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Wasser in der Stadt Shaping the Future of Smart Regions North
Workshop – Dokumentation 16. März 2017
Ernst Schäfer, Ulrich Scheele, Sönke Schmacker, Silke Timmer
ARSU GmbH
gefördert durch:
1
Inhalt I. Shaping the Future of Smart Regions North ................................................................................... 3
1. Eine kurze Einführung.................................................................................................................. 3
2. Was ist eine Smart Region oder eine Smart City? ....................................................................... 3
II. Workshop: Wasser in der Stadt ....................................................................................................... 6
1. Das Programm ............................................................................................................................. 6
2. Die Methode ................................................................................................................................ 7
3. Spotlights: ein erster Blick auf die Herausforderungen für das Wassermanagement in urbanen
Räumen ............................................................................................................................................... 8
a) Die Sicht der Wasserwirtschaft (Reinhard Hövel, OOWV) ...................................................... 8
b) Die Sicht der Stadtplanung (Oliver Reiners, Stadt Oldenburg)................................................ 9
c) Die Sicht der Energiewirtschaft (Jürgen Knies, Jade- Hochschule Oldenburg) ..................... 10
4. Diskussion und Themenfindung ................................................................................................ 10
5. Themen - Clustering .................................................................................................................. 11
III. Gruppenarbeit ........................................................................................................................... 12
Tisch 1: Partizipation ..................................................................................................................... 12
Tisch 2: Technisch-ingenieurwissenschaftliche Maßnahmen ....................................................... 15
Tisch 3: Rahmenbedingungen ....................................................................................................... 17
Eine erste Zusammenfassung ............................................................................................................ 19
IV. Synthese .................................................................................................................................... 20
1. Zur Situation in der Stadt .......................................................................................................... 20
2. Ansatzpunkte ............................................................................................................................. 21
V. Die nächsten Schritte… .................................................................................................................. 21
Anhang I: Projekte und Initiativen ......................................................................................................... 24
1. Beispiel für neue Konzepte im Wassermanagement: EVA Lanxmeer ...................................... 24
2. INIS: Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ................................................................................... 24
3. Dörfer der Zukunft ..................................................................................................................... 25
4. Smart City Konzept Oldenburg .................................................................................................. 26
5. Generalentwässerungsplan Stadt Oldenburg ........................................................................... 27
6. Stadtentwicklungsprogramm Oldenburg step2025 .................................................................. 28
7. Interkommunale Koordinierungsstelle Klimaanpassung (InKoKa) ............................................ 29
8. Leitfäden zur Klimaanpassung in Städten und Regionen .......................................................... 30
9. Water sensitive urban design: Das Beispiel Australien ............................................................. 31
10. Klimaanpassung: Das Beispiel Niederlande ........................................................................... 31
2
11. Greenroofs ............................................................................................................................. 32
12. Zirkuläre Ökonomie und Stadtentwicklung ........................................................................... 33
13. Technische Maßnahmen der Wasserbewirtschaftung .......................................................... 33
Anhang II: Präsentationen .................................................................................................................... 34
1. Präsentation Reinhard Hövel .................................................................................................... 34
2. Präsentation Jürgen Knies ......................................................................................................... 34
3. Der Oldenburger Schlossgarten ................................................................................................ 34
4. Teilnehmerliste .......................................................................................................................... 34
3
I. Shaping the Future of Smart Regions North
1. Eine kurze Einführung Die Stadt Groningen, die Stadt Oldenburg, die Freie Hansestadt Bremen, die Wachstumsregion Ems-
Achse sowie die Metropolregion Nordwest haben sich bereits im Jahre 2014 in einem von der
Metropolregion und EDR geförderten Projekt "Smart Regions North" zusammengetan, um
gemeinsam Wege und Möglichkeiten zu eruieren, wie die Nordwestregion auch grenzüberschreitend
zu einer smarten Region entwickelt werden kann. In einer ersten Projektphase ist eine
Bestandsaufnahme von smarten Projekten und Initiativen in der Region vorgenommen und in einer
Projektdatenbank zur Verfügung gestellt worden. (siehe: www.smart-regions-north.eu)
Im Rahmen des Projektes sind zehn Schwerpunktthemen identifiziert worden, die nun im
Folgeprojekt „Shaping the Future of Smart Regions North“ bis Ende 2017 in Expertenworkshops
vertieft werden und in denen Potenziale für eine weitere Zusammenarbeit und für neue Projekte
analysiert werden sollen.
Die Stadt Oldenburg als Projektpartner hat in
diesem Zusammenhang den Fokus unter
anderem auf das Thema Wasser gelegt.
Der vorliegende Bericht enthält eine
Dokumentation des Workshops, der am 16.
März 2017 im „Schlauen Haus“ in Oldenburg
mit Experten aus den Bereichen der Stadt-
Regional- und Raumplanung, der Wasser-und
Energiewirtschaft und aus verschiedenen
Hochschulen und Forschungseinrichtungen
stattfand.
2. Was ist eine Smart Region oder eine Smart City? Der Begriff der Smart City oder Smart Region hat in den letzten Jahren Hochkonjunktur. Was sich
dahinter verbirgt, wird jedoch nicht immer hinreichend deutlich und klar kommuniziert.
Der Begriff „smart“ umfasst alle Ansätze, um vor allem mit Hilfe von Informationstechnologien die
Infrastrukturen und Leistungen einer Stadt oder einer Region effizienter zu organisieren. Smart City
oder Smart Region Ansätze können auch das Ziel der Nachhaltigkeit umfassen, aber nicht immer
steht Nachhaltigkeit im Fokus smarter Ansätze. Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
beschreiben dagegen einen Ansatz, bei dem Umweltschutz und Verbesserung der Lebensqualität der
Bewohner im Mittelpunkt stehen. Während Smart City Ansätze also vorrangig technisch orientiert
sind, liegen die Schwerpunkte bei nachhaltiger Stadt-oder Regionalentwicklung auf räumlicher
Planung, Architektur, Kultur, öffentlicher Raum, blauer und grüner Infrastruktur etc. In diesem
Kontext spielen natürlich auch Informationstechnologien eine wichtige Rolle.
4
Unter smarten, nachhaltigen Regionen und Städte werden im Folgenden Räume verstanden, in
denen durch den Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
intelligente Lösungen für unterschiedliche Bereiche der Stadt- und Regionalentwicklung gesucht und
entwickelt werden. Aus technisch infrastruktureller Perspektive bedeutet dies z. B., die intelligente
Vernetzung innerhalb eines bestimmten Infrastruktursektors oder zwischen unterschiedlichen
Infrastruktursektoren. Eine Smart City oder Region zeichnet sich allerdings nicht nur durch eine
intelligente Vernetzung von Infrastrukturen oder technologische Innovationen aus, sondern auch
durch soziale Innovationen. Dazu gehören z. B. eine durchdachte Stadt- und Raumplanung, Konzepte
für innovative Nutzungs-, Organisations- und Geschäftsmodelle oder Konzepte der Teilhabe von
Bürgern. Im Zentrum der Betrachtungen stehen dabei immer gesellschaftliche Herausforderungen
mit denen sich Städte und Regionen konfrontiert sehen (z. B. Klimaschutz und Anpassung an den
Klimawandel, Umweltverschmutzung, Bevölkerungswachstum oder die Ressourcenknappheit). Ziel
ist dabei die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
einer Region und die Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner - vor dem Grundsatz der
Nachhaltigkeit.
Die Frage, wie eine Region oder eine Stadt in der Zukunft mit den neuen Herausforderungen der
Wasserwirtschaft gerade auch unter den Bedingungen des Klimawandels umgehen kann, hat dabei
einen besonderen Stellenwert eingenommen. Im englischsprachigen Raum wird in diesem
Zusammenhang von Water Sensitive City bzw. von einem Water Sensitive Urban Design gesprochen.
Ein solcher Ansatz
umfasst die Integration der Stadtplanung und Stadtentwicklung mit einem nachhaltigen
Management des Wasserkreislaufs
schafft einen breiteren Rahmen für das Wasserressourcenmanagement
verfolgt das Ziel eines Schutzes der aquatischen Ressourcen bei gleichzeitiger Erhöhung der
Resilienz
stellt eine zusammenfassende Methode zur Integration von bebauter Fläche, städtischen
Landschaften, grüner Umwelt und dem urbanen Wasserzyklus dar
unterscheidet zwischen drei zentralen Wasserströmen: Niederschlagswasser (Hochwasser),
Trinkwasser, Abwasser und
schafft damit das Erfordernis nach Rahmenbedingungen für eine Verbesserung der
Systemeffizienz und des Ressourcenschutzes und
weiß durch den Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien intelligente,
nachhaltige Entwicklungen zu unterstützen
Ein Water Sensitive Urban Design weist dabei folgende Bausteine und Elemente auf:
Schutz und Erweiterung der natürlichen Systeme: Flüsse, Bäche, Feuchtgebiete, Teiche, Seen
Schutz der Wasserqualität: Verbesserung der Qualität des abgeleiteten Niederschlagswassers in
Flüsse, Bäche
Wiederherstellung der städtischen Wasserbilanz: Wiedernutzung von Hochwasser, Grauwasser
als recyceltes Wasser
5
Minimierung des Trinkwasserverbrauchs: Schutz der Trinkwasserressourcen durch
Wassereinsparungen sowie Wiedernutzung und damit Erhöhung der Effizienz des gesamten
Systems
Integration des Niederschlagswassermanagements in die Stadt- und Landschaftsplanung;
Nutzung von Managementsystemen, die vielfältige Nutzen produzieren, wie Verbesserung der
Wasserqualität, Naturschutz, Schaffung öffentlicher Räume und Freizeitnutzung
Reduzierung der Hochwasserabflüsse von versiegelten Flächen durch Maßnahmen zur
Verbesserung der Infiltration und der Grundwasseranreicherung und die Minimierung
versiegelter Flächen
Verbesserung des Stadt- und Landschaftsbildes durch die Integration von Wasser;
Berücksichtigung visueller, sozialer, kultureller und ökologischer Werte in die Stadtplanung
Minimierung der Kosten (auch langfristig gesehen): Maßnahmen müssen wirtschaftlich,
möglichst einfach zu etablieren und nachhaltig sein.
