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WACKEN

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Paintings of Wacken-Festival Germany

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"Mir scheint, als hätte mich all´ die Jahre des malerischen Studiums, die Feldarbeit mit denNorddeutschen Realisten, die Carmina Burana, der Faust und alle anderen Themen,lediglich auf dieses große Thema vorbereitet."

Atelier-Routine: Skizze mit OHP-Stiften auf schwerem Bütten. (Links) Danach folgt eine aquarellartige Lavierungund erst danach eventuell ein Ölgemälde auf Leinwand.

"Diese Ausstellung ist für mich so etwas wie ein Rapport im Sinne alter Schlachtenmaler,eine erste Bilanz." Jens Rusch suchte das Heerlager, das "Holy Land" der Headbanger undSchwermetaller vor seiner eigenen Ateliertür im norddeutschen Wacken auf. Hunderte von

Bildern entstanden in seinem Kopf, Sozialstudien und Kuriosa, Karnevaleskes wie Morbides,Schrankenloses wie Friedfertiges. Ein Kosmos den er auf seinen Leinwänden zu ordnen

versucht. Die Ausstellung zeigt erste Ergebnisse.

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Feldstudien

Feldstudien

Feldstudien

Feldstudien

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Der lauteste Balzplatz der Welt

In seinen Bildern finden sie sich, die Heavy Metall-Rollis, die zarten Schönheiten und diegepiercten Walküren, die Weltkuhträger und Evil Elvis - und Rusch erfindet immer neueSzenerien, die Wacken zum Welttheater werden lassen. Zu seinem Welttheater. EinSchlachtenmaler im Heerlager der lautesten Musik der Welt. An seinem mentalen Pinboardstecken Unmengen an noch ungemalten Phantastereien, zu denen man sich nur noch dierichtige Musik hinzudenken muss. Richtig laute, richtig gute, kopfschrankenbrechendeMusik.

Die Zimmerleute auf der Waltz hatten beim Aufbau geholfen und fanden sich kurzerhand im Wettbewerb mitebenfalls tätowierten Metall-Schlachtenbummlern. Eine schöne, spannungsgeladene Szene, ohne dass es zur"Entladung" gekommen wäre...

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Die Wackener Weltkuh symbolisiert das hohe Quantum an Internationalität, die Tigerente jedoch ist einer derwaghalsigen Assoziationen des Künstlers, ausgelöst durch die gelbschwarzen Strümpfe der Festival-Besucherin.

Die bereits gemalten Bilder zeigen Wacken aus einem bislang kaum dokumentiertenBlickwinkel. Jens Rusch sucht seine Szenen mit dem sicheren Gespür des Erfassers, derdurch die Schule der Norddeutschen Realisten ebenso gegangen ist, wie durch dasLaboratorium des Bilderkonstrukteurs Norman Rockwell. Die realistische Darstellungsweiseist ihm durch die Zucht und Lehre einer strengen Bildauffassung seines Mentors Prof.Eberhard Schlotter zur Handschrift geraten.

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Diese Szenerie ist noch nicht auf der Leinwand, wohl aber als Zeichnung (unten) und aquarellierter Entwurf(oben). Miri und Carsten Köthe in der Szenerie "Musik machen Andere". Den Titel gab der Dudelsacker vor.

Szenen wie diesen begegnen dem Künstler in Wacken zuhauf. In phantasievoller Konstellation ergeben sichkuriose Aussagen.

OHP-Skizze auf 600 Gramm Arches-Bütten. Edles Material also. Handgeschöpft......

In diesem Jahr kam dem "Wackinger" allerdings ein Horn abhanden..

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Gemalte "Sozialstudien" ?

In der Kunst-Zeitschrift "Tendenzen" wurde Jens Rusch im Artikel "Qualität und Engagement"gemeinsam mit Harald Duwe vorgestellt. Ihre Herkunft ist nicht die einzige Gemeinsamkeit derbeiden schleswig-holsteinischen Künstler. Die im Artikel gebräuchliche Genre-Bezeichnung"Gemalte Sozialstudien" wäre eine unfaire Bezeichnung für den Themenhintergrund, denn am Endesteht die Frage nach der Qualität eines Gemäldes. Das letzte Wort hat immer das Bild und derinhaltliche Aspekt ist nur eines der Bewertungskriterien. Was also macht aktuell das Thema"Wacken" für den Kulturpreisträger Jens Rusch so interessant? Kein einziges Konzert desSchleswig-Holstein Musikfestivals kann auch nur mit zehn Prozent der Zuschauer des W:O:Aaufwarten - und dennoch ist der gesellschaftliche Rang des SHMF im Bewusstsein der Öffentlichkeithöher angesiedelt. Wer bestimmt diese Parameter?

In der kurzen Liste eigenständiger Liberalisierung stellt das Wacken-Festival ein Phänomen dar. In22 Jahren fand auf den Wiesen und Äckern ein bemerkenswerter Prozess statt, der als Indikator fürumfassende gesellschaftliche Randbedürfnisse dienen könnte. Der selbst inszenierte Ausnahme-zustand integrierte sich nicht nur in das vom Veranstalter vorgegebene Konzept demonstrativerFriedfertigkeit, er wurde Bestandteil und sein Habitus erwies sich sogar als richtungssteuernd.

Nicht nur, daß das Thema vor seiner Atelier-Tür stattfindet - es ist auf vielfache Weise zwingend.Gesellschaftliche Regularien scheinen in Wacken nicht nur ausser Kraft gesetzt, sie werden auchhäufig ins völlige Gegenteil gekehrt. Das allein ist noch nicht erstaunlich. Völlig verblüffend isthingegen, daß das nicht nur niemanden stört - es wird geradezu an die oberste Stelle der langenListe der Erwartungen postiert. Der Wacken-Kult verstört anscheinend nur noch jene, die nicht daranteilnehmen. Bei der medialen Bewertung der überraschenden Friedfertigkeit der Massen wird oft dieVentilfunktion einer ungewöhnlichen Musik übersehen, wennauch nicht überhört. Die Kapriolen fastaller journalistischen Analysen stochern fast durchgehend im Nebulösen. Es scheint alles erlaubt -mithin ein wunderbares Terrain für einen bildenden Künstler dem es keine Mühe bereitet, Menschendarzustellen. Freiräume zu thematisieren ist jedoch eine vergleichsweise schwierige Aufgabe. Der"Holy Ground" wird zum extrem unwegsamen künstlerischen Parcours.