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Autor: Friedrich Dürrenmatt

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Vorwort......................................Seite 1Inhaltsangabe .............................Seite 2Biografie des Autors...................Seite 3Interpretation .............................Seite 4-9Literatur Reflexion.....................Seite 10

Page 3: WordPress.com · Web viewSein erstes veröffentlichtes Stück „Es steht geschrieben“ entstand 1945/46: Im Jahre 1947 fand die Uhraufführung statt und im gleichen Jahr heiratete

Im Rahmen des Deutschunterrichtes lasen wir das Buch „der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt. Auf den folgenden Seiten könnt ihr Beiträge zu diesem Buch lesen. Ich habe eine Inhaltsangabe, eine Interpretation, eine Literaturreflexion und die Biographie des Autors geschrieben.

Beim verfassen der Inhaltsangabe, tat ich mir zunächst etwas schwer, sie möglichst kurz, aber doch informativ und spannend zu schreiben, doch nach etwas intensiveren Bemühungen ist mir doch, meiner Meinung nach, ein guter Text gelungen.

Die Biografie des Autors war, der für mich am leichtesten zu schreibende Text, da man nicht wirklich nachdenken musste, sondern einfach nur einen Text mit Informationen über den Autor schreiben. Mit Hilfe des Internets war es nicht wirklich schwer an Informationen über Friedrich Dürrenmatt zu gelangen.

Als ich die Interpretation schrieb war ich zunächst etwas verwirrt über die Aufgabenstellung, da wir so etwas nie zuvor geschrieben haben, doch im Endeffekt ist mir diese auch gut gelungen. Ich denke, dass man über Themen, wie Medien oder Rache beziehungsweise Gerechtigkeit einfach gut schreiben kann. Am leichtesten ist mir jedoch gefallen, das Buch an einer geeigneten Stelle zu verändern und weiter zu schreiben.

Am schwersten war es für mich eine passende Literatur Reflexion zu verfassen, weil es für mich nicht gerade einfach war einen Bezug zum realen Leben oder gar die Relevanz für das Leben zu finden. Ich habe mich sehr bemüht und ich hoffe, ich kann dennoch mit der Literatur Reflexion überzeugen.

Im Großen und Ganzen hat mir die Arbeit an diesem kleinen Projekt sehr großen Spaß bereitet, da ich gerne an solchen Projekten arbeite und meiner Meinung nach es wichtig ist, dass es nicht nur einen regulären Unterricht gibt, sondern auch solche Arbeiten, wo jeder für sich allein etwas machen kann. Nun wünsch ich euch viel Spaß beim lesen!

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„Der Besuch der alten Dame“ ist eine tragische Komödie und wurde von Friedrich Dürrenmatt geschrieben, die Geschichte spielt vor circa 60 Jahren und handelt von den Bewohnern einer Kleinstadt, die für eine Milliarde, dieses Geld wird ihnen von der Milliardärin Claire Zachanassian angeboten, bereit sind ihren Freund Alfred Ill zu töten.

Einst war Güllen eine wohlhabende Stadt, kaum vorzustellen, dass die Bürger heute sich nur noch das nötigste leisten können, neue Schuhe oder gar etwas Schöneres zum Anziehen, kaum vorstellbar. Doch neue Hoffnung kommt auf, als die Milliardärin Claire Zachanassian, die selbst vor vielen Jahren in Güllen wohnte, der kleinen Stadt einen Besuch abstattet. Die Vorbereitung für ein nettes Willkommensfest laufen auf Hochtouren, der Schulchor studiert ein Lied ein und der Turner bereitet sich auf seine kleine Showeinlage vor. Als Claire Zachanassian in Güllen ankommt, verkündet sie bei einer Versammlung, der Stadt eine Milliarde zu schenken, aber im Gegenzug fordert sie die Ermordung ihres damaligen Jugendfreund Alfred Ill, der Claire Zachanassian hochschwanger im Stich ließ und zwei Zeugen bestach, die vor Gericht schwuren sie hätten mit der damaligen Klara Winter geschlafen. Von den Bürgern Güllens verstoßen zog Claire Zachanassian später nach Hamburg, wo sie als Prostituierte in einem Bordell arbeitete, bis sie ihren ersten Mann den Milliardär Zachanassian heiratete. Zunächst weigern sich die Bürger strikt gegen die Ermordung von Ill, der ein guter Freund der Stadt und sogar der zukünftige Bürgermeister ist. Doch als die Armut immer größer wird, können die Bürger ihr Verlangen nach einem Leben oberhalb der Armutsgrenze nicht unterdrücken und Alfred Ill wird bei einer Gemeinderatssitzung zum Tode verurteilt.

