleeManteuffelstr.

MarienplatzMarienstr.MarktplatzMarktstr.Meißelstr.Mittelstr.Moltkestr.Moritzstr.NeickmannsfeldNeustadtstr.Oberhausener Str.Pilgerstr.Poststr.Rolandstr.Roonstr.RosenkampRosenstr.Schlägelstr.Schmiedestr.Schützenstr.Sedanstr.Siegfriedstr.Spichernstr.Steinkampstr.StockheckeUlan-Becker-Str.Von-der-Tann-Str.Werderstr.Wörthstr.Zastrowstr.

Straßen

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Heilig KreuzAuferstehungskirche

zur GeschichteInnerhalb der Mutterpfarrei St. Engelbert errichtete der Bischof von Essen ab 01.01.1964 die Expositur Hl. Kreuz in Mülheim / Ruhr ohne eigene Vermögensverwaltung, die er bereits ab 01.07. d. J. zur Rektoratspfarrei und selbstständigen Kirchengemeinde unter Abpfarrung von St. Engelbert erhob; die neue von Architekt Professor Rudolf Büchner aus Karlsruhe erbaute Kirche wurde am28.05.1967 konsekriert.

Nach der Pfarreineugründung von St. Barbara für den Mülheimer Norden am 01.12.2006 wurden die Christen von Hl. Kreuz seelsorglich der Gemeinde St. Engelbert zugeordnet.

Pfarrei St.Barbara Mülheim 24 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Die Kirche Hl. Kreuz wurde nach ihrem 40. Kirchweihfest am 28.05.2007 am darauffolgenden Fronleichnamstag außerDienstgestelltundfindetnacheinemUmbauseitdem 01.02.2009 als „Auferstehungskirche Heilig Kreuz“ mit Urnenbeisetzungsstätte eine neue Verwendung.

JedenFreitagfindetzurSterbestundedesHerrnum15 Uhr eine Andacht statt, in der der Verstorbenen namentlichgedachtwird,jedenSonntagum19UhreineDekanatsabendmesse, die bislang von den Priestern der Pfarrei St. Barbara zelebriert wurde. Wir halten es für fair und erforderlich, dass sich alle Geistlichen der Stadt Mülheim hier abwechseln.

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 25

Pastorales Trauerzentrum (PTZ)Kirche Hl. Kreuz

Saal und Besprechungsraum unter der Kirche

Grundsätzliches:

Wir unterscheiden zwei wesentliche Segmente, die nicht jedesfürsichstehen,sonderneininsgesamtaufeinan-der abgestimmtes Gesamtkonzept bilden.

• den eigentlichen Kirchen- und Urnenbeisetzungsbe-reich;hierfindetderHauptanteilderpastoralenundkultu-rellen Aktivitäten statt und es werden die Räumlichkeiten für die Urnengrabstätten bereitgestellt. Dieser Bereich bildet auch optisch das Aushängeschild der Gesamtmaß-nahme.• das sogenannte Pastorale Trauerzentrum (PTZ), das jahrelangprimärfürdieeigentlicheTrauerbegleitung(vorallem bei Kindern) stand und hier innerhalb der Stadt Mülheim aber auch im gesamten Ruhrbistum wesentliche Achtungserfolge erzielen konnte und immer wieder auch als ´Vorzeigemaßnahme´ gesehen wird.

Übersicht der konkreten Maßnahmen

Heilige Messen, Gottesdienste und Andachten:SeitGründungderAuferstehungskirchein2010findetanjedemSonntagabendeineheiligeMesseindenRäum-lichkeitenstatt.AußerdemwirdanjedemFreitageineGebetsstunde angeboten, die sich in erster Linie an die Angehörigen der in der Auferstehungskirche beigesetzten Verstorbenenrichtet.UndnatürlichfindenmehrfachproMonat konkrete Trauergottesdienste bzw. Gebetsstunden anlässlich von Urnenbeisetzungen statt.Zusätzliche Messen gibt es dazu noch an besonderen Feiertagen wie z.B. Ostern und Allerheiligen. Bei den Sonn- und Feiertagsmessen sind i.d.R. sowohl Mess-diener als auch Organisten oder sonstige Musiker für die Orgelbegleitung zugegen. Auch Trauergottesdienste werdenhäufigvonKirchenmusikernbegleitet.Für die Raue nach einer Beisetzung steht der Ver-sammlungsraum zur Verfügung. Gerade älteren/gehbe-hinderten Trauergästen kommt die direkte, barrierefreie Anbindung sehr entgegen.

Führungen durch die Räumlichkeiten

EsfindenunterLeitungdesPfarrersoderdesDiakonsregelmäßige Führungen interessierter Gruppierungen

statt. Es handelt sich bei den Besuchergruppen über-wiegend um Frauengemeinschaften aus verschiedenen Bistümern, Senioren, Seminarkreise unseres Bistums, Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte und Gemein-deräte anderer Pfarreien, Weiterbildungsgruppen vom Katholischen Bildungswerk und Jugendliche unterschied-licher Gemeinden im Zusammenhang mit der Firm-Vor-bereitung oder in der Messdienerausbildung.Auch sehr individuelle Gäste, beispielsweise allein in 2015 sieben nordische Bischöfe, ein kamerunischer Bischof sowie unser Bischof in Begleitung des apostoli-schen Nuntius nahmen bereits an einer solchen Führung teil.

Konzerte und sonstige kulturelle Aktivitäten

ProJahrfindeni.d.R.fünfgrößereKonzertestatt,dieim Wesentlichen von unseren Organisten organisiert und von regionalen und überregionalen Musikern, aber auch von unseren Gemeindechören durchgeführt werden.

Trauerbewältigung

Regelmäßige, professionell durchgeführte Trauerbe-gleitungsmaßnahmen (insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die einen nahen Angehörigen verloren haben) war dabei eine der ´Kernkompetenzen´ des PTZ innerhalb der Auferstehungskirche.Nach wie vor werden Trauerbegleitungsmaßnahmen vermittelt, da sich unsere professionellen Mitarbeiter zwischenzeitlich selbstständig gemacht haben oder ausgeschieden sind. Wir denken daran - ggf. mit Hilfe des Bistums - ein neues Team in unseren Räumen zu etablieren.

Zusammenfassung und Ausblick

Die vorstehend aufgezeigten Aktionen, verbunden mit dem immer recht umfangreichen Veranstaltungsplan, machen deutlich, dass das Konzept „Auferstehungs-kirche“ aufgegangen ist. Der nachhaltige Erhalt des Kirchengebäudes für das Stadtbild und die im Rahmen derKulturhauptstadt2010erfolgteoffizielleAuszeichnungals „Kulturtankstelle“ belegen das gelungene bauliche und räumliche Konzept.

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2. Der Pfarreientwicklungsprozess St. Barbara

2.1 Zur Chronologie

Die schon frühzeitig als schwierig erkannte pastorale wie wirtschaftliche Lage der Pfarrei St. Barbara mit ihren Gemeinden St. Barbara, Christ König, St. Engelbert und St. Mariae Rosenkranz machte es nötig, einen Prozess anzustoßen, der das pastorale und wirtschaftliche Leben der Pfarrei und ihren Gemeinden kritisch hinterfragt und alternative Wege einer zukunftssicheren Gestaltung über das Jahr 2030 hinaus aufzeigen lässt.

Sehen, urteilen, handeln! Unter diesem vom Bistum Essen ausgerufenen Motto starteten wir schon in 2015 unseren Pfarreientwicklungs-

• Der Pfarrer• Der Verwaltungsleiter• Ein Mitglied aus dem Kirchenvorstand• Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende• Mitglieder des Pastoralteams• Mitglieder aus den Gemeinden• Der Jugendbeauftragte der Pfarrei• Eine pastorale Begleiterin des Bistums• Ein wirtschaftlicher Begleiter des Bistums

prozess (PEP). Dies wurde vom Kirchenvorstand in Abstimmung mit allen relevanten Gremien am 6. Mai 2015 beschlossen. Ziel des Prozesses ist es, allen Katholiken im Pfarrgebiet eine ausgewogene pastorale und wirtschaftlich nach-haltige Seelsorge zu garantieren. Zur Realisierung dieses Zieles mussten und müssen weiterhin alle pastoralen und wirtschaftlichen Prozesse auf den Prüfstand gestellt und kritisch und mit Augenmaß überdacht werden. Der Prozess sollte möglichst transparent und unter Einbeziehung aller aktiven und passiven Gemeindemit-gliederstattfinden.

Zu diesem Zwecke wurde Ende September 2015 eine Koordinierungsgruppe (KOG) gebildet, die sich aus folgenden Gruppen und Gremien zusammensetzte:

Von den KOG-Mitgliedern wurden folgende Arbeitsgrup-pen gebildet:

• Pastoral• Leben aus dem Glauben (Sakramente und Katechese)• Stadtteilarbeit und Caritas• Ökumene• Jugend• Kirchenmusik• Finanz- und Gebäudemanagement

2.2 Die Chronologie des Beratungs- und Zukunftsprozesses

Pfarrei St.Barbara Mülheim 26 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Die erste konstituierende Sitzung des Koordinierungsausschusses fand am 23. September 2015 statt. In der Folge traf sich die KOG in regelmäßigem Abstand. Eine vollständige Übersicht aller durchgeführten Arbeitssitzungen und Informationsveranstaltungen der zahlreichen beteiligtenGremienundArbeitsgruppenbefindetsichinderAnlage.Neben den Informationsveranstaltungen wurde der aktuelle Prozess zeitnah über die nachstehenden Medien kommu-niziert:

Verkündigungen in den Gottesdiensten Internetseite http://www.pfarreiprozess.de/ Pfarrnachrichten Informationsflyer Infostände Regionale Tageszeitung Kirchenaushang

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 27

25. April 2015 Pfarreikonferenz: Information durch das Bistum an alle Gemeinderäte, den Pfarr-gemeinderat, den Kirchenvorstand und das Pastoralteam

23. Juni 2015 Pfarreiübergreifendes Treffen der katholischen Jugend Mülheims: „All Hands on Deck 2015“; Aufklärung über den anstehenden Pfarreientwicklungsprozess

23. September 2015 konstituierende Sitzung des Koordinierungsausschusses03. März 2016 „aufgePEPt - kath. Jugend MH bleibt dran“: Pfarreiübergreifendes Treffen der

katholischen Jugend Mülheims. Zusammen haben wir konkrete Ideen zum Pfarrei-entwicklungsprozess gesammelt und uns als katholische Jugend aufgestellt.

25. Juni 2016 PEP Zukunftswerkstatt: Durchführung des Workshops „Zukunftswerkstatt“ im Pfarrsaal der Gemeinde St. Barbara; Arbeitskreise stellen sich vor und suchen Interessenten

Sommer 2016 Offener Brief der Jugendbeauftragten der 3 Pfarreien in Mülheim mit den erarbei-teten Forderungen der Jugend. Dieser geht an das Generalvikariat, Kirchenvor-stände, Gemeinderäte, Verwaltungsleiter, Pfarrgemeinderäte usw.

11. September 2016 Barbaras Sommerfest: Infostand des Koordinierungsausschusses über den Pfar-reientwicklungsprozess

22. September 2016 Erfahrungsaustausch mit Nachbargemeinde St. Josef, Essen-Frintrop: Pfarrer Wolfgang Haberla informiert über seine Erfahrungen bei der Votums-Erstellung

10. Januar 2017 Infoveranstaltung für die Gemeinderäte zur wirtschaftlichen SituationFebruar-März 2017 Fragebogen für die Gemeinderäte, Erstellung von Gemeinderatsvorschlägen für

die einzelnen Gemeinden15. April 2017 Zeitung „Kirche vor Ort“ erscheint mit den Zukunftsvorstellungen der Gemeinde-

räte12. Mai 2017 „PEP mittendrin“:

Öffentliche Tagung über unseren PEP und daraus resultierender Votums-Erstel-lung, Information über den aktuellen Stand.

07. Juni 2017 KiTa ZV: Teilnahme der Abteilungsleitung an der KOG-Sitzung15. August 2017 Untere Denkmalbehörde der Stadt Mülheim: Gemeinsamer Austausch mit dem

Bistum Essen29. August 2017 KiTa ZV: Weiterer Austausch mit der Abteilungsleitung26. September 2017 -09. Oktober 2017

Vorstellung der PEP-Szenarien in Form von Gemeindeversammlungen in den Ge-meinden: St. Barbara, Christ König, St. Engelbert, St. Mariae Rosenkranz

Oktober - November 2017 Untere Denkmalbehörde der Stadt Mülheim: Gemeinsame Ortstermine21. Februar 2018 Verabschiedung des Votums durch KV und PGR

AmKarsamstag2017erschienzudemdiejährlichePfar-reizeitung „Kirche vor Ort“.

Diese befasste sich hauptsächlich mit dem Pfarreient-wicklungsprozess, darunter die Zukunftsvorstellung des Pfarrers und des stellvertretenden Pfarrers und der Ge-meinderäte, die Kosten unserer Kirchen und Gemeinde-heime, einen Artikel des Pfarrers zur Situation und etliche

Gedanken der Arbeitskreise "Leben aus dem Glauben" und "Pastoral".

Die Zeitung diente der Information aller Mitbürger in unse-renWohngebietenundwurdeineinerAuflagevon25.000Exemplaren an alle Haushalte der Pfarrei verteilt. http://www.pfarreisanktbarbara.de/download/Zeitung_2017.pdf

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3. Pastorales Konzept

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. 1 Kor 16,14

Pfarrei St.Barbara Mülheim 28 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

3.1 Unser Gebet

Herr Jesus Christus,

wir sind berührt durch die Veränderungen in und um unsere kirchliche Landschaft, die uns zwingen zu Verän-derungen, die Vertrautes verabschieden und weh tun.Zugleich nehmen wir wach diese Entwicklungen wahr und sind bereit, uns ihnen zu stellen, diese Entwicklun-gen nicht auf uns zukommen zu lassen, sondern sie mitzugestalten.Der Bestand unserer Gemeinden, in welcher Sozial-gestalt und mit welchen Bedingungen auch immer, ist und bleibt uns wichtig, weil wir Kirche im Stadtteil und im Wohnquartier in notwendiger und gebotener Vielfalt leben wollen.Gerade deshalb ist wichtig, uns dem Neuen, das wir noch nichtkennenoderjetztnurinschemenhaftenUmrissenerahnen, mit Bereitschaft zur Veränderung lernend zu nähern.Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist dabei nicht der „status quo“, sondern unsere Taufe und Firmung, aus der heraus wir uns als gesendet und als Christen kompetent erfahren.Diese gemeinsame Sendung gilt es, auch und gerade im Norden unserer Stadt, der durch viele und drängende soziale Problematiken gezeichnet ist, wirksam werden zu lassen durch ein Engagement aus dem Glauben, das tätige Liebe zum Ausdruck bringt.Darum ist es notwendig, dass wir Gemeinden im Mül-heimer Norden einander nah bleiben, wie wir auch bei den Menschen in unseren Stadtteilen und Wohnquartie-ren sein wollen.

Herr Jesus Christus, hilf uns darum, den Weg der Pfarrei-entwicklung in unserer Pfarrei und unseren Gemeinden fair, achtsam, respektvoll und in der wertschätzenden Liebe zu gehen, die du uns auf dem Weg mit deinen Jüngerinnen und Jüngern vorgelebt hast.

Begleite uns dabei mit deinem Segen. Amen.Geschenk des Bischofs Felix Genn zur Pfarreigründung 2006. Ein Samenkorn öffnet sich. Ein Trieb mit fünf En-den wächst empor, Zeichen unserer fünf Gemeinden.

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Wir sind als Christen:- einladend und offen

- ansprechbar- sinnstiftend und werteorientiert

- wertschätzend- authentisch

- selbstbewusst

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 29

3.2 Unsere Vision bis 2030

Durch die Taufe haben wir Anteil am Auftrag der Kirche, den Menschen das Evangelium und das Heil Gottes anzubieten. In allen zur Pfarrei gehörenden Stadtteilen werden wir mit seelsorglichen Schwerpunkten liturgischer, kultureller und / oder sozialer Art präsent sein. Die ökumenische Zusammenarbeit wird fortgesetzt und weiter vertieft; es werden mehr ge-meinsameWegebeschritten,umdaschristlicheProfilinunserenStadtteilenzuschärfen.WirChristenbildendiePfarreiSt. Barbara vor Ort in unseren Stadtteilen ab: .

Deshalb:- vernetzen wir und schaffen Begegnungen

- machen wir Lust auf Gemeinschaft- vertrauen wir auf Fähigkeiten und Talente

- teilen wir Zeit und Raum für Erfahrungen und Erlebnisse- machen wir neugierig auf die Nähe Gottes

(besonders auch in den Sakramenten)

Unsere Leitsätze

in Dümpten MH und OB

in Eppinghofen / Papenbusch

in Styrum in Winkhausen

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3.3 Pastorale Ziele

3.3.1 Präsenz – nah / berührt / wirksam

Bei den tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen im Mülheimer Norden (mit Oberhausener Anteil) wollen wir den Menschen nahe sein und so unseren Glauben wirksam werden lassen.Wir wollen als Pfarrei St. Barbara weiterhin eine eigen-ständige Größe im Mülheimer Norden sein, weil die Situation in diesem Teil Mülheims eine von der Situation der beiden anderen Pfarreien grundsätzlich verschie-dene ist und, zumindest mittelfristig, d. h. bis 2025, mit einem großen Potential freiwilliger Kräfte und Dienste zu rechnen ist, die gerade auch in den entscheidenden Gremien das Pfarrei- und vor Ort Gemeindeleben mit großer Kompetenz zu gestalten und zu verantworten in der Lage sind. Das hat nicht zuletzt die Arbeit an und in diesem Prozess gezeigt.Darum erwarten wir, dass bei Ausscheiden des Pfarrers / Pastors von Dümpten die Stelle des Pastors von St. Barbara nachbesetzt wird. Die Leitung soll entweder bei Bereitschaft durch Ernennung zum Pfarrer oder eines Pfarradministrators gewährleistet werden.Wir suchen, weil wir mit Weitblick auch die langfristigen Entwicklungen im Blick haben, die Zusammenarbeit mit der Pfarrei St. Mariae Geburt. Gleichwohl erscheint es uns menschlich als unzumutbar, einem Pfarrer gleichzei-tig Verantwortung und Handeln in zwei parallel verlaufen-den Prozessen zuzumuten.Allerdings halten wir als einen ersten, über eine reine Ko-operation hinausgehenden Schritt, die Zusammenlegung der Verwaltung mit einem Verwaltungsleiter und notwen-dig-angemessener personeller Ausstattung für denkbar und erstrebenswert.

an Orten:

Um in allen Stadtteilen präsent und ansprechbar zu sein, brauchtesfürjedeGemeindemindestenseinenpasto-ralen Ort. Dies kann ein Kirchenraum oder ein Versamm-lungsraum sein. Auch an anderen Orten ist die Pastoral den Menschen in den Stadtteilen nah und möchte sie mit dem Evangelium in Berührung bringen, z.B. in den Kitas, den Altenheimen, den Schulen und in der Auferstehungs-kirche.AnjedemOrtsindgetaufteChristenanzutreffen,einNetzwerk aus Hauptamtlichen und / oder Ehrenamtlichen, die einladend Kirche der Zukunft bilden.

bei Gelegenheiten:

Glauben feiern

In Gottesdiensten, in den Sakramenten und im Gebet

feiern wir die Gegenwart Gottes und das Leben. Wir begegnen Gott im Wort und Sakrament.Wir wollen Stärkung für den Alltag erfahren, den Glauben in Gemeinschaft bezeugen und an besonderen Punkten des Lebens Gottes Liebe und Nähe in sichtbaren Zeichen spüren.Wir heißen Menschen (wieder) willkommen, die aus einem besonderen Anlass zu uns in den Gottesdienst kommen. Aus- und weitergebildete Laien werden beauf-tragt, Liturgie zu gestalten und zu feiern z.B. als Beerdi-gungsleiter, Wortgottesdienstleiter, Messdiener, Lektoren, Kommunionhelfer, Familienmesshelfer, Küster, Musiker, Kinderkirchenteamer.

