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Schmeling + Consultants GmbH Heidelberg www.schmeling-consultants.de Telefon +49 (0) 62 21 / 58 50 47-0 Warn- und Sicherheitshinweise mit Vernunft und Sachverstand NORM 12 Tutorial Stuttgart, November 2014 Roland Schmeling [email protected]

Warn- und Sicherheitshinweise mit Vernunft und …...Signalwörter nach ANSI Z535.6:2011 in 29 Sprachen bH 27 Signalwörter – nicht unumstritten ANSI Z535.6:2011 SEMI S1 (Halbleiterindustrie)

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Schmeling + Consultants GmbH Heidelberg

www.schmeling-consultants.de Telefon +49 (0) 62 21 / 58 50 47-0

Warn- und

Sicherheitshinweise

mit Vernunft

und Sachverstand

NORM 12 Tutorial

Stuttgart, November 2014

Roland Schmeling [email protected]

Agenda

Grundlagen zu Sicherheits- und Warnhinweisen

Gestaltung von Warnhinweisen

Inhalt und Formulierung von Warnhinweisen und Warnschildern

Piktogramme

Sicherheitshinweise

Warnschilder

2 (c)

2014, S

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Consultants

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Grundlagen zu Sicherheits- und

Warnhinweisen

Agenda:

• Grundlagen zu Sicherheits- und Warnhinweisen

• Gestaltung von Warnhinweisen

• Inhalt und Formulierung von Warnhinweisen und

Warnschildern

• Piktogramme

• Sicherheitshinweise

• Warnschilder

3 (c)

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Arten von Instruktion

Nutzungsinstruktion

Alle an den Nutzer gerichtete Informationen

und Hinweise des Herstellers für einen

sachgerechten und zweckentsprechenden

Umgang mit dem Produkt

Fehlende Informationen können

grundsätzlich zu Gefährdungen führen

Zumutbarer Aufwand, auf Informationen

zuzugreifen

Informationen weglassen, über die die

Zielgruppe aufgrund ihrer Kompetenz

bereits verfügt

Gefährdungsinstruktion

Alle an den Nutzer gerichtete Informationen

und Hinweise des Herstellers für einen

sicheren und ungefährlichen Umgang mit dem

Produkt

Gefährdungsinformationen sind oft bekannt, aber

nicht immer „präsent“

Gefährdungskenntnis der Zielgruppe kein

hinreichender Grund für Verzicht auf Warnung

Erinnerungsfunktion von Sicherheits- und

Warnhinweisen

Warnhinweise wiederholen, damit sie die

Erinnerungsfunktion ausfüllen

Beispiel Kfz-Mechaniker: Kühlerlüfter kann

automatisch anlaufen

Einsparungsmöglichkeiten

Keine Warnung vor allgemeinem Lebensrisiko

Keine Wiederholungen, wenn nur geringfügige

(reversible) Verletzung

Sicherheitshinweis anstatt (wiederholter)

Warnhinweis

4 (c)

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„Instruktion“ bezeichnet nicht

bestimmte Dokumentarten

(Betriebsanleitung, ...), sondern

umfassend alle Informationskanäle

Typ

isch

es

Be

arb

eitu

ng

sfe

ld

de

r Ris

iko

an

aly

se

Wichtige Gründe zu warnen

Ein Gesetz verlangt die Warnung

Eine Norm verlangt die Warnung (Stand der Technik)

Die Verkehrssicherungspflichten verlangen eine Warnung

Vorhersehbares Risiko

Produktbeobachtung

Deliktische Haftung, §823 BGB

USA: Duty to warn, negligence, „adequacy“

Das Produkt hat einen Fehler, wenn nicht gewarnt wird

Verschuldensunabhängige Haftung, ProdHaftG

USA: Strict Liability in Tort

Der Vertrag sieht Warnungen vor / zugesicherte oder übliche Beschaffenheit

USA: Breach of Warranty

Behördliches Verlangen

USA: Jurisdiction having authorities

5 (c)

2014, S

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Wichtige Basis aus der Produkthaftung

6 (c)

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ProdHaftG §3, Abs. (1)

Ein Produkt hat einen Fehler, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die

unter Berücksichtigung aller Umstände, insbesondere

a) seiner Darbietung,

b) des Gebrauchs, mit dem billigerweise gerechnet werden kann,

c) des Zeitpunkts, in dem es in den Verkehr gebracht wurde,

berechtigterweise erwartet werden kann.

Aus der US-Produkthaftung*

a) User-Expectation Test: Erwartungen, insbesondere an die Sicherheit,

angemessen („adequacy“)

b) Risk-Utility Test: Abwägung

Die 3-Stufen-Methode H

ers

telle

r

Benu

tzer

Priorität 1: Konstruktive Sicherheit

(Vermeidung oder immanente Sicherheit)

Priorität 2: Schutzmaßnahmen

Benutzerinformation: Funktionsprüfung

der Sicherheitseinrichtungen

Persönliche Schutzausrüstung

Benutzerinformation

Priorität 3: Instruktion

Benutzerinformation auf dem

Produkt / in der Anleitung / zus. über

sonst. Kanäle

Warnschild, Sicherheits- und/oder

Warnhinweis, „normale“ Anleitung,

zus. Schulung, Vertrieb, Pre-Sales, …

Organisatorische Maßnahmen

Personalausbildung

Benutzerinformation

Produktrisiken und -gefahren

Offensichtliche Risiken: Ignorieren, abhängig von der Zielgruppe!

Unerkannte Risiken

Vgl. Maschinenrichtlinie Anhang I, 1.1.2 b)

(c)

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7

Quellen für Sicherheits- und Warnhinweise

8 (c)

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Risikobeurteilung / Gefahrenanalyse

Fachpublikationen (z.B. tekom, VDMA)

Bestehende Dokumente

Kanäle der Instruktion

9 (c)

2014, S

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Bei Arbeit gelesen Vorab gelesen Vorab gelernt Am Produkt erkannt

Warnhinweis

• Der Handlungs-

sequenz

vorangestellt

• In die Handlungs-

sequenz integriert

Maßnahmen des Betreibers: Sicherheitskennzeichnung, Betriebsanweisungen,

Sicherheitsunterweisungen

Schulung

Grundlegende

Sicherheitshinweise

• Am Anfang der

Anleitung

• Sicherheits-

dokument

Warnhinweis

• Schild auf Produkt

• Meldung auf dem

Anzeigegerät

• Signal (Licht, Ton)

Sicherheitsbroschüre,

Schulungsunterlage,

Sicherheitsvideo, und

sonstige Lehr-Lern-

Materialien

Vertrieb Marketing-Unterlagen Service

§

i

(c)

2014, S

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Vom Risiko zum Restrisiko

Risikobeurteilung (basierend auf den definierten Grenzen

und der bestimmungsgemäßen Verwendung der Maschine)

Schutzmaßnahmen der Produkt- und Informationsentwicklung

Schutzmaßnahmen, die vom Benutzer zu treffen sind Schutzmaßnahmen, die auf Arbeitsschutz und Benutzerinformation beruhen

• Bereitstellung und Anwendung zusätzlicher Schutzeinrichtungen

• Bereitstellung und Anwendung persönlicher Schutzausrüstungen

• Schulung, usw.

Organisation • Sichere Arbeitsverfahren

• Überwachung

• Betriebserlaubnis

Benutzer-

rückmeldungen,

Produkt-

beobachtung

Inhärent sichere Konstruktion, Vermeidung

Technische Schutzmaßnahmen Benutzerinfo.

Funktionsprüfung der Sicherheitseinrichtungen

Benutzerinformation an der Maschine

(Warnzeichen, Signale, Warneinrichtungen) und in

der Betriebsanleitung

RISIKO

Restrisiko

nach den

von der

Entwicklung

getroffenen

Maßnahmen

Restrisiko

nachdem vom

Benutzer alle

Schutz-

maßnahmen

getroffen

wurden

in Anlehnung an DIN EN ISO 12100 10

Befolgen der

Benutzer-

information

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Persönliche Schutzausrüstung

Benutzerinformation

Organisatorische Maßnahmen

und Schulung

Benutzerinformation

Wirkung Maßnahmen

Lieferung: Sicheres Produkt und Benutzerinformation

Arb

eits-

sch

utz

Erstellungsprozess für Sicherheitshinweise

Verwalten Sie Ihre Sicherheits- und Warnhinweise! Sorgen Sie für Rückverfolgbarkeit!