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Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf in der Schweiz, geboren. Friedrich Dürrenmatt besuchte zunächst das Berner Freie Gymnasium, später das Humboldtianum, an dem er 1941 die Reifeprüfung ablegte. Er war kein besonders guter Schüler und bezeichnete seine Schulzeit selbst, als die übelste Zeit seines Lebens. Die Schule wechselte er, weil ihm die Art des Unterrichts nicht gefiel, weil er schlechte Noten hatte und ihn die Lehrer wegen seines Verhaltens nicht mochten. Friedrich Dürrenmatt war ein leidenschaftlicher Maler und er machte sogar ganze Bühnenbilder. Trotz seiner malerischen Begabung begann er von 1941 bis 1945, Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik zu studieren. Sein erstes veröffentlichtes Stück „Es steht geschrieben“ entstand 1945/46: Im Jahre 1947 fand die Uhraufführung statt und im gleichen Jahr heiratete er seine erste Frau die Schauspielerin Lotti Geissler.

Die ersten Jahre bis 1952 als freier Schriftsteller waren finanziell schwierig für Dürrenmatt und seine fünfköpfige Familie. Dann besserte sich die finanzielle Situation, besonders aufgrund von Aufträgen deutscher Rundfunkanstalten.

Bekannte Stücke von Friedrich Dürrenmatt sind: zum Beispiel „Die Ehe des Herrn Mississippi“, „Der Besuch der alten Dame“ und „Die Physiker“ Mit der Komödie „Der Besuch der alten Dame“ erzielte Friedrich Dürrenmatt weltweiten Erfolg. „Die Physiker“, er bezeichnete dieses Werk ebenfalls als Komödie, wurde sein erfolgreichstes Theaterstück. Für sein Schaffen, das neben Theaterstücken, Detektivromanen, Erzählungen, Hörspielen auch Vorträge umfasst, erhielt er viele Auszeichnungen.

Im Jahr 1983 starb seine Frau Lotti. Nur ein Jahr später heiratete Dürrenmatt die Schauspielerin, Filmemacherin und Journalistin Charlotte Kerr. Zusammen brachten sie den Film „Porträt eines Planeten“ und das Theaterstück „Rollenspiele“ heraus. Am 14. Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in Neuenburg im Alter von 69 Jahren. Charlotte Kerr hat ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Friedrich Dürrenmatt in einem Buch verarbeitet. Es trägt den Titel: „Die Frau im roten Mantel“.

