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SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG Sandweg 22 · 75179 Pforzheim Postanschrift: Postfach 10 16 40 · 75116 Pforzheim www.stadtwerke-pforzheim.de Weil wir hier leben.

Weil wir hier leben

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Page 1: Weil wir hier leben

SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KGSandweg 22 · 75179 Pforzheim

Postanschrift:Postfach 10 16 40 · 75116 Pforzheim

www.stadtwerke-pforzheim.de Weil wir hier leben.

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Geschäftsbericht 2011SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG

Weil wir hier leben.

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Willkommen.

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Lagebericht 22

Bericht aus dem Vertrieb 42

Stromversorgung 44

Gasversorgung 46

Wärmeversorgung 48

Wasserversorgung 50

Netze 52

Beteiligungen 56

Heizkraftwerk Pforzheim GmbH 56

Gasversorgung Pforzheim Land GmbH (GVP) 58

SWE Südwestenergie GmbH 59

ebz. Energie- und Bauberatungs-

zentrum Pforzheim/Enzkreis gGmbH 59

OptiMal GmbH 59

Jahresabschluss

Bilanz zum 31. 12 . 11 60

Gewinn- und Verlustrechnung 62

Anhang 64

INHALTSÜBERSICHT

2011

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Arbeit.

Dirk Knebel und Udo Kirsch, Abteilung Stromversorgung

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4 / 5

Die Stadtwerke Pforzheim sind ein vitaler Teil des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens-raums in Pforzheim und der Region. Wie groß der ak-tive Beitrag daran ist, haben die SWP in einer Stand-ortbilanz in konkreten Zahlen abgeleitet. Insbesondere wird dabei untersucht, welche mittelbaren und unmit-telbaren Einflüsse die SWP auf bestimmte Bereiche des Lebens in Pforzheim und der Region haben und wie stark diese Einflüsse ausgeprägt sind.

Im Jahre 2011 waren im Schnitt 360 Mitarbeiter bei den SWP beschäftigt. Durch vergebene Aufträge und Investitionen wurden weitere 172 Arbeitsplätze in der Region gesichert. Durch gezahlte Steuern und Gewinn- ausschüttungen können nochmals 238 Arbeits plätze geschaffen werden. Der Konsum der Mitarbeiter ga-rantieren wiederum 199 Stellen. Insgesamt werden somit direkt, indirekt oder induziert 969 Menschen in der Region beschäftigt. 969

Menschen direkt und indirekt in der Region beschäftigt

1,7 induzierte Arbeitsplätze SWP1 Mitarbeiter

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Sicherheit.

Vera Eberhard, Praktikantin Bereich Marketing

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6 / 7

14,63Stromausfall Bundesschnitt

in Minuten

6,7Stromausfall Pforzheim

in Minuten

Die SWP investieren kontinuierlich in Sicherheit, Kraft-werke, Leitungs netze und Instandhaltungsaufgaben.

Ein Leuchtturmprojekt war der Neubau eines 110 kV-Umspannwerkes im Brötzinger Tal, welches der Ver-sorgungs- und Ein speiseschwerpunkt für das komplette Ver sor gungs gebiet der SWP ist. Diese Anlage stellt die Versorgung nach dem aktuellen Stand der Technik sicher. Per manente Netzerweiterungen in Gebieten, in denen Gewerbeansiedlungen und Wohngebiete ent-stehen, sichern die Versorgung.

Und diese Investitionen zahlen sich aus: Waren Kunden im Bundesdurchschnitt 14,63 Minuten im Jahr ohne Strom, so lag der Wert in Pforzheim nur bei 6,7 Minuten. Ein Spitzenwert auch im europäischen Vergleich.

16.860.000Euro investieren die SWP in die Versorgungssicherheit ihrer Kunden (im Jahr 2010)

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Umwelt.

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8 / 9

Die Investitionen in regenerative oder alternative Energien und zukunftssichernde Technologien, wie Kraft-Wärme-Kopplung oder Biomassekraftwerke, betrugen über 4. Mio. Euro.

Darüber hinaus wurde die Umstellung in Haushalten von Öl auf Erdgas oder Solaranlagen mit 57.000 Euro gefördert. Besonders günstig wirkt sich die Fern-wärmeerzeugung im HKW Pforzheim im Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren aus. Sie reduziert die rechnerische Pro-Kopf-CO2-Erzeugung in Pforzheim um fast 20 %.

4.100.000 Euro in die Energiewende investiert

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25Prozent Verkehr

2Prozent Allgemein

14Prozent Gewerbe, Handel, Dienstleistungen

20Prozent Industrie

Das Schaubild zeigt, wie sich der gesamte CO2-Ausstoß in Deutschland auf die einzelnen Erzeuger verteilt. In Pforzheim wurde durch eine Vielzahl von Maßnahmen die kumulierte Menge an CO2 von 1990 bis 2010 um 20 % gesenkt. Bis 2020 sollen es in Summe 35 % weniger CO2 sein, die in Pforzheim entstehen. Ein wichtiger Baustein dabei war die zentrale Erzeugung von Wärme im Heizkraftwerk Pforzheim. Sie vermeidet ca. 15.000 wenig effiziente Einzelfeuerungsanlagen. Gleichzeitig wird mit dem Einsatz von Biomasse der Anteil von regenerativen Energien bei der Strom- und Wärmeerzeugung für Pforzheim erhöht. Wie verteilen

sich die CO2-Emissionen?

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38Prozent Haushalte

20Prozent CO2-Reduktion in Pforzheim von 1990 bis 2010

Quelle: Klimaschutzkonzept Pforzheim 2011, Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH

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Aktiv.

V. l. n. r.: Dirk Knebel und Udo Kirsch, Kerstin Grötzinger (Bereich Service/Abrechnung), Michael Reuster (Bereich Vertrieb), Tatjana Wörner (Auszubildende), Sven Zachmann (Leiter Privatkundenvertrieb)

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Das Engagement der SWP in Akti vitä ten, die dem Umwelt-schutz dienen, ist er heb lich. Für Gewerbe kunden bieten die SWP ein Ener gie-Management-Sys tem, das Lastspitzen im Be-trieb identi fiziert, um diese zu re du zieren. Haus besitzer be - kommen im ebz. Energie- und Bauberatungszentrum kosten-los inten sive Ener gie bera tungs -leis tun gen. Zudem nutzen sie mit dem Angebot „EnergieSpar-Paket Plus“ besonders günstige Konditionen für Um bau maß nahmen zur Energie einsparung. Mit der Klima schutz initiative „ökocity“ werden Angebote und Dienst leis tungen, die in den regionalen Umweltschutz einzahlen, gebündelt und koordiniert. Mit dem Klima-label ökocity bieten die SWP eine Plattform für regio-nale Partner, strategische Maßnahmen und aktiven Klimaschutz. Einen wichtigen Beitrag zum lokalen Klimaschutz leis ten die SWP auch mit der Versorgung der Haushalte in Pforzheim mit besonders sauberer, weil größtenteils in Biomasse produzierter, Fern-wärme. Diese hat in Pforzheim einen Anteil von sehr guten 22 % gegenüber einem Bundesdurchschnitt von nur 10 %.

22Prozent saubere Fernwärme im Energiemix von Pforzheim

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Soziales.

Lisa und Greta finden das Sozialsponsoring klasse

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100Prozent Strom aus Wasserkraft für Pforzheimer Kindergärten

Die SWP fördern seit Jahren zahlreiche soziale Projekte. Ein Beispiel ist die AG Sozialsponsoring, ein Zu sam-men schluss von neun sozialen Vereinen und Institu-tio nen, die in einem innovativen Konzept die Idee des Sozialsponsorings neu definiert haben. Mit der Beliefe-rung aller Pforzheimer Kindergärten ausschließlich mit Ökostrom setzen die SWP zudem ein Zeichen in Richtung ökologischer Verantwortung für nachfolgende Generationen.

19 Kitas in Pforzheim werden mit Ökostrom versorgt

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Auszeichnungen.

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Die Stadtwerke Pforzheim werden regelmäßig für ihr Engagement, ihre Kundenorientierung und ihre Inno-vationskraft ausgezeichnet. Beispielsweise nahmen die SWP eine Auszeichnung der Deutschen Umwelthilfe entgegen und war TOP Lokalversorger in der Region. Aber die SWP vergeben auch Preise, so zum Beispiel einen Förderpreis an die Studierenden der Fachhoch-schule Pforzheim.

oftprämiert für Vieles, was die SWP tun

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Sport.

Die erfolgreichen Handballer der SG Pforzheim/Eutingen

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Die SWP unterstützen zahlreichen Sportvereine und Sportveranstaltungen. So ist der SWPCityLauf das jähr liche Pforzheimer Top-Event im sportlichen Bereich. Eine Vielzahl von Vereinen wird mit Geld- und Sachspenden gefördert. Die prominenteste Mannschaft ist die SG Pforzheim/Eutingen, die mit hervorragenden sportlichen Leistungen Handball zum Publikumsliebling hier in der Region gemacht haben.

Mit dem neuen Vereinskonzept „Mit vereinter Energie“ können die SWP zukünftig noch effektiver die Arbeit der Vereine unterstützen.

679 unterstützte Vereine in Pforzheim und der Region

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Service.

Kathrin lässt sich helfen

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Wir sind hier für unsere Kunden vor Ort. Im Kunden-centrum in der Pforzheimer Innenstadt stehen wir allen unseren Kunden für Fragen und Anregungen rund um alle Energiearten und Wasser persönlich zur Verfügung. Geschulte Fachleute zu allen Themen der Versorgung durch die SWP geben umfänglich Auskunft, auch zu allen Tarifen und Möglichkeiten der Tarif optimierung. Dies tun wir beispielsweise auch in Kooperation mit lokalen Banken und Sparkassen, an speziellen Servicetagen in deren Räumen, um noch näher beim Kunden zu sein. Im ebz. Energie- und Bauberatungs-zentrum werden darüber hinaus zu allen Maßnahmen zur Modernisierung und Energie effizienz steigerung Vorträge, Einzelberatungen und Thementage geboten.

148Stunden persönliche Beratung pro Woche

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AufgabenDie SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (SWP) erfüllen ihre Aufgaben als Energieversorgungsunternehmen für Pforz-heim und darüber hinaus in der Region in privatrechtlicher Gesellschaftsform. Gesellschafter des Unternehmens sind die Stadt Pforzheim über den Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrs-betriebe mit einem Gesellschaftsanteil von 65 % und die Thüga AG mit einer Beteiligung von 35 %.

Die Kernaufgaben der SWP sind der Energiehandel und der Netz-betrieb in den Wettbewerbsmärkten Strom und Gas in Pforzheim und der Region sowie die Versorgung von Kunden in der Stadt Pforzheim mit Fernwärme und Trinkwasser. Erweitert wird die Angebotspalette der SWP um Energiedienstleistungen wie Con-tracting, Dienstleistungen im Bereich Telekommunikation, die Vornahme von kaufmännischen und technischen Betriebsführun-gen bei Beteiligungsgesellschaften, städtischen Eigenbetrieben sowie für die Wasserversorgungsbetriebe in mehreren Gemein-den in der Region Pforzheim. Das weiter angestrebte Wachstum auf dem Strommarkt wurde im Jahr 2011 verstärkt dadurch ange-gangen, dass die SWP darüber hinaus für die Stromkundengewin-nung außerhalb der Region eng mit externen Vertriebspartnern zusammenarbeiteten.

OrganisationDie gesetzlichen Regelungen zur strukturellen Entflechtung der Unternehmen der Energieversorgung (Unbundling) erstrecken sich für die SWP als Unternehmen mit weniger als 100.000 Kun-den auf die buchhalterische und informationelle Entflechtung.

Die SWP sind organisatorisch unterhalb der Geschäftsführung in die Hauptabteilungen

■ Kaufmännische Hauptabteilung (KH)

■ Services (HS)

■ Markt (HM)

■ Netzbau/Netzbetrieb (NBB)

gegliedert.

Die Organisationsstruktur der SWP entspricht den Erfordernissen des informationellen Unbundling. Sie stellt dies für die Aufbau- und Ablauforganisation sicher und ist auch eine geeignete Grund-lage für erwartete zukünftige Aufgaben.

Rechtliche RahmenbedingungenDie gesetzlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Energiewirtschaft sind durch das Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirtschaftsgesetz – EnWG) vom 07. Juli 2005 vorgegeben. Mit diesem Gesetz wurde europäisches Gemeinschaftsrecht in Deutschland umgesetzt. Oberstes Ziel ist eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität und Gas. Mit dem Gesetz soll auch ein wirksamer und unverfälschter Wettbewerb bei der Ver-sorgung mit Elektrizität und Gas sichergestellt und ein langfristig angelegter leistungsfähiger und zuverlässiger Betrieb von Energieversorgungsnetzen gesichert werden.

Die Aufgaben der Überwachung der regulatorischen Regelungen, die sich aus dem EnWG und ergänzenden Verordnungen ergeben, sowie insbesondere die Aufgaben zur Ermittlung der Effizienz-werte und der Festlegung der Erlösobergrenze auf der Grundlage der Anreizregulierungsverordnung wurden der Bundesnetz-agentur übertragen.

Die Anreizregulierung liegt seit dem 01.01.2009 der Netzentgelt-ermittlung zugunde. Grundlage hierfür bilden einerseits die von den Regulierungsbehörden geprüften und genehmigten Kosten des Strom- bzw. Gasnetzes, andererseits die Effizienz des Unter-nehmens. Über einen bundesweiten Effizienzvergleich durch die Bundesnetzagentur wurde für jedes Versorgungsunternehmen jeweils für die Sparte Strom und Gas ein Effizienzwert ermittelt. Der Effizienzwert für die laufende Regulierungsperiode beim Strom beträgt für die SWP 90,95 %, für Gas 94,43 %.

Lagebericht.UNTERNEHMEN UND RAHMENBEDINGUNGEN

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LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

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AufsichtsratVorsitzender Roger Heidt Erster Bürgermeister der Stadt Pforzheim

Stellvertretender VorsitzenderBernd Rudolph Stv. Vorsitzender des Vorstandes der Thüga AG

MitgliederDr. Marianne EngeserApothekerin

Dipl.-Betriebswirt (FH) Florentin GoldmannKaufmann

Dipl.-Ing. Eva HennigHandlungsbevollmächtigte der Thüga AG

Dipl.-Finanzwirt (FH) Helge HutmacherFinanzbeamter

Dipl.-Ing. Jens-Jürgen KückVerbandsdirektor a. D.Nordschwarzwald

Dr. Joachim RöschFacharzt für Allgemeinmedizin

Dr. Hans-Ulrich Rülke, MdLFraktionsvorsitzender der FDP/DVP-Landtagsfraktion

Sibylle SchüsslerLehrerin

Gerhard SonnetNotariatsdirektor a. D.

Carsten von ZepelinGeschäftsführer

Dr. Bernd GrimmerAbteilungsleiter

GeschäftsführerAssessor jur. Wolf-Kersten Meyer

Mit diesen beiden Komponenten wurden von der Landesregulie-rungsbehörde die Erlösobergrenzen für Strom und Gas ermittelt. Diese wurden den SWP mit Bescheiden vom 16.01.2009 und 27.02.2009 mitgeteilt. Die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG müssen nun wie alle Versorgungsunternehmen inner halb von 10 bzw. 9 Jahren bei Strom bzw. Gas die errechneten Ineffi-zienzen abbauen. Gelingt dies nicht, können die Versorgungs-unternehmen die entstehenden Kosten nicht mehr durch die regelmäßig absinkenden Netzerlöse decken. Dieses Verfahren fordert von den Versorgungsunternehmen erhebliche Anstren-gungen zur Kostensenkung und Produktivitätssteigerung.

Die SWP haben gegen beide Bescheide Beschwerde eingelegt. Mit der Landesregulierungsbehörde wurde gleichzeitig vereinbart, dass eine höchstrichterliche Entscheidung abgewartet werden soll. Der Bundesgerichtshof hat in einer Grundsatzentscheidung vom 28. Juni 2011 zum Teil im Sinne der Versorgungsunterneh-men, zum Teil im Sinne der Regulierungsbehörden entschieden. Die Landesregulierungsbehörde hat ein Schreiben angekündigt, wie sie die Entscheidung des Bundesgerichtshofes im Zusammen-hang mit der Beschwerde der SWP umsetzen will.

Gemäß den Erfordernissen des Energiewirtschaftsgesetzes wird die buchhalterische Entflechtung der Aktivitäten Strom und Gas vorgenommen, so dass ein getrennter Ausweis der Netzaktivi-täten, der Vertriebsaktivitäten und der sonstigen Aktivitäten jeweils bei Strom und Gas erfolgt.

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Geschäftsverlauf im Überblick Besonders hervorzuheben sind bei den Ereignissen des Jahres 2011 der Gewinn der Stromkonzession in der Gemeinde Neu-hausen sowie die Vorbereitungen zur Übernahme der Konzessio-nen für Strom in Ispringen und Keltern sowie für Gas in Keltern, der Verkauf an der Beteiligung SWE Südwestenergie GmbH und der Vergleich mit der Deutschen Bank AG im Zusammenhang mit dem Derivatestreit.

Der Konzessionsvertrag mit der Gemeinde Ispringen wurde am 19.07.2011 unterzeichnet. Der Konzessionsvertrag mit der Gemeinde Keltern über die Versorgung von Strom und Gas wurde am 26.10.2011 unterzeichnet. Die Übernahme des Stromnetzes von Ispringen erfolgte zum 01.01.2012. Die Netzentflechtungs-vereinbarung zum Gasnetz Keltern mit der Erdgas Südwest GmbH ist abgeschlossen. Die entsprechende Vereinbarung zum Strom-netz steht kurz vor dem Abschluss. Während die Preisverhand-lungen zum Gasnetz bereits angelaufen sind, folgen diese beim Stromnetz Keltern der Unterzeichnung der Entflechtungsverein-barung. Die Gemeinde Neuhausen hat ihre Stromkonzes sion ab 01.01.2013 im November 2011 ebenfalls an die SWP vergeben. Hier sind die Verhandlungen über die Entflechtungsvereinbarung angelaufen.

