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03/2014
IN DIESER AUSGABE
Innovations-fonds—warum, wie und für wen?
1
BMC-Umfrage zum Innovations-fonds
2
Elevator Pitch 3
Hintergrund 5
Impressionen und Reaktionen
6
BMC Regional NRW
10
Berichte aus Mitglieds- unternehmen
11
Aktuelle Termine BMC
12
Veranstaltungs-hinweise
13
Um den Bedürfnissen der Patientinnen und Pati-
enten gerecht zu werden ist eine Weiterent-
wicklung der derzeitigen Versorgungsstrukturen
unabdingbar. Als ein wichtiger Impulsgeber für
Innovationen haben sich in der Vergangenheit
die Selektivverträge der Integrierten Versorgung
erwiesen. Derzeit ist die Investitionsbereitschaft
in innovative Ansätze jedoch erheblich ge-
hemmt. Der vom Bundesverband Managed Care
e. V. (BMC) lange geforderte Innovationsfonds,
der nun Eingang in den Koalitionsvertrag der
neuen Bundesregierung gefunden hat, könnte
eine Lösung für dieses Problem darstellen. Die-
ser Fonds soll vor allem innovative, sektoren-
übergreifende Versorgungsformen und die Ver-
sorgungsforschung fördern, die über die Regel-
versorgung hinausgehen.
Im nächsten Schritt geht es nun darum, das Ver-
gabeverfahren für die Mittel sinnvoll auszu-
gestalten: Welche Projekte sollen gefördert
werden? Wer soll über die Vergabe der Mittel
entscheiden und wer ist berechtigt, Anträge zu
stellen? Um diese Fragen zu beleuchten führte
der BMC eine Umfrage zum Innovationsfonds
unter seinen Mitgliedern durch. Deren Ergebnis-
se wurden am 13. Mai 2014 vom BMC in Berlin im
Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt (mehr
dazu auf der nächsten Seite) und mit einem Po-
dium debattiert.
Auf dem Podium diskutierten Dr. Rolf-Ulrich
Schlenker, stellv. Vorstandsvorsitzender der
BARMER GEK, Lutz O. Freiberg, Kassenärztliche
Vereinigung Brandenburg, Prof. Dr. Edmund
Neugebauer, Vorstandsvorsitzender des Deut-
schen Netzwerks für Versorgungsforschung, Mir-
jam Mann, Geschäftsführerin von ACHSE e. V.,
sowie Dr. Cornelius Erbe, Geschäftsführer und
Innovationsfonds—warum, wie und für wen? Bericht zum BMC-Diskussionsforum am 13. Mai in Berlin
Stabsstellenleiter Grundsatzfragen vom Verband
forschender Pharma-Unternehmen. Die Veran-
staltung rief ein großes Interesse hervor und es
nahmen rund 130 Teilnehmer teil.
Am Folgetag der Veranstaltung veröffentlichten
Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach (SPD) und Jens
Spahn (CDU) ein Papier, in dem die Ausgestal-
tung des Fonds weiter konkretisiert wurde. Dem-
nach sollen die Mittel lediglich für Modellprojek-
te mit sektorenübergreifendem Charakter ge-
nutzt werden. Lauterbach und Spahn verfolgen
dabei den Ansatz, Evidenz für neue Versorgungs-
modelle zu generieren, um innovative Ansätze
und Modelle in die Regelversorgung zu überfüh-
ren. Diesen Ansatz begrüßt der BMC. Gleichzei-
tig ist es jedoch auch wichtig, Impulse für die
Entwicklung von innovativen, selektivvertragli-
chen Versorgungsmodellen zu setzen.
Die Beschränkung der Antragsberechtigten auf
die im § 140b Absatz 1 Nr. 1-7 SGB V Genannten
sieht der BMC kritisch. Auch die fehlende Betei-
ligung der Wissenschaft bei der Vergabeent-
scheidung sollte aus Sicht des BMCs überdacht
werden.
BMC-Kongress 2015 — Call for Abstracts Bis zum 10. Juli Abstract einreichen
Nähere Informationen auf S. 13
Seite 2 Se i te 2
"Der BMC ist überzeugt, dass der Innovations-
fonds einen echten Innovationsschub bewirken
kann, wenn die Mittel sinnvoll eingesetzt wer-
den", erklärte Prof. Dr. Volker Amelung auf dem
Diskussionsforum Innovationsfonds, "deshalb ist
es gerade jetzt so wichtig die Weichen im kon-
struktiven Dialog mit den Akteuren und Ent-
scheidern richtig zu stellen.“ Auf dem BMC-
Diskussionsforum wurden die wichtigsten Ergeb-
nisse dieser Befragung vorgestellt.
Auf die Frage, warum wir einen Innovationsfonds
brauchen, hatten die Befragten ein klares Bild
(Abb. 1): So fordern 66 %, den Innovationsfonds
vor allem zur Anschubfinanzierung zu verwen-
den.
Bei der Frage, welche Innovationen im Fokus der
Förderung stehen sollen (Abb. 2) gab es eine
große Zustimmung zu einer Vielfalt an antrags-
berechtigten Modellen. Produktinnovationen
sollten dagegen außen vor bleiben. So stimmten
lediglich 23 % für die Förderung der Entwicklung
innovativer Medizintechnik und 11 % für die der
innovativen Arzneimittel.
Desweiteren ergab die Umfrage, dass Modelle
die für eine personen- und eine sektorenüber-
greifende Versorgung sowie für schwer zu ver-
sorgende Regionen erstellt wurden, am förde-
rungsbedürftigsten zu sein scheinen.
Bei der Zuständigkeit für die Vergabe der Mittel
als neues Entscheidungsgremium stimmte die
Mehrheit der Befragten mit 52 % für ein Kurato-
rium aus Selbstverwaltung, Patientenvertretern
und Zivilgesellschaft.