Quelle: www.wikipedia.orgSeite 3

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1. Charakterisierung

a.) Claire Zachanassian

Claire Zachanassian ist eine alte, etwas molligere Dame, die schon einiges erlebt hat und nicht nur Positives. Zeugen für ihr abenteuerreiches, aber auch hartes Leben sind die vielen Prothesen, die ihr ein Leben ohne fremde Hilfe schwer ermöglichen. Aus diesem Grund beschäftigt Claire einige Diener, die sie sich mit Leichtigkeit leisten kann, denn auf ihrem Konto deponiert sie Milliarden. Obwohl die alte Dame in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, genießt sie nun als Milliardärin einen hohen sozialen Status, diesen hat sie vor allem ihrem ersten Mann Herrn Zachanassian zu verdanken. Klari, so hieß sie in ihrer Jugendzeit, fällt mit ihren feuerroten Haaren auf, überhaupt genießt sie es im Mittelpunkt zu stehen. Obwohl Frau Zachanassian schon neun Mal in den heiligen Bund der Ehe eingetreten ist, feiert sie immer wieder ein riesiges Fest, um die Blicke der Leute auf sich zu ziehen. Die alte Dame ist selbstsicher, vielleicht etwas zu selbstsicher, denn sie glaubt, dass sie sich nun als stolze Milliardärin alles kaufen kann und leider behält sie recht damit. Denn Claire nimmt sich fest vor, ihren Jugendfreund Alfred Ill für eine Milliarde von den Bewohnern Güllens ermorden zu lassen, als die armen Bürger zunächst nicht auf diesen Vorschlag eingehen, beendet Frau Zachanassian das Gespräch mit einem arroganten:„Ich warte“ und das Warten lohnt sich, denn später wird Ill tatsächlich ermordet. Im ersten Moment erscheint Claire großzügig, denn eine Milliarde ist sicherlich nicht wenig Geld, jedoch im Vergleich zu ihrem Vermögen ein Klax, den sie gerne in Kauf nimmt, um Alfred Ill zu quälen, denn eine ihrer negativen Eigenschaften ist Rachsucht, die sie selbst als „Gerechtigkeit“ bezeichnet. Vom Leben gezeichnet, will Claire sich an allen rächen, denn sie ist leicht zu enttäuschen und vor allem Alfred enttäuschte sie, als er Klari hochschwanger sitzen ließ und ihr gemeinsames Kind nicht anerkannte. Claire sucht nach Liebe, aber es gelingt ihr nicht den Mann fürs Leben zu finden, trotz neun Anlaufversuchen, denn wenn sie in sich hinein hört, weiß sie genau, dass sie noch immer unsterblich in Alfred verliebt ist. Eine andere Eigenschaft der alten Dame, die durch aus positiv sein kann, ist ihre Zielstrebigkeit. Ob diese Eigenschaft jedoch positiv ist, wenn man sich als Ziel gesetzt hat, jemanden ermorden zu lassen, ist fraglich. Claire kann sich gut mündlich ausdrücken und über ihre Gefühle reden, denn es fällt ihr nicht schwer, Ill von ihren Gefühlen zu erzählen und ihm zu sagen, wie sehr er sie enttäuscht hat. Andererseits ist sie gefühlskalt, denn sie ist in der Lage den zum Tode verurteilen Alfred Ill anzusehen und mit ihm zu sprechen, ohne einen Hauch von Traurigkeit oder Schuldgefühlen zu spüren. Claire Zachanassian war einst ein lebenslustiges, liebendes Mädchen, von der Welt enttäuscht und von Ill verstoßen, wurde sie zu einer alten verbitterten Dame, die nun glaubt, sich alles mit Geld kaufen zu können.

Seite 4b.) Alfred Ill

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Alfred Ill ist ein alter und verkommener Mann, dem die Armut wie ins Gesicht geschrieben steht. Dennoch ist er in dem kleinen Städtchen Güllen hoch angesehen und als zukünftiger Bürgermeister zählt er zu den beliebtesten Bewohnern der Stadt. Ill ist zunächst selbstbewusst und stellt sich selbstlos dar. Er erzählt Claire, dass er nur ihr zu liebe Mathilde Blumhard geheiratet hat, um ihr nicht im Weg zu stehen. Alfred ist sich sicher, dass ihm Claire aus der Hand frisst, ohne zu ahnen, welch grauenhafte Rache ihm bevorsteht. Ill ist naiv und leichtgläubig, denn er glaubt tatsächlich, dass seine „Freunde“ und Mitbürger zu ihm stehen werden, leider wird er enttäuscht und die Geschichte endet mit dem tragischen Tod von Ill. Als er nur langsam realisiert, dass ihm der Tod bevorsteht, wird er ängstlich und misstrauisch. Er möchte fliehen, doch als ihm die Bewohner Güllens verabschieden wollen, spürt er, dass er gebraucht wird. Auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint, ist Ill hilfsbereit, denn er bleibt im Städtchen, da er genau weiß, dass seine Flucht den Untergang für Güllen bedeuten würde. Tagelang sperrt er sich in sein Zimmer ein und sieht dem Tod in die Augen. Er stellt sich seiner Angst und allein damit beweist er seinen Mut. Als er kurz vor seiner Verurteilung steht, wirkt er abgehärtet, mutig und sich seines Todes sicher. Der kleine Aufschrei während der Verhandlung zeugt jedoch noch von einem kleinen Hauch Angst. Alfred Ill ein Mann, der zunächst naiv und leichtgläubig seinen Mitbürgern traut, jedoch später dem Tod mutig ins Gesicht sieht und sich seiner Fehler in der Vergangenheit bewusst wird.