Glauben kommunizieren

Zum Auftrag und zur Sendung der Kirche gehört es, die christliche Botschaft zu vermitteln. Wir vertiefen unseren Glauben, indem wir in den Dialog mit Menschen anderer Konfession, Spiritualität, Weltanschauung oder religiöser Ausrichtung treten und voneinander lernen.Katechese soll sich auf alle Lebensalter ausrichten und generationenverbindend sein. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt. In Zukunft soll besonders auch die Erwach-senenkatechese in den Blick genommen werden. Wir wollen dabei eine Sprache sprechen, die alle Menschen erreicht.Katechese soll die Verknüpfung der persönlichen Lebens-geschichte mit der Glaubenstradition der Kirche ermög-lichen, Wissen vermitteln und in heutiger Gesellschaft auf plurale Lebenswirklichkeiten mit angemessenen differen-zierten teils niederschwelligen Angeboten antworten.

Die Sakramentenkatechese soll als begleiteter Abschnitt und längerfristiger Prozess auf dem Glaubensweg ge-staltet sein und weiterentwickelt werden. Innerhalb der zukünftigen Sakramentenpastoral soll die Taufpastoral einen besonderen Stellenwert erhalten. Die Taufe ist die Grundlage des ganzen christlichen Lebens. Daher muss die Taufpastoral dem Stellenwert der Taufe entsprechen.Katechetisch Tätige sollen über eine christlich geprägte spirituelle Kompetenz verfügen, sie sollen begleitet, gefördert, wertgeschätzt, fort- und weitergebildet werden und Möglichkeiten zum Austausch mit Gleichgesinnten bekommen.

Glauben leben und erleben

Wir leben als Christen im Alltag durch Wort und Tat präsent, indem wir aus dem Evangelium, der Frohen Bot-schaft, wirksam leben.Wir wachsen in die Glaubensgemeinschaft mit ihren verbindlichen Glaubensaussagen hinein und sind offen für Menschen ungeachtet der Zugehörigkeit zu unserer Pfarrei oder Kirche.

Pfarrei St.Barbara Mülheim 30 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

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Wir erleben und erfahren uns als eine Weggemeinschaft.Wir wertschätzen die vorhandenen Formen der Gemein-schaften (Vereine, Verbände), haben aber auch den Mut, neue Ideen und Aktivitäten im Rahmen eines kurzfristigen und / oder anlassbezogenen Engagements zu ermögli-chen und uns einzugestehen, dass wir nicht alle Gemein-schaftsformen erhalten können.Wir können durch unser Reden und Handeln auf der Grundlage christlicher Ethik Zeugnis von unserem Glau-ben in unserem Umfeld abgeben.Wir bringen unsere christliche Überzeugung in Gesell-schaft, Kirche und Politik ein, engagieren uns und stehen Rede und Antwort.

3.3.2 Pastorale Vielfalt und Schwerpunktbil-dung – vielfältig / lernend / wach / gesendet

UnterdemGesichtspunktderdemografischenEnt-wicklung sind die bisherigen pastoralen Angebote zu überprüfen. Um weiterhin pastorale Vielfalt zu gewähr-leisten, sind Schwerpunktbildungen bei der seelsorge-rischen Arbeit unausweichlich. Im Folgenden werden aus heutiger Sicht zukunftsträchtige Felder der Pastoral beispielhaft benannt.

Ökumene

Wir erleben die gelebte Ökumene in der Pfarrei zwar unterschiedlich gewachsen und intensiv, dennoch insge-samtalseinGeschenk.DiedemografischenVeränderun-gen machen es notwendig, unseren christlichen Glauben gemeinsamzubezeugenundmitunserenjeeigenenTraditionen Angebote zu machen, mit Gott und gottgläu-bigen Menschen in Berührung zu kommen. Der Ökumeni-sche Weltgebetstag hat in allen Stadtteilen gute Tradition, ein Gewinn wäre eine Ökumenische Bibelwoche in der Pfarrei bzw. in allen Stadtteilen. Zurzeit sind die ökumeni-schen Beziehungen, auch der Seelsorger untereinander, lokal eher anlassbezogen, in einigen Stadtteilen sehr intensiv und sehr persönlich ausgeprägt. In St. Barbara findetÖkumenebeiderKirchenmusikstatt.Soarbeitetder Cantamus Chor regelmäßig mit dem Orchester der evangelischen Lutherkirche aus Oberhausen zusammen. In Styrum wird ein gemeinsamer ökumenischer Kreuz-weg begangen. Wo die Chancen und die Verantwortung erkannt sind, wird ökumenisches Engagement auch ge-nutzt, sich mit Partnern vor Ort zu vernetzen und gemein-sam in die Stadtteilentwicklung einzubringen. So hat die Engelberter Ökumene 2006 die Einrichtung eines Stadt-teilmanagements auf den Weg gebracht; die Ökumene in Christ König ist auf gleichem Weg. Dort haben die ersten Schritte einer gemeinsamen Quartiersentwicklung kürz-lich stattgefunden. Unsere Partner sind die evangelische Lukas- und die Markusgemeinde mit Bezirken in den

Stadtteilen, die evangelisch-methodistische Zionskirchen-gemeinde sowie in wachsender Zahl mehrere evange-lisch-freikirchliche Gemeinden unterschiedlicher Herkunft, Richtung und lokaler Geschichte. Auch ökumenische Partnerschaft in den Stadtteilen ist unterschiedlich von ihrer Dauer und Intensität ausgeprägt.Es gibt regelmäßige Seelsorgertreffen, Gottesdienste, Bibelabende oder -tage und Aktivitäten auf Pfarrei- und Gemeindeebene. In Eppinghofen und in Winkhausen wird auch über eine anlassbezogene, gemeinsame Kirchen-nutzung nachgedacht.DiejüngstenökumenischenAktivitätenzeigensehrdeut-lich, dass der Wille zu mehr Gemeinsamem vorhanden, die Ökumene im Mülheimer Norden also ausbaufähig und -willig ist.

Kinder- und Jugendpastoral

Wir sehen die Kinder- und Jugendpastoral als unverzicht-bar notwendiges Feld der Pastoral mit drei Perspektiven. Die offene Kinder- und Jugendarbeit (OT), die Verbands-arbeit (z. B. DPSG), die liturgische Jugendarbeit (Mess-diener, Chöre) und den KiTas. Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist praktisch eine caritative Sozialarbeit, die Verbandsarbeit setzt auf Gemeinschaft und Wertevermitt-lung, die liturgische Jugendarbeit zielt auf den Gottes-dienst hin und ist Verkündigung im engeren Sinne.

Das Jugendzentrum „Der Springende Punkt St. Barbara“ in Dümpten mit dem Schwerpunkt der offenen Kinder- und Jugendarbeit bietet zusätzlich zentrale Aktivitäten an, wie das „Groove Point Festival“ (Open Air-Veranstaltung für Nachwuchsbands), Ferienspiele, Gitarrenabende, Tanz- und Theaterspiel, Spielenachmittage und Kinder-feste. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Musik. Es wird neben Gitarren- und anderen Instrumentalkursen aucheinvollausgerüsteterProbenkellerfürjugendlicheBands angeboten. Das damit verbundene Angebot an Räumlichkeiten, Material und Fachkräften zieht viele Kinder und Jugendliche an.

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass sich das Jugendzentrum aus Fördermitteln der Stadt Mülheim an der Ruhr sowie des Landes Nordrhein-Westfalen von selbst trägt.

Eine gut aufgestellte Verbandsarbeit zieht immer wieder jungeLeutean.DieseArtJugendarbeitfördertdurchdenUmgang mit Strukturen u. a. den Sinn für ein demokrati-sches Verhalten. Dabei ist die Vereinsstruktur (insbeson-dere bei der DPSG über viele Jahrzehnte) stabilisierend und oft eine gute Unterstützung des gesamten Gemein-delebens. In Dümpten und Styrum gibt es eine DPSG und eine DJK, in Dümpten auch noch eine PSG.

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Auch die liturgische Jugendarbeit hat nach wie vor An-ziehungskraft.In allen Gemeinden besteht aktuell die Messdienerarbeit über den reinen liturgischen Dienst hinaus. Hier ist das Charisma eines Messdienerleiters bzw. eines Kirchen-musikers gefragt. Es ist wichtig, für solche Gruppierungen in den Gemeinden Räume vorzuhalten und deren Arbeit zu fördern. Auch wenn es heutzutage viele alternative Angebote für Kinder und Jugendliche in deren immer enger werdenden Freizeiträumen gibt; es ist die Sehn-sucht nach Gemeinschaft, nach Kreativität, Abwechslung undauchnachsinnvollemTun,dasjungeLeutemotiviert,vor Ort in der Nähe ihres gewohnten Umfeldes einen Freundeskreis zu suchen.

Die drei Jugendbeauftragten der Mülheimer Pfarreien haben sich auf Dekanatsebene ebenfalls mit dem Pfarrei-entwicklungsprozess auf verschiedenen Veranstaltungen beschäftigt.DerenErgebnissefindenSieimAnhang.

Wir sind dankbar für die Organisation der Jugendarbeit auf Bistumsebene (Jugendbildungsstätte St. Altfrid, Ju-gendkirchen, Events, Stiftungen und diverse Programme und Hilfestellungen).Trotz der schnellen Kommunikation undderstarkenMobilitätderjungenLeuteistdiesesAngebot für die Kinder und Jugendlichen zu weit weg. Es muss vermittelt werden und ersetzt nicht das Engage-ment für die Jugend vor Ort. Hier sind besonders unsere jungenFamiliengefordert.

Die KiTas und Familienzentren bieten enorme Chancen frühkindlicher Glaubenserfahrungen und bringen uns dar-über hinaus mit den Erzieherinnen, Eltern und Großeltern in Kontakt. Diese Kooperation wird meist gegenseitig dankbar an- und wahrgenommen.Zuständig für den Bau und die Unterhaltung dieser Ein-richtungen ist aber der KiTa-Zweckverband, welchem bei zukünftigen Standortentscheidungen eine große Verantwortung zufällt. Wir erwarten, dass bei der Ent-scheidungsfindungnebenfinanziellenAspektenauchdiepastoralen Chancen angemessen berücksichtigt werden.

In Styrum bietet ein großes Familienzentrum das gesamte Betreuungs-, Begleitungs- und Beratungsan-gebot an. In Dümpten, Eppinghofen / Papenbusch und Winkhausen ist für die KiTas längerfristig ein angepasstes Konzept zu entwickeln, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungengerechtzuwerden.FürdiejungenFa-milien,BasisjederPastoral,sindkonfessionellgeführteKiTas in allen Stadtteilen unverzichtbar. Daher sollte es auch kein Tabu sein, Trägermodelle in ökumenischer Ko-operation, z. B. in Winkhausen, ernsthaft zu prüfen.

Seniorenpastoral

Der Anteil der Senioren in der Pfarrei wird weiter wach-sen. Ihnen Möglichkeiten zu passenden Gottesdienstan-geboten, Geselligkeit und Austausch zu ermöglichen, ist weiterhin zu gewährleisten und zu unterstützen. Aller-dings hat sich im Gesundheits- und Freizeitverhalten ein tiefgreifender Wandel vollzogen. Mobilität bis ins höchste AlteristdieDevisezunehmendfitterundumFitnessbe-mühter Senioren. Hinzu kommt, dass Großeltern wiederzunehmendFamiliepflegenundoftzwingendindieBe-treuung der Enkel eingebunden sind, um den Kindern die Berufstätigkeit zu ermöglichen. So wächst ihnen automa-tisch in zunehmendem Maß Erziehungstätigkeit zu und sie leisten einen ernstzunehmenden Beitrag zu kindlicher Glaubens- und Kirchensozialisation.

Wie die Erfahrung zeigt, sind viele Senioren durchaus dankbar für Angebote zu ihrer persönlichen spirituellen Entwicklung.WirnehmeninmanchenBiografienkirch-liche Verletzungen und Vernachlässigungen wahr, die für uns eine sehr persönliche und auch individuell seel-sorgerische Herausforderung darstellen. Gleichzeitig ist der Prozess des Alterns mit all seinen Phasen eine echte existentielle Aufgabe. Die Auseinandersetzung damit in Gruppen Gleichaltriger und interessierter Gleichgesinnter ist eine enorme Chance, das Alter und das Altern an-nehmen zu können.

Gerade im fortgeschrittenen Alter werden zunehmende Handicaps erlebt, die nach Ausgleich durch die solida-rische Glaubensgemeinschaft rufen: Hier müssen wir zusätzlicheWege,insbesonderedurchdasEhrenamtfin-den, durch Besuchsangebote die Verbundenheit der Alten und Schwachen mit der Gemeinde zu sichern, z.B. indem wir dafür sorgen, dass die Krankenkommunion nach den Gottesdiensten in die Wohnungen gebracht wird. Dies wäre für alle ein intensiver geistlicher Zugewinn. Auch die im Pfarrgebiet angesiedelten Altenheime, Ein-richtungenbetreutenWohnensoderPflegewohngemein-schaften bedürfen verstärkt der pastoralen Aufmerksam-keit. Das gilt auch für Einrichtungen, die für Menschen mit Behinderung vorhanden sind.Hinzu kommt die oben beschriebene aktualisierte Bedeu-tung von Senioren im gesellschaftlichen und familiären Umfeld. Ob es hier um Lesepatenschaften in Grundschu-lenoderGeflüchteteneinrichtungenoderinFamilienumBetreuung und Erziehungsergänzung geht, auch zur Be-wältigung dieser Aufgabe braucht es zukunftsweisende Seniorenpastoral.

Die Phase des Älterwerdens und Alterns bietet eine neue Chance, sich den existentiellen Lebensfragen neu zu öffnen. Kirche hat hier die Möglichkeit, wieder Bedeu-

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tung für das Leben dieser Menschen zu gewinnen. Der Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der Stadt, den Bildungswerken, dem Netzwerk der Generationen, der VHS usw., kommt hier eine starke Rolle zu.

Diakonische Pastoral und Lebensraumorientierung

Diakonische Pastoral braucht Lebensraumorientierung und gehört daher vorwiegend in die Stadtteile. Wir be-obachten, wie wirksam und heilsam die caritative Arbeit für alle Beteiligten ist, d.h. für die Gemeindemitglieder, die Angebote auf vielfältige Weise leisten sowie für die Personen, die wahrnehmen dürfen, dass ihre Notlagen und Bedarfe erkannt und als gemeinschaftliche Aufgaben angenommen werden.

Alle Gemeinden haben neben ihren bestehenden Auf-gaben mit Beginn der „Flüchtlingskrise“ 2015 Verantwor-tunginderSorgeumKriegsflüchtlingeundAsylbewerberin ihren Stadtteilen, meist ökumenisch, übernommen und sind auch in diesem Bereich noch weiterhin tätig und unterstützen so sehr wertvoll die Integration vor Ort. Ohne die passenden Räumlichkeiten in den einzelnen Gemeinden wäre dies so nicht möglich gewesen.

DerdemografischeWandelunddiesichänderndengesellschaftlichen Bedingungen treffen uns alle gleicher-maßen und erfordern, dass auch die Strukturen der Gemeindecaritas weiterentwickelt werden. Es ist eine gemeinsame Aufgabe und Verantwortung, dass wir in den Gemeinden dieses Thema wachhalten und Ehrenamt-liche aus allen Altersgruppen für ein Engagement gewin-nen. Hierbei müssen wir beachten, dass sich Menschen teilweisebewusstprojektbezogen,d.h.miteinerfestenzeitlichen Absprache einbringen möchten. Ebenso muss z.B. überlegt werden, ob es möglich ist, Ehrenamtliche für Dienste und Aufgaben im direkten eigenen Wohnumfeld zugewinnen.OftmündeteinkleinesProjektineinnächs-tes, größeres. Neue Herausforderungen werden im Licht kleiner Erfolge bereitwilliger erkannt und mit mehr Freude und Elan angegangen. Ebenfalls ist es wichtig, Austauschmöglichkeiten zu Hilfs-angebotenundProjektenüberdieeigenenGemeinde-grenzen und Pfarreigrenzen hinaus zu schaffen.

Caritas

Ist-ZustandDie traditionelle Form ehrenamtlicher Caritasarbeit in der Struktur der sogenannten Caritaskonferenzen ist in der Pfarrei St. Barbara und ihren Gemeinden durch die hohe AltersstrukturderjetzigenMitarbeiternichtmehrdenkbar.Dies hat z.B. zur Folge, dass Haussammlungen altersbe-dingt nicht mehr durchgeführt werden können. Sie erfol-gen vereinzelt nur noch dort, wo die bereits in den letzten

Jahrzehnten hochverdienten Sammler gesundheitlich nocheinigermaßenaufdenBeinensindundsiejeweilsinihren altvertrauten Gemeindegebieten Adressen kennen, wo sie mit ihrem Anliegen zu sammeln, dann auch herz-lich willkommen sind. Der letztere Aspekt macht deutlich, dass bislang eine übergemeindliche, pfarrliche Caritas mit einer gemeinsamen Kasse nicht in Frage kam. Der Rückgang der aktiven Caritasmitglieder hat sich natürlich auch auf die Besuchsdienste anlässlich der Geburtstage, Jubiläen und Krankenhausaufenthalte aus-gewirkt.

Da sich diese Problematik schon vor Jahren abzeichnete, waren die Ausführungsbestimmungen für die Verwal-tung und Verwendung der Spenden aus den Caritas-, Haus- und Straßensammlungen im Bistum Essen vom 11.09.2008 sehr hilfreich. Diese Bestimmungen ermög-lichten es, in den Gemeinden sogenannte Vergabeaus-schüsse zu installieren. Wichtig war und ist allerdings, dass diese Vergabeausschüsse praktikabel und vertrau-enswürdig besetzt sind, sodass im Bedarfs- und Notfall eine schnelle Hilfe unter Wahrung von Datenschutz und Anonymität an der Haustür, im Gemeindebüro, von Geist-lichen oder von Ehrenamtlichen geleistet werden kann. Voraussetzung ist, dass sich die Mitglieder der Vergabe-ausschüsse gegenseitig vertrauensvoll die Kompetenz einer Notfallbeurteilung und entsprechend angemessener Hilfeleistung zugestehen.

Eckpunkte für eine neue Form der CaritasarbeitDie Altersstruktur der Mitglieder (über 90 % sind über 70) zeigt deutlich, dass aktuell schon eine Caritasarbeit aus-schließlich auf Gemeindeebene unmöglich geworden ist.

Die Caritasarbeit-solltekünftiginprojektbezogenenAktionenerfolgen,fürdiejeweilsEhrenamtlichegewonnenwerden,diesichinklar befristeten Zeiträumen engagieren und sich danach aber auch wieder zurückziehen können. Als Beispiel für einsolchesProjektseidieFlüchtlingshilfeoderdieWeih-nachtspaketaktion genannt.

- muss sich ortsraumbezogen und wohnortnah nach den Bedarfen der Menschen im Stadtteil richten und dort organisiert und in Selbstständigkeit durchgeführt werden. HierbeiistaufjedenFalldiegegenseitigeUnterstützungdereinzelnenProjektgruppeninderVernetzungauf“Pfarreiebene“ erforderlich.

- braucht eine intensive Form der Vernetzung auf Pfarrei-ebene. Sie kann per Email, WhatsApp und elektronischer Newsletter erfolgen und so alle Beteiligten durch einen schnellenInformationsflussstetsaufdenaktuellenStandhalten.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 33

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- ist zukunftsweisend in der Form einer aktivierenden, ressourcenorientierten Stadtteilviertelarbeit umsetzbar, die darauf abzielt, in möglichst vielen Bereichen Betroffe-nengruppen und Selbsthilfegruppen zusammenzubringen.Darüber hinaus kann der Ortscaritas-Verband auf ver-schiedenste Weise die Prozesse oder neuen Aufgaben in den Gemeinden unterstützen. In welcher Weise das sein kann,kommtaufdasjeweiligeProjektan.Undselbst-verständlich können immer Menschen - auf kurzem Weg - zu den professionellen Beratungsstellen der Caritas vermittelt werden oder Fachkollegen mit Beratungszeiten in den Gemeinden angefragt werden.