Ebenso gab es bei der Frage, was nach Ab-
schluss der Förderung passieren soll, ein recht
eindeutiges Stimmungsbild: Ein Großteil der
Befragten stimmte für eine hohe Transparenz
der Modelle, sei es in Form einer Verpflichtung
der Veröffentlich des vollständigen Evaluations-
berichts oder der Verpflichtung zur Bereitstel-
lung der Daten. Ein vergleichsweise geringer Teil
der Befragten stimmte für eine Fortführung des
Projektes bzw. die Aufnahme in die Regelversor-
gung (Abb. 3).
Die Befragung spiegelt das Meinungsbild der Ak-
teure im Gesundheitswesens anhand einer nicht-
repräsentativen Online-Umfrage des BMC wider.
An der Befragung nahmen insgesamt 125 Perso-
nen teil. Der Fragebogen konnte im Zeitraum
vom 17.04.— 9.05.2014 auf der Homepage des
BMC abgerufen werden. Alle weiteren Ergebnis-
se der Befragung sind unter folgendem Link ab-
rufbar: www.bmcev.de/innovationsfonds/
BMC-Umfrage zum Innovationsfonds Die wichtigsten Umfrageergebnisse auf einen Blick
Abb. 1: Warum brauchen wir einen Innovationsfonds?
Abb. 2: Welche Innovationen stehen im Fokus?
Abb. 3: Was soll nach Abschluss der Förderung passieren?
Seite 3 Se i te 3
Eine Besonderheit des BMC-Diskussionsforums am
13. Mai war der sogenannte Elevator Pitch, bei dem
sechs Redner um die Gelder aus dem Innovations-
fonds kämpften. Die nachfolgende Übersicht
stellt diese sechs Projekte kurz vor:
Elevator Pitch
6 Kandidaten kämpfen beim BMC-Diskussionsforum um den Innovationsfonds
KKH—Kaufmännische Krankenkasse Projekt Adipositas
(Dr. Elisabeth Siegmund-Schultze )
Dieses bereits bestehende Projekt verbin-det die Elemente Coaching, Chirurgie & Telemedizin in der Versorgung von Adiposi-tas Patienten.
GCN Health Net Koordinierte Versorgung von Patienten mit chro-nischen Erkrankungen (Hanswerner Voss)
Um eine koordinierte Versorgung von Pati-enten mit chronischen Erkrankungen zu gewährleisten, stehen den Behandlungspfa-den zur leitliniengerechten Versorgung, die Aspekte Polypharmazie und Überleitungs-management im Vordergrund. Die Koordina-tion und Versorgung wird hierbei durch eine gemeinsame Patientenakte unterstützt.
Krankenhaus Lin-denbrunn / Verein zur Betreuung von Schwer-behinderten e.V. Choosing Wisely Initiati-ve (Dr. Manfred Gogol)
Dieses Projekt möchte eine vom American Board of Internal Medicine (ABIM) Foundati-on gegründete Initiative im deutschen Ge-sundheitssystem umsetzen. Ziel ist es, Fehl-entwicklungen im Gesundheitswesen entge-gen zu steuern, indem medizinische Maß-nahmen reduziert werden, die nicht evi-denzbasiert und indiziert sind und mit Dop-
peluntersuchungen einhergehen.
Novego Online-Programme bei Depression, Burnout und Ängsten (Mathias von Waldenfels)
In diesem Projekt werden Online-Programme zur niedrigschwelligen Behand-lung von Patienten mit psychischen Erkran-kungen angeboten. Erste Verträge mit Kran-kenkassen bestehen bereits.
rehaVital Schlaganfall-Netz (Dr. Jürgen Fröhlich)
Dieses bereits bestehende Schlaganfall-Netz möchte die Nachbetreuung der Patien-ten verbessern, indem das Versorgungsmo-dell auf Versorgungspartner wie Kliniken, niedergelassene Ärzte, Pflegeheime etc. ausgeweitet wird.
NiG Pinel Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz (Thomas Floeth)
Mit den Komponenten Beratung (Fallmanagement), Kurzzeit-Psychotherapie und Gruppenangebote, Prävention und Coa-ching wurde ein IV-Konzept mit der Frage-stellung gefährdeter Arbeitsfähigkeit im Umfeld psychischer Belastung oder Erkran-kung erstellt.
Dr. Elisabeth Siegmund-Schultze
Hanswerner Voss
Dr. Manfred Gogol
Mathias von Waldenfels
Dr. Jürgen Fröhlich
Thomas Floeth
Seite 4 Se i te 4
Neu im BMC Wir freuen uns über neue Mitglieder. Herzlich willkommen!
