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Weblogic Server - Administration für Umsteiger Björn Bröhl OPITZ CONSULTING GmbH Gummersbach Schlüsselworte: Weblogic Server, Application Server, Administration, Umsteiger Einleitung Das Kernstück der Oracle Fusion Middleware ist eindeutig der Oracle Weblogic Server (WLS). Dieser löst den etwas betagten OC4J als Application Server ab. Doch was bedeutet dies für Administratoren die den „alten“ Oracle Application Server (OAS) und dessen Komponenten bisher einsetzen und nun zum Oracle Weblogic Server umsteigen wollen oder müssen ? Begrifflichkeiten Beginnt man damit Vergleiche zwischen Oracle Application Server, Oracle Container for Java und dem Weblogic Server anzustellen stolpert man zwangsläufig schon bei den Begriffen und Namen der Komponenten. Doch was sind überhaupt die Komponenten oder Produkte die verglichen werden müssen ? Der Name „Oracle Application Server“ ist in den Versionen <10.1.3.3. und >10.1.2.0.2 eigentlich nur ein anderer Name für den eigentlichen Java-Container (OC4J). Im normalen Sprachgebrauch wird er aber häufig auch mit verschiedenen Suiten gleichgesetzt, beispielsweise der SOA Suite oder der Webcenter Suite welche neben dem Container weitere Komponenten beinhalten. Schaut man sich zum Beispiel den „Oracle Application Server 10.1.2.0.2“ an stellt man fest dass hiermit eher eine Zusammenstellung verschiedener Komponenten (OC4J, Webserver, usw.) gemeint ist. Da für die Administration primär die eingesetzten Komponenten und Abläufe wichtig sind wird im Vortrag der Oracle Application Server 10.1.2.02/10.1.3 allgemein mit dem Oracle Weblogic Server 11.1.1.1.0 verglichen.

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Weblogic Server - Administration für Umsteiger

Björn Bröhl OPITZ CONSULTING GmbH

Gummersbach Schlüsselworte: Weblogic Server, Application Server, Administration, Umsteiger Einleitung Das Kernstück der Oracle Fusion Middleware ist eindeutig der Oracle Weblogic Server (WLS). Dieser löst den etwas betagten OC4J als Application Server ab. Doch was bedeutet dies für Administratoren die den „alten“ Oracle Application Server (OAS) und dessen Komponenten bisher einsetzen und nun zum Oracle Weblogic Server umsteigen wollen oder müssen ? Begrifflichkeiten Beginnt man damit Vergleiche zwischen Oracle Application Server, Oracle Container for Java und dem Weblogic Server anzustellen stolpert man zwangsläufig schon bei den Begriffen und Namen der Komponenten. Doch was sind überhaupt die Komponenten oder Produkte die verglichen werden müssen ? Der Name „Oracle Application Server“ ist in den Versionen <10.1.3.3. und >10.1.2.0.2 eigentlich nur ein anderer Name für den eigentlichen Java-Container (OC4J). Im normalen Sprachgebrauch wird er aber häufig auch mit verschiedenen Suiten gleichgesetzt, beispielsweise der SOA Suite oder der Webcenter Suite welche neben dem Container weitere Komponenten beinhalten. Schaut man sich zum Beispiel den „Oracle Application Server 10.1.2.0.2“ an stellt man fest dass hiermit eher eine Zusammenstellung verschiedener Komponenten (OC4J, Webserver, usw.) gemeint ist. Da für die Administration primär die eingesetzten Komponenten und Abläufe wichtig sind wird im Vortrag der Oracle Application Server 10.1.2.02/10.1.3 allgemein mit dem Oracle Weblogic Server 11.1.1.1.0 verglichen.

Abb. 1: Komponenten des Oracle Application Server 10.1.2.0. Um für die Administration die Unterschiede herausarbeiten zu können sollte festgelegt werden was alles verglichen (und damit später ggf. angepasst) werden muss. Aus meiner Sicht sollten folgendes berücksichtigt werden:

● Architektur (und deren Anforderungen z.B. HA) ● Installation(s-Typen) ● Komponenten ● Administration / Management

● Deployment von Anwendungen ● Überwachung ● Backup und Recovery

● Lizenzen (bzw. Suiten, Editionen, etc.) Auf die genannten Punkte wird im nachfolgenden und im Vortrag teilweise eingegangen. die Architektur Die Architektur der einzelnen Komponenten unterscheidet sich grundlegend. Hatte man beim Oracle Application Server einzelne Instanzen (also vollständige Oracle-Homes die z.B. eine komplette Middle-Tier, Portal oder Forms und Reports-Installation enthielten) die installiert und administriert wurden so hat man nun beim Weblogic Server meist eine Software-Installation und verschieden Application-Server.

