Was ist philosophieren - und wie macht man es?

Philippe Wampfler, Mai 2014

Eine Ingenieurin, ein Physiker, ein

Mathematiker und eine Philosophin

reisen im Zug durch Schottland. Sie

sehen ein schwarzes Schaf durchs Fenster.

 

Ein Philosophie-Witz

Die Ingenieurin betrachtet es und sagt:

»Die Schafe in Schottland sind schwarz.«

Der Physiker korrigiert sie: »Korrekt ist: In Schottland gibt es mindestens ein

Schaf, das schwarz ist.« 

Der Mathematiker verbessert: »Nein: In

Schottland gibt mindestens ein Schaf,

das auf einer Seite schwarz ist.«

Die Philosophin denkt darüber nach und

sagt: »In dem, was Leute Schottland

nennen, scheint es etwas zu geben, was

als »Schaf« beschrieben wird, und das von einer Seite schwarz zu sein scheint.« 

Die vier Grundfragen von Kant

1. Was kann ich wissen?Erkenntnistheorie

2. Was soll ich tun?Ethik

3. Was darf ich hoffen?Religion

4. Was ist der Mensch?Anthropologie

Für unsere Zwecke lässt sich Philosophie

in drei Bereiche einteilen:

1. die Philosophie als Lebensweisheit

2. eine kritischee Reflexion über die Voraussetzungen unseres Denkens

und Handelns und dessen, was ist

3. ein wissenschaftliches Spezialgebiet.

Wie lernt man, richtig – philosophisch –

zu denken? Bei dieser Art von Denken

muss man auf die grundlegenden

Strukturen achten. […] Richtig denken

heißt fäh ig se in , Verwirrung zu

vermeiden, Zweideut igke i ten zu entdecken, Dinge in der richtigen

Reihenfolge aufzuarbeiten, verlässliche

Argumente beizubringen, Alternativen

aufzuzeigen und dergleichen mehr. […]

Aber warum das Ganze? Mit Reflexion

kann man Alltagsprobleme nicht lösen.

[…]

[1.] Auf der oberen Ebene wird die Frage

selbst hinterfragt. […]

[2.] Reflexion ist wichtig, weil sie gleichzeitig mit dem Handeln abläuft. […]

[3.] Durch Reflexion können wir Abstand

gewinnen und sehen, dass unsere

Sichtweise verwirrt oder verblendet war.

[…]

Blackburn 2001, S. 14ff.

 

(Brand, 2001)

Meinungen begründen.

»Eine rituelle Handlung darf man nicht beschleunigen.« 

 

Philosophie als Methode

Meinungen bestehen aus Begriffen.

»Eine rituelle Handlung darf man nicht beschleunigen.« 

 

Begriffsanalyse

Meinungen bestehen aus Begriffen.

»Rituale und Zeremonien haben ihre Eigenzeit, ihren eigenen Rhythmus und Takt.«

 

Begriffsanalyse

Meinungen bestehen aus Begriffen.

»Die Pause als Arbeitspause markiert keine andere Zeit.«

 

Logik als Analyse von Meinungen

1. Was beschäftigt mich?

2. Was denke ich darüber?

3. Was denken andere darüber?

4. Warum denken wir so?

5. Beispiele und Alternativen?

 

Anstossen der Reflexion

Ist Lügen eine neutrale Handlung -

oder ist die damit verbundene Täuschung generell verwerflich?

 

Thema 1: Lüge

Können Gesellschaften Normen ausdehnen, ohne dass negative Effekte auftreten?

 

Thema 2: Gender

Richtig denken heißt fähig sein,

Verwirrung zu vermeiden,

Zweideutigkeiten zu entdecken, Dinge in

der richtigen Reihenfolge aufzuarbeiten, verlässliche Argumente beizubringen,

Alternativen aufzuzeigen und dergleichen

mehr. (Blackburn, 2001)