Kirchenmusik

Die personelle Situation der Kirchenmusik stellt sich im Jahr 2018 in unserer Pfarrei positiv dar. Die Orgeldienste und Musikgruppen sind durch drei hauptamtliche Kirchen-musiker abgedeckt. Ein Dienstplan wurde im Zuge der Umstrukturierung vor wenigen Jahren neu erstellt und bildet die Verteilung der Stunden auf die Gottesdienste und Chorproben in der Pfarrei im Laufe des Jahres ab. Für einige Gottesdienste und Musikgruppen (Altenheim, Jugendmessen, Kinderchor etc.) stehen auch ehren-amtliche Kräfte zur Verfügung. Besondere musikalische VeranstaltungenwieKonzerte,Musikprojekteetc.sindimAufgabenfeld der beiden koordinierenden Kirchenmusiker verankert.

Die nach und nach sinkende Zahl der Gottesdienste wird durch weitere Aufgaben im Bereich der Chorleitung auf-gefangen. Bei Erreichung des Rentenalters eines unserer Musiker im Jahr 2023 könnten die Dienste auf die beiden anderen Kirchenmusiker neu aufgeteilt werden. Bei deren Ausscheiden 2030/31 sollte ein neuer hauptamtlicher Kirchenmusiker für den gesamten Bereich eingestellt werden.

DasAmtfürKirchenmusikimBistumsiehtfürjedePfarreimindestens eine Gemeinde mit einer „Chorpyramide“ vor, also eine fortlaufende altersmäßig aufbauende Chorstruk-tur vom Kinderchor bis zum Kirchenchor. Diese Struktur ist in der Gemeinde St. Barbara vorhanden und sollte dort auchweitergepflegtwerden.DabeiistderHauptaugen-merk auf die Kinder- und Jugendarbeit zu legen, hier könnte in Zukunft noch weiter investiert werden.

In den anderen Gemeinden existieren erfreulicherweise nebendenKirchenchörenauchnochparalleldreijüngereEnsembles, hier muss mit sorgender Hand der Fortbe-standderChorarbeitgepflegtwerden,wiejüngstmitderZusammenlegung der Kirchenchöre von Christ-König und St. Engelbert geschehen.

Ein besonderer Bereich in unserer Pfarrei sind die musikalischenGroßprojektederGemeindeSt.Barbara,insbesondere die beiden Musicals „Nikolaus Groß“ und „Virgin“, aber auch die vier bisher entstandenen Orato-rien, welche die musikalischen, tänzerischen, künstleri-schen und logistischen Kräfte der Gemeinde gebündelt haben und eine große seelsorgliche Wirkung sowohl nachinnenalsauchnachaußenhaben.DieseProjektestehen auch im Bistum einzigartig da und sollten weiter gepflegtwerden.

Die Kinder- und Jugendarbeit im Bereich der Kirchenmu-sik ist ein wichtiger Aspekt in der Seelsorge, so kommen zurzeit allein in der Gemeinde St. Barbara wöchentlich etwa 50 Kinder und Jugendliche zu den Proben zu-sammen und gestalten monatlich die Gottesdienste und auch Konzerte und eigene Singspiele, der Jugendchor und weBelieve werden auch immer wieder vom Bistum angefragt. Dieser Bereich ist in den vergangenen Jahren auchdurchJugendfahrten,z.B.zudenWeltjugendtagenoderdenPartnergemeindeninKroatien,gepflegtwordenund dies sollte auch in Zukunft beibehalten werden.

Pfarrei St.Barbara Mülheim 34 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

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Ehrenamtsstärkung und Ehrenamtsförderung

Es ist gesamtgesellschaftlich festzustellen, dass eine enorme Bereitschaft vorhanden ist, sich ehrenamtlich zu engagieren.Das„ChristlicheEhrenamt“findetüberdieFreudeamEngagement und die soziale Teilhabe hinaus noch eine spezifischeGrundlegunginderjohanneischenBildredevom Weinstock und den Reben [Joh 15, 5] sowie ihrer paulinischen Deutung auf die Gemeinde hin. Der bildhaf-te Vergleich vom Leib mit den vielen Gliedern nimmt die Charismen [Geistesgaben] der Christen in den Blick und betont ihren Dienst für den Aufbau der Gemeinde [1 Kor 12, 4-27]. Eine charismenorientierte Pastoral geht von dem Gedanken aus: „Keiner kann alles, doch es gibt niemanden, der nichts kann.“ „Christliches Ehrenamt“ steht damit deutlich unter dem Vorzeichen, „Mitarbeiter Christi“ zu sein. Eine solche Sicht des Ehrenamts gründet auf der Taufe und sieht in ihr nicht nur eine besondere Würde des Menschen, sondern auch den Ruf in die tätige Nachfolge Christi [„Gesandte an Christi statt“ 2 Kor 5, 20].Das ehrenamtliche Engagement muss allerdings zur Lebenssituation und Lebensform passen. Dazu gehört heute auch oft, sich nicht mehr langfristig zu binden oder gar mit mehreren Ehrenämtern betrauen zu lassen, sondernsicheherfüreinProjektzurVerfügungzustellenund dabei selbst frei die Dauer des Einsatzes bestimmen zu können. Wichtig sind gute Rahmenbedingungen, z.B.guteAngebotefürdieQualifizierungundFort-bildung, aber auch Auslagenersatz und die Gestellung von Arbeitsmaterial sowie nicht zuletzt eine Kultur der Wertschätzung. Hier sind die Gemeindeleitungen, Ge-meinderäte und das Pfarrei-Team „Ehrenamt“ gefragt, HandlungsfelderzuidentifizierenundMenschenzumMitmachen zu gewinnen.

Die Pfarrei verfügt über ein Team „Ehrenamt“, das ent-sprechende Fortbildungen des Bistums zu Ehrenamts-koordinatoren und strategischen Freiwilligenmanagern durchlaufen hat. Schwerpunkte werden in den nächsten Jahren sicher die Gewinnung, Ausbildung und Begleitung vieler Ehrenamtlicher sein.

für liturgische Dienste: Wortgottesdienst-Leitungen, Kom-munionhelfer, Lektoren, Küster, Chorsänger, Instrumenta-listen, Ministranten, Greeter, Katecheten u. v. a. m.Leitungen für Kinder- und JugendgruppenDiakonische Pastoral / Caritas-AufgabenKÖB – GemeindebüchereienProjekte,z.B.SternsingeraktionAlles soll dazu beitragen, dass wir in Zeiten von weniger hauptamtlichem pastoralen Personal für unsere Pfarrei einestärkervonqualifiziertenFreiwilligengetrageneLeitungsstruktur für die Gemeinden aufbauen.

Interkulturelle Pastoral - muttersprachliche Gemein-den - Spiritualitätenvielfalt

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Pfarrei ist bestimmt durch die Vielfalt an Menschen, die ihre Wurzeln im Glau-ben, in der Kultur und in der Sprache anderer Regionen der Welt mit in unsere Gemeinden bringen.

In St. Mariae Rosenkranz feiern bereits seit Jahren eine Polnische Gemeinde und eine Kamerunische Gemein-schaft regelmäßig Gottesdienste und nutzt die Gemein-deräume für Begegnung und Versammlung. Zukünftig soll die Kroatische Gemeinde, die unter dem Patronat des Sv. Leopold Mandic aktuell noch in St. Albertus Magnus einen eigenen Gottesdienst- und Versammlungsort hat, dorthin umziehen.

Die Mitglieder der muttersprachlichen Gemeinden ge-hören überwiegend nicht zur Pfarrei St. Barbara, sondern kommen mehrheitlich aus vielen Orten unseres Bistums, nehmen also oft einen weiten Weg auf sich, um gemein-sam Gottesdienst in der Muttersprache feiern zu können undZeitenderBegegnungzupflegen.

Wir entdecken bei aller Unterschiedlichkeit, wie berei-chernd das Gemeinsame ist und welche Perspektiven sich daraus ergeben können. Gerade die Kroatische Gemeinde und die Gemeinde St. Mariae Rosenkranz sind seit längerer Zeit auf dem Weg der Annäherung. Es findetz.B.einegemeinsameFronleichnams-Prozessionstatt und ein Kreuzweg am Gründonnerstagabend. Beide Aktionen machen den christlichen Glauben im Stadtteil sichtbar.

Es ist sicher eine besondere Herausforderung, wenn so viele und in ihren Gebräuchen so unterschiedliche Ge-meinschaften an einem Ort Gottesdienste feiern und die Räume für Begegnung und Versammlung nutzen. Gerade diese intensive Nutzung dieser besonders wertvollen Kirche St. Mariae Rosenkranz rechtfertigt und erfordert allerdings zugleich ihren langfristigen Erhalt.

In Eppinghofen [St. Engelbert] bildet sich in Gottesdienst-teilnahme und Pastoral besonders deutlich die ethnische Vielfalt im Stadtteil ab. Gerade die Lage im Norden des Bahnhofs bietet Studierenden der beiden Hochschulen am Ort sowie Menschen mit niedrigen Einkommen erschwinglichenWohnraum.TopografieundGestaltderKircheebnengeradejungenMenschenmitihrenLebensfragen den Weg in die Sonntagsmesse bzw. zum Pfarrhaus.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 35

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Fernstehendenpastoral – Missionarische Pastoral

Wo begegnen wir Fernstehenden? Die Antwort ist so naheliegend wie einfach, dass man vielleicht zunächst überrascht ist: Wir begegnen ihnen, u. z. pastoral, nahe-zu tagtäglich und bei allen Anlässen:Fernstehende sind unter den Teilnehmern an Taufen, Erstkommunion,Firmung,Trauung,Hochzeitsjubilä-en, Begräbnissen und Todestagen, an St. Martin, St. Nikolaus und Weihnachten, bei Kindergarten-, Schul- und Krankengottesdiensten u. v. a. m.

Darüber hinaus sind niederschwellige Angebote wichtig, die den Besuchern bzw. Teilnehmenden nicht zu viel an Vorwissen, ritueller Übung oder Gemeindekultur abver-langen. Musik und Kunst stehen hier nur als Stichworte, die bei entsprechenden Angeboten, z. B. Gottesdienste auf der Straße, auf dem Platz oder an bislang ungewöhn-lichen Orten, überlegt werden sollten.Wirsolltendaraufachten,beijederBegegnungmitpotentiell Fernstehenden positive Signale zu setzen, die Offenheit und Einladung zeigen und sprachlich nicht ausgrenzen.

Wo wir, in Gesprächen oder bei Diensten, als Kirchen-leute agieren, muss es authentisch, sorgfältig vorbereitet, verständlich und mit Liebe geschehen.

Hinzu kommt, und dieser Aspekt ist noch viel zu wenig in unseren Köpfen:Mülheim war schon lange auch Hochschulstadt; zu den Max-Planck-Instituten sind mittlerweile die beiden Hoch-schulen hinzugekommen und mit ihnen die Studierenden und die akademischen Mitarbeiter, oft mit ihren Familien. Eskommtimmerhäufigervor,dasswirfremdeGesichterbei uns sehen. Es gilt, hinzubekommen, auf diese Men-schen zuzugehen. Es ist mittlerweile nicht selten, dass dies den Wunsch nach intensiveren Gesprächen oder sogar den Wunsch nach der Taufe auslöst.

KÖB – Gemeindebüchereien – ein starkes Stück Ge-meinde-Bildung

Die Gemeindebüchereien werden als Katholische Öffent-liche Büchereien geführt und gefördert. In ihnen werden kostenlos Zeitschriften, Bücher, elektronische und digitale Medien an Menschen ausgeliehen, die in den Büchereien registriert sind.Sie sind ein offenes, auch ergebnisoffenes Angebot von Lesebegeisterten für Lesebegeisterte. Neben Unter-haltung, Belletristik und alltagspraktischen Medien gibt es natürlich den Anspruch, die Hinführung zum und die Auseinandersetzung mit dem Glauben in seinem geistigen, gesellschaftlichen und politischen Umfeld zu

befördern – ein klarer Bildungsauftrag, ein Auftrag zu Gemeinde-Bildung. Dies ist in einer pluralen Gesellschaft eine Chance, sich als Glaubende auch intellektuell redlich zu behaupten.Darüber hinaus sind die Gemeindebüchereien auch Treffpunkte für Menschen, Orte des persönlichen und geselligen Austauschs und kultureller Anregungen und Verdichtungen.Dazugehörendieklassischen,oftanKirchenjahrodergemeindlichen Anlässen angelehnten Buchausstellun-gen; ferner Lesepatenschaften, Buchvorstellungen oder Lesungen, Lesewettbewerbe, Poetry Slams, das Format der Medienpräsentation „Lauschgericht“, das Medien und Kulinarisches zusammenbringt u. v. a. m.Besonders wichtig ist, dass der Funke der Lesebegeis-terung überspringt und viele Menschen, die als Team dieArbeitderGemeindebüchereientragen,infiziertundengagiert zusammenbringt. Gemeindebüchereien werden auch in Zukunft gerade auf Grund ihrer tragenden Rolle im zweifachen Sinn für Gemeinde-Bildung unverzichtbar sein, vielleicht in ferner Zukunft zu einer Pfarrbücherei verschmelzen, aber vorhanden und gebraucht sein.Standorte: St. Barbara, St. Engelbert, St. Mariae Rosen-kranz, - durch Ehrenamtliche

Trauerpastoral

siehe Auferstehungskirche und pastorales Trauerzentrum auf den Seiten 24-25

3.4 Kirche vor Ort

„Prüft alles und behaltet das Gute.“ (1 Thess. 5,21)

Im Verlaufe des Pfarreientwicklungsprozesses wurden die einzelnen Gemeinden aufgefordert, ihre Zukunfts-vorstellungen unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Ge-gebenheiten darzulegen. Diese Stellungnahmen sind als Anlagen diesem Votum in ungekürzter Form beigefügt.

Sie sind für die zukünftigen Entscheidungsträger Auftrag und Mahnung zugleich, Wünsche und Anregungen der Gemeinden bei der Umsetzung des Votums zu berück-sichtigen.

Kirche - so das Fazit aus allen Gemeinden - kann nur überleben, wenn sie auch vor Ort gelebt, gestärkt und erhalten wird.

3.5 Ausblick

Wir haben mit unserer Pfarrei in diesem Pfarreient-wicklungsprozess bis zum abschließenden Votum an unseren Bischof einen langen, spannenden Weg hinter

Pfarrei St.Barbara Mülheim 36 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

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uns gebracht. Dabei haben wir erstaunliche Erfahrungen gemacht. Was unerwartet nicht geschehen ist, bei aller Leidenschaft und Emotionalität sind die Gemeinden nicht übereinander hergefallen. In den entscheidenden Gre-mien war der Grundton das Bemühen um Sachlichkeit bei gleichzeitigerAchtungderBefindlichkeitallerBeteiligten.Nachdem klar war, dass der wirtschaftliche Teil des Votums die Vorstellungen der Gemeinden mitnahm, weil sie als realistisch und realisierbar gesehen wurden, nahm auch die Arbeit am Pastoralen Konzept Fahrt auf. Viel-leicht waren es gerade zwei einschneidende Erfahrun-gen, die lebenswichtige Akut-Herz-OP des Pfarrers und die Nachricht vom Weggang der Pallottiner aus Christ König zum Ende des Januar 2018, die der Arbeit am Pas-toralen Konzept die nötige Erdung gaben. Es wurde mehr als deutlich, was wir mitunter zu Recht im Gottesdienst singen: „Meine engen Grenzen“ [GL 437]

Wenn wir den Blick realistisch auf die personellen Res-sourcen richten, wird rasch klar, was in Zukunft pastoral noch durch Hauptamtliche geleistet werden kann; haben wir dabei die Faktoren „Alter“, „Gesundheit“ und „Be-schäftigungsumfang / Belastung“ im Kopf.

Wir planen mit den aktuellen Zahlen des Bistums. Die Prognosen für das hauptamtliche pastorale Personal, d. s. Pastöre, Gemeindereferent/innen, Pastoralreferent/innen und Diakone sagen uns, dass bei Pfarreien unserer Struktur [Größe und Fläche] perspektivisch das Pastoral-team aus 2 Priestern und 3 Personen aus den anderen pastoralen Berufsgruppen bestehen wird. Hinzu käme der wichtige, aber anstandshalber nicht einrechenbare Dienst der Ruhestandsgeistlichen.

Aktuell sind in unserer Pfarrei im pastoralen Dienst:

1 Pfarrer / Pastor 1 Pastor1 Pastor, der zugleich im Studium und muttersprachlichen Dienst beschäftigt ist1 Gemeindereferentin als Gemeindeleiterin [mit Koordi-nierungsaufgaben]2 Gemeindereferentinnen

1 Pastor, der als Subsidiar im Studium mit Bistumsauf-gaben beauftragt ist2 Pastöre mit gezieltem Seelsorgeauftrag für mutter-sprachliche Gemeinden1 Pastor im Ruhestand1 Diakon mit Zivilberuf, d.h. im Nebenamt1 Diakon im Ruhestand

Neben einer der Gemeindereferentinnen ist ein Ehren-amtlicher für den Begräbnisdienst ausgebildet und beauftragt.

Während die Pfarrei für die sakramentalen Dienste auf Dauer sicher zwei Priester braucht, um allen Erforder-nissen gerecht zu werden, werden zumindest für eine Übergangszeit wenigstens drei Gemeindereferenten be-nötigt, um in den Stadtteilen, in denen es auch zukünftig ein Gemeindeleben vor Ort geben soll, eine ehrenamt-liche Leitungsstruktur aufzubauen bzw. die gewählten Gemeinderäte zu begleiten.

Beeindruckend ist das Modell des Erzbistums Poitiers / Frankreich: In den Gemeinden dort werden Teams [equi-pes] aus Freiwilligen für die unterschiedlichen Lebens- und Tätigkeitsbereiche gebildet und ausgebildet, dazu ein Team für die Koordinierung und auch die geistliche Leitung. Einige Hauptverantwortliche oder dieses ganze Team werden in einer dazu gestalteten liturgischen Feier vomDiözesanbischoffürihreTätigkeitoffiziellbeauftragt.Das wird symbolisch betont, indem diese Beauftragten gemeinsam mit dem Bischof an den Bischofsstab fassen und so den Zusammenhalt mit dem Hirten des Bistums verdeutlichen.

Was können wir mit diesem personalen Angebot den Menschen in unserer Pfarrei zusagen?

Solange das Bistum für diese Ausstattung sorgt, können wir in der mittelfristigen Perspektive bis 2025 am Samstag bis zu zwei vorgezogene Sonntagsmessen [Vorabendmessen] und am Sonntag zwei Sonntags-messen garantieren. [Wenn das reihum geht, kommt untermStrichfürjedeGemeinde/Kirchort/StadtteileineSonntagsmesse zustande.] Es wird weiterhin möglich sein, die hohen Feste würdig zu feiern, allerdings nicht mehr zugleich an allen Standorten.

Darüber hinaus werden wir in der Pfarrei St. Barbara auchlängerfristiganjedemSamstageinevorgezoge-neundanjedemSonntageineSonntagsmessefeiernkönnen. Die Sakramente werden gespendet und die Ver-storbenen kirchlich begraben werden. Es wird weiterhin eine Fronleichnamsprozession geben.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 37

201510

5

02015 2020 2025 2030

1210 9

6

8 8

7

71

1 1

1

Das geistliche Personal fürdas Stadtdekanatin den nächsten12 Jahren

PriesterDiakone

Gemeinderef.