Die folgende Tabelle fasst diese Prinzipien und Elemente zusammen und stellt sie dem traditionellen
Ansatz des Umgangs mit Wasser in der Stadt gegenüber.
Merkmal Traditioneller Ansatz Water Sensitive Ansatz
Systemgrenzen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für Industrie und private Haushalte; Hochwasserschutz; öffentliche Gesundheitsvorsorge
Alle bedeutsamen Wassernutzungen werden breit, integrativ und langfristig berücksichtigt; z. B. Transport, Erholung, Freizeit; Natur, Mikroklima, Energie etc.
Management Kompetenzen in einzelnen Abteilungen; Optimierung der einzelnen Komponenten des Wasserkreislaufs
Adaptiver, integrierter und nachhaltiger Managementansatz über den gesamten Wasserkreislauf unter Einbeziehung aller Nutzungen
Kompetenzen Fokus auf technischen und ökonomischen Disziplinen
Interdisziplinäre und transdisziplinäre Komponenten; soziale, technische, ökologische, planerische und architektonische Disziplinen
Leistungen Zentralisiert, linear; vorrangig technisch- ökonomisch determiniert
Diversifiziert; flexible Lösungen auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen; große Bandbreite an Konzepten (technisch, sozial, ökonomisch, ökologisch)
Rolle des Staates, der Politik mit Verwaltung
Wassermanagement durch öffentliche Institutionen
Ko-Management zwischen Staat, Regionalpolitiken, Unternehmen und Zivilgesellschaft
Risikoübernahme Regulierung und Steuerung allein durch öffentliche Organisationen
Risikoverteilung und Risikostreuung über unterschiedliche private und öffentliche Instrumente
6
II. Workshop: Wasser in der Stadt
1. Das Programm
09:30 bis 10:00 Anmeldung und Ankommen
10:10 bis 10:10 Begrüßung und Einführung in den Workshop
10:10 bis 10:25 Vorstellungsrunde
10:25 bis 11:00
Spotlights – Herausforderungen für das Wassermanagement in urbanen Räumen
Die Sicht der Wasserwirtschaft (Reinhard Hövel, OOWV)
Die Sicht der Stadtplanung (Oliver Reiners, Stadt Oldenburg)
Die Sicht der Energiewirtschaft (Jürgen Knies, Jade-Hochschule Oldenburg)
11:00 bis 11:15 Pause
11:15 bis 12:00 Diskussionsrunde und Themenfindung
12:00 bis 12:45 Mittagspause
12:45 bis 13:30 Themenspaziergang durch den Schlossgarten – Die Bedeutung des Schlossgartens im Wassermanagement der Stadt Oldenburg (Reinhard Hövel, OOWV)
13:30 bis 13:45 Priorisierung der Themen und Festlegung von Arbeitsschwerpunkten
13:45 bis 14:00 Pause
14:00 bis 14:05 Vorstellung der weiteren Vorgehens
14:05 bis 15:40 Gruppenarbeit
15:40 bis 15:50 Pause
15:50 bis 16:10 Vorstellung der Gruppenarbeit im Plenum
16:10 bis 16:30 Ausblick und weiteres Vorgehen
16:30 Offizielles Ende der Veranstaltung
7
2. Die Methode
Das Ziel des Experten-Workshops bestand darin, Potenziale für eine weitere Zusammenarbeit zu
eruieren, konkrete Ideen für neue Projekte zu erarbeiten und mögliche Anknüpfungspunkte zwischen
den niederländischen und deutschen Gemeinden aufzuzeigen. Als Vorgehen für den Experten-
Workshop wurde ein Veranstaltungsformat gewählt, das sich methodisch aus drei Bausteinen
zusammensetzt.
Der erste Veranstaltungsbaustein beinhaltete drei Kurzvorträge, sogenannte thematische
„Spotlights“. Sie dienten zur Absteckung des thematischen Rahmens und zur Darstellung der
zentralen Herausforderungen, mit denen sich die Stadt Oldenburg als konkreter Betrachtungsraum
konfrontiert sieht. Hierzu wurden drei Perspektiven vorgestellt, die der Wasserwirtschaft, die der
Stadtentwicklung und -planung Oldenburgs sowie die der Energiewirtschaft.
Der zweite Veranstaltungsbaustein war ein thematischer Spaziergang durch den Schlossgarten, der
nach der Mittagspause stattfand. Dieser Baustein sollte einerseits die Veranstaltung auflockern, und
den Teilnehmern den Raum bieten, sich bei einem Spaziergang über das Thema Wasser in der Stadt
zu unterhalten. Andererseits diente dieses Element auch dazu, das Arbeitsthema plastisch bzw.
greifbar zu machen. Hierzu wurde die historische und heutige Bedeutung des Schlossgartens für das
Wassermanagement der Stadt Oldenburg erläutert.
Der dritte Baustein war ein Open Space, der den methodischen Schwerpunkt der Veranstaltung
darstellte. Für die Arbeitsphase des Workshops wurden für die Teilnehmer durch den Veranstalter
keine thematischen Vorgaben gemacht. Diese wurden im Anschluss an die „Spotlights“ gemeinsam
mit den Teilnehmern im Rahmen einer Diskussions- und Themenfindungsrunde gesammelt und
gegliedert. Anschließend wurde von den Teilnehmern entschieden, an welchen
Themenschwerpunkten sie arbeiten wollen. In der Arbeitsphase konnte jeder Teilnehmer
bestimmen, mit welchem Themenschwerpunkt er anfangen möchte. Das zentrale Element des Open
Space war dabei das sogenannte „Gesetz der zwei Füße“. Jeder Teilnehmer ist dabei aufgefordert
jeder Zeit für sich zu überprüfen, ob er oder sie in der Gruppe, in der man sich gerade befindet,
etwas lernen oder beitragen kann. Ist dies nicht der Fall, dann hat man jeder Zeit die Möglichkeit,
aufzustehen und den Ort zu wechseln. Ferner ist die Arbeitsphase in einem Open Space durch die
folgenden Grundsätze gekennzeichnet:
Die da sind, sind genau die richtigen Leute.
Es beginnt, wenn die Zeit reif ist.
Wo immer es stattfindet, ist der richtige Ort.
Was immer geschieht, es ist das Einzige was geschehen konnte.
Vorbei ist vorbei, nicht vorbei ist nicht vorbei.
Im Anschluss an die Arbeitsphase stellten die Teilnehmer die Ergebnisse der einzelnen Gruppentische
im Plenum vor. Die Veranstaltung endete mit einer abschließenden Zusammenfassung der
Veranstaltung durch die Teilnehmer und den Erwartungen an das weitere Vorgehen.
8
3. Spotlights: ein erster Blick auf die Herausforderungen für das
Wassermanagement in urbanen Räumen
a) Die Sicht der Wasserwirtschaft (Reinhard Hövel, OOWV)
Der OOWV ist eines der größten Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland, und übernimmt
gegenwärtig darüber hinaus für 40 Kommunen im nordwestlichen Niedersachsen die
Abwasserentsorgung, so seit dem Jahr 2001 auch für die Stadt Oldenburg. Hier ist der OOWV auch
für das Niederschlagswassermanagement zuständig.
Das für die Abwasserentsorgung und das Niederschlagsmanagement genutzte Kanalnetz besteht
sowohl aus Mischwasserkanälen von rd. 160 km Länge als vor allem in den neueren Wohngebieten
auch aus einem Trennsystem mit Schmutz- und Regenwasserkanälen von 395 bzw. 350 km Länge.
Straßenseitengräben sind eine Alternative zur herkömmlichen Regenwasserkanalisation und vor
allem aus ökologischer Sicht (Verdunstung etc.) zu bevorzugen. Viele der Gräben sind jedoch in den
letzten Jahren überbaut und verrohrt worden und haben ihre Funktion eingebüßt. Im
Innenstadtbereich gibt es zudem kaum noch Vorfluter.
Das Stadtgebiet Oldenburgs besteht zu 4% aus Wasserfläche; dies ist im Vergleich etwa zum
niedersächsischen Durchschnitt mit rd. 2% ein relativ hoher Wert. Vor allem der Schlossgarten und
auch die Wallanlagen spielen für die Entwässerung der Innenstadt eine wichtige Rolle; so sind rd.
15% des Schlossgartens Wasserfläche.
Die klimatischen Bedingungen bilden jeweils wichtige Faktoren für die Ausgestaltung des Systems des
Niederschlagswassermanagement einer Stadt. In Oldenburg beträgt die Niederschlagsmenge rd.
750mm/m² im Jahr; dies entspricht insgesamt einer jährlichen Wassermenge von circa 77 Mio m³. In
den letzten Jahren hat es mit Blick auf die Mittelwerte zwar keine signifikante Veränderung in der
Menge, aber eine zeitliche Verschiebung der zeitlichen Niederschlagsschwerpunkte gegeben: die
Sommer werden trockener und die Winter durch die milderen Temperaturen feuchter; in den
Sommermonaten ist vor allem die Zunahme von Starkregen ein wichtiges Thema der Zukunft.
