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WAAGNER BIRO——INSIGHTS BRIDGE SYSTEMS

Waagner Biro Insights - Bridge Systems (Deutsch)

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waagner biro——insights

bridge systems

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— 04 Faszinierende

erscheinungen, Für generationen

gemacht

— 10ob istanbul oder

hamburg: der Verkehr muss Fliessen

— 14wenn der

countdown läuFt

— 18 wir brauchen eine

brücke, die auch ohne wartung auskommt

— 20 brücken als tore

zur welt

— 22 Portrait

IMPRESSUM: Herausgeber: Waagner-Biro Bridge Systems AG Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 WienKonzept und Gestaltung: Wien Nord WerbeagenturText: asoluto public + interactive relationsFotos: getty images (Cover, S. 14), Harald Walkner (S. 5, unten), David Haschny (S. 7), Suleyman Dogan (S. 11, oben), Klienne Eco (S. 20), Archiv Waagner-Biro AGWien, 2012

Die Puente Continental ist die größte Hängebrücke Perus.

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wicklungen steht noch immer der Nutzen für die Menschen und ihre sozialen und ökonomischen Bedürfnisse im Vordergrund. Und das ist gut so.

Diesem Selbstverständnis folgen wir von Waagner-Biro bei jedem neuen Brückenauftrag. Als Komplettanbieter entwickeln wir Lösungen für die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen. Über 150 Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet haben uns zu einem weltweit anerkannten Partner für Brückensysteme gemacht. Auf den nächsten Seiten haben Sie die Möglichkeit, in die facettenreiche Welt von Waagner-Biro Bridge Systems einzutauchen. Sie werden staunen, aus welch unterschiedlichen Perspektiven man dieses Thema betrachten kann.—

— Schon die vielleicht ältesten noch erhaltenen Brücken der Welt – die Brücken von Arkadiko im Griechenland der mykenischen Epoche 1.700 – 1.100 v. Chr. – hatten die Aufgabe, Men-schen schneller und sicherer an ihr Ziel zu brin-gen. Im Wandel der Zeit hat sich viel verändert. Etwa die Fortbewegungsmittel, wegen denen es heute neben Fußgängerbrücken auch Brücken für Autos, Züge und U-Bahnen gibt. Oder der Schiffsverkehr auf Flüssen und Hafenbuchten, aufgrund dessen Klapp-, Dreh- oder Hub-brücken erdacht wurden. Oder auch die stets steigende Frequenz der Brückenbenutzer, die dazu führten, dass aus einfachen Konstruktionen mächtige Wunderwerke der Technik wurden. Dennoch: Trotz all dieser technologischen Ent-

—die

kunsthindernisse

zu überwinden.—

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04 — bridge systems

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— Brücken zu bauen hat etwas Magisches. Schon als Kind war man fasziniert, wenn man beim Spielen am Bach plötzlich einen Übergang auf die andere Seite entdeckte. Das konnte ein Baumstamm sein oder eine Reihe von Steinen im Wasser, die als Steg dienten. Auch damals verspürte man den Drang, dieses Hindernis zu überwinden.

In der Welt der Erwachsenen sind Brücken ebenso etwas Besonderes. Die Namen einiger Prachtexemplare sind auf der ganzen Welt bekannt. Ist man in der Nähe, will man sie sehen. Sie heißen etwa Golden Gate Bridge, Ponte Vecchio, Tower Bridge oder auch Karlsbrücke. Imposante Bauwerke, die allesamt eine Ge-schichte zu erzählen haben.

Bereits 1884 erbaut, zählt die Trisannabrücke in Tirol auch heute noch zu den beeindruckend -sten Brückenkonstruktionen Österreichs.

— Faszinierende erscheinungen Für

genera tionen

gemacht.—

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Doch was fasziniert uns so an Brücken? Ist es die Architektur, die kulturelle Bedeutung, die schier imposante Größe oder die dahintersteckende technische Meisterleistung? Wohl ein wenig von allem. Das hängt letztlich auch vom Brückentyp selbst ab. Ob Schrägseilbrücke, Hängebrücke oder Bogenbrücke – irgendwie hat jede Brücken-lösung ihren eigenen Charme. Denn jede ist eine individuelle Erscheinung und keine gleicht der anderen.

