3
870 Berieht: Allgemeine gns~lytisehe ~ethoden, analytisehe mit Cham_fileonlSsung gefallt, so setzt man den Kork wieder auf, h~ngt den Apparat bei b und f, etwa mit Hillfe einer "¢erstellbaren Gabel, wie solche zur Buns e n'schen Gaslampe benutzt wird, auf, 0finer den Quetsehhaha und bl~tsst bei i so stark hinein, als n6thig ist, nm den Heber a b e zu .ftitl.en, worauf man es in der Hand hat, mit Halle des Quetschbahns den Ausfiuss bei c zu regeln, ohne neigen oder blasen zu miissen. Ausserdem hat man den Vortheil, dass der Ausflass, die am Quetschhahn manipulirende reehte Hand und das Auge nahe b ei einander sind: w~hrend die linke Hand das Becherglas etc. bandhaben kann. Ist die Biirette nicht im Gebrauch, so steht die Fliissigkeit nur bei e mit der Atmosphere in Berahrung. G o n d o 1 o *) hat eine BUrette eonstruirt, deren unterer sich eoniseh verjttngender Thejl durch einen gut eingesehliffenen Glasstopfen versehlossen ist. An letzterem ist ein Glasstab befestigt, weleher durch die ganze L~nge der eingetheilten RShre und dutch einen auf dieselbe aufgesetztel~ Stopfen hindurchgeht und noch dariiber hinausragt. In diesem Stopfen befindet sieh eine Feder, welche den Glasstab in seiner Stellung h01t und dadureh den Verscbluss der Biirette siehert. Um aus der letzteren Flttssig- keit ausfliessen zu lassen, lt~ftet man den qlasstab, indem man ihn an dem tiber den Stopfen hervorragenden Theil erfasst. Lasst der dabei ausget~bte Zug naeh, so drt~ckt die Feder den Glasstab herunter und verschliesst wieder die untere Oeffuung-der BUrette. Selbstverst~4ndlich muss iibrigens Sorge ge- tragen werden, dass der Luftzutritt in die BUrette nicht abgesehlossen ist. Weingeistlampe mit verst~trkter ]~lamme. Far Chemiker, welche v~ ~,~ nicht liber Leuchtgas ver- fagen kSnnen~ mSchte die Einriehtung einer vort Lang eonstruirten, yea H. Bouilhet**) be- sehriebenen Weingeist- lampe yon Interesse sein, deren Prineip auf der Verbrennung des durel~ die Erhitzung mitten einer anderen Flamme er- zeugten Alkoholdampfes, *) Rev. hebdomad, de chim. 1:l.Nov. 1869 dutch Chem. News. Bd. 20, p. 273. **) Bullet. de 1~ soe. d'eaeouragera. August 1869, p. 465, dutch Dingier, loolyt. 5ourn. Bd. 194, p, 207.

Weingeistlampe mit verstärkter Flamme

  • Upload
    lang

  • View
    215

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

870 Berieht: Allgemeine gns~lytisehe ~ethoden, analytisehe

mit Cham_fileonlSsung gefallt, so setzt man den Kork wieder auf, h~ngt den Apparat bei b und f, etwa mit Hillfe einer "¢erstellbaren Gabel, wie solche zur B u n s e n'schen Gaslampe benutzt wird, auf, 0finer den Quetsehhaha und bl~tsst bei i so stark hinein, als n6thig ist, nm den Heber a b e zu .ftitl.en,

worauf man es in der Hand hat, mit Halle des Quetschbahns den Ausfiuss bei c zu regeln, ohne neigen oder blasen zu miissen. Ausserdem hat man

den Vortheil, dass der Ausflass, die am Quetschhahn manipulirende reehte Hand und das Auge nahe b ei einander sind: w~hrend die linke Hand das

Becherglas etc. bandhaben kann. Ist die Biirette nicht im Gebrauch, so steht die Fliissigkeit nur bei e mit der Atmosphere in Berahrung.