2. Korrumpierbarkeit / Ist jeder käuflich?

Auf dir Frage: „Bist du käuflich?“, würden wollen die meisten Menschen mit „Nein“ antworten, doch wer gibt auch zu, dass er für Geld alles tun würde. Aber in vielen Fällen sind Menschen käuflicher, als sie es von sich selbst denken, denn meist überwiegt das innere Verlangen nach Wohlstand die Vernunft. Seien wir mal ehrlich Zitate wie „Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld!“, sind zwar schön und gut, doch Geld ist für das Glück eines Menschen wichtiger, als es in solchen Sprüchen dargestellt wird, denn nur mit vielen Freunden und einer guten Familie kann man sich nicht ernähren. Im Buch „Der Besuch der alten Dame“ können wir klar erkennen, dass wirklich ein Großteil der Menschen käuflich sind, denn die armen Güllner sind sogar bereit, ihren Freund Alfred Ill für etwas mehr Wohlstand zu ermorden. Zunächst wären sie sich zwar gegen die Ermordung, doch im Endeffekt muss Alfred trotzdem sterben. Vor allem in unserem Kulturkreis ist Geld wichtiger, als wir es glauben wollen. Nehmen wir uns selbst als Beispiel, was würden wir alles für Geld machen? Natürlich gibt es auch Menschen, die sehr feste Grundsätze haben und willensstark genug sind, auf große materielle Vorteile zu verzichten, solche Menschen sind jedoch eine Minderheit und die Bewohner Güllens gehören sicherlich nicht zu dieser Minderheit. Die Frage: „Ist jeder Mensch käuflich“, ist wohl sehr schwer zu beantworten, denn wir können nicht einschätzen, wie Menschen in einer bestimmten Situation handeln würden und was jedem Menschen persönlich wichtiger als der eigene Wohlstand ist. Ill und seine „Freunde“ aus Güllen, hätten sich wahrscheinlich auch nie vorstellen können, dass Alfred des Geldes wegen sterben muss.

Seite 53. Gerechtigkeit oder Rache

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„Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ist ein Zitat, welches uns allen bekannt ist und auch seine Bedeutung ist klar, denn dieses Zitat handelt von Gerechtigkeit, doch gibt es wirklich Gerechtigkeit und was bedeutet sie. Im Buch „Der Besuch der alten Dame“ fordert Claire Zachanassian Gerechtigkeit. Doch ist es wirklich gerecht, dass Alfred Ill mit seinem Leben bezahlen muss, weil er vor Gericht log und damit Claire Zachanassian ins Verderben stürzte? Ich glaube kaum, denn die Forderung von Frau Zachanassian ist ein Racheakt und hat mit Gerechtigkeit nicht viel am Hut. Das Zitat „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ ist nur in den wenigsten Fällen anwendbar, denn es ist nicht möglich das Alfred Ill, das gleiche wie der alten Dame wiederfährt, daher gibt es in verschiedensten Ländern, verschiedenste Ansichten von Gerechtigkeit und damit auch unterschiedliche Strafen. In Mitteleuropa sind der Freiheitsentzug und die Geldstrafe, die am häufigsten angetroffenen Bestrafungsmethoden. In anderen Ländern, wie zum Beispiel den USA oder vielen asiatischen und afrikanischen Ländern, wird noch immer die Todesstrafe angewendet. Meiner Meinung nach ist die Todesstrafe eine grauenhafte Strafe, die unbedingt abgeschafft werden soll und so denken wahrscheinlich viele meiner Mitbürger. Das furchtbare an der Todesstrafe ist nicht der Tod an sich, sondern viel mehr das warten auf den Tag X, den Tag an dem man sein Leben für immer verliert. Ein zum Tode verurteilter Straftäter wartet bis zu 10 oder 15 Jahren hinter Gitter auf seinen Tod in dem Wissen, dass er irgendwann hingerichtet wird. In dem Buch sieht man, wie schrecklich es ist zu wissen, dass man stirbt, aber nicht zu wissen, wann es so weit ist. Alfred Ill bemerkt, dass seine Mitbürger mehr Geld ausgeben als sie haben und er realisiert, dass sich die Bewohner Güllens seinen Tod wünschen. Er weiß er wird sterben, doch er weiß nicht wann, wie und wer in erledigen wird und das bringt in innerlich fast um. Wenn ich so an die Todesstrafe denke, fällt mir oft ein Zitat meines Deutschlehrers in der Hauptschule ein. Dieser meinte: „Im Prinzip bin ich gegen die Todesstrafe, doch wenn jemand meine Tochter sexuell missbraucht um sie später zu töten, würde ich mir eine Kanone kaufen und ihn suchen.“ Die meisten von uns sind gegen die Todesstrafe, doch wären wir auch dagegen, wenn es uns selbst betrifft, wenn wir einen geliebten Menschen auf tragische Art und Weise verlieren würden. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten Menschen dem Täter auch den Tod wünschen würden, denn für uns ist es schwer zwischen Rache und Gerechtigkeit zu unterscheiden. Echte Gerechtigkeit gibt es meiner Meinung nicht und so liegt es im Auge des Betrachters, was man als gerecht empfindet.