Als Brückenbauunternehmen mit einer über 150-jährigen Tradition hat Waagner-Biro alle gängigen Brückenarten realisiert. In Österreich, seinem Heimatland, war das Stahlbauunterneh-men an einer Vielzahl von Brückenprojekten beteiligt, deren Namen zum Allgemeingut zählen: Donaubrücke Hainburg, Praterbrücke, Schwedenbrücke, Nordbrücke, Brigittenauer Brücke, Donaustadtbrücke, Trisannabrücke oder die Jauntalbrücke, auch heute noch die höchste Eisenbahnbrücke Europas. Und nicht zuletzt die

Europabrücke in Tirol, über Jahre hinweg die höchste Pfeilerbrücke Europas. Sie alle leisten den Bürgern auch noch nach Jahren wertvolle Dienste.

Auch außerhalb Österreichs stößt man auf beachtenswerte Brückenprojekte von Waagner-Biro. Im Süden Perus ragt etwa die Puente Continental aus dem Dschungel, die mit 528 m längste Hängebrücke, die je von Waagner-Biro konstruiert wurde. Die Brücke über den Fluss „Madre de Dios“ ist ein Abschnitt des über 2.600 km langen „Interoceánic Highways“, eines infrastrukturellen Großprojekts, das die Achse Peru-Brasilien-Bolivien verstärken soll. Betrach tet man dieses eindrucksvolle Bauwerk, will man gar nicht glauben, dass der Stahlbau bereits in den 80er Jahren geliefert wurde. Aus politischen und finanziellen Gründen wurde das Projekt damals auf Eis gelegt und erst im Juli 2011 fertig gestellt. Dem Ergebnis tat dies jedenfalls keinen Ab-bruch. Auf zwei mächtigen Betonfundierungen

—Hindernisse, die sicH überwinden lassen, braucHen wir

nicHt meHr zu umgeHen.—Ernst Ferstl, Schriftsteller

Majestätisch überspannt die Donaustadtbrücke die Donau in Wien.

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thront nun eine Stahlkonstruktion, die sowohl optisch als auch technisch überzeugt.

Die Faszination einer Brücke hängt außerdem vom Blickwinkel ab. Kurz davor, oder direkt darauf, eröffnet sich dem Betrachter ein völlig anderer Eindruck als wenn man sich am Flussufer neben der Brücke befindet. Die Dimensionen ei-ner Brücke werden ganz anders wahrgenommen. Schrägseil- oder Bogenbrücken waren stets aus beiden Perspektiven ein wahrer Eye-catcher. Steht man etwa auf der Fahrbahn der Donaustadt-brücke in Wien, wird der Blick nach oben durch dicke, stabile Stahlseile unterbrochen, die sich an einem Punkt im Himmel verlieren. Von der Seite betrachtet, mutet die Seil-Vorrichtung eher wie ein Fächer an, der sich nach unten öffnet.

Oder ein Beispiel aus Indonesien: Wie massig und stabil die beiden Stahlbogenkonstrukte der Teluk Palu Bridge tatsächlich sind, erfährt man nur, wenn man diese auch überquert. Dann wird einem der massive Stahlbau erst richtig bewusst. Von der Ferne betrachtet überzeugt die Brücke dafür durch ein imposantes Formenspiel, das sich auf 252 m über den Fluss erstreckt. Zwei Perspektiven, zwei Eindrücke.

Brücken faszinieren junge und alte Menschen durch ihre Optik, ihre Größe und auch ihre tech-nische Funktionalität. Das alles trifft sicher zu, aber da ist noch mehr. Denn vor allem faszinieren sie durch ihren innewohnenden Zweck, nämlich Menschen und Orte miteinander zu verbinden. Das macht ihre eigentliche Magie aus.—

Der Blick von unten offenbart eine neue Per spektive auf die Za’abel Bridge in Dubai.