almeda GmbH
Im Auftrag von Versi-cherungen, Leistungs-e rb r inger g ruppen,
Pharmaindustrie und Unternehmen mit betrieb-lichem Gesundheitsmanagement bietet almeda evidenzbasierte Gesundheitsprogramme und das Gesundheitstelefon an. Die almeda GmbH ist eine Tochtergesellschaft der SHL Telemedizin. www.almeda.com
Jersch & Partner Consult
Jersch & Partner ist ein unabhängiges Netzwerk langjährig erfahrener Berater. Die Berater stel-len ihre Kompetenzen einzeln sowie als interdis-ziplinäre Projekt-Teams zur Verfügung. www.jersch.org
DAK Gesundheit
Die DAK Gesundheit gehört mit 6,3 Mio. Versicherten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen in Deutsch-
land. Gegründet im Jahr 1774 blickt die DAK Gesundheit auf eine jahrhundertelange Traditi-on zurück. Sie verfügt über 700 Standorte im gesamten Bundesgebiet. www.dak.de
Raptor Pharmaceuticals
Raptor Pharmaceuti-cals ist ein junges bio-pharmazeutisches Un-
ternehmen, das auf die Entwicklung und Ver-marktung von Arzneimitteln für seltene Erkran-kungen spezialisiert ist. Die Zulassung des ers-ten Produktes, erfolgte 2013 in den USA und in Europa. www.raptorpharma.com
Deutsche Psychotherapeuten-
Vereinigung
Die Deut-sche Psycho-
therapeutenVereinigung e.V. (DPtV) ist eine berufsständische Interessenvertretung für Psy-chologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Deutschland. Der Verband hat derzeit 7.700 Mitglieder. www.dptv.de
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Die Deutsche Diabetes Ge-sellschaft (DDG) ist mit über 8700 Mitgliedern eine der
großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachge-sellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, und entwickelt Leitli-nien. www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
Abbott Diabetes Care Deutschland
Abbott Diabetes Care stellt innova-tive Blutzucker-
Messsysteme her und setzt sich dafür ein, den Umgang mit Diabetes für die Betroffenen und ihre Angehörigen so einfach wie möglich zu ma-chen. Hauptstandort des Unternehmens in Deutschland ist Wiesbaden. www.abbott-diabetes-care.de
Seite 5 Se i te 5
Studie Gesundheitssystemranking Commonwealth Fund veröffentlicht Studie mit überraschenden Ergebnissen
Hintergrund
Neue Junior-Referentin im BMC: Anne de Vries
Mit einem herzlichen Dank für die gute Zusam-
menarbeit verabschiedete der BMC die Referen-
tin für Presse & Öffentlichkeitsarbeit Barbara
Turina, die den Verband im April 2014 verließ.
Als Nachfolgerin verstärkt Anne de Vries seit
Juni 2014 das BMC-Team. Neben der Presse &
Öffentlichkeitsarbeit sowie der Mitgliederkom-
munikation, wird sie vor allem die Veranstal-
tungsorganisation unterstützen. Desweiteren
übernimmt sie die inhaltliche und organisatori-
sche Betreuung einzelner Arbeits- und Projekt-
gruppen.
Anne de Vries studierte BWL im Gesundheitswe-
sen (Bachelor of Arts) an der Hochschule Osna-
brück sowie Sozialwissenschaften mit Schwer-
punkt Gesundheitswirtschaft (Master of Arts) an
der Ruhr-Universität Bochum. Während ihres Stu-
diums absolvierte Frau de Vries Auslandsaufent-
halte in Schweden und England und beschäftigte
sich dort intensiv mit den dortigen Gesundheits-
systemen. Neben ihrem Interesse für internatio-
nale Gesundheitssysteme beschäftigte sie sich vor
allem mit neuen Versorgungformen und Innovatio-
nen im Gesundheitswesen. Das Thema ihrer Mas-
terarbeit lautete: Telemonitoring – Eine verglei-
chende Analyse in den Ländern Deutschland und
England.
Der BMC freut sich, mit Anne de Vries eine
äußerst vielseitige Gesundheitsexpertin aus dem
interdisziplinären Umfeld gewonnen zu haben.
erfinanzierte Gesundheitssystem in fast jeder
Kategorie auf dem ersten Platz.
Die gesamte Studie ist unter folgendem Link
einzusehen:
http://www.commonwealthfund.org/~/media/
files/publications/fund-report/2014/
jun/1755_davis_mirror_mirror_2014.pdf
Vor einigen Tagen veröffentlichte die amerikani-
schen Stiftung „The Commonwealth Fund“ eine
von ihr durchgeführte Studie, in der Gesund-
heitssysteme verschiedener Nationen verglei-
chend bewertet wurden. Dabei stand das ameri-
kanische Gesundheitssystem im Fokus und wurde
mit zehn weiteren Nationen verglichen. Die Er-
gebnisse sind zum Teil sehr überraschend.
Demnach untersuchte die Studie die Kategorien
Qualität, Zugang, Effizienz, Gleichheit und ein
gesundheitsbewusstes Leben der Bevölkerung.
Die USA belegte in dieser Studie den letzten
Platz. Da die Kosten in diesem Gesundheitssys-
tem die höchsten der Welt sind, ist es umso
überraschender, dass die USA im Qualitätsver-
gleich der medizinischen und pflegerischen Ver-
sorgung lediglich im Mittelmaß liegt. In den Be-
reichen Effizienz, Gleichheit und gesundheitsbe-
wusstes Leben besetzt das amerikanische Sys-
tem jeweils den letzten Platz. Deutschland be-
legt immerhin den fünften Platz, doch gerade im
Bereich der Integrierten Versorgung
(Coordinated Care) steht Deutschland im Ver-
gleich schlecht dar. Lediglich im Zugang zu Ge-
sundheitsleistungen liegt Deutschland auf dem
zweiten Platz.
Das Vereinigte Königreich ist bei diesem Ranking
Anführer. Wie die Tabelle zeigt, liegt das steu-
Seite 6 Se i te 6
Am 8. Mai 2014 begrüßte der BMC Prof. Dr. Martin
Emmert zum Hintergrundgespräch. Der Juniorprofes-
sor der Universität Erlangen-
Nürnberg stellte seine Forschungs-
ergebnisse zum „Public Reporting“
vor. Im Rahmen verschiedener
Studien hat sich Prof. Emmert mit
der Frage befasst, wie bekannt
und nutzerfreundlich die in
Deutschland bestehenden Arztbe-
wertungsportale sind. Kontrovers
diskutiert wurde die Frage, inwiefern die Komplexität
der Qualitätsmessung auch gegenüber dem Nutzer
aufzuzeigen ist: Sollten beispielsweise eher die ver-
schiedenen Qualitätsindikatoren je Leistungserbringer
angezeigt werden, damit sich der Patient selbst ein
Urteil bilden kann oder sollte eine Rangfolge der be-
werteten Institutionen anhand eines zusammengefass-
ten Qualitätsindex gebildet werden? Spätestens wenn
das neue Qualitätsinstitut vor der Aufgabe steht, die
im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Online-
Vergleichslisten zu erstellen, werden diese Fragen
virulent.