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Darum sollte zeitnah überlegt werden, ob es nicht sinn-voll ist, eine gemeinsame Fronleichnamsprozession zu planenundfürdiehohenFeste–vorläufig–mitzweiKirchorten zu planen, um so auch die kirchenmusikali-schen Potentiale optimal einzusetzen.Die Spendung der Sakramente und Sakramentalien, z. B. Begräbnisdienst, muss ab diesem Zeitpunkt ebenfalls abgestimmt, zentral angemeldet, und verteilt werden. Dabei sind die Wünsche der Kandidaten bzw. Eltern oder Angehörigen momentan noch zu berücksichtigen, soweit es machbar ist.

Es wird zusätzliche WortGottesFeiern zu allen gewünsch-tenAnlässengeben,woGetauftesichdazuqualifizierenlassen und diese Gottesdienste vor Ort feiern.Es wird weiterhin dort lokale Strukturen [Gemeinden] geben, wo Getaufte sich selbst organisieren, weil sie das wollen und es kraft ihrer Charismen ihr Dienst ist. Wir sehendasBistuminderPflicht,entsprechendeQuali-fizierungenfürdiegeistlicheLeitungvonGemeindenmöglichst dezentral und ortsnah anzubieten.

Wenn wir mit dem vorstehenden Pastoralen Konzept in die letzte Phase des Pfarreientwicklungsprozesses, die Umsetzung,gehen,findenwirunsineinerähnlichenSituationvor,inderderProphetSacharjaseineVisionenerhielt.Es war die Zeit nach dem Babylonischen Exil. Die Israe-liten kamen zurück in ein weitgehend verwüstetes Nach-kriegsland. Jerusalem lag in Trümmern, vor allem aber das geistig-geistliche Zentrum, der Tempel, war zerstört. Ihn galt es alsbald wieder aufzubauen, um dem Volk seine heilige Mitte wiederzugeben. Und es fanden sich unter den vielen Resignierten und Verbitterten Hoffnungs-menschen, denen das Neue schon vor Augen stand und die die Anderen mit ihrer Zuversicht ansteckten.

IndieseSituationsprichtSacharjadiesesansteckendeund packende Hoffnungswort: „Wir wollen mit euch ge-hen,dennwirhabengehört:Gottistmiteuch.“[Sacharja8, 23]

Die beiden Situationen damals und heute ähneln sich. Damals ging es darum, den Tempel wieder als religiösen Mittelpunkt zu etablieren. Bei uns geht es darum, zu einer heute lebbaren [und wirtschaftlich realisierbaren] SozialgestaltvonKirchezufinden.DerFokusliegtalsoauf dem Aufbau, auch wenn er in der großen Linie der Tradition steht, die der Komponist Gustav Mahler treffend sodefinierte,siebestehe„inderWeitergabedesFeuers,nicht in der Anbetung der Asche“.Dazu brauchen wir mutige Hoffnungsmenschen, die spürbar und einladend vermitteln: Gott ist mit uns. Kirche verfehlt ihren Auftrag, wenn sie nur um sich selbst kreist und einigelt in ihrem Besitz, den Kirchen und Gemeinde-

Pfarrei St.Barbara Mülheim 38 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

häusern. Sie hat einen Auftrag, zu den Menschen zu ge-hen und in Wort und Tat die Liebe und Menschenfreund- lichkeit Gottes zu bezeugen. Wer aber unterwegs ist, muss sich von manchem Ballast trennen, damit Neues, Zukunftsfähiges entstehen und wachsen kann. Mitunter erweist sich das, was noch ist, als hinderlich für das, was angestrebt und erreicht werden soll oder sogar muss.

Wenn wir nur klagen, was alles nicht mehr ist und sein kann, verlieren wir uns in Hoffnungslosigkeit und Resignation, und ändern doch nichts damit. Wir sehen dabei „die Kirche vor lauter Getauften“ nicht und büßen dieFreiheitein,jedem„RedeundAntwortzustehen,dernach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt“. [1 Petr 3, 15b] Gerade in einer Welt und Zeit, in der mehr die Produk-tivität des Menschen zählt als sein Menschsein, wird Hoffnung zum tragenden Zukunftsmotiv. Sie wächst dort, wo die Menschwerdung Gottes ernsthaft begriffen und zum Antrieb von Menschlichkeit wird.DasHoffnungswortdesSacharjagehtdavonaus,dasswir uns den Wurzeln unseres Glaubens als dem Funda-ment unseres Christenlebens wieder entschiedener zu-wenden. Diese Vergewisserung gibt unseren christlichen Gemeinschaften vor Ort [Gemeinden] die notwendige Energie und dem gelebten Glauben neue Strahlkraft.

Freilich ist uns wohl bewusst, dass vielen Mitchristen diesergesamte,mitdiesemVotumjaauchnochnichtabgeschlossene Pfarreientwicklungsprozess ans „Ein-gemachte“ geht. Es ist für viele schon schwer genug, den Bedeutungsverlust von Glaube und Kirche in der eigenen Familie zu verkraften. Dann auch noch Abschied von Vertrautem in der eigenen Gemeinde nehmen zu müssen, vielleicht sogar, manche zum zweiten Mal, die Kirche zu verlieren, braucht auch Verständnis und Raum zur Trauer.

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 39

Wir sind in Deutschland auf dem Weg, eine kleinere Kirche zu werden. Wir wissen, dass unsere wirtschaftlichen Möglichkeiten an Grenzen stoßen – viel schneller und dramatischer, als die meisten von uns wahr haben wollen. Wir müssen uns darauf einstellen, mit deutlich weniger Mitteln unsere Kirche zu gestalten. Das wird nicht leicht, weil viele glaubten, nach den großen Veränderungen vor zehn Jahren käme eine längere Phase der Stabilität.

So wichtig Finanzen und Strukturen in der Kirche sein mögen … Was nutzen uns Gebäude und viele Strukturen, wenn kein Mensch mehr nach Gott fragt? Was nutzt eine Kirche, wenn es keine Menschen gibt, die den christlichen Glauben für sich entdecken und leben? Darum möchte ich Sie alle dazu ermutigen und einladen, unseren Weg der inneren Aus-einandersetzung, des Gespräches und Dialoges weiterzugehen.

Dr. Franz-Josef Overbeck, aus dem Bischofswort vom 1. Januar 2015

Dialogkreuz des Bistums Essen

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4. Die Wirtschaftliche Situation

4.1 Wirtschaftliche Herausforderungen

In den vergangenen Jahren konnte in unserer Pfarrei St. Barbara ein knapp ausgeglichener Haushalt ausgewiesen werden. Allerdings war es dabei nicht möglich, erforder-liche Rückstellungen für unsere Gebäude (pastorale GebäudewieauchMietobjekte)zubilden.Wirhabenfür unsere Gebäude darüber hinaus einen erheblichen Instandhaltungsrückstau ermittelt. Deshalb war es wichtig genau zu betrachten, welche Gebäude für eine zukunfts-fähige Struktur unserer Pfarrei zu erhalten sind - dies unter Berücksichtigung des pastoralen Leitsatzes, dass in allenjetzigenGemeindenpastoralesLebenerhaltenblei-ben muss und hierfür Begegnungs- und Versammlungs-räume wie auch Gottesdiensträume vorzusehen sind.

Die Kindergärten unserer Pfarrei in St. Barbara, Christ König, St. Engelbert (Hl. Kreuz) und St. Mariae Rosen-kranzbefindeninderTrägerschaftdesKITA-Zweckver-bandes im Bistum Essen. Sie sind als pastorale Orte

ebenfalls zu berücksichtigen.

Mit Blick auf die für das Pfarrgebiet St. Barbara seit 2015 entwickelten pastoralen Perspektiven erarbeiteten Aus-schüsse des Kirchenvorstandes und die Pfarrverwaltung die Eckdaten der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Pfarrgemeinde bis zum Jahr 2030. Gleichzeitig wurde die Personalentwicklung in den Blick genommen. Ausgehend von aktuell erhobenen wirtschaftlichen Daten und Kennziffern wurde die Grundlage für ein zukunfts-fähiges Immobilien- und Personalkonzept geschaffen. Schnell wurde deutlich, dass ein nachhaltiger Haushalt deutlich früher als 2030 realisiert werden muss, da wir zumjetzigenZeitpunkteinenFehlbetragimHaushaltnur noch max. 5 Jahre aus unseren Rücklagen ausglei-chen können.Im Jahr 2015 hat die Pfarrei ihr Buchhaltungssystem von der Kameralistik auf die kaufmännische Buchhaltung umgestellt. Die nachfolgend dargestellten Daten wurden entsprechend der Systematik der kaufmännischen Buch-führung aufgebaut.

in Tsd. EUR 2018-2020

2021-2025

2026-2030

ErträgeSchlüsselzuweisung Bistum 382 358 358Weitere Erträge (Mieten, Zuschüsse, Kollekten, etc.) 524 551 589Zuweisung Bistum zum Bauunterhalt 79 79 79Ordentliche Erträge (Summe) 985 988 1.026

AusgabenLaufender regulärer Aufwand -974 -1.068 -1.201Bauunterhalt pastorale Immobilien (Vorsorge) -256 -271 -290Ordentlicher Aufwand (Summe) -1.230 -1.339 -1.491

Gesamtergebnis (Haushalt der Pfarrei) -245 -351 -465

Was passiert, wenn wir nichts tun?

Pfarrei St.Barbara Mülheim 40 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Eine wichtige Prämisse ist, dass die Einnahmen der Pfarrei in den kommenden Jahren nur noch leicht steigen werden. Demzufolge muss die Pfarrei die zu erwartenden Kostensteigerungen für Personal- und Sachaufwendun-gen durch Anpassungen auffangen. Dies gilt ebenso für die ab dem Jahr 2018 zu berücksichtigenden Vorsorge-aufwendungen für die pastoral genutzten Immobilien.In der folgenden Tabelle wird die Fortschreibung des Haushalts bis zum Jahr 2030 dargestellt, ohne etwaige

Maßnahmen zu ergreifen. Die Einnahmen der Pfarrei setzen sich im Wesentlichen aus der Schlüsselzuweisung des Bistums aus den Kirchensteuermitteln und unseren Mieteinnahmen sowie Spenden und Kollekten zusam-men. Die Schlüsselzuweisung des Bistums wird ab dem Jahr 2021 wegen des prognostizierten Rückgangs der Katholikenzahlen angepasst.Außerdem werden die nötigen Instandhaltungsaufwen-dungen für die pastoral genutzten Gebäude das vom

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Aufwand Ist-Situation Auswirkungen bis 2030 ohne Maßnahmen

Maßnahmen im Rahmen des PEP

Kirchengebäude z.T. hoher, dringender InvestitionsstauRückstellungsbedarf

Mittel fehlen Aufgabe von Kirchen, Umnutzungskonzepte. Mögliche Verkaufserlöse werden für Investitio-nen in pastorale Gebäude genutzt, die langfristig erhalten werden sollen.

übrige Immobilien Teilweise hoher Investitionsstau und Rückstellungsbedarf

Mittel fehlen Gebäude ´ohne Perspektive´ sollen veräußert werden; Verkaufserlöse dienen der nachhaltigen Sicherung des Pfarrei-Haushaltes (Substanz-kapital)

Allgemeiner Ver-waltungsaufwand

z.Zt. weitgehend aus Einnahmen gedeckt

Preissteigerungen können nicht auf-gefangen werden

Kirchenschließungen und Gebäudeverkauf reduzieren die laufenden Kosten erheblich; Nut-zungskonzepte sollen zusätzliche Einnahmen durch Kooperationen ermöglichen

(Verwaltung, Kir-chenmusik, Küster, Hausmeister)

z.Zt. weitgehend aus Einnahmen gedeckt

Lohnsteigerungen können nicht auf-gefangen werden

wenig Spielraum für Maßnahmen

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 41

Bistum dafür bereitgestellte Budget deutlich übersteigen. Diese Mehrkosten müssen zukünftig ebenfalls im laufen-den Haushalt der Pfarrei erwirtschaftet werden. Allein hier sprechenwirvonmehrals170.000EURjährlich,wennwir alle bisherigen Gebäude unverändert weiternutzen

würden. Die folgende Tabelle gibt einen ersten Überblick über die Risiken und mögliche Maßnahmen:

Kirchen 2018 2020 2025 2030St. Barbara Schildberg 86Christ König Freiherr-v-Stein-Str. 50St. Engelbert Engelbertusstr.St. Mariae Rosenkranz Marienplatz 11St. Albertus Magnus Eberhardstr. 40

Gemeinde - und Jugendheime 2018 2020 2025 2030St. Barbara Schildberg 93Christ König Steigerweg 1-7St. Engelbert Engelbertusstr.St. Mariae Rosenkranz Marienplatz 1

Pfarrhäuser 2018 2020 2025 2030St. Barbara Schildberg 84Christ König Steigerweg 1St. Engelbert Engelbertusstr. 47St. Mariae Rosenkranz Marienplatz 9St. Albertus Magnus Eberhardst. 40

.4.2 Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft

Eine der ersten wichtigen Überlegungen in den Gremien war: „Kein Standort soll aufgegeben werden!“ Dieser wichtige Leitsatz war Grundlage für das wirtschaftliche Konzept der Zukunft. Es galt nun, die pastoralen Vorstel-lungenmitdemfinanziellMachbarenzuverzahnen.FolgendesLiegenschaftskonzeptistsoentstanden:

Legende

bleibt lanfristigerhalten

wird kurzfristig erhalten

wirdaufgegeben

ist aufgegeben

Vermietung

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Pfarrei St.Barbara Mülheim 42 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

Der vorgesehene Verkauf der Pfarrhäuser in St. Barbara und St. Engelbert hat rein wirtschaftliche Gründe und keine Auswirkungen auf die Stellennachbesetzungen des pastoralen Personals durch das Bistum. Wir werden zukünftig für die Pastöre bzw. das pastorale Personal, das einen Anspruch auf eine Dienstwohnung hat, geeignete Wohnungen anmieten.Dies ist kostengünstiger und auch besser planbar.

4.2.1 Veränderungen an den einzelnen Standortenwas wird erhalten - was verändert sich - was wird aufgegeben - wo wird investiert

Wir beschreiben die über das Pastoralkonzept und den verzahnten Wirtschaftsplan gemeinsam erarbeiteten Ziele für ein zukunftsfähiges Gebäudekonzept der Pfarrei. Die Realisierung des Gebäudekonzeptes beinhaltet viele Chancen, u.a. für zielgerichtete Investitionen in ALLEN Gemeindebereichen. Es ist die gemeinsame Verantwortung aller Beteilig-ten, sich an der Realisierung der genannten Maßnahmen zu beteiligen und deren Umsetzung zu unterstützen.

St. Barbara

Die Pfarrkirche und das Pfarrheim mit dem dazugehörigen Jugendheim „OT Der Springende Punkt“ bleiben lang-fristig erhalten. In das Pfarrheim sollen zukünftig sowohl das Pfarrbüro als auch die Büros des Pfarrers / Pastors und der Gemeinde-referentin integriert werden. Das bisherige Pfarrhaus (Doppelhaus) wird in absehbarer Zeit veräußert.Das Gebäude der KiTa Schildberg bleibt erhalten. Die Möglichkeit einer räumlichen Erweiterung ist seitens der Pfarrei gegeben.

Christ König

Die Nachkriegskirche mit der dazugehörigen Krypta bleibt langfristig erhalten. Die Krypta soll zukünftig auch für Katechese und als Versammlungsraum nutzbar sein. Das Pfarrhaus wird kurzfristig für eine Priester-Wohngemeinschaft an das Bistum vermietet.DasjetzigeGemeindehausmitdemJugendheimwirdaufgegeben.EssollalsEckpfeilerindasKonzepteinesKiTa-Neubaus durch einen Investor integriert werden. Das bisherige Gebäude der KiTa soll dann abgerissen werden. EbenfallsimNeubaukonzeptmitberücksichtigtwerdensolldiebestehendeKindertagespflege-Einrichtung.

St. Engelbert

Für die Kirche St. Engelbert ist geplant, ein umfassendes neues Nutzungskonzept durch einen Investor erstellen zu lassen. Unter der Prämisse des baulichen Erhalts von Kirchturm und Apsis mit Krypta soll neben der Schaffung neuer Gottesdienst-,Begegnungs-undVersammlungsräumeaucheinWohnprojektrealisiertwerden.Das Pfarrhaus wird aufgegeben und die Dienstwohnung des Pastors verlagert.SoferndasneueNutzungskonzeptumgesetztwerdenkann,solldasjetzigeGemeindezentrumaufgegebenwerden.Als eine Möglichkeit der Nachnutzung könnte das Gebäude als Kindergarten reaktiviert werden.Das Gebäude der KiTa Im Winkel bleibt erhalten.

St. Mariae Rosenkranz

Die große historische Kirche und das dazugehörige Pfarrhaus, beides denkmalgeschützt, bleiben langfristig erhalten.Im Pfarrhaus sollen neue Versammlungs- und Begegnungsräume geschaffen werden, evtl. auch eine Erweiterung zum Garten hinaus. Das Jugendheim soll nach dem Umbau des Pfarrhauses aufgegeben werden.DasGebäudedesFamilienzentrums(KiTa)aufderMarienstraßebefindetsichimEigentumdesKiTaZV.Der Standort St. Albertus Magnus wird aufgegeben. Die heute dort ansässige Kroatische Gemeinde Sv. Leopold Mandic zieht nach St. Mariae Rosenkranz.Für die Nachkriegskirche und das angrenzende Pfarrhaus wird nach Möglichkeit ein kirchennahes Umnutzungskon-zept angestrebt. Sollte dies nicht zu realisieren sein, soll die Liegenschaft komplett veräußert werden.

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 43

4.2.2 Personelle Situation (nicht-pastorales Personal)

DiebereitsjetztinTeilbereichenüberdenVergleichswertender2006vomBistumgenanntenOrientierungsgrößenliegendeZahlanMitarbeitendenistvonunsnureingeschränktbeeinflussbar.DerGroßteilunsererMitarbeiterunterliegtaufgrunddesLebensaltersundderBerufsjahredemKündigungsschutz.Wirplanen allerdings, alle einvernehmlichen Möglichkeiten zur Reduzierung der Lohnaufwendungen zu nutzen.

Berufsgruppe 2018 2020 2025 2030

Kirchenmusik 1,95 1,95 1,45 1,45Küster / Hausmeister 1,84 1,22 0,91 0,57Verwaltung 2,03 1,51 1,51 1,51

Zwischensumme* 5,82 4,68 3,87 3,53

refinanziertesPersonal 3,00 3,00 3,00 3,00

Summe* 8,82 7,68 6,87 6,53

* Dargestellt sind die geplanten Beschäftigungsumfänge. 1,0 Beschäftigungsumfang entspricht dem Stundenumfang einer Vollzeitstelle.

DieindenJahren2018bis2030nurteilweisewiederzubesetzenden–nichtrefinanzierten-Personalstellenführenzueiner deutlichen Reduzierung der Beschäftigungsumfänge von fast 40%.

Auch unter Berücksichtigung der prognostizierten Lohnkostensteigerungen der kommenden Jahre ergibt sich so noch eine spürbare Reduzierung der Gesamtkosten.

Wirsindüberzeugt,dassdievorgesehenepersonelleAufstellungsowohlinpastoraleralsauchfinanziellerHinsichtunserem Zukunftskonzept gerecht wird. Weitere Einsparmöglichkeiten sehen wir aus heutiger Sicht nicht.