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— leben ist brückenscHlagen über ströme, die vergeHen.—

Gottfried Benn, Dichter und Arzt

Die Teluk Palu Bridge in Indonesien – ein weithin sichtbares Bauwerk in der Provinz Sulawesi.

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— Istanbul ist in vielerlei Hinsicht eine Stadt der Superlative. Mit über 13 Mio. Einwohnern reiht sie sich bei der globalen Rangliste der bevölke-rungsreichsten Ballungsräume auf den vierten Platz ein. Sie ist die einzige Metropole der Welt, die sich auf zwei Kontinenten befindet. Zudem ist Istanbul der weitaus größte Verkehrsknoten-punkt der Türkei.

Allein durch die Bevölkerungsanzahl nimmt der innerstädtische Verkehr gigantische Ausmaße an. Damit dieser nicht zum Stillstand kommt und die beiden Stadtteile, die durch den Bosporus getrennt sind, verbunden werden, braucht es vor allem eines: Brücken – für Autos, für Fußgänger und für öffentliche Verkehrsmittel. Um sich die Dimensionen zu vergegenwärtigen: Allein die Bosporus-Brücke wird täglich von rund

180.000 Autos frequentiert. Einige der Brücken in Istanbul überqueren das „Goldene Horn“, eine 7 km lange Bucht des Bosporus. Doch keine der bestehenden Brücken erfüllt den Zweck jenes Projektes, für das Waagner-Biro Ende 2009 von Astaldi-Gülermak beauftragt wurde: eine Dreh-brücke für eine zweigleisige U-Bahn-Linie, die durch ihren Mechanismus die Verkehrsdurch-lässigkeit sowohl über die Bucht, als auch auf der Bucht garantiert.

Die Problematik in vielen Metropolen der Welt ist stets die Gleiche – es mangelt an Platz. Um eine Brücke über ein Gewässer zu bauen, die von Haus aus so hoch ist, dass unter ihr der Schiffsverkehr passieren kann, braucht es entsprechende Rampen um die gewollte Höhe zu erreichen. Und diese nehmen viel Raum ein,

der in dichtbesiedelten Gebieten oft nicht zur Verfügung steht. Doch es gibt andere techni-sche Lösungen um diese Herausforderung zu meistern, und zwar bewegliche Brückensysteme, ein Spezialgebiet des Brückenbaus, auf dem Waagner-Biro mit fundierter Expertise am Markt punktet.

Man unterscheidet drei Arten von beweg-lichen Brückensystemen, die allesamt von Waagner-Biro angeboten werden: Drehbrücken, Klappbrücken und Hubbrücken. Am Goldenen Horn kommt eine Drehbrücke zum Einsatz, die mit einem elektro-hydraulischem Antrieb eine Drehung um bis zu 90 Grad ermöglicht, damit Schiffe problemlos passieren können. Dabei werden rund 3.000 Tonnen bewegt und ein Öffnungs-Durchgang dauert nur sechs Minuten.

— ob istanbul oder hamburg:

der

Verkehrmuss Fliessen.—

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Am Goldenen Horn in Istanbul entsteht eine Hightech-Drehbrücke über den Halic (Seitenarm des Bosporus).

— bridge systems 11

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Hubbrücke ist ein praktischer: Die Größe der Schiffe nach oben ist nicht begrenzt.

Der Hamburger Hafen ist nach Rotterdam und Antwerpen der drittgrößte Seehafen in Europa und belegt das mit beeindruckenden Zahlen: über 7.000 Hektar groß, über 120 Mio. Tonnen Warenumschlag in 2010, 320 Liegeplätze für Schiffe aus aller Welt. All das für nur einen Zweck: Waren von A nach B zu schaffen. Dafür braucht es eine funktionierende Infrastruktur. Die neue Klappbrücke von Waagner-Biro ist etwa darauf ausgerichtet, sich jährlich rund 3.000 mal zu öffnen und zu schließen – und das so schnell und verlässlich wie heutzutage technisch möglich. Standzeiten im Warenverkehr aufgrund von Fehlfunktionen wären fatal. Denn auch hier hat der Auftraggeber, die HPA – Hamburg Port Authority, die Devise ausgegeben: „Der Verkehr muss fließen“ und den Brückenbauern mit emp-findlichen Pönalstrafen die Rute ins Fenster ge-stellt. Diese antworten mit technischen Höchst-leistungen auf die gestellte Herausforderung.