11 (c)

2014, S

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technische kommunikation, 1/06, Seite 30ff

Häufige Fragen

Muss man wirklich Warnhinweise bei jeder Handlungssequenz wiederholen?

Wann genügt ein Sicherheitshinweis am Anfang?

Entscheidung nach Zielgruppe und Einzelfall erforderlich

Kann man Haftungsausschlüsse weglassen?

Die Haftung ist unabdingbar (vgl. ProdHaftG § 14)

Viele Haftungsausschlüsse sind daher ohnehin nicht rechtsgestaltend

Wie wichtig sind die Darstellungskonventionen und Erklärungen der Signalwörter, und wo sollten sie stehen?

Bedeutung der Darstellung und der Signalwörter überbewertet

Empfehlung: Sicherheitskapitel nicht mit der Erläuterung abschwächen

Wie genau muss man die Personalqualifikation beschreiben?

Qualifikationen sind länderspezifisch

Besser: Auf erforderliche Kompetenzen abstellen und diese aussagekräftig beschreiben

Erforderliche Schulungen mit definiertem Curriculum klar bezeichnen

Bei Investitionsgütern: Wissensweitergabe beim Betreiber klären

Müssen die Risiken von Zulieferprodukten in die Risikobeurteilung aufgenommen werden?

Grenzen des Produkts und Schnittstellen in der Risikobeurteilung definieren

Bewertung bei unvollständigen Maschinen entsprechend Einbauerklärung

Erhöhung der Risiken durch Einbau: Bewertung erforderlich

12 (c)

2014, S

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Rechtsgrundsätze für Gefahrenhinweise

Gefahr konkret bezeichnen

Gefahrenart deutlich herausstellen

KEIN eigenes Nachdenken oder Schlussfolgerungen nötig

Folgen in vollem Umfang nennen

Verständlichen Funktionszusammenhang darlegen

Wann und warum ist das Produkt gefährlich

Gefahr und Folgen müssen einleuchten und plausibel werden

Gefahrvermeidende Verhaltensweisen begründen

Hinweise so gestalten, dass sie den Adressaten erreichen

Bundesgerichtshof BHG

Quelle: Anhalt, Die Haftung für fehlerhafte Instruktion

(c)

2014, S

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13

Hinweisarten unterscheiden

Sicherheitshinweis

„Stuhlkreis“

Sicherheitsunterweisung

Orientierung zur Sicherheit

Sicherheitsgerechtes Verhalten bewirken;

Verantwortung übertragen

ANSI Z535.6

IEC 82079-1

Warnhinweis

„Auf dem Weg“

Handeln nach Anleitung

Verletzungen und Schäden vermeiden

Risiko im Handlungsablauf senken, Verantwortung

übertragen

ANSI Z535.6

IEC 82079-1

Warnung auf dem Produkt

Bordsteinkante

Handeln am Produkt

Verletzungen und Schäden vermeiden

Risiko an der Gefahrenstelle senken,

Verantwortung übertragen

ANSI Z535.4

ISO 3864-2

(c)

2014, S

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14

Anforderungen an Sicherheits- und Warnhinweise

Normen

DIN EN 82079-1 Erstellen

von Gebrauchsanleitungen

(IEC 82079-1)

ISO 3864, insbesondere

ISO 3864-2 Graphical symbols –

Safety colours and safety signs

ISO 7010 Graphical symbols —

Safety colours and safety signs —

Registered safety signs

ANSI Z535 series on product safety

information (6 Teile)

Zusätzlich produktspezifische Normen

beachten!

Leseempfehlungen

Jens-Uwe Heuer-James, Roland

Schmeling, Matthias Schulz: tekom

Leitfaden Sicherheits- und

Warnhinweise. tekom, Stuttgart 2014.

R. Schmeling et.al.: Leitfaden

Sicherheits- und Warnhinweise in

Betriebsanleitungen für Traktoren und

Landmaschinen. 2012. VDMA

Landtechnik.

Patricia A. Robinson: Writing and

Designing Manuals and Warnings.

2009.

Gesetzliche und normative Grundlagen kennen und nutzen

15 (c)

2014, S

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Unsere Leseempfehlung

Produktsicherheit und Information

Von der Risikobeurteilung zum Sicherheits- oder Warnhinweis

Arten sicherheitsbezogener Information

Aufgaben und Chancen für Technische Redakteure

Gesetzliche Anforderungen

Richtlinien

Märkte (USA, Russland, usw.)

Anforderungen einschlägiger Normen

Horizontale Normen

Branchenspezifische Normen

Empfehlungen zur Umsetzung

Grundsätze

Sicherheitshinweise

Warnhinweise

Warnschilder

Glossar

Literatur

16 (c)

2014, S

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Ihre Fragen zu Sicherheits- und

Warnhinweisen

17 (c)

2014, S

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ANSI Z535

Z535.1 Safety Color Code

Z535.2 Environmental and Facility Safety Sign

Z535.3 Criteria for Safety Symbols

Z535.4 Product Safety Signs and Labels

Z535.5 Accident Prevention Tags (For Temporary Hazards)

Z535.6 Product Safety Information in Product Manuals,

Instructions, and Other Collateral Materials

ANSI = American National Standards Institute

Gremien der ANSI Z535 seit 1979

Harmonisierungsprozess zwischen ANSI und ISO

seit 1995 (ISO/TC 145: ISO 3864-2:2004)

18 (c)

2014, S

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Aktuellen Stand von 2011 nutzen!

Symbole

Warnschilder auf

dem Produkt

Sicherheits-

hinweise in

Dokumenten

Arten von Hinweisen: Das „Angebot“ der ANSI Z535

19 (c)

2014, S

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Sicherheitsbezogene Hinweise safety message

Ergänzender

Hinweis supplemental directive

Grundlegender

Sicherheitshinweis grouped safety message

Vorangestellter

Warnhinweis section safety message

Integrierter

Warnhinweis embedded safety message

Warnung vor

Sachschaden property damage

message konkret? specific

Ja

Nein

Personen-

schaden? inury

Ja

Nein

Warnschilder auf dem Produkt ANSI Z535.4 oder Z535.2

D

o

k

u

m

e

n

t

P

r

o

d

u

k

t

Piktogramme ANSI Z535.3

ANSI Z535.6

Vorschlag für deutsche Bezeichnungen zur ANSI Z535.6

Hinweisart nach ANSI

Z535.6

Deutsche Bezeichnung

(Vorschlag)

Grouped safety messages Grundlegende

Sicherheitshinweise

Section safety messages Vorangestellte Warnhinweise

Embedded safety messages Integrierte Warnhinweise

Supplemental directives Ergänzende Hinweise

Property damage messages Warnungen vor Sachschaden

20 (c)

2014, S

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Bezeichnung „Warnhinweise“ für „section safety messages“ und „embedded

safety messages“:

in Anlehnung an die tekom Richtlinie Sicherheitshinweise

die warnende Funktion steht im Vordergrund

Sicherheits-

hinweise

(safety

messages)

Zielgruppen (Investitionsgüter) in Dimensionen beschreiben

Aufgaben und Verantwortung

Statistische Daten

Voraussetzbare Sprach- und Lesekompetenz

Physische Voraussetzungen

Arbeitsumgebung und Informationszugriff

Technische Kompetenz

Verfahren

Mechanisch, elektrisch,

elektronisch, hydraulisch, ...

Software

Produktspezifische Kompetenz

Schulungsinhalte

Produktbeobachtung

Tätigkeitsanalyse

21 (c)

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Fragen

• Beschreibung: Welches sind

die wesentlichen

Eigenschaften?

• Märkte: Gibt es wesentliche

Besonderheiten in bestimmten

Märkten?

• Welche Konsequenzen

ergeben sich für die

Informationsentwicklung?