Aufgrund der langwierigen und komplizierten Entflechtungsmaß-nahmen wird die Versorgung von Keltern mit Strom durch die SWP und Gas voraussichtlich zum 01.01.2013 erfolgen. Durch die neuen Konzessionen steigt die Zahl der Netzkunden beim Strom um ca. 15 % und beim Gas um ca. 17 %.

Mit der Deutschen Bank AG konnte im Dezember 2011 ein Ver-gleich im Rechtsstreit über den Spread-Ladder-Swap abgeschlos-sen werden. Die Zahlung der Deutschen Bank AG an die SWP erfolgte noch im Dezember 2011. In der Vergleichssumme wurde der Verlust der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG aus dem Derivategeschäft zuzüglich Zinsen sowie Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren ausgeglichen.

Am 22.09.2011 wurde der notarielle Kaufvertrag zum Verkauf der Geschäftsanteile der SWP an der SWE Südwestenergie GmbH unterzeichnet. Neuer Eigentümer ist ein bisheriger Mitgeschäfts-führer der SWE. Die SWP hielten einen Anteil von 49 % an der SWE. Der Buchgewinn der SWP aus dem Verkauf der Anteile betrug unter Berücksichtigung des Beteiligungsertrages des Jahres 2010 2,79 Mio. Euro.

Das Jahr 2011 schließt für die SWP mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 15,67 Mio. Euro (Vorjahr 14,46 Mio. Euro) ab. Der Jahresüberschuss in Höhe von 15,67 Mio. Euro wird den Gesell-schafterkonten gutgeschrieben (Vorjahr 14,46 Mio. Euro). Das Planergebnis von 12,31 Mio. Euro konnte damit deutlich über-schritten werden, wobei den o.g. positiven Einflüssen auf das Jahresergebnis ein Rückgang des operativen Ergebnisses gegen-übersteht. Dieser ist ganz wesentlich auf die milde Witterung zurückzuführen. Durch die hohen Temperaturen zu Jahresbeginn und in den Monaten Oktober bis Dezember 2011 ergaben sich bei Gas und Fernwärme Mindererlöse, die zu deutlich schlechteren Ergebnissen bei diesen Sparten gegenüber dem Plan und dem Vorjahr führten. Dem Plan lag dabei ein sogenanntes Normaljahr zugrunde, das mit einer Gradtagszahl von 3.324 (Maßstab für die Witterung) angesetzt wird. Im Berichtsjahr 2011 betrug die Grad-tagszahl lediglich 3.126, was im Vergleich zum Vorjahr (3.887) einen Rückgang von 19,6 % bedeutet. Dies führte zu einer deut-lichen Verringerung des Absatzes an Wärmeenergie.

Lagebericht.GESCHÄFTSVERLAUF 2011

15.670.000 Jahresüberschuss für das Jahr 2011

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LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

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Die indirekte Beteiligung an der Thüga AG brachte wie im Vorjahr hohe Erträge aus Gewinnabführung.

Das Stromvertriebsergebnis des Jahres 2011 wird durch Kosten für IT und Zeitarbeitskräfte im Zusammenhang mit der Man-dantentrennung belastet. Die SWP gehen davon aus, dass diese Sonderbelastung im Jahr 2012 zurückgeführt werden kann.

Der Temperatureinfluss führte zu einem Rückgang der Absatz-menge an Jahreskunden beim Gas um 9,8 %. Der Fernwärme-absatz reduzierte sich um 16,3 % gegenüber dem Vorjahr. Bei der Fernwärme führte auch der neue Fernwärmelieferungsvertrag zwischen SWP und Heizkraftwerk Pforzheim GmbH zu einer Reduzierung des Fernwärmeergebnisses. Die neue Vereinbarung sieht vor, dass der Fernwärmepreis so gebildet wird, dass die Heizkraftwerk Pforzheim GmbH ein angemessenes wirtschaft-liches Ergebnis erzielen kann. Das Preis- und Mengenrisiko des Fernwärmeabsatzes liegt damit bei den SWP. In Verbindung mit dem stark zurückgegangenen Fernwärmeabsatz führte dies im Jahr 2011 zu einem Negativergebnis der Sparte Fernwärme.

Das Ergebnis der Sparte Wasser war im Jahr 2011 zufriedenstel-lend, nachdem zum 01.01.2010 die Wasserpreise erhöht worden waren. Die Wasserpreise werden weiterhin im politischen Raum diskutiert. Die Landeskartellbehörde hatte gegen ein Wasserver-sorgungsunternehmen ein Verfahren wegen überhöhter Wasser-preise eingeleitet. Grundlage hierfür war eine Kostenerhebung vergleichbar der Ermittlung der Kosten für die regulierten Berei-che Stromnetz und Gasnetz. Das Oberlandesgericht Stuttgart hat diese Vorgehensweise für unzulässig erklärt und ein Vergleichs-verfahren, wie es beispielsweise von der Landeskartellbehörde Hessen durchgeführt worden war, gefordert. Das Verfahren ist jetzt beim Bundesgerichtshof anhängig. Es muss davon ausgegan-gen werden, dass die Landeskartellbehörde Baden-Württemberg bei den Wasserversorgungsunternehmen, die im Preisvergleich hohe Preise aufweisen oder die ihre Wasserpreise stark erhöhen, Untersuchungen durchführen wird.

oC

2010 2011

3.324 3.126

oC

-19,6 %Verringerung der Gradtagszahl

12,31Jahresüberschuss im Mio.

2010 15,672011

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Das Projekt Mandantentrennung, das Ende des Jahres 2009 be -gonnen wurde, konnte im Jahr 2011 abgeschlossen werden. Die Mandantentrennung war erforderlich, um den Anforderungen der Bundesnetzagentur zur vollständigen Gleichbehandlung des eigenen Vertriebs und dritter Vertriebe zu entsprechen. Hier ist nun eine Prozessidentität gegeben. Die SWP haben gleichzeitig mit der Trennung der Mandanten Netz und Vertrieb gesonderte Mandanten für die Leistungen eingerichtet, die für die Stadt Pforzheim erbracht werden (Abwasser-Abrechnung, Abrechnung Niederschlagswasser und Müllgebühr). Damit sind die Vorausset-zungen für langfristig effiziente Prozesse bei der Bearbeitung geschaffen worden.

Lagebericht.GESCHÄFTSVERLAUF 2011

Angesichts der verstärkten Werbung der großen deutschen Energieversorger und vieler neuer Anbieter um Strom- und Gas-kunden haben die SWP auch im Jahr 2011 ihre Anstrengungen zur Kundenbindung und Kundengewinnung intensiv fortgeführt. Dies geschah vor allem durch eine Vielzahl von Kampagnen, bei denen die Kunden in der Regel kurz nach ihrer Jahresrechnung ein neues, attraktives Angebot erhielten sowie durch die Entwick-lung neuer Produkte, die die Kunden auf die SWP aufmerksam machen und stärker an die SWP binden sollen.

Mit diesen Maßnahmen konnten die SWP einen großen Anteil der Kunden vertraglich über längere Zeiträume binden. Nach wie vor besteht bei Strom- und Gaskunden der SWP eine starke Kundenbindung. Die SWP verfügen im Eigennetzgebiet in den Segmenten der Privatkunden Strom und Gas über einen Markt-anteil von rund 90 %. Beim Gas sind über 70 % der Kunden vertraglich gebunden, beim Strom beträgt diese Quote 63 %.

Beim Strombezug setzen die SWP zur Risikominderung weiter -hin auf einen Mix aus bilateralen Verträgen und Beschaffung an den Großmärkten, wodurch jederzeit marktkonforme Preise erzielt werden können, die unserem Vertrieb eine erfolgreiche Arbeit sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden ermög-lichen. Durch das in der Aufsichtsratssitzung im März 2010 vor-gestellte Risikohandbuch sind die Möglichkeiten der Energie-beschaffung genau geregelt.

Die Mandantentrennung für Netz und Vertrieb ist abgeschlossen

Page 28: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

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Die Versorgungssicherheit unserer Kunden war auch im Jahr 2011 wieder in allen Sparten gegeben. Auch unter dem durch die Anreizregulierung stetig wachsenden Kostendruck hat der lang-fristige Erhalt gesicherter Lieferungen an die Kunden in allen Sparten höchste Priorität. Neben den zur Anlagensicherheit erfor-derlichen Netzsanierungen wurden 2011 die langfristig angelegte Entflechtung der Parallelnetze Gas- und Wärmeversorgung im Wesentlichen durch Stilllegung von Leitungsabschnitten der Gas-versorgung und Umstellung der Kunden auf Fernwärme fortge-führt. Der Stromkunde der SWP war im Jahresdurchschnitt wie im Vorjahr ca. 6 Minuten ohne Strom. Die durchschnittliche Aus-fallzeit bei Gas betrug nur ca. 0,2 Minuten.

Auf der Grundlage der mit den Gemeinden Wurmberg, Tiefen-bronn und Neuhausen abgeschlossenen Konzessionsverträge für die Gasbelieferung wurde die Gasversorgung in diesen Gemein-den 2011 planmäßig weiter ausgebaut. Die Leitungsbaumaßnah-men für die Versorgung der Pforzheimer Ortsteile Huchenfeld und Hohenwart mit Erdgas wurden fortgesetzt.

ErtragslageIm Berichtsjahr 2010 wurde mit einem Jahresüberschuss von 15,67 Mio. Euro ein gegenüber dem Vorjahr um 1,03 Mio. Euro höherer Jahresüberschuss erzielt. Der Jahresüberschuss wird den Kapitalkonten der Gesellschafter gutgeschrieben.

Die Erträge aus Beteiligungen und aus Ergebnisabführungsver-trägen betragen im Jahr 2011 3,36 Mio. Euro (Vorjahr 2,20 Mio. Euro). Der Anteil der Beteiligungserträge lag im Jahr 2011 bei 1,41 Mio. Euro (Vorjahr 0,44 Mio. Euro). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr entstand im Zusammenhang mit dem Verkauf der Beteiligung an der Südwestenergie GmbH. Diese Gesellschaft hat vor dem Verkauf den Gewinn 2010 und die Gewinnrück-

lagen vollständig an die Gesellschafter ausgeschüttet. Die Betei-ligung an der Kom9 GmbH & Co. KG liegt bei der Stadtwerke Pforzheim Beteiligungsgesellschaft mbh. Mit dieser Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag. Aus diesem Vertrag flossen den SWP 1,95 Mio. Euro (Vorjahr 1,76 Mio. Euro) zu. Die Tochtergesellschaft Heizkraftwerk Pforzheim GmbH hat aus dem Ergebnis 2010 keine Ausschüttung getätigt.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen sind im Jahr 2011 trotz der hohen Investitionssumme mit 10,75 Mio. Euro gegen-über dem Vorjahr mit 10,79 Mio. Euro nahezu unverändert. Die Ursache liegt darin, dass große Investitionen des Jahres 2011 im letzten Quartal fertig gestellt wurden und nur mit geringen Anteilen in den Jahresbetrag eingeflossen sind. Die Abschrei-bungsquote ging von 5,1 % auf 4,9 % zurück.

Die Eigenkapitalrentabilität erhöhte sich auf 15,0 % (Vorjahr 14,0 %). Die Umsatzrentabilität (vor Steuern vom Ertrag und nach Strom-/Erdgassteuer) belief sich auf 8,3 % (Vorjahr 8,5 %).

Die Materialeinsatzquote stieg im Jahr 2011 auf 73,7 % gegen-über dem Vorjahr (68,7 %) deutlich an, nachdem sie im Vorjahr zurückgegangen war.

Der Personalaufwand betrug im Jahr 2011 22,56 Mio. Euro (Vor-jahr 23,10 Mio. Euro). Dieser Rückgang ist auf die Methoden-änderung bei der Bildung der Rückstellungen, die die Altersteil-zeitregelungen betreffen, im Jahr 2010 zurückzuführen. Diese belastete den Personalaufwand im Vorjahr mit 1,15 Mio. Euro, führt aber im Jahr 2011 und in den Folgejahren zu Entlastun-gen. Dadurch wurde der Mehraufwand für den aus regulatori-schen und wettbewerblichen Gründen erforderlichen höheren Personalstand ausgeglichen. Die Personalkostenquote ist gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % auf 10,3 % zurückgegangen.

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Lagebericht.

Umsatz, Absatz, PreiseDie Nettoumsatzerlöse haben sich im Geschäftsjahr gegenüber 2010 um 7,39 Mio. Euro auf 219,62 Mio. Euro erhöht. Der Grund für diese Steigerung liegt im deutlich höheren Stromabsatz. Hier hat die Gewinnung von Monatskunden bundesweit zu einem starken Absatz- und Umsatzzuwachs geführt. Beim Strom sind außerdem Umsätze aus Stromtauschgeschäften enthalten, die der Bereitstellung von Strom aus erneuerbaren Energie bei gleich zeitigem Verkauf von sogenanntem Graustrom dienen.

Beim Strom ist die Absatzmenge an Jahreskunden durch Kunden-verluste im heimischen Markt und auch dadurch, dass der Inter-netstromvertrieb des Produktes „stromistbillig.de“ nicht mehr aktiv fortgeführt wurde, um 5,9 % zurückgegangen. Bei den Monatskunden wurden verschiedene Vertriebswege zur Kunden-neugewinnung genutzt, dies brachte einen Zuwachs an Absatz von 15,7 %. Im Stromabsatz ist die Lieferung an ein Stadtwerk enthalten, für das die SWP die komplette Vertriebsleistung ein-schließlich Strombeschaffung als Service übernommen haben.

Bei der Gasbelieferung der Jahreskunden ergab sich im Jahr 2011 witterungsbedingt ein Rückgang von 9,8 %. Die Gasabgabe an Haushaltskunden im Netzgebiet Pforzheim sank im Vergleich zu 2010 temperaturbedingt um 22,2 %. Der Verkauf an Monats-kunden stieg um 28,2 % an. Dies resultiert aus der Gewinnung einer Handelskette als Kunden ab dem 01.10.2010, die erstmals in 2011 das komplette Jahr beliefert wurde. Da dieser Kunde auch Ab nahmestellen im Jahreskundensegment hat, wurde der Rück-gang dort abgemildert. Da ein großer Kunde des Weiterverteilers Gasversorgung Pforzheim Land GmbH direkt von einem Vorliefe-ranten beliefert wurde, stellte sich im Segment der Weitervertei-ler ein Rückgang von 31,7 % ein.

Bei der Fernwärme war ein Rückgang um 16,3 % zu verzeichnen, der ausschließlich auf die milde Witterung zurückzuführen ist.

Bei der Wasserabgabe ergab sich ein geringer Zuwachs von 0,3 %, nachdem in den zurückliegenden Jahren jeweils ein Rückgang zu verzeichnen war. Die SWP führen diese abweichende Entwick-lung auf die lange Trockenphase im Frühjahr des Jahres 2011 zurück.

Der deutliche Anstieg der EEG-Umlage von 2,047 auf 3,530 ct/kWh machte zum 01.02.2011 eine Strompreiserhöhung in diesem Umfang erforderlich. Bei Fernwärme und Wasser blieben die Preise im ganzen Jahr 2011 unverändert. Die Gaspreise wurden zum 01.05.2011 erhöht.

2011 2010

Mio. Euro Mio. Euro

Stromvertrieb 122,53 107,89

Stromnetz und sonstige Stromerlöse 15,45 17,56

Gasvertrieb 30,53 34,06

Gasnetz und sonstige Gaserlöse 3,74 2,75

Wärme 20,18 22,96

Wasser 14,09 14,11

Betriebsführungen 9,19 9,42

Sonstige 3,91 3,48

Gesamt 219,62 212,23

2011 2010 Veränderung

in %

Strom GWh 836,9 768,4 +8,9

Gas GWh 807,0 952,8 –15,3

Fernwärme GWh 244,3 291,8 –16,3

Wasser Mio. m³ 6,12 6,10 +0,3

Die Abgabemengen an unsere Kunden haben sich wie folgt entwickelt:

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Bei den Jahres- bzw. Haushaltskunden haben die Stadtwerke Pforzheim individuelle Lösungen im Fokus, um den „Preisblick“ des Kunden zu verändern. Dabei erstellen die SWP für ihre Kunden ein zielgruppengenaues Portfolio an Mehrwertdienst-leistungen. Dadurch erhalten die Kunden über verschiedene Kanäle laufende Informationen zu den Mehrwerten. Ziel ist es, durch diese Maßnahmen eine Unterscheidung vom Wettbewerb zu erreichen und so den Kundenbestand zu sichern bzw. die Neukundenakquise zu erleichtern. Aktuell liegt die Kunden-bindungsquote im Bereich Strom bei 88 % und im Bereich Gas bei 90 %.

Bei den „White-Label-Produkten“, bei denen der Auftritt gegen -über den Kunden nicht unter dem Namen Stadtwerke Pforzheim, sondern unter dem Namen eines Vertriebspartners erfolgt, konnte die Kundenzahl seit Jahresmitte 2011 deutlich gesteigert werden. Auch hinter diesem Distributionsweg stehen externe Vertriebspartner. Hier konnten bisher bereits mehr als 14.000 neue Kundenverträge abgeschlossen werden.

Im Rahmen des mit einem anderen Stadtwerk abgeschlossenen Dienstleistungsvertrag - die Dienstleistung umfassen Vertrieb, Energiehandel incl. Portfoliomanagement sowie Abrechnung – konnten im Jahr 2011 1.500 Kunden für dieses Unternehmen akquiriert werden.

Die SWP setzen auch gezielt auf eine Image-Aufwertung, eine Positionierung als innovatives und kundenfreundliches Unter-nehmen. Der aktuelle Slogan „Weil wir hier leben“ wird über den Einsatz von SWP-Beratern in elf Filialen eines örtlichen Bankunternehmens spürbar umgesetzt und intensiviert die Kundennähe.