Über die Kooperation von rund 130 Leistungserbrin-
gern aus dem ambulanten und stationären Bereich im
Praxisnetz Herzogtum Lauenburg berichtete dessen
Geschäftsführer Markus Knöfler am 14. Mai 2014. Das
Praxisnetz gilt als Leuchtturmprojekt
in der deutschen Netzlandschaft und
ist seit 1. Februar 2014 von der KV
Schleswig-Holstein als besonders för-
derungswürdig nach § 87b SGB V an-
erkannt. In seinem Vortrag gab Mar-
kus Knöfler einen anschaulichen Ein-
blick, welche Schritte das Netzmana-
gement und die rund 130 beteiligten
Leistungserbringer für die Akkreditierung zurückgelegt
haben und welche Meilensteine in Zukunft noch er-
reicht werden sollen. Als wesentliche Erfolgsfaktoren
nannte Herr Knöfler u. a. ein professionelles Netzma-
nagement, die Einbeziehung des nicht-ärztlichen Pra-
xispersonals und die Standardisierung der IT-Systeme.
Regionale Unterschiede in der Ärzteverteilung und die
daraus resultierenden Konsequenzen standen am 22.
Mai 2014 beim Hintergrundgespräch
mit Dr. Susanne Ozegowski auf der
Agenda. Die Geschäftsführerin des
BMC stellte empirische Ergebnisse
ihrer Dissertation vor, in der sie der
Frage nachgegangen ist, wie be-
darfsgerecht die derzeitige regiona-
le Ärzteverteilung ist und welchen
Einfluss sie auf die Inanspruchnahme hat. Eine Her-
ausforderung stellt die Approximation des notwen-
digen Versorgungsbedarfs als Maßstab für die not-
wendigen Versorgungsangebote dar, so Frau Dr.
Ozegowski. Neben methodischen Fragestellungen
standen in der anschließenden Diskussion mögliche
Reformoptionen für die Bedarfsplanung im Vorder-
grund. Denkbar wären beispielsweise eine genaue-
re Berücksichtigung des tat-
sächlichen Versorgungsbei-
trags jedes Arztes sowie die
Einbeziehung von Be-
darfsprädiktoren wie Alter,
Geschlecht und Morbidität.
Heike Hoffer, Referentin für
Grundsatzfragen in der Pfle-
ge im Bundesministerium für Gesundheit, referier-
te am 12. Juni 2014 zum Thema "Erfolgsfaktoren
für die Pflege: Zusammenarbeit der Akteure auf
kommunaler Ebene". Frau Hoffer machte deutlich,
dass bei der Pflegeberatung und den Pflegestütz-
punkten die Qualität der Beratung und die Kommu-
nikation zwischen den einzelnen Beteiligten von
zentraler Bedeutung ist. Die Kommunen sollten
ihre diesbezüglichen Gestaltungsmöglichkeiten
daher stärker ausnutzen. Am Ende der Veranstal-
tung gaben die Teilnehmer der Veranstaltung ihre
Einschätzung ab, ob die Zusammenarbeit eher
durch eine stärkere Regulierung vonseiten des Ge-
setzgebers oder durch das Eröffnen möglichst gro-
ßer Handlungsspielräume weiter verbessert werden
kann. Allgemeine Einschätzung war, dass ein weiter
Handlungsspielraum wünschenswert ist, aber ge-
setzgeberisch durch klare Zielvorgaben und Indika-
toren flankiert werden sollte.
Dr. Heiner Garg, FDP-Vorsitzender des Landes
Schleswig-Holstein, stellte seine Perspektive für
eine liberale Gesundheitspolitik am 16. Mai 2014
vor. Demnach soll vor allem der Patient stärker in
den Mittelpunkt des Systems gerückt werden. Es
soll ihm vor allem mehr Transparenz für Kosten der
Leistungserbringung zugesprochen werden. Herr Dr.
Garg wünscht sich für die Zukunft einen neuen Sys-
temrahmen, da er das SGB V für nicht zukunftsfä-
hig hält. Zudem sollte der Wett-
bewerb aus seiner Sicht stärker
gefördert werden. Gerade Kon-
zepte zur Integrierten Versor-
gung sollten weiter ausgebaut
werden. Herr Dr. Garg stellte
zudem die zweite Facharztschie-
ne in Frage.
Hintergrundgespräche im BMC
Impressionen und Reaktionen
Seite 7 Se i te 7
E-Health Technologien für Patienten, Leistungs-
erbringer und das gesamte Gesundheitssystem
sind mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Es
gibt jedoch immer noch massiven Informationsbe-
darf der Gesundheitsakteure in Bezug auf die
Möglichkein und den
Nutzen solcher Tech-
nologien.
Will man die IT-
vernetzte, patienten-
orientierte Gesund-
heitsversorgung voran-
bringen, darf man die
Heterogenität der
Zielgruppe nicht außer
Acht lassen. Die Ver-
anstaltungen, an de-
nen der Bundesver-
band Managed Care
e. V. im Mai 2014 be-
teiligt war, spiegeln
diese Bandbreite wider. So startete der BMC am
5 . M a i m i t d e m
WissensUpdate "eHealth for Beginners" in die
conhIT-Woche. In dem Seminar, das in Kooperati-
on mit der ZTG stattfand, vermittelten Beatrix
Reiß und Lars Treinat anschaulich die Grundlagen
von Telematik und Telemedizin.