Dies gilt vor allem auch deshalb, weil die Stadt Oldenburg insgesamt eine städtebauliche Strategie
verfolgt, die vor allem auf eine bauliche Verdichtung im Innenstadtbereich setzt. Die Zunahme von
Starkregenereignissen führt dann zu Problemen mit der Ableitung von Regenwasser.
Gegenwärtig beträgt die Bodenversiegelung in Oldenburg rd. 8,4 ha/Jahr.
Es werden nachfolgende Strategien und Maßnahmen verfolgt:
Der OOWV verfolgt mehrere strategische Ansätze im Umgang mit diesen neuen
Herausforderungen: der Generalentwässerungsplan setzt auf nachhaltige Lösungen, die über die
Planung des Kanalnetzes hinausgehen
Erneuerung und Anpassung des Kanalnetzes an den Stand der Technik
Intensivierung von Maßnahmen zur Regenwasserrückhaltung; Bsp. multifunktionale
Flächennutzung als neuer Ansatz auf dem Fliegerhorst
Mit Blick auf die Regenwasserversickerung besteht noch Unsicherheit über das vorhandene
Flächenpotenzial und den Beitrag der Versickerung zur Entlastung der Abwassersysteme; bislang
wird diese Maßnahme nur in wenigen Gebieten realisiert;
9
Aufbau einer 3D-Untergrundmodellierung
Dachbegrünung: eine Potenzialkarte liegt vor; neuere Systeme haben enormes Potenzial,
Verankerung in B-Plan-Neuaufstellungen ist möglich (z. B. Gelände Fliegerhorst Oldenburg)
Niederschlagsdaten-Management als Planungsgrundlage und als potenzielle Grundlage für die
Vorhersage von Starkregenereignissen
Starkregengefahrenkarte: eine Verknüpfung mit dem Kanalnetz fehlt bislang noch; eine
Weiterentwicklung ist geplant und würde vor allem die Möglichkeiten der Simulation verbessern
Der OOWV ist Projektpartner bei mehreren transnationalen und grenzübergreifenden EU-
Interreg- Projekten, so auch in Projekten die sich derzeit in der Antragsphase befinden: „Catch“
(Pilot in der Stadt Oldenburg: Verkehrslenkung bei Starkregenereignissen); „Smart Sewer
Systems“ (Kanalnetzsteuerung),
Grundsätzlich wird bei allen Maßnahmen und Projekten die Informations- und
Öffentlichkeitsarbeit groß geschrieben;
Information, Vorsorge, Vermeidung und Reaktion auf Überflutung kann als eine kommunale
Gemeinschaftsaufgabe nur erfolgreich sein, wenn alle beteiligten Akteure in diesem Prozess
mitgenommen werden
b) Die Sicht der Stadtplanung (Oliver Reiners, Stadt Oldenburg)
Die Stadtplanung in Oldenburg sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert; Politik
reagiert auf die steigende Wohnraumnachfrage; es gibt sowohl von Seiten der Politik als auch
von Seiten der Nachfrager ein Interesse an einer verdichteten Bebauung; vorrangiges Ziel ist
hierbei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum; preislich bewegt man sich gegenwärtig
deutlich über der Schwelle von über 6€/m²; in bestimmten Stadtteilen wird auch ein Preisniveau
von zwischen 9-10 Euro je m² erreicht; ein Defizit gibt es nach wie vor an kleineren
Wohneinheiten
Seit dem Jahre 2000 nimmt der Bedarf an Wohnungen sowie deren Durchschnittsgröße stetig zu,
(Wohnungsdurchschnittsgröße: von 85 m² auf aktuell rd. 91 m², pro Person von 39 m² auf 47m²)
Die Stadt Oldenburg sieht sich dem Problem gegenüber, dass es keine Flächen mehr an den
Stadträndern gibt, die für größere Neubaugebiete erschlossen werden könnten.
Eine Lösung für die Wohnungsprobleme stellt daher die Nachverdichtung dar; Bsp. werden
immer mehr Einfamilienhäuser nach Abriss durch Wohnblocks mit etwa 6 bis 8 Wohneinheiten
ersetzt und/oder tiefe Grundstücke durch Hinterbebauung belegt; dies zieht wiederum eine
zusätzliche Nachversiegelung vor allem durch Abstellflächen, Zufahrten, etc. nach sich
Die Nachverdichtung und zunehmende Versiegelung ist unter den Bedingungen des
Klimawandels eine problematische Entwicklung; notwendige Flächen für die Regenrückhaltung
gehen verloren und das städtische Mikroklima (Wärmeentwicklung, Hitzestau, Verschlechterung
der Luftqualität durch eine Abnahme der Bepflanzungen und Grünflächen)
Justierende Einflussmöglichkeiten der Stadt- und Bauleitplanung sind eher in geringem Maße
möglich (z.B. durch Regelung der Bebauungsdichte in B-Plänen); denn eine nachträgliche
Begrenzung in den Bestand kollidiert mit Eigentumsrechten und würde Entschädigungszahlungen
auslösen
Wichtig erscheint vor allem, bei den Bürgern für Anpassungsmaßnahmen auch Verständnis zu
wecken und ihnen die Problematik zu verdeutlichen; vielen Bürgern ist in der Zwischenzeit das
Problem auch bewusst; dass daraus zu wenig Konsequenzen für das eigene Handeln abgeleitet
10
werden, ist dies zum Teil auch nachvollziehbar; bspw. können Erbengemeinschaften kleinerer
Wohnungshäuser größere Gewinne durch lukrative größere Ersatzbauten erzielen
Bps. in den Vorgärten verschwinden oft die Grünflächen die dann durch Kieselsteinbeete ersetzt
werden, was unter den Bedingungen von Klimawandel und Klimaanpassung nicht
unproblematisch ist
Langfristig bedeutsame Strategien und Bausteine der Stadtplanung: Erhöhung der
Vegetationsanteile; Vorgabe und Umsetzung von Dach- und Fassadenbegrünung, Sicherung von
Frischluftschneisen, Verringerung der Flächenversiegelung; Intensivierung der interkommunalen
Lösungsansätze
c) Die Sicht der Energiewirtschaft (Jürgen Knies, Jade- Hochschule Oldenburg)
Klärwerke zählen mit zu den größten kommunalen Energieverbrauchern
Ziel: Energieautarkie, u.a. auch Nutzung der Rohstoffe aus Klärschlamm, Beteiligung an
Energiebörse
Überlegungen zum Einsatz von Pumpenergie auf dem Markt für Regelenergie; über ein
intelligentes Wassermanagement können daher zum Teil erhebliche Kosteneinsparungen erzielt
werden
Die Nutzung erneuerbarer Energien kann dabei zu einer Verschärfung der
Flächennutzungskonflikte beitragen: (Bsp. Grundwasserschutz vs. Geothermie/Gasförderung;
Wasserretention auf Dächern vs. Solarstrom/-thermie)
Die Potenziale für Solarenergie in Oldenburg sind analysiert worden; rein bilanziell ließen sich
damit 82% des gesamten Stromverbrauchs der Stadt decken;
Abwasser als Energieträger für Wärmeversorgung; Wärme-Strom Kopplung mit Wärmepumpen;
Wärme aus Abwasser: DeNeWa Interreg-Projekt hat für Oldenburg erhebliche Potenziale
aufgezeigt
Eine verdichtete Wohnbebauung ist aus energetischer Sicht optimal; dies kollidiert dann aber mit
den Anforderungen aus der Perspektive des klimaangepassten Flächenmanagements.
4. Diskussion und Themenfindung
In einer der sich den drei einleitenden Input Referaten anschließenden Diskussionsrunde wurden von
den Teilnehmern Themenvorschläge eingebracht, die aus ihrer Sicht von Bedeutung sind und im
weiteren Verlaufe des Workshops vertieft werden sollten. Die folgende Reihung impliziert dabei
keine Bewertung.
Wie kann Öffentlichkeitsarbeit gestaltet werden, um die Handlungs- und
Kooperationsbereitschaft von Bürgern zu erhöhen?
Wie kann die Eigeninitiative gestärkt werden und wie können nötige Planungen im Sinne eines
„gesunden“, nachhaltigen Wassermanagements für die Bürger verständlicher gemacht werden?
Was sind aus der Sicht der Wasserbranche die zentralen Kennzeichen von „Smart Building“?
Wie lassen sich vorhandene Flächen multifunktional nutzen und bspw. für die Wasserrückhaltung
einsetzen?
Gibt es Beispiele für unterirdische Rückhaltelösungen? Wie hoch sind entsprechende Potenziale
in Oldenburg?
11
Besteht bei veränderten klimatischen Bedingungen die Gefahr, dass in öffentlichen
Wasserflächen neue Krankheitsherde entstehen können (Bsp. Übertragung durch Mücke?)
Lassen sich Synergien nutzen? Kann gespeichertes Wasser bspw. zur Bewässerung von Parks
genutzt werden? Welche Probleme sind dabei zu erwarten (Bsp. Wasserspeicher müssen für
Starkregenereignisse leer vorgehalten werden: kann bedeuten, dass für gespeichertes Wasser
jeweils zur gegebenen Zeit eine Nutzungsmöglichkeit gegeben sein muss.) Welche Möglichkeiten
der Regenwasserspeicherung in öffentlichen Gebäuden gibt es?