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in Tsd. EUR 2018-2020

2021-2025

2025-2030

ErträgeSchlüsselzuweisung Bistum 382 358 358Weitere Erträge (Mieten, Zuschüsse, Kollekten, etc.) 524 551 589Zuweisung Bistum zum Bauunterhalt 79 79 79 Ordentliche Erträge (Summe) 985 988 1.026

AusgabenLaufender regulärer Aufwand -974 -1.068 -1.201Bauunterhalt pastorale Immobilien (Vorsorge) -256 -271 -290Ordentlicher Aufwand (Summe) -1.230 -1.339 -1.491Einsparung durch Votumsumsetzungen 206 344 464

Gesamtergebnis (Haushalt der Pfarrei) -39 -7 -1

4.2.3 Finanzielle Entwicklung durch den Pfarreientwicklungsprozess

Die Tabellendarstellung weist zwar in den o.g. zusammengefassten Zeiträumen im Durchschnitt noch negative Jahres-ergebnisse aus, aufgrund unserer recht vorsichtigen Betrachtung der weiteren Entwicklungen.DieTendenzistabereindeutigpositivundwirwerdenauchimZeitraumbiszumJahr2030bereitsHaushaltsjahrehaben, die mit einem positiven Ergebnis abschließen. Die vorhandenen Rücklagen der Pfarrei werden ausreichen, um Haushaltsfehlbeträge auszugleichen.Die sich allerdings bereits deutlich abzeichnende laufende Verbesserung der Situation dürfte aus heutiger Sicht erst-mals unmittelbar nach 2030 zu einem ersten nachhaltig positiven und damit grün unterlegten Ergebnis führen. Unter Berücksichtigung aller Prämissen für die Haushaltsplanung, wie angepasste Schlüsselzuweisung, Berücksichti-gung der Bauvorsorge, steigende Personal- und Sachkosten ist die Pfarrei auch über das Jahr 2030 hinaus wirtschaft-lich solide aufgestellt und daher pastoral zukunftsfähig. Wenn wir alle vorgestellten Maßnahmen in einem angemessenen Zeitrahmen realisieren können, werden wir voraus-sichtlich früher als geplant geringe Überschüsse im Pfarrei-Haushalt ausweisen und für pastorale Aufgaben der Pfarrei einsetzen können.

Pfarrei St.Barbara Mülheim 44 „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess

5. Die Umsetzung - Ausblick

Da dieses Votum sowohl im pastoralen als auch im wirtschaftlichen Bereich sich auf Prognosen stützt, ist es notwendig, das Geplante in Abstimmung mit dem Bistum laufend zu prüfen und bei Bedarf anzupassen.

Um dieses offen und transparent herbeigeführte Votum umsetzen zu können, ist die Pfarrei auf die Beteiligung vieler Aktiver angewiesen, vor allem auf die Ehrenamt-lichen, die Seelsorger und Mitarbeiter, aber auch die unterschiedlichen strategischen Partner der Pfarrei.

DurchgemeinsameProjektgruppensollendieGremiender Gemeinden mit in den weiteren Verlauf der Umset-zung des Votums eingebunden werden.

Die nächstliegenden Partner sind der KiTa ZV und das Planungsamt der Stadt Mülheim an der Ruhr. Hier gilt es, die konstruktiven Erstgespräche, hinsichtlich angedachter KiTa-ProjekteunddemThemaDenkmalschutz,zeitnahzu intensivieren.

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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Pfarreientwicklungsprozess 45

6. Kooperation der Pfarreien St. Bar-bara und St. Mariae Geburt

Im Mai 2019 wird Pfarrer Manfred von Schwartzenberg in den Ruhestand gehen.

Grundsätzlichgilt,dassdiePfarreiSt.BarbarainjedemFall durch für dieses Gebiet eingesetzte hauptamtliche pastorale Mitarbeiter, seelsorgerisch betreut werden soll.

Rechtlich sollte die Pfarrei bis auf weiteres bestehen bleiben, um die Mitarbeit der ehrenamtlichen Mandatsträ-ger in den Gremien zu erhalten. Der Pfarrei müsste dann ein Administrator zugewiesen werden oder zusätzlich ein bereits amtierender Pfarrer.

Bezüglich der Verwaltung sollten die beiden Pfarreien sobald wie möglich kooperieren.

Es ist abzusehen, dass St. Barbara in einigen Jahren als Pfarrei aufgelöst und der Pfarrei St. Mariae Geburt zugeschlagen wird. Wenn dieser Fall eintritt, sollte St. Barbara, das Gebiet mit dem dichtesten Bevölkerungsan-teil der Stadt und den sozial unterschiedlichsten Stadttei-len, als Seelsorgebezirk mit eigenem pastoralem Zentrum und einem klaren Personalschlüssel betrachtet werden.

Der Zusammenschluss sollte auf „Augenhöhe“ erfolgen.Eine entsprechende Neuwahl des Kirchenvorstandes und Pfarrgemeinderates für das gesamte Gebiet wäre erforderlich.Ferner ist es sinnvoll, die ehemaligen Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte dem neuen KV bzw. neuen PGR St. Mariae Geburt als Ausschüsse anzugliedern, um so das Mandat, die Kompetenz und die Ehrenamtlichkeit jeweilsvorOrtzuerhalten.

7. Katholische Ladenkircheder Mülheimer Pfarreien

Seit dem 1. Advent 2004 existiert nun unsere Katholische Ladenkirche am Kohlenkamp 30. Knapp 40 Damen und Herren aus allen Teilen unseres Stadtdekanates leihen den Menschen, die Hilfe in verschiedenen Lebenssitua-tionen suchen, ein offenes Ohr.

Hier können Menschen zur Ruhe kommen, denn Zeit ist das größte Geschenk, das wir diesen Menschen geben können. Bei einer Tasse Kaffee können sie ihre Sorgen undÄngstevorbringenundfindenGehör.NebendenGe-sprächen besteht im Raum der Stille Gelegenheit, auch für sich allein etwas zur Ruhe zu kommen.

RegelmäßigfindetjedenMittagum12:00UhreinekurzeAndacht statt, die ebenfalls von den Mitarbeitern der Ka-tholischen Ladenkirche vorbereitet und durchgeführt wird.

Die Katholische Ladenkirche ist eine für uns unverzicht-bare Einrichtung, die niederschwellig Menschen einlädt, wieder in Kontakt zur Kirche zu kommen.

Über den möglichen Kauf von religiösen Devotionalien, wie Tauf- und Kommunionkerzen, Bücher, Grußkarten zu unterschiedlichsten Anlässen, Rosenkränze etc. ist es möglich, einen guten Kontakt und einen Gesprächseintritt zufinden.

Wir wollen gemeinsam versuchen, dieses Angebot mittel- bis langfristig zu erhalten.Es wäre töricht, in Zeiten von Schließungen und Reduzie-rungen auf verschiedenen Ebenen auch die Katholische Ladenkirche aufzugeben.

Unser Oberbürgermeister Ulrich Scholten war bei seinem Besuch im Herbst 2017 von der Katholischen Ladenkir-che beeindruckt und würde eine Fortführung dieser Arbeit auch aus sozialen Gesichtspunkten sehr begrüßen.

Sein Schreiben an den Stadtdechanten Michael Janßen findenSieimAnhang.

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46 Anhang

Anhang Ausführliche Chronologie des Beratungs-und Zukunftsprozesses

Zukunftsvorstellungen der Mülheimer Jugend

Zukunftsvorstellungen der einzelnen Gemeinderäte

Brief des Oberbürgermeisters zur Ladenkirche

25.04 2015 Pfarreikonferenz: Information durch das Bistum für alle Gemeinderäte, den Pfarrgemeinderat, den Kirchenvorstand und das Pastoralteam

Herbst 2015 Starttermin des Pfarreientwicklungsprozesses23.09 2015 konstituierende Sitzung des Koordinierungsausschusses09.12.2015 Erste Sitzung des Koordinierungsausschusses:

Erarbeitung des Selbstverständnisses und Aufgabenstellung des Koordinierungsausschusses, Vorbereitung zur Arbeitsweise, Termine und Treffen

15.12.2015 Erstes Treffen des Finanz- und Gebäudemanagements: Erstellung einer Gebäudeliste (Excel-Erfassungsdatei)

01.02.2016 Begutachtung aller kirchlichen Gebäude der Pfarrei St. Barbara durch das Finanz- und Gebäudemanagement

16.02.2016 Sitzung des Ausschusses Caritas / Stadtteilentwicklung03.03.2016 U30-Veranstaltung im Pfarrsaal St. Barbara:

Bei dieser Veranstaltung wurden ca. 50 Jugendliche über den Pfarreientwicklungsprozess informiert

15.03.2016 Zweite Sitzung des Koordinierungsausschusses: Erste Überlegungen zu einem Zeitplan und einer Vorgehensweise

12.04.2016 Sitzung des Ausschusses Caritas / Stadtteilentwicklung10.05.2016 Dritte Sitzung des Koordinierungsausschusses:

Beschluss über die Durchführung eines Workshops für alle Gemeindemitglieder der Pfarrei St. Barbara. Der Workshop mit dem Namen „Zukunftswerkstatt“ sollte allen die Möglichkeit geben, sich über die Notwendigkeit und die Durchführung des Pfarreientwicklungsprozesses zu informieren

18.05.2016 Sitzung des Ausschusses Caritas / Stadtteilentwicklung 24.05.2016 Vierte Sitzung des Koordinierungsausschusses:

KonkretisierungundErarbeitungderdetailliertenAbläufezurimJunistattfindendenZukunftswerkstatt

25.06 2016 PEP Zukunftswerkstatt:Durchführung des Workshops „Zukunftswerkstatt“ im Pfarrsaal der Gemeinde St. Barbara; Arbeitskreise stellen sich vor und suchen Interessenten

30.06.2016 Erstes Treffen des Ausschusses Pastoral:Problemstellung Kitas, zukünftige pastorale Orte, der Wert der Laien

25.08.2016 Fünfte Sitzung des Koordinierungsausschusses:Analyse und Nachbereitung der Zukunftswerkstatt vom 25. Juni 2016, die Arbeitskreise nehmen weitere Arbeit auf mit der Erfahrung aus dem Workshop „Zukunftswerkstatt“

25.08.2016 Zweites Treffen des Ausschusses Pastoral:Gottesdienst und ihre Formen

31.08.2016 Erstes Treffen des Ausschusses Leben aus dem Glauben (Katechese und Sakrament)08.09.2016 Drittes Treffen des Ausschusses Pastoral:

Vernetzung der Kitas11.09.2016 Pfarrfest St. Barbara: Infostand der KOG über den Pfarreientwicklungsprozess22.09.2016 Erfahrungsaustausch mit Nachbargemeinde St. Josef, Essen-Frintrop:

Pfarrer Wolfgang Haberla informierte über seine Erfahrungen bei der Votums-Erstellung 29.09.2016 Viertes Treffen des Ausschusses Pastoral:

Der Wert der Laien20.10.2016 Fünftes Treffen des Ausschusses Pastoral:

Gemeinschaften und Räumlichkeiten, ein Blick über die gesamte Pfarrei26.10.2016 Zweites Treffen des Ausschusses Leben aus dem Glauben (Katechese und Sakrament)27.10.2016 Sechstes Treffen des Koordinierungsausschusses:

DarstellungdesHaushaltsjahres2015undPerspektivenfürdiekommendenJahre,Berichteausden Arbeitskreisen

09.11.2016 Drittes Treffen des Ausschusses Leben aus dem Glauben (Katechese und Sakrament)

Ausführliche Chronologie des Beratungs-und Zukunftsprozesses

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Anhang 47

12.11.2016 Klausurtagung des Koordinierungsausschusses:künftige Arbeitsweise des Koordinierungsausschusses

21.11.2016 Zweites Treffen des Finanz- und Gebäudemanagements30.11.2016 Viertes Treffen des Ausschusses Leben aus dem Glauben (Katechese und Sakrament)14.12.2016 Fünftes Treffen des Ausschusses Leben aus dem Glauben (Katechese und Sakrament)10.01.2017 Infoveranstaltung für die Gemeinderäte zur wirtschaftlichen Situation31.01.2017 Siebtes Treffen des Koordinierungsausschusses:

Thema: Kommunikation zwischen Koordinierungsausschuss, Gemeinderäten und Basis, wie und wann bringen wir das Jahr des „Sehens“ zu Ende

09.02.2017 Sechstes Treffen des Ausschusses Leben aus dem Glauben (Katechese und Sakrament)16.02.2017 Achtes Treffen des Koordinierungsausschusses:

Fragebogen für die Gemeinderäte, Ergebnisse der ArbeitskreiseFebruar-März 2017

Fragebogen für die Gemeinderäte:Erstellung von Gemeinderatsvoten für die einzelnen Gemeinden

21.02.2017 Gemeinsames Treffen der Koordinierungsausschüsse der drei Mülheimer Pfarreien14.03.2017 Neuntes Treffen des Koordinierungsausschusses:

Thema: gemeinsames Treffen der Gemeinderäte über den Erhalt und Finanzierbarkeit kirchlicher Gebäude, Diskussion über den Workshop „PEP mittendrin“ im Juni des Jahres 2017

27.03.2017 Treffen des Gemeinderates von St. Engelbert: Vorschlag des Gemeinderates zum Pfarreientwicklungsprozess bezogen auf die Gemeinde St. Engelbert

19.04.2017 Treffen des Gemeinderates St. Mariae Rosenkranz:Darlegung der Zukunftsvorstellung der Gemeinderäte im Pfarreientwicklungsprozess

15.04.2017 Zeitung „Kirche vor Ort“ erscheint mit den Zukunftsvorstellungen der Gemeinderäte27.04.2017 Zehntes Treffen des Koordinierungsausschusses:

Thema: Zeitung „Kirche vor Ort“, Zukunftsvorstellung der Gemeinderäte03.05.2017 Siebtes Treffen des Ausschusses Leben aus dem Glauben (Katechese und Sakramente)12.05.2017 „PEP mittendrin“:

Öffentliche Tagung über unseren Pfarreientwicklungsprozess und daraus resultierender Votums-Erstellung. Information über den aktuellen Stand.

07.06.2017 Elftes Treffen des Koordinierungsausschusses:Darstellung der Situation der KiTas in der Pfarrei St. Barbara durch den KiTa ZV, Weiterbearbeitung des Rasters für ein Votum (Was ist schon da?/ Was fehlt noch?)

12.06.2017 Drittes Treffen des Finanz- und Gebäudemanagements:Erstellung des Finanz- und Gebäudeszenarios zur Vorstellung an den Kirchenvorstand

12.07.2017 Zwölftes Treffen des Koordinierungsausschusses:Vorstellung eines ersten Finanzszenarios zur Votums-Erstellung Zeitplanerstellung bis zur Veröffentlichung des Votums im Januar 2018, einschließlich zusätzlicher InformationsveranstaltungenfüralleGemeinderäteundGemeindemitgliederüberdasfinaleProcedere im Pfarreientwicklungsprozess

15.08.2017 Untere Denkmalbehörde der Stadt Mülheim:Gemeinsamer Austausch mit dem Bistum Essen

29.08.2017 KiTa ZV:Weiterer Austausch mit der Abteilungsleitung

11.09.2017 Treffen des Personalausschusses:Diskussion über die zukünftige Personalplanung im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses

26.09.2017 - 09.10.2017

Vorstellung der PEP-Szenarien in Form von Gemeindeversammlungen in den Gemeinden:St. Barbara Christ KönigSt. EngelbertSt. Mariae Rosenkranz

11.10.2017 1. gemeinsame Sitzung mit PGR, KV und KOG:Oktober – November 2017

Untere Denkmalbehörde der Stadt Mülheim:Gemeinsame Ortstermine

21.11.2017 2. gemeinsame Sitzung mit PGR, KV und KOG:Besprechung des ersten Entwurfs des Votums

14.12.2017 3. gemeinsame Sitzung mit PGR, KV und KOG:Besprechung des Votums

30.01.2018 4. gemeinsame Sitzung mit PGR, KV und KOG:Besprechung des Votums

21.02.2018 5. gemeinsame Sitzung mit PGR, KV und KOG:Verabschiedung des Votums

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48 Anhang

Christian Kochius Yannick Freida Janine Bongard Christian Kochius Andreas Scholten

Katholische Jugend Mülheim an der Ruhr

Mülheim im Juni 2016 Seite 1 von 3

Sehr geehrte Damen und Herren, Als im vergangenen Jahr das Thema „Pfarreientwicklungsprozess“ aufkam, war den Jugendbeauftragten der drei Mülheimer Pfarreien besonders wichtig, die Jugendlichen der Stadt früh und zielgruppengerecht über die Entwicklungen im Bistum zu informieren und mit einzubeziehen. Das bewährte Format „All Hands on Deck“ nutzten wir daher am 23.06.2015 um auf dem Schiff „Ruhrperle“ – in einer prägnanten und jugendgerechten Form – über die aktuellen Geschehnisse im Bistum sowie die daraus resultierenden Konsequenzen für die Mülheimer Pfarreien zu informieren. Bereits auf dem Schiff war deutlich spürbar, wie wichtig den Jugendlichen das Mitmachen, Mitentscheiden und Miteinbezogen werden bei den anstehenden Prozessen ist.

Um nach der reinen Informationsgebung, zusammen mit den Jugendlichen, weiterzuarbeiten und weiterzudenken ging es am 03.03.2016 mit einer weiteren Veranstaltung an die Ausgestaltung der Prozesse. Unter dem Titel „aufgePEPt – katholische Jugend MH bleibt dran“ trafen sich die Mülheimer Jugendbeauftragten unter Beteiligung der Abteilung im Generalvikariat (Daniel Wörmann) und unserer diözesanen Prozessbegleiterin (Annelie Bloch) sowie dem BDKJ DV Essen mit rund 60 Jugendlichen und Leiterinnen und Leitern aus dem gesamten Stadtdekanat Mülheim.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Als im vergangenen Jahr das Thema „Pfarreientwicklungsprozess“ aufkam, war den Jugendbeauftragten der drei Mülheimer Pfarreien besonders wichtig, die Jugendlichen der Stadt früh und zielgruppengerecht über die Entwicklungen im Bistum zu informieren und mit einzubeziehen.

Das bewährte Format „All Hands on Deck“ nutzten wir daher am 23.06.2015 um auf dem Schiff „Ruhrperle“ –ineinerprägnantenundjugendgerechtenForm–überdieaktuellenGeschehnisseimBistumsowiediedaraus resultierenden Konsequenzen für die Mülheimer Pfarreien zu informieren. Bereits auf dem Schiff war deutlich spürbar, wie wichtig den Jugendlichen das Mitmachen, Mitentscheiden und Miteinbezogen werden bei den anstehenden Prozessen ist.

Um nach der reinen Informationsgebung, zusammen mit den Jugendlichen, weiterzuarbeiten und weiterzu-denken ging es am 03.03.2016 mit einer weiteren Veranstaltung an die Ausgestaltung der Prozesse.

Unter dem Titel „aufgePEPt – katholische Jugend MH bleibt dran“ trafen sich die Mülheimer Jugendbe-auftragten unter Beteiligung der Abteilung im Generalvikariat (Daniel Wörmann) und unserer diözesanen Prozessbegleiterin (Annelie Bloch) sowie dem BDKJ DV Essen mit rund 60 Jugendlichen und Leiterinnen und Leitern aus dem gesamten Stadtdekanat Mülheim.

Christian Kochius Yannick Freida Janine Bongard Christian Kochius Andreas Scholten

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Anhang 49

Durch verschiedene Methoden und Teilschritte wurden die Jugendlichen dazu angeregt, an die Kirche von Morgen zu denken. Die vier wichtigsten Punkte sollen folglich genannt werden. Diese wurden den ganzen Abend über deutlich und als zentraler Wunsch der Jugendlichen für eine tragfähige Zukunft in der katholi-schen Kirche verbalisiert. Diese vier Punkte möchten wir gerne als Votum der aktiven Mülheimer Jugend an die Koordinierungsstelle sowie die Pfarreien, deren Koordinierungsgruppen und den Generalvikar Klaus Pfeffer übermitteln:

1. Personelle Angebote: „Es geht nicht alles Ehrenamtlich“WirbraucheneinehauptberuflicheUnterstützung(Einsatzgebiet:StadtMülheim)fürdieJugendarbeitvorOrt.DurcheineregelmäßigehauptberuflicheVernetzungundBegleitungkönnendieKooperationenundProjektewachsen.EineAnbindungandiePastoralteamsunddiezusammenlaufendenFädenalleGruppie-rungenundjugendpastoralenAngeboteinMülheimmachenEhrenamtmöglich.