Zielgruppen (Investitionsgüter) in Dimensionen beschreiben

Eigenschaft Beschreibung Besonderheiten

(Märkte,

Segmente)

Konsequenzen für die

Informations-

entwicklung

Aufgaben und

Verantwortung

Einbau des Fensters,

Justieren, Schließfähigkeit

prüfen, Beschläge

korrigieren, ggf. montieren

In Europa

überwiegend durch

mehrere Gewerke

Informationen den Rollen /

Gewerken zuordnen, ggf.

separate

Informationsprodukte

Arbeitsumgebung

und Arbeitsmittel

Team (typisch 2-4

Installateure), (Groß-)

Baustelle, unbeheizt

In der Regel einfaches

Profi-Werkzeug […], kein

Sonderwerkzeug

Sonderwerkzeug auflisten,

Bestell-Möglichkeit

Kompetenz (und

Qualifikationen)

Versch. Gewerke: Tischler,

Fensterbauer, oder

ungelernt (unterwiesen)

[…]

Tischler-Fachterminologie

eliminieren

Informations-

zugriff

Keine elektronischen Mittel

voraussetzbar

Gedruckte Informationen

erforderlich

… … … …

Beispiel: Zielgruppe Installateur

22 (c)

2014, S

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Gestaltung von Warnhinweisen

Agenda:

• Grundlagen zu Sicherheits- und Warnhinweisen

• Gestaltung von Warnhinweisen

• Inhalt und Formulierung von Warnhinweisen und

Warnschildern

• Piktogramme

• Sicherheitshinweise

• Warnschilder

23 (c)

2014, S

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ANSI Z535.6: Grundlegende Gestaltung

Generell: Sicherheitshinweise (safety messages) hervorheben

Typographie, Piktogramme, Linien, Weißraum

VERSALIEN nur für einzelne Wörter

Konsistente Gestaltung!

Leserlich (normaler bzw. korrigierter Visus, unter den vorhersehbaren

Umgebungsbedingungen)

Z. B. schwarzer Text

auf weißem Hintergrund

Kurz, prägnant, leicht zu verstehen

Maßnahmen in aktiver Ansprache (Aufforderung)

Handlungslogische Reihenfolge und Lese-Abfolge(n) bei der Arbeit

24 (c)

2014, S

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Kontrast beachten: KEIN

schattierter /

gerasteter Hintergrund

Wahl des Signalworts

25 (c)

2014, S

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Besteht

Verletzungsgefahr?

Tod oder schwere

Verletzung möglich?

Wenn die

gefährliche Situation

auftritt: Wie

wahrscheinlich ist

ein Unfall?

Wenn Unfall eintritt:

Wie wahrscheinlich

ist Tod oder schwere

Verletzung?

HINWEIS bzw.

ACHTUNG;

Kein Gefahrenzeichen!

VORSICHT (mit

Gefahrenzeichen)

WARNUNG (mit

Gefahrenzeichen)

GEFAHR (mit Gefahrenzeichen)

Nein

Nein

Möglich

Möglich

Fast sicher

Fast sicher

Ja

Ja

Signalwörter

26 (c)

2014, S

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Consultants

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Übersetzungen in die wichtigsten Sprachen

Quelle: tekom Leitfaden

Sicherheits- und Warnhinweise,

tekom 2014, mit Anpassungen bei:

• Griechische Übersetzung für

DANGER

• Französische Übersetzung für

WARNING

Signalwörter nach ANSI Z535.6:2011

in 29 Sprachen

27 (c)

2014, S

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Signalwörter – nicht unumstritten

ANSI Z535.6:2011 SEMI S1 (Halbleiterindustrie)

28 (c)

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Abweichungen ISO 3864-2*

29 (c)

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ggü. SEMI

ggü. ANSI Z535

* gemäß DIN ISO 3864-2

Berichtigung 1:2011-09

Quelle: ISO 3864-2

Warnhinweise mit offenem Signalwort-Panel und Linien

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Zweite Person mit dem Sichern des Arbeitsbereiches beauftragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Zweite Person mit dem Sichern des Arbeitsbereiches beauftragen.

30 (c)

2014, S

chm

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g +

Consultants

Gm

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WARNUNG

WARNUNG

Variante 1‘

Variante 1

Warnhinweise mit geschlossenem Signalwort-Panel ohne Linien

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Zweite Person mit dem Sichern des Arbeitsbereiches beauftragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Zweite Person mit dem Sichern des Arbeitsbereiches beauftragen.

31 (c)

2014, S

chm

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g +

Consultants

Gm

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WARNUNG

Variante 2‘

Variante 2 WARNUNG

Warnhinweise ohne Signalwort-Panel, nicht bei Stufe GEFAHR

Schnittgefahr an scharfer Kante!

Schutzhandschuhe tragen.

Bemerkung: In dieser Variante liegt das Gefahrenzeichen als

signalisierendes Element außerhalb des Leseflusses.

32 (c)

2014, S

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g +

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Variante 2‘‘

Warnhinweise mit Signalwort-Panel in Satzspiegel-Breite

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Zweite Person mit dem Sichern des Arbeitsbereiches beauftragen.

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Zweite Person mit dem Sichern des Arbeitsbereiches beauftragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

33 (c

) 2014, S

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g +

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WARNUNG

Variante 3‘

Variante 3

WARNUNG

Warnhinweise mit Signalwort-Panel in Satzspiegel-Breite

Scharfe Kante!

Schnittgefahr!

Schutzhandschuhe tragen.

Schraube vorsichtig herausziehen.

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen Wiedereinschalten sichern.

Zweite Person mit dem Sichern des Arbeitsbereiches

beauftragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

34 (c)

2014, S

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g +

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VORSICHT

Variante 3‘‘

Variante 3

WARNUNG

Mit farblicher Abstufung

Integrierte Warnhinweise mit Signalwort

Vorangehende Handlungsaufforderung.

VORSICHT! Schnittgefahr an scharfer Kante!

Schutzhandschuhe tragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Vorangehende Handlungsaufforderung.

VORSICHT! Schnittgefahr an scharfer Kante!

Schutzhandschuhe tragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

35 (c)

2014, S

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Variante 4

Variante 4‘

Integrierte Warnhinweise ohne Signalwort (nicht bei GEFAHR)

Vorangehende Handlungsaufforderung.

Schnittgefahr an scharfer Kante!

Schutzhandschuhe tragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Vorangehende Handlungsaufforderung.

Schnittgefahr an scharfer Kante! Schutzhandschuhe

tragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

36 (c)

2014, S

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g +

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Variante 5

Variante 5‘

Integrierte Warnhinweise mit Signalwort-Panel

Vorangehende Handlungsaufforderung.

Schnittgefahr an scharfer Kante!

Schutzhandschuhe tragen.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Nachfolgende Handlungsaufforderung.

Bemerkung: Aufgrund der Regel, dass das Signalwort

mindestens so groß geschrieben werden muss wie der übrige

Text, kann das Signalwort-Panel in der laufenden Zeile leicht zu

Konflikten mit dem Zeilenabstand führen. Im Beispiel hat das

Signalwort dieselbe Schriftgröße wie der nachfolgende Text.

37 (c)

2014, S

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g +

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Variante 6

VORSICHT

Integrierte Warnhinweise bei geringem Platzangebot

HARMONY100 ist ein Hochglanzlack für blanke Metalloberflächen.

WARNUNG! Gefahr von Vergiftung und Bewusstlosigkeit!

Räume während Verarbeitung und Trocknen gut lüften!

HARMONY100 wird wie ein gewöhnlicher Lack verarbeitet.

Empfehlung: Mit Fellroller oder Spritzpistole im Kreuzgang gut

deckend auftragen und mit einem weichen, breiten Flachpinsel

nacharbeiten.

HARMONY100 ist ein Hochglanzlack für blanke Metall-

oberflächen. Vergiftungsgefahr und Bewusstlosigkeit! Räume

während Verarbeitung und Trocknen gut lüften! HARMONY100

wird wie ein gewöhnlicher Lack verarbeitet. Empfehlung: Mit Fellroller

oder Spritzpistole im Kreuzgang gut deckend auftragen und mit

einem weichen, breiten Flachpinsel nacharbeiten.

38 (c)

2014, S

chm

elin

g +

Consultants

Gm

bH

Variante 7

Ohne

Signalwort:

Nicht bei

Stufe

GEFAHR

Variante 8

Warnhinweis mit mitlaufendem Balken anstatt Trennlinien

39 (c)

2014, S

chm

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g +

Consultants

Gm

bH

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

► Schütz K1 abschalten und gegen

Wiedereinschalten sichern.

► Nachfolgender Handlungsschritt.

