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126 Anwendung des Chlorkalks gegen dieKratne. Die vom Apotheker Derheims zu Sct. Omer unter an- dcrn beltannt gemachten Erfahrungen iiber den Nutzun des Chlorltalks gegen die Zratze hat Professor Fantonet ti 20 Paris durcli neue giinstise Erfolge bestatigt. Die Dosis fir Erwachsene ist I - 1 '/r Unzen Chlorltalk, in einejn Pfunde Wasser aufgeliist. nlit dieser Aufliisung werden die afficirton Stellen zwei- bis dwimal des Tages gewaschen. Fiir Kinder nimnit man die Hiilftc des Chlorkalks. Alle drei Tage liirst man den Kranken ein w-armes Bad nehmen, sowohl urn die Haut zu reinigen , als aiich um eiiie Irritation zu bcsanfligen, die sich mitunter einstellt, wenn die Dosis des Chlorkalks zu stark war, oder wenn die Waschungen zu oft wiederholt werden. (Journ. dc Chim. med. IX. 305.) Weitere Nachrichten uber das Binellische Wasser. Herr Dr. E. Gra fe bat im Journ. f. Chirurg. u. tiugen- heilkunde XVIII. 482. einige Nachrichten iiber die Geschichte dieses Geheimmittcls bebannt gemacl,t, woraus wir Einip mitt'beilen, als Ergiinzung des bereits in diecen Annalen dariiber bekannt Gemachten. Die von dem , im Piemontesischen gebiirtigen, Cheniiker und Botaniker Dr. Fedele Binelli zuerot verfertigte, die tcftigsten Blutungen stiliende Composition, Aqua balsamica arterialis, iEt schon seit lingerer Zeit in Europn bekannt. Die ersten Versuche mit diesem rnerkwtirdigen Mittel wurden in Gegenmart der K. Akademie der Kiinste in Turin

Weitere Nachrichten über das Binellische Wasser

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Page 1: Weitere Nachrichten über das Binellische Wasser

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Anwendung des Chlorkalks gegen dieKratne.

Die vom Apotheker D e r h e i m s zu Sct. Omer unter an- dcrn beltannt gemachten Erfahrungen iiber den Nutzun des Chlorltalks gegen die Zratze hat Professor F a n t o n e t t i 20

Paris durcli neue giinstise Erfolge bestatigt. Die Dosis fir Erwachsene ist I - 1 '/r Unzen Chlorltalk, in einejn Pfunde Wasser aufgeliist. nlit dieser Aufliisung werden die afficirton Stellen zwei- bis dwimal des Tages gewaschen. Fiir Kinder nimnit man die Hiilftc des Chlorkalks. Alle drei Tage liirst man den Kranken ein w-armes Bad nehmen, sowohl urn die Haut zu reinigen , als aiich um eiiie Irritation zu bcsanfligen, die sich mitunter einstellt, wenn die Dosis des Chlorkalks zu stark war, oder wenn die Waschungen zu oft wiederholt werden. (Journ. dc Chim. med. IX. 305.)

Weitere Nachrichten uber das Binellische Wasser.

Herr Dr. E. G r a fe bat im Journ. f. Chirurg. u. tiugen- heilkunde XVIII. 482. einige Nachrichten iiber die Geschichte dieses Geheimmittcls bebannt gemacl,t, woraus wir E i n i p mitt'beilen, als Ergiinzung des bereits in diecen Annalen dariiber bekannt Gemachten.

Die von dem , im Piemontesischen gebiirtigen, Cheniiker und Botaniker Dr. Fedele B i n e l l i zuerot verfertigte, die tcftigsten Blutungen stiliende Composition, Aqua balsamica arterialis, iEt schon seit lingerer Zeit in Europn bekannt.

Die ersten Versuche mit diesem rnerkwtirdigen Mittel wurden in Gegenmart der K. Akademie der Kiinste in Turin

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gernacht, mit grolsem Erfolg. 1797 begab sich H i n e l l i Ncapel, wo eine besondere Comnhsion ehenfalls \'er-

suche mit dem fraglichcn Mittel anstellte, deren Hesuftate (lie Erwartung tibertrafen.

wurde durch die nemiihungeii der Herren G a e t a n o P i r o n t i und A n d r e a F ' e r r a r a , detieri R i n e l l i sein Geheimnifs entdeckt hatte, diescs erhalten. Sie erhiolten von dem Minister des Innern die Erlaubnifs, dal's mit der von ihnen vcrfertigten Compcr- sition dieselten Versuchle durch die Smitiits-Commission des IReichs gemachl wurdcn, denen des Wabser des Dr. Bi- n e 1 I i unterwor Fen gewvscn.