Am darauffolgenden Tag leitete Prof. Dr. Volker
Amelung im Rahmen der conhIT die Podiumsdis-
kussion unter dem Titel "Integrierte Versorgung:
Was geht? – Wohin
müssen wir?". Die
Teilnehmer der Podi-
umsdiskussion tau-
schen sich über
Erfolgs- und Misser-
folgsfaktoren der
Integrierten Versor-
gung aus.
Desweiteren stellte
Greg Adams, Director
International Sales,
ein erfolgreiches
Beispiel für den Ein-
satz von IT in der
Medizin am 7. Mai
auf einem Dinner
Talk vor, den der BMC anlässlich der conhIT im
Berlin Capital Club ausrichtete. Somit bietet die
Anwendung UpToDate Ärzten eine Entschei-
dungsunterstützung auf der Grundlage evidenz-
basierter klinischer Informationen.
Neue E-Health-Technologien auf der conhIT BMC beteiligte sich an drei Veranstaltungen
„Innovationsfonds – Hoffnungsträger, Fallstricke
und Ausgestaltungsoptionen“ – unter diesem Titel
referierten der BMC-Vorstandsvorsitzende, Prof.
Dr. Volker Amelung, und BMC-Geschäftsführerin,
Dr. Susanne Ozegowski, beim Spreestadtforum am
2. Juni 2014 vor. „In Deutschland wird hochinno-
vative Spitzenmedizin produziert. Einen Innovati-
onsstau haben wir jedoch bei der Übernahme von
Prozessneuerungen in die Regelversorgung“, argu-
mentierte Amelung. Hindernisse für die Übernah-
me von Innovationen seien unter anderem die
fehlenden Anreize aufgrund eines dysfunktionalen
Versorgungswettbewerbs, eine rigide Aufsichts-
praxis sowie die geringen Möglichkeiten eigene
Anfangsinvestitionen später zu erwirtschaften.
Um diesen Hemmnissen entgegen zu treten, for-
dert der BMC seit langem einen Innovationsfonds
(Mehr dazu auf S. 1). Dieses Bekenntnis stand
anschließend im Zentrum der nachfolgenden Dis-
kussion mit dem Publikum: Kann tatsächlich ein
staatlich aufgesetzter Fonds eine neue Dynamik
im System entfachen? Damit diese Möglichkeit
gegeben ist, kommt es entscheidend auf die ge-
naue Ausgestaltung an, wie Ozegowski berichte-
te. Die Beauftragung des G-BA mit der Festlegung
der Förderkriterien und Administration der Ver-
gabe rief wenig Euphorie bei den Teilnehmern
hervor. Entscheidend ist jedoch – und darin war
sich die Mehrheit der Anwesenden einig – keine
weitere Zeit ungenutzt verstreichen zu lassen,
sondern so schnell wie möglich die gesetzliche
Grundlage für den Innovationsfonds zu schaffen.
Zu Gast beim Spreestadtforum Prof. Dr. Volker Amelung und Dr. Susanne Ozegowski referieren zum Thema Innovationsfonds
Seite 8 Se i te 8
„Psychische Erkrankungen — Versorgung im Umbruch“ Fachtagung des BMC am 23.06.2014
Die Bedeutung psychischer Erkrankungen nimmt
immer mehr zu. Schon heute sind sie der häu-
figste Grund für Frühverrentungen und eine der
häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Dies
stellt auch die Versorgungsstrukturen vor neue
Herausforderungen. Einerseits geht es darum,
die Betroffenen zeitnah versorgen zu können.
Andererseits erfordert das breite Krankheits-
spektrum entsprechend differenzierte Angebote.
Vor diesem Hintergrund, veranstaltete der BMC
am 23.06.2014 die Fachtagung „Psychische Er-
krankungen—Versorgung im Umbruch“ in der
Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin.
Nach der Begrüßung von den Vorstandsmitglie-
der des BMC Ralph Lägel und Dr. Rolf-Ulrich
Schlenker wurde das Plenum eröffnet.
Prof. Dr. Isabella Heuser, Direktorin der Klinik
für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité,
berichtete in ihrem Vortrag von einer deutlichen
Veränderung der Prävalenz. So gibt es immer
mehr Krankmeldungen aufgrund psychischer
Erkrankungen. Desweiteren verdeutlichte sie,
dass Menschen mit Depressionen zusätzlich stär-
ker zum Substanzgebrauch zurück greifen, aber
auch eher an anderen körperlichen Leiden, wie
z.B. im kardiovaskulären Bereich, erkrankten.
Dr. Christina Tophoven, Geschäftsführerin der
Bundespsychotherapeutenkammer, stellte für
die Verbesserung der Versorgung die Forderun-
gen an ein am Bedarf orientiertes ambulantes
Versorgungsangebot für psychisch kranke Men-
schen, Rahmenbedingungen für eine evidenzba-
sierte Versorgung und die Implementierung von
Leitlinien im Alltag.
Dr. Thomas Uhlemann, Referatsleiter Bedarfspla-
nung, Psychotherapie, Neue Versorgungsformen
des GKV-Spitzenverbands empfindet die derzeitige
Versorgung hingegen nur als gering verbesserungs-
bedürftig. Um das Problem der Unter– und Fehlver-
sorgung in den Griff zu bekommen, müssten grund-
sätzlich nicht mehr Ressourcen eingesetzt werden,
sondern diese müssten lediglich besser verteil wer-
den. Dies könnte ein orientiertes Gespräch vor
Beginn der Psychotherapie, aber auch eine Akzen-
tuierung der Kurzeittherapie, sowie eine Förde-
rung von Gruppentherapien ermöglichen.