3.6 Zeitgeber-Modul einsetzen

WARNUNG

Warnhinweis mit mitlaufendem Balken anstatt Trennlinien

40 (c)

2014, S

chm

elin

g +

Consultants

Gm

bH

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

► Schütz K1 abschalten und gegen

Wiedereinschalten sichern.

► Nachfolgender Handlungsschritt.

3.6 Zeitgeber-Modul einsetzen

WARNUNG

Warnhinweis mit mitlaufendem Balken anstatt Trennlinien

41 (c)

2014, S

chm

elin

g +

Consultants

Gm

bH

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

► Schütz K1 abschalten und gegen

Wiedereinschalten sichern.

► Nachfolgender Handlungsschritt.

3.6 Zeitgeber-Modul einsetzen

WARNUNG

Inhalt und Formulierung von

Warnhinweisen und Warnschildern

Agenda:

Grundlagen zu Sicherheits- und

Warnhinweisen

Gestaltung von Warnhinweisen

Inhalt und Formulierung von

Warnhinweisen und Warnschildern

Piktogramme

Sicherheitshinweise

Warnschilder

42 (c)

2014, S

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SAFE:

Signal

Art und Quelle der Gefahr

Folgen bei Nichtbeachtung

Entkommen, Maßnahmen,

Vermeidung

Warnschilder auf dem Produkt: Bestandteile nach ANSI Z535.4

43 (c)

2014, S

chm

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g +

Consultants

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Lebensgefahr durch

Stromschlag!

NICHT die Waggons

besteigen!

GEFAHR

Signalwort-Panel signal word panel

Piktogramm(e):

optional

Folgen,

Maßnahmen oder

Verbote

Gefahrenzeichen safety alert symbol

zeigt Verletzungsgefahr an

Signalwort signal word

Klassifiziert die Gefahr

Hinweistext:

• Art und Quelle der Gefahr

• Mögliche Folgen

• Maßnahmen/Verbote

Warnhinweise in der Anleitung: Bestandteile nach ANSI Z535.6

44 (c)

2014, S

chm

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g +

Consultants

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bH

Offen liegende elektrische Komponenten

Lebensgefahr durch Stromschlag!

Schütz K1 abschalten und gegen

Wiedereinschalten sichern

Zweite Person mit dem Sichern des

Arbeitsbereiches beauftragen

Signalwort-Panel signal word panel

• Piktogramm(e)

(safety symbols) Hinweistext:

• Art und Quelle der Gefahr

• Mögliche Folgen

• Maßnahmen/Verbote

Gefahrenzeichen safety alert symbol

zeigt Verletzungsgefahr an

Signalwort signal word

Klassifiziert die Gefahr

• Andere Grafiken

WARNUNG

Grundlegendes: Textinhalt eines Warnhinweises

45 (c)

2014, S

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g +

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1. Art und Quelle der Gefahr

type of hazard

2. Mögliche Folgen bei

Nichtbeachtung

potential consequences

of the hazard

3. Vermeidung (Maßnahmen /

Verbote)

evasive/avoidance actions to be

taken

Quetschgefahr durch offen liegende

Zahnräder

Einziehen und Zerquetschen des Körpers

NICHT den Maschinenraum betreten

NICHT in das Getriebe greifen

1. Art (und Quelle) der Gefahr

Mechanische Gefährdung

Elektrische Gefährdung

auch: Überraschungsmoment

Thermische Gefährdung (Verbrennungen heiß/kalt)

auch zu warme oder zu kalte Arbeitsumgebung

Gefährdung durch Lärm

Gefährdungen durch Schwingungen

Gefährdungen durch Strahlung

Gefährdungen durch Materialien und Substanzen

Gefährdungen durch Vernachlässigung ergonomischer Grundsätze bei der

Konstruktion von Maschinen

Gefährdungen durch Ausrutschen, Stolpern und Stürzen

Gefährdungskombinationen

Gefährdungen in Zusammenhang mit der Einsatzumgebung der Maschine

Weitere Gefährdungen: Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Funktion: Thema nennen, einordnen

46 (c)

2014, S

chm

elin

g +

Consultants

Gm

bH

Siehe Normen zur Sicherheit

von Maschinen

(DIN EN ISO 12100)

1. Art (und Quelle) der Gefahr

Beispiel: Mechanische Gefährdung

Quetschen

Scheren

Schneiden oder Abschneiden

Erfassen

Einziehen oder Fangen

Stoß

Durchstich oder Einstich

Reibung oder Abschürfung

Hochdruckinjektion (Herausspritzen von Flüssigkeiten unter

hohem Druck)

47 (c)

2014, S

chm

elin

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Consultants

Gm

bH

1. (Art und) Quelle der Gefahr

Baugruppe, Bauteil, Stoff

Beispiel: Walze

Gefahrbringende

Eigenschaft/Situation

Beispiel: Offenliegend, rotierend, bei

Betrieb, ...

Benennung in der

Anwenderterminologie

Nicht: Rollomat®

Sondern: Offenliegende, rotierende

Walze

Referenz auf das Objekt sicherstellen

Am Produkt: Anbringungsort

In der Dokumentation: Bei Bedarf

durch eine nebenstehende oder

vorangestellte Grafik

Funktion: Referenz sichern

48 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

2. Mögliche Folgen bei Nichtbeachtung, Ausmaß der Folgen

Schwere Beispiel Quetschgefahr:

WAS kann gequetscht werden?

Leichte Verletzung

(reversibel)

„Quetschen der Finger“

„Quetschen der Hand“

...

Schwere Verletzung

(irreversibel)

„Zerquetschen der Finger“

„Zerquetschen der Arme“

„Schwere Quetschungen der Gliedmaßen“

...

Tod „Schwere Quetschungen des Körpers und

Tod“

...

Funktion: Relevanz klären

49 (c)

2014, S

chm

elin

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Gm

bH

1. Art der Gefahr und 2. Folgen: Wo ist der Unterschied?

Art der Gefahr und Folgen sind identisch z. B. bei

Erblinden (man kann nicht etwas blind sein)

Art der Gefahr und Folgen sind unterschiedlich z. B. bei

Schnittgefahr: Folgen von oberflächlichen Schnittverletzungen bis Abschneiden von

Gliedmaßen

Augenschäden: Folgen von Augenbrennen bis Erblinden

Stolpergefahr: Folgen abhängig von der Umgebung schmerzlich bis tödlich

Verbrennungsgefahr: Folgen von Hautrötung bis Einäscherung

Stromschlag: Folgen von Erschrecken bis "elektrischer Stuhl"

Formulierungsbeispiele

Lebensgefahr durch Stromschlag ([Folgen] durch [Art]

Erblinden durch Säuregas ([Art und Folgen] durch [Quelle])

50 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

3. Vermeidung (Maßnahmen und Verbote)

Funktion: Handlungsaufforderung

Direkte Anrede

Möglichst positiv

Imperatives Formulierungsmuster:

Stellen Sie den Hauptschalter auf AUS.

- oder -

Hauptschalter auf AUS stellen.

Greifen Sie NICHT in die Öffnung.

- oder -

NICHT in die Öffnung greifen.

Informative Kürze

Handlungslogische Reihenfolge

Konkret: Keine rechtlichen Hintergründe, keine Verweise auf

Normen oder Gesetze

51 (c)

2014, S

chm

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bH

EN 82079-1 zu Warnhinweisen

52 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

Beispiel:

VORSICHT! Lager im Betrieb heiß!

Lager nicht berühren.

Abkühlen lassen.

Wenn der Zielgruppe die

Maßnahmen „vollständig bekannt“

sind, können die Maßnahmen

ausgelassen werden.

„Kann“-Regelung – Entscheidung

im Einzelfall erforderlich, oder

Maßnahmen konsequent nennen.

tekom Leitfaden Sicherheits- und Warnhinweise

So nicht Besser

Die Tür kann erst jetzt, nachdem die

Verriegelung aufgehoben wurde, geöffnet

werden.

Die Verriegelung ist aufgehoben. Öffnen Sie

erst jetzt die Tür.

Die elektrische Anlage darf nicht von

unqualifiziertem Personal instandgesetzt

werden.

Elektrische Anlage nur von

Elektrofachkräften instandsetzen lassen.

Giftige Dämpfe! Schwere

Gesundheitsschädigung!

Giftige Dämpfe verursachen schwere

Atembeschwerden und Vergiftungen.