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4. Medien

Zeitungen und weitere Medien sind nach wie vor unser täglicher Begleiter und auch im Buch „Der Besuch der alten Dame“ spielen die Medien eine große Rolle. Auch wenn wir es nicht wahr haben wollen, so bilden wir uns doch aufgrund diverser Medien unsere Meinung. Denn Journalisten verkaufen ihre eigene Meinung als die einzig richtige. Für uns ist es schwer festzustellen, ob die Berichte einer Zeitung der Wahrheit entsprechen, denn wir haben nicht die Möglichkeit bei jedem Geschehnis live vor Ort zu sein. Wie man in diesem Buch erkennt, muss nicht jeder Bericht in einer Zeitung wahr sein. So wird zum Beispiel hier den Journalisten eine herzergreifende Story über die Wohltäterin Frau Zachanassian auf dem silbernen Tablett serviert und ohne jegliche Hintergrund Informationen berichten die Journalisten, über dieses großzügige Geschenk und das Alfred Ill aus Freude über diese Milliarde an Herzversagen starb, der ganzen Welt, die Öffentlichkeit wird jedoch nie erfahren, auf welch tragsicher Weise Ill tatsächliche ums Leben kam. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch heute in der Zeit der völligen Meinungsfreiheit noch oft zu solchen „Märchenstorys“ kommen kann, denn seien wir einmal ehrlich, völlige Meinungsfreiheit gibt es nicht und wird es wahrscheinlich auch niemals geben. Zeitungen hängen meist finanziell an großen Unternehmen oder Politikern, aus diesem Grund werden sie nichts „böses“ über ihre Geldgeber schreiben, auch wenn es der Wahrheit entspricht. Viele von uns haben keine Lust und auch keine Zeit, jeden Zeitungsartikel zu hinterfragen und sich über alles selbst zu informieren, also müssen wir darauf hoffen, dass wir durch die Medien sachliche Informationen erhalten. Wichtig für uns ist es jedoch, nicht immer alles zu glauben, was geschrieben steht und manchmal auch über Berichte nachzudenken. Ich habe es schon oft erlebt, dass in Zeitungen nicht immer die Wahrheit berichtet wird. Denn leider ist es so, dass die meisten Leser lieber so genannte „Bad News“ lesen wollen und Zeitungen daher Geschehnisse auf Kosten des sogenannten „kleinen Mannes“ tragischer darstellen. Fazit: Sich über die Weltgeschehnisse mit Hilfe diverser Medien zu informieren ist sicherlich ein Vorteil, jedoch sollte man manchmal den Verstand einsetzen und sich überlegen, ob die Meinung eines Journalisten wirklich die einzig richtige ist und ob ein Mann wirklich aus Freude sterben kann.

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5. Eine Textstelle des Buches verändern und weiterschreiben!

Textstelle: Alfred will in den Zug steigen und abhauen um so seinem Tod zu entfliehen!

Bürgermeister:Es ist soweit. Besteigen Sie nun in Gottes Namen den Personenzug nach Kalberstadt.

Der Polizist: Und viel Glück in Australien!

Alle: Viel Glück, viel Glück!