Prof. Dr. Verhaak, Programme Coordinator „Mental
Health and Primary Care“ konnten anschließend
von internationalen Erfahrungen sprechen. So gibt
es in den Niederlanden ähnliche Probleme, die
jedoch mithilfe einer neuen Reform angegangen
werden konnten. Im Rahmen dieser Reform wurde
die neue Berufsgruppe „Practice Nurse Mental
Health Care“ initiiert, die durch Delegation des
Haus– bzw. Facharztes ihr eigenes Patientenklien-
tel übernehmen kann.
Im Anschluss wurden in den drei Panels folgende
Fragestellungen thematisiert und diskutiert:
Welche Reformschritte sind nötig, um dem ge-
wachsenen Bedarf in der psychotherapeutischen
und psychiatrischen Versorgung zu begegnen? Wel-
chen Beitrag kann das Betriebliche Gesundheits-
management zur Prävention psychischer Erkran-
kungen leisten? Und welche Potenziale bieten
eHealth-Angebote und der Ausbau von
Telematikinfrastrukturen?
Über die Versorgung psychischer Erkrankungen gibt
es nach wie vor viel Diskussionsbedarf. Der BMC
wird dieses Thema weiterhin begleiten.
Ernennung zum Honorarprofessor BMC-Vorstand Dr. Peter Wigge wurde zum Honorarprofessor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ernannt
Der BMC gratuliert dem Vorstandsmitglied Dr.
Wigge zur Ernennung zum Honorarprofessor an
der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Mit der Ernennung würdigt die Rechtswissen-
schaftliche Fakultät die Verdienste von Herrn
Dr. Wigge in Lehre und Forschung auf dem Ge-
biet des Medizin- und Gesundheitsrechts. Herr
Dr. Wigge wirkt dort seit langem mit großem
Einsatz und herausragendem Erfolg als Lehrbe-
auftragter der Fakultät. Als bundesweit aner-
kannter Fachmann verbindet er in besonderer
Weise die Fragestellungen der Praxis – sowohl
der anwaltlichen Tätigkeit
als auch der Gesetzgebung
sowie der (Selbst-) Verwal-
tung der gesetzlichen Kran-
kenversicherung – mit der
rechtswissenschaftlichen
Analyse.
Der BMC gratuliert Herrn
Prof. Dr. Wigge zu dieser
Ernennung.
Freundlich unterstützt von
Seite 9 Se i te 9
Weitere Veranstaltungen des BMC
Für den Herbst ist von der AG Präventionen und
BGM eine Serie von Workshops geplant. Ziel der
Workshops ist es u. a., im Zuge des Gesetzge-
bungsprozesses für das geplante Präventionsge-
setz Empfehlungen an die Politik abzuleiten. Die
Arbeitsgruppe bemüht sich, Politik-/
Ministeriumsvertreter in die Sitzungen einzubin-
den.
Die ersten beiden Themen und Termine sind:
17. September 2014: Rollenverteilung der
Akteure in der Prävention (Wie kann das
Zusammenspiel der Akteure funktionieren?
Wie kann die Zusammenarbeit der Sozialversi-
cherungsträger untereinander aussehen?)
6. November 2014: Qualitätsgesicherte An-
gebote der Krankenkassen im Bereich BGM
und Prävention (Wie kann eine sinnvolle Qua-
litätsmessung aussehen? Was gibt es schon?
Wie lässt sich Qualität transparent für die
Versicherten darstellen?)
Die Sitzungen finden jeweils von 10:30 Uhr bis
15:30 Uhr in Berlin statt.
Arbeitsgruppe Prävention und BGM
Neue Projektgruppe Seltene Er-krankungen
Das Thema des nächsten BMC-Kongress im Janu-
ar 2015 steht fest: Unter dem Titel
„Patientenorientierung: Schlüssel für mehr Qua-
lität“ werden am 20. und 21. Januar 2015 wie-
der mehr als 500 Akteure und Experten über
Änderungsbedürfnisse diskutieren und Reforman-
sätze ausloten.
Der BMC freut sich über Ihre Teilnahme.
BMC Kongress 2015
Gerade Menschen mit seltenen Erkrankungen sind
auf ein hohes Maß an Kommunikation und Koope-
ration zwischen den beteiligten Leistungserbrin-
gern angewiesen. Vor diesem Hintergrund wird
sich die neu gegründete Projektgruppe „Seltene
Erkrankungen“ in den nächsten Monaten u. a. mit
folgenden Fragen beschäftigen: Wie lässt sich der
Managed-Care-Gedanke, der bisher vor allem für
Volkskrankheiten bzw. häufige Indikationen umge-
setzt wurde, auf seltene Erkrankungen übertra-
gen? Welchen Nutzen können eHealth-Angebote
oder die Einschreibung in die ASV den Betroffenen
bieten? Weitere Infos zu der Projektgruppe erhal-
ten Sie in der BMC-Geschäftsstelle.
Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen erhalten Sie auf der Homepage des BMC: www.bmcev.de
Seite 10 Se i te 10
BMC Regional NRW
der Patienten erfasst und mithilfe einer Daten-
bank auf Wechselwirkungen überprüft. Der Apo-
theker ist hier mit seinem Fachwissen ein Kern-
element für die Betreuung der Patienten und
trägt daher einen großen Beitrag zur Verbesse-
rung der AMTS bei. Dieses Modell ist einzig durch
seine enge Kooperation zwischen Geriatrie und
der örtlichen Apotheke möglich. Derzeit nehmen
immer mehr Krankenhausstationen diese Dienst-
leistung der Apotheken in Anspruch.
Um die AMTS nun flächendeckend zur verbessern,
muss ein Weg gefunden werden, die Projekte
miteinander zu verknüpfen bzw. kompatibel zu-
einander zu machen. Es lässt sich sagen, dass
dies nur durch eine verbesserte Arzt-Apotheker-
Kommunikation erfolgen kann.