Christian Kochius Yannick Freida Janine Bongard Christian Kochius Andreas Scholten

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50 Anhang

2. Strukturen:

„Grenzenlos, Plattformen schaffen“Wir wollen über Pfarreigrenzen denken; Es braucht eine vermittelnde Stelle, Organisation wo wir uns in Mülheim zwischen allen Anbietern von Jugendarbeit vernetzen können. Wir brauchen ein Netzwerk, eine Plattform über die ein grenzenloser Austausch untereinander möglich ist.

3. Spiritualität:

„Mut zur Veränderung“Wir brauchen: Altersgerechte Sprache in Gottesdiensten, Kirchenraumveränderungen zugelassen werden, Gottesdienste an neuen Orten, Mut neue Dinge auszuprobieren; zielgruppenorientierte Sakramentenvorbe-reitung Stichwort: Lebensweltorientierung

4. Räumliche Angebote:

„Nähe schaffen“OrtsnaheGebäudefürJugendlicheschaffen;AnsprechendeGebäudemitattraktivenAußenflächen;weni-ger Quantität, mehr Qualität

Für Rückfragen und Anfragen stehen wir Ihnen gerne per Mail zur Verfügung.

Herr FreidaHerr Kochius Frau Bongard

Mit freundlichen Grüßen

[email protected] [email protected]@web.de

Mülheim, im Juni 2016

Christian Kochius Yannick Freida Janine Bongard Christian Kochius Andreas Scholten

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Anhang 51

Auswertung Zukunftswerkstatt Kinder Jugendarbeit + U28 vom 25.06.16

Besucherzahl: • Viele Leute besuchten unseren Raum• Gemischte Altersgruppen• Hauptsächlich Personen aus Rosenkranz und

Barbara

Beschreibung der Atmosphäre: • Gut bis teilweise angespannt• Unwissend bzgl. Jugendarbeit in der Pfarrei• Diskussionsfreudig• Neid gefüllt

Persönliche Beurteilung des Gesprächskreises und der Gesamtveranstaltung, Vorschläge:

• Gute Gespräche• Viel Aufklärungsarbeit• Vielen Leuten war nicht Bewusst was es an

Jugendarbeit noch gibt• Finanzierung Jugendarbeit ist nicht transparent

(Neidgefühle)• Vorschlag: Vorstellung der Jugendarbeit mit

einem Plakat und im Pfarrblatt• !!!! Kirchturmdenken auf der einen Seite, auf

der anderen der Wunsch nach Vernetzung!!!

Bemerkenswerte Kommentare, Kritiken, Erwartungen, und Interessensbekundungen

• Wie kann Jugendarbeit in Gemeinden wiederbelebt werden, in denen sie „eingeschlafen“ ist“?

• Jugend ist die Zukunft• Zu wenig Jugend am Tag selber da!• Vernetzung und mehr Informationsaustausch• DerHauptberuflicheJugendbeauftragte

wurde im letzten Prozess schon eingestampft, wodurch viele schon auf ehrenamtl. Schultern ruht, wo soll man da noch Abstriche machen?

Zusammenfassung der Antworten zu den Zukunftsfragen!!!

Welches räumliche Angebot ist wichtig, damit Jugend (-verbands)arbeit auch in Zukunft für Kinder, Jugendliche undjungeErwachseneeingutesAngebotaufdemWegins Erwachsenenleben bieten kann? Wie sehen gut nutzbare (Frei-)Räume für uns aus?

• Attraktive Räume sind wichtig (Jugendgemäß)• Jugendarbeit ist Sozialraum gebunden, daher

ist ein guter Standort von Nöten• StandortinjederGemeinde• Must have: personales und räumliches Angebot

(haupt. & ehrenamtl.)• Kinder/Jugendliche brauchen Frei/Raum!• Actlocal; nach Alter abgestufte Angebote;

lokal, Dekanat, Bistum; Wie kommen die erfolgreichen Ideen in die Gemeinden?

Wofürbenötigenwirpersonellehauptberuflicheoderehrenamtliche Unterstützung? Auf welche personellen Angebote wollen wir auch in Zukunft nicht verzichten?

• Jugendgottesdienste und Gebetsstunde• Jugendmusik in der Kirche• OffeneJugendarbeitbrauchtProfis• Dienst der Kirche an/für Gesellschaft/Menschen • Wer leitet Messdiener etc. Gruppen??? Wer

Unterstützt sie? Es wird nur gemeckert was alles falsch gemacht wird!

• Ohne professionelle Fachkräfte u. Ehrenamtler ist eine gut strukturierte und organisierte Jugendarbeit nicht leistbar.

Wie nehme ich die Jugendarbeit in unserer Pfarrei/Bistum wahr? Weiß ich was sie macht oder sind sie nur eine „Randerscheinung“? Habe ich schon mal vom Preacher Slam gehört?

• Überregionale Events vs. Pfarreibezug; Attraktive Events in eigenen Räumen (Jugendkirche) lassen Jgdl. (u.v. Erwachsene) zeitgemäßen u neue Formen von Liturgie/Glaubenserfahrungen machen. Kann diese Begeisterung für die Heimatpfarrei Gemeinde genutzt werden?

• Wo/Wie erfährt man, ob aus der Gemeinde Jugendliche am Preacher´s Slam teilnehmen/hinfahren?

• Präsenz ist suboptimal! Lokale Angebote sind wichtiger!

• Information/Werbung: Ich wohne auf Oberhausener Stadtgebiet und erfahre oft nichts von Terminen/Aktionen in Mülheim. Funktioniert dies für Jugendliche? Bitte kein Kirchturmdenken!

• Bistumsangebote werden bisher nur sporadisch genutzt und wenig transportiert.

Welche Strukturen brauchen wir, damit die Interessen und Anliegen der katholischen Jugend in Mülheim dauerhaft vertreten werden können? Wie sieht gute Vernetzung aus?

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• Mehr auf Gemeindemitglieder zugehen• Die Vernetzung läuft bereits sehr gut

strukturiert, wichtig sind motivierte Leute die über den Tellerrand gucken.

WelchefinanzielleAusstattungbedarfesfüreingutesMiteinander? Wie und wofür kann Geld für Kinder, JugendlicheundjungeErwachsenevonSeitenderKirchen gut investiert werden? Wo könnte evtl. auch gespart werden?

• Sanierung WICHTIGER / Genutzter Räume

Was wünsche ich mir für die Zukunft der Jugendarbeit (Jugendzentrum,Chöre,Pfadfinder,Messdienerusw.)inunserer Pfarrei?

• Gemeinsame Räume + Materialien wie Zelte• Mehr Vernetzung Ressourcenbündelung• Mehr Aktionen auf Bistumsebene mitmachen =

Verbindungen schaffen• Direkt nach der Kommunion müssten die

Kinder in Messdiener-Gruppen aufgefangen werden (Wer kann das leisten?)

• JugendlichefürProjektebegeistern,stattwöchentliche Termine anzubieten (passt nicht mehr in die Lebenswelt)

• Junge Leute in den Pastoral-Prozess einbeziehen, mit einer eigenen Veranstaltung

• Jugendarbeit = 1.Priorität• Auffangen von „problematischen“ Kindern aus

prekärenfamiliärenSituationen(finanzielleUnterstützung Caritas etc.)

• Größere Präsenz der Jugendgruppen in der Kirche (Voraussetzung aber auch Anpassung der Gottesdienste hinsichtlich Themen und Gestaltung)

• Mehr Werbung, Darstellung des attraktiven Freizeitangebots

• Nicht Pfarrei sondern Gemeinde

52 Anhang

Gedanken zum VotumGemeinderat St. Barbara

Das ehrenamtliche Engagement aller Altersstufen ist unser größtes Kapital in St. Barbara.DassjungeLeutesichdurchausimmernochfüreinEngagement in Kirche motivieren lassen, kann man in St. Barbara an ihrem Mitwirken in liturgischen, caritativen, pastoralen und gemeindlich-geselligen Gruppierungen festmachen. Besonders deutlich zu sehen ist es in unseren im Folgenden beschriebenen - Barbara spezi-fischen-Projekten.DaherblickenwirmitZuversichtindie Zukunft und sind überzeugt, dass es ein Leben aus demGlaubeninunseremGemeindegebietaufjedenFallweiterhin geben wird.

Nikolaus-Groß-MusicalVom 30.9.1998 bis zum 23.1.2016 haben wir insgesamt 70 Mal bei stets vollem Haus unser Musical Nikolaus Groß aufgeführt. 18 Jahre lang war dies das heraus-ragende,generationsübergreifendeProjektinunsererGemeinde, das weit über die Bistumsgrenzen hinaus bekannt und nachgefragt worden ist. In der Predigt am Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß sagte hierzu Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck: Heute Zeugnis von der Bedeutung eines Märtyrers zu geben, der sich nicht sofort in seinem Lebensprogramm den Zeit-genossen erschließt, stellt vor große Herausforderungen. Die Pfarrei und Gemeinde St. Barbara in Mülheim stellt sich auf ungewöhnliche, aber immer wieder vor allem auchjungeLeuteanziehendeWeisedieserAufgabe.SieführtalljährlichdasMusical“NikolausGroß“auf.

BarbaramahlImDezember2014fandzurfinanziellenUnterstützungder Hospizarbeit das Barbaramahl in unserer technisch bestens ausgerüsteten Kirche St. Barbara statt. Eigens dafür waren alle Bänke demontiert und gegen Tische und Stühle ausgetauscht worden. Beteiligt an der Vor-bereitung und Durchführung waren insgesamt über 130 Personen der Gemeinde St. Barbara. Zur Besonderheit des Abends gehörte nicht nur der sakrale Ort des Mahles, sondern neben dem 4-Gänge-Menü auch eine geist-liche Speise, ein Oratorium, das die Heilige Barbara als Patronin der Verfolgten, der Flüchtlinge, der Asylanten und Fremden darstellte.

Virgin – das MusicalAm 12.12.2016 war das Hochfest der Virgin of Guada-lupe. Im Rahmen einer Andacht haben wir erste Szenen unseres neuen Musicals vorgestellt. Wieder sind alle Altersstufen unter den Mitwirkenden vor und hinter den Kulissenvertreten.AktivdabeisindeineganzeReihejun-gerLeute,diesichauchvondemneuenProjektwiederhaben begeistern lassen.

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Anhang 53

Daher haben wir beschlossen weiter zu machen und werden Ende des Jahres am 12.12.2017 zur Urauffüh-rung einladen.

Barbaras SommerfestBarbaras Sommerfest ist viel mehr als ein normales Gemeindefest. Es ist im Laufe der Jahre zu einem richtigen Stadtteilfest gewachsen, bei dem fast 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aller Generationen im Einsatz sind. Bemerkenswert ist auch hier der Ein-satzunddaskontinuierlicheNachrückenderjüngerenGeneration: Messdiener unterstützen die Kolpingfamilie amGetränkestand;eineKegelgruppejungerMännerhilftdenkfd-FrauenbeimReibekuchenbacken;jungeErwachsene steigen bei ihren Eltern am Currywurststand der Caritas oder am Grillstand des Familienkreises wie selbstverständlich mit ein und ein Auf- und Abbau der Beschallungstechnik, der großen Bühne, aller Stände und Zelte auf dem Bolzplatz und hinter der Kirche auf derPfarrwiese,wäreohnedieMitarbeitjungerLeutegarnicht denkbar.“Generationen nehmen sich gegenseitig wahr“ – auch das ist bei Barbaras Sommerfest ein fester Bestandteil, wennunserejugendlichenFirmandeninsAltenheimAufden Bruch gehen und dort die Seniorinnen und Senioren in ihren Rollstühlen zum Kaffeetrinken ins Pfarrheim holen und anschließend mit ihnen über den Bolzplatz fahren.Schließlich ist noch als weitere besondere Attraktion - einzigartig für Mülheimer Gemeindefeste - das inzwi-schen zur Tradition gewordene Seifenkistenrennen auf dem Schildberg zu nennen.

FlüchtlingshilfeSeit November 2015 engagiert sich St. Barbara aktiv in der Flüchtlingshilfe in unserem Stadtteil: Deutschkurse, Kinderbetreuung,Ausflüge,BegleitungbeiBehörden-gängen, Wohnungsvermittlung, Umzugshilfe, Spiel-, Bastel-, Koch- und Sportangebote, Barbaras Bistro und Basar. Ohne den Einsatz der vielen freiwilligen Ehrenamt-lerwäreauchdiesesProjektniemalsdenkbar.Undauchhierbei sind wieder alle Generationen vertreten.

Sommer- und WeihnachtskonzerteZweimal im Jahr geben alle Chorgruppierungen unserer Gemeinde “Shalömchen, Shalom-Chor, Jugendchor, weBelieve und Cantamus“ - unter der Leitung unseres Kirchenmusikers Burkard Kölsch - ein gemeinsames Konzert. Die Jüngsten sind noch gar nicht eingeschult und die Ältesten bereits pensioniert. Die Kirche ist dann bisaufdenletztenPlatzbesetzt,weiljedeGenerationihrPublikum zieht.

Die Gebäude-Infrastruktur in St. Barbara bietet alle MöglichkeitenUnser Pfarrheim verfügt sowohl über kleinere Räum-lichkeiten als auch über einen großen Pfarrsaal und ist behindertengerecht ausgestattet mit zwei Rollstuhlram-pen, einer Behindertentoilette und einem mit Rollstühlen befahrbaren Treppenlift zu den Räumlich-keiten in die 1. Etage. Auch größere Versammlungen pfarrlicher, geselliger und kultureller Art sind problemlos im Saal durchführbar. Zur Programmgestaltung steht eine große Bühne inklusive modernster Licht- und Tontechnik zur Verfügung.

Unser Jugendzentrum “Springender Punkt St. Barbara“ ist weit über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannt und wird in der Kommune hoch geschätzt, vor allem durch seinen musikalischen Schwerpunkt und die offene Jugendarbeit. Die räumliche Durchlässigkeit zum Pfarrheim ermöglicht auch größere Events.

Unsere Kirche bietet genügend Platz auch für zentrale Sonntagsgottesdienste oder besondere Messen wie z.B. Erstkommunion- oder Firmfeiern (Sitzplätze in den Bänken: 340 / mit zusätzlicher Bestuhlung: 435 Sitzplät-ze). Die architektonische Besonderheit, rund um den Altar zu sitzen, ist darüber hinaus hervorragend geeignet für Aufführungen von Chor- und Musikgruppen.

Votum des Gemeinderates St. BarbaraIm Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses spricht sich der Gemeinderat St. Barbara aufgrund des Poten-tials an Ehrenamtlichen aller Altersstufen und des Synergieeffektes der optimalen Gebäudesituation und –zuordnung in St. Barbara einstimmig dafür aus, dass die Kirche St. Barbara, das Pfarrheim und das Jugendheim erhalten bleiben und unter pfarrlichem Aspekt in Zukunft von allen Gemeinden intensiv genutzt werden.

Sollten wir künftig im Pfarrgebiet auf Kirchengebäude ver-zichten müssen, ist es aus unserer Sicht aber zwingend erforderlich,dassjedeGemeindeunsererPfarreieinengeeigneten und gut ausgestatteten Versammlungsraum erhält, der multifunktional für Gottesdienste, Feste und Feiern, Konferenzen und Schulungen und Chor- und Musikproben genutzt werden kann.

Abschließend möchten wir ausdrücklich darauf hin-weisen, dass dieses Votum des Gemeinderates von St. Barbara ohne Pastor von Schwartzenberg verabschiedet worden ist, damit er als Pfarrer der Pfarrei St. Barbara allen Gemeinden gegenüber neutral bleiben kann.

Mülheim-Dümpten, 2. März 2017

Gemeinderat St. Barbara

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54 Anhang

Stellungnahme der Gemeinde Christ-Königzum Pfarreientwicklungsprozess

Der Gemeinderat der Gemeinde Christ-König möchte gerne in Form dieses Briefes auf den Fragebogen zum Pfarreientwicklungsprozess antworten.Innerhalb des Prozesses Sehen haben wir uns gemeinsam einen Überblick unserer Gemeindetätigkeit verschafft. Dabei fällt auf, dass uns seit vielen Jahren eine intensives Zusammenwirken mit unserer nur wenige Meter entfernt beheimateten evangelischen Schwestergemeinde im Knappenweg verbindet. Auf zahlreichen Gebieten arbeiten wir sehr eng zusammen. Einbezogen in die gemeinsame Arbeit ist in mehrfacher Weise auch die den beiden benachbarten christlichenGemeinden gegenüber sehr offene Gemeinschaftsgrundschule am Steigerweg.

Was wir sehen ist ein starkes Dreieck, was sich zwischen der evangelischen Markusgemeinde im Knappenweg, der städtischen Gemeinschaftsgrundschule am Steigerweg und unserer Gemeinde gebildet hat und durch gemeinsame Aktivitäten gelebt wird. Die gemeinsamen Aktivitäten unseres gelebten Dreiecks sind:

• wöchentlich ökumenischer Schulgottesdienst für die erste oder die zweite Klasse

• ökumenische Gottesdienste zur Einschulung, vor Weihnachten und zum Abschluss des

Schuljahres• Gottesdienste zum Sommerfest und vor

Weihnachten für die OGS (Offene Ganztagsschule) an der Steigerwegschule

• Zusammenarbeit in der Steuerungsgruppe der OGS, die in ökumenischer Trägerschaft organisiert ist

• jährlicheMartinsfeiermitchristlichgeprägtemMartinsspiel und anschließendem Umzug

• Adventsmarkt im Steigerweg mit musikalischen Darbietungen und Kinderprogramm

Der Gemeinde Christ-König ist besonders das ökumenische Zusammenleben in dem Stadtteil Winkhausen wichtig. Über die zuvor erwähnten Aktivitäten, in welche die Grundschule einbezogen ist, hinaus leben wir durch intensives Zusammenwirken mit der evangelischen Markusgemeinde am Knappenweg unseren gemeinsamen christlichen Glauben. Dies ist durch eine Vielfalt gemeinsamer Anstrengungen belegt:

• ökumenische Friedhofsandacht am Volkstrauertag• gemeinsame Adventfeier der Frauengemeinschaften• gemeinsame Gestaltung einer Adventfeier für den

Altenverein Hügelstraße• Weltgebetstag der Frauen• ökumenischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag

• ökumenische Bibelabende im Herbst• Musikalische Gestaltung von katholischen

Sonntagsgottesdiensten durch einen Chor der evangelischen Gemeinde und umgekehrt

• Fronleichnamsgottesdienst auf der Wiese oder im Saal des ev. Gemeindezentrums

• gemeinsames Gemeindefest• ökumenische Flüchtlingsarbeit Winkhausen• Beratungen für eine ökumenische

Quartiersentwicklung im StadtteilWeitere ökumenische Zusammenarbeit gelingt uns mit der evangelischen Markusgemeinde amSpringweg in Verbindung mit der Grundschule an der Nordstraße:

• ökumenische Gottesdienste zur Einschulung, vor WeihnachtenundzumAbschlussdesSchuljahres

Eine zielstrebige Intensivierung dieser Zusammenarbeit ist sowohl von unserer als auch von evangelischer Seite ausdrücklich gewollt und wird derzeit gezielt reflektiert.UnserGemeinderathatsichverstärktdiesesThemas angenommen, und das Presbyterium der Markusgemeinde widmet seine nächste Sitzung dem ökumenischen Austausch; Mitarbeiter aus Christ-König sind zu dieser Sitzung eingeladen.