Ill steht bewegungslos da, starrt seine Mitbürger an und entschließt sich dann den Zug zu besteigen und Güllen für immer den Rücken zu kehren, denn er weiß, dass eine Rückkehr nach Güllen seinen Tod bedeuten würde. Stundenlang fährt er mit dem Zug durch die Gegend und überlegt sich, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat. Ihm schweben tausend Gedanken durch den Kopf. Was wird mit seiner Familie und den restlichen Bewohnern Güllens geschehen? Was wird Claire sagen, wird sie trotzdem der Stadt das Geld geben?, wohl kaum. Stunden vergehen und Ill sitzt Gedanken verloren im Zug, als er endlich in Kalberstadt ankommt. Er schlendert durch die Straßen Kalberstadts und ist noch immer auf keinen grünen Zweig gekommen. Soll er nach Australien fliehen oder einmal in seinem Leben, wie ein echter Mann zu seinen Fehlern stehen. Er denkt an Klari, was ist bloß aus ihr geworden, sie war so ein süßes und liebes Mädchen. Ist er daran schuld, dass sie heute eine alte und verbitterte Dame auf Suche nach Rache ist. Während Ill in Kalberstadt nach Antworten auf die vielen Fragen sucht, packt Claire Zachanassian in Güllen ihre Koffer und macht sich auf den Weg in ihre schöne Villa. Als die Bürger Güllens Frau Zachanassian verabschieden wollen und sie in ihre hilflosen Gesichter blickt, schmelzt das Eis in ihrem Herzen und sie fühlt zum ersten mal nach langem wieder Mitgefühl. Sie denkt an die armen Bewohner Güllens, die oft nicht mal genug zu essen haben und von schöner Kleidung nur träumen können. Auch wenn es nur schwer vorstellbar ist, eine kleine winzige Träne kullert über die rechte Wange von Klari. Hoffnungsvoll blicken die Güllner in die Augen von Claire, während sie die alte Dame verabschieden. Mittlerweile kann Frau Zachanassian ihre vielen Tränen nicht mehr zurück halten. Sie fällt zu Boden und weint und weint und weint. Stunden vergehen und Claire weint noch immer. Es sind bittere Tränen, die schon vor Jahren hätten fließen müssen. Ihr wird klar, dass sie niemals wieder so glücklich werden kann, auch nicht wenn ihr geliebter Alfred stirbt. Denn tief in ihr weiß sie, dass sie Ill noch immer liebt. Doch Alfred hat sich damals gegen sie und für das Geld entschieden, kann sie ihm das jemals verzeihen? Ob Alfred sie noch immer so liebt, wie sie ihn? Fragen über Fragen die Claire durch den Kopf gehen. Mittlerweile hat sich die gesamte Gemeinde um die weinende Klari versammelt. Plötzlich steht die alte Dame auf, zückt ihr Scheckbuch und unterschreibt einen Scheck über 1 Milliarde. Die Güllner können kaum ihren Ohren trauen, als Claire verkündet, sie würde der Stadt das Geld schenken, auch ohne die Ermordung Alfreds.

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Alle jubeln und schreien, außer die Alte Dame. Sie steigt in ihren Zug und fährt nach Hause. Während Claire endlich den Weg in ihr Herz gefunden hat, entschließt sich Alfred, einmal ein echter Mann zu sein und nach Güllen zurückzukehren. Am Bahnhof wartet er auf seinen Zug nach Güllen. Es ist schon dunkel geworden, als um neun Uhr abends der Zug eintrifft. Vier bis fünf Stunden fährt Ill durch die Dunkelheit. Genug Zeit um sich zu überlegen, wie er am besten zu Grunde gehen soll.

Die ersten Bewohner Güllens gelangen am nächsten Morgen zum Bahnhof und sie können nicht fassen, was sie sehen. Ill liegt regungslos da. In seinem Herz steckt ein blutüberströmtes Messer. Es wird der Krankenwagen geholt, doch alle Rettung kommt zu spät. Ill ist tot. In seiner rechten Hand liegen eine rote Rose und ein Brief. Der Bürgermeister nimmt den Brief an sich und möchte ihn vorlesen. Als er jedoch realisiert, dass der Brief für Claire Zachanassian gedacht ist, lädt er sie nach Güllen ein um ihr vom tragischen Selbstmord Ills zu erzählen. Am Abend trödelt Klari in Güllen ein. Ill liegt noch immer am Bahnhofsboden. Als die alte Dame Ill sieht, legt sie sich neben ihn und fängt zu schreien an. Während sie unzählige Tränen vergießt, kuschelt sie sich eng an Alfred. Der Bürgermeister reicht ihr den Brief. Sie öffnet in und ließt.