Der Schließvorgang ist besonders anspruchsvoll. Denn beide Brückenflügel müssen sich komplett synchron senken und gleichzeitig verriegeln. Wind und Wetter beeinflussen diesen Vorgang jedoch dermaßen, dass nicht beide Flügel einfach mit der gleichen Geschwindigkeit gesenkt wer-den können. Die Techniker von Waagner-Biro haben daher ein ausgeklügeltes Wegmesssystem eingebaut, das die Schließung beider Flügel auf-einander feinabstimmt. Dabei darf ein Schließ-vorgang nicht länger als sechs Minuten und ein Öffnungsvorgang nicht länger als vier Minuten dauern, denn man kann davon ausgehen, dass es irgendwer bereits wieder eilig hat.—

Das Kernstück für diese technische Meisterleis-tung ist der Antrieb, denn dieser muss schnell und präzise, aber auch zuverlässig und fehlerfrei funktionieren. Wird eine dieser Eigenschaften nicht erfüllt und es kommt gar zu einem Gebre-chen, hat das gravierende Auswirkungen auf den Verkehr. Da braucht es schon ein hohes Maß an Vertrauen in die Expertise des beauftragten Brückenbau-Unternehmens. Diese Sicherheit können nur Spezialisten wie Waagner-Biro lie-fern, die den Zuschlag für das Projekt erhielten. Am Bosporus kommt aber noch eine weitere Herausforderung dazu: Istanbul wird regelmäßig von Erdbeben heimgesucht. Auch das wurde bei der Konstruktion der Drehbrücke bedacht. Ergebnis: Die Brücke muss ein Erdbeben mit einer Stärke aushalten, wie es nur alle 2.000 Jahre vorkommt.

Istanbul steht nur exemplarisch für die Verkehrs-situationen in vielen Städten der Welt. Überall wo Häfen sich in dicht verbautem Gebiet befinden, stößt man schnell auf die Herausfor-derung, eine verkehrsgünstige Lösung mit dem geringstmöglichen Platzverbrauch zu finden. Einer der größten Häfen in Europa findet sich in Hamburg und auch dort kommt ein bewegliches Brückensystem von Waagner-Biro zum Einsatz. Im Februar 2011 begannen die Bauarbeiten für eine Klappbrücke, die die bereits 1934 eröffnete Hubbrücke ersetzen wird. Sie überbrückt die Rethe, eine Wasserstraße im Hafengebiet.

Mit einer Spannweite von über 100 m zählt die neue Klappbrücke zu den weltweit größten ihrer Art. Zwei Flügel sind für den Straßen- und zwei weitere für den Schienenverkehr vorgesehen. Der Vorteil einer Klappbrücke im Vergleich zur

Die Klappbrücke am Hamburger Hafen zählt zu den weltweit größten ihrer Art und wird sich jährlich rund 3.000 mal öffnen und schließen.

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Bewegliche Brücken kommen auch bei Fuß-gänger-Wegen zum Einsatz, wie etwa bei der Sean O’Casey Pedestrian Bridge, einer von dem Waagner-Biro Tochterunternehmen Qualter, Hall & Co Ltd. erbauten Drehbrücke über den Fluß Liffey in Dublin.

