Walliser Bote 24. Dezember 2013, Richtig Spenden: Wohin mit dem Geld Freidenker Wallis

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  • 8/13/2019 Walliser Bote 24. Dezember 2013, Richtig Spenden: Wohin mit dem Geld Freidenker Wallis

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    Wallis 2 14Traueranzeigen 12Sport 15 18

    Ausland 19Schweiz 20/21Wirtschaft/Brse 22Hintergrund 23

    TV-Programme 24 26Wohin man geht 27Wetter 28

    INHALT

    Wallis

    UnvergesslichWas bleibt Kulturschaffen-

    den wie Schauspielerin

    Jennifer Skolovski von 2013

    in Erinnerung? | Seite 7

    Wallis

    Richtig helfenWeihnachtszeit ist Spenden-

    zeit. Micha Eichmann will so

    effektiv wie mglich spen-

    den. | Seite 14

    Sport

    Die Wende0:2 lagen Alain Brunold und

    Visp in Langnau zurck,

    dann gabs die grosse Wende

    zum 6:2-Sieg. | Seite 15

    KOMMENTAR

    Etwas mehrBescheidenheitMit den viel besungenen weissenWeihnachten wird es dieses Jahrnichts. Zumindest nicht im Wal-liser Talgrund. Weiter schlimmist das nicht.Bei der weihnchtlichen Bot-schaft geht es schliesslich wederum Schnee noch blauen Himmel auch wenn diese in touristi-schen Regionen inzwischen vongrsster wirtschaftlicher Bedeu-tung sind und folglich in derBranche jedes noch so tolle Ge-schenk berbieten.Zum heutigen Heiligen Abendund fr die kommenden Festtage

    entbietet Ihnen, geschtzte Lese-rinnen und Leser, werte Inseren-ten, Ihr Walliser Bote die bes-ten Wnsche. Und wir dankenIhnen gleichsam fr das Vertrau-en, das Sie uns in der Vergangen-heit entgegenbrachten. Wir wer-den uns bemhen, dieses durchVerlsslichkeit weiterhin zurechtfertigen.Das neue Jahr steht vor der Tr.Fr 2014 mge Ihnen vorab Ge-sundheit beschieden sein unddass all Ihre Erwartungen undHoffnungen in Erfllung gehenwerden.Dies ist freilich ein hoher An-spruch. Hier und dort drfte erangesichts der langen Wunsch-liste anmassend rberkommen,zumal die Bereitschaft, dafr et-was zu leisten oder gar Entbeh-rungen auf sich zu nehmen,nicht immer erkennbar ist. Diesgilt durchaus nicht nur fr jun-ge Menschen.So mge uns alle auch eine gutePortion Bescheidenheit in die Zu-kunft begleiten. Jedem Wunschim Genuss- und Verwhnbereichknnte eine bewusste gute Tatzuhanden eines Mitmenschen(oder des Arbeitgebers) die Waa-ge halten. Thomas Rieder

    9 7 7 1 6 6 0 0 6 5 0 0 5

    2 0 0 5 2

    Redaktion Telefon 027 922 99 88 | Abonnentendienst Telefon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Telefon 027 948 30 40

    AZ 3900 Brig | Dienstag, 24. Dezember 2013Nr. 297 | 173. Jahrgang | Fr. 2.50

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    Fussball-Nati | Petkovic wird Hitzfeld-Nachfolger

    Schwieriges ErbeWie erwartet wird Vladi-mir Petkovic im Sommernach der WM das Schwei-

    zer Nationalteam ber-nehmen.

    Ich bin mir sehr wohl bewusst,dass ich zum einen ein schwie-riges Erbe antrete, zum andernaber auch ein bestens aufge-stelltes Team mit Perspektivenbernehmen kann, so Petko-vic. Der Nachfolger von OttmarHitzfeld einigte sich mit demSFV nach mehreren Verhand-lungsrunden auf einen Vertragbis 2015. Den Vertrag unter-zeichnete der 50 Jhrige abererst am Montag. ber Ziele undPlne will er im Frhjahr infor-mieren. SFV-Prsident Peter Gil-liron sagt bereits jetzt seineMeinung zur Wahl. | Seite 16

    Favorit. Vladimir Petkovic unterschrieb einen Vertrag

    bis 2015. FOTO KEYSTONE

    Wallis | Gesetzlicher Rahmen fr Risikoaktivitten

    Sicherheit und Qualitt

    Wer Outdooraktivitten anbie-tet, braucht eine Bewilligung.Das gilt fr die Leistungser-bringer wie fr die Betriebe.