Können vergleichbar der Situation in der Energiewirtschaft für den Umgang mit Wasser neue
Standards gesetzt werden und entsprechende Entwicklungsprozesse eingeleitet werden?
Welche technischen Optionen erlauben neue Möglichkeiten des Wasserrecyclings? (z.B. Toiletten
mit Knopf zur Spülung mit Regenwasser)
Welche Probleme werden sich durch eine Zunahme von Trockenphasen ergeben?
(Geruchsprobleme, trockenes Stadtklima, Fischsterben, etc.)
Es gibt inzwischen zahlreiche Pilotprojekte, in denen neue Ansätze des Wassermanagements
erprobt werden. Wie können solche Modellversuche zusammengeführt und zu Standards
entwickelt werden?
Sind langfristig neue Finanzierungs- bzw. Tarifmodelle in der Infrastrukturversorgung notwendig?
Welche Anreize für ein nachhaltiges Wassermanagement können von einer Internalisierung
externer Effekte ausgehen? Welche methodischen Herausforderungen bei der Bewertung von
Umweltbelastungen bestehen und wie kann ihnen begegnet werden?
Wie können Investitionen in integrierte Wohnbaukonzepte initiiert werden?
Wie kommt man vom Bewusstsein zum Handeln bei Bürgern/Akteuren? Braucht man in Analogie
zur Energiewende auch eine „Urbane Wasserwende“?
Wie können neue Regeln und Standards auch nachvollziehbar kommuniziert werden, so dass
auch bei den Bürgern eine entsprechende Akzeptanz geschaffen wird?
Wie hoch ist das Potenzial von Dachflächen auf Gewerbeimmobilien, die für eine Begrünung
genutzt werden können? Wie schafft man entsprechende Anreize für Firmen, diese Potenziale zu
nutzen?
Wie kann Abwasser als Rohstoffquelle genutzt werden und wie hoch ist das Potenzial?
Kann die Kreislaufnutzung zukünftig eine Rolle im Rahmen des städtischen Wassermanagements
spielen?
Welche Potenziale für ein smartes Wassermanagement liefern Big Data – Konzepte?
Wie kann Wasser als gestalterisch prägendes, positives Element in der Stadt gehalten/genutzt
werden? Kann man hier von niederländischen Beispielen lernen?
Mit welchen Maßnahmen kann die Rolle der Wasserwirtschaft als ein wichtiger Akteur auf dem
Energiemarkt gestärkt werden? Welche ökonomischen Anreize können dabei eine Rolle spielen?
Haben die klimatischen Veränderungen auch Auswirkungen auf die Sicherheit in der
Trinkwasserversorgung (Bsp. sinkende Grundwasserstände)?
5. Themen - Clustering Die Diskussion und Themenfindung im Plenum verdeutlicht noch einmal die Komplexität des
Zusammenwirkens der verschiedenen Ansätze, Ansprüche und Auswirkungen, für die integrative
Lösungen gefunden werden sollen. Die Umsetzung tangiert dabei nicht allein technische Aspekte,
sondern auch Fragen der Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit (Effizienz und Effektivität der
Maßnahmen), der Akzeptanz und der notwendigen Veränderung der institutionellen
12
Rahmenbedingungen, der Regulierung und der Standardsetzung. Notwendig ist daher ein
integrativer Ansatz, der diese unterschiedlichen Anforderungen an eine Transformation zum
Ausdruck bringt:
Aus der Diskussion wurden in einem ersten Schritt die folgenden Schwerpunkte abgeleitet:
Technische Unterstützungen
Finanzierung
Gesundheit und Lebensqualität
Regulierung und Akzeptanz
Information und Dialog zwischen allen betroffenen Akteuren
Rolle der Bürger
Flächenmanagement und Raumgestaltung
Urbane Wasserwende
Die weiteren Arbeiten im Workshop konzentrierten sich danach auf drei Schwerpunkte:
Partizipation
Technisch- ingenieurwissenschaftliche Maßnahmen
Rahmenbedingungen
III. Gruppenarbeit
Tisch 1: Partizipation
Top-down versus Bottom-up Ansatz: im ersten Fall geht es um die Frage in welcher Form und wie
viel „top-down“ Regelungen erforderlich sind und ob Anpassung nicht besser durch Anreize
initiiert werden kann; ein Bottom-up-Ansatz hingegen erfordert die Einsicht und das Verständnis
über die Herausforderungen, damit Menschen überhaupt aktiv werden. Hier geht es also um die
Frage, wie kann die notwendige Einsicht geschaffen werden und welche Anreize müssen
eventuell gesetzt werden, um die Eigeninitiative und die Handlungsbereitschaft zu fördern.
Bottom-up: Stärkung der Eigeninitiative und Eigenvorsorge; Lösungen für städtische
Wasserprobleme erfordern auch Maßnahmen auf der Ebene von privaten Grundstücken, Bürger
müssen bereit sein Verantwortung zu übernehmen und sich solidarisch verhalten. Aber wie kann
man Solidarität fördern, wenn man als Eigentümer selbst nicht betroffen ist, aber handeln muss,
damit andere Bewohner nicht betroffen werden?
Wie erreicht man das? Verbesserung der Informationsgrundlagen; Kommunikation der
Problematik und Verdeutlichung des Handlungsdrucks; Schaffung von Betroffenheit; Schaffung
von Anreizen; Etablierung von Schulprojekten
Wie können Informationsgrundlagen für Vorsorgemaßnahmen geschaffen werden?
• Bsp.: Hochwasserpass für Eigentümer (Ziel: günstigere Versicherungslösungen)
• Risikokarten für Hochwasser
• Bodentypkarten (Versickerung)
• Bürgersprechstunde zur Starkregenvorsorge
• Serious gaming (“Serious Gaming” beschreibt die Vermittlung von Sachverhalten
durch digitale Spiele, die nicht nur der reinen Unterhaltung dienen, sondern auch
zur Bildung der Spieler beitragen sollen)
13
• Informationen über Vergünstigungen und sonstige finanzielle Anreize für Haus- und
Grundstückseigentümer
• Bedarf klären Bedarfsanalyse
• Deutlich machen der räumlich-funktionalen Zusammenhänge im
Wassermanagement
Für die Umsetzung von neuen Konzepten ist eine Unterscheidung zwischen Neubaugebiet und
alter Baustruktur wichtig; vor allem bei Veränderungen im Bestand stellen sich höhere
Anforderungen an die Beteiligung und die Einbindung von Akteuren; Überwindung größerer
Widerstände, mögliche Entschädigungsansprüche
Wie lassen sich Nutzungskonkurrenzen lösen; Bsp. Dachbegrünung vs. Nutzung für Solarenergie
Herausforderungen für Verwaltung: wie können informelle Verfahren besser mit formellen
Verfahren verknüpft werden? Wie kann eine Beteiligung von Bürgern auch in der
Umsetzungsphase gewährleistet werden?
Wie können Vorschriften besser kontrolliert und überwacht werden? Bsp. Versiegelung,
Offenhalten von natürlichen Wasserläufen?
Festlegung in Bebauungsplänen: für welche Bereiche lassen sich Standards formulieren?
Akzeptanz muss gesteigert werden, in dem auch die Einsicht in die Notwendigkeit der Vorgaben
verbessert werden; dies gilt bspw. auch für die Einführung und Umsetzung von
Niederschlagsgebühren
Partizipation und Akzeptanz kann erhöht werden, wenn nicht nur private Haushalte, sondern
auch öffentliche Räume in die neuen Strategien einbezogen werden (z.B. Wasserspielplätze)
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15
Tisch 2: Technisch-ingenieurwissenschaftliche Maßnahmen
Es gibt eine breite Liste an potenziellen Maßnahmen, die auf jeweils unterschiedlichen
räumlichen Ebenen zur Anwendung kommen können
Maßnahmen sind zu analysieren nach: Effektivität, ökonomischer und ökologischer
Nachhaltigkeit sowie Akzeptanz
Einigkeit besteht darüber, dass es keine one size fits all Lösung gibt, sondern nach den jeweiligen
räumlichen Bezugsebenen zu differenzieren ist:
Stadtebene:
Verringerung der Abflussmengen, Reduzierung des Versiegelungsgrades
Integration des Niederschlagswassermanagements in allen kommunalen Politikbereiche
Herausforderung des Klimawandels auch als wirtschaftliche Chance: Förderung von
Unternehmensgründungen
Bauen in die Höhe als Alternative zum verdichteten Bauen und einer Flächenversiegelung?
Fehlende Akzeptanz in Politik, Verwaltung und Bevölkerung; Parkplätze, Zufahrten etc.: auch bei
Hochbauten ist mit einer weiteren Verdichtung zu rechnen; potenzielle Veränderung des
Stadtklimas
Stadtteilebene:
Entwicklung eines stadtteilbezogenen Wasserkonzeptes (was geht wo? nicht alles überall!)
angepasste Lösungen: Wasserrückhaltung, Dachbegrünung, Urban Gardening
Quartiersebene:
Stoffstromtrennung
Abrechnungsanreizsysteme
neuartige Sanitärsysteme
Baumrigolen, multifunktionale Flächennutzung
Erstellung von Wasserbilanzen
Bilanzbewertung
Industriegebiete/private Grundstücke:
Regenwassernutzung
Individuelle Speicherlösungen
Intelligente Wasserzähler (Smart Meter für Wasser)
Als wichtige Querschnittsthemen werden identifiziert:
Entwicklung und Umsetzung von Speichertechnologien
Einsatz von IT: Datenverarbeitung, Visualisierung, Skalierung, Kommunikation und Kollaboration;
Aufbau einer Wassermanagementplattform; Steuerung und Kontrolle von dezentralen
Konzepten, wie bspw. dezentralen Speicherlösungen
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Tisch 3: Rahmenbedingungen
Urbane Wasserwende in Analogie zur Energiewende
Wie können Chancen für eine Transformation genutzt werden?