Zum Beladen der Maschine keine

Aufstiegshilfen verwenden.

Steigen Sie zum Beladen der Maschine

nicht auf eine Kiste, einen Stuhl oder

Ähnliches.

Unterlassen Sie jede unsichere

Arbeitsweise.

Arbeiten Sie nicht mit nassen Händen.

Bei allen Arbeiten, die den Betrieb, die Produktionsanpassung, die

Umrüstung oder die Einstellung der Maschine und ihrer sicherheitsbedingten

Einrichtungen sowie Inspektion, Wartung und Reparatur betreffen, Ein- und

Ausschaltvorgänge gemäß der Betriebsanleitung und Hinweise für

Instandhaltungsarbeiten beachten!

Maschine so ausschalten und sichern, wie

es in dieser Betriebsanleitung beschrieben

ist. …

Drücken Sie diesen Hebel nach vorn, sinkt

die Schraubeinheit ab.

Sobald Sie diesen Hebel drücken, sinkt die

Schraubeinheit ab.

Formulierungshilfen Siehe auch: tekom Leitfaden Regelbasiertes Schreiben, 2. Auflage, 2013

(c)

2014, S

chm

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Gm

bH

53

Piktogramme

Agenda:

• Grundlagen zu Sicherheits- und Warnhinweisen

• Gestaltung von Warnhinweisen

• Inhalt und Formulierung von Warnhinweisen und

Warnschildern

• Piktogramme

• Sicherheitshinweise

• Warnschilder

54 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

Arten von Grafiken nach ANSI Z535.6

Safety alert symbol 5.2.1 für

Verletzungsgefahren

Safety symbols 5.2.2: (Teileweises)

Klären, Ergänzen oder Ersetzen von

Sicherheitshinweisen: Art und Quelle

der Gefahr, Mögliche Folgen und/oder

Maßnahmen/Verbote in

Übereinstimmung mit dem Text

Andere Grafiken 5.2.3 für

Referenzsicherung, Tätigkeiten zur

Risikovermeidung, Risikobedingungen,

Funktionsprinzip einer

Sicherheitseinrichtung und/oder Charts

für quantitative Größen

ANSI Z535.6, Abschnitt 5.2 “Symbols and other Graphics”

55 (c)

2014, S

chm

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bH

ANSI ISO

Gefahrenzeichen

Safety alert symbol

56 (c)

2014, S

chm

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bH

„Dies ist das Gefahrenzeichen. Es warnt Sie

vor Verletzungsgefahren.

Befolgen Sie alle Maßnahmen, die mit dem

Gefahrenzeichen gekenn-zeichnet sind, um

Verletzungen oder Tod zu vermeiden.“

Gefahrenzeichen: Gestaltungsmöglichkeiten

A B C D E F G

Signalwort GEFAHR WARNUNG VORSICHT GEFAHR / WARNUNG, VORSICHT, oder freistehend

ohne Signalwort

Verwendung Farbdruck Farbdruck Farbdruck Immer Immer s/w s/w

Ursprung ANSI ANSI ANSI ISO ISO ANSI ANSI

Dreieck Rand -- -- -- Schwarz Schwarz/

Gelb

-- --

Dreieck innen Rot Schwarz Schwarz Gelb Gelb Weiß Schwarz*

Ausrufezeichen Rot Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz Schwarz* Weiß

Hintergrund Rot Orange Gelb Hell Dunkel Schwarz* Weiß

57 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

*) Wenn eine einzige Schmuckfarbe zur Verfügung steht, die für

Hervorhebungen geeignet ist, können die Gefahrenzeichen F und G auch mit der

Schmuckfarbe verwendet werden.

Was bedeutet dieses Piktogramm?

Hand hier einführen

Abstand muss mindestens vier Finger betragen

(nachmessen)

Quetschgefahr

Nur für schlanke Hände

Handscanner hier berühren

58 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

Bedeutung des Piktogramms muss zunächst erlernt werden

Piktogramme müssen erklärt werden!

Piktogramme im Vergleich ISO – ANSI

ISO: symbolisch, unspezifisch ANSI: verständlich, spezifisch

59 (c)

2014, S

chm

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bH

Piktogramme spezifizieren

Harmonized labels

Dreieck nach ISO

Piktogramm nach ANSI

Warnung vor rotierenden Maschinenteilen

60 (c)

2014, S

chm

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ANSI Z535.3 ISO 3864-2

Verständlichkeit von Piktogrammen weltweit?

Bericht von der Sitzung des ISO/TC 145/SC 2 " Safety

identification, signs, shapes, symbols and colours", die im

Rahmen der jährlichen Sitzungsreihe des ISO/TC 145 "Graphical

symbols" im Mai 2006 in Peking, an der 32 Delegierte aus 9

Ländern teilnahmen:

„Die Delegierten aus Südkorea legten erstaunliche

Testergebnisse vor, die belegten, dass die beiden

Sicherheitszeichen in der "europäischen Form" in umfangreichen

Test in Fabriken in China von den Arbeitern nicht erkannt bzw.

nicht verstanden wurden.

So dachten z. B. eine Reihe von Arbeitern, dass das

Sicherheitszeichen "Gehörschutz benutzen" die Aussage "Hut"

oder "Ohrenwärmer" darstellen sollte.

Die Delegierten beschlossen daraufhin, dass die beiden

Sicherheitszeichen mit einer globalisierten Kopfform nochmals in

die internationale Abstimmung gehen sollten.“

61 (c)

2014, S

chm

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bH

Verständlichkeit von Piktogrammen und Symbolen

Die folgenden Symbole haben den Verständlichkeitstest

der ANSI Z535.3 nicht bestanden.

50 … 83 % Verständlichkeit:

Weniger als 50 % Verständlichkeit:

62 (c)

2014, S

chm

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Wachsender Zeichenvorrat: ISO 7010 und ISO 7000

63 (c)

2014, S

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Gm

bH

Symbole als Ersatz für Text?

Warnhinweis ausschließlich mit Symbolen wäre demnach normkonform, wenn

Verständlichkeitstest nach ANSI Z535.3 bestanden – erfordert lediglich 85% korrekte Interpretation und weniger als 5% gefährliche Fehlinterpretation, oder

Symbol erklärt

ANSI Z535.4:2002 „Product Safety Signs and Labels“ geht vom Text als zwingenden Bestandteil eines Warnschildes aus: „A safety symbol panel may be used to communicate a part or all of the elements of a message panel“ (nicht „substitute“)

Empfehlung: Text verwenden, wo möglich

Beispielsweise lässt sich der Grad der Verbindlichkeit (muss, kann, darf, ...) mit bildlichen Mitteln nicht eindeutig und schon gar nicht juristisch belastbar wiedergeben.

64 (c)

2014, S

chm

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ANSI Z535.6, 5.2.2: “Safety symbols and other graphics may be used

to supplement or substitute for part or all of a word message. A symbol may only be used to substitute for a portion or all of a safety message if the symbol has been

demonstrated to be satisfactorily comprehended (e.g., Annex B of ANSI Z535.3) or there is a means

(e.g., instructions, training materials, manuals, etc.) to inform people of the symbol's meaning.”

Symbole aus der ISO 7010 – symbolisch, unspezifisch

ISO 7010

Alternativen nach ANSI*

65 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

Quelle: www.clarionsafety.com

Symbole aus der ISO 7010 – symbolisch, unspezifisch

ISO 7010

Alternativen nach ANSI*

66 (c)

2014, S

chm

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g +

Consultants

Gm

bH

Quelle: www.clarionsafety.com

Verständlichkeitstest nach ISO 9186-1:2007 NICHT bestanden

ISO 7010: Text erforderlich (Warnschild oder Anleitung) oder Training*

67 (c)

2014, S

chm

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W025

W026

W027

W022

W015

W013

* nach IEC 82079-1 ersetzt Training nicht die Anleitung

Verständlichkeitstest nach ISO 9186-1:2007 NICHT bestanden

ISO 7010: Text erforderlich (Warnschild oder Anleitung) oder Training*

68 (c)

2014, S

chm

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Gm

bH

Gewicht?

* nach IEC 82079-1 ersetzt Training nicht die Anleitung

Beispiel eines Testblatts

– Kontext: Dieses Symbol

erscheint auf Geräten und

Maschinen im häuslichen

Bereich und am Arbeitsplatz

Was genau zeigt dieses Symbol Ihrer

Meinung nach?