    Dies steht in den neuen Gesetzen vonBund und Kanton, die gleichzeitig am

    1. Januar 2014 in Kraft treten wer-den. Abschliessend geregelte Bewil-ligungs-, Sorgfalts-, Versicherungs-und Informationspflichten sollen dieQualitt der Angebote verbessernund die Risiken der Leistungsempfn-ger vermindern. | Seite 3

    Mehr Schutz. Vom neuen Gesetz sollen alle Beteiligten profitieren. FOTO WB

    Besinnliche Tage. Krippe in d er Pfarrkirche Termen zum 100-Jahr-Jubilum von Pfarrei und Kirche. FOTO CHRISTIAN MICHEL

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    WALLISWalliser BoteDienstag, 24. Dezember 201314

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    Spenden | Micha Eichmann will so effektiv wie mglich helfen. Das gelinge dank wissenschaftlichen Methoden

    Wir drfen uns nichts von unseren

    Emotionen vormachen lassenVISP | Der Student Micha Eichmannspendet 10 Prozent seines Einkom-mens, setzt diese aber ganz gezieltund effizient ein.

    Micha Eichmann, haben Sie an die Tai-fun-Opfer auf den Philippinen gespen-

    det?

    Nein, obwohl die Leute dort wirklich in Notwaren.

    Wieso nicht?

    Auf den Philippinen ist hauptschlich dieRegierung bei der Hilfeleistung mit an Bord.Wenn es mir aber darum geht, mglichstviel zu bewirken, muss ich das dort tun, wodas Helfen am gnstigsten ist und ich darum

    mit meiner Spende am meisten bewirkenkann.

    Ist das nicht schwierig, wenn man die

    Bilder von den Philippinen sieht, ratio-nal und emotionslos ein effizienteres

    Projekt zu untersttzen?

    Die mediale Aufmerksamkeit ist sehr selek-tiv. Globale Armut, Malaria oder Wurmbe-fall ist dort selten Thema.

    Aber die Eindrcke aus den Bildern

    bleiben.

    Das stimmt. Wenn wir aber professionellhelfen wollen, drfen wir uns nicht allzusehr von unseren Emotionen etwas vorma-chen lassen, sondern sollten versuchen,mglichst rational zu entscheiden. Aberklar, Emotionen sind wichtig.

    Sie propagieren aber den effektiven

    Altruismus.Ich bin mir mit der Benutzung diesesSchlagworts auch etwas unsicher, weil esLeute manchmal zu stark persnlich for-dernd auffassen und darum abwehrend rea-gieren. Deshalb rede ich eher von wirkungs-vollem Spenden.

    Doch kann Altruismus mit einem uti-

    litaristischen Hintergrund also amNutzen orientiert auch wirklich wah-

    rer Altruismus sein?

    Ja. Wenn man alle Menschen als gleichwer-tig erachtet und utilitaristisch vorgeht, luftdies zwangslufig auf Altruismus heraus, daes uns sehr gut geht und vielen Menschensehr schlecht. Aber an sich bedeutet Utilita-rismus nicht, dass man nur anderen helfensoll, sondern, dass man einfach das Leid allerLebewesen als gleich schlimm erachtet und

    dort hilft, wo man am meisten Gutes tunkann.

    Der Begriff effektiv macht aber stut-

    zig. Wenn eine Gruppe bevorzugt

    wird, besteht ja keine Gleichgewich-tung mehr.

    Doch. Gleichbehandlung bedeutet nicht,dass jede Person eine Behandlung erhlt, dawir nicht allen helfen knnen und nicht alleBedrfnisse gleich starker Aufmerksamkeitbedrfen. Ganz konkret: Was ist wichtiger,ein Kind vor dem Ertrinken zu retten odereiner alten Frau ber die Strasse zu helfen?

    Das Kind zu retten.

    Genau. Wir haben limitierte Ressourcen

    und mssen uns deshalb berlegen, wemwir damit helfen wollen. Klar knnen wirauch der alten Frau ber die Strasse helfen,aber anderes ist notwendiger. Es gibt da-durch aber keine Diskriminierung vonPersonen.