G o n d o 1 o *) hat eine BUrette eonstruirt, deren unterer sich eoniseh verjttngender Thejl durch einen gut eingesehliffenen Glasstopfen versehlossen ist. An letzterem ist ein Glasstab befestigt, weleher durch die ganze

L~nge der eingetheilten RShre und dutch einen auf dieselbe aufgesetztel~ Stopfen hindurchgeht und noch dariiber hinausragt. In diesem Stopfen befindet sieh eine Feder, welche den Glasstab in seiner Stellung h01t und

dadureh den Verscbluss der Biirette siehert. Um aus der letzteren Flttssig- keit ausfliessen zu lassen, lt~ftet man den qlasstab, indem man ihn an dem tiber den Stopfen hervorragenden Theil erfasst. Lasst der dabei ausget~bte Zug naeh, so drt~ckt die Feder den Glasstab herunter und verschliesst wieder die untere Oeffuung-der BUrette. Selbstverst~4ndlich muss iibrigens Sorge ge- tragen werden, dass der Luftzutritt i n die BUrette nicht abgesehlossen ist.

Weingeistlampe mit verst~trkter ]~lamme. Far Chemiker, welche v ~ ~,~ nicht liber Leuchtgas ver-

fagen kSnnen~ mSchte die Einriehtung einer vort L a n g eonstruirten, yea H. B o u i l h e t * * ) be- sehriebenen Weingeist- lampe yon Interesse sein, deren Prineip auf der Verbrennung des durel~ die Erhitzung mitten einer anderen Flamme er-

zeugten Alkoholdampfes,

*) Rev. hebdomad, de chim. 1:l. Nov. 1869 dutch Chem. News. Bd. 20, p. 273. **) Bullet. de 1~ soe. d'eaeouragera. August 1869, p. 465, dutch D i n g i e r ,

loolyt. 5ourn. Bd. 194, p, 207.

Operationen, Apparate and Reagentien. 37I

sowie auf der Eigensehaft der sehr vertheilten Ftamme beruht, in Be-

rfihrung mit derjumgebenden Luft vollst~ndig zu verbrennen und bei

derselbea Menge yon verbrauchtem Brennstoff einen gr6sseren Heizeffect zu vermitteln. Die Lampe ist Fig. 12 abgebildet, sie besteht aus einem cylindrischen, sehr stabilen Cylinder yon Weissblech an, welcher oben mit einer 0effnung yon 2 Centimeter Durchmesser versehen ist, die zur Aufnahme des leicht abzunehmenden Dochthalters e bestimmt ist. An das eylindrische Gef~ss sind drei Tr~tger h (in der Figur sind nur zwei abgebildet) angelSthet. Der Dochthalter besteht aus einem aus Messing getriebenen, nicht gelStheten, am unteren Ende ganz offenen, am oberen

verschlossenen Rohre, welches an eben diesem oberen Ende mit einem Kranze yon sehr feinen L0ehern versehen is~. Ungef~hr auf der H~lfte seiner L~tnge ist eine Dille aus Weissblech, an ihrer Basis angelSthet. d stellt den gew01bten, aid den Weingeistbeh~lter gelStheten Deekel vor,

der in der Mitte eine zur Aufnahme des Dochthalters e bestimmte 0eft- hung besitzt. Durch diese Oeffnung wird der Weingeist eingegossen, be- vor man den Doehthalter einsetzt. Im Doppelboden c befinden sich grobe

Schrote als Fallung, wodureh der Apparat Stabilit~tt erh~lt. Die Lampe erfordert zwei Dochte; der erstere ist zusammengerollt,

f~llt das Innere des Rohres e ganz aus und reicht darin bis auf 1 Centi- meter unterhalb des Kranzes der LScher; d.er zweite, nut halb so lange Docht ist aber die Weissblechdille gezogen und reicht nut um 1 bis 2 Milli- meter ~iber den oberen Theil der Weingeistlampe hinaus, iNaehdem der