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— wenn der

count-down

läuFt.—

— Der August 2002 stellte die Bevölkerung im Nordosten Österreichs vor große Herausforde-rungen. In zwei Wellen gingen innerhalb von wenigen Wochen gewaltige Niederschlagsmen-gen nieder, die die Donau und ihre Zuflüsse zum Überlaufen brachten. Eine Hochwasserkatas-trophe ungeahnten Ausmaßes war die Folge. Flüsse traten über ihre Ufer und überschwemm-ten weite Gebiete – auch solche, die 100 Jahre lang von Hochwasser unbehelligt geblieben waren. Keller standen unter Wasser und ganze Häuser wurden weggespült. Besonders stark traf es die Infrastruktur. Straßen wurden zerstört und Brücken beschädigt. Von A nach B zu kommen entwickelte sich zu einem schwierigen Unterfangen. Doch genau das beeinträchtigte die dringend notwendigen Hilfsmaßnahmen enorm.

Wie etwa in der Gemeinde Stallegg in Nieder-österreich. Die Fundamente der bestehenden Brücke über den Fluss Kamp wurden derart massiv beschädigt, dass sie für Einwohner und Helfer unpassierbar war. Stallegg war praktisch von der Außenwelt abgeschnitten und brauchte dringend Hilfe. Diese lagerte 130 km entfernt in einem Depot. Dort befanden sich die Bauteile einer so genannten Paneelbrücke, einem modu-laren Brückensystem, das aus einer flexibel er-weiterbaren Anzahl von fix dimensionierten Mo-dulen besteht. Diese Paneele werden auf Lager vorproduziert und kommen u.a. als Notbrücken zum Einsatz. So verkürzt man die Wartezeit auf ein absolutes Minimum, denn wenn die Uhr einmal tickt, muss es schnell gehen. Und schnell heißt wirklich schnell: In der Regel braucht es

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nur eine Woche Vorlaufzeit, bis die Brücke zum Abtransport an ihren Bestimmungsort bereit steht. In Stallegg dauerte es nur drei Tage, bis die Notbrücke aus Stahl vom Österreichischen Bundesheer fertig installiert war und so den Ort wieder von der Isolation befreite. Aufgrund dieser Eigenschaften kommen Paneelbrücken etwa in Ländern zum Einsatz, die öfters Natur-katastrophen ausgesetzt sind oder die generell Nachholbedarf beim Aufbau von Infrastruktur haben. Die Kernmärkte von Waagner-Biro sind deshalb die Länder Afrikas, Südostasiens sowie Mittel- und Südamerikas.

Einen engen Zeitrahmen setzt nicht immer nur die Natur. Häufig muss es aus rein wirtschaft-lichen Überlegungen schnell gehen.

Ein Beispiel: 2010 entstand im Nordosten Algeriens – in der Nähe der Stadt Annaba – ein kalorisches Kraftwerk. Ein wirtschaftliches Großprojekt, bei dem der Zeitplan einzuhalten ist. Denn empfindliche Pönalstrafen wollen tunlichst vermieden werden. Doch genau diese standen bereits im Raum. Der Transport der not-wendigen Turbinen und Transformatoren zum Kraftwerksgelände gestaltete sich schwierig, war nämlich die bestehende Brückeninfrastruktur den entsprechenden Belastungen – in diesem Fall 512 Tonnen – nicht gewachsen. Da es der Zeitplan nicht zuließ, etwa die vorhandene Infrastruktur wegen dieser Anforderungen aufzurüsten, wurden bei Waagner-Biro drei Paneelbrücken in Auftrag gegeben, über die diese Schwerlasttransporte abgewickelt werden konnten. Gleich vorweg: Die Brücken hielten problemlos stand. Und das sogar eine Woche früher als gefordert. So entstand in Rekordzeit die übrigens stärkste Paneelbrücke der Welt und die Fertigstellung des Kraftwerks konnte ohne Verzögerung fortgesetzt werden.

Ob Stallegg in Niederösterreich oder Annaba in Algerien, es gibt viele Anlässe, bei denen Paneel-brücken sinnvoll eingesetzt wurden – überall dort, wo es darum geht, möglichst rasch, unkom-pliziert und auch kostengünstig eine notwendige Infrastruktur aufzubauen.—

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Die Paneelbrücke im österreichischen Klosterneuburg bei Wien wurde in nur vier Tagen errichtet.