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

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Maßnahmen zur Kundenneugewinnung und -bindungDas Marktsegment der Sondervertragskunden der Sparte Strom und auch das der Sparte Gas sind sehr stark vom Wettbewerb bestimmt. Diese Kunden orientieren sich regelmäßig auf dem Markt und haben Alternativangebote, so dass knapp kalkulierte Angebote seitens der SWP erforderlich sind, um die Kunden zu halten oder ggf. zurückzugewinnen. Mit den Produkten „Impulse“ – hier erfolgt die Beschaffung in Abstimmung mit dem Kunden in Teilmengen zu EEX-Preisen – und „EMSY“ – hier steht die Energieeffizienz beim Kunden im Vordergrund – bieten die SWP den Kunden einen Mehrwert. Dadurch steht der Vertragspreis nicht mehr alleine im Vordergrund.

Die SWP haben im Stadtgebiet Pforzheim ca. 500 Geschäftskun-den. Diese werden von den SWP mit Strom, Gas oder Fernwärme, Wasser und Telekommunikationsleistungen beliefert. Hier gilt es, die oftmals langfristige Kundenbeziehung zu erhalten und weiter auszubauen.

Der durch den massiven Wettbewerb unvermeidbare Kunden-verlust, der zwangsläufig zu Mengen- und Margenverlusten führt, wird durch die Neukundengewinnung ausgeglichen, um den Ertrag zu erhalten bzw. zu steigern.

Dieses Ziel wurde im Jahr 2011 verstärkt durch eine enge Zusammenarbeit mit externen Vertriebspartnern verfolgt, um gemeinsam neue Strom- und Gaskunden zu gewinnen. Über diesen Distributionsweg konnten insgesamt bereits über 350 neue Sondervertragskunden außerhalb von Pforzheim gewon -nen werden. Der Aufbau einer langfristigen Kundenbeziehung ist auch bei diesen Neukunden das Ziel.

Zur Vermeidung von Klumpenrisiken setzen die SWP auf die Gewinnung von vielen mittelständischen Gewerbekunden. Dadurch wird das Risiko sehr breit gestreut, sodass sich ein möglicher Ausfall eines Kunden wirtschaftlich überschaubar auswirkt.

14.000neue Kundenverträge

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EnergiebeschaffungZur Versorgung ihrer Kunden beziehen die SWP die Energie ausschließlich von Dritten. Die in geringem Umfang in eigenen Wasserkraftanlagen erfolgte Stromerzeugung wurde zum Teil als EEG-Strom vom vorgelagerten Netzbetreiber aufgenommen und zum Teil im Rahmen des Grünstromprivilegs direkt an andere Stromvertriebe verkauft.

Der Strombezug für das Jahr 2011 erfolgte ganz überwiegend auf der Grundlage von strukturierten Produkten und in Teilmengen von mehreren Anbietern. Dabei werden ca. 87 % der benötigten Mengen über einen längeren Zeitraum in Tranchen gekauft. Die Anpassung der beschafften Mengen an die prognostizierten Ver-kaufsmengen erfolgt kurzfristig überwiegend über den Spotmarkt am Vortag. Die daraus resultierenden Strukturierungskosten sind in den Preiskalkulationen berücksichtigt. Der Gesamtbezug belief sich auf rund 1.007 Mio. kWh (Vorjahr 1.010 Mio. kWh). Bedingt durch die erhöhte EEG-Umlage stiegen die durchschnittlichen Beschaffungskosten entsprechend an.

Der Gasbezug ist im Jahr 2011 von 952 Mio. kWh auf 807 Mio. kWh zurückgegangen. Dahinter stehen die beschriebenen unter-schiedlichen Entwicklungen. Die Gasbeschaffung erfolgte bei mehreren Lieferanten.

Die Bereitstellung der Fernwärme für die Kunden der SWP erfolgte nahezu ausschließlich durch den Bezug von der Heiz-kraftwerk Pforzheim GmbH. Witterungsbedingt ist die Wärme-beschaffung um 19,9 % zurückgegangen.

Durch die Neuregelung des Fernwärmebezugs rückwirkend zum 01.01.2011 hat sich der Bezugspreis für die SWP deutlich erhöht. Dies hat auch Auswirkungen auf das Ergebnis der Sparte Fern-wärme.

VermögenslageDie Bilanzsumme ist im Jahr 2011 um 1,97 Mio. Euro auf 241,59 Mio. Euro angestiegen. Dabei stieg das Sachanlage vermögen vor allem durch Leitungsbaumaßnahmen auch schon in Verbindung mit dem Anschluss der neuen Konzessionsgebiete Ispringen und Keltern an das Netz Pforzheim und den weiteren Ausbau der Gasversorgung im Ortsteil Hohenwart und Huchenfeld und den Gemeinden Neuhausen, Tiefenbronn und Wurmberg. Außer-dem wurden die Photovoltaikanlagen der OptiMal GmbH zum 01.01.2011 mit einem Wert von 1,62 Mio. Euro übernommen.

Die Finanzanlagen gingen um 4,70 Mio. Euro von 38,33 Mio. Euro auf 33,63 Mio. Euro zurück. Dabei steht dem Wegfall der Beteiligung an der SWE Südwestenergie GmbH, die mit einem Buchwert von 1,00 Mio. Euro in den Finanzanlagen enthalten war und dem Rückgang des Gesellschafterdarlehens an die Kom9 GmbH & Co. KG, von dem 4,19 Mio. Euro im Jahr 2011 zurück-gezahlt wurden, ein Zuwachs durch die Beteiligung an der Thüga Erneuerbaren Energien GmbH gegenüber. Diese Gesellschaft hat von dem zugesagten Beteiligungskapital in Höhe von 1,00 Mio. Euro bisher 0,54 Mio. Euro abgerufen.

Lagebericht.

241.590.000Euro Bilanzsumme für 2011

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LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

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Die Forderungen bei Tarifkunden zum Bilanzstichtag betragen 15,05 Mio. Euro und liegen damit über Vorjahresniveau (13,08 Mio. Euro). Bei den Forderungen wurden erstmals die noch nicht er -stellten Rechnungen mit berücksichtigt, bei denen Zählerstände vorlagen. Bei den Sondervertragskunden sind die Forderungen in Verbindung mit den höheren Umsätzen von 10,92 Mio. Euro auf 12,85 Mio. Euro angestiegen. Die liquiden Mittel bei Kredit-instituten gingen von 18,90 Mio. Euro auf 11,37 Mio. Euro zurück. Dies ist dadurch begründet, dass die Investitionen zum Teil durch liquide Mittel finanziert und Darlehen getilgt wurden.

Auf der Passivseite blieb das Eigenkapital unverändert. Die Steuerrückstellungen wurden im Zusammenhang mit der Be triebsprüfung der Jahresabschlüsse 2006 bis 2009 um 0,73 Mio. Euro erhöht. Den Sonstigen Rückstellungen wurden netto 1,30 Mio. Euro zugeführt, sodass diese jetzt 11,92 Mio. Euro betragen. Die Zuführung betrifft die Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten. Hier mussten saldiert Rückstel-lungen in Höhe von 0,73 Mio. Euro für das Regulierungskonto, über das die Über- und Unterschreitungen der Erlösobergrenze ausgeglichen werden, gebildet werden. Die Rückstellungen für die Risiken aus schwebenden Bezugs- und Absatzverträgen wurden um 0,42 Mio. Euro erhöht. Die Altersteilzeitrückstellun-gen gingen um 0,04 Mio. Euro zurück, nachdem sie im Vorjahr im Zusammenhang mit der Umstellung auf die Rückstellungs-bildung nach IDW um 1,23 Mio. Euro angestiegen waren.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistun -gen um 1,15 Mio. Euro auf 20,09 Mio. Euro ist im Zusammenhang mit dem gestiegenen Absatz und Umsatz bei den Monatskunden Strom zu sehen.

Investitionen und FinanzierungIm Jahr 2011 haben die SWP in das Sachanlagevermögen sowie in immaterielle Anlagenwerte 18,25 Mio. Euro investiert (Vor -jahr 19,08 Mio. Euro). In Finanzanlagen wurden 0,57 Mio. Euro investiert (Vorjahr 0,17 Mio. Euro).

Im Wirtschaftsplan 2011 waren für investive Maßnahmen in den Netzbereichen 13,62 Mio. Euro neu eingestellt worden. Für die Telekommunikationssparte waren 1,56 Mio. Euro vorgesehen. In der Sitzung am 15.04.2011 genehmigte der Aufsichtsrat zusätz-liche Mittel im Umfang vom 5,41 Mio. Euro für die Investitionen zur Netzeinbindung bzw. Entflechtung der Strom- und Gasnetze Keltern sowie des Stromnetzes Ispringen.

In den einzelnen Sparten wurden die folgenden Beträge investiert:

2011 2010

Mio. Euro Mio. Euro

Sachanlagen Stromversorgung 5,23 6,01

Gasversorgung 3,89 2,86

Wärmeversorgung 1,83 1,42

Wasserversorgung 3,39 1,83

Telekommunikationsnetz 1,10 0,62

Sonstige Bereiche 2,37 5,54

17,81 18,28

Immaterielle Anlagenwerte 0,44 0,80

Finanzanlagen 0,57 0,17

Gesamt 18,82 19,25

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Die Anlagenzugänge betreffen in den Verteilungsnetzen und bei Hausanschlüssen der Versorgungsbetriebe Erweiterungen und aktivierte Erneuerungen. Besondere Einzelmaßnahmen betrafen die Erschließung des Gewerbegebiets Buchbusch in allen Sparten sowie in der Gasversorgung die weitere Erschließung der Gemeinden Neuhausen, Tiefenbronn und Wurmberg. Außerdem wurde die äußere und innere Erschließung der Gasversorgung der Ortsteile Hohenwart und Huchenfeld fortgeführt. In der Strom-versorgung wurde die Anbindung an das Netz Ispringen herge-stellt und erste Maßnahmen zur Anbindung des Netzes Keltern begonnen. Zur Vervollständigung einer neuen Längsverbindung durch die Stadt wurden wesentliche Teile einer neuen 110-kV-Leerrohrtrasse zwischen der Innenstadt und der Schaltanlage beim HKW vorverlegt.

Im März 2011 war der Neubau eines Verwaltungsgebäudes an der Straße „Am Mühlkanal“ bezugsfertig. In diesem Gebäude ist das ebz. Energie- und Bauberatungszentrum eingezogen. Zwei Stockwerke werden vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforz-heim (ESP) genutzt. Das dritte Obergeschoss ist für die Integrierte Rettungsleitstelle (ILS) von DRK und Feuerwehr für die Stadt Pforzheim und den Enzkreis vorgesehen. In dieses Projekt wurden 3,2 Mio. Euro investiert.

Die SWP sehen Contracting-Angebote auf dem Wärmesektor als ein Instrument der langfristigen Kundenbindung an. In diesem Geschäftsfeld fielen im Jahr 2011 Restarbeiten für das Contrac-ting-Projekt „Bau eines Blockheizkraftwerkes beim Krankenhaus Siloah“ an. Außerdem konnten auch mehrere kleinere Projekte abgewickelt werden. Weitere Anlagen entstanden auf der Grund-lage einer Vereinbarung mit einem Pforzheimer Kreditinstitut über den Bau und die Finanzierung von Heizungsanlagen.

Für die Finanzierung der Investitionen standen im Berichtsjahr aus erwirtschafteten Abschreibungen 10,75 Mio. Euro und aus Baukostenzuschüssen von Neukunden und durch Kostenbeteili-gungen Dritter 2,59 Mio. Euro zur Verfügung.

FinanzlageDie sehr positive Ertragslage hat die finanzielle Situation der SWP weiter stabilisiert. Im Jahr 2011 konnte ein Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 20,12 Mio. Euro erwirtschaftet werden (Vorjahr 27,49 Mio. Euro). Der Rückgang ist vor allem durch den Rückgang der liquiden Mittel in Verbin-dung mit den verzögerten Rechnungsstellungen im Zusammen-hang mit der Mandantentrennung zum Ende des Jahres 2011 verursacht. Die liquiden Mittel incl. Wertpapiere des Umlauf -vermögens beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 11,37 Mio. Euro (Vorjahr 18,09 Mio. Euro).

Bei den Bilanzstrukturkennzahlen stellt sich die Eigenkapital-quote von 43,2 % (Vorjahr 43,5 %) sehr solide dar. Die Anlagen-deckung in Ausprägung des Deckungsgrades A (Eigenkapital/Anlagevermögen) hat sich durch den Anstieg des Anlagevermö-gens bei unverändertem Eigenkapital von 68,3 % im Vorjahr auf 67,1 % geringfügig verringert.

Die Bankdarlehen sind im Jahr 2011 mit 58,29 Mio. Euro gegen-über dem Vorjahr mit 61,48 Mio. Euro rückläufig. Den plan-mäßigen Tilgungen stand die Neuaufnahme eines Darlehens zum Jahresende für die Finanzierung der Übernahme des Strom-netzes Ispringen gegenüber.

Beteiligungen und BetriebsführungenDie SWP halten Beteiligungen an mehreren Unternehmen der Energieversorgung und energienaher Dienstleistungen.

Die SWP haben sich im Jahr 2009 mit einem Volumen von 20 Mio. Euro über die Kom9 GmbH & Co. KG an der Thüga AG beteiligt. Im Januar 2010 wurde die Beteiligung auf die neu gegründete Stadtwerke Pforzheim Beteiligungsgesellschaft mbH übertragen. Die SWP wiederum halten in ihrer Bilanz die Betei-ligung von 20,0 Mio. Euro an der Beteiligungs GmbH. Zwischen beiden Gesellschaften wurde im Jahr 2010 ein Ergebnisabfüh-rungsvertrag abgeschlossen, sodass die Erträge aus der Beteili-gung in vollem Umfang der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG zugute kommen.

Lagebericht.

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LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANGG

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Das Ziel der Energieerzeugung unter Nutzung erneuerbarer Energien wird innerhalb der Thüga-Gruppe durch die im Jahr 2010 gegründete Thüga Erneuerbare Energien Gesellschaft mbH (THEE) intensiv verfolgt. Diese Gesellschaft hat das Ziel, in den nächsten zehn Jahren bis zu 1 Milliarde Euro in Erneuerbare Energieanlagen, insbesondere On-Shore- und Off-Shore-Wind-anlagen zu investieren. Die SWP haben sich im Jahr 2010 mit 1 Mio. Euro an der Gesellschaft beteiligt. Die THEE hat im Jahr 2011 zwei On-Shore-Windkraftprojekte erworben.

Die Aufstellung der SWP-Beteiligungen ist im Anhang zum Jahresabschluss enthalten. Aus den Jahresergebnissen 2010 ist den SWP von den Gesellschaften ein Beteiligungsertrag von insgesamt 1,41 Mio. Euro zugeflossen. Der Ertrag aus Gewinn -abführungsverträgen betrug 1,95 Mio. Euro.

Die SWP erfüllen Dienstleistungen im Rahmen der kaufmän-nischen und technischen Betriebsführungen bei den Tochter-gesellschaften Heizkraftwerk Pforzheim GmbH und Gasversor-gung Pforzheim Land GmbH. Die SWP nehmen darüber hinaus die kaufmännische Betriebsführung für den Eigenbetrieb Pforz-heimer Verkehrsbetriebe und den Eigenbetrieb Stadtentwässe-rung Pforzheim vor und erbringen Dienstleistungen für die 100 %-Tochtergesellschaft OptiMal GmbH und das gemeinnützige ebz. Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis gGmbH. Die Verträge über die Abrechnungsdienstleistungen bei Abwasser, Niederschlagswasser und Abfall mit der Stadt Pforz-heim laufen über das Jahr 2012 hinaus.

Im Jahr 2010 wurde mit einem Stadtwerk, das neben seinen bisherigen Produkten Gas und Wasser den Stromvertrieb neu aufgenommen hat, eine Vereinbarung über umfangreiche Abrech-nungs- und Vertriebsdienstleistungen für Strom geschlossen. Die dazugehörenden Kampagnen sind im ganzen Jahr 2011 gelaufen.

Nachtragsbericht

Im Zusammenhang mit der Rückzahlung des von der SWP ausge-reichten Gesellschafterdarlehens an die Kom9 GmbH & Co. KG wurde zum 01.01.2012 die Beteiligung der Stadtwerke Pforzheim Beteiligungsgesellschaft mbH an der Kom9 GmbH & Co. KG um 5,90 Mio. Euro erhöht.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ablauf des Geschäftsjahres 2011, die eine wesentliche Auswirkung auf die im Lagebericht dargestellten Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage haben, sind nicht eingetreten.

On-ShoreooOff-Shorehh-S orhorn Shoren Shooooooorre

Millionen Investment in erneuerbare Energien.

1,0

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Lagebericht.RISIKOBERICHT

Risikomanagement bei den SWPDie Zielsetzung des bei den SWP seit dem Jahr 2000 einge-richteten Risikomanagements liegt in der Erkennung, Analy se, Bewertung und Steuerung der unternehmerischen Risiken. Unter Risiken verstehen wir alle Ereignisse und möglichen Entwicklun-gen innerhalb und außerhalb des Unternehmens mit negativen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage.

Die SWP haben hierzu im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtun-gen nach § 91 Abs. 2 AktG ein den unternehmerischen Aktivitä-ten entsprechendes Risikofrüherkennungssystem ein gerichtet. Basierend auf der Identifikation der Risiken in den betroffenen Hauptabteilungen werden diese entsprechend ihrer möglichen Auswirkungen in Risikoklassen eingeteilt und laufend aktuali-siert.

Die SWP sind sich bewusst, dass die Energiehandelsaktivitäten der SWP ein erhebliches Risikopotential für die SWP beinhalten können. Aus diesem Grund wurde für diesen Bereich ein speziel-les Risikocontrolling-Handbuch in Kraft gesetzt. Zur Steuerung der Energiehandelsrisiken werden anerkannte Risikokennzahlen aus der Finanzwelt eingesetzt. Hierbei handelt es sich um die offenen Positionen und deren Bewertung nach dem Value-at-Risk-Verfahren sowie die Profit-and-Loss-Rechnung. Das Risiko-managementsystem der SWP unterliegt einem kontinuierlichen Anpassungsprozess.