In GcgenwarL dieser auJ den nusgezeichtnetsten Miinnerh brstehcrrden Comini5sio.r hatte Professor M a i i i ni, uriter an-

dern Versochert, einei Ziege die Crursal-krterie queer durch- s t h n i ~ ~ e n , auf die W'irnde i n Aqua balsamica getranlite Charpie geiegt : trach einer Miriutc [? d. I I . ) entfernte man letztere, uud iand zuin Etstduneri allet , dal's die Arterie schon wie zugepfrbpft, und die VVunde so rein war, als wiire sic gar riicht blutig gewesen.

Naclidem die Commission dui rh wiederholte Versuche von der Wirlisamkeit des lraglicliet~ Mittels und auch davon sich iiherzcugt hatte, dafs e5 allen andern derartigeii Mitteln vctrzuziehen sey, und naclidem sie im Wasser der Herren P i r o r i t i unct F e r r a r a ganz dieselhen Eigenschoften ge- Jgndm Iiatte, welche das Wasser des verstorbenen B i n e l l i Lesi~zl, wi;rde die U c r e i t i q und der Verkauf des fraglichen Mitte!s durch cin Rescript van\ 16. Sept. 1899 gestattet. In

Folge dieser A otorisatior. ward den Herren P i r o n t i und Fcrr4I .a vonl P~otomeclicus Jer Reichs, Th. G i o v a n n i R a t t i s t a A m a t i , dnrch ein Rescript vom 26. Sept. 1829 die Eriartbnifs zu Tlieil ibr Wasser in der Art wie das Bi- neliische verkanfeq 711 diirfen. Eine zohlreicbe Menge oon beglaiihgteri Fillen iibei. d ic in Italien erprobte Wirksamlteit

Als Dr. Ui n e I I i im Jahr i&7 starb

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(lea Einellischen Wnhsers sind noch angefGhrt Dirse No- tizen nahiiien wir aus der in der Wucberei des Osservatore medico za Neapcl crschienenen, auf Korten dec Verkiiufer gedrucktcn Scbrift : Actpa Binelli praepmata dai Sigvori Gaetano Pironti ed Andrea Fcrrara.

Herr Geheimcrath v. G r a f e bemerkt, dars die ersren zu Derlia angestellten Versuche mit dein Binellischen Mittel iiherraschend fiir desselbe sprachen, wie wir schon friiher mitgetlieilt haben ; eine spatere Anwendung aber erfolqlos gehlieben sey. Es ist sehr cu wiinschen, iiber den Werth und die hliscliung der Aqua Binelli bald Gewifsbeit zu er- halten, nieses Wasser sol1 lange Zeit aufbewahrt werden bb'nnen, ohlie an Wirksamkeit zu verlieren; auch sol1 man es nicht gleichzeitig mit rndern Mitteln enwenden. *)

- *) Uneere Verinuthung iiber den Hauptbestandtlieil cler A911n 1yi

nelli haben wir schon Rd. V. S. 231 dieser Annalen ausgcspro- chen, dak es nginlich iin Wesentlichen eine wasserige Lijsung von Krcosoc sey. Herr Professor F r i e d r. Ho f fin a n n tlieilte uns ebenfalls Nacliricht iiber die wunderhare Wirlcung dieses Mittcls init. Er war Augenzeuge, dars eiaem Hainmel die Ca- rotis diirchsclinitten und die Ulutung binnen wenigen illiiurten durch mit 4q. Binelli getrarrkte Charpie gestillt worcle. Wir rerfertigtan nirh Angabe des Herrn R e u s c h (a. a. 0.) dimes Mittel, Herr Prof. Fr. I iof f inann erlcannte sowolil an Gerrirh als beschmack sogieich die hq Binelli. Einige Versuche, die wir damit anbtvllten, zeigten zwnr uuwiderlegiicli die hlutstillendc Wirkung desselben , jedoch iiicht in so autfalleudem Grade I als der Huf ron dem Wunderinittel riilint.

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