Abschließend referierte Prof. Wigge in seinem juristischen Beitrag über die Kooperationsvorga-ben für Ärzte Apotheker im Rahmen der Arznei-mittelversorgung. Das Zusammenwirken bei der Verschreibung und die Abgabe von Arzneimitteln ist derzeit kompliziert geregelt. Der Apotheker kann den Arzt in dieser Hinsicht nicht vertreten, da dieser mit einer Kontrollfunktion gegenüber dem Arzt im Gesetz beschrieben wird. Es müsste eine Delegation und bessere Kooperation beider Berufsgruppen gesetzlich geregelt werden um Regress- und Retaxierungsängste und eine man-gelnde Kommunikation und Kooperation zu ver-hindern. Die Compliance des Patienten kann da-mit verbessert und eine Polymedikation verhin-dert werden.
Am 18.06.2014 fand die jährliche Fachtagung des
BMC Regional NRW in Münster unter dem Thema
„Polymedikation und Patientensicherheit“ statt.
Nach der Begrüßung des BMC Regional Vorstandes
Prof. Dr. Peter Wigge, führte Barbara Steffens,
Bundesministerin für Gesundheit, Emanzipation,
Pflege und Alter des Landes NRW, in das Thema
und die Problematik ein. Polymedikation kann zu
starken Neben- und Wechselwirkungen, sowie
einer Medikamentenabhängigkeit führen. Vielfa-
che Studien haben bereits gezeigt, dass die rich-
tige Medikamenteneinstellung zu einer höheren
Lebensqualität des Patienten führen kann. Vor
allem durch den demographischen Wandel und
die Multimorbidität der älteren Gesellschaft gäbe
es immer mehr Menschen, die polymedikamentös
behandelt werden. Die Ministerin sprach deswei-
teren fehlende gesellschaftliche Werte an, die es
verursachen, dass immer mehr Menschen leis-
tungsfördernde Medikamente oder Medikamente,
die durch Burnout und Depressionen bedingt
sind, einnehmen. Desweiteren hätten viele Ärzte
keine Zeit für die Ursachenanalyse ihrer Patien-
ten, sondern würden lediglich Medikamente zur
schnellen Genesung verschreiben. Dies spart Zeit
und lindert die Diagnose schnell.
Derzeit gibt es mehrere Projekte in NRW, die auf
die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicher-
heit (AMTS) abzielen. Einige dieser Modelle wur-
den auf der Fachtagung vorgestellt.
Mit dem Projekt AMTS AMPEL soll bspw. die me-
dikamentöse Behandlung von Bewohnern in
Alten- und Pflegeheimen verbessert werden.
Dieses Projekt wurde von Prof. Dr. Petra A. Thür-
mann vom Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie
der Universität Witten / Herdecke vorgestellt.
Durch die verstärkte Zusammenarbeit einzelner
Akteure konnten neue Werkzeuge zur AMTS in
den Alltag der Einrichtungen zur Langzeitpflege
integriert werden. In der Studie wurden Stan-
dards für verschiedende Akteure entwickelt, die
die Verbesserung der AMTS sicherstellen sollen.
Alle Maßnahmen und Ergebnisse können auf der
Homepage der Studie abgerufen werden
(www.amts-ampel.de).
Beate Heide, Chefapothekerin Prosper-Hospital
Recklinghausen stellte desweiteren ein Modell
zur Implementierung eines interprofessionellen
Medikationsmanagements in der Geriatrie vor. In
diesem Projekt werde die Eingangsmedikation
Polymedikation und Patientensicherheit Fachtagung des BMC Regional NRW
Barbara Steffens, Bundes-ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW
Die Referenten der BMC Regional Fachtagung
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Berichte aus BMC-Mitgliedsunternehmen*
GeWINO: AOK Nordost gründet gesundheitswissen-schaftliches Institut
Das neu gegründete Gesundheitswissenschaftli-
che Institut Nordost (GeWINO) widmet sich seit
2014 der Analyse der regionalen Gesundheitsver-
sorgung in den nordostdeutschen Bundesländer
Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-
Vorpommern, insbesondere auch auf der lokalen
Ebene der Landkreise und Stadtbezirke.
Das Ziel des GeWINO ist es, die Versorgungssitu-
ation in den sehr unterschiedlichen Nordost-
Regionen aus Sicht der Versicherten mit wissen-
schaftlichen Methoden und ggf. zusammen mit
Partnern aus der Wissenschaft zu analysieren,
um gemeinsam mit den Leistungserbringern der
Regionen innovative regionale Lösungsansätze zu
entwickeln und den Erfahrungsaustausch zwi-
schen den Regionen durch analytische Fakten zu
befördern.
Als Stabsstelle der AOK Nordost stehen dem Ge-
WINO dafür die pseudonymisierten Leistungsdaten
von 1,8 Millionen Versicherten der vergangenen
sechs Jahre zur Verfügung. Die Gesundheitskasse
will damit ihre umfangreiche Datenbasis noch
besser nutzbar machen, um mit wissenschaftlich-
analytischen Methoden gezielt Erkenntnisse zu
Qualität und Effizienz der Versorgungsstruktur in
der Region zu gewinnen.
Das GeWINO steht unter der Leitung von Dr. Tho-
mas Zahn. Herr Dr. Zahn stammt aus der medizi-
nischen Informatik und ist im deutschen Gesund-
heitswesen tief verwurzelt. In den vergangenen
20 Jahren war er für alle wesentlichen Sektoren
der Versorgung praktisch tätig. Zuletzt war Herr
Dr. Zahn auch Geschäftsführer Health Risk Analy-
tics des Elsevier Verlages und des Health Risk
Institutes.