_________________________

_________________________

Was sollen Sie tun oder lassen?

_________________________

_________________________

Was könnte passieren, wenn Sie die

Maßnahme nicht befolgen?

_________________________

_________________________

69 (c)

2014, S

chm

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bH

Nach: ANSI Z535.3:2011

Gestaltungsrichtlinien für Piktogramme nach ANSI Z535.3

Beispiele

70 (c)

2014, S

chm

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Quelle: www.safetylabel.com

Warnbildzeichen

71 (c)

2014, S

chm

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Warnschilder in der Landtechnik (2004)

ISO 11684-Nr. (C. 2.3)

Der Aufenthalt im Gefahrenbereich ist

nur bei eingelegter Sicherheitsstütze

zulässig.

ISO 11684-Nr. (C. 2.33)

Ausreichend Abstand zu drehenden

Maschinenteilen halten.

ISO 11684-Nr. (C. 2.9)

Nicht unter die angehobene

Heckklappe treten, bevor Sicherung

angelegt ist.

72 (c)

2014, S

chm

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Quellen für Piktogramme

ISO 7010:2011 Graphical symbols – Safety colours ans safety signs – Registered safety signs

https://www.iso.org/obp/ui/#home (Online Browsing Platform)

Dateien als EPS und AI erhältlich

Nora Olgyay: Safety Symbols Art: Camera-Ready and Disk Art for Designers, 1995

ANSI Z400.1/Z129.1-2010 Hazardous Workplace Chemicals – Hazard Evaluation and Safety Data Sheet and Precautionary Labeling Preparation

Design guidelines

FMC corporation, Product Safety Signs and Labels, 1978

ISO 3864-1:2011 Graphical symbols – Safety colours ans safety signs – Part 1: Design principles for safety signs and safety markings

ISO 3864-2:2011 Graphical symbols – Safety colours ans safety signs – Part 2: Design principles for product safety labels

ISO 3864-3:2011 Graphical symbols – Safety colours ans safety signs – Part 3: Design principles for graphical symbols for use in safety signs

ISO 11684:1995 Tractors, machinery for agriculture and forestry, pwered lawn and garden equipment – Safety signs and hazard pictorials – General principles, Annex D „Principles and guidelines for graphical design of hazard pictorials“

ISO Technical Report 7239:1984 Development and principles for application of public information symbols

73 (c)

2014, S

chm

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www.iso.org/obp/ui/

74 (c)

2014, S

chm

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Grundlegende Sicherheitshinweise

Agenda:

• Grundlagen zu Sicherheits- und Warnhinweisen

• Gestaltung von Warnhinweisen

• Inhalt und Formulierung von Warnhinweisen und

Warnschildern

• Piktogramme

• Sicherheitshinweise

• Warnschilder

75 (c)

2014, S

chm

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(c)

2014, S

chm

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Grundlegende Sicherheitshinweise: Inhalte (Beispiel)

Bestimmungsgemäße Verwendung***

Grenzen der Verwendung*** Einschränkungen für den sicheren Gebrauch;

Beispiel: Nur in trockener Umgebung

Warnung vor Fehlgebrauch und Missbrauch***

Anforderungen an das Personal*** Besondere Kenntnisse, Fähigkeiten,

Fertigkeiten; wo genau wie möglich; „Fachpersonal“ genügt nicht

Persönliche Schutzausrüstung*** Ggf. auch auf Verpackung/Produkt;

Beispiel Schleifgerät: Atemschutz

Verantwortung des Betreibers

Anforderungen an die Organisation (Vorschriften, Unfallverhütung, Verantwortung, Zugang, Schlüssel und Passwörter, …)

Sicherheitshinweise zu bestimmten Betriebsphasen

Hinweise zu besonderen Gefahrenarten z. B. Warnung vor Strahlungen***

Hinweise zu besonderen Produkten, z. B. ortsverändlich einsetzbare Maschinen

Arbeitsplätze, Arbeitsumgebung, Platzbedarf (auch für Wartung)

Umgebungsbedingungen (z. B. nur in trockenen Räumen), Einhalten der technischen Daten**

Explosionsschutz**, ATEX 95/137

Elektromagnetische Verträglichkeit,

Anforderungen an Montage/Anschluss

Notfallpläne; Verhalten im Notfall, Brand

Ersatzteile**; Warnung vor nicht geprüften Ersatzteilen

technisch einwandfreier Zustand Spezielle Anzeichen, wann das Produkt nicht

mehr sicher ist: Abnutzung, Alter, Beschädigungen***

Änderungen, An- und Umbauten

Sicherer Umgang mit Hilfs- und Betriebsstoffen

Gefahrenbereiche*

Sicherheitskennzeichnung: Anbringungsorte der Schilder*, Erklärung der Schilder*

Erklärung der Symbole in sicherheitsbezogenen Informationen***

Sicherheits- und Schutzeinrichtungen*, Funktionstest; Warnung vor Umgehen

Regelmässige Wartung**

Von Kindern fernhalten***

Restrisiken gemäß Risikobeurteilung Risiken vgl. ISO 12100

Sichere Entsorgung*** Produkt und Betriebsstoffe; Umwelt

76

*) Ggf. Verweis auf Beschreibung; **) Verweise auf spezifische Informationen; ***) Gemäß IEC 82079-1

Nicht zur „Sicherheit“ gehören: Konformitätserklärungen,

Darstellungskonventionen und mitgeltende Dokumente

Grundlegende Sicherheitshinweise: Gliederung

Prinzip: „meaningful organizational system“ (ANSI Z535.6, IEC 82079-1)

Zielgruppen

(Einrichter, Bediener, Wartungsingenieur,

Elektriker ...)

Gefahrenart oder –quelle

Bedeutung der Gefahr, Schadenshöhe

Wahrscheinlichkeit des Auftretens (Häufigkeit)

Lokal: Ort des Auftretens

(Anlagen-/Maschinenteilen, Baugruppen)

Chronologisch: Zeitpunkt des Auftretens (phasen-

/prozessorientiert)

77 (c)

2014, S

chm

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Grundlegende Sicherheitshinweise: Gliederung

Bedeutung der Anleitung und der Sicherheitshinweise

Darstellungskonventionen

Anwendungsbereich

U.a. bestimmungsgemäße Verwendung

Hauptsächliche Gefährdungen bei der Verwendung

Anforderungen an alle Nutzer

Auch besonders gefährdete Nutzergruppen

Persönliche Schutzausrüstung

Sicherheitshinweise für Transport, Anschluss, Inbetriebnahme, Verwendung,

Wartung, Entsorgung

Vorschlag aus tekom Leitfaden Sicherheits- und Warnhinweise

78 (c)

2014, S

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Hier nicht genutzt:

- Zielgruppen, die von den Lebensphasen unabhängig sind (z. B. Betreiber)

- Räumliche Aufteilung bei großen Anlagen

- Gefahrenarten

Grundlegende Sicherheitshinweise: Gliederung

1 Betriebsanleitung und andere

Informationsquellen

2 Personalqualifikation und

Organisation

3 Gefahr für Kinder

4 Kuppeln von Maschinen

5 Änderungen an der Maschine

6 Zusatzausrüstungen und Ersatzteile

7 Einsatzbereiche

8 Arbeitsplätze und mitfahrende

Personen

9 Betriebssicherheit

Technisch einwandfreier Zustand

Gefahrenbereiche

Schutzeinrichtungen

Persönliche Schutzausrüstung

Sicherheitskennzeichnungen

10 Verkehrssicherheit

11 Betriebsstoffe

12 Chemikalien

13 Gefahren durch die

Einsatzumgebung

14 Gefahrenquellen an der Maschine

15 Gefahren bei bestimmten

Tätigkeiten

Auf- und Absteigen

Arbeiten an der Maschine

Batterie prüfen

Gliederung aus dem VDMA-Leitfaden Landtechnik*

79 (c)

2014, S

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* VDMA Leitfaden Sicherheits- und Warnhinweise in Betriebsanleitungen für Traktoren und Landmaschinen, 2013

Grundlegende Sicherheitshinweise: Gliederung

5 Hauptabschnitte auf Basis VDMA-Leitfaden Landtechnik*

80 (c)

2014, S

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* VDMA Leitfaden Sicherheits- und Warnhinweise in Betriebsanleitungen für Traktoren und Landmaschinen, 2013

Bestimmungsgemäße Verwendung

1. Was ist das für ein Produkttyp

2. Was macht das Produkt im Wesentlichen (Zweck)?

Das Produkt ist ein … Das Produkt dient dazu, …

3. Für welche Anwendungen ist es gedacht?

Das Produkt ist für den Einsatz in … bestimmt.