~ussere Doeht angezfindet worden ist, bestreicht seine Flamme das obere Rohr in verticaler Riehtung, erhSht rasch die Temperatu r des im inneren Dochte enthaltenen Alkohols und veranlasst seine Verdampfung, wonach aus den feinen LSehern Flammenstrahlen kr~ftig hervortreten, welche eine sehr breite, zam Erhitzen einer horizontalen Fl~ehe besonders geeignete Fl~mme bilden. Um die Hitze zu m~ssigen, braucht man nur die verti- cale Flamme auszublasen, worauf die horizontale Flamme allein zn brennen fortf~hrt. Ein Sieherheitsventil, wie es bei den gewShnlichen Aeol0pilen erforderlich ist, bedarf der Apparat nicht, da seine ganze Einriehtung eine Explosion unmSglich macht; auch veranlasst er keine besondere Besorg- hiss bez~iglich einer zu raschen Erhitzung des Lampenbeh~lters, welche eine Selbstentz~ndung des Weingeistes zur Folge haben k6nnte, da die Flamme yon dem Beh~tlter hinreichend entfernt ist. Selbst wenn eine Yerstopfung eintreten und eine Explosion verursachen sollte, wfirden die Folgen derselben dureh die Bewegliehkeit des Doehthalters, welcher frei

372 Bericht: Allgemeine analytlsche Methoden, analytische

ein- und austreten kann, minder geflihrlich gemaeht. Um ilbrigens alle derartige Uebelstande zu vermeiden: lasst der Erfinder noeh im Inneren des Rohres, 1 Centimeter unterhalb der feinen LScher , einen Aufllalter anlSthen~ welcher ~el:hindert , dass der innere Docht zu welt naeh ohen tritt; auf diese Weise bleiht der obere Raum des l~ohres, in welchem sich der Weingeist in Dampf ~erwandelt, ganz frei. Der Yerf. hat ge- funden, d~iss man mit der Lang ' schen Lampe 1 Liter Wasser ~on 15 0

binnen 7 Minuten mit einem Aufwande yon 26 Grin. Weingeist zum Sieden bringen kann, w~thrend, um dasselbe Resultat mit einer gewShn-

lichen Spirituslampe (Berze l iu s ' s chen? ) zu erhalten, 15 lginuten Zeit und 39 Grin. Weingeist erforderlich waren.

" I-Ieberfilter. E. F1 ei s eh er *) hat -ein Hebel~ilter beschriehen, alas im Wesentliehen mit ~thnlich6n ~on C. L e a * * ) u n d yon R. W i l d e n -

s t e i n ***) angegebenen ¥orrichtungen iibereinstimmt. Verf. empfiehlt dasselbe namentlich ftir -solche F~ille, in denen gr0ssere Fltissigkeitsmengen zu filtriren oder ~olumin0se Niederschl~ige auszuwaschen sind.

Modification des Sulfh$drometers. F. G a r r i g o u -~) hat filr solche F~ille, in denen ein warmes Wasser --- z. B. ein Wasser yon 500 _ .

auf einen Gehalt an Schwefelwasserstoff oder an einem alkalischen Schwefel-" metall zu priifen ist, einen besondern Apparat construirt, durch dessert

Anwendung der Yerdampfung ~on Schwefelwasserstoff und der 0xydation tier Schwefelmetalle auf Kosten der Luft vorg:ebeugt werden soft.

Derselbe besteht aus einem Glasgef~tss ~¢on der Form eines Doppel- kegel% welches am einen Ende in einen cylindrischen Hals ausl~uft and am anderen eine 0effnung besitzt~ die nach Belieben gesehlossen und ge- .0ffnet werden kann. Der Hals triigt einen leieht beweglichen Korkstopfen, den man ~'iihrend des Yersuchs stets in einer Stellung yon etwa 1 h~ilH- meter fiber der 0berflaehe der Fltissigkeit halten kann. Durch den Stopfen gehen eine ¥orriehtung Zum Umriihren, eine bis zum Boden des Apparates reiehende TrichterrShre zum Eintragen des Wassers und das ausgezogene Ende einer mit einem Hahn versehenen Btirette. Bei Anwendung dieses Apparates, der auf einem Gestell befestigt ist, kann man den Zutritt der Luft yon dem Wasser fast vollst~ndig abhalten.

*) Chem. News. Bd. 19, p. 169. **) Si l l im. americ. J-ourn. Bd. 42, lo. 379. - - Diese Ze~tschr. Bd. 6, p. 95.

***) Diese Zeitschr. Bd. 1, p. 432. %) Comi)~. rend. Bd. 68, p. 457.