    Allerdings eine Diskriminierung nachBedrfnissen

    Besser: eine Priorisierung aufgrund derDringlichkeit. Ich frage: Wie gross ist dasProblem, wie dringend ist Hilfe und waskann man machen? Wenn keine Mglich-keiten bestehen, die Person zu retten, wrees gegenber anderen Personen, denen manhelfen knnte, ungerecht. Das funktioniertbeispielsweise auch im Spital so.

    Auf einer abstrakten Ebene stimme

    ich dem zu. Ist das fr eine direkt

    betroffene Person indes nicht sehr

    brutal?Es scheint nur brutal, da unsere Wahrneh-mung im ersten Moment selektiv ist. Jedochwre die Alternative, 20 Leute sterben zu las-sen, weil man einer Person vergeblich ver-sucht zu helfen, viel brutaler.

    Wie sieht es mit den Schweizern aus,

    helfen sie Ihrer Meinung nach effektiv

    oder falsch?

    Grundstzlich finde ich an der Schweizschon mal sehr gut, dass viele Leute spendenund helfen wollen. Viele Leute haben auchdas Geld dazu. Man weiss jedoch sehr wenigdarber, wie gut einzelne Organisationenwirklich helfen. Oftmals wird aus persnli-chen Grnden oder Vorlieben geholfen.

    die falsch sind?

    Diese Prferenzen oder Kriterien sind nicht

    schlecht, aber auch nicht die besten. Es gibtprofessionelle Philanthropen, wie sie sichnennen. Bei ihnen geht es alleine ums Hel-fen und sie wollen Ende Jahr genau wissen,wie viel Gutes dabei herauskam.

    Richtiges Helfen also.

    Ja. Eigentlich ist es tragisch, dass man sicherst jetzt systematisch darber Gedankenmacht, wie wir am besten helfen knnen.Doch jetzt verfgen wir ber wissenschaftli-che Methoden, dank derer sich Hilfsorgani-sationen tatschlich nach ihrer Effizient be-werten lassen.

    Doch fehlt es nicht an Transparenz bei

    den Organisationen?

    Teilweise schon. Darum braucht es auchein Umdenken bei den Hilfsorganisationen.Sie mssen einsehen, dass ihnen Transpa-renz und wissenschaftliche Prfung der Ef-fektivitt etwas bringen.

    Inwiefern?

    Sie knnen den Leuten aufzeigen, wie effek-tiv ihre Hilfe ist. Die einfachste und zuver-lssigste Mglichkeit, das zu berprfen, istdie Wissenschaft. Give Well ist beispiels-weise eine Organisation, die dies ber Jahreanalysiert hat. Ich persnlich halte mich anihre Empfehlungen, die von Experten wieMathematikern, konomen oder Soziolo-gen stammen. Das ist ein ganz neues Wis-senschaftsfeld.

    Klingt alles ein bisschen kompliziert.

    Darum ganz konkret: Sie wrden kei-

    nen einzigen Rappen in Projekte wie

    Jeder Rappen zhlt stecken?Da hat es ein paar gute, aber auch einigenicht sehr effiziente Projekte darunter,die man halt mitfinanziert. Ich wrdemein Geld nicht in Jeder Rappen zhltinvestieren.

    Wie viel spenden Sie persnlich?

    Ich bin ja noch Student, habe aber stets ver-sucht, 10 Prozent meines Geldes zu spenden.Das ist mir gelungen und hat mir auch vielFreude gemacht.

    Ist Altruismus also auch effektiv fr

    Ihr Wohlbefinden?

    (lacht) Spenden hat durchaus positive Ne-benwirkungen, wenn man das so sagenkann. Es gibt brigens auch Studien, die zei-gen, dass Spenden glcklich macht.

    Interview: Franco Arnold

    Rational denkend. Micha Eichmann will seine Mitmenschen

    ermutigen, mglichst effektiv zu helfen. FOTO WB

    Micha Eichmann (27) studierte in Basel Evolutionsbiologie.Zurzeit baut er die NGO Giordano Bruno Stiftung Schweizauf, welche die Idee des effektiven Spendens mit EffectiveAltruism Switzerland ve rbreitet. Seine berufliche Zukunftsieht er in diesem Bereich.

    Eichmann orientiert sich an den Spendenempfehlungenvon Give Well (www.givewell.org). Am letzten Freitag refe-rierte er in Brig an einem Anlass der Freidenker Sektion Wal-lis zum Thema Richtig spenden: Wohin mit dem Geld?.

    Ein Leben frs Spenden