Viele Beispiele aus Greenfield – Lösungen: wie können Windows of Opportunity genutzt werden,
um auch neue Lösungen im Bestand umzusetzen?
Erfahrungen aus anderen Ländern sollten systematischer genutzt werden? Bsp. Niederlande; hier
ist jeweils zu berücksichtigen, dass hier andere Strukturen und institutionelle
Rahmenbedingungen gelten
Braucht man einen Wasserberater in Anlehnung an kommunale Energie- und Klimaberater
Forderung: einfach mal etwas ausprobieren in Modell- und Pilotstudien; andere Philosophie im
Umgang mit Herausforderungen; nicht alles kann von Vornherein geregelt werden! Offen für
neue Ansätze, auch auf die Gefahr des Scheiterns!
Investitionen müssen sich lohnen: aber bei den sehr niedrigen Preisen für Wasser und Abwasser
kann die Refinanzierung von Investitionen ein Problem darstellen!
Finanzierungsstruktur der Sielachten: werden damit überhaupt Anreize geschaffen? Kann man
hier von anderen Ländern lernen?
Änderung der Tarifstrukturen: 80 - 90 % der Kosten des Wassersystem sind Fixkosten: wie
können andere Tarifstrukturen aussehen, die auch innovative Ansätze befördern? (Bsp. Flatrate)
Bestandsaufnahmen von Fördermöglichkeiten!
Wo gibt es Forschungsvorhaben, die für einen Transformationsprozess genutzt werden könnten?
18
19
Eine erste Zusammenfassung
Auf der Grundlage der Diskussionen im Workshop lassen sich einige vorläufige Ergebnisse
zusammenfassen, die die Basis für weitere Aktivitäten bilden können:
Wasser wird auch und vor allem unter den Bedingungen des Klimawandels zu einem drängenden
Thema der Stadtentwicklung
Stadt Oldenburg ist besonders geeignet für weitergehende Analysen und mit dem Erfordernis zur
Konfliktbewältigung: sie ist eine wachsende Stadt mit nur begrenzten Flächenpotenzialen und
immer offenkundigeren Nutzungskonflikten
Zwar dominieren bisher die negativen Effekte des Klimawandels die Diskussion, gerade in den
Städten und urbanen Räumen richtet sich der Blick aber zunehmend auf die Rolle von Wasser als
prägendes Element der Stadtentwicklung
Klimaanpassung wird als eine große Chance zur Verbesserung der Lebensqualität in den Städten
gesehen, vor allem wenn mit Anpassungsmaßnahmen auch Co–Benefits realisiert werden
können
Bei vielen Vorschlägen wie u.a. die multifunktionale Nutzung von Flächen oder Konzepte der
Dachbegrünung zeigen sich zwar in der Regel nennenswerte Potenziale, oft stößt aber gerade die
konkrete Realisierung dann auf Schwierigkeiten, wenn jeweils die spezifischen lokalen
Bedingungen (Bsp. Lage innerhalb der Städte; Eigentumsverhältnisse, planungsrechtliche
Vorgaben) berücksichtigt werden müssen
Es mangelt (noch) an Akzeptanz und Bereitschaft, die persönlichen Interessen in den Kontext
eines nachhaltigen, öffentlichen Interesses zu stellen.
Klimaanpassung kann für Städte auch neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnen (Bsp.
Unternehmensgründungen)
Die Einbindung aller betroffenen, relevanten, lokalen und regionalen Akteure ist zur Steigerung
von Akzeptanz und für die Umsetzung neuer Konzepte entscheidend
Städtische Sanierungskonzepte bieten neue Chancen für die Nutzung von Synergien
Urbanes Wassermanagement erfordert eine systematische Einbindung des Wassermanagements
in alle Bereiche kommunalpolitischen Handelns
Neue Lösungen und Wassermanagementkonzepte sind nicht allein oder vorrangig eine Frage der
Technik, sondern abhängig von den institutionellen Rahmenbedingungen und der Umsetzung in
einem ganz konkreten räumlichen Kontext
Nutzungskonflikte und Synergien zwischen Maßnahmen sind im Detail zu analysieren und sind
Grundlage für die Entwicklung von Handlungsstrategien
Es besteht die Notwendigkeit einer stärkeren Verknüpfung des Themas Wasser mit anderen
Themenfeldern einer Smart City Konzeption
Aus stadtplanerischer und infrastruktureller Sicht ergeben sich besondere Herausforderungen
vor allem, wenn es nicht um die Entwicklung neuer Stadtquartiere geht, sondern um die
Transformation von bestehenden Systemen im Bestand
Sowohl die IT–Branche als auch die Energiewirtschaft sind wichtige lokale/regionale
Wirtschaftszweige; damit ergeben sich auch vielfältige Möglichkeiten einer Kooperation mit dem
Wassermanagement; diese Potenziale sind zu identifizieren
Stadt- Umland- Beziehungen und interkommunale Zusammenarbeit müssen stärker in den Fokus
genommen werden – von der Hierarchie zum Netzwerk;
20
Konzepte des urbanen Stoffstrommanagements und der zirkulären Ökonomie sollten
Berücksichtigung finden
Es wird unter den Bedingungen des Klimawandels sowohl Situationen geben mit zu viel und zu
wenig Wasser: auch für Trockenphasen müssen Lösungen gefunden werden
Erforderlich ist eine stärkere Einbindung von Bürgern, der privatwirtschaftlichen Akteure, bspw.
der lokalen Agenda Gruppen, die sich mit dem Thema Wasser auseinandersetzen
Es ist offenkundig, dass unter den Teilnehmern eine große Kooperationsbereitschaft besteht und
es wird eine stärkere Abstimmung mit niederländischen Partnern befürwortet
Neue, derzeit in der Antragsphase befindliche INTERREG-Projekte, die sich mit der Thematik
„Wasser in der Stadt“ beschäftigen, wollen die Aktivitäten unterstützen, indem sie Maßnahmen
erproben und grundlegende sowie ergänzende Erkenntnisse erarbeiten.
IV. Synthese
1. Zur Situation in der Stadt
Wohnungsmarkt:
Der Bedarf an Wohnungen nimmt in Oldenburg stetig zu und auch der Anspruch auf die
gewünschte Fläche pro Person
Die Stadt Oldenburg verfügt über keine weitere Flächen, die am Stadtrand durch Neubaugebiete
erschlossen werden können
Die Wohnungsproblematik wird daher über die Nachverdichtung gelöst
Nachverdichtung ist, auch nach dem Grundsatz des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden,
allerdings gewollt, Ziel sollte auch die Schaffung bezahlbaren Wohnraums sein
Nachversiegelung durch Abriss von Einfamilienhäusern, ersetzt durch Wohnblocks, sowie infolge
von Hinterbebauung
Bebauung/Nutzung von Flächen:
Nachversiegelung vor allem durch zunehmende bebaute Fläche (Baukörper, Abstellflächen,
Zufahrten etc.)
Straßenseitengräben haben in den letzten Jahren ihre Funktion durch Überbauung eingebüßt
Kaum noch Vorfluter im Innenstadtbereich
Grünflächen in Vorgärten verschwinden und werden z. B. durch Kieselbeete ersetzt
Wetter und Klima:
Zeitliche Verschiebung von Niederschlägen (Sommermonate trockener/Wintermonate feuchter)
Umgang mit Starkregenereignissen in den Sommermonaten in der Stadt
Die Nachverdichtung und zunehmende Versiegelung ist unter den Bedingungen des
Klimawandels eine problematische Entwicklung; notwendige Flächen für die Regenrückhaltung
und das städtische Mikroklima gehen verloren (Wärmeentwicklung, Hitzestau, Verschlechterung
der Luftqualität durch eine Abnahmen der Bepflanzungen und Grünflächen)
Zentrale Fragestellung: Wie können trotz der zwangsläufigen Verdichtung und des Wachstums der
Stadt der grüne Charakter, die Funktionsfähigkeit der Wassermanagementsysteme erhalten oder
21
verbessert werden, um mit den Herausforderungen des Klimawandels, der sich maßgeblich auch auf
das Wassermanagement und den sich verändernden Rahmenbedingungen auswirkt, umzugehen?
2. Ansatzpunkte
Sensibilisierung und Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger:
Wie können das Bewusstsein, die Einsicht und das Verständnis für die Herausforderungen und
die Potenziale des individuellen Handelns gestärkt werden, damit die Bürgerinnen und Bürger,
insbesondere Haus- und Grundstückbesitzer sowie Investoren, aktiviert werden?
Welche und wie viel regulatorische Vorgaben und Anreize sind hierzu erforderlich?
Welche Informationsgrundlagen für Vorsorgemaßnahmen sind erforderlich und wie und in
welcher Form können diese realisiert werden?
Umsetzung konkreter Maßnahmen:
Es gibt eine breite Palette an potentiellen Maßnahmen, die auf jeweils unterschiedlichen
räumlichen Ebenen zur Anwendung kommen können
Maßnahmen sind jeweils darauf zu analysieren, wie effektiv sie sind, ob sie auch unter
ökologischen Gesichtspunkten nachhaltig sind und wie hoch die Akzeptanz der Maßnahmen ist.
