Was ist Theosophie? Vorwort zu Blavatskys Geheimlehre

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  • 8/18/2019 Was ist Theosophie? Vorwort zu Blavatskys Geheimlehre

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    Was ist Theosophie?Vorwort zur „Geheimlehre“ von H. P. Blavatsky von‚Capricornus’ 

    Hinweis des Herausgebers!er "rte#t $er ersten %us&a'e wur$e( 'is au) eine*o$ernisierun& un$ Berichti&un& $er +rtho&raphie(unver,n$ert 'ei'ehalten.

    Die hier vorgelegte Ausgabe der „Geheimlehre“ von H. P. Blavatsk !ill keine Proseltenma"hen# sie !ill ni"ht einmal den $stem%ug der theosophis"hen lehre vermitteln. Werden Wuns"h hat# si"h sstematis"h in den Au&bau der Theosophie ein%uarbeiten# h'lt si"ham besten an den instruktiven „Grundri( der Geheimlehre“ von )ran% Hartmann#ers"hienen im Theosophis"hen *erlagshaus %u +eip%ig.Diese Ausgabe !ill vielmehr mit der geistigen $"h,p&ung einer )rau bekanntma"hen# dieunserer Ans"hauung na"h den st'rksten Anspru"h hat# dem !eitesten +eserkreisnahegebra"ht %u !erden. Dass dieses Werk na"h theosophis"her -ethode vollbra"ht!urde# !ird den +eser %un'"hst berras"hen und ihn viellei"ht be!egen# si"h intimerber dieser merk!rdige lehre %u unterri"hten. Aber dieser /nts"hluss muss von innenheraus kommen# als Ausdru"k eines tie&eren /rlebens und Bedr&ens.Damit ist au"h der Aspekt be%ei"hnet# unter dem das Gan%e der „Geheimlehre“ hierbehandelt !orden ist. Alles Begri0sanaltis"he# die 1ahlenmthologie# berhaupt allesnur dem ges"h'r&ten philosophis"hen *erst'ndnis 1ug'ngli"he ist ni"ht au&genommen2der Gesi"htspunkt# das 3nteresse einer breiten +esergemeinde %u &esseln# ist berallents"heidend ge!esen. 4nserer -einung na"h ist eine &lle erstaunli"her Dinge hier %ulesen 5 und %!ar nur in $iesem Buche %u lesen 6oder in einer der abgeleiteten $"hri&ten7./s ist !esentli"h# dass diese in 8ahrmillionen %ur"ks"hauenden Deutungen au& demBoden der Theosophie er&ahren !orden sind.

    Was nun eigentli"h Theosophie ist# das ist genau so o&t beant!ortet!orden# als si"h let%ten /ndes nie eine be&riedigende Ant!ort ge&undenhat. Ge!,hnli"h betri0t die Ant!ort mehr die 9andgebiete als das1entrum# mehr das /this"he als das -ethodis"he# mehr dasgeheimnisvolle als das /rkenntnisha&te. Der :ern der $a"he ist au"h ni"ht%u tre0en# !enn von einer ein%elnen +ehrmeinung ausgegangen !ird# stattsi"h au& das universelle Gebilde %u stt%en# von dem die gr,(tenesoteris"hen Werke immer nur %eitli"he /rs"heinungs&ormen sind# die inihrem Besonderen der Ges"hi"hte angeh,ren und an ihrem Wellengangteilnehmen.-an muss si"h einmal von der Ansi"ht &reima"hen# dass Theosophie dur"h

    ein bestimmtes $stem de;niert !ird# so !enig !ie das Werk Platos oder:ants die Philosophie ausma"ht. Theosophie ist vielmehr eine der gro(en*erhaltungs!eisen der Wirkli"hkeit gegenber2 Wirkli"hkeit in einer kaum&assbaren Ausdehnung genommen# als smbolis"her Ausdru"k desberhaupt 5 so oder so 5 /r&ahrbaren. -an kann au"h bildli"h sagen2Dieses er&ahrbare !ird unter mehr&a"hen Aspekten gesehen#

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    Wissens"ha&t &ragt na"h der *-&lichkeit $er rkenntnis und ;ndet in ihremsstematis"hen =harakter den ar"himedis"hen Punkt# der ihr aus der9elativit't des nur ps"hologis"hen HinCehmens heraushil&t. 3st die9eligion 5%un'"hst und %utie&st 5 dur"h das rle'nis "harakterisiert 6dennes gibt kein Wissen von Gott# es gibt keine -,gli"hkeit# das prin%ipiell