Die stärkste Paneelbrücke der Welt entstand in Algerien und hielt einem 500-Tonnen-Transport problemlos stand.

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— wir brauchen eine

brückedie auch ohne

wartung auskommt.—

— „Wir hätten gerne eine Notfallbrücke, die wir jetzt einmal einlagern und erst bei Bedarf aufstellen können. Aber dann binnen einer Wo-che und ohne fremde Hilfe“. Mit solchen und ähnlichen Ansinnen sehen sich die Mitarbeiter von Waagner-Biro tagtäglich konfrontiert. Dann schlägt die Stunde der Technikexperten: In aus-geklügelten Prozessen werden Lösungen erar-beitet, in denen geballte Innovationskraft steckt. Der eigentliche Benutzer merkt von alldem wenig. Beim Betrachten einer Brücke fällt sein Blick vielmehr auf Attribute wie die schiere Grö-ße, das vermutete Gewicht, die architektonische Einbindung in die Landschaft oder die fast spür-bare Stabilität einer massiven Stahlkonstruktion. Welche Innovationsarbeit in der Konstruktion einer Brücke steckt, erschließt sich ihm oft erst auf den zweiten Blick. Wenn man genauer hinsieht, bemerkt man rasch: Innovationen im Brückenbau sind vielfältiger Natur. Das eine Mal geht es um die Technik: etwa beim Öffnen und Schließen von Klappbrücken. Die beiden Brückenflügel müssen sich nicht nur möglichst rasch schließen, sondern auch gleichmäßig. Dazu braucht es aber ein ausgeklügeltes Weg-messsystem, das den Einfluss von Wind und Wetter ausgleicht. Wer hätte auch gedacht, dass

sich jede gewonnene Sekunde beim Schließen der Brücke massiv auf den Energieaufwand auswirkt? Da entstehen plötzlich ungeahnte Spitzen im Energieverbrauch, die Versorgung muss jedoch jederzeit sichergestellt sein.Auf derartig herausfordernde Antriebslösungen ist Waagner-Biro spezialisiert und hat auf diesem Gebiet auch Pionierarbeit geleistet. Als einer der ersten Anbieter weltweit setzte das Unterneh-men bereits in den 60er Jahren auf ein elektro-hydraulisches System bei der Konstruktion der Prai River Bridge in Malaysien. Mittlerweile haben sich elektrohydraulische Antriebssysteme bei beweglichen Brücken weltweit durchgesetzt.

Innovationen im Bereich der Technik sind leicht fassbar. Diffiziler wird es im Bereich des Prozess-managements. Ein Beispiel: Gerade Schwellen-länder haben einen hohen Bedarf an Brücken, die sehr schnell aufgestellt werden müssen. Um Kosten zu sparen soll das aber weitgehend ohne fremde Hilfe passieren, sondern vielmehr Arbeiter vor Ort eingesetzt werden. Genau für solche Situationen hat sich Waagner-Biro mit den Experten der TU Wien zusammengesetzt und ein eigenes Brückensystem – so genannte Paneelbrücken – entwickelt. Schon bei der

Planung der Konstruktion wurde auf eine möglichst einfache Installation geachtet. Neben einem detaillierten, aber leicht verständlichen Bauplan, der bei der Lieferung der Bestandteile beigelegt wird, braucht es nur eine kurze Grund-einschulung in das Brückensystem an sich. Jede weitere Brücke kann dann völlig im Alleingang aufgestellt werden.

Antriebsfeder jeder Brückeninnovation ist die Aufgabenstellung und diese fällt oft unterschied-lich aus. Ob kompliziert, oder einfach – in beiden Fällen entsteht durch Innovationskraft ein Zu-satznutzen für den Kunden. Er bekommt etwas Neues, ganz im Sinne der ursprünglichen Bedeu-tung des Wortes. Denn Innovation mit Erfindung gleichzusetzen, greift zu kurz, denn der Begriff wird vom lateinischen „innovare“ abgeleitet und bedeutet „Erneuerung“.—

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Die neue zweigleisige Eisenbahn-Drehbrücke über den Prai River wird technisch Einiges in den Schatten stellen. In nur zwei Minuten öffnet sich der 90 Meter lange und 1.100 Tonnen schwere Drehteil auf seiner riesigen Antriebs achse. Sie wird genauso verlässlich sein wie die Vorgänger brücke, die seit 1964 ununterbrochen im Dienst stand. Und die war auch von Waagner-Biro.