*Artikel geliefert von den Mitgliedsunternehmen
50 Jahre Deutsche Diabetes Gesellschaft
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) feiert
dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Neben neu-
en wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Entste-
hung, Vorbeugung und Therapie des Diabetes
mellitus sind auch klinische Errungenschaften
des letzten halben Jahrhunderts Thema des Dia-
betes Kongresses 2014. Die führende Jahresver-
anstaltung zur Stoffwechselerkrankung Diabetes
im deutschsprachigen Raum findet vom 28. bis
31. Mai 2014 in der Messe Süd Berlin statt. Jedes
Jahr bilden sich rund 6000 Ärzte, Diabetesberater
und weitere in der Diabetologie Tätige auf dem
Kongress fort. Klinische Studien zur Diabetes-
Forschung, Vorträge zu Prävention, Umweltfakto-
ren und Adipositas stehen beim Diabetes Kongress
2014 ebenso im Fokus wie zukünftige Diabetes-
therapien und Typ 1 Diabetes im Kindesalter.
Elsevier veranstaltet Forum Versorgungsforschung
anstaltung. Nach der gelungenen
Premiere soll die Veranstaltungsreihe
auch im kommenden Jahr fortgesetzt
werden.
Nach der gelungenen Premiere soll
die Veranstaltungsreihe auch im kom-
menden Jahr fortgesetzt werden.
Führende Vertreter aus Politik, Forschung und
Krankenkassen diskutierten beim Forum Versor-
gungsforschung mit Routinedaten über die Mög-
lichkeiten zur Verbesserung der Versorgung in
der Gesetzlichen Krankenversicherung. Ausge-
richtet wurde die Veranstaltung von Elsevier
Health Analytics und der spectrumK, den ge-
meinsamen Trägern des Health Risk Institutes.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung,
Frau Prof. Dr. Johanna Wanka eröffnete die Ver-Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung
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Aktuelle Termine BMC
26. Juni 2014 Exklusiv für Mitglieder! Frühstücksgespräch "Gesundheit aus dem World Wide Web" mit
Dr. Markus Müschenich (in Koop. mit der ZTG)
7. Juli 2014 Sitzung der Arbeitsgruppe Nutzenbewertung und Präferenzmessung mit Dr. Sarah Garner (NICE) und Thomas Müller (G-BA) zum Thema "Patienten eine Stimme geben: Entscheidungsfindung im Gesundheitswe-
sen unter Einbeziehung von Patienten und Öffentlichkeit"
8. Juli 2014 WissensUpdate zum Thema "ASV für Einsteiger: Antragsverfahren, Anzei-
geverfahren, Vergütung und Abrechnung nach dem neuen § 116 b SGB V"
28./29. August 2014 Exklusiv für Mitglieder! Studienreise nach Kopenhagen Ausgebucht!
9. September 2014 Exklusiv für Mitglieder! Sitzung der Arbeitsgruppe Neue Versorgungsformen zum Thema
"Misserfolgsfaktoren für Selektivverträge"
16. September 2014
Exklusiv für Mitglieder! Hintergrundgespräch mit Dr. Katja Stahl (Picker Institut) zum Thema "Patientensicherheit in deutschen Krankhäusern aus Sicht von Patienten
und Mitarbeitern"
23. September 2014 Exklusiv für Mitglieder! BMC Best Practice: Besuch des Ärztenetzes Südbrandenburg in Elsterwer-
da
29. September 2014 Exklusiv für Mitglieder! Hintergrundgespräch mit Dr. Andreas Gassen (KBV) zum Thema
"Berufsbild Arzt"
15. Oktober 2014 BMC-Jahresempfang
16. Oktober 2014 Exklusiv für Mitglieder! Sitzung der Arbeitsgruppe Nutzenbewertung und Präferenzmessung mit Prof. Dr. Benjamin Craig (Moffitt Cancer Center) zum Thema "Endpunkt Lebensqualität: Wie lassen sich die Präferenzen der Patienten berücksichtigen?"
18. November 2014 Exklusiv für Mitglieder! Sitzung der Arbeitsgruppe Neue Versorgungsformen zum Thema "Neue Krankenhäuser braucht das Land - vom Krankenhaus zum Gesundheits-zentrum"
3.-6. Dezember 2014 Exklusiv für Mitglieder! Studienreise nach New York
20./21. Januar 2015 BMC-Kongress Patientenorientierung—Schlüssel für mehr Qualität
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Impressum Herausgeber: Bundesverband Managed Care e.V. Friedrichstr. 136 10117 Berlin Redaktion: Prof. Dr. V. Amelung Dr. S. Ozegowski
23.—25. November 2014 in Sydney Second World Congress on Integrated Care "21st Century Integrated Care: serving citizens, patients and communities"
Veranstaltungsempfehlungen
Call for Abstracts BMC-Kongress 2015
Für den BMC-Kongress zum Thema „Patientenorientierung—Schlüssel für mehr Qualität“ plant
der BMC eine Buchveröffentlichung zeitgleich zum Kongress.
Der BMC möchte seine Mitglieder aktiv in diese Debatte einbinden. Interessierte Autorinnen
und Autoren haben daher die Möglichkeit, Ihre Idee für einen eigenen Buchbeitrag einzubrin-
gen. Die Buchbeiträge sollten einen Umfang von ca. 5 bis 8 Seiten (ca. 15.000 – 20.000 Zei-
chen) haben und können theoretische Ansätze und Konzepte, empirische Analysen und Evalua-
tionen oder die Vorstellung von Praxisprojekten beinhalten.
Bitte reichen Sie Ihren Kurzabstract bis zum 10. Juli 2014 ein.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.bmcev.de/buch