     8enseitige in diesseitigen :ategorien %u begrei&en7# ist die Wissens"ha&tdur"h den au& das $stemangelegten Be&ri/  gekenn%ei"hnet 6Begri0 als-,gli"hkeit# /mpirie in /r&ahrung um%u!andeln7# so nimmt die Theosophieeine eigenartige und legitime -ittelstellung ein. $ie ist !ie die 9eligiondogmatis"h und Autorit't sie set%t bestimmte Tatsa"hen vor die :lammer#und !er diese Tatsa"hen ni"ht an%uerkennen vermag# !ird so !enig Theosophie sein k,nne# !ie es keine sinn hat# mit einem -ens"hen ohnereligi,se Gestimmtheit si"h in eine 4nterhaltung ber Gott ein%ulassen.Aber die Theosophie ist darber hinaus 0issenscha)t # die ihre /rkenntnissean der /r&ahrung %u be!'hren versu"ht# an der ps"hologis"hen !ie ander ges"hi"htli"hen /r&ahrung. Aber !ie die gro(en 9eligionen set%t die Theosophie ein esoteris"hes $"hri&ttum voraus2 ni"ht einen ein%elnen:ode !ie Bibel# :oran oder die *eden# sondern die Gesamtheit alter:osmologien# Hmnen# Geset%b"her# 1auberspr"he# die ihrer -einungna"h die glei"h esoteris"he +ehre ausdr"ken und die ihrem :erne na"hals o0enbart# als inspiriert %u gelten haben.Dieser :ern ist esoteris"h# er ist von t'us"henden Hllen umgeben. Die Theosophie sprengt diese verhllende# eoteris"he $"hale und su"ht %uden E0enbarungen %u kommen# die ihrer -einung na"h die Grundlagealler gro(en Glaubens und 9eligionsssteme sind. 4m diese Eperationm,gli"h %u ma"hen# muss si"h eine Te"hnik der Begri0sanalse

    ent!i"keln# die mehr ist# als in dieser Be%ei"hnung %um Ausdru"k kommt.Der Theosoph hat erkannt# dass das Wort# der Begri0 eine gan% andere/nergie in si"h tr'gt# eine !eit auss"h!ingende# ge&hlsm'(ige undbedeutungsha&t seinen $inn berstrahlende :ra&t# die viele !e"hselndeAspekte verlang. Die Wissens"ha&t erkennt das Eb

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    allerdings au& ihrer niedrigsten /bene# allerdings unter ihremmens"hli"hsten Aspekt# um es au& theosophis"he Weise %u sagen.Aber damit !ird der !issens"ha&tli"he Anspru"h der Theosophie ni"hthin&'llig. $ie !ill dur"haus ni"ht in den lu&tleeren 9aum spekulieren# sieerhebt in aller $trenge den Anspru"h# /rkenntnis der Wirkli"hkeit %u sein.

    Wir haben oben bemerkt# dass &r den Theosophen der Begri0 derWirkli"hkeit unglei"h um&assender ist als &r die rationale Wissens"ha&t.Gem'( ihre E0enbarung"harakters glaubt die Theosophie :enntnis von 

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    au(erordentli"he ist. /s rei%t den -ens"hen# in den Besit%„bernatrli"her“ :r'&te %u kommen# und so hat die Theosophie#insbesondere in ge!issen%eitgen,ssis"hen $piel&ormen# viel 1ulau& von/lementen erhalten# die si"h besser einem magis"hen 1irkelanges"hlossen h'tten. Das /nts"heidende in der Theosophie sind ihre

    /rkenntnisse2 $ie liegen in einer rei"hen +iteratur vor

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    von Daling# erkl'rte ihr2 „4m diese +ehren verstehen %u k,nnen# muss mans"hon vorher von einem er&ahrenen -eister einge!eiht sein.“3n diesem einem $at%e !erden von dem Tibetaner gerade die Dingebehauptet# die man der Blavatsk am meisten verda"ht hat2 die „-eister“#die „3nitiation“ und die „Geheimlehre“. 4ns sind diese *or!r&e# die groben

    !ie die &einen# !ohl bekannt. $ie sind von vornherein bedeutungslos#so!eit es die Theosophie angeht. Die Theosophie lebt in ihrer -ethode#und diese ist unabh'ngig von ein%elnen )ormen ihrer %eitli"hen*erkndigung. $ie ist au"h unabh'ngig von der irdis"hen Wall&ahrt H. P.B.Os. /s ist g'n%li"h belanglos# ob die Blavatsk aus *edanta und $amkhaund Buddhismus snkretistis"h eine 4niversallehre hergestellt hat# es istsogar belanglos# ob ihre $anskritkenntnis +"ken gehabt oder ob sie ineinigen )einheiten der indis"hen $"holastik ge&ehlt hat. /s ist ni"ht minderbelanglos# na"h ihren Juellen %u spren2 Wir kennen die ei(igeAu&stellung von =oleman und halten sie %um gro(en Teil &r ri"htig. Aberes kommt ni"ht au& die ein%elnen $t"ke an# sie bieten si"h