Es besteht großes Interesse seitens unserer evangelischen Nachbarn an einer Mitnutzung der Kirche Christ-König. Die evangelische Gemeinde besitzt keinen klassischen sakralen Kirchenraum und wünscht sich für etliche Anlässe einen solchen. Das evangelische Gemeindezentrum verfügt über einen völlig neu renovierten Saal mit erstklassiger technischer Ausstattung, geeignet für kulturelle und andere Veranstaltungen. Über eine solche Räumlichkeit verfügt Christ-König nicht; eine gelegentliche Mitnutzung des Saales wäre eine denkbare Option.Ein weiterer Wunsch wäre ein gemeinsamer Kindergarten. Während der Kostenaufwand für eine Renovierung des katholischen Kindergartens nicht sinnvoll erscheint, möchte sich der evangelische Kindergarten gerne vergrößern. Zugegeben ist die Erfüllung dieses Traums nicht leicht, doch wäre ein gemeinsamer Kindergarten mit der Grundschule in der Nachbarschaft ein großer Zugewinn für Winkhausen. Insbesondere, wenn das Unternehmen Vivawest im Bereich der Straße Steigerweg neue Wohnungen bauen wird.

Auch unser Gemeindehaus steht für das Zusammenleben der Gemeinde und für den Stadtteil.Im Untergeschoss des Gemeindehauses ist seit Jahren das Kindertagesnest „Zwergen Villa“ zu Hause. Im Moment wird durch die Zwergen Villa das

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Untergeschoss des Gemeindehauses täglich zur Hälfte genutzt. Im vergangenen Jahr wurde der Gemeinderat angesprochen, ob es möglich sei das komplette Untergeschoss durch die Zwergen Villa zu mieten. Es wurden dem Gemeinderat sogar konkrete Vorstellungen und Pläne vorgelegt. Leider konnte dieser keine Zusage geben, da durch den PEP das weiterbestehen des Gemeindehauses nicht gesichert ist.

Der mittlere Teil des Gemeindehauses wird überwiegend durch die Verbände unserer Gemeinde genutzt. Ein externer Chor nutzt einen Raum für seine Proben. Eine Gruppe des Kreuzbundes hält dort ihre wöchentlichen Treffen ab. Ebenso werden die Räumlichkeiten für Geburtstags- und Tauffeiern und für weitere Anlässe angefragt. Derzeit denken wir über ein neues Vermietungskonzept und dessen Handhabung nach. Die Nachfrage ist vielversprechend.

Ein Teil des Dachgeschosses wird als Speicher genutzt. Für die Nutzung des verbleibendenObergeschosses wird in Zukunft eine Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum der Gemeinde St. Barbara „Springender Punkt“ angestrebt. Ein Treffen zur ersten Erörterung wird in naher Zukunft erfolgen.

Auf dem Hintergrund dieser Überlegungen sprechen wir uns dafür aus, sowohl die Kirche Christ- König als geistliches Zentrum für den Stadtteil zu erhalten als auch das Gemeindehaus. Dagegen können wir auf das recht große Pfarrhaus, das bisher Raum bot für die Wohnung der Pallottiner, für das Gemeinde- und ein Pastorenbüro, ein Besprechungszimmer und einen Lagerraum, verzichten.

Zusammengefasst wollen wir mit diesem Brief Ihnen unsere Arbeit in unserer Gemeinde und Umgebung näher bringen. Wie schon dargestellt, legen wir großen Wert auf die ökumenische Zusammenarbeit und können diese mit regelmäßigen Aktivitäten leben. Des Weiteren möchte unsere Gemeinde für den Stadtteil Winkhausen eine feste Instanz sein und den christlichen Glauben in unmittelbarer Umgebung weitergeben und vertiefen.

Eine kürzlich neu gebildete Planungsgruppe hat letzteren Gedanken gezielt aufgegriffen und befasst sich unter dem Stichwort „Quartiersentwicklung“ mit Visionen einer zukunftsgerechten Gestaltung des Zusammenlebens im Stadtteil Winkhausen. Herzstück der Entwicklung sind die bestehenden und auszuweitenden Initiativen der beiden christlichen Gemeinden und ihrer Sozialwerke unter Einbeziehung der Grundschulen. Diese Stadtteilarbeit soll soziale, bildende, kulturelle und religiöse Initiativen miteinander vernetzen, fördern und weiterentwickeln. Deshalb ist die Planungsgruppe

mit Personen aus vielen unterschiedlichen Bereichen bestückt, derzeit vor allem mit

• Mitarbeitern der Gemeinde Christ-König• Mitarbeitern der evangelischen Markusgemeinde• der Leitung der Gemeinschaftsgrundschule am

Steigerweg• Mitarbeitern aus Caritas/Diakonie• einem Mitarbeiter aus der Erwachsenenbildung• Mitarbeitern der Stadt Mülheim an der Ruhr• dem Verwaltungsleiter der Pfarrei St. Barbara• Mitarbeitern des Bistums Essen

Die Arbeitsgruppe ist nach ersten tastenden Versuchen nun in eine Phase eingetreten, in der mit Hochdruck konkrete Handlungsschritte geplant und in Angriff genommen werden. Mit freundlichen Grüßen für den Gemeinderat Christ-König

Marcel Wolff, Vorsitzender

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Vorschlag des Gemeinderats St. Engelbert vom 27. März 2017 zum PEP-Votum „Pastoraler Ort in der Gemeinde St. Engelbert – En-gelbertuskirche“ Vor 110 Jahren, am 3. Juli 1907, wurde die Engel-bertuskirche konsekriert und zwei Monate später die kanonische Pfarrei St. Engelbert errichtet. Beides war notwendig geworden, weil die Pfarrei St. Mariae Geburt, das Erzbistum Köln und – voran – die Unternehmer-familie Thyssen die damals enorme Arbeitsmigration zur Kenntnis genommen und daraus die menschlich richtigen Schlüsse gezogen hatten. Heute sind es die Folgen der wirtschaftlichen Konversion des Ruhrgebiets, enorme gesellschaftliche und kirchliche Veränderungsprozesse und erneute Wellen weltweiter Vertreibungs-, Armuts- und Arbeitsmigration, die uns als christliche Kirchen zu Prozessen der Anpassung und des intelligenten Rückbaus zwingen. Einem in unseren Breiten so nicht erlebter Glaubensabbruch folgt das Versiegen von geistlichen Berufungen, die zu pastoralen Berufungen führen könnten. Das Seelsorgepersonal bricht rapide weg. Wer die räumliche Nähe von St. Engelbert zur Mutter St. Mariae Geburt zum alleinigen Leitgedanken für Zukunfts-planungen macht, wird rasch feststellen müssen, auf welchemHolzwegerist:Die110jährigeGeschichtehatjabeide Pastoralräume geprägt, und die Loslösungsgründe sind überraschend aktuell. Eppinghofen, obwohl institutionell [noch] kein eigener Stadtteil,hatgeradeimletztenVierteljahrhundertintensivdie Bildung einer eigenen Identität und einer bunten, offenen, kreativen Community entwickelt. Zu den Motoren dieser Entwicklung zählten die christlichen Kirchen vor Ort, die mit ihrer seit fast vierzig Jahren gewachsenen „Eppinghofer Ökumene“ wesentlich die Herausforderun-gen dieses Stadtteils zum Thema gemacht und die Politik zur Installation eines eigenen Stadtteilmanagements bewegt haben. Im Pfarrhaus von St. Engelbert war eine der entscheidenden Zusammenkünfte, bei der die Sees-lorger/innen der Eppinghofer Ökumene der damaligen Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und ihren Mitarbeitern die Sorgen um den Stadtteil vortrugen und ein Stadtteilmanagement anregten. Christ sein in einem solch multikulturellen Umfeld, inmitten von fünf gänzlich unterschiedlichen islamischen Moscheegemein- den, hat eine eigene Qualität von Leben, Anspruch und Auftrag.

Migration ist seit über 110 Jahren ein bedeutendes Thema bei uns. Und wir können, vielleicht sogar mit ein wenig Stolz, sagen: Eppinghofen ist der bunteste, ethnisch vielfältigste und im wahrsten Sinn des Wortes

jüngsteStadtteilMülheims;von ca. 115 in der Stadt lebenden Ethnien sind ca. 95 hier vertreten. Keine Frage, dass mit diesen Reali-täten auch problematische Situationen einhergehen: Perspektivlosigkeit wegen mangelnder Chancen infolge mangelnder Bildung, religiöse Abschottungen mangels sprachlicher Kommunikationsfähigkeit und Austauschs, unendlich viele Aufbrüche bei gleichzeitig unendlich viel Scheitern, am Ende bedrängende Suchtproblematiken inkl. nachfolgender Beschaffungskriminalität. Wir sind nicht blind, nur manchmal auch zunächst etwas rat-undhilflos.DiebegeistertenNutzerdersobelieb-ten interationalen Shopping- und Gastromeile an der „Eppinghofer“ [Str.] aus den besser gestellten Mülheimer Sektionen nutzen, aber verstehen diesen Stadtteil nicht. Wir leben hier und gestalten ihn mit. Müssen wir mehr dazu sagen, dass man in einem solchen gesellschaftlichen Mix mit hoher sozialer Brisanz ein gänzlich anderes christliches Da- und Sosein hat als in einer halbwegs eleganten Innenstadtgemeinde oder einem sozial [noch] autarken „Königreich“? Und das tun wir mit und innerhalb unserer „Eppinghofer Ökumene“, z. B. mit dem von Anfang an ökumenischen Einsatz für die selbstverständlich ökumenische Flücht-lingshilfe, und selbst im Karneval ist Ökumene kein Fremdwort. Darum ist auch die gemeinsame Nutzung von Örtlichkeiten und Räumen kein Tabu, sondern, soweit es fair geschieht, logisch. Unser Vorschlag an die im Pfarreientwicklungsprozess entscheidenden Gremien der Pfarrei beginnt nach dem Statement der Verwaltungsleitung zu unserem Antrag vom 7. 12. 2016, das beigefügt ist, mit der Annahme der Darstellung und dem Verzicht auf den Erhalt der Engelbertuskirche als solcher, was uns unendlich schwer- gefallen ist. Aber die Zahlen sprechen gegen Anhänglich-keit und Erinnerungen. Allerdings sprechen wir uns entschieden gegen einen sog. „kontrollierten Verfall“ aus. Vielmehr kam aus der Gemeinde ein kreativer, unorthodoxer Vorschlag, zumindest das Mittelschiff der Kirche bis auf die Bodenplatte abzutragen, evtl. den Chor mit der darunter liegenden Krypta und den markanten Glockenturm, ggf. mit der anliegenden Außenmauer oder einem Teil von ihr, symbolisch zu erhalten – als Landmarke und Zeichen christlicher Präsenz in einer ansonsten immer mehr von muslimischer Bevölkerung geprägten Umgebung. Somit können Chorraum und Krypta weiterhin für Gottes-dienst und Sakramentenspendung genutzt werden, während mit der Bodenplatte die Möglichkeit einer Neubebauung gegeben ist, ohne in den

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von Altlasten der früheren Eppinghofer Zinkhütte belaste-ten Boden gehen zu müssen.

Auf der Bodenplatte wird, passend zur umgebenden Be-bauung, ein dreigeschossiger Bau errichtet. Das Erdgeschoss enthält das Gemeindezentrum. Dazu gehören die KÖB – Gemeindebücherei, drei große Gruppenräumen, die durch Falttüren zu einem Saal erweitert werden können, eine große Küche mit Kühlraum, weitere Gruppenräume sowie Sani-tär- und Abstellräume. Die beiden darüber liegenden Geschosse enthalten ver-mietbaren Wohnraum. Wegen der Barrierefreiheit ist ein Aufzug erforderlich. Dabei denken wir auch eine Reihe von Apartments, die Studierenden der beiden in Mülheim ansässigen Hochschulen angeboten werden könnten, die dann möglicherweise auch in Gruppen der Gemeinde tätig sein könnten. Der Außenbereich könnte zum Teil als Parkraum, aber auchalsGrünflächebzw.gepfasterterPlatz–ähnlichdem „Roten Platz“ am bisherigen Gemeindezentrum – für Gemeindefeste u. ä. m. gestaltet werden, sollte allerdings zum Schutz der Fläche mit einem halbhohen Zaun eingefriedet sein. Mit dem teilweisen Erhalt der Landmarke „Engelbertus-kirche“ sowie einem kirchlich genutzten Neubau bekennt sich die Kirche zu ihrem religiös-kulturellen und sozialen Auftrag im Stadtteil und behält zugleich die Gestaltungs-hoheit am Ort. Unser Vorschlag ist wesentlich auch geleitet von unserer EinschätzungderUnverkäuflichkeitderKirche,dau.E.an diesem Ort wirtschaftlich im Hinblick auf die Abrisskos-ten und die Kosten der notwendigen Altlastensanierung kein Neubau möglich ist. Schließlich liegt die Kirche auf einer Anschüttung von Zinkhüttenabraum und dazu noch über einem sog. geologischen Fenster zum Grundwas-ser, also einem umwelttechnisch hochsensiblen Gebiet. Zur Finanzierung: Bestandteil der Finanzierung ist die Veräußerung der Häuser Engelbertusstr. 47 [Pfarrhaus] sowie Engelber-tusstr. 49 [bisheriges Gemeindezentrum, ehem. Kinder-tageseinrichtung]mitGarten-bzw.Außenfläche.

Ferner stehen aus den Verkaufserlösen der Jugendheime Heilig Kreuz und St. Engelbert noch ca. 70.000 € zur Verfügung, die zur Investition im bisherigen Gemeinde-zentrum eingestellt waren.

Darüber hinaus bietet das Mietaufkommen der Wohnun-

gen im Teilneubau die Möglichkeit, eine Finanzierung aufzubauen. Abschließend ist uns wichtig festzuhalten, dass, was auch immer mit unserem Vorschlag geschieht bzw. wie auch immer darüber entschieden wird, sichergestellt sein muss, dass uns das bisherige Gemeindezentrum für das [auch zukünftige] Gemeindeleben zur Verfügung steht, oder, um es auf eine kurze Formel zu bringen: wir ziehen nur und erst aus dem bisherigen Gemeindezentrum aus, wenn wir in das neue umziehen.

St. Engelbert, Mülheim an der Ruhr, 27. März 2017 – ein-stimmig im Gemeinderat verabschiedet –

Anhang 57

Sankt Engelbert: 2020 – 2025 – 2030 Eine gute Liturgie gehört mit guter Verkündigung zu den Kernkompetenzen der Gemeinde. Diese wird mit Hilfe ausgebildeter ehrenamtlicher Küster, Gottesdienstleiter, Lektoren, Kommunionhelfer und Messdiener in Eucha-ristie- und WortGottesFeiern gestaltet und musikalisch unterstützt durch eine vitale, das ganze Spektrum abde-ckende Kirchenmusik mit drei Chören, mehreren auch ehrenamtlichen Organisten und einem Instrumentalkreis. Der Gemeinderat Sankt Engelbert geht davon aus, dass es auch im Jahre 2030 im Bezirk der Gemeinde pastora-len Bedarf für Heilige Messen geben wird. Diese werden vielleichtnichtmehrjedenSonntagstattfindensondernim sonntäglichen Turnus mit anderen Pfarreimessen sowie als Werktagsmessen gefeiert werden und bedürfen ab 2030 der Unterstützung durch die Pfarrei. Solange es die KiTa Heilig Kreuz gibt, sollte es auch KiTa-Gottesdienste, teilweise durchgeführt durch Erzie-herinnen, geben. Wortgottesdienstleiterinnen und –leiter sowie Lektorinnen und Lektoren wird es bis 2025 sicher geben; die Situation 2030 ist schwer abzuschätzen und es ist davon auszugehen, dass dann für diese Ehren-amtsgruppen Unterstützung durch die Pfarrei angefordert werden muss. Sehr gut angenommen und mittlerweile seit zweiein-halb Jahren etabliert ist der Kommunionempfang unter beiden Gestalten von Brot und Wein an allen Sonn- und Festtagenmitjeweils6KommunionAusteilenden.Esgilt natürlich, dringend auch neue Mitarbeiter/innen zu gewinnen und auszubilden. Der Gemeinderat sieht hierfür durchaus eine Perspektive bis 2025 und darüber hinaus. Ehrenamtliche Küster wird es sicherlich auch 2025 noch geben, allerdings könnte hier schon Unterstützungsbedarf bestehen. Schwieriger sieht es bei den ehrenamtlichen Musikern (Organisten)

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aus; im Urlaubs- oder Krankheitsfall der hauptamtlichen Kirchenmusikerin müssen wir schon 2020 Hilfen von der Pfarrei anfordern. Ehrenamtliche Musiker in Chören und Musikgruppen wird es hingegen sicherlich mindestens so lange geben, wie Frau Höfer im aktiven Dienst ist.

Es gibt derzeit eine aktive und aufblühende Messdiener-gruppe.AufgrunddesAltersderZielgruppeistesjedochschwierig, über das Bestehen dieser Gruppe über einen längeren Zeitraum hinweg Vermutungen anzustellen. Die Fronleichnamsprozession stellen wir uns schon in naher Zukunft als regelmäßige gemeinsame Feier auf Pfarreiebene (in späterer Zukunft auch auf Stadtebene) vor, wobei reihum verschiedene Gemeinden Start- und /oder Zielort der Prozession sein könnten. Die direkte Trauerbegleitung bis zur Beerdigung ist bis 2025 abgedeckt. Vor dem Hintergrund positiver Er-fahrungen in der Gemeinde Sankt Engelbert wäre es wünschenswert, auch auf Pfarreiebene weitere Ehren-amtliche für die Ausbildung zum ehrenamtlichen Trauer-begleiter zu gewinnen. Bis 2025 sehen wir Erstkommunionfeiern in unserer Ge-meinde noch als realistisch an, wobei es voraussichtlich schon zwischen 2020 und 2025 für die Arbeit der Kate-chetinnen Unterstützungsbedarf geben wird. Perspekti-visch nehmen wir an, dass Familien- und Erwachsenen-katechese eine größere Bedeutung erhalten wird. Dafür sprechen auch die Erwachsenentaufen, die, im Vergleich zu früheren Jahren, verstärkt angefragt werden. Zu den weiteren Kernkompetenzen gehören zwei Be-reiche, die eng mit diesem Biotop Eppinghofen und seiner Stadtteilentwicklung zu tun haben: das sind die mittlerweile 5 Gemeinden umfassende „Eppinghofer Ökumene“, die seit gut 40 Jahren gewachsen ist, und die Sozialraumorientierung, die Stadtteilarbeit. Die Epping-hofer Ökumene war seinerzeit federführend beteiligt, mit der damaligen Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, Politik und Verwaltung das Stadtteilmanagement an der Heißener Str. zu etablieren und im Gefolge des politisch torpedierten Schulstreits um die Max-Kölges-Schule an der Bruchstr. einen Eppinghofer Bürgerverein zu grün-den. Mit Ökumene, Bürgerverein, Caritas, Diakonie, Stadt und etlichen Partnern gibt es eine gemeinsame Integrationsarbeit für „Neue Nachbarn“ [Flüchtlingshilfe]. Mit KiTas, Schulen, Bildungsnetzwerk und Netzwerk der Generationen u. v. a. bildet die Ge-meindeeinNetzwerkimStadtteil(s.beigefügteGrafik). Das alles gehört zur diakonischen Pastoral, während mit der klassischen Sozialgestalt der Kirche auch die

klassische Gemeindecaritas zu vergehen scheint. In diesem Bereich sieht der Gemeinderat noch viel „Luft nach oben“, Potential, also, das es anzusprechen gilt, al-lerdings eben nicht mehr [nur] in den klassischen Formen des Ehrenamts mit regelmäßiger und Langzeitbindung. AberdafürgibtesjaeinPfarrei-Team„Ehrenamt“. Das in vielerlei Hinsicht aktive Büchereiteam wird sicherlich bis 2025 und darüber hinaus bestehen; durch Vorleseaktionen im Seniorenheim realisiert das Bücherei-team über seine Kernaufgaben hinaus caritative Arbeit. Ebenso engagieren sich Bastel- und Handarbeitskreis sowie die Mölmschen Quilties mit Verkäufen und aus-gewählten Aktionen für verschiedene caritative Zwecke. Der Bestand solch kreativer Gruppierungen ist für die nächsten Jahre anzunehmen, ebenso wie das Fortbe-stehen verschiedener weiterer Gruppierungen, die das Gemeindezentrum der Gemeinde nutzen (z.B. Blocktanz-gruppe). Seit Jahren ist außerdem eine Gruppe des Kreuzbundes in unserer Gemeinde aktiv; diese wird sicherlich auch im Jahr 2030 noch bestehen. Die gesamtpastorale Perspektive stellt sich zumindest über die nächsten acht bis zehn Jahre als überschaubar dar,weilderPastor,zumindestderzeitoffensichtlichfit,seiner Emeritierung erst dann entgegensieht und bereits für seinen Ruhestand [?]eine Bleibeperspektive vor Ort gefunden hat. InsgesamtistdemGemeinderatwichtig,wasjaauchbereits auf der Agenda der Pfarrei steht, den Fokus von der anlass- und eventbezogenen Sakramentenkate-chese grundsätzlich auf eine intensivierte Erwachsenen-katechese zu verlagern. Hier könnte die Gemeinde an frühereProjekte,zweigutgelungeneGlaubenskursefürErwachsene,anknüpfen.Sieliefenmitjeweilsca.15Teil-nehmern über die Dauer von zwei Jahren. Sehr gute Erfahrungen gibt es mit Besinnungstagen in den geprägten Zeiten. Auch der sonntägliche Kaffeetreff in der Gemeindebücherei, das monatliche Frühstück nach der Frauenmesse, der monatliche Männer-Treff nach der Männermesse und das monatliche Senioren-treffen sind Chancen und Gelegenheiten zum Glaubens-gespräch und haben das Engagement vieler bis heute engagierter Gemeindemitglieder begründet. Gut eingeführt ist, dass die meisten Taufen in der Ge-meindemessestattfinden,undderenZahlist,demStadt-teil gemäß, steigend, ebenso wie übrigens die Zahl der Trauungen. Während bisher für Prognosen in der Pfarrei