Das Risikomanagementsystem der SWP erstreckt sich auch über die Beteiligungen. Somit fließen eventuell bestehende wesent-liche Risiken aus den Beteiligungen in das Risikomanagement der SWP ein.

Zentrales Organ des Risikomanagements ist das Risikokomitee der SWP. Die Berichterstattung und die Kontrolle der Realisie-rung möglicher Gegenmaßnahmen obliegen einem von der Geschäftsführung eingesetzten Risikobeauftragten.

Folgende Risiken sind aktuell für die SWP als besonders bedeutend zu betrachten:

MarktrisikenEin Jahr nach den dramatischen Ereignissen in Japan im März 2011 stellen wir eine gewisse Beruhigung bei den Marktpreisen für Primär- und somit auch für Sekundärenergieträger auf der Beschaffungsseite fest. Aufgrund der weiterhin allgemeinen Ver-unsicherung ist die Preisvolatilität beim Energiebezug nach wie vor vorhanden. Auf der Absatzseite beobachten wir einen stetig ansteigenden Wettbewerb um die Strom- und Gaskunden sowie eine weiterhin rückläufige Preisakzeptanz bei den Kunden. Durch konsequente Ausnutzung der Wettbewerbsangebote bei Strom und Gas, durch die Fortführung der bisherigen Preispolitik in Zusammenhang mit der Weitergabe von Änderungen bei den Beschaffungskosten sowie der Umlagen zur Förderung des Aus-baus von Erneuerbaren-Energie-Anlagen, durch die Ausweitung des Marktgebiets und des Angebots energienaher Dienstleistun-gen begrenzen die SWP diese Risiken aus den Marktgegebenhei-ten weiterhin konsequent.

Zentrales Organ des Risiko managements – Risikokomitee

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AdressausfallrisikenUnter Adressausfallrisiken verstehen wir den Ausfall eines Geschäftspartners. Dieses Risiko kann in allen Sparten sowohl auf der Bezugs- als auch auf der Absatzseite auftreten.

Wir begegnen diesem Risiko bei relevanten Geschäftspartnern in den Sparten Strom und Gas durch ein konsequentes Bonitäts-management bei Geschäftsaufnahme und in regelmäßigen Ab -ständen. Hierzu sind entsprechende Vorgaben durch das Risiko-komitee erlassen worden. Jedem relevanten Geschäftspartner wird bei Abschluss eines Geschäftes eine individuelle Kreditlinie zugeordnet. Hieraus berechnet sich anhand der Marktgegeben-heiten das Exposure (Vorleistungs- und Wiederveräußerungs-risiko bzw. Wiedereindeckungsrisiko).

Für die Sparten Wasser und Fernwärme werden jeweils die aktuellen Exposure entsprechend bestimmt. Die Summe aller Exposure über alle Sparten stellt das Adressausfallrisiko der SWP dar.

Das maximale Adressausfallrisiko ist auf einen für die SWP tragbaren Höchstwert begrenzt.

Beim Stromvertrieb wurde für drohende Verluste aus schweben-den Beschaffungs- und Absatzverträgen eine Rückstellung in Höhe von 0,52 Mio. Euro gebildet.

Neben dem Adressausfallrisiko des einzelnen Kunden über-wachen die SWP das Adressausfallrisiko aller Kunden einer Branche in Summe. Ziel der Überwachung des Branchenrisikos ist die Diversifikation auf verschiedene Branchen und damit eine Risikominimierung durch die aktive Steuerung des Vertriebes.

Liquiditätsrisiken und operationelle RisikenBeide Risikoarten berücksichtigen wir im Risikomanagement entsprechend.

Wir sind uns bewusst, dass das operationelle Risiko aufgrund der Prozesse bei der SWP immer besteht. Aufgrund der Unwäg-barkeit kann es nur auf Erfahrungswerten pauschal bestimmt werden. Durch Prozessoptimierung und Schulungen wird dem operationellen Risiko entgegengewirkt.

Die Festlegung der Bundesnetzagentur zum neugestalteten Lieferantenwechselprozess mit einer Frist von drei Wochen ab Eingang der Meldung nach GPKE und GeLi Gas sowie die Verkür-zung der Kündigungsfrist bei Kunden in der Grundversorgung bedeutet für uns eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs.

Durch eine entsprechend vorausschauende Planung des Cash-flows begegnen wir dem Liquiditätsrisiko angemessen.

EnergiewirtschaftsrechtDie Marktöffnung des Messwesens für den Wettbewerb, die Einführung einer neuen Technologie für die Messwerterfassung und -weitergabe sowie der komplexe Geschäftsprozess der Bilan-zierung der Gas- und Stromnetze - aufgrund der hierfür notwen-digen technischen und personellen Ressourcen mit hoher Quali-fikation – beinhaltet für die SWP neben der Chance zum Ausbau eines weiteren energienahen Standbeines auch ein deutliches Risikopotential.

Diesen Risiken wird durch eine geplante Organisationsanpas-sung, welche anhand der Prozessketten erfolgt, und der kontinu-ierlichen Schulung der Mitarbeiter begegnet.

Die Auswirkungen der Anreizregulierung durch die Festsetzung der Erlösobergrenze durch die Landesregulierungsbehörde be -züg lich Erlösreduzierung und erforderlichen Kostenanpassungen sind in unserer mittelfristigen Erfolgsplanung sowie im Risiko-managementsystem angemessen berücksichtigt.

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Lagebericht.

Technische RisikenDas Aufzeigen möglicher technischer Risiken für die gesamten Versorgungseinrichtungen der SWP einschließlich der DV-unter-stützten Anlagensteuerungen ist in das unternehmensweite Risiko-managementsystem der SWP eingebunden. Die organisatorischen Voraussetzungen zur kurzfristigen Schadensbehebung bei Stör-fällen sind jederzeit gegeben. Mittel- bis langfristige Konzeptionen zur Anlageninstandhaltung und zur Anpassung von Sys temen an die technische Entwicklung liegen vor und werden im Zeitablauf umgesetzt.

Zusammengefasste RisikobewertungBei einer Gesamtbetrachtung der aktuell erfassten und bewerte-ten Risiken lassen sich keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Entwicklungen und Risiken erkennen. Die Risiko-tragfähigkeit ist gegeben.

Risikobericht FinanzinstrumenteDie nachfolgende Risikobetrachtung erstreckt sich sowohl auf den Einsatz originärer als auch derivativer Finanzinstrumente. Erstere umfassen bei den SWP auf der Aktivseite der Bilanz im Wesentlichen die Beteiligungen, den Forderungsbestand und die flüssigen Mittel, auf der Passivseite die Verbindlichkeiten.

Originäre Finanzinstrumente

Die einzelnen Risikokategorien beim Einsatz originärer Finanz-instrumente beurteilen die SWP wie folgt:

■ Risiken aufgrund von Veränderungen der Marktpreise oder den Preis beeinflussender Faktoren wie Marktzinssätze oder Wechsel kurse können wir nicht erkennen. Fremdwährungs-forderungen oder -verbindlichkeiten bestehen nicht. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen Dar-lehensverträge mit überwiegend Festzinsvereinbarungen, sodass über die Laufzeiten der Zinsfestschreibungen keine Änderungsrisiken bestehen.

■ Risiken aus Zahlungsstromschwankungen bestehen bei Dar-lehen grundsätzlich jeweils zum Zeitpunkt des Auslaufens von Zinsfestschreibungen. Da bei der Darlehensstruktur der SWP die Zinsfestschreibungszeiträume stark gestreut sind, sehen wir aus Veränderungen der Zinssätze keine wesentlichen für das Unternehmen nachteiligen Schwankungen bei Zins-zahlungen.

■ Nicht erkennbar ist auch das Risiko mangelnder Liquidität, da wir erforderliche Finanzierungsmittel zur Erfüllung von Verbindlichkeiten derzeit jederzeit beschaffen können.

■ Das Risiko von Ausfällen bei Kundenforderungen besteht grundsätzlich, auch wenn sich die konjunkturelle Lage gegen -über dem Vorjahr verbessert hat. Diese Risiken haben wir durch eine Versicherung gegen Forderungsausfälle bei Sonderkunden begrenzt. Darüber hinaus erfolgt ein zeitnahes Mahnverfahren bei Zahlungsrückständen von Kunden bis zur Vornahme der Einstellung der Energiebelieferung innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

24 Stunden. 365 Tage.Rund um die Uhr.

24

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Sonstige Finanzinstrumente

Im Zusammenhang mit der Finanzierung des Erwerbs der Betei ligung an der Kom9 GmbH & Co. KG wurde ein Darlehen mit variablem Zinssatz aufgenommen, dessen Zins durch ein Zins sicherungsgeschäft fixiert wurde. Darlehen und Zins-sicherungsgeschäft stimmen in der Höhe, der Laufzeit und der Tilgungsstruktur überein und bilden eine Bewertungseinheit.

Im Bereich des Energiehandels werden derivative Finanz-instrumente für den Kauf oder Verkauf von elektrischer Energie bzw. Gas am Terminmarkt oder Spotmarkt sowohl an der Börse (Futures) als auch OTC (Forwards) getätigt. Hierbei handelt es sich um sogenannte Festgeschäfte. Diese Finanzinstrumente sind Vereinbarungen zwischen zwei Parteien über die zukünftige Lieferung eines Gutes zu einem heute festgelegten Preis und in der Zwischenzeit in der Branche übliche Transaktionen.

Diese Geschäfte ermöglichen es der SWP, auf der Bezugsseite sich entsprechend den Marktgegebenheiten einzustellen und zu agieren. Mit dieser Möglichkeit des optimierten Energiebezugs vermeiden die SWP im Wettbewerb Nachteile.

Die SWP sind sich bewusst, dass neben den Chancen auch die nicht unerheblichen Preisrisiken stehen. Diesen Risiken gilt es aktiv zu begegnen. Die Steuerung dieser Risiken erfolgt aufgrund der sehr kurzen Reaktionszeiten bei Marktbewegungen täglich im Bereich des Energiehandels und Vertriebscontrollings.

Für die Steuerung des Energiehandelsrisikos beim Energiehandel wurde ein Risikokomitee eingerichtet und ein Risikocontrolling-Handbuch erstellt. Dieses Handbuch beschreibt die Berechnung des Markt-, Adressausfall-, Liquiditäts- und des operationellen Risikos, die Schwellenwerte für die Risikobegrenzung sowie die Gegenmaßnahmen bei Überschreiten der Schwellenwerte. Sobald das Energiehandelsrisiko den Schwellenwert für die Meldepflicht überschreitet, fließen diese Informationen in das Risikomanage-mentsystem der SWP ein.

Prognosebericht

Die erfolgreiche nachhaltige Positionierung in den Wettbewerbs-märkten Strom und Gas mit der Erzielung eines den Rendite-erwartungen der Gesellschafter entsprechenden Unternehmens-ergebnisses ist nach wie vor oberstes wirtschaftliches Ziel der Gesellschaft. Dies schließt die volle Erwirtschaftung der Konzes-sionsabgabe mit ein.

Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Unterneh-men der Energieversorgung mit dem Kernstück der Regulierung des Netzbetriebs bei Strom und Gas und zuletzt ergänzt durch die gesetzlichen Neuregelungen bei den Messdienstleistungen und beim Messstellenbetrieb sowie der zunehmende Wettbewerb bei Gas erfordern hierbei sowohl kosten- als auch vertriebsseitig alle Anstrengungen. Im folgenden Prognosebericht gehen die SWP auf die erwartete zukünftige Entwicklung ihres Unterneh-mens und des unternehmerischen Umfelds in den nächsten zwei Geschäftsjahren ein. Dabei zeigen die SWP insbesondere auch Chancen auf, die aus heutiger Sicht für das Unternehmen aus der künftigen Entwicklung bestehen und die wir unter bestimmten Voraussetzungen für erreichbar halten.

Andererseits bergen eine Reihe von Faktoren, die teilweise außerhalb unseres Einflussbereichs liegen, Ungewissheiten und Risiken, die dazu führen können, dass die Ergebniserwartungen nicht eintreten. Insbesondere zählen wir hierzu die Risiken der im Zusammenhang mit der Anreizregulierung vor allem in der zweiten Regulierungsperiode weiter sinkenden oder sich trotz Kostensteigerungen kaum erhöhenden Netznutzungsentgelte sowie die Auswirkungen des Wettbewerbs auf dem Gasmarkt und auf dem Strommarkt. Hinzu kommt, dass die Energiepreise in den Medien nach wie vor eine hohe Aufmerksamkeit erzielen, was auch zu einer immer stärkeren Preissensibilisierung der Kunden führt. Wir verweisen hierzu auch auf die Ausführungen in unserem Risikobericht.

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Lagebericht.PROGNOSEBERICHT

Unsere Chancen sehen wir im Wesentlichen in■ der Kundenbindung bei Strom und Gas durch wettbewerbs-

gerechte Preise und den Interessen der Kunden entsprechende Angebote wie beispielsweise die Garantieverträge, ÖkoPur-Produkte, Premiumprodukte und das neue Mehrwertprogramm

■ der Kundenneugewinnung in überregionalen Märkten, insbesondere bei den RLM-Kunden

■ der Optimierung des Energiebezugs bei Strom und Gas durch konsequente Ausnutzung des Wettbewerbs und Nutzung der Möglichkeiten der strukturierten Beschaffung

■ dem weiteren Ausbau von energienahen Dienstleistungen (Contracting)

■ der Ausweitung der Gasversorgung vor allem in die Region (Wurmberg, Tiefenbronn, Neuhausen) sowie in den Ortsteilen Huchenfeld und Hohenwart

■ der Fortführung der Kostensenkungsmaßnahmen, vor allem durch die Optimierung der Prozessabläufe

■ der Stärkung der Position in den neuen Konzessionsgebieten Ispringen (Strom), Keltern (Strom und Gas) und Neuhausen (Strom).

ErgebnisentwicklungFür das Jahr 2012 erwarten die SWP in ihrem Erfolgsplan die Erzielung eines Jahresüberschusses in Höhe von 11,71 Mio. Euro, die Prognose für 2013 beläuft sich ebenfalls auf +11,71 Mio. Euro.

AbsatzentwicklungBei der Stromversorgung erwarten die SWP im Jahr 2012 eine höhere Absatzmenge als im Jahr 2011. Außerhalb von Pforzheim gewinnen die SWP weiter RLM-Kunden und sie wollen auch durch Vertriebspartner und neue Produkte im Segment Jahres-kunden weiter wachsen. Im Netz Pforzheim soll durch gezielte Kundenbindungsmaßnahmen, insbesondere Kampagnen, einem möglichen Kundenverlust entgegengewirkt werden.

Bei der Gasversorgung orientiert sich die Planung für das Netz-gebiet Pforzheim an den Planwerten des Normaljahres. Die pro -g nostizierten Abgabemengen liegen um 1,4 % über den Planwerten des Jahres 2011. Die Planung der Gasabgabe außerhalb von Pforz-heim geht im Wirtschaftsplan 2012 von einer Steigerung um ca. 10 % gegenüber dem Ist-Wert des Jahres 2010 aus, wobei dieser Wert mit den Ist-Zahlen des Jahres 2011 schon deutlich über-schritten werden konnte.

Bei der Wasserversorgung erwarten die SWP im Jahr 2012 Abgabe-mengen in der Größenordnung der Vorjahre. Bei der Fernwärme-versorgung erfolgte die Planung auf der Grundlage eines Normal-jahres. Dies entspricht den Planwerten des Vorjahres.

10Prozent Steigerung gegenüber dem Vorjahr

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Bezugskosten und Abgabepreise/UmsatzentwicklungDie aktuellen Bezugspreise für Strom, Gas und Fernwärme sind in die Planansätze für 2012 eingeflossen. Die Neueinführung der Umlage nach § 19 StromNEV zum 01.01.2012, die der Entlastung der stromintensiven Industrie dient, muss von den SWP an die Stromkunden weitergegeben werden. Deshalb ist zum 01.05.2012 eine Strompreiserhöhung unvermeidbar. In der Sparte Gas bleiben die Preise unverändert. Bei der Fernwärme war aufgrund der durch die neue Preisregelung gestiegenen Bezugspreise eine Erhöhung der Abgabepreise zum 01.01.2012 unvermeidlich. Beim Wasser wurden die Preise zum 01.01.2012 erhöht, um die steigen-den Bezugskosten weitergeben zu können.

Mittelfristig bleibt es Zielsetzung der SWP, in den einzelnen Sparten die Rohmargen, d.h. die Differenz zwischen Erlösen und den Aufwendungen für Energie- bzw. Wasserbezug, zu erhalten. Im Zusammenhang mit dem steigenden Wettbewerbsdruck bei Strom und Gas wird es aber immer schwieriger, dieses Ziel zu erreichen.

Im Jahr 2012 erwarten die SWP in ihrem Erfolgsplan einen Umsatz von rd. 225,96 Mio. Euro (Ist 2011 219,62 Mio. Euro).

Investitionen und FinanzierungDer Vermögensplan der SWP für 2012 beinhaltet ein Investitions-volumen in Höhe von 24,26 Mio. Euro, für 2013 sind 25,64 Mio. Euro vorgesehen. Die geplanten Investitionen in den Verteilungs-netzen einschließlich Telekommunikation belaufen sich im Jahr 2012 auf rd. 14,63 Mio. Euro, für verschiedene Contracting-Pro-jekte wurde ein Planansatz von 2,55 Mio. Euro aufgenommen. Hervorzuheben sind bei den Versorgungsanlagen die Mittel in Höhe von 1,45 Mio. Euro für die Generalsanierung von Wasser-behältern. Für Projekte zur Nutzung von erneuerbaren Energien sind 1,15 Mio. Euro vorgesehen.