Einigkeit besteht darüber, dass es keine one size fits all Lösung gibt, sondern nach den jeweiligen
räumlichen Bezugsebenen zu differenzieren ist. Dabei ist auch zu klären auf welcher Ebene die
Umsetzung von Maßnahmen am ökologisch und ökonomisch sinnvollsten ist.
Durch den Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien werden
intelligente, nachhaltige Entwicklungen und Lösungen möglich.
Wie können die angesprochenen Maßnahmen realisiert werden und an welcher Stelle kann
dabei angesetzt werden? – Schaffung von Räumen zur Umsetzung.
Schaffung von erforderlichen Rahmenbedingungen:
Welche Windows of Opportunity bestehen, um die Umsetzung von Maßnahmen im Bestand zu
forcieren (anstehende Sanierungsvorhaben, Nutzung von Fördermitteln, Forschungsprojekte
etc.)
Bieten gegenwärtige Tarif- und Finanzierungsstrukturen auf den unterschiedlichen Ebenen
genügend Anreize für erforderliche Investitionen und das Handeln auf individueller Ebene?
Schaffung konkreter Räume in denen neue Ansätze und Lösungen ausprobiert werden können.
V. Die nächsten Schritte…
Von den Teilnehmern des Workshops wurde mehrheitlich das Interesse und die Bereitschaft
signalisiert, an diesen Fragestellungen weiter zu arbeiten. Eine Verstetigung eines solchen Prozesses
muss jedoch organisiert werden. Sinnvoll erscheint daher:
22
die Bestimmung von Kümmerern/Institutionen für die einzelnen Themenschwerpunkte; sie
sollten die Aufgaben übernehmen, Ideen zu sammeln, Initiativen anzustoßen und eine
Netzwerkarbeit zu organisieren
die Durchführung eines weiteren Workshops, in dem vor allem aufbauend auf den bisherigen
Ergebnissen potentielle Maßnahmen konkretisiert und soweit möglich auch räumlich lokalisiert
werden.
In einem ersten Schritt sind zudem die Ergebnisse des Wasserworkshops mit denen der anderen
Workshops zusammenzuführen, um daraus eine Handlungsstrategie für eine Smart Regions North
ableiten zu können.
Als Ansprechpartner für die weitere Arbeit stehen zur Verfügung:
Friederike Hackmann, OLEC e.V.: [email protected] 0441/36116567
Ernst Schäfer, ARSU GmbH: [email protected], 0441/9717496
Ulrich Scheele, ARSU GmbH: [email protected] 0441/9717472
23
Anhang
24
Anhang I: Projekte und Initiativen
1. Beispiel für neue Konzepte im Wassermanagement: EVA Lanxmeer Eva Lanxmeer/Niederlande: Beispiel einer nachhaltigen Quartiersentwicklung, bei der neue Konzepte
der Infrastrukturversorgung, des Wassermanagements, der Nahrungsmittelproduktion und der
Nachhaltigkeitsbildung umgesetzt worden sind. Zentrales Merkmal des Konzeptes ist die Einbindung
der Bewohner bereits in der Entwicklungs- und Planungsphase.
http://www.eva-lanxmeer.nl
Etwas ausführlicher dargestellt wird der Ansatz bei:
Ulrich Scheele & Ernst Schaefer (2016) Mehr Teilhabe, mehr Stabilität: Beispiel EVA- Lanxmeer, in:
Thomas Kluge/Engelbert Schramm (Hrsg.): Wasser 2050. Mehr Nachhaltigkeit durch Systemlösungen.
Oekom Verlag München, S. 81-90.
2. INIS: Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine
zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Die BMBF-Fördermaßnahme „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine
zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ (INIS) ist Teil der Leitinitiative
Zukunftsstadt. Verschiedene der im Rahmen des Programms finanzierten Projekte haben sich mit
neuartigen Wasserver- und Entsorgungstechnologien und ihrer Umsetzung in städtischen Räumen
befasst. Eine Übersicht über die zentralen Ergebnisse der einzelnen Projekte bietet die Publikation
„Wasserinfrastrukturen für die zukunftsfähige Stadt“
25
3. Dörfer der Zukunft Ansätze einer nachhaltigen Entwicklung auf der Quartiersebene sind nicht allein auf Städte und
urbane Räume beschränkt. Helsinge Garden City in Dänemark ist ein Projekt, bei dem auf rd. 65 ha
ein Dorf der Zukunft entstehen soll, das gemeinsam mit Bewohnern entwickelt werden soll, sich in
die Landschaft integrieren und einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Lebensqualität und der
Wirtschaftskraft in den ländlichen Räumen schaffen soll. Das Konzept setzt u.a. auf Eigenversorgung
und geschlossene Wasser- und Energiekreisläufe. http://www.karresenbrands.nl/project/helsinge-
nord
26
4. Smart City Konzept Oldenburg Die Stadt Oldenburg hat im Jahre 2016 unter Einbindung von Experten aus Politik, Verwaltung,
Wirtschaft und Wissenschaft ein Konzept für eine Smart City Oldenburg entwickelt. Zur Steigerung
der Akzeptanz und zur Vermittlung der Smart City Thematik soll auf dem Fliegerhorst ein Smart City
Quartier als Living Lab eingerichtet werden. Hier sollen innovative Technologien entwickelt und
umgesetzt werden, darunter auch smarte Wasserlösungen.
27
Weitere Informationen zu diesem Konzept:
Roland Hentschel, Der Mensch im Mittelpunkt: Oldenburg auf dem Weg zur Smart City, in:
Informationen zur Raumentwicklung H. 1/2017 Smarter Cities – better Life?
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/IzR/2017/1/izr-1-2017-
node.html;jsessionid=F039E57A97AF3867F716E1F000FB6734.live11294
5. Generalentwässerungsplan Stadt Oldenburg Um eine zukunftsorientierte Entwässerungsplanung, die allen aktuellen Ansprüchen gerecht wird, zu
gewährleisten, werden u. a. Generalentwässerungspläne aufgestellt und nach dem Stand der Technik
fortgeführt. Mit einer „integralen Entwässerungsplanung“, die auf in der Zwischenzeit sehr
komplexen numerischen Modellen basiert, werden mehrere Ansprüche verknüpft:
ganzheitliche Bearbeitung der Siedlungsentwässerung,
nachhaltige Abwasserentsorgung,
Beeinträchtigungen des Gewässerlebensraums reduzieren,
Gesamtbetrachtungen der zukünftigen Entwicklungen und Erfordernisse im Sinne der
Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL 2000),
Ziele, Strategien und Prioritäten für zukünftige Maßnahmen der Siedlungsentwässerung
festlegen (Entwicklung, Sanierung, Bestandserhaltung) und Grundlagen für Finanzplanung und
Werterhaltung der Entwässerungsanlagen erarbeiten.
28
http://ingenieurbuero-boerjes.de/generalentwasserungsplan-stadt-oldenburg/
Der OOWV ist seit 2001 für die Stadtentwässerung in Oldenburg zuständig und hat die technischen Anlagen von der Stadt Oldenburg übernommen. Das Kanalsystem wird sukzessive im Rahmen der Umsetzung des Generalentwässerungsplanes (GEP) erneuert. Weitere Infos enthält u.a. der Artikel Frerichs, A., & Hövel, R. (2013). Klimawandel und die Folgen – mehr als eine nur technische
Herausforderung für die Stadtentwässerung. bb3(1), 22-27.
6. Stadtentwicklungsprogramm Oldenburg step2025 Das step2025 formuliert für die Stadt Oldenburg für alle Bereiche des städtischen Lebens Leitziele,
stellt Handlungsfelder dar und zeigt Maßnahmen auf. Mit den unterschiedlichsten „Orten der
Entwicklung“ – Impulspläne, Lupenpläne und Zukunftsorte – werden die wichtigsten Lagen auf dem
Weg zu einer urbanen Großstadt benannt.
Dem Wasser wird als besonderes Potenzial und gestaltprägendes Element in Oldenburg eine
besondere Rolle zugewiesen. Das step2025 verweist dabei nicht nur auf die Erlebbarkeit von Wasser
als touristische Komponente, sondern vor allem auf den Erhalt, den naturnahen Ausbau und die
Vernetzung des Wasser- und Grabensystems als Grundvoraussetzung einer funktionierenden
Stadtentwässerung.
Die Wasserkanten sollen öffentlich zugänglich bleiben und so nicht nur die Nutzbarkeit für die
Allgemeinheit, sondern auch die erforderliche Unterhaltung sichern. Bei der Siedlungsentwicklung
sollen die Belange des Hochwasserschutzes berücksichtigt werden und dabei dem Motiv offener
Wassersysteme im öffentlichen Raum folgen.
29
Stadt Oldenburg. (2014). step2025: Stadtentwicklungsprogramm. Übermorgenstadt. Perspektive für
Oldenburg.
7. Interkommunale Koordinierungsstelle Klimaanpassung (InKoKa) Aufgabe der Einrichtung ist die Beratung von Landkreisen, Städten und Gemeinden zu Fragen der
Klimaanpassung, und die konkrete Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien
und -maßnahmen. Die Koordinierungsstelle hat in diesem Zusammenhang mehrere Leitfäden
veröffentlicht, die auf der Seite der Metropolregion als Download zur Verfügung stehen.
http://www.metropolregion-nordwest.de/region/umwelt/klimaanpassung/interkommunale-
koordinierungsstelle-klimaanpassung/
30
8. Leitfäden zur Klimaanpassung in Städten und Regionen In Deutschland liegen viele Handbücher und Leitfäden vor allem zu den Schwerpunkten
Hochwassermanagement, Niederschlagswasser und Klimawandel vor.