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einejährlicheAbnahmevon4%statistischangenommenwurde,weistdieoffizielleStatistikdesBistumsderzeitmit gegenüber der Prognose 500 Mitgliedern mehr die bereits oben erwähnten ca. 5000 Mitglieder aus. Dabei sehen wir die Zukunft der Gemeinde in ihrer Multikul-turalität, die der Buntheit des Stadtteiles entspricht, in dem sie liegt: Zu den fast schon traditionell vertretenen Spätaussiedlern aus Polen, Italienern, Kroaten, Por-tugiesen und Spaniern kommen heute Menschen aus allen Ländern Afrikas, dazu Tamilen, Vietnamesen, Syrer, Iraquis und Chinesen. Die Gemeindeleitung ist bemüht, durch persönliche Ansprachen und Einladungen Menschen verschiedenster Herkunft in das Gemeinde-leben zu integrieren und auch zu ehrenamtlicher Mitarbeit zu motivieren, womit sie durchaus erfolgreich ist. Unter dieser Perspektive sehen wir auch hinsichtlich des Gemeinschaftslebens in Sankt Engelbert positiv in die Zukunft: Solange es einen Ort zum Ausleben dieser Gemeinschaft geben wird, werden auch Gemeinde-feste, Ehrenamtstage, das sogenannte „Faire Früh-stück“, Karnevalsfeiern (in Kooperation mit Sankt Mariae Rosenkranz), Agapefeiern und Fronleichnamsfeiern bis mindestens2025,sicherlichjedochauchdarüberhinausmöglich sein.

St. Mariae RosenkranzAn den Kirchenvorstand und den Pfarrge-meinderat der Pfarrei St. Barbara

Sehr geehrte Damen und Herren!

Im Rahmen des P farreientwicklungsprozesses sind der KV und der PGR aufgerufen, bis Ende des Jahres 2017 eine E ntscheidung zu treffen, wie es unter Berücksichti-gung der wirtschaftlichen Vorgaben des Bistums und den pastoralen Notwendigkeiten zum Erhalt des Gemeinde-lebens i n den Gemei nden bzw. in der Pfarrei in Zukunft weiter gehen soll. Diese Entscheidung wird, wenn die Gründe hierfür nicht nachvollziehbar dargelegt werden undjedeGemeindeihrenBeitragdazuleistet,direkteAuswirkungen auf das zukünftige Gemeinde- bzw. Pfarreileben und das ehrenamtliche Engagement der Gemeindemitglieder haben.

Mit diesem Brief möchten wir Ihnen eine Entscheidungs-hilfe an die Hand geben und einen Vorschlag aus Sicht unserer Gemeinde unterbreiten.

Gemeindeaktivitäten: In der Gemeinde St. Mariae Rosenkranz (MR) gibt es ein aktives Gemeindeleben. Neben einer guten Jugend-arbeitderPfadfindermitknapp100Mitgliedernvon2

bis60Jahren,einemKinderchor,Blockflötengruppen,der Kinderkirche, den Messdienern und der Kommu-nion- und Firmvorbereitung (gemeinsam mit St. Engelbert und Christ König) gibt es noch die Hausaufgabenhilfe derCaritasunddieTOT.IndenFerienfindenverläss-liche Ferienspiele statt. Desweiteren gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der kath. Kindertageseinrichtung St. Mariae - Rosenkranz. Erwachsene engagieren sich in zwei Chören, in Tanz- und Laienspielgruppen, im Senioren- oder Bibelkreis, der kfd, Bücherei, dem Gemeinderat, in der o.g. Jugendarbeit oder in einem Familienkreis.

Neben der deutschen Gemeinde gibt es in MR noch drei fremdsprachige Gemeinden, die Kameruner (KG), die Kroaten (KM) und die Polen (PG). Diese Gemein-schaftenhabenjedesWochenendeGottesdiensteinunseren Kirchen. Auch diese Gemeinden sind aktiv in der Gemeinde tätig und haben regelmäßige Veranstaltungen in den Kirchen sowie in bzw. um die Pfarrhäuser und das Jugendheim.

Um das Miteinander der einzelnen Gemeinschaften zu fördern,findenregelmäßiggemeinsameAktionenwiez.B. Gottesdienste, die Fronleichnamsprozession und diverse Feiern wie z.B. das Gemeindefest, Weihnachts-markt oder Jubiläen statt.

Auch über die Gemeindegrenzen hinweg gibt es Aktionen - mit den beiden evangelischen Gemeinden in MH-Sty-rum – der Andreasgemeinde an der Mittelstr. und der Im-manuelkirche an der Kaiser-Wilhelmstraße. Als Beispiel können hier die Albertustage, die gemeinsame Feier des Buß- und Bettagsgottesdienstes, der Weltgebetstag und aktuell der ökumenische Kreuzweg, der am 07.04.2017 stattfand, genannt werden.

Arbeitsgruppe des GR: Der Gemeinderat MR hat sich am Gemeinderatswochen-ende A nfang Februar 2017 intensiv mit dem Thema be-schäftigt und ei nen Ausschuss gebildet. Der Ausschuss hatte den Auftrag, eine Vision bzw. ein Konzept zu er-arbeiten, wie die Zukunft der Gemeinde MR in der Pfarrei St. Barbara unter Berücksichtigung des o.g. aussehen kann. Neben den Vertretern der deutschsprachigen Gemeinde gehören dem Ausschuss auch Mitglieder der fremd-sprachlichen Gemeinden an. Die Mitglieder der KM nahmen teil, da diese in unserer Filialkirche St. Albertus Magnus (AM) beheimatet ist und diese bei unserer Zu-kunftsvision zu berücksichtigen ist.

Kroatische Mission Die KM hat, nachdem Sie zuvor viele Jahre von ei ner Gemeinde zur anderen geschickt wurde, in AM eine

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Heimat gefunden, die sie nicht aufgeben möchte. Hier ist alles vorhanden, was für ein aktives Gemeinde-leben benötigt wird, wie z. B. eine Kirche, die hauptsächlich der KM zur Verfügung steht ein Pfarrhaus ein großer Saal (ehemalige Krypta) und ein großes A ußengelände. Insofern besteht von dort die Bestrebung, solange wie möglich vor Ort in AM zu verbleiben. Sollte dies nicht mehr möglich sein, könnten sich die Vertreter der KM schweren Herzens auch vorstellen, nach MR zu wechseln. Eine abgestimmte Entscheidung hierüber gibt es aber noch nicht .

PaterVidanistnochrechtjungundsoll–wennernichtversetzt wird – der KM erhalten bleiben. Sollte MR der neue Standort der KM werden, wird für ihn eine Dienst-wohnung in der Nähe benötigt.

Polnische Gemeinde / Kamerunische Gemeinde Von beiden Gemeinden kommt der ausdrückliche Wunsch in MR angesiedelt zu bleiben.

Denkmalschutz Kirche MR: Bekanntlich stehen die Kirche MR, das Pfarrhaus und die sich daran anschließenden drei Häuser am Marienplatz unterDenkmalschutz.DenkmalschutzundDenkmalpflegesind ein Gemeinwohlanliegen von hohem Rang, der in Artikel 18 der nordrhei n-westfälischen Landesverfassung gesichert ist. Das Denkmalschutzgesetz stellt das Aus-führungsgesetz der Landesverfassung dar.

Zur Klärung, welche Anforderungen von Seiten der Denkmalschutzbehörde an die Erhaltung und eventuelle Änderungen an bzw. in den Gebäuden gestellt werden, fand am 13.03.2017 ein erstes Treffen mit Herrn Blasch, dem stellv. Amtsleiter des Amtes für Stadtplanung, Bau-aufsicht und Stadtentwicklung der Stadt MH, bei dem auch der Denkmalschutz angesiedelt ist, in der Kirche statt. Herr Blasch hat ein Interesse daran, dass die Denk-male im Sinne des Denkmalschutzgesetzes erhalten bleiben und ist offen für notwendige Maßnahmen, die der Erhaltung der Denkmale dienen. Ein wesentliches Erfordernis des Erhalts ist eine sinnvolle und denkmalver-trägliche Nutzung. Denkmäler sind so zu nutzen, dass die Erhaltung der S ubstanz auf Dauer gewährleistet ist.

Wir haben uns den Eintragungstext aus dem Beschluss der Kirche zusenden lassen. Da der Eintragungstext 1988 nur grob gefasst wurde, hält Herr B lasch eine Präzisierung des Eintragungstextes f ür erforderlich, die in Kürze erfolgen wird. Für die Präzisierung ist auch eine

Nachinventarisation der Kunstschätze und der in der Kirche vorhandenen bauzeitlichen A usstattung wie die Mettlacher Fliesen, Hochaltar, Beichtstühle, Kanzel etc. notwendig.

Herr Blasch führte aus, dass der Erhalt der Denkmale durch den Eigentümer sichergestellt werden muss, wenn dies zumutbar ist. Gelder, die mit einem Denkmal erwirtschaftet werden, müssen auch für dessen Erhalt eingesetzt werden. Nach einschlägiger Rechtslage ist es insbesondere verfehlt, das Schicksal eines Denkmals allein an dessen rechnerischem Nutzwert auszurichten, maßgeblichsindsowohlobjektbezogenealsauchsubjek-tive Gesichtspunkte.

Grundlage einer Wirtschaftlichkeitsberechnung sind dabei nicht die Gesamtkosten für ein Denkmal, sondern nur die Kostenfürden„denkmalpflegerischenMehraufwand“,also die Kosten, die für die Erhaltung und die sinnvolle Nutzung des Denkmals notwendig sind.

Dies bedeutet unseres Erachtens , dass man z.B. die Kir-che St. MR nicht ei nfach absperren kann. Vielmehr muss zum Erhalt der Kunstwerke und der Orgel z.B. auch im Winter eine gewisse Grundtemperatur sichergestellt werden, um Schäden durch Feuchtigkeit am Gemäuer und an den Kunstwerken zu verhindern. Insofern muss diePfarreihierdauerhaftfinanzielleMittelfürdenErhaltbereitstellen.

Weiterhin hat Herr Blasch ausgeführt, dass es Bestre-bungen gibt, auch die Nachkriegskirchen unter Denkmal-schutz zu stellen. Er hat sehr deutlich gesagt, dass beim ersten Antrag auf Abriss einer Kirche dieses Proce-dere in Gang gesetzt wird.

Wenn das so kommt, müssen alle Kirchen erhalten werden. Wenn wir als Pfarrgemeinde dann zum Schluss kommen, dass wir nicht mehr alle Kirchen als Kirche nutzen wollen, muss man sich überlegen, bei welcher Kirchez.B.eineUmnutzungmitgeringemfinanziellenAufwand möglich ist. Aufgrund der Architektur kann man jetztschonsagen,dassdiesbeidenKirchenvonSEundMR nicht der Fall sein wird. Hier bieten sich eher Kirchen an, die aufgrund ihrer Bauweise und Architektur einen Umbau und eine Nachnutzung zulassen.

Darüber hinaus wurde Kontakt zum Leiter der Abteilung Bauangelegenheiten und Liegenschaften des Bistums Essen, Herrn Diözesanbaumeister Tebruck, aufge-nommen. Am 07.04.2017 hat ein Treffen stattgefunden, bei dem über den Sanierungsstau und mögliche Bau-maßnahmen (siehe unten) gesprochen wurde. Dieser sieht grundsätzlich kein Problem bei den von uns angedachten Maßnahmen.

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Für die Entscheidungsfindung hat der Ausschuss folgenden Vorschlag erarbeitet:

1. Aufgabe des Jugendheims in MR. 2. Umbau des alten Pfarrhauses als Ersatz für das Jugendheim, damit die Jugendarbeit, Seniorenarbeit, Chorproben, Sitzungen, Bücherei, Treffen der Kame-runer,Polenundggf.auchKroatenstattfindenkönnen.Das Pfarrhaus muss hierfür – unter Berücksichtigung denkmalpflegerischerBelangen-ineinigenBereichen(z.B. Toiletten) umgebaut werden.3. Bau eines Versammlungsraumes für ca. 100 Perso-nen. Dieser könnte, wenn eine Befreiung vom geltenden Baurecht für eine Überschreitung der festgesetzten Bau-linien durch die Stadt Mülheim in Aussicht gestellt werden kann oder eine einfache Bebauungsplanänderung durch-geführt würde, ans alte Pfarrhaus in den Garten, hinter den Sitzungsraum des Pfarrhauses errichtet werden, wo sichderzeiteinGartengrundstückbefindet.AlsalternativeStandorte kämen der Bunkerplatz oder der Platz neben dem alten Jugendheim in Frage. Diese Fragestellungen werden in einem weiteren Termin am 19.04. mit der Stadtplanung, der Unteren Denkmalbehörde und dem AmtfürDenkmalpflegeimRheinlanderörtert.Finanzierung über den Verkauf von Wohnhäusern bzw. Rückgriff auf vorhandenes „Steinegeld“ aus dem Verkauf der Union und des Jugendheimes AM oder das Geld der Erbschaften aus MR. 4. Aufgabe der Union als Pfarrsaal MR. Der Verkauf erfolgte bereits im Vorfeld zum PEP. 5. Aufgabe des Kindergartens und des Jugendheims in AM. Der Verkauf erfolgte bereits im Vorfeld zum PEP. 6. Erhalt der Kirche MR für polnische, kamerunische, ggf. kroatische (s. Punkt 8) und deutsche Gemei nden. 7. Aufgabe des Pfarrhauses AM. 8. Aufgabe der Kirche AM als letztes Mittel, wenn eine Finanzierung nicht mehr möglich sein sollte. => Damit wäre AM komplett aufgelöst!!!

Argumente zum Erhalt der Kirche MR: Gottesdienst bei den Kamerunern und der polnischen Gemeinde gut besucht Gottesdienstbesuch mit ca. 200 Personen bei den Kroa-ten am Wochenende. Gottesdienst der deutschen Gemei nde am Sonntagi. d. R. auch gut => wenn der Gottesdienst in AM durch A ufgabe der Kirche wegfallen wird, werden diese Besucher vermutlich auch in Rosen-kranz zur Kirche gehen. Wenn in der Pfarrei Kirchen geschlossen werden, wird eine große Kirche benötigt für: Große Beerdigungen Große Hochzeiten Firmung Kommunion

Pfarreigottesdienste Verabschiedungsmessen Jubiläumsmessen etc.

Denkmal: Seit 120 Jahren prägt die Kirche das Bild des Stadtteils.Siemusserhaltenwerden,wenndiesfinanziellmöglich ist; wegen des Denkmalschutzes ist ein Abriss nicht möglich (dies trifft auch auf das angrenzende Alte Pfarrhaus zu). Auch bei einer Außerbetriebnahme der Kirche fallen laufende Kosten für Heizung im Winter, Rei-nigung der Regenrinnen usw. an, sodass eine Schließung nicht sinnvoll ist.

Schönste Kirche der Pfarrei - wenn nicht sogar ganz Mülheims - die gern als Hochzeitskirche genommen wird. Gegenpol zur starken muslimischen Nachbarschaft mit mehreren Moscheevereinen im Stadtteil. Eine Schließung wäre ein fatales Zeichen. Bebauungsplan: Für MR existiert ein Bebauungsplan, der eine Gemeinbedarfsnutzung vorsieht.

Sanierungsbedarf: Die bisher veröffentlichten Zahlen sind viel zu hoch gegriffen und geben nicht den tatsächlichen Bedarf wieder. Der Bauzustand der Kirche ist solide. Als nächste Maßnahme steht lediglich die Erneuerung der Heizung an.

In den bisherigen Gesprächen zum PEP wurde mitge-teilt,dassinjederGemeindemindestenseinGebäudeerhalten werden soll. Wie schon oben ausgeführt, sind in MR insgesamt 4 Gemeinden bzw. Gemeinschaften aktiv tätig, sodass zum Erhalt derer Gemeindeleben der Erhalt der Kirche MR, ein großes Jugendheim (altes Pfarrhaus MR) und ein Saal mit einem Außengelände erforderlich sind.

Wenn nun – wie beabsichtigt – noch weitere Kirchen und pastoral genutzte Gebäude geschlossen werden, kom-men hier noch weitere deutschsprachige Gemeinden mit deren Bedürfnissen hinzu.

Ich bitte Sie, bei Ihren Überlegungen zur Zukunft der Pfarrei unsere Überlegungen gründlich zu bedenken. Wir sind der Überzeugung, dass mit unserem Vorschlag, den wirnachreiflicherÜberlegungundnurschwerenHerzensbeschlossen haben, dem Ziel der Kosteneinsparung und den pastoralen Notwendigkeiten Rechnung getragen wird.

Mit freundlichen Grüßen

für den Gemeinderat St. M. Rosenkranz

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Mich freut sehr, dass die Zahl derer wächst, die keine Angst haben, sich unserer Zeit zu stellen. Viele bestätigen mir, wie dringend notwendig ein Perspektivenwechsel ist: Wir müssen lernen, ein überkommenes „Kirchturmdenken“ zuüberwinden,dasnurdieeigenekleineWeltderjeweiligenGemeinde,desVerbandes,derOrganisationoderEinrichtung sieht. Kirche sind wir nur gemeinsam.

„Katholisch“ bedeutet, über alle Grenzen der Erde hinweg miteinander verbunden zu sein. Wir sind nicht zuerst an Orte und Gebäude gebunden, sondern an den Gott Jesu Christi, der uns überall nahe ist und in den Veränderungen unseres Lebens mit uns geht. In einer solchen „katholischen“ Haltung wird es möglich, alles loszulassen, was nicht festzuhalten ist – und auch in scheinbar schwierigen Veränderungen den Geist Gottes am Werk zu sehen.

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, aus dem Bischofswort Januar 2018

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Votum zur Pfarreientwicklung© 2018 Pfarramt St. Barbara Mülheim an der Ruhr

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