Gemäß Vermögensplan 2012 beträgt der Finanzierungsbedarf einschließlich der laufenden Kredittilgung 29,32 Mio. Euro. Nach Abzug der erwirtschafteten Abschreibungen und der zu -fließenden Baukostenzuschüsse im Jahr 2012 resultiert hieraus ein zusätzlicher Darlehensbedarf in Höhe von 17,15 Mio. Euro, wodurch sich die Kreditverbindlichkeiten zum Jahresende 2012 auf rd. 93,00 Mio. Euro belaufen werden. In den Folgejahren steigen die Darlehensverbindlichkeiten nach den Prognosen des mittelfristigen Vermögens- und Finanzplans durch hohe Investi-tionen, vor allem in Anlagen zur Nutzung der erneuerbaren Energien (24,00 Mio. Euro) und in Contractinganlagen (10,55 Mio. Euro), auf 127,77 Mio. Euro im Jahr 2016 an. Diese Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien befinden sich noch im Stadium der Vorplanung. Sie werden im Einzelnen dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt.

Investitionenin Höhe von 24,26 Mio. Euro für 2012

Page 41: Weil wir hier leben

Lagebericht.UNSERE MITARBEITER

Zum 31.12.2011 waren in unserem Unternehmen 379 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter im festen Arbeitsverhältnis beschäftigt. Darüber hinaus bestanden zum Jahresende 24 Zeitarbeitsverhält-nisse. Der Personalstand insgesamt hat sich damit um 13 Beschäf-tigte oder 3,33 % erhöht. Außerdem wurde die Zahl der Auszubil-denden um 4 erhöht. Neue Anforderungen aus Regulierung und Wettbewerb sowie vor allem die Notwendigkeit zur Verbesserung der Servicequalität machten den Stellenausbau erforderlich.

10 Beschäftigte sind 2011 aus der Freizeitphase der Altersteilzeit in den Ruhestand getreten.

Das 10-jährige Dienstjubiläum konnten 4 Mitarbeiter begehen, 14 Mitarbeiter das 25-jährige Dienstjubiläum und 4 Mitarbeiter das 40-jährige Dienstjubiläum.

4 Auszubildende haben 2011 ihre Prüfung erfolgreich abgelegt.

Der Personalaufwand hat sich wie folgt entwickelt:

2011 2010 Veränderung

TEuro TEuro TEuro %

Löhne 6.929 7.303 –374 –5,12

Gehälter 10.706 10.920 –214 –1,96

Sozialabgaben 3.496 3.452 +44 +1,27

Altersversorgung

und Unterstützung 1.425 1.427 –2 –1,14

22.556 23.102 –546 –2,36

31.12.2011 31.12.2010 Veränderung

Geschäftsführung 1 1 0

Stabstellen 5 4 +1

Kaufmännische Hauptabteilung 42 40 +2

Netzbau/Netzbetrieb 128 125 +3

Hauptabteilung Markt 30 31 –1

Hauptabteilung Services 81 78 +3

Energiedienstleistungen 58 59 –1

Auszubildende 34 30 +4

Zeitverträge 24 22 +2

Insgesamt 403 390 +13

Page 42: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

40 / 41

Bei der Entwicklung des Personalaufwandes ist zu berücksich-tigen, dass die Entgelte zum 01.01.2011 um 1,6 % erhöht wurden. Trotz dieser Steigerung und der im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr um 13 Mitarbeiter höheren Mitarbeiterzahl gingen die Personalkosten zurück. Dies ist auf die Methodenänderung bei der Bildung der Rückstellungen, die die Altersteilzeitregelun-gen betreffen, im Jahr 2010 zurückzuführen. Die Belastungen aus der veränderten Bildung der Rückstellung und aus den Ände-rungen des BilMoG betrugen im Vorjahr 1,15 Mio. Euro. Im Jahr 2011 mussten nur in geringem Umfang neue Rückstellungen gebildet werden, es ergab sich hier eine Entlastung des Personal-aufwandes aus dem Saldo von Neubildung und Verwendung von Rückstellungen von 0,04 Mio. Euro.

Aus- und WeiterbildungWie schon in den vergangenen Jahren engagierten sich die SWP auch im Berichtsjahr 2011 stark für die Ausbildung junger Men-schen. Mit 34 Auszubildenden zum Stand 31.12.2011 bilden die SWP weit über den eigenen Bedarf aus.

Das Ausscheiden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ver-antwortlichen Positionen erfordert Maßnahmen zum langfristigen Erhalt der hohen Qualifikation des Personals. Hierzu zählt die Einstellung von Nachwuchsführungskräften im technischen und kaufmännischen Bereich. Ab Oktober 2012 werden voraussicht-lich zwei Studienplätze zur Ausbildung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit Studienort in Karlsruhe angeboten. Auch in den Folgejahren sollen Studienplätze zur Verfügung gestellt werden. Die SWP erwarten, dass dadurch langfristig auch dem erwarteten Arbeitskräftemangel durch den demographischen Wandel entgegengewirkt werden kann.

In regelmäßigen Unterweisungen werden die Mitarbeiter für die Belange der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung sensibilisiert.

Pforzheim, 4. Mai 2012

Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH(vertreten durch Wolf-Kersten Meyer)

379Mitarbeiter im festen Arbeitsverhältnis

Page 43: Weil wir hier leben

Vertrieb.

VertriebDas Marktsegment der Sondervertragskunden der Sparte Strom und inzwischen auch das der Sparte Gas ist sehr stark vom Wett-bewerb bestimmt. Diese Kunden orientieren sich regelmäßig auf dem Markt und haben Alternativangebote, sodass knapp kalku-lierte Angebote seitens der SWP erforderlich sind, um die Kunden zu halten oder gegebenenfalls zurückzugewinnen. Mit den Pro-dukten „Impuls“ und „EMSY“ bieten die SWP den Kunden einen Mehrwert, wodurch der „Vertragspreis“ nicht mehr alleine im Vordergrund steht. Die Sicherung des Absatzes innerhalb von Pforzheim sowie der weitere Ausbau außerhalb von Pforzheim gelten auch in 2012 als oberstes Ziel.

Die Abteilung Geschäftskundenvertrieb betreut im Stadtgebiet ca. 500 Geschäftskunden. Diese Kunden werden von den SWP mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Telekommunikations-produkten beliefert. Für diese Kunden gilt es, eine langfristige Kundenbeziehung zu erhalten und weiter auszubauen.

Der durch den massiven Wettbewerb eingetretene Kundenverlust, der zwangsläufig zu Mengen- und Margenverlusten führt, muss durch die Neukundengewinnung ausgeglichen werden, um den Ertrag zu erhalten bzw. zu steigern.

Der angestrebte Ertragsausgleich wird seit dem Jahr 2010, ver-stärkt durch eine enge Zusammenarbeit mit externen Vermitt-lungsagenturen, verfolgt. Ziel ist es, gemeinsam neue Strom- und Gaskunden zu gewinnen. Über diesen Distributionsweg konnten insgesamt bereits 370 neue Sondervertragskunden außerhalb von Pforzheim gewonnen werden. Die Praxis zeigt, dass die SWP bei ca. 10 % der Ausschreibungen zu einem Vertragsabschluss kommen. Der Aufbau einer langfristigen Kundenbeziehung ist auch bei diesen Neukunden das Ziel.

Zur Vermeidung von Klumpenrisiken setzten die SWP auf die Gewinnung von vielen mittelständischen Gewerbekunden. Dadurch wird das Risiko sehr breit gestreut, sodass ein mög - licher Ausfall eines Kunden sich wirtschaftlich überschaubar auswirkt.

In den meisten Netzgebieten können die Verbraucher mittler-weile unter mehr als 40 potentiellen Lieferanten auswählen. Ins-gesamt bemühen sich über 120 Anbieter um diese Kunden. Die Anbieter unterscheiden sich bei den Preisen, Sonderrabatten und Vertragsbindungsfristen.

Aktuell ist die Bindung der Kunden an einen Energielieferant gering. Die kumulierte Kündigungsrate bundesweit liegt bereits bei 22 Prozent. Als Hauptursache sind der Markteintritt neuer Anbieter und der massive Wettbewerb zu nennen.

Die Stadtwerke Pforzheim haben individuelle Lösungen im Fokus, um „den Preisblick“ des Kunden zu verändern. Weiterhin erstellen die SWP für ihre Kunden ein zielgruppengenaues Portfolio an Mehrwertdienstleistungen. Dadurch erhalten die Kunden über verschiedene Kanäle laufende Informationen zu den Mehrwerten. Ziel ist es, sich durch diese Maßnahmen vom Wettbewerb zu unterscheiden und so den Kundenbestand zu sichern und Neu-kundenakquise zu erleichtern. Aktuell liegt die Kundenbindungs-quote im Bereich Strom bei ca. 88 Prozent und im Bereich Gas bei ca. 90 Prozent.

Beim Produkt „White Label“ konnte die Kundenzahl gemessen an den abgeschlossenen Verträgen seit Jahresmitte 2011 deutlich gesteigert werden. Auch dahinter steht ein Distributionsweg mit externen Vertriebspartnern. Über diesen Vertriebsweg konnten insgesamt bereits mehr als 14.000 neue Kunden gewonnen werden.

12%22%

Im Bundesdurchschnitt wechseln 22 % den Stromanbieter. In Pforzheim nur 12 %

Page 44: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB

VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG 42 / 43

Im Rahmen des mit den Stadtwerken Backnang abgeschlossenen Dienstleistungsvertrag – die Dienstleistungen umfassen Vertrieb, Energiehandel inkl. Portfoliomanagement sowie Abrechnung –konnten in 2011 1.500 Kunden akquiriert werden.

Die SWP setzen derzeit verstärkt auf Kundenbindung. Dies geschieht durch wiederkehrende Kampagnen. Die Kampagnen orientieren sich zeitlich am Turnus der Jahresverbrauchsabrech-nung der Stadtwerke Pforzheim und erreichen unsere Kunden ca. 14 Tage, nachdem diese ihre Verbrauchsabrechnung erhalten haben. Die Kunden sind in diesem Zeitraum kostenbewusster und haben hier eher die Bereitschaft oder die Neigung zum Abschluss eines Sondervertrages mit den SWP. Beispielsweise konnten im Jahre 2011 15.741 Verträge abgeschlossen werden. Der überwie-gende Anteil der Kunden hat Treue- (11.713) und Garantieverträge (1.069) abgeschlossen. Die Verträge beinhalten aufgrund der neuen Rechtsprechung über die Vertragslaufzeit einen zuge-sicherten Energiepreis.

Die SWP setzen auch gezielt auf eine Imageaufwertung, eine Positionierung als innovatives und kundenfreundliches Unter-nehmen. Der aktuelle Slogan „Weil wir hier leben“ wird bereits über den „Beratereinsatz“ in 11 Sparkassen-Filialen spürbar umgesetzt und intensiviert die Kundennähe.

Weiterhin setzen die SWP bei ihren Vertriebsmaßnahmen auf Kooperationspartner. In diesem Zusammenhang übernimmt die SWP nicht nur die Rolle des reinen Energielieferanten, sondern auch als des Energiedienstleisters.

Mit der Klima-Initiative ökocity zeigen die SWP deutliche Präsenz. Unter diesem Label ist Umwelt- und Klimaschutz in Pforzheim schnell identifizierbar. Die SWP setzen auf ökologisch erzeugte Energie – heute und in Zukunft.

EnergiehandelFür die Beschaffung des an die Kunden abgesetzten Stroms und Erdgases setzen die SWP weiterhin auf einen das Risiko mini-mierenden Mix aus bilateralen Verträgen und Beschaffung an den Großmärkten. Die dabei erzielten Preise sind daher jederzeit marktkonform und ermöglichen dem Vertrieb eine erfolgreiche Arbeit sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden.

Den Risiken einer strukturierten Beschaffung begegnen die SWP durch ein Risikomanagementsystem. Beobachtet werden müssen Marktrisiken, Adressausfallrisiken, Liquiditätsrisiken und opera-tionelle Risiken. Die SWP ist der Meinung, dass die Chancen aus einer strukturierten Beschaffung unter Einsatz der festgelegten Risikoregularien eindeutig die damit einzugehenden Risiken überwiegen. Erfahrungen mit einer strukturierten Strommengen-beschaffung liegen bereits vor.

Der Strombezug für das Jahr 2011 erfolgte in Teilmengen und in strukturierten Produkten von mehreren Anbietern über einen längeren Zeitraum. Der Gesamtbezug belief sich auf rd. 838 Mio. kWh.

In Zeiten des immer härter werdenden Wettbewerbs um die Gunst des Kunden hat die klassische „Erdgasvollversorgung“ in der Energiewirtschaft ausgedient. Bedingt durch die Starrheit der Verträge mit „Take or Pay“-Verpflichtungen sowie den ent-haltenen Risikozuschlägen für die Übernahme der Risken aus Mengen- und Preisschwankungen durch den Vorlieferanten ergeben sich Bezugspreise oberhalb des marktüblichen Bezugs-preises. Wettbewerber ohne diese starre Bindung sind hier ein-deutig im Vorteil. Aus diesem Grund hat sich die SWP für die strukturierte Beschaffung entschieden. Hierdurch wird die Chance eröffnet, Kunden mit marktgerechten Preisen zu belie-fern, den Kundenstamm auszubauen und durch die abgesenk -ten Bezugspreise die Margen und damit die Rendite für die Gesellschafter zu sichern.

Witterungsbedingt ist der Gasbezug 2011 mit 897 Mio. kWh gegenüber dem Vorjahr 952 Mio. kWh deutlich gesunken. Die Gasbeschaffung erfolgte bei mehreren Lieferanten.

Die Bereitstellung der Fernwärme für unsere Kunden erfolgte nahezu ausschließlich durch den Bezug von der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH.

Die SWP verfolgen den Grundsatz, dass sich die Beschaffung zentral an der Absatzplanung des Vertriebs orientiert.

14.000neue Kunden

Page 45: Weil wir hier leben

Im Geschäftsjahr hat sich die Stromabgabe an unsere Kunden um 8,9 % auf 836,9 Mio. kWh erhöht. Diese positive Entwicklung konnte vor allem durch die Nutzung neuer Vertriebswege zur Kundenneugewinnung bei den Monatskunden erreicht werden. Dies brachte einen deutlichen Zuwachs an Absatz und Umsatz.

Die Absatzmenge an Jahreskunden ist vor allem dadurch, dass der Internetstromvertrieb des Produktes „stromistbillig.de“ nicht mehr aktiv fortgeführt wurde, um 5,9 % zurückgegangen.

Bei den Umsatzerlösen des Stromvertriebs ist ein Anstieg um 13,6 % auf 122,53 Mio. Euro eingetreten.

STROMVERSORGUNG

Abgabe in PforzheimAbgabe in der Region

2009

609,810 Mio.

512,8 Mio.88 Mio.

2010

796,096 Mio.

525 Mio.271,2 Mio.

2011

842,166 Mio.

476,5 Mio.365,659 Mio.

STROMABGABE IN MIO. KWH

Page 46: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG

NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG 44 / 45

VERTRIEBS-KENNZAHLEN DER STROMVERSORGUNG

2011 2010

Bezug MWh Anteil % MWh Anteil %

Strombezug 842.166 100,0 796.096 100,0

2011 2010

Nutzbare Abgabe MWh Anteil % MWh Anteil %

in Pforzheim

Haushalts-, Gewerbe- und Heiztarife 259.664 30,8 214.340 26,9

Sonderkunden 204.094 24,2 282.829 35,5

Betriebsverbrauch 4.904 0,6 5.430 0,7

Netzbetrieb 7.845 0,9 22.318 2,8

476.507 56,6 524.917 65,9

in der Region

Haushalts-, Gewerbe- und Heiztarife 56.664 6,7 62.554 7,9

Sonderkunden 308.995 36,7 208.625 26,2

365.659 43,4 271.179 34,1

Gesamt-Abgabe 842.166 100,0 796.096 100,0

Page 47: Weil wir hier leben

GASVERSORGUNG

Der Gasabsatz ging im Jahr 2011 um 15,3 % auf 807,0 Mio. kWh zurück. Dieser Rückgang, der im Jahreskundensegment im Netz-gebiet Pforzheim noch stärker war und hier 22,2 % betrug, ist auf ausschließlich Witterungseinflüsse zurückzuführen. Der Verkauf an Monatskunden stieg um 28,2 % an. Dies resultiert aus der

Gewinnung einer Handelskette als Kunden ab dem 01.10.2010, die erstmals in 2011 das komplette Jahr beliefert wurde.

Dieser Absatzrückgang war auch mit einem Umsatzzuwachs verbunden. Der Umsatz ging bei gegenüber dem Vorjahr um 10,4 Prozent auf 30,53 Mio. Euro zurück.

2009

0.909 Mio.

2,601 Mio.

2010

1.015 Mio. 2011

0.893 Mio.

GASABGABE IN KWH

Page 48: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG

NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG 46 / 47

VERTRIEBS-KENNZAHLEN DER GASVERSORGUNG

2011 2010

Bezug MWh 892.846 1.015.162

2011 2010

Nutzbare Abgabe MWh Anteil % MWh Anteil %

Haushalts-, Gewerbe- und Heiztarife 458.450 53,3 507.861 53,2

Sonderkunden 117.056 13,6 91.298 9,6

Gasversorgung Pforzheim Land GmbH 228.324 26,5 334.483 35,1

Erdgastankstelle 2.381 0,3 2.914 0,3

Bezug Contracting 50.895 5,9 14.333 1,5

Betriebsverbrauch 3.176 0,4 3.321 0,3

Gesamt-Abgabe 860.282 100,0 954.210 100,0

Page 49: Weil wir hier leben

WÄRMEVERSORGUNG

Im Geschäftsjahr ist der Fernwärmeverbrauch unserer Kunden temperaturbedingt um 16,3 % auf 244,3 GWh zurückgegangen. Die Umsatzerlöse gingen um 12,1 % auf 20,18 Mio. Euro zurück. Die Fernwärmepreise blieben unverändert.