Sie sind u.a. auch das Ergebnis einer Vielzahl an Forschungsprojekten der letzten Jahre, die in erster
Linie vom Bund und nachgeordneten Behörden in Auftrag gegeben wurden. Ein Gutachten im
Auftrag der BBSR hat diese Forschungsergebnisse zusammenfassend ausgewertet und dokumentiert:
Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und
Raumordnung (BBR) (Hrsg.). (2016). Querauswertung zentraler Verbundvorhaben des Bundes zur
Anpassung an den Klimawandel mit Fokus Stadt- und Regionalentwicklung BBSR-Online-Publikation
04/2016, . Bonn.
31
9. Water sensitive urban design: Das Beispiel Australien
Cooperative Research Centre for Water Sensitive Cities (CRCWSC) ist ein von der australischen
Regierung finanziertes Forschungszentrum, in dem interdisziplinär und in enger Abstimmung mit
Verwaltung und Wirtschaft neue Ansätze einer wassersensitiven Stadtentwicklung erprobt und
umgesetzt werden. Das Centre bietet Gutachten, Studien und Leitfäden und Video-Clips zu allen
relevanten Fragestellungen an und befasst sich vor allem auch mit Methoden und Instrumenten der
Partizipation. Das Centre befasst sich schwerpunktmäßig mit den spezifischen Bedingungen
australischer Städte, bezieht in seinen Arbeiten aber auch ausländische Erfahrungen mit ein.
https://watersensitivecities.org.au
10. Klimaanpassung: Das Beispiel Niederlande Die Niederlande verfügen traditionell über Erfahrungen im Wassermanagement. In den letzten
Jahren hat dabei auch vermehrt das Thema Klimaanpassung eine wichtige Rolle eingenommen. Sehr
umfangreiche Informationen liefern zwei Internetportale auch in englischer Sprache:
http://www.knowledgeforclimate.nl/
http://www.spatialadaptation.com/
Dieses Portal gliedert dabei die Informationen und Instrumente in die Kategorien:
Analysis: Wie gefährdet ist die Stadt/Region? Wie lässt sich die Vulnerabilität ermitteln? Welche
Chancen ergeben sich?
Ambition: Wie werden Ziele und Strategien festgesetzt?
Action: welche Instrumente eignen sich? Wie lassen sich die Konzepte umsetzen?
Mit den Herausforderungen einer Entwicklung zu einer smarten Wasserstadt befasst sich eine
aktuelle Studie, die am Alterra in Wageningen entstanden ist.
32
http://www.wur.nl/en/Publication-details.htm?publicationId=publication-way-353134373331
11. Greenroofs
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Rooftop Revolution ist eine niederländische Initiative, die das Ziel verfolgt, Ansätze des green
roofings in den Städten zu fördern, indem Informationen bereitgestellt werden, finanzielle
Unterstützung organisiert und Netzwerke organisiert werden.
http://www.atlasnatuurlijkkapitaal.nl/en/groendaken
12. Zirkuläre Ökonomie und Stadtentwicklung Das Thema Zirkuläre Ökonomie und Stadtentwicklung steht im Mittelpunkt eines interdisziplinären
niederländischen Forschungsverbundes, der nicht nur konkrete Lösung für konkrete
Herausforderungen erarbeiten will, sondern auch neue Methoden der Kooperation und Partizipation
analysiert.
http://www.adaptivecircularcities.com/
13. Technische Maßnahmen der Wasserbewirtschaftung Die mit fast 1000 Seiten umfassendste und detailreichste Darstellung aller möglichen technischen
und organisatorischen Maßnahmen im Zusammenhang mit einer nachhaltigen
Wasserbewirtschaftung im städtischen Raum bietet das Manual der
Construction Industry Research and Information Association CIRIA. (2015). The SuDS Manual.
London.
Die Veröffentlichung steht als kostenloser Download unter www.ciria.org zur Verfügung
34
Anhang II: Präsentationen
1. Präsentation Reinhard Hövel
2. Präsentation Jürgen Knies
3. Der Oldenburger Schlossgarten
4. Teilnehmerliste
Herzlich willkommen!
Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Dipl. Ing. Reinhard Hövel
14.11.2017 2 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Wasser in der Stadt:
14.11.2017 3 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Kanalnetz Oldenburg Ü B E R S I C H T
Mischwasserkanal Schmutzwasserkanal Regenwasserkanal
Kanalnetz Oldenburg ENTWÄSSERUNGS- SYSTEME
14.11.2017 4 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Mischwasserkanal: ca. 160 km Schmutzwasserkanal: ca. 395 km Regenwasserkanal: ca. 350 km
14.11.2017 5 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Grabenkataster OOWV / Stadt Oldenburg:
• ca. 150 km offene Straßenseitengräben • ca. 75 km verrohrte Straßenseitengräben Alternative zur Regenwasserkanalisation
Straßenseitengräben
14.11.2017 6 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Nutzung des Stadtgebietes nach statistischem Jahrbuch
Regenmenge auf Oldenburg in einem Jahr:
750 mm = 750 l/m² = 7.500 m³/ha 10.296 ha = Fläche der Stadt Oldenburg => ca. 77 Mio. m³
Zum Vergleich:
Zwischenahner Meer: ca. 25 Mio. m³
14.11.2017 7 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Extremwerte der letzten 20 Jahre: 1002 mm (1998) 526 mm (1996) Keine Veränderung der Mittelwerte in den letzten Jahrzehnten!
14.11.2017 8 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
14.11.2017 9 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Nordwest-Zeitung vom 08.02.2013
Nordwest-Zeitung vom 03.05.2013
Stadt Oldenburg:
14.11.2017 10 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Kanalnetz Oldenburg Entwicklung der mittleren BODENVERSIEGELUNG in der Stadt Oldenburg seit 2001
Aktuelle Bodenversiegelung: 8,4 ha / Jahr
Strategische Ansätze des OOWV zum Umgang mit Starkregen
• Generalentwässerungsplan (GEP): wird zur Zeit aktualisiert und kalibriert; Erneuerung und Anpassung des Kanalnetzes nach dem Stand der Technik; Erhalt des (gebietsspezifischen) offenen Grabensystems; Ursprünglicher Ansatz: Intregrierte Planung!
• Regenwasserrückhaltung: Ausweisung von Becken im Zusammenhang mit vielen Neubaugebieten; Forderung von Rückhaltemaßnahmen auf privaten Grundstücken; multifunktionale Flächennutzung (Pilotprojekt Fliegerhorst)
• Regenwasserversickerung: wird in einigen (wenigen) Gebieten bereits realisiert; 3D – Untergrundmodellierung für das Stadtgebiet in Bearbeitung => Potenzial der Regenwasserversickerung?!
14.11.2017 11 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Strategische Ansätze des OOWV zum Umgang mit Starkregen
• Dachbegrünung: Potenzialkarte für das Stadtgebiet beauftragt; Bachelorarbeit für den Bereich der Innenstadt in 2016 erstellt; aktuell soll erstmalig in Oldenburg Dachbegrünung in einem B-Plan vorgeschrieben werden!
• Niederschlagsdaten – Management: Aufstellung von vier Messgeräten nach dem neuesten Stand der Technik innerhalb des Stadtgebietes geplant; Verknüpfung mit hochwertigen Radardaten des DWD => aktuell bestmögliche Datenqualität (Planungsgrundlage, Beweissicherung, ggf. zukünftige Vorhersagemöglichkeiten).
• Starkregengefahrenkarte: Erstellung nach DWA – M 119 in Bearbeitung; Verknüpfung mit Kanalnetz fehlt noch.
14.11.2017 12 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Strategische Ansätze des OOWV zum Umgang mit Starkregen
• EU – Projekt „Catch“ (Antragsphase): Verkehrslenkung bei Starkregen; Lenkungskonzepte mittels Wechselverkehrszeichen in Abhängigkeit von der Gefährdungslage.
• EU – Projekt „Smart Sewer Systems“ (Antragsphase): Kanalnetzsteuerung als Baustein zum Überflutungsschutz und zum Gewässerschutz (Reduzierung der Mischwasserentlastungen).
• PR – Maßnahmen!!! Flyer, Presseberichte, Bürgerinformationen, Bürgerberatungen, etc. Wichtig: Nachhaltigkeit!
14.11.2017 13 Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
14.11.2017 14
• Stadt- und Raumordnungsplanung (Bauleitplanung)
• Straßenplanung
• Kanalnetzbetreiber / Entwässerungsplanung
• Grundstückseigentümer
Wichtige Beteiligte:
• Architektur
• Grünflächenplanung
• Kommunalpolitik
• ggf. weitere ...