4. Welches sind die Einsatzbedingungen des Produkts?

... Darf nur eingesetzt werden, wenn …

5. Wer darf das Produkt verwenden?

… Anforderungen sind in … beschrieben.

6. Welche Voraussetzungen müssen für den Betrieb geschaffen werden?

7. Welche Grenzen gibt es für den bestimmungsgemäßen Einsatz?

8. Die Benutzerinformation ist ein Teil dieses Produkts. Das Produkt ist ausschließlich für den Einsatz gemäß dieser Benutzerinformation bestimmt.

Produkt nur gemäß Benutzerinformation verwenden. Keine Handlungen mit dem Produkt durchführen, die nicht in der Benutzerinformation beschrieben sind.

Benutzerinformation zum Nachlesen verfügbar halten. Benutzerinformation an nachfolgende Verwender weitergeben.

9. Besondere Maßnahmen zur bestimmungsgemäßen Verwendung, z. B. bei vorhersehbarem Fehlgebrauch, der häufig vorkommt

Sorgfältige Formulierung erforderlich

81 (c)

2014, S

chm

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Funktionale Basisstruktur von Sicherheitshinweisen

82 (c)

2014, S

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Thema

Thema

Maßnahme

Maßnahme

Erklärung des Risikos

Erklärung des Risikos

Beispiel 1 für Sicherheitshinweise

Nicht konform – Art, Quelle und

Folgen fehlen

Arbeitssicherheit

Eng anliegende Kleidung tragen.

Beim Auswechseln von

Arbeitswerkzeugen geeignetes

Werkzeug und Handschuhe

benutzen.

Brandgefahr vermeiden, Maschine

sauberhalten.

Ballastgewichte immer

vorschriftsmäßig an den dafür

vorgesehenen Befestigungspunkten

anbringen.

Arbeiten unter der angehobenen

Maschine nur bei sicherer Abstützung

durchführen.

...

Konform (aus dem

VDMA-Leitfaden)

Geeignete Kleidung tragen

Locker getragene Kleidung erhöht die

Gefahr durch Erfassen oder Aufwickeln

an rotierenden Teilen und die Gefahr

durch Hängenbleiben an

hervorstehenden Teilen. Dadurch können

Personen schwer verletzt oder getötet

werden.

Eng anliegende Kleidung tragen.

Nie Ringe, Ketten und anderen

Schmuck tragen.

Bei langen Haaren Haarnetz tragen.

Feste Schuhe oder

Arbeitsschutzschuhe tragen.

83 (c)

2014, S

chm

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VDMA Leitfaden Sicherheits- und Warnhinweise in Betriebsanleitungen für Traktoren und Landmaschinen, 2013

Beispiel 2 für Sicherheitshinweise

Nicht konform – Art, Quelle und

Folgen fehlen

Arbeitssicherheit

Eng anliegende Kleidung tragen.

Beim Auswechseln von

Arbeitswerkzeugen geeignetes

Werkzeug und Handschuhe

benutzen.

Brandgefahr vermeiden, Maschine

sauberhalten.

Ballastgewichte immer

vorschriftsmäßig an den dafür

vorgesehenen Befestigungspunkten

anbringen.

Arbeiten unter der angehobenen

Maschine nur bei sicherer Abstützung

durchführen.

...

Konform (aus dem

VDMA-Leitfaden)

Brandgefahr

Durch den Betrieb oder durch Tiere,

beispielsweise Nagetiere oder nistende

Vögel, können sich brennbare Materialien

in der Maschine ansammeln. Besonders

bei trockenen Einsatzbedingungen oder

Aufwirbelungen besteht

Verschmutzungsgefahr. Staub,

Verunreinigungen und Ernterückstände

können sich an heißen Teilen entzünden

und Personen durch Brand schwer

verletzen oder töten.

Verunreinigungen beseitigen. Siehe

Kapitel „Wartungsplan“ und Kapitel

„Maschine reinigen“.

Feuerlöscher stets einsatzbereit

halten.

84 (c)

2014, S

chm

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VDMA Leitfaden Sicherheits- und Warnhinweise in Betriebsanleitungen für Traktoren und Landmaschinen, 2013

Funktionale Basisstruktur von Sicherheitshinweisen

85 (c)

2014, S

chm

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Maßnahme

Thema

Thema

Erklärung des Risikos

Maßnahme

Erklärung des Risikos

Verweis

Verweise zu Sicherheitsinformationen in einer Betriebsanleitung

86 (c)

2014, S

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Siehe R. Schmeling et.al.: Leitfaden Sicherheits- und Warnhinweise in Betriebsanleitungen für

Traktoren und Landmaschinen. 2012. VDMA Landtechnik.Seite 43

Funktionale Basisstruktur von Sicherheitshinweisen

EN 60745-1 Handgeführte Elektrowerkzeuge

87 (c)

2014, S

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Thema

Erklärung des Risikos Maßnahme

usw.

usw.

Routinemäßiges sicheres Vorgehen visualisieren

Tippen-Sichern-Arbeiten-Entriegeln

Gehen Sie bei allen Arbeiten an Zylindern und

Walzen nach „Tippen-Sichern-Arbeiten-Entriegeln”

vor:

1. Tippen

Taste «Vorrücken» oder die Taste «Zurückrücken»

drücken.

Druckmaschine ist bereit zum Vorrücken.

Taste «Vorrücken» oder Taste «Zurückrücken»

drücken und gedrückt halten, bis sich die Zylinder

oder Walzen in Arbeitsstellung befinden.

Druckmaschine dreht in Vorrückgeschwindigkeit.

Zylinder oder Walzen befinden sich in

Arbeitsstellung.

2. Sichern

«Halt-Sicher-Taster» für diesen Arbeitsbereich

drücken.

3. Arbeiten

Arbeiten durchführen.

4. Entriegeln

«Halt-Sicher-Taster» für diesen Arbeitsbereich

entriegeln.

Sequenzmuster Routine

88 (c)

2014, S

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Quelle (bearbeitet): manroland, Betriebsanleitung LITHOMAN

Aufruf der Routine in einem Handlungsprogramm

8.4.2 Spannspindel und Spannkanal von Gummituchzylinder reinigen

Personal: Drucker

Arbeitsmaterial: Tuch

Betriebs- und Hilfsstoffe: Reinigungsmittel; teflonhaltiges Öl;

Vorbereitende Arbeiten

Sichern und bereiten Sie den Arbeitsbereich für Wartungs- und Einstellarbeiten vor. ( Seite 17)

Vorgehensweise

Drehen Sie den Gummituch-Zylinder mit Tippen in den Arbeitsbereich. Grundlegendes Vorgehen „Tippen-

Sichern-Arbeiten-Entriegeln“, Seite 16.

ACHTUNG! Maschinenschaden durch Ölmangel an der Schmitzring-Lauffläche!

- NIE Waschmittel und Aktivatoren an die Schmitzring-Laufflächen kommen lassen.

- Schmitzring-Laufflächen mit Öl tränken.

Spannspindel und Spannkanal reinigen.

Spannspindel und Spannkanal trocken reiben.

Spannspindel und Spannkanal auf Verschleiß und Beschädigungen prüfen.

Spannspindel oder Spannkanal sind beschädigt:

- Schadstellen bis zur Sättigung mit Korrosionsschutz-Mittel einreiben.

- Mit ServiceCenter in Verbindung setzen.

Abschließende Arbeiten

Bereiten Sie den Arbeitsbereich für die Druckproduktion vor. ( Seite 17)

89 (c)

2014, S

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Quelle (bearbeitet): manroland, Betriebsanleitung LITHOMAN

DIN EN 60745: Geforderte Sicherheitshinweise

90 (c)

2014, S

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Weitere Sicherheitshinweise in den Normen EN 60745-2-nn

Paradoxer Weise

dürfen laut Norm die

normativ geforderten

Sicherheitshinweise

separat beigelegt

werden

EN 60745: Zwang zu mangelhaften Sicherheitshinweisen?

