2
NuT B 6 Licht und Farbe Farbwechsel von Blütenblättern L Zeitbedarf: 10 Minuten. Ziel: Erkennen, dass bestimmte Blütenfarben ihre Farbe in Abhängigkeit vom Säuregrad ändern. Material: Frische Blütenblätter von Rosa, Pelargonium, Delphinium, Paeonia, Centaurea; Glasglocken (alternativ Kunststoffglocken), Uhrgläser, Wattebausch, Pinzetten. Chemikalien: Konz. Salzsäure (32 %), konz. Ammoniak-Lsg. (25 %). Vorbereitung (Lehrer): Im Abzug werden zwei Glasglocken mit Stopfen vorbereitet. Darunter werden jeweils auf einem Uhrglas mit einer Pinzette ein mit konz. Salzsäure bzw. konz. Ammoniak-Lsg. getränkter Wattebausch gelegt. Durchführung : Hebt jeweils vorsichtig, aber zügig die Glasglocken an und legt die Blütenblätter von zwei unterschiedlich farbigen Pflanzen darunter. Beobachtet mögliche Farbveränderungen. Beobachtung: Pflanze 1: 2: Salzsäure Ammoniak Salzsäure Ammoniak Blütenfar be vorher unter der Glocke Deutung: Anthocyane verändern ihre Farbe in Dampf mit unterschiedlichem Säuregrad: Im sauren Milieu sind Anthocyane rot, im alkalischen blau. Sie verhalten sich damit als Indikatoren. Petunie: li. alkalisches Milieu, re. saures Milieu. Entsorgung: Sonderabfall: Mineralsäuren bzw. Laugen Quelle: Verändert nach L. Brauner/ F. Bukatsch: Das kleine pflanzenphysiologische Praktikum. G. Fischer, Stuttgart 1980 Hintergrund: Anthocyane gehören zur Farbstoffgruppe der Flavonoide und sind insbesondere für die Vielfalt der orangeroten, violetten und blauen Farben von Blüten verantwortlich. Sie

NuT · Web viewAnthocyane finden sich auch in Laubblättern, z.B. der Blutbuche und in der Epidermis der Blattunterseite von Rhoeo discolor, sowie in Rotkohl und bestimmten Früchten

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

NuT

NuT

B 6

Licht und Farbe

Farbwechsel von Blütenblättern

L

Zeitbedarf:

10 Minuten.

Ziel:

Erkennen, dass bestimmte Blütenfarben ihre Farbe in Abhängigkeit vom Säuregrad ändern.

Material:

Frische Blütenblätter von Rosa, Pelargonium, Delphinium, Paeonia, Centaurea; Glasglocken (alternativ Kunststoffglocken), Uhrgläser, Wattebausch, Pinzetten.

Chemikalien:

Konz. Salzsäure (32 %), konz. Ammoniak-Lsg. (25 %).

Vorbereitung (Lehrer):

Im Abzug werden zwei Glasglocken mit Stopfen vorbereitet. Darunter werden jeweils auf einem Uhrglas mit einer Pinzette ein mit konz. Salzsäure bzw. konz. Ammoniak-Lsg. getränkter Wattebausch gelegt.

Durchführung:

· Hebt jeweils vorsichtig, aber zügig die Glasglocken an und legt die Blütenblätter von zwei unterschiedlich farbigen Pflanzen darunter.

· Beobachtet mögliche Farbveränderungen.

Beobachtung:

Pflanze

1:

2:

Salzsäure

Ammoniak

Salzsäure

Ammoniak

Blütenfarbe

vorher

unter der Glocke

Deutung:

Anthocyane verändern ihre Farbe in Dampf mit unterschiedlichem Säuregrad:

Im sauren Milieu sind Anthocyane rot, im alkalischen blau. Sie verhalten sich damit als Indikatoren.

Petunie: li. alkalisches Milieu, re. saures Milieu.

Entsorgung:

Sonderabfall: Mineralsäuren bzw. Laugen

Quelle:

Verändert nach L. Brauner/ F. Bukatsch: Das kleine pflanzenphysiologische Praktikum. G. Fischer, Stuttgart 1980

Hintergrund:

Anthocyane gehören zur Farbstoffgruppe der Flavonoide und sind insbesondere für die Vielfalt der orangeroten, violetten und blauen Farben von Blüten verantwortlich. Sie liegen in vivo in Form von Glykosiden vor, was ihre Löslichkeit im Zellsaft der Vakuole bedingt. Die eigentlichen Farbstoffkomponenten heißen Anthocyanide, die mit wechselnden Zuckerkomponenten verknüpft sein können.

Anthocyane finden sich auch in Laubblättern, z.B. der Blutbuche und in der Epidermis der Blattunterseite von Rhoeo discolor, sowie in Rotkohl und bestimmten Früchten (Kirschen, Heidelbeeren, Weintrauben).

Für die natürlichen Farben der Anthocyane spielt der pH–Wert des Zellsaftes eine wesentliche Rolle (neben Art, Menge und Mischung der einzelnen Farbstoffe und Vorkommen von farbigen Begleitsubstanzen, z.B. Carotinoiden und Flavonolen).

Didaktischer Hinweis:

Dieser Versuch kann nur phänomenologisch ohne Besprechung der chemischen Grundlagen gedeutet werden.