Neue smarte Lösungen für neue Herausforderungen
Überflutungsvorsorge als kommunale Gemeinschaftsaufgabe
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
„Wasser in der Stadt“
Anregungen aus Energiesicht
Smart Regions North
Workshop
16.03.2017
2
WASSERWIRTSCHAFT ALS
ENERGIEVERBRAUCHER
16.03.2017 Anregungen aus Energiesicht
• „Energieautarke“ Kläranlagen eine Frage der Systemgrenzen / neue
Anforderungen (z.B. Klärschlammtrocknung)
• Pumpenergie
intelligentes Management der Pumpleistungen (Now Casting:
Starkregen, Kanalbetrieb, Gebietswassermanagement)
Beteiligung am Regelenergiemarkt / Bereitstellung von
Systemdienstleistungen
3
FLÄCHENKONKURRENZEN
16.03.2017 Anregungen aus Energiesicht
• Grundwasserschutz vs. oberflächennahe Geothermie / Tiefengeothermie
• Grundwasserschutz vs. Gasförderung (Fracking)
• Wasserretention auf Dächern vs. Solarstrom / Solarthermie
4
• Potentiale für Wärme aus Abwasser (Wärme-Strom-Kopplung mit Hilfe von
Wärmepumpen)
• Hier: Möglichkeit der Wärmeversorgung des Schulzentrums in Bad
Zwischenahn
16.03.2017
WÄRME AUS ABWASSER
Anregungen aus Energiesicht
5
POTENTIALANALYSE WÄRME AUS
ABWASSER IN OLDENBURG
16.03.2017 Anregungen aus Energiesicht
6
Jürgen Knies
Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik
Jade Hochschule
Ofener Str. 16/19
D-26121 Oldenburg
Tel.: +49(0) 441-7708-3409
Mail: [email protected]
http://iapg.jade-hs.de
KONTAKT
16.03.2017 Anregungen aus Energiesicht
Anziehungspunkt: Die Balustrade wurde neu angelegt.
Bild: Reinhard Hövel
PARK-JUBILÄUM
Spritzige Wasserspiele imOldenburger Schlossgarten
Thomas Husmann
Neben viel Grün und bunten Blumen lockt das Wasser die Menschen in den
Schlossgarten. Warum der Park in Oldenburgs Innenstadt so viel davon hat,
erklärt Reinhard Hövel vom Niederschlags-Management der Stadt.
OLDENBURG Als gestalterisches Element spielt Wasser im nach englischem
Vorbild angelegten Schlossgarten eine bedeutende Rolle. Das weiß auch
Reinhard Hövel, Leiter der Stabsstelle Niederschlagswasser-Management beim
OOWV in Oldenburg, der sich in seiner Freizeit mit den geschichtlichen
Hintergründen der Entwässerung beschäftigt.
17,1 Hektar ist der Schlossgarten groß, davon sind 2,7 Hektar Gewässerfläche.
Vor 200 Jahren ist der Park (die NWZ berichtete) eröffnet worden. Das Gelände
war ursprünglich Überschwemmungsgebiet für die Hunte und stand regelmäßig
unter Wasser. Bevor der Schlossgarten angelegt wurde, musste ein Meter
Erdreich aufgeschüttet werden. Der Boden dafür kam aus Osternburg, weiß
Hövel.
Klares Konzept für Park
Der Parkanlage lag ein klares Konzept zugrunde, das Hofgärtner Julius Friedrich
Wilhelm Bosse (1788–1864) maßgeblich geprägt hat. 42 Jahre lang kümmerte er
sich um die Gestaltung des Schlossgartens. Dazu gehörte auch, das System
Hunte/ Schlossteich/Hausbäke zu verknüpfen. An zwei Stellen im
Schlossgarten wird die Hausbäke, die unter anderem das Everstenmoor
entwässert, zusätzlich gespeist mit Wasser aus der um etwa einen Meter höher
gelegenen „alten Hunte“. Dies gewährleistet auch heute noch einen immer
währenden Mindestwasserdurchfluss in der Hausbäke und einen
Mindestwasserstand im Schlossteich; beides war gestalterisch gewünscht. Das
Wasser plätschert auch heute noch fortwährend über kleine Wasserfälle, die im
Winter bei länger andauerndem Frost vereisen und zauberhafte Gebilde aus Eis
modellieren.
Wasserbauer gefordert
Bei der Anlage des Schlossgartens waren zunächst die Wasserbauer gefordert.
Somit waren ab 1806 zunächst die Militäringenieure von Herzog Peter Friedrich
Ludwig unter der Führung von Ingenieur-Hauptmann Lasius im Einsatz. Zitat
aus der aktuellen Jubiläumsschrift „Euer Garten ist die Welt“ von Wolfgang
Henninger (Staatsarchiv): „Die Militäringenieure, die zugleich
Vermessungsfachleute waren, konnten die u. a. wasserbau-technisch
schwierigen Gegebenheiten südlich des Schlosses fachmännisch bewältigen
und daran anschließend auch die kartographische Wiedergabe des
Schlossgartens gewährleisten.“
Die relativ hohen Investitionssummen für die wasser- beziehungsweise
erdbaulichen Arbeiten sind laut Hövel belegt durch archivierte
Kostenaufstellungen und Rechnungen aus den Jahren 1806 bis 1810. Zwischen
1803 und 1805 erfolgte der Ankauf von Land entlang der Hunte in der Nähe des
Schlosses. Dieses Gelände war, wie viele Teile des wassernahen Umlandes der
Stadt, alljährlich Überflutungen und nicht selten den Deichbrüchen der Hunte
ausgesetzt. Das vergleichsweise tief gelegene Land musste für die Anlage des
Schlossgartens im Mittel bis zu drei Fuß (etwa ein Meter) aufgeschüttet werden.
Darüber hinaus musste für eine ausreichende Entwässerung gesorgt werden.
Über die großen Probleme mit dem hohen Wasserstand und der
Geländeaufhöhung hat auch der spätere Hofgärtner Julius Bosse mehrfach
berichtet.
Der Schlossteich als ein wesentliches Gestaltungselement des Schlossgartens
Park-Jubiläum Oldenburg : Spritzige Wasserspiele im Oldenburger Schl... https://www.nwzonline.de/oldenburg/wirtschaft/spritzige-wasserspiele...
1 von 2 17.03.2017 11:16
Über die großen Probleme mit dem hohen Wasserstand und der
Geländeaufhöhung hat auch der spätere Hofgärtner Julius Bosse mehrfach
berichtet.
Der Schlossteich als ein wesentliches Gestaltungselement des Schlossgartens
war vorher ein Teil des Wallgrabensystems. Dieser Teil des Wallgrabensystems
wurde auch „Poggenhaaren“ genannt.
Zu den ersten Arbeiten am Schlossgarten gehörten 1806 und 1807 die
Neuanlage und Pflasterung der Straße nach Eversten, der heutigen
Gartenstraße, und die damit verbundene Verlegung der Hausbäke. Diese floss
bis dahin von Süden kommend als „Eversten Graben“ (oder auch „Moorbäke“
genannt) durch die Dobbenwiesen zur Haaren. Die Haaren trat zu dieser Zeit in
der Nähe des Theaters an die Innenstadt heran und floss durch die Innenstadt
(unter den heutigen Schlosshöfen) in Richtung Stau zur Hunte.
Die Hausbäke wurde 1806 und 1807 durch das Schlossgartengelände und im
Anschluss parallel zur Gartenstraße verlegt, wo sie auch heute noch verläuft.
Mit der Einbeziehung der Hausbäke, des Schlossteiches und der Hunte (heute
„alte Hunte“ oder „Mühlenhunte“) war das wichtige Element „Wasser“ in die
Gartengestaltung einbezogen worden und prägte maßgeblich das Gelände.
Englisches Vorbild
Dies entsprach der Philosophie eines englischen Landschaftsparks, der hier
entstehen sollte und gibt dem Garten seinen besonderen Charme. Auf 740
Metern Länge fließt die Hausbäke auch heute noch durch den Garten. Die
Hausbäke entwässert in Oldenburg ein Einzugsgebiet von etwa 1100 Hektar und
damit gut ein Zehntel der Gesamtfläche der Stadt Oldenburg (10 300 Hektar).
Sie hat damit eine große Bedeutung für die Stadtentwässerung. In ihr sammelt
sich das Wasser aus insgesamt 20 Kilometer langen
Regenwasserkanalleitungen.
Der Schlossteich ist einer von insgesamt sechs Teichen, die zur Hausbäke
gehören. Alle Teiche sind mit ihrem Rückhaltevolumen für größere anfallende
Wassermengen bei Starkregen ebenfalls von besonderer Bedeutung für die
Stadtentwässerung.
Park-Jubiläum Oldenburg : Spritzige Wasserspiele im Oldenburger Schl... https://www.nwzonline.de/oldenburg/wirtschaft/spritzige-wasserspiele...
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Teilnehmerliste Workshop „Wasser in der Stadt“ Oldenburg, 16.März 2017
Ahrens Ute Amt für regionale Landesentwicklung Oldenburg
Bormann Helge Jade Hochschule Oldenburg
Born Manfred ecolo Bremen
Bücker Silke OOWV
Fortmann Ulrich Stadt Oldenburg
Gerdes Dietmar Aqua Consult
Gómez Jorge Marx Universität Oldenburg
Hackmann Friederike Oldenburger Energiecluster OLEC
Heise Dirk Stadt Varel
Hövel Reinhard OOWV
Janzen Michael OOWV
Karrasch Leena Universität Oldenburg
Kebschull Jenny Jade Hochschule Oldenburg
King Julia Metropolregion Nordwest
Knies Jürgen Jade Hochschule Oldenburg
Krönert Lukas NWP Planungsgesellschaft Oldenburg
Masurkewitz-Möller Julia OFFIS Oldenburg
Meyerdierks Jürgen Küste und Raum, Bremen
Reiners Oliver Stadt Oldenburg
Schäfer Ernst ARSU Oldenburg
Scheele Ulrich ARSU Oldenburg
Schmacker Sönke Re.urban Oldenburg
Schüssler Frank Jade Hochschule
Spiekermann Jan Universität Oldenburg
Timmer Silke ARSU Oldenburg