Abb. 2: Architektur der Komponenten des Oracle Application Servers Auch wurde bei dem OAS für den produktiven Einsatz ein Webserver (OHS) benötigt bzw. war durch den Oracle Support erforderlich so ist dies beim Weblogic nicht zwingend der Fall. Für den Weblogic Server stehen verschiedene Webserver-Plugins (z.B. Apache, IIS, etc.) zur Verfügung die einen Betrieb hinter einem Webserver ermöglichen – was bei größeren Umgebungen durchaus sinnvoll ist. Auf jedem Weblogic Server Server wird ein Nodemanager (in der Regel mind. ein Nodemanager pro Hardware) gestartet. Dieser ermöglicht das starten von entfernten Servern vom Admin-Server aus. Wird der besagte Administrations-Server gestartet so ist damit der Zugriff auf die zentrale Konfiguration (config.xml) möglich. Durch die „losere“ Aufteilung der einzelnen Komponenten lassen sich im Vergleich mit dem Oracle Application Server hochverfügbare Umgebungen leichter umsetzen. Dafür muss man allerdings mit dem Nachteil der gestiegenen Komplexität leben.

Abb. 3: Architektur der Komponenten des Oracle Weblogic Servers

Aufgaben im Leben eines Administrators Ist die Architektur unter Berücksichtigung der Anforderungen (zum Beispiel Verfügbarkeit oder Sicherheit) festgelegt ist meist der erste Schritt die Installation der Software. Wurde wie sonst der Oracle Universal Installer (OUI) verwendet bekommt es der erfahrene Oracle Administrator beim Weblogic Server mit einem neuen Installer zu tun. Die Bedienung des neuen Installers ist aber mindestens genau so einfach (wenn nicht gleich intuitiver weil zum Beispiel kein Name für das Software-Home verlangt wird) wie beim bisherigen OUI. In wenigen Schritten werden die notwendigen Parameter abgefragt und die Software wird installiert.

Abb. 4: Screenshot des Oracle Installers für den Weblogic Server Nach der erfolgreichen Installation und Konfiguration stehen als nächstes die möglichen Tools zur Administration im Vordergrund. Beim Oracle Weblogic Server stehen dafür zur Auswahl: Oracle Application Server Oracle Weblogic Server Beschreibung Application Server Control Administration Console Weboberfläche zur

Administration nicht vorhanden Weblogic Scripting Tool Kommando-Zeilen Interface

zur Administration und Konfiguration

nicht vorhanden (ähnliche Funktionalität in der Weboberfläche)

Configuration Wizward Schritt für Schritt Konfiguration der Komponenten

nicht vorhanden Apache Ant Task ermöglicht die Verwendung von Ant Tasks zur

Administration des WLS nicht vorhanden SNMP Agents Schnittstelle um via SNMP

den WLS zu administrieren OPMN Command Line nicht vorhanden (ähnliche

Funktionalität im Weblogic Scripting Tool)

Kommando-Zeilen Interface zur Administration und Konfiguration

admin_client.jar nicht vorhanden Anwendung zur Administration

Eine gute Beschreibung welche Aufgabe mit welchen der in der Tabelle genannten Tools gemeistert werden kann findet sich auf folgender Website: http://download.oracle.com/docs/cd/E12840_01/wls/docs103/intro/overview.html Sicherlich ist für Umsteiger zunächst die Weboberfläche zur Administration des Weblogic Servers die optimale Wahl. Aber auch hier stellt man deutliche Unterscheide fest. War man beim Oracle Application Server eine recht „aufgeräumte“ (ich kenne die unterschiedlichsten Meinungen über das Look&Feel der Oberfläche) gewohnt ist beim WLS alles in Baum-Menüs angeordnet. Bei der Einarbeitung in den WLS sollte man sich also ruhig etwas Zeit nehmen und die einzelnen Menüs einmal durchklicken. Neben den einzelnen Buttons und Eingabefeldern sind gute Erklärungen zu den Funktionen erhalten.

Abb. 5: Screenshot der Administration Console des Oracle Weblogic Servers Weitere Unterschiede werden in anderen Administrations-Disziplinen deutlich. Hatte man sich beim Oracle Application Server zur Datensicherung mit dem Oracle AS Recovery Manager (Perl-Anwendung) vertraut gemacht bedarf es zur Sicherung der Einstellungen des Oracle Weblogic Servers lediglich einer File-System-Sicherung. Für eine ausführliche Beschreibung der Datensicherung sollte das folgende Dokument konsultiert werden:

http://www.oracle.com/technology/deploy/availability/pdf/maa_wp_wls_br_scenarios.pdf Fazit Durch die Übernahme von BEA und dem Weblogic Server fällt die Umstellung für Administratoren deutlich umfangreicher aus als es zum Beispiel vom Oracle Application Server 9i nach 10g der Fall war. Will man sich nun in den Oracle Weblogic Server einarbeiten empfiehlt es sich erst einmal die neue Architektur der Komponenten zu verstehen. Anschließend sollten alle Komponenten mit den genannten Tools administrierbar sein. Auch sollte man einige Zeit zur Integration der neuen Komponenten in bestehende Abläufe (z.B. Datensicherung, Überwachung, Patchmanagement, etc.) investieren. Ein ausführlicher Vergleich von Oracle Application Server und Oracle Weblogic Server findet sich auf folgender Website: http://download.oracle.com/docs/cd/B31017_01/migrate.1013/b31269/compare_weblogic.hth Kontaktadresse: Björn Bröhl OPITZ CONSULTING GmbH Kirchstrasse 6 D-51647 Gummersbach Telefon: +49(0)2261-6001-1112 Fax: +49(0)2261-6001-4112 E-Mail [email protected] Internet: www.opitz-consulting.com