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— brücken als

torezur welt.—

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Modularbrücken zeichnen sich durch ein er-weiterbares Baukastensystem aus. Jeder Wunsch nach einer flexiblen Länge, Breite, Stützweite und Belastungsfähigkeit war in Abra mit dieser Brückenart erfüllbar – somit die ideale Brücken-lösung für die gegebene Herausforderung. Das Ergebnis war die Calaba Bridge, die mit 900 m derzeit längste Modularbrücke der Welt. Am Tag der Eröffnung wurde das auch prominent gefei-ert. So leiteten keine geringere als die damalige Präsidentin der Philippinen, Gloria Macapagal Arroyo, und der zuständige Minister Victor Domingo die Eröffnungszeremonie.

Ähnliche Herausforderungen finden sich vieler-orts in Entwicklungs- oder Schwellenländern, in denen der Aufbau von Infrastruktur ein beherrschendes Thema ist. Stets geht es um eine möglichst einfache Konstruktion, die von Arbeitern vor Ort installiert werden kann. Die Brücke soll zudem binnen kürzester Zeit lieferbar und de facto wartungsfrei sein. Diese Eigenschaf-ten machen Modularbrücken zu einem stark nachgefragten Gut. Waagner-Biro lieferte allein in den letzten zehn Jahren rund 440 Brücken auf die Philippinen. Auch im nahegelegenen Indonesien stammen rund 100 Exemplare jedes Jahr vom österreichischen Brückenbauer. Mit seiner Exper-tise ist das Unternehmen mittlerweile der zweit-größte Anbieter von Systembrücken weltweit.

Der Bedarf auf den Philippinen wird zusätzlich durch immer wieder auftretende Naturereig-nisse erhöht, die die Infrastruktur des Landes zerstören. Wie etwa 2008, als der Taifun „Frank“ die Provinz Antique auf der philippinischen Insel Panay arg in Mitleidenschaft zog. Plötzlich war das Hinterland abgeschnitten und sah seine wirtschaftliche Entwicklung um Jahre zurück geworfen. Die Infrastruktur musste schnell wieder aufgebaut werden. Die von Waagner-Biro errichtete 430 m lange modulare „Bugo Bridge“ sollte dem Handel und der Land-wirtschaft in dieser strukturschwachen Region wieder zum Aufschwung verhelfen. Sie dient also nicht nur als Verbindung zwischen zwei Orten, sondern auch als Brückenschlag in eine bessere  Zukunft.—

— Für die Menschen der Region Abra auf den Philippinen war der 3. Mai 2010 eine Erleich-terung. Denn bis dahin stellte der namensge-bende Fluss Abra eine erhebliche Barriere dar. Besonders betroffen waren die Gemeinden La Paz, Danglas und Lagayan. Wollten Einwohner auf das andere Flussufer gelangen, waren sie auf eine alte Fähre angewiesen. Dies war nicht nur mühsam und zeitaufwändig, sondern in Regen-zeiten auch gefährlich. So kam es immer wieder vor, dass die Fähre bei zu hohem Wasserstand aus Sicherheitsgründen ihren Dienst einstellte und der Fluss dadurch unpassierbar wurde. Viele Menschen waren in diesen Zeiten isoliert und der Zugang zu Schulen, Spitälern oder Geschäften erschwert. Lang ersehnte Abhilfe schuf ein gemeinsam von der philippinischen und österreichischen Regierung finanziell un-terstütztes Brückenprojekt. Die Wahl fiel auf ein modulares Brückensystem von Waagner-Biro.

Die Fertigstellung der Calaba Bridge, der weltweit längsten Modularbrücke von Waagner-Biro, ist ein wahr gewordener Traum für die Menschen der philippinischen Region Abra und öffnet ihnen das Tor zur Welt.