(c)

2014, S

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elin

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bH

91

EN 60745: Zwang zu mangelhaften Sicherheitshinweisen?

Fehlender Text, vgl.

DIN EN 62079; es fehlt

z.B. „an nachfolgende

Verwender

weitergeben“

Signalwort nicht

normgerecht

„Allgemein“ in einer

Überschrift ungeeignet

Passivkonstruktion

„… sind zu lesen.“

Nominalisierung

„Einhaltung“

Überflüssige

Linkserweiterung mit

Partizipien

Überflüssig: Zuordnung der

Sicherheitshinweise über

Titelseite usw. gegeben

Passivkonstruktion „darf …

verändert werden.“

Kürzungsmöglichkeit nicht genutzt: Folgen

(elektrischer Schlag) doppelt genannt

Problematisches

Modalverb „dürfen in

keiner Weise“

Doppelte Negation

überflüssig und schwer

verständlich: „Unveränderte

Stecker … verringern das

Risiko …“

(c)

2014, S

chm

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bH

92

Warnschilder

Agenda:

• Grundlagen zu Sicherheits- und Warnhinweisen

• Gestaltung von Warnhinweisen

• Inhalt und Formulierung von Warnhinweisen und

Warnschildern

• Piktogramme

• Sicherheitshinweise

• Warnschilder

93 (c)

2014, S

chm

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Warnschilder auf dem Produkt: Vergleich ANSI – ISO

94 (c)

2014, S

chm

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Harmonized

Labels

ANSI ISO

Quelle: ISO 3864-2

Warnschilder auf dem Produkt: Vergleich ANSI – ISO

95 (c)

2014, S

chm

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ANSI Z535 ISO 3864

Gültigkeitsbereich: USA International

1.) Gefahrenzeichen Verletzung: Muss

Nur Sachschaden: Darf nicht

Kann

2.) Piktogramm Kann (ggf. mehrere) Muss (ggf. mehrere)

3.) Warnstufe Muss Kann

4.) Text Muss? Kann?

Anforderungen an die Formulierung

(mit zahlreichen Beispielen) und

Inhalt (Art und Quelle der Gefahr,

Folgen, Maßnahmen)

Kann

(separates Textfeld; keine

besonderen Anforderungen an den

Text)

Normen für Warnhinweise auf dem Produkt

ANSI Z535

American National Standards Institute, Inc.

1979 aus ANSI Z53 (Safety Colors) und ANSI Z35 (Safety Signs)

Sechs Teile

ANSI Z535.6 zu Warnhinweisen in Anleitungen

ISO 3864

International Organization for Standardization

Drei Teile

Harmonisierungsprozess zwischen

ANSI Z535 und ISO TC 145 seit 1995

Rahmenfestlegungen für zukünftige spezifische Normen / Revisionen

Ziel: Vereinheitlichung, Lerneffekt

Nicht für Gefahrstoffe

96 (c)

2014, S

chm

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Layouts für Warnschilder nach ANSI Z535.4

97 (c)

2014, S

chm

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Quelle: ANSI Z535.4:2011

Ein „Versehen“? Gemäß Normtext ist die „Word

message“ zwingend. Andererseits sind

Warnschilder nach ISO-Standard möglich, wonach

der Text optional ist.

Empfehlung: Für USA Text verwenden

Formulierung auf Warnschildern (ANSI Z535.4)

98 (c)

2014, S

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Quelle: ANSI Z535.4:2011

Formulierung

der Maßnahmen

Kann sinnvoll

sein, wenn das

sofortige Handeln

im Vordergrund

steht.

Typographie auf Warnschildern (ANSI Z535.4)

99 (c)

2014, S

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Quelle: ANSI Z535.4:2011

Ausrichtung

Hintergrund

Umbruch

Versalien

ANSI Z535.4: Schriftgrößen auf Warnschildern

… für günstige Lesebedingungen:

Bei LA < 60 cm: LA (cm) / 14,6

Bei LA 60 … 600 cm: [LA (cm) / 40] + 2,6

Bei LA > 6 m: LA (m) x 3

… für ungünstige Lesebedingungen:

Bei allen LA: LA (m) x 7,1

LA = Leseabstand = geringster Abstand, die eine Person zum Warnschild haben kann

und nach dem Lesen des Warnschilds immer noch Zeit ist, die Maßnahmen zu

befolgen und die Gefahr zu vermeiden

1 mm Höhe des Buchstabens "H“ entspricht ca. 3,9 pt Fontgröße

Empfohlene Buchstabenhöhe “H” im mm …

100 (c)

2014, S

chm

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Näherungsformeln

ANSI Z535.4: Schriftgrößen auf Warnschildern

Leseabstand LA

(cm)

Minimum bei

günstigen

Lesebedingungen

Empfohlen bei

günstigen

Lesebedingungen

Empfohlen bei

ungünstigen

Lesebedingungen

30 2,0* 2,0 2,13

60 2,5 4,1 4,26

90 3,0 4,8 6,40

120 3,6 5,6 8,53

150 4,1 6,4 10,67

180 4,6 7,1 12,80

210 5,1 7,9 14,94

240 5,6 8,6 17,07

Höhe [mm] des Buchstabens „H“

101 (c)

2014, S

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Quelle: ANSI Z535.4:2011

* Für kleine Produkte sind auch Schriftgrößen ab 1,5 mm (6pt) zulässig.

LA = geringster Abstand, die eine Person zum Warnschild haben kann und nach dem Lesen des Warnschilds

immer noch Zeit ist, die Maßnahmen zu befolgen und die Gefahr zu vermeiden

Signalwort-Panel: PANTONE® Farben

Farbe ist definiert* in ANSI Z535.1

Pragmatisch: Probeexemplare eines führenden Herstellers bestellen und Farbe vergleichen

RGB

Orange wird häufig zu dunkel gewählt, so dass die schwarze Schrift nicht genügend Kontrast zum Hintergrund hat

Besonders nachteilig, wenn elektronische Informationen vom Anwender in s/w gedruckt werden

Empfehlung: Orange hinreichend hell wählen; der Unterschied zu Gelb sollte aber noch deutlich sein

Safety Red 15 parts Warm Red - 1 part Rubine Red - ¼ part Black

Closest PANTONE® 485 C

Safety Orange 13 parts Yellow - 3 parts Warm Red - ¼ part Black

Closest PANTONE® 152 C

Safety Yellow PANTONE® 109 C

Safety Green PANTONE® 3415 C

Safety Blue 13 ½ parts Process Blue – 2 ½ parts Reflex Blue

Closest PANTONE® 2945 C

102 (c)

2014, S

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* nach Munsell System, ASTM D1535 und CIE 1931 system

Quelle: ANSI Z535 2011 Color Chart

SAFETY INSTRUCTIONS –

Neues Signalwort?

103 (c)

2014, S

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Quelle: ANSI Z535.4:2011

SAFETY INSTRUCTIONS

104 (c)

2014, S

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Zweck: Längere Anleitungstexte

Signalwort: SAFETY INSTRUCTIONS

oder

ähnliche Wörter

(z. B. GERÄT SICHER ABSTÜTZEN

...)

Quelle: ANSI Z535.4:2011

SAFETY INSTRUCTIONS

SAFE SHUTDOWN PROCEDURE

SAFE OPERATING PROCEDURES

BOILER SHUTDOWN PROCEDURE

LOCKOUT PROCEDURE

SAFE INSTALLATION INSTRUCTIONS

EMERGENCY SHUTDOWN INSTRUCTIONS

Alternative Signalwörter (Beispiele)

105 (c)

2014, S

chm

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Quelle: ANSI Z535.4:2011

Warnschilder und Warnhinweise

Abgestimmte Texte in allen Sprachen

Übereinstimmende Warnstufe / Signalwort

Übereinstimmende Symbole und Piktogramme

Gemeinsame Quelle: Gefahrenanalyse / Risikobeurteilung

Anbringungsorte der Warnschilder auf dem Produkt in der Anleitung dokumentiert

Warnschilder und Hinweise in Dokumenten niemals isoliert betrachten

106 (c)

2014, S

chm

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Sicherheits- und Warnhinweise:

Grundlegende

Vorangestellte

Integrierte

Ergänzende

WARNUNG

WARNUNG! ------------------

-------------------------------

Warnhinweis Warnschild

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(c)

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