„Sehr geehrte Frau Zachanassian! Ach was soll‘s! Liebe Klari! Ich möchte, dass du weißt, wie sehr ich dich liebe und wie sehr ich bereue, was ich dir antat. Ich kann es noch immer nicht glauben, wie schrecklich ich handelte, nur des Geldes wegen. Mit meinem Tod möchte ich dich glücklich machen. So glücklich, wie du lange nicht mehr warst.Ich möchte einmal, das tun was du von mir verlangst und du forderst meinen Tod. Aber du sollst wissen, dass ich dich noch immer so liebe, wie ich es früher getan habe und es mir im Herzen Leid tut, dass wir unser Leben nicht gemeinsam lebten. Ich machte dich zu dem, was du heute bist. Eine alte verbitterte Dame, die sich an allen rächen will. Meine liebe, nette Klari, mit der ich die schönste Zeit meines Lebens verbrachte, ist nicht mehr da, geblieben ist eine alte Dame die vom Leben bitter enttäuscht wurde, trotz ihres vielen Geldes. Du sollst wissen, dass ich nie unsere gemeinsame Zeit bereute. Gib der Stadt das Geld, denn sie verdienen etwas mehr Wohlstand und suche dir einen netten Mann, der dich so glücklich macht, wie du mich gemacht hast. Ich möchte, dass du wieder die alte liebe Klari wirst und wenn dir mein Tot helfen kann, dann würde ich mich tausendmal für dich umbringen. Sag meinen Kindern, dass ich sie liebe und den Bewohnern Güllens, dass ich ihnen verzeihe und nicht böse bin, weil sie mich töten wollten. Ich hoffe ich kann mit diesem Brief dein Herz berühren und den Eisklotzt auf deinem Herzen schmelzen. Mit tausend lieben Grüßen dein Alfred Ill.Ps. Ich liebe dich!“

Als Klari den letzen Satz des Briefes beendet. Zieht sie das Messer aus Alfreds Brust und schreit: „Ich kann nur mit dir glücklich werden“. Sie sticht sich, dass Messer in ihr Herz und bleibt regungslos liegen.

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„Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt ist ein sehr spannendes, aber auch lehrreiches Buch. Zunächst macht einem die außergewöhnliche Schreibweise zu schaffen und am Anfang ist das Buch etwas langweilig, doch je mehr man sich an Dürrenmatts Schreibstiel gewöhnt, desto verständlicher wird das Buch und außerdem wird mit der länge auch die Spannung erhöht. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass man das Buch nicht sofort durchschauen kann, so ist es zum Beispiel völlig überraschend, dass die alte Dame die Ermordung von Ill fordert, da sich die beiden zunächst blendend verstehen und Alfred sich sicher ist, dass er seiner Klari ein paar Millionen abknüpfen kann. Ich finde außerdem die Sprache in diesem Buch sehr faszinierend, am besten gefiel mir Claire Zachanassians Aussage: „Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell.“Obwohl dieses Stück über 50 Jahre alt ist, enthält es Gedanken, die noch heute für uns von Wichtigkeit sind, denn leider lernt die Menschheit nicht aus ihren Fehlern. Denn wir können heute noch in den Medien Geschichten lesen, die erstunken und erlogen sind und so berichten damals die Journalisten, dass Alfred Ill aus Freude stirbt, dass dies nicht der Wahrheit entsprechen kann, müsste jeder vernünftige Mensch erkennen können. Außerdem können viele Menschen noch immer nicht zwischen Gerechtigkeit und Rache unterscheiden und auch Claire fällt das schwer. Ill so zu quälen und letztlich tatsächlich ermorden zulassen, ist sicherlich Rache und keine Gerechtigkeit. Ein weiterer Punkt, der sich bis heute noch nicht geändert hat, ist leider die Käuflichkeit der Menschen, die in diesem Buch besonders zur Geltung kommt, denn obwohl die Güllner strikt eine Ermordung ihres Freundes Ill ablehnen, werden sie doch schwach und Alfred muss sterben. Dieses Buch spiegelt viele Fehler der Menschheit wieder und wir können uns nur ändern, wenn wir uns bewusst werden lassen, was wir falsch machen und ich bin der Meinung, dass dieses Buch uns dabei helfen kann. Ich würde allen empfehlen, „der Besuch der alten Dame“ zu lesen, denn es ist sehr spannend und dramatisch. Außerdem macht man sich beim lesen dieses Buches Gedanken über Sachen, worüber man normal nicht nachdenkt.

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