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—Waagner-Biro ist ein international agierender Komplettanbieter für Stahlbrücken und Sys-tembrücken. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien greift auf über 150 Jahre Erfahrung im Brückenbau zurück. Das breite Angebotsspek-trum deckt alle wesentlichen Brückenarten ab. Die Reputation von Waagner-Biro in den Kern-märkten Europa, Asien, Vereinigte Arabische Emirate, Südamerika und im neu erschlossenen Markt Afrika fußt auf einer hohen Qualität der Leistungen, innovativen Lösungen und der konsequenten Ausrichtung auf Kunden-wünsche. Mehr als 4.000 gebaute Brücken sind der Beweis.—

— Österreich

Waagner-Biro Bridge Systems AGSaturn TowerLeonard-Bernstein-Straße 101220 Wien, ÖsterreichT: +43/1/288 44 0 F: +43/1/288 44 [email protected]

— indonesien

P.T. Waagner-Biro IndonesiaTalavera Office Park Building Lt. 11 Unit #02 & #03 JI.Jl. Let. Jen. TB Simatupang Kav. 22–26Jakarta 12430, IndonesiaT: +62/21/7592 4355F: +62/21/7592 [email protected]

— dUBAi

Waagner Biro Gulf L.L.C.Tameem House (13th floor)TECOM, P. O. Box 8542Dubai Vereinigte Arabische EmirateT: +971/4/320 38 70F: +971/4/320 38 71wabidxbemirates.net.ae

— PhiliPPinen

Waagner Biro Philippines Inc.2/F Keystone Building220 Sen. Gil Puyat AvenueMakati City 1200, Manila, PhilippinenT: +63/2/893 03 51 F: +63/2/893 03 [email protected]

— leistUngssPektrUm

Waagner-Biro ist ein Komplettanbieter, der alle geläufigen Brückentypen abdeckt:

— systembrücken

— Modularbrücken— Paneelbrücken

— bewegliche brücken

— Klappbrücken— Drehbrücken— Hubbrücken

— sPezialbrücken

— Hängebrücken— Schrägseilbrücken— Bogenbrücken— Vollwandträgerbrücken— Fachwerkträgerbrücken— Rohrbrücken— Stahlverbundbrücken— Architekturbrücken

— Fly-oVer-ramPen

— serVices

— Brückenmontage— Brückenwartung— Brückenhebung— Brückenrevitalisierung

— suPPort bei

Finanzierungslösungen

— referenzen

Die Kernmärkte des Unternehmens liegen auf vier Kontinenten. Zahlreiche Referenzen zeugen von der Brückenbau-Kompetenz von Waagner-Biro.

— euroPa

Österreich: Donaustadtbrücke, Europabrücke, Brigittenauer Brücke, Donaubrücke Hainburg, Kaisermühlenbrücke, Trisannabrücke etc.United Kingdom: Gloucester Swing Bridge, Pedestrian Swing Bridge Hull, Ports of Kings Lynn, Fretherne Bridge etc.Deutschland: Rethe Klappbrücke, Hohlbeinsteg, Moselbrücke etc.Weitere: Klappbrücke Valencia/Spanien, Golden Horn Swing Bridge/Türkei etc.

— asien

VAE: Schwimmbrücke Dubai, Al Maktoum Klappbrücke, Schrägseilbrücke Dubai, Karama-Deira Bridge etc.Südostasien: jährlich eine Vielzahl an Modular-brücken für die Kernmärkte Philippinen und Indo-nesien, aber auch Paneelbrücken für Südkorea und Thailand. Malaysia: Prai River Swing Bridge

— aFrika

In Afrika liegt der Fokus auf Paneelbrücken etwa für Marokko und Algerien.

— südamerika

Puente Continental/Peru, Malecon/Ecuador, Kendal Modularbrücke/Belize etc.

— Portrait —

22 — bridge systems

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Puente Continental – von Menschen für Menschen gebaut.

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