Der Wärmebezug erfolgte auch in 2011 nahezu ausschließlich von der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, die Netzeinspeisung aus dem Heizwerk Sonnenhof war von nur geringer Bedeutung.

BetriebsverbrauchAbgabe an Kunden

2011

248,005Mio.

244,270 Mio.1,876 Mio.

2009

286,345 Mio.

275,018 Mio.3,727 Mio.

2010

304,615 Mio.

291,813 Mio.4,909 Mio.

WÄRMEABGABE IN KWH

Page 50: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG

NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG 48 / 49

VERTRIEBS-KENNZAHLEN DER WÄRMEVERSORGUNG

Erzeugung und Bezug MWh 2011 2010

Eigenerzeugung 422 317

Bezug von Contracting Anlage Siloah 10.910 0

Bezug Heizkraftwerk Pforzheim GmbH 289.180 367.382

300.512 367.699

2011 2010

Nutzbare Abgabe MWh Anteil % MWh Anteil %

Abgabe an Kunden 244.270 98,5 291.813 95,8

Bezug Contracting 1.859 0,7 7.893 2,6

Betriebsverbrauch 1.876 0,8 4.909 1,6

248.005 100,0 304.615 100,0

Page 51: Weil wir hier leben

WASSERVERSORGUNG

Die Wasserabgabe ist im Jahr 2011 leicht angestiegen. Der Absatz erhöhte sich um 0,3 % auf 6,12 Mio.m³. Der Umsatz ging um 0,14 % auf 14,09 Mio. Euro zurück. Die Wasserpreise blieben unverändert, nachdem sie zum 01.01.2010 erhöht worden waren.

Bei der Struktur der Wasserbeschaffung blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. 35,1 % des Wasseraufkommens stammt aus heimischen Brunnen und Quellen.

FremdbezugEigengewinnung

2009

7,026 Mio.

2,601 Mio.4,425 Mio.

2,601 Mio.

2010

6,829 Mio.

2,611 Mio.4,218 Mio.

2011

6,912 Mio.

4,485 Mio.2,427 Mio.

WASSERGEWINNUNG UND WASSERFREMDBEZUG IN KUBIKMETER

Page 52: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG

NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG 50 / 51

VERTRIEBS-KENNZAHLEN DER WASSERVERSORGUNG

2011 2010

Gewinnung und Bezug 1.000 m3 Anteil % 1.000 m3 Anteil %

Gewinnung Grösseltal 835 12,1 1.012 14,8

Gewinnung Friedrichsberg 1.194 17,3 1.195 17,5

Gewinnung Nagoldtal 398 5,7 404 5,9

Bezug Bodenseewasserversorgung 4.415 63,9 4.146 60,7

Sonstiger Bezug 70 1,0 72 1,1

6.912 100,0 6.829 100,0

2011 2010

Nutzbare Wasserabgabe 1.000 m3 Anteil % 1.000 m3 Anteil %

Tarifkunden 6.084 99,0 6.059 99,0

Weiterverteiler 39 0,7 40 0,6

Betriebsverbrauch 3 0,1 4 0,1

Unentgeltliche Abgabe 18 0,3 17 0,3

6.144 100,0 6.120 100,0

Page 53: Weil wir hier leben

Netze.

Page 54: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE

BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG 52 / 53

AllgemeinesDie Anreizregulierung hat das Ziel einer Reduzierung der Netz-entgelte bei Strom und Gas. Dies bringt einen zunehmenden Kostendruck in unserer Hauptabteilung Netzbau/Netzbetrieb mit sich und hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verringe-rung des Personalstandes geführt.

StromversorgungDie Weiterführung der 110kV-Trasse zwischen der Innenstadt und dem Umspannwerk Hohwiesenweg wird weiter gebaut.

Nach dem Gewinn der Konzessionen in Ispringen und Keltern in 2010 wurden mit dem alten Konzessionsinhaber Verhandlungen zur Netzübernahme geführt. Die Verhandlungen zur Netzüber-nahme in Ispringen konnten 2011 abgeschlossen werden. Die Netzeinbindungsmaßnahmen zur Netzübernahme in Ispringen wurden zum Jahresende 2011 abgeschlossen, sodass die Netz-übernahme des Stromnetzes der Gemeinde Ispringen zum Jahres-ende erfolgten konnte. Die SWP betreiben ab diesem Zeitpunkt für die nächsten 20 Jahre das Stromnetz in der Gemeinde Ispringen.

Nach Abschluss der Netzübernahmeverhandlungen für das Strom -netz in der Gemeinde Keltern soll der Netzbetrieb zu Beginn des Jahres 2013 auf die SWP übergehen.

In der Gemeinde Neuhausen konnten die SWP Ende 2011 den Wettbewerb um die Stromkonzession für sich entscheiden.

Die SWP prüfen im Zuge ihrer ökologischen Ausrichtung die Realisierung neuer Standorte für neue bzw. zu modernisierende Flusskraftwerke.

In die Anlagen der Stromversorgung wurden im Jahr 2011 insge-samt 5,23 Mio. Euro investiert (Vorjahr 6,01 Mio. Euro).

GasversorgungNach dem Gewinn der Gaskonzession wurden im Jahr 2011 Ver-handlungen mit dem alten Konzessionsinhaber in der Gemeinde Keltern zur Übernahme des Gasversorgungsnetzes geführt. Die Verhandlungen sollen im Jahr 2012 zum Abschluss gebracht werden, sodass die Netzübernahme zum 01.01.2013 erfolgen kann.

Bei der Gasversorgung wurden die Erweiterungs- und Sanierungs-maßnahmen im Stadtgebiet kontinuierlich fortgesetzt. Im Umland wurde in den Gemeinden Wurmberg, Tiefenbronn, Neuhausen die Verdichtung der Gasversorgung fortgeführt. Der Ortsteil Schell-b ronn der Gemeinde Neuhausen wurde an die Gashochdruck-leitung von Hamberg kommend angebunden.

Die Ortsteile Huchenfeld und Hohenwart wurden in das Gasver-sorgungsnetz eingebunden.

In die Anlagen unserer Gasversorgung wurden im Jahr 2011 insgesamt 3,89 Mio. Euro investiert (Vorjahr 2,86 Mio. Euro).

WärmeversorgungDas Kerngeschäft 2011 bezog sich auf die Verlegung und Fertig-stellung von Hausanschlüssen in den Neubaugebieten Tiergarten und Wacholder. Zusätzlich wurden die fehlenden Transportver-bindungsleitungen DN 400 im Bereich der Parkstraße sowie in der Ostendstraße verlegt. Damit konnte die Netzhydraulik im Bereich der Gymnasiumstraße und dem nachfolgenden Netz ver-bessert werden. Durch diese Maßnahme konnte auch die erste Netzerweiterung im bestehenden Wohngebiet Herrenstriet erfol-gen.

Insgesamt sind im Stadtgebiet 58 Neukunden hinzugekommen. Der Anschlusswert unserer Fernwärmekunden belief sich Ende 2011 auf 310 MW.

Investiert haben die SWP in diesem Betriebszweig 1,83 Mio. Euro (Vorjahr 1,42 Mio. Euro).

WasserversorgungDer Schutz des Eigenwassers im Wasserschutzgebiet „Untere Enzauen“ ist durch eine Vielzahl von Baumaßnahmen bedroht. Die SWP streben eine Erhöhung des Eigenwasseranteils aus den Enzauen an, um den Fremdbezug zu reduzieren. Deshalb ist die Gewährleistung der Schutzwirkung des vorhandenen Trinkwas-serschutzgebietes aus wirtschaftlichen Gründen zwingend not-wendig. Hierzu wurden von den SWP verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben, die den sensiblen Bereich des Trinkwasser-schutzgebietes beleuchten und zu dem Ergebnis kommen, dass die Baumaßnahmen, so wie jetzt geplant, nicht durchgeführt werden können. Im Einzelnen sind dies: Reisersweg, Erweite-rung Tank und Rast BAB Ost, Ausbau A 8, Ausbau B 10, Leitung GVS, Holzhof, ehem. US-Tankstelle (geplanter LKW–Parkplatz).

Die Planungen zur Sanierung des Pumpwerks Büchenbronn und des Pumpwerkes Huchenfeld konnten abgeschlossen werden.

Investiert wurden in die Anlagen der Wasserversorgung 3,39 Mio. Euro (Vorjahr 1,83 Mio. Euro).

Page 55: Weil wir hier leben

STROMNETZ

Betriebsanlagen 31.12.2011 31.12.2010

2 Wasserkraftanlagen kW 1.820 1.820

Umspannwerke Anzahl 3 3

Umspannstationen Anzahl 450 442

Kabelnetz km 1.511 1.488

Freileitungsnetz km 41 44

Schwachstromnetz km 581 577

Hausanschlüsse Anzahl 19.675 19.844

Eingebaute Zähler Anzahl 73.857 71.540

2011 2010

Höchstlast kW 112.194 114.912

GASNETZ

Betriebsanlagen 31.12.2011 31.12.2010

Leitungsnetz km 439 407

Hausanschlüsse Anzahl 9.322 9.195

Eingebaute Zähler Anzahl 17.415 17.543

2011 2010

Höchste Tagesabgabe MWh 8.932 9.581

Netze.KENNZAHLEN 2010

Page 56: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE

BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG 54 / 55

WÄRMEVERSORGUNG

Betriebsanlagen 31.12.2011 31.12.2010

1 Heizwerk Leistung [MW] 16 16

Dampfnetz km 0 1

Heizwassernetz km 77 77

Hausanschlüsse Anzahl 2.429 2.371

Eingebaute Zähler Anzahl 4.064 4.115

2011 2010

Höchstlast MW 127 137

WASSERVERSORGUNG

Betriebsanlagen 31.12.2011 31.12.2010

Quellen Anzahl 4 4

Tiefbrunnen Anzahl 17 17

Behälterkapazität m3 33.000 33.000

Pumpwerke Anzahl 18 18

Höchste Tagesabgabe m3 24.901 25.191

Leitungsnetz km 457 455

Hausanschlüsse Anzahl 17.367 17.263

Eingebaute Zähler Anzahl 19.611 20.002

Page 57: Weil wir hier leben

Beteiligungen.

Heizkraftwerk Pforzheim GmbHDie Heizkraftwerk Pforzheim GmbH (HKW) erzeugt in ihren Anlagen in mehreren Blöcken, unter Einsatz von im Wesent lichen Steinkohle, Erdgas und Biomasse, Strom und Fernwärme in Kraft-Wärme-Kopplung. Alleiniger Abnehmer der Fernwärme sind die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG (SWP). Der mithilfe des Wirbelschichtblocks, des Kombiblocks (Gasturbine mit Abhitze-kessel) und der Altbau-Kesselanlagen erzeugte Strom wird am Strommarkt veräußert, wobei sowohl langfristige Terminverkäufe als auch Lieferungen am kurzfristigen Spotmarkt vorgenommen werden. Die EEG-Stromerzeugung aus dem Biomasse-HKW wird unter Berücksichtigung der optimalen Wirtschaftlichkeit ent-weder vom Netzbetreiber SWP aufgenommen und nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) vergütet oder direkt an einen Handelspartner verkauft.

Das Geschäftsjahr 2011 schließt das HKW mit einem Jahres-überschuss von 1,11 Mio. Euro ab. Gegenüber der Planung (–0,26 Mio. Euro) ist dies eine Verbesserung von 1,37 Mio. Euro. Zum Vorjahresergebnis 2010 stellt sich eine Ergebnissteigerung von 3,79 Mio. Euro ein.

Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutsch land haben sich im Jahr 2011 einschneidend und zukunfts weisend ver-ändert. Das Reaktorunglück in Japan im Frühjahr mit dem nach-folgenden Moratorium und dem letztendlich politisch be schlos-senen Ausstieg aus der Kernenergie hat die Energiewirtschaft nachhaltig beeinflusst. Als Folge des Unglücks sind die Strom-, Brennstoff- und CO2-Emissionspreise kurzzeitig um bis zu 15 % angestiegen, um im Laufe des Jahres teilweise sogar wieder unter -halb des Ausgangsniveaus abzusinken. Das endgül tige Abschal-ten von acht Kernkraftwerken mit einer Erzeugungsleistung von rund 8,4 GW wurde bisher überraschend problem los durch die Erneuerbaren Energien, vordergründig Wind und Photovoltaik, kompensiert. Hierdurch fand und findet eine erhebliche Dämp-fung der Strompreise am Großhandelsmarkt statt.

Vor diesem Hintergrund war das Geschäftsjahr 2011 für die Heiz-kraftwerk Pforzheim GmbH in wirtschaftlicher Hinsicht geprägt von gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Strompreisen im Wesentlichen durch die geschlossenen Terminkontrakte für das Wirtschaftsjahr, einer höheren Stromerzeugung und daraus resultierenden Strommehrerlösen sowie einer deutlich gestiege-nen Erzeugung aus dem Biomasseblock zu einem auf Basis der Stromdirektvermarktung höheren Energiepreis als die gesetz-liche EEG-Vergütung. Eine negative Einflussgröße ist der Rück-gang bei der Fernwärmeproduktion aufgrund der sehr milden Witterung im gesamten Berichtsjahr. Der Rückgang belief sich auf 21,3 % gegenüber dem Vorjahr. Trotz der geringeren Abgabe-mengen sind die Erlöse aus der Fernwärme gestiegen. Ursache ist der mit den SWP neu geschlossene Wärmeversorgungsvertrag, der zum 01.01.2011 in Kraft trat. Diese Vereinbarung soll den geänderten Rahmenbedingungen für den von der HKW eingesetz-ten Brennstoffmix, die damit verbundenen Einkaufspreise sowie die Erlössituation am Strommarkt gerecht werden. Durch eine Differenzierung zwischen Grund- und Arbeitspreis soll der Vor-haltung von Erzeugungsleistung verursachungsgerecht Rechnung getragen werden. Mit dieser Vorgehensweise reduziert sich das Mengenrisiko des HKW für die Abgabe von Fernwärme insbeson-dere dann, wenn die tatsächliche Abgabemenge geringer ist, als die geplante Menge. Bestehende Preisrisiken, sowohl gestiegene Brennstoffkosten als auch sinkende Stromerlöse, finden in der Berechnungsformel ebenfalls adäquate Berücksichtigung.

Den gestiegenen Erlösen im Berichtsjahr stehen ebenfalls ge stiegene Aufwendungen entgegen. Insbesondere sind hier die gestiegenen Brennstoffkosten für Kohle zu nennen, welche in den höheren Marktpreisen für Kohle begründet sind. Aufgrund des bestehenden steuerlichen Verlustvortrages aus dem Jahre 2010 reduziert sich die Steuerbelastung im Berichtsjahr.

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LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN

JAHRESABSCHLUSS ANHANG 56 / 57

Nachdem bei den Anlageblöcken im Vorjahr zahlreiche Schäden aufgetreten sind, war das Berichtsjahr lediglich von kleineren Störungen betroffen. Die im Vorjahr begonnene technische Modi-fikation des Bettascheaustrages zur Optimierung und zur Vorbeu-gung zukünftiger Schäden, wurde fertig gestellt. Die Nachrüstung des Kessels 3 mit stickoxidmindernden Maßnahmen konnte nach zahlreichen Modifizierungen abgeschlossen werden. Die Turbine 7 weist seit Anfang des Berichtsjahres ein erhöhtes Schwingungs-verhalten auf. Unter Hinzuziehung der Herstellerfirma sowie Gut-achtern wurde daran gearbeitet, die Ursache für diese Tatsache zu ermitteln. Eine abschließende Beurteilung konnte im Berichts-jahr nicht erreicht werden. Der Versicherer ist in diese Thematik eingebunden und es besteht Konsens darüber, dass die Turbine weiter betrieben werden kann, da diese Messwerte noch inner-halb des Toleranzbereiches liegen. Bei der Gasturbine war der Austausch eines schadhaften Getriebes während einer geplanten Revision durchzuführen. Die Regulierung von Schäden aus dem Berichtsjahr sowie aus Vorjahren konnte weitestgehend mit dem Versicherer abgeschlossen werden.

Bei der Brennstoffbeschaffung wurden keine nennenswerten Veränderungen vorgenommen, da sich die Optimierungsmaß-nahmen der Vorjahre bewährt haben. Der Brennstoffbezug wird über ein breit gefächertes Bezugsportfolio, basierend auf meh re-ren regionalen und überregionalen Lieferanten, abgebildet. Durch diesen Portfoliobezug war auch im Berichtsjahr eine sichere Ver-sorgung gewährleistet. Zur Erhöhung der Versorgungs sicherheit, insbesondere in den Wintermonaten, wurde ein eigenes Winter-lager in räumlicher Nähe eingerichtet. Weiterhin ist durch die konsequente Umsetzung des Qualitätssicherungskonzeptes sicher gestellt, dass ausschließlich Lieferanten zur Belieferung zugelassen werden, welche die Anforderungen an die definierte Brennstoffqualität erfüllen können. Für den Brennstoff Kohle hat sich die erarbeitete Logistikstrategie abermals bewährt. So ist während der Engpässe auf dem Rhein durch eine Schiffshavarie von Januar bis Februar und extremem Niedrigwasser von April bis Ende August die Brennstoffversorgung des HKW zu keiner Zeit gefährdet gewesen. Selbst die zeitweise 800 Baustellen im DB-Schienennetz konnten durch Vorhalten des Zwischenlagers in Mannheim dispositionsseitig abgefedert werden.

Der Erdgasbezug erfolgt weiterhin über eine Portfoliostruktur, was durch die Etablierung eines liquiden Gasspotmarktes ermög-licht wurde. Kernpunkt ist dabei die Aufteilung der benötigten Brennstoffmengen in einen langfristig planbaren, einen kurz-fristig planbaren und einen nicht planbaren Bedarf. Der Groß -teil der Menge ist langfristig planbar und wird zum Festpreis beschafft. Die gegenüberstehenden Strommengen werden eben-falls zum Festpreis verkauft. Hierdurch bewegt sich das wirt-schaftliche Risiko des Kombiblockbetriebes auf niedrigem Niveau.

Wie schon im Vorjahr, lag die Anzahl der unentgeltlich zugeteil -ten Emissionszertifikate aufgrund der anlagenoptimierten Fahr-weise über den für den Betrieb benötigten Zertifikaten. Dadurch wurde eine deutliche Anzahl an Zertifikaten frei gesetzt, welche am Markt verkauft werden konnten.

Die Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen im bestehenden Wirbelschichtblock trägt zur Verbesserung der Wirtschaftlich -keit bei und ist ein weiterer, wesentlicher Baustein in Richtung umwelt- und klimafreundlicher Energieerzeugung.

Zur langfristigen Sicherung der Fernwärmeversorgung der Stadt Pforzheim finden aktuell die Ausführungs- und Genehmigungs-planungen für den Neubau von zwei Spitzenlastkesseln zur Schließung von Deckungslücken bei Wärmespitzen, die durch Stilllegung der Gasturbine entstehen würden, statt. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Gremien kommt es zum Bau der Anlage in 2013.

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Beteiligungen.

Gasversorgung Pforzheim Land GmbH (GVP)Die GVP beliefert ihre Kunden in 11 Gemeinden und 23 Teil-gemeinden im Wirtschaftsraum Pforzheim mit der umwelt-schonenden Energie Erdgas.

Die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG halten unver-ändert 20 % bzw. 2,6 Mio. Euro des Stammkapitals der Gesell-schaft von 12,8 Mio. Euro.

Die Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2011 an die positive Entwicklung der vorangegangenen Jahre anknüpfen und ihre gaswirtschaftlichen Tätigkeiten durch weitere Investitionen in die Gasversorgungsnetze ausbauen.

Die Gasabgabemenge betrug im Berichtsjahr 461.738 MWh (Vorjahr: 534.516 MWh), dies entspricht einer Verringerung des Gasabsatzes im Vergleich zum Vorjahr um etwa 13,6 %.

Der gesamte Kundenstamm der Gesellschaft umfasst nunmehr 7.242 Kunden (im Vorjahr: 7.096). Die Anzahl der von anderen Gasversorgungsunternehmen mit Erdgas versorgten Kunden-anlagen stieg im Jahr 2011 auf insgesamt 913 Kundenanlagen (Vorjahr: 629).

Die Gesellschaft machte im Geschäftsjahr 2011 von Ihren Mög-lichkeiten der Belieferung mit Erdgas durch mehrere Vorliefe-ranten Gebrauch.

Der Gesellschafter SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG kann hinsichtlich der Ertragslage erfreulicherweise, wie schon in den vergangenen Jahren, eine positive Ergebnisentwicklung feststellen. Aus dem Bilanzgewinn 2011 sollen die SWP eine Ausschüttung in Höhe von 460 Tsd. Euro erhalten.

Die Aktivitäten der Gesellschaft werden auch zukünftig nach den Bereichen Gashandel und -verteilung gegliedert.

Insgesamt wird auch für das Jahr 2012 ein zufriedenstellendes Geschäftsergebnis erwartet.

Kennzahlen der Gasversorgung Pforzheim Land GmbH

Wichtige Betriebsdaten 2011 2010

Gasabgabe GWh 461,6 534,5

davon an:

– SLP-Kunden GWh 202,2 253,0

– Monatskunden GWh 71,1 84,0

– Back-to-Back-Kunden GWh 188,3 197,5

Kundenzahl 7.242 7.096

Länge des Leitungsnetzes km 359 354,5

Aus dem Jahresabschluss 31.12.2011 31.12.2010

Gezeichnetes Kapital Mio. Euro 12,8 12,8

Anlagevermögen Mio. Euro 24,8 25,4

Investitionen Mio. Euro 1,0 0,9

Umsatzerlöse Mio. Euro 21,3 21,0

Page 60: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN

JAHRESABSCHLUSS ANHANG 58 / 59

SWE Südwestenergie GmbHDie SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG waren im Jahr 2010 mit 49 % an der SWE Südwestenergie GmbH, Pforzheim, beteiligt. Im Jahr 2011 wurde diese Beteiligung mit wirtschaft-licher Wirkung zum 01.01.2011 verkauft.

ebz. Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis gGmbH 2011Mit der Gründung der ebz. Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis gGmbH am 02.06.2003 wurde die lang-jährige Kooperation zwischen den Handwerkerinnungen und den SWP auf eine neue Grundlage gestellt.

Die Kreishandwerkerschaft als Interessenverwaltung des ört-lichen Handwerks und die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG als regionaler Energieversorger betreiben eine gemein-same Gesellschaft mit dem Ziel, kompetente Informationen aus dem Bereich effizienter Energieanwendungen und Energie sparendes Bauen anzubieten.

Die ebz. Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis gGmbH wurde vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Klimaschutz-Plus-Programms mit 100.000 Euro gefördert und ist vom Finanzamt Pforzheim als gemeinnützige Gesellschaft aner-kannt.

Die Gesellschaft mit Sitz in Pforzheim verfügt über ein gezeich-netes Kapital von 25.000 Euro. Die Kreishandwerkerschaft Pforz-heim/Enzkreis sowie die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG halten 50 % der Anteile. Der Standort des ebz. Am Mühl-kanal 16 befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den SWP.

Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung des Umwelt-schutzes und des normgerechten Bauens durch umfassende Beratung von Bürgern und Unternehmen in Pforzheim und im Enzkreis. Die Bautätigkeit umfasst auch die Erstellung von Gutachten und Konzepten für umweltfreundliche Bauprojekte und den Einsatz erneuerbaren Energien.

Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt von einer Reihe von Veran-staltungen (Wärmepumpentag, Holzheiztag, Energiespartag ver-bunden mit der Verleihung des Solar- und Energiepreises und viele andere), die das ebz. als Anlaufstelle für kompetente Beratung und Information einer breiten Öffentlichkeit präsentierte. Das ebz. konnte mit über 21.500 Besuchern auf der Internetseite, über 1.300 telefonische Beratungen, über 215 persönliche Beratungen und über 2.500 Besucher (ca. 1.300 Veranstaltungsbesucher und ca. 1.200 Fachbesucher) auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2011 zurück-blicken. So konnten die Besucher von kompetenten Referenten Vorschläge, Informationen und Tipps zum effektiven Einsatz von Energie erfahren. Diese und weitere Veranstaltungen werden auch im Jahre 2012 im ebz. stattfinden.

Außerdem wurde mit dem ebz.-Infomobil das Beratungsangebot in der Region in Zusammenarbeit mit den SWP, Kreishandwerker-schaft und Enzkreis und EnBW weiter ausgebaut.

Ferner wurden im Jahre 2011 neue Räumlichkeiten bezogen. Die getätigten Investitionen belaufen sich auf ca. 150.000 Euro. Diese führten zur Ergebnisbelastung von ca. 10.000 Euro vor Steuer.

Die Gesellschaft erzielte im Jahre 2011 einen Umsatz von ca. 216 Tsd. Euro.

OptiMal GmbHDie SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG haben in 2005 im Zuge ihrer Geschäftsfelderweiterung die OptiMal GmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft gegründet. Das gezeichnete Kapital beträgt 25.000 Euro.

Gegenstand des Unternehmens war im Wesentlichen der Betrieb von Photovoltaikanlagen.

Die vorhandenen Anlagen wurden zu Beginn des Jahres 2011 an die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG verkauft.

Die Gesellschaft übt derzeit keine Geschäftstätigkeit aus.

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Jahresabschluss.BILANZ DER SWP STADTWERKE PFORZHEIM GMBH & CO. KG, PFORZHEIM ZUM 31. DEZEMBER 2011

AKTIVA 31. 12. 2011 EUR 31. 12. 2010 TEUR

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte

sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2.015.224,11 1.272

2. Geleistete Anzahlungen 114.651,35 998

2.129.875,46 2.270 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.488.664,60 15.560

2. Technische Anlagen und Maschinen 96.830.002,58 88.841

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.966.565,00 1.416

4. Anlagen im Bau 1.457.259,86 6.355

119.742.492,04 112.172 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 20.116.149,00 20.116

2. Beteiligungen 7.047.902,93 7.513

3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.904.761,90 10.000

4. Sonstige Ausleihungen 557.846,56 698

33.626.660,39 38.327

155.499.027,89 152.769

B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.235.952,62 2.595

2. In Arbeit befindliche Aufträge 235.967,65 323

3.471.920,27 2.918 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 48.532.349,95 41.702

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 6.242.838,91 7.583

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.106.920,71 5.958

4. Sonstige Vermögensgegenstände 12.097.220,78 10.332

70.979.330,35 65.575 III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere 121.038,16 120 IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 11.373.701,58 18.089

85.945.990,36 86.702 C. Rechnungsabgrenzungsposten 144.024,29 149

241.589.042,54 239.620

Page 62: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS

ANHANG 60 / 61

PASSIVA EUR 31. 12. 2011 EUR 31. 12. 2010 TEUR

A. Eigenkapital I. Kapitalanteile 1. Persönlich haftende Gesellschafter 0,00

2. Kommanditisten 50.000.000,00

50.000.000,00 50.000

II. Rücklagen 54.369.115,00 54.369

104.369.115,00 104.369 B. Ausgleichsposten für aktivierte eigene Anteile 50.000,00 50

C. Empfangene Ertragszuschüsse 9.758.900,00 7.578

D. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.131.757,00 2.308

2. Steuerrückstellungen 1.806.974,05 1.077

3. Sonstige Rückstellungen 11.920.076,16 10.619

15.858.807,21 14.004 E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 58.293.908,51 61.474

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 2.634.930,29 3.118

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.089.158,22 18.945

4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 14.887.199,66 14.590

5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 320.196,73 48

6. Sonstige Verbindlichkeiten 15.324.188,88 15.441davon aus Steuern: TEUR 5.543 (Vj. TEUR 6.560) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 28.996 (Vj. TEUR 34)

111.549.582,29 113.616 F. Rechnungsabgrenzungsposten 2.638,04 3

241.589.042,54 239.620

Page 63: Weil wir hier leben

2011 EUR 2010 TEUR

1. Umsatzerlöse 239.775.597,10 227.959

abzüglich Stromsteuer –16.900.664,85 –12.414

abzüglich Erdgassteuer –3.253.888,64 –3.317

219.621.043,61 212.228

2. Verminderung (Vj. Erhöhung) des Bestands der in Arbeit befindlichen Aufträge –86.913,77 206

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 3.005.410,86 2.669

4. Sonstige betriebliche Erträge 12.656.450,84 4.532

235.195.991,54 219.635

5. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 144.444.845,91 129.555

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 17.374.706,40 16.206

161.819.552,31 145.761

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 17.635.526,18 18.224

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen

für Altersversorgung und für Unterstützung 4.920.327,77 4.878

davon für Altersversorgung TEUR 1.425 (Vj. TEUR 1.427)

22.555.853,95 23.102

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens und Sachanlagen 10.749.532,62 10.748

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 23.035.291,28 22.789

17.035.761,38 17.235

9. Erträge aus Beteiligungen 1.409.494,31 438

10. Erträge aus Gewinnabführung 1.954.835,17 1.756

11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen

des Finanzanlagevermögens 536.584,75 904

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 310.466,58 410

davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 148 (Vj. TEUR 185)

13. Abschreibung auf Finanzanlagen 0,00 66

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.916.130,58 2.728

davon an verbundene Unternehmen TEUR 2 (Vj. TEUR 7)

davon Aufwand aus der Aufzinsung TEUR 217 (Vj. TEUR 157)

1.295.250,23 714

15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 18.331.011,61 17.949

16. Außerordentliche Erträge 0,00 11

davon Erträge aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 bis 5 EGHGB

(Übergangsvorschriften zum BilMoG) TEUR 0 (Vj. TEUR 11)

17. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 467

davon Aufwendungen aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1

bis 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG) TEUR 0 (Vj. TEUR 467)

18. Außerordentliches Ergebnis 0,00 –456

19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.526.705,68 2.714

20. Sonstige Steuern 134.781,40 137

21. Jahresüberschuss 15.669.524,53 14.642

22. Gutschrift auf Gesellschafterkonten 15.669.524,53 14.642

23. Bilanzgewinn 0,00 0

SWP STADTWERKE PFORZHEIM GMBH & CO. KG, PFORZHEIM GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR 2011

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LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS

ANHANG 62 / 63

ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 31.12.2011

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

(1) Gliederungsgrundsätze

Die Gliederung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 266 und 275 HGB, wobei für die Gewinn- und Verlustrechnung das Gesamtkostenverfahren Anwendung findet. Besonderheiten aus der Versorgungswirtschaft sind in der Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Die in § 264 c HGB festgelegten besonderen Bestimmungen für Kommanditgesellschaften im Sinne des § 264 a HGB wurden beachtet.

Der Jahresabschluss ist unter Berücksichtigung der Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt.

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu An -schaffungskosten angesetzt und werden linear entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die Bewertung der Sachanlagen einschließlich der Anlagen im Bau erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich Nachlässen und Skonti, wobei bei selbst erstellten Anlagegütern angemessene Gemeinkostenzuschläge berücksichtigt sind. Die im Geschäftsjahr von Kunden gezahlten Zuschüsse für Netz- und Leitungsanschlüsse wurden bis 2006 vom Anlagevermögen direkt gekürzt, seit 2007 erfolgt eine Passivierung mit einer Auf-lösung über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögens-gegenstände.

Die planmäßigen Abschreibungen des Sachanlagevermögens rich-ten sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungs-dauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes. Selbst ständig nutzbare bewegliche Vermögensgegenstände mit An schaffungs-kosten von 150 – 1000 Euro werden in einem Sammelposten eingestellt und im Jahr der Bildung sowie den folgenden Jahren entsprechend ihrer Nutzungsdauer (5 Jahre) linear abgeschrieben.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizu-legenden Wert und die sonstigen Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert bilanziert.

Die Bewertung der unter Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausge-wiesenen Vorräte erfolgt zu fortgeschriebenen durchschnitt-lichen Einstandspreisen oder zum niedrigeren Tagespreis; dem Lagerbestandsrisiko ist durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen. Unfertige Leistungen sind zu Herstellungs-kosten unter Einbeziehung von Gemeinkosten angesetzt. Die Energie- und Wasserbestände in den Netzen werden in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ausgewiesen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos zum Nennwert angesetzt. Aufgrund des rollierenden Abrechnungsverfahrens wurden im Geschäftsjahr die turnusmäßigen Ablesungen bei den Kunden durchgeführt. Die noch nicht abgerechneten Zählerstände des Geschäftsjahres wurden zum 31.12.2011 hochgerechnet. Die ermittelten Forderungen werden mit den Abschlagszahlungen saldiert dargestellt.

Die im Umlaufvermögen ausgewiesenen sonstigen Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegen-den Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Differenzen zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz beruhen insbesondere auf der unterschiedlichen Bewertung bzw. dem unterschiedlichen Ansatz von Rückstellungen. Ein sich daraus ergebender Aktivierungsüberhang von latenten Steuern wurde nicht aktiviert.

Die Kapitalanteile betreffen die Kommanditeinlagen und ent-sprechen der im Handelsregister eingetragenen Haftsumme in Höhe von EUR 50.000.000,00.

Der Ausgleichsposten für eigene Anteile ist in Höhe der auf der Aktivseite enthaltenen Anteile an der Komplementär-GmbH gebildet.

Bei den empfangenen Ertragszuschüssen handelt es sich über-wiegend um von Kunden für Anschlusskosten gezahlte Zuschüsse, die bis einschließlich 1991 passiviert und jährlich mit 5 % der Ursprungsbeträge über die Umsatzerlöse aufgelöst werden. Seit 2007 erfolgt erneut eine Passivierung. Die Auflösung erfolgt über die Nutzungsdauer des bezuschussten Vermögensgegenstandes.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach der „Projected-Unit-Credit“ (PUC)-Methode unter Verwendung der „Richttafeln 2005 G“ ermittelt. Bei der Berech-nung ist der in der Rückstellungsabzinsungsverordnung (Rück-AbzinsV) festgelegte Rechnungszins für den Bilanzstichtag anzusetzen. Zum 31.12.2011 beträgt dieser Zinssatz 5,14 %. Der jährliche Anstieg der Pensionen wurde mit 1,0 % berücksichtigt.

Die Rückstellung für Altersteilzeit wird nach den Grundsätzen des IDW RS HFA 3 ermittelt. Künftige Gehaltsanpassungen wurden mit einem Gehaltstrend von 2,0 % berücksichtigt.

Die übrigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und Verpflichtungen in angemessener Höhe. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen) angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlauf-zeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen passiviert.

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II. Erläuterungen

(3) Anlagevermögen

Anschaffungs- und Herstellungskosten

Stand Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 01.01.2011 2011 2011 2011 31.12.2011 EUR EUR EUR EUR EUR

Immaterielle Vermögensgegenstände

Konzessionen und ähnliche Rechte 11.249.677,13 170.139,90 51,13 1.135.776,00 12.555.541,90

Geleistete Anzahlungen 998.569,84 272.106,65 19.377,94 –1.136.647,20 114.651,35

12.248.246,97 442.246,55 19.429,07 –871,20 12.670.193,25

Sachanlagen

Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 31.740.319,01 1.270.179,09 308.638,11 3.467.239,94 36.169.099,93

Technische Anlagen und Maschinen

a) Erzeugungs- und Bezugsanlagen 51.356.865,56 0,00 0,00 0,00 51.356.865,56

b) Verteilungsanlagen 394.038.463,96 12.406.743,50 1.585.313,65 2.516.413,91 407.376.307,72

c) Sonstige Maschinen und maschinelle Anlagen 4.658.607,94 1.936.357,09 40.347,19 18.000,12 6.572.617,96

Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.819.081,56 1.021.282,01 216.254,30 61.688,88 14.685.798,15

Anlagen im Bau 6.354.724,98 1.172.170,95 7.164,42 –6.062.471,65 1.457.259,86

501.968.063,01 17.806.732,64 2.157.717,67 871,20 517.617.949,18

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen 21.014.148,00 0,00 0,00 0,00 21.014.148,00

Beteiligungen 7.687.278,45 535.221,08 1.000.000,00 0,00 7.222.499,53

Ausleihungen an Unternehmen mit Beteiligungsverh. 10.000.000,00 0,00 4.095.238,10 0,00 5.904.761,90

Sonstige Ausleihungen 698.195,24 35.000,00 175.348,68 0,00 557.846,56

39.399.621,69 570.221,08 5.270.586,78 0,00 34.699.255,99

553.615.931,67 18.819.200,27 7.447.733,52 0,00 564.987.398,42

Anhang.

Page 66: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

64 / 65

Kumulierte Abschreibungen Buchwerte

Stand Zugänge Abgänge Zuschreibungen Umbuchungen Stand Stand Stand 01.01.2011 2011 2011 2011 2011 31.12.2011 31.12.2011 31.12.2010 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR

9.978.055,02 562.313,90 51,13 0,00 0,00 10.540.317,79 2.015.224,11 1.271.622,11

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 114.651,35 998.569,84

9.978.055,02 562.313,90 51,13 0,00 0,00 10.540.317,79 2.129.875,46 2.270.191,95

16.180.310,78 803.949,52 303.824,97 0,00 0,00 16.680.435,33 19.488.664,60 15.560.008,23

44.492.966,56 558.822,00 0,00 0,00 0,00 45.051.788,56 6.305.077,00 6.863.899,00

315.740.964,87 7.905.265,10 1.575.380,10 145,73 0,00 322.070.704,14 85.305.603,58 78.297.499,09

978.894,94 386.187,21 11.786,19 0,00 0,00 1.353.295,96 5.219.322,00 3.679.713,00

12.402.492,56 532.994,89 216.254,30 0,00 0,00 12.719.233,15 1.966.565,00 1.416.589,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.457.259,86 6.354.724,98

389.795.629,71 10.187.218,72 2.107.245,56 145,73 0,00 397.875.457,14 119.742.492,04 112.172.433,30

897.999,00 0,00 0,00 0,00 0,00 897.999,00 20.116.149,00 20.116.149,00

174.596,60 0,00 0,00 0,00 0,00 174.596,60 7.047.902,93 7.512.681,85

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.904.761,90 10.000.000,00

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 557.846,56 698.195,24

1.072.595,60 0,00 0,00 0,00 0,00 1.072.595,60 33.626.660,39 38.327.026,09

400.846.280,33 10.749.532,62 2.107.296,69 145,73 0,00 409.488.370,53 155.499.027,89 152.769.651,34

Page 67: Weil wir hier leben

Anhang.(4) Anteilsbesitz, Komplementärgesellschaft

Die SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG besitzen an folgenden Unternehmen mindestens den fünften Teil der Anteile:

Im Berichtsjahr 2011 wurde die Beteiligung an der SWE Südwest-energie GmbH, Pforzheim veräußert.

Die persönlich haftende Gesellschafterin der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG ist die Stadtwerke Pforzheim Verwal-tungs GmbH. Die Anteile an der Stadtwerke Pforzheim Verwal-tungs GmbH werden von der SWP gehalten und sind in der Bilanz in der Position „Anteile an verbundenen Unternehmen“ enthalten.

(5) Beteiligungen/Ausleihungen an Beteiligungen

Seit dem Jahr 2010 befindet sich die Beteiligung an der Kom9 GmbH & Co. KG in Höhe von TEUR 20.035 in der Stadtwerke Pforzheim Beteiligungsgesellschaft mbH. Das an die Kom9 GmbH

& Co. KG überlassene Gesellschafterdarlehen wurde im Berichts-jahr 2011 auf TEUR 5.904 zurückgeführt.

Am 13.12.2011 wurde die Vereinbarung über die Abtretung der Ansprüche aus dem Darlehensvertrag gegen die Kom9 GmbH & Co. KG von den SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG als Darlehensgeber an die Stadtwerke Pforzheim Beteiligungs-gesellschaft mbH unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde zum 31.12.2011/01.01.2012 wirksam.

(6) Sonstige Ausleihungen

Die sonstigen Ausleihungen beinhalten Finanzierungsverein-barungen mit dem Klinikum Pforzheim.

Firma, Sitz Beteiligungs- Eigenkapital Ergebnis des letzten

quote % Geschäftsjahres

EUR EUR

Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH, 100 75.776,50 2.545,01

Pforzheim (31.12.2011) (2011)

SWP Beteiligungsgesellschaft mbH, 100 20.035.000,00 0,00

Pforzheim* (31.12.2011) (2011)

ebz. Energie- und Bauberatungszentrum 50 45.201,82 4.401,41

Pforzheim/Enzkreis gGmbH, Pforzheim (31.12.2010) (2010)

Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, 20 16.018.547,57 2.325.681,95

Pforzheim (31.12.2011) (2011)

Heizkraftwerk Pforzheim GmbH, 59,9 5.657.341,96 1.111.933,22

Pforzheim (31.12.2011) (2011)

OptiMal GmbH, Pforzheim** 100 –388.464,48 –69.358,30

(31.12.2010) (2010)

OptiMist Biogas GmbH, Bad Rappenau 100 21.858,89 –561,96

(31.12.2010) (2010)

* Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Stadtwerke Pforzheim Beteiligungsgesellschaft mbH und der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG. Das Ergebnis vor Ergebnisabführung beträgt TEUR 1.955.

** Die OptiMal GmbH ist zum 31.12.2010 bilanziell überschuldet. Die Überschuldung resultiert aus Anlaufverlusten der Ende 2004 gegründeten Gesellschaft. Insolvenz-rechtliche Überschuldung der Gesellschaft bestand aufgrund von Rangrücktritts-vereinbarungen für Darlehen nebst Zinsen seitens der SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG nicht.

Page 68: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

66 / 67

Restlaufzeiten bis zu 1 Jahr von 2 bis 5 Jahren mehr als 5 Jahre Gesamt

31.12.11 31.12.10 31.12.11 31.12.10 31.12.11 31.12.10 31.12.11 31.12.10

TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten 10.891 14.916 18.767 23.989 28.636 22.569 58.294 61.474

Erhaltene Anzahlungen

auf Bestellungen 2.635 3.117 0 0 0 0 2.635 3.117

Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen 20.089 18.945 0 0 0 0 20.089 18.945

Verbindlichkeiten gegenüber

verbundenen Unternehmen 14.887 14.590 0 0 0 0 14.887 14.590

Verbindlichkeiten gegenüber

Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht 320 48 0 0 0 0 320 48

Sonstige Verbindlichkeiten 15.105 15.330 219 112 0 0 15.324 15.442

63.927 66.946 18.985 24.101 28.636 22.569 111.547 113.616

(7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Bei den Gaslieferungen bestehen aus der Differenz zwischen den

auf der Grundlage der Standardlastprofile der TU München nomi-

nierten Mengen der SLP-Kunden und den nominierten Mengen

der RLM-Kunden einerseits und den tatsächlich in das Gasnetz

geflossenen Gasmengen Forderungen gegenüber der Gasversor-

gung Süddeutschland GmbH (Mehr-Mindermengen-Abrechnung).

Diese wurden mit den von der NetConnect Germany (NCG) veröf-

fentlichten Mehr-Mindermengenpreisen bewertet. Die Forderung

beträgt TEUR 718 für das Jahr 2010 und TEUR 749 für das Jahr

2011. Die im Folgejahr abzugsfähige Vorsteuer beträgt TEUR 1.876.

In 2011 bestehen keine wesentlichen Forderungen mit einer

Restlaufzeit von größer einem Jahr.

(8) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten insbesondere personal-

bezogene Rückstellungen in Höhe von TEUR 5.045, Rückstellun-

gen aus der periodenübergreifenden Saldierung der Jahre 2006, 2007 und 2008 i.H.v. TEUR 456, Rückstellungen im Zusammen-hang mit dem Regulierungskonto Strom (TEUR 206) und Gas (TEUR 2.140), Rückstellungen für die Gewährung von Boni für das Produkt „Stromistbillig.de“ TEUR 525 sowie Rückstellungen für die noch ausstehende Bilanzkreisabrechnung i.H.v. TEUR 531 ausgewiesen. Weiterhin wurden im Berichtsjahr Rückstellungen gebildet für noch ausstehende Mehrsteuerbelastungen im Zusam-menhang mit der Betriebsprüfung der Jahre 2007 bis 2009 (TEUR 474) und drohende Verluste (TEUR 655).

(9) Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind nicht durch Grundpfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert.Die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Pforzheim betragen aus Lieferungen und Leistungen TEUR 192. Aus Abwasser- und Müllgebühren sind in den Sonstigen Verbindlichkeiten TEUR 1.680 enthalten.

Page 69: Weil wir hier leben

III. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(10) Umsatzerlöse

Die ausschließlich im Inland erzielten Nettoumsatzerlöse, jeweils einschließlich der Auflösung von Ertragszuschüssen, setzen sich wie folgt zusammen:

(11) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen periodenfremde Erträge aus dem Vergleich mit der Deutschen Bank (5 Mio. EUR), TEUR 1.829 Abgangsgewinne aus dem Ver kauf der Anteile an der Südwestenergie sowie TEUR 1.047 Erträge aus der Auflösung der Rückstellung Regulierungskonto Strom 2010. Darüber hinaus werden TEUR 293 Erträge aus Schaden ersatzleistungen ausgewiesen.

(12) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Größte Einzelposten sind die in Höhe von TEUR 8.312 geleisteten Konzessionsabgaben und die Aufwendungen für andere Dienst- und Fremdleistungen mit TEUR 2.031.

(13) Steuern

Ausgewiesen wird im Wesentlichen die laufende Steuer vom Ein-kommen und Ertrag des Jahres 2011 in Höhe von TEUR 2.158.

V. Sonstige Angaben

(14) Derivative Finanzinstrumente

Im Zusammenhang mit der Finanzierung des Erwerbs der Beteili-gung an der Kom9 GmbH & Co. KG wurde ein variables Darlehen aufgenommen, dessen Zins durch den Abschluss eines Zinsswap fixiert wurde, um das Zinsrisiko abzusichern. Darlehen (Grund-geschäft) und Swap (Sicherungsgeschäft) stimmen in der Höhe, der Laufzeit und der Tilgungsstruktur überein und bilden eine Bewertungseinheit. Für den negativen Marktwert des Swaps wurde deshalb keine Drohverlustrückstellung gebildet.

Zinsbezogene Sicherungsgeschäfte werden jeweils über die Lauf-zeit der zugrunde liegenden Verträge abgeschlossen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die „Critical-Term-Match-Methode“ verwendet.

Bewertungsmethode

Die Zeitwerte der Derivatvolumina wurden anhand der von Kredit -instituten bestätigten Marktdaten unter Glattstellungsfiktion ermittelt.

Für eigenversorgte Kunden werden, wie branchenüblich, Termin-geschäfte für den Kauf bzw. Verkauf von elektrischer Energie bzw. Gas getätigt.

Anhang.

Nominalvolumen Marktwert

31.12.2011 31.12.2011

TEUR TEUR

Forward-Payer-Tilgung-Zins-Swap

(Laufzeit: 26.11.2009 bis 26.11.2019) 8.000 –401

2011 2010*

TEUR TEUR

Stromversorgung 138.180 125.551

Gasversorgung 34.344 36.934

Wasserversorgung 14.191 14.245

Wärmeversorgung 20.272 23.052

Telekommunikation 373 360

Energiedienstleistungen

und Nebengeschäfte 12.261 12.086

219.621 212.228

* Hinweis: Anpassung der Vorjahreswerte

Page 70: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

68 / 69

(15) Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen

Derzeit werden jährlich ca. TEUR 866 an Miet- und Leasing-gebühren aufgewendet.

Die verbleibenden finanziellen Verpflichtungen bewegen sich im Rahmen der üblichen Verpflichtungen aus Kauf- und Miet-verträgen sowie dem Bestellobligo aus Investitionen.

(16) Haftungsverhältnisse

Zugunsten des verbundenen Unternehmens Heizkraftwerk Pforzheim GmbH trat die SWP als Haftungsschuldner für die Leasing raten in den Vertrag zur Finanzierung eines Biomasse-Heizkraftwerks ein. Das Risiko der Inanspruchnahme aus dem Haftungsverhältnis ist zum 31.12.2011 als gering einzuschätzen.

Die Jahresleasingrate, für die die SWP haftet, beträgt 3,9 Mio. EUR. Der Vertrag läuft seit Fertigstellung (01.01.2005) des Biomasse-Heizkraftwerks 13,5 Jahre.

Es besteht eine Rangrücktrittserklärung über TEUR 315 gegen-über der OptiMal GmbH Pforzheim.

Die Versorgungsverpflichtungen der ZVK für aktive und ehe-malige Mitarbeiter wurden nicht auf Basis eines versicherungs-mathematischen Gutachtens ermittelt. Die nachfolgenden Daten müssen bei der Berechnung der Versorgungsverpflichtungen berücksichtigt werden: Der seitens der ZVK angewandte Umlage-satz für 2011 betrug 5,50 %. Dieser teilt sich in einen Arbeitge-beranteil von 5,35 %-Punkten und einen Arbeitnehmeranteil von 0,15 %-Punkten. Des Weiteren wird ein Sanierungsgeld in Höhe von 1,70 % erhoben. In 2011 betrugen die umlagepflichtigen Ent-gelte TEUR 17.348. Die Zahl der anspruchsberechtigten Arbeit-nehmer beträgt insgesamt 394 Personen.

(17) Angaben zu Konzessionen

Zwischen der Gesellschaft und den Gemeinden bestehen Konzes-sionsverträge im Strom-, Gas-, Fernwärme- und Wasserbereich. Die Laufzeit der Konzessionsverträge beträgt 20 Jahre. Es beste-hen gesetzlich geregelte Anschlusspflichten an die Versorgungs-netze. Durch den Abschluss eines Konzessionsvertrags besteht für die Gesellschaft die Verpflichtung zur Herstellung und Unter-

haltung der zur allgemeinen Versorgung benötigten Anlagen. Des Weiteren besteht die Pflicht, eine Konzessionsabgabe an die Gemeinden zu zahlen. Nach Ablauf eines Konzessionsvertrags sind, sofern der Konzessionsvertrag nicht verlängert wird, die Versorgungsanlagen gegen eine angemessene Vergütung an die Gemeinde bzw. den nachfolgenden Netzbetreiber zurück- oder abzugeben.

(18) Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen gemäß § 6b Abs. 2 EnWG

Hierunter sind aufzuführen:

Strom- und Wärmebezug von der Heizkraftwerk Pforzheim GmbH TEUR 14.668.

Gaslieferungen an die Gasversorgung Pforzheim Land GmbH TEUR 5.029.

Betriebsführungen für die Gasversorgung Pforzheim Land GmbH, die Heizkraftwerk Pforzheim GmbH und Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrsbetriebe TEUR 5.275.

(19) Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer (ohne Geschäfts-führung und Auszubildende) belief sich 2011 auf 365 (Vj. 360), davon entfallen auf Beschäftigte mit festem Arbeitsverhältnis 341 (Vj. 337), auf Beschäftigte mit Zeitarbeitsvertrag 24 (Vj. 23).

(20) Geschäftsführung

Die Geschäftsführung obliegt der Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH, Pforzheim, durch den Geschäftsführer

Herrn Wolf-Kersten Meyer, Assessor jur.

Die Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH mit Sitz in Pforz-heim ist persönlich haftende Gesellschafterin der SWP Stadt-werke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim. Das gezeichnete Kapital der persönlich haftenden Gesellschafterin beträgt EUR 50.000,00.

Page 71: Weil wir hier leben

(21) Gesamtbezüge

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen im Geschäftsjahr TEUR 35 (Vj. TEUR 35).

Wegen der Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Für frühere Werkleiter bzw. deren Hinterbliebene wurden TEUR 54 aufgewendet, für diesen Personenkreis wurden Rückstellun-gen (ohne Deckungslücke) von TEUR 474 gebildet.

(22) Abschlussprüferhonorar

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt für

■ Abschlussprüfungsleistungen (inkl. Konzernabschlussprüfung) 80.250 EUR

■ Steuerberatungsleistungen 7.000 EUR

■ Sonstige Leistungen 34.986 EUR

(23) Gewinnverwendung

Der Bilanzgewinn in Höhe von EUR 15.669.524,53 wurde den Gesellschafterkonten gutgeschrieben.

Pforzheim, 4. Mai 2012

Stadtwerke Pforzheim Verwaltungs GmbH(vertreten durch Herrn Wolf-Kersten Meyer)

Anhang.

Page 72: Weil wir hier leben

LAGEBERICHT BERICHT AUS DEM VERTRIEB VERSORGUNG NETZE BETEIL IGUNGEN JAHRESABSCHLUSS ANHANG

70 / 71

BestätigungsvermerkWir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der SWP Stadtwerke Pforz-heim GmbH & Co. KG, Pforzheim, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Nach § 6b Abs. 5 EnWG umfasste die Prüfung auch die Einhaltung der Pflichten zur Rech-nungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen und Tätig-keitsabschlüsse aufzustellen sind. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzen-den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und die Einhaltung der Pflichten § 6b Abs. 3 EnWG liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht über die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG abzu-geben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) fest-gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob die Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt sind. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kon-trollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht sowie für die Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG über-wiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung

umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrund-sätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter, die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahres-abschlusses und des Lageberichts sowie die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten nach § 6b Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir sind der Auffas-sung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewon-nenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetz-lichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grund-sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Ver-hältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Rechnungslegung nach § 6b Abs. 3 EnWG, wonach für die Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 EnWG getrennte Konten zu führen und Tätigkeits-abschlüsse aufzustellen sind, hat zu keinen Einwendungen geführt.

Stuttgart, 7. Mai 2012

Ernst & Young GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaft

Oesterle Brugger(Wirtschaftsprüfer) (